PwC prämiert erstmals ein Schweizer Unternehmen für Berichterstattung zu Nachhaltigkeit

Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hat zum vierten Mal den «Building Public Trust Award» verliehen. Mit diesem Preis prämiert PwC seit 2016 Unternehmen, die durch eine besonders transparente und glaubwürdige Berichterstattung zu Nachhaltigkeitsaspekten überzeugen. Vergeben wurden die Preise gestern Abend im Rahmen einer Feier im Frankfurter PwC-Tower.

Das auf Dienstleistungen rund um Prüfen, Testen, Verifizieren und Zertifizieren spezialisierte Warenprüfunternehmen SGS gewann den Award für den besten integrierten Bericht der Schweiz. (Symbolbild: Unsplash)

Die Auszeichnung für den besten integrierten Bericht («Best Integrated Report») in Deutschland, der Nachhaltigkeits- und Finanzinformationen verzahnt, geht in diesem Jahr an die Deutsche Bahn. Zu weiteren Preisträgern aus Deutschland gehören EnBW (Kategorie «Leader in Transformation»), BASF und SAP (beide Kategorie «Kontinuität im Integrated Reporting»).

Erstmals Schweizer Unternehmen analysiert – SGS gewinnt

Erstmals analysierte die mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Investoren, Aufsichtsräten und einer Rating-Agentur besetzte Jury in diesem Jahr auch integrierte Berichte aus der Schweiz und aus Österreich.

Aus der Schweiz gewann das auf Dienstleistungen rund um Prüfen, Testen, Verifizieren und Zertifizieren spezialisierte Unternehmen SGS den Award für den besten integrierten Bericht schweizweit. Das Unternehmen beeindruckte die Jury insbesondere mit «seinem strukturierten und quantitativem Ansatz zur Messung gesellschaftlicher Wertbeiträge entlang seiner Kapitalien», so die Experten.

«Eine Unternehmensberichterstattung, in welcher die finanziellen und nichtfinanziellen Werttreiber umfassend und integriert offengelegt werden, entwickelt sich immer mehr zum Standard. Wie aktuelle Diskussionen in der Gesellschaft, auch in der Schweiz, zeigen, erwarten dies die Stakeholder wie Öffentlichkeit, Investoren und Analysten heute. Es reicht eindeutig nicht mehr, mit dem Jahresbericht nur ein Bild der Finanzlage sowie der finanziellen Leistung zu liefern. Es besteht insbesondere der Bedarf zu erfahren, inwieweit die Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, sich für Umwelt- und Arbeitnehmerbelange sowie Menschenrechte einsetzen und wie der Klimawandel sich auf die Unternehmensleistung auswirken könnte. Letztlich alles Kernelemente einer umfassenden und wertorientierten Unternehmensführung sowie des ordentlichen Managements der Risiken.», kommentiert Stephan Hirschi, PwC-Director und Experte für CR- und Integrated Reporting.

Klimaberichterstattung noch nicht zufriedenstellend
Neben den diesjährigen Preisträgern gibt es zahlreiche weitere Unternehmen, die mit einem integrierten Reporting überzeugen. Verbesserungspotenzial wird jedoch bei der Umsetzung der Klimaberichterstattung gesehen.

In der Kategorie TCFD («Task Force on Climate-related Financial Disclosures») verzichtete die Jury in diesem Jahr auf die Kür eines Siegers, da das «aktuelle Berichtsniveau in der gesamten Untersuchungsgruppe ausbaufähig ist und noch nicht den Ansprüchen der Stakeholder gerecht wird», so das Expertengremium.

 www.pwc.ch

www.sgs.ch

Gebäudetechnik: Nur die Wohnung heizen, nicht das Klima!

Was bringt moderne Gebäudetechnik, wenn die Heizungen wieder eingefeuert und die Radiatoren aufgedreht werden als gäbe es kein Morgen. Immer noch werden fast zwei Drittel aller Schweizer Gebäude mit Öl oder Gas geheizt. Die Lösung heisst aber nicht «frieren», sondern Gebäudetechnik richtig einsetzen.

Viele Auftraggeber haben aus Mangel an Ressourcen bereits dazu gelernt, doch für den Umgang mit Heizungen braucht es noch immer Lösungen. (Symbolbild: Unsplash)

Viele Gebäude in der Schweiz und in Liechtenstein sind wahre Energieschleudern: Öl- und Gasheizungen produzieren unter Ausstoss von viel COWärme, die zu einem rechten Teil gar nicht genutzt wird. Sie geht gleich wieder verloren, weil die Gebäude schlecht isoliert sind oder sie wird nicht benötigt, weil gar niemand zu Hause ist. Kein Wunder, sind Gebäude für die Hälfte des ganzen Energieverbrauchs verantwortlich.

Die Schweiz muss bis im Jahr 2050 klimaneutral werden, das hat der Bundesrat entschieden, um irreparable Schäden am weltweiten Klima möglichst zu verhindern. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, muss Energie einerseits nachhaltiger produziert und andererseits gespart werden. Mit diesen beiden Ansätzen im Kopf entwickeln innovative KMU neue Gebäudetechnik. Die Klimastiftung Schweiz unterstützt sie dabei finanziell.

Die Gelder stammen von den 27 Partnerfirmen der Stiftung, darunter Banken wie Raiffeisen, Pictet, die Liechtensteinische Landesbank oder die Bank Vontobel.

Energie nachhaltig produzieren

So entwickelt etwa das Waadtländer Unternehmen Fireforce Technology eine Holzheizung, die praktisch keine Schadstoffe ausstösst. Holzheizungen sind zwar deutlich klimafreundlicher als Ölheizungen, stossen aber viel Feinstaub aus. «Bisher versucht man das meist mit einem Filter zu lösen», sagt Fireforce-Geschäftsführer André Van der Veken. «Aber es ist doch viel sinnvoller, die Entstehung dieser Emissionen zu verhindern als sie nachher mühsam einzufangen». Bei der Klimastiftung Schweiz hat Van der Veken deshalb einen Antrag auf Unterstützung gestellt und bewilligt erhalten.

Bereits zum zweiten Mal unterstützt wird die Rudolf Schmid AG, die einen «Freikolben-Resonanz-Stirling» entwickelt hat. Was kompliziert klingt, ist einfach erklärt: Mit Gas, Biogas oder später sogar mit Holz werden hohe Temperaturen erzeugt die den «Freikolben-Resonanz-Stirling» antreiben. Dieser erzeugt Strom und Heizwärme. Gebäude können sich selbst effizient mit Strom und Wärme versorgen.

Energie sparen dank künstlicher Intelligenz

Egal wie nachhaltig Wärme produziert wird – wenn niemand zu Hause ist, verpufft sie nutzlos. Deshalb entwickelt das Berner Startup CleverOn (ehemals SimplyHome) eine intelligente Steuerung für Heizungen und Radiatoren. Das System benötigt keine komplizierte Installation: Die alten Thermostate entfernen, die neuen reinschrauben und mit dem WLAN verbinden, Sensor platzieren, fertig. Von nun an spürt der Sensor die Nutzungsmuster der Bewohnenden und steuert mit Hilfe künstlicher Intelligenz, wann welcher Raum wie stark geheizt wird. Dabei wird sogar die Wetterprognose mit einbezogen.

Energie wiederverwenden – etwa beim Duschen

Kalt und nass – so ist das Wetter in den kommenden Monaten immer wieder. Was hilft, ist eine heisse Dusche. Doch das aufwändig geheizte Wasser erfüllt nur wenige Sekunden lang einen Zweck, dann fliesst es warm in den Ablauf und die Energie ist weg. Pure Verschwendung sei das, sagt Reto Schmid, Geschäftsführer der Bieler Joulia SA. Mit finanzieller Unterstützung der Klimastiftung Schweiz hat das Joulia-Team eine Duschrinne entwickelt, die die Energie des warmen Abwassers nutzt, um das kalte Frischwasser vorzuheizen. So können beim Duschen über die Hälfte der der Heizenergie gespart werden.

Innovationsstandort stärken

Die Schweiz und Liechtenstein beherbergen unzählige KMU, die mit ihren Projekten den Klimaschutz vorwärtstreiben, sei es durch Energiesparen im eigenen Betrieb oder das Entwickeln innovativer Produkte. «Die Innovationskraft des Wirtschaftsstandorts Schweiz und Liechtenstein macht es möglich, dass unsere kleinen Länder einen relevanten Beitrag zum weltweiten Klimaschutz leisten können», sagt Christian Schilz, der die Bank Vontobel im Stiftungsrat vertritt. «Aber Innovation kostet. Deshalb kann ich KMU nur ermutigen, bei uns einen Förderantrag zu stellen.»

Die Stiftung, finanziert durch 27 Partnerfirmen, spricht jährlich mehrere Millionen Franken Fördergelder und schützt so nicht nur das Klima, sondern fördert auch einheimische KMU. Von der Wirtschaft für die Wirtschaft.

Mehr Info über die Klimastiftung Schweiz und geförderte klimafreundliche Projekte finden Sie unter:  www.klimastiftung.ch

 

 

 

 

 

Power-to-Gas: Eine Million Autos mit erneuerbarem Gas tanken

Am «Symposium für nachhaltige Mobilität» in der Umwelt Arena in Spreitenbach rückte mit Power-to-Gas eine Technologie in den Fokus, deren Potenzial kolossal unterschätzt wird. Laut einer neuen Studie könnten in der Schweiz bis zu eine Million Autos mit erneuerbarem Gas fahren.

 

Round-Table-Diskussion (v.l.n.r.) mit Christoph Schreyer (Leiter Mobilität BFE), Moderatorin Daniela Lager, Thierry Burkart (FDP-Nationalrat AG) und Andreas Burgener (Direktor Auto-Schweiz) am CNG-Forum im Juli 209. (Bild: zVg)

Welche Dimension könnte eine so genannte Power-to-Gas Umstellung bringen? Rund 110’000 oder 2,5 Prozent aller Personenwagen in der Schweiz fahren heute mit alternativen Antrieben – darunter 18’000 Elektro- und 11’000 CNG-Fahrzeuge (Erdgas und Biogas). Dabei kommt der Elektromobilität eine wichtige Rolle auf dem Weg in eine ökologische Zukunft zu. Bis 2030 strebt das Bundesamt für Energie laut seiner «Programmstrategie EnergieSchweiz 2021 bis 2030» eine Erhöhung des Anteils Elektrofahrzeuge (inkl. Plug-in-Hybrid) bei den Neuwagen auf 38 Prozent an.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass in elf Jahren noch immer 62 Prozent der Neuwagen von Verbrennungsmotoren angetrieben werden. Auch sie können und müssen ihren Beitrag leisten, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.

Mit Power-to-Gas (PtG) steht eine Technologie zur Verfügung, die massgeblich zur Senkung der CO2-Emissionen im motorisierten Individualverkehr beitragen kann. In der Schweiz besteht das Potenzial, in Zukunft bis zu eine Million Personenwagen mit synthetisch erzeugtem Methan sehr CO2-arm zu betreiben. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) und des Paul Scherrer Instituts (PSI), die im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (Bafu) erstellt wurde. Methan ist als CNG (Compressed Natural Gas) ein bewährter, sicherer und sauberer Kraftstoff für Verbrennungsmotoren.

Die Studie untersuchte das Potenzial in der Schweiz, Stromüberschüsse in den Sommermonaten zu nutzen, um elektrische Energie in chemische Energieträger wie Wasserstoff, Methan oder flüssige Kohlenwasserstoffe umzuwandeln.

«Reduktion der CO2-Emissionen gegenüber Benzin um 70 bis 90 Prozent»
Christian Bach, Abteilungsleiter Fahrzeugantriebssysteme bei der Empa und Mitautor der Studie, hat die Resultate vor rund 150 Teilnehmenden am «Symposium für nachhaltige Mobilität» in der Umwelt Arena Schweiz in Spreitenbach AG präsentiert. «Die CO2-Emissionen dieser Million Autos würden gegenüber Benzinfahrzeugen um 70 bis 90 Prozent reduziert», stellte Christian Bach fest. Denn beim Power-to-Gas-Verfahren wird der Atmosphäre zur Herstellung von Methan gleich viel CO2 entzogen, wie bei der Verbrennung wieder freigesetzt wird.

Ein CNG-Fahrzeug, das mit erneuerbarem Kraftstoff betrieben wird, befindet sich in seiner Umweltbilanz auf Augenhöhe mit einem Elektrofahrzeug, das mit erneuerbarem Strom geladen wird. Unter diesen Voraussetzungen kam Christian Bach zum Schluss, dass auf kurzen Strecken das Elektrofahrzeug die ideale Lösung ist, auf langen Strecken hingegen Fahrzeuge mit synthetischen Kraftstoffen wie CNG und Bio-Diesel.

«Power-to-Gas kann zu einer Schlüsseltechnologie für Mobilität werden»
Professor Dr. Markus Friedl von der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) ging in seinem Referat auf die Herausforderungen des Schweizer Energiesystems in einer Zukunft ohne fossile Energieträger und ohne Atomkraft ein und bezeichnete Power-to-Gas als «eine Schlüsseltechnologie von morgen». Friedl: «Es ist möglich, die Schweiz zu vertretbaren Kosten mit erneuerbarer Energie zu versorgen.» PtG aus erneuerbarem Strom reduziere nicht nur die CO2-Emissionen, sondern auch die Abhängigkeit von Energieimporten aus dem Ausland.

Entscheidend seien technologieneutrale und faire Rahmenbedingungen. Im Juni hatte Bundesrätin Simonetta Sommaruga die Power-to-Gas-Anlage der HSR besucht und ihr Interesse an der Technologie bekräftigt (siehe Bericht in der Augustausgabe der Umwelt Perspektiven, Nr. 5).

Coca-Cola Schweiz setzt schon heute auf Erdgas und Biogas als Treibstoff. Der Getränkehersteller nimmt bis November die grösste CNG-Firmenflotte der Schweiz in Betrieb. Insgesamt 180 Personenwagen der Marken Audi, Skoda und VW Nutzfahrzeuge werden Mitarbeitenden sämtlicher Jobstufen zur Verfügung gestellt. Die ersten 70 Autos wird Coca-Cola Ende August in Betrieb nehmen, weitere 110 Fahrzeuge im November dieses Jahres. «Es genügt nicht, nur Getränke zu verkaufen», sagte Patrick Wittweiler, als Country Sustainability Manager bei Coca-Cola Schweiz für das Thema Nachhaltigkeit verantwortlich.

Verschiedene Antriebstechnologien und Energieträger mit CO2– und Klimaeffekt
Neben Christian Bach, Prof. Dr. Markus Friedl, Walter Schmid und Patrick Wittweiler nahmen Exponenten wie FDP-Nationalrat Thierry Burkart, Andreas Burgener (Direktor Auto-Schweiz) und Christoph Schreyer (Leiter Mobilität beim Bundesamt für Energie) am Symposium in der Umwelt Arena teil. Sie alle waren sich einig: Es geht nicht um die Frage, ob Elektro, Gas oder Wasserstoff besser isi für die Umwelt, sondern darum, wie der kombinierte Einsatz unterschiedlicher Technologien und Energieträger hilft, die CO2– und Klimaziele in der Schweiz zu erreichen. (Quelle: www.cng-mobility.ch)

 

 

HR-Studie: Talentmanagement fürs 21. Jahrhundert

Die Studie „HR-Analytics 2025. Eine Trendstudie für die DACH-Region“ nimmt eine interessante Frage auf: Ist Talentmanagement dem 21. Jahrhundert gewachsen? Diese Frage stellt der F.A.Z.-Fachverlag in Kooperation mit Cornerstone OnDemand, einem der weltweit führenden Anbieter Cloud-basierter Software für Learning und Human Capital Management.

Wann kommt Know How vor Talent? Eine Studie der F.A.Z. gibt Aufschluss. (Symbolbild: unsplash)

Ziel der HR-Studie war eine aktuelle Bestandsaufnahme der Nutzung und Anwendung von HR-Analytics und Software-Lösungen in der HR in der Dach-Region, die hinter anderen europäischen Märkten hinterherhinkt. Die Erhebung analysiert die Ziele und Herausforderungen der Unternehmen im Kontext der Digitalisierung bis zum Jahr 2025.

Darüber hinaus bildet die Untersuchung die gegenwärtige Anwendung von HR-Analytics in der Unternehmenspraxis ab. Dafür wurden im Rahmen der Studie 133 Top-Manager und HR-Entscheider in Unternehmen befragt, die vorrangig aus der DACH-Region stammen. Tiefeninterviews mit HR-Entscheidern aus fünf exemplarisch ausgewählten Großunternehmen runden die Studie ab.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • HR-adäquate IT-Lösungen sind im Talentmanagement immer noch eine Seltenheit.
  • Das Gros der befragten Unternehmen setzt sich bis 2025 das Ziel, die Effizienz der eigenen HR-Administration zu steigern. Generell ist die Prozessoptimierung ein wichtiges Thema, das sich bereits auf viele HR-Funktionen auswirkt. Die Digitalisierung wird in diesem Zusammenhang ganz klar als Hebel verstanden.
  • Unter den Software-Lösungen ist derzeit Learning-Software am populärsten: Jedes zweite Unternehmen will damit die unternehmensinterne Weiterbildung stärken. Es folgen Reporting-Funktionen und Self-Service-Apps.
  • Die Mehrheit der befragten Unternehmen attestiert HR-Analytics ein großes Zukunftspotential: In zwei Drittel der Betriebe werden HR-Analytics-Tools bis 2025 eine bedeutende Rolle als HR-Instrument spielen.

Wie bereits die Vorgängerstudie aus 2018 belegt auch die aktuelle Erhebung, dass nur eine Minderheit der Unternehmen beim Talentmanagement spezielle IT-Lösungen für die HR-Arbeit einsetzt. Jedes vierte Unternehmen räumt ein, für das eigene Talentmanagement überhaupt keine IT-Lösung zu nutzen. Vier von zehn Betrieben steuern die eigenen Talente mit Hilfe von Standardsoftware wie beispielsweise Excel.

Gut jedes vierte Unternehmen nutzt eine Inhouseinstallation eines HR-Managementsystems bzw. eine On-Premise-Lösung. Lediglich jeder fünfte Betrieb greift auf Software as a Service (SaaS) zurück. Hier stellt sich die Frage, wie hochqualifizierte Fachkräfte ohne ausreichende IT-Lösung effizient angesprochen, gebunden und gefördert werden sollen.

Herausforderungen für Personalentwicklung und Karrierepfade

Neben diesen technologischen Aspekten benennen die befragten Entscheider auch Herausforderungen mit direktem Bezug zur Personalentwicklung. Für rund ein Drittel der Unternehmen ist es eine Herausforderung, die eigene Belegschaft im digitalen Wandel zu begleiten. Die betriebliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ist für 29 Prozent außerdem ein Kernthema. Weitere 23 Prozent sehen es als wichtige Aufgabe, die im Zuge der digitalen Transformation notwendigen kulturellen Veränderungen einzuleiten. Ferner soll so ein komplett neues Mindset in den Organisationen verankert werden.

Michael Grotherr, Area VP DACH & East Europe bei Cornerstone OnDemand, zu den Ergebnissen: „Die Studie zeigt, dass die digitale Transformation viele Personalabteilungen immer noch nicht durchdrungen hat. Dabei sind HR-Analytics ein elementarer Bestandteil für die Talent Experience der Zukunft. Wenn es aber schon an den digitalen Grundvoraussetzungen hapert, wird sich auch eine strategische Datenanalyse nicht umsetzen lassen. Die digitalen Technologien sind keine Decke, die man nach Bedarf nur dort und da hinzieht, wo es der HR-Abteilung gerade fröstelt. Es muss ein ganzheitlicher Ansatz gefunden werden, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen zu sein.“

Jacqueline Preußer, Studienleiterin bei FRANKFURT BUSINESS MEDIA – der F.A.Z.-Fachverlag: „Die Studie zeigt eindeutig, dass beim Einsatz digitaler Technologien Großunternehmen die Vorreiter sind. Sie verfügen über die nötigen personellen und finanziellen Ressourcen, um digitales Know-how aufzubauen und das in die tägliche Praxis zu übersetzen. Nun kommt es darauf an, die jahrelangen Erfahrungen der internen HR-Experten mit den Möglichkeiten der digitalen Lösungen zu verknüpfen.“

 

Die Ergebnisse der Studie können Sie hier herunterladen.

Unternehmerische Zukunftsfähigkeit: Menschen als Brückenbauer

öbu feiert 2019 sein 30-jähriges Bestehen. Die Welt ist in einem tiefen und schnellen Wandel. Die Gräben werden tiefer in einer Welt, die auch von Unsicherheiten geprägt ist. Zynische und verurteilende Stimmen haben in Zeiten dieser Gräben Hochkonjunktur. Negative Zukunftsbilder und Paralyse helfen uns aber nicht, die dringend nötige unternehmerische Zukunftsfähigkeit in der Schweiz zu gestalten.

 

Das 30. Forum ö wird Brücken bauen. Unter anderem mit vielen interessanten Forums-Partnern. (Symbolbild: depositphotos)

Das Forum ö 2019 bietet Raum, Impulse und Reflexionen zum unternehmerischen und nachhaltigen Handeln. Es bringt eine Gemeinschaft von Menschen zusammen, um Chancen für Menschen und Unternehmen aufzuzeigen – jenseits von Gräben und Ängsten.

Es ist höchste Zeit ins Tun zu kommen und mutig Brücken zu bauen. Zwischen Menschen. Zwischen Unternehmen. Und darüber hinaus. Packen wir’s an!

Sie möchten sich am Forum ö als fortschrittliches Unternehmen präsentieren? Werden Sie Diversity Partner

Bisher zum Forum ö angemeldet haben sich Vertreter*innen von: Zürcher Kantonalbank, Vontobel, Tetra Pak (Schweiz), Switzerland Global Enterprise, Swissmem, Swiss Re, Swisscom, Suva, Stiftung myclimate, SQS, Southpole, Sika, SAQ-QUALICON, sanu future learning, Rytec, Repower, Raiffeisen, Post CH, Polarstern, Migros-Genossenschafts-Bund, Menu and More, Martin et Karczinski, Kästli Bau, Insel Gruppe, Implenia Schweiz, Hydroplant, Geberit International, Franke, Forma Futura Invest, F. Hoffmann – La Roche, ewz, Ernst Schweizer, Energie Wasser Bern, Energie 360°, EKZ, economiesuisse, die Mobiliar, Credit Suisse, Coop, Carbotech, BLKB, BKW Energie, Bio Suisse, BHP – Brugger und Partner, Bauart Architekten und Planer, Baer-Ammann, Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft, u.v.m.

Programm: DONNERSTAG 31. Oktober 2019

Es erwarten Sie u.a. spannende Keynotes, Talks und Podiumsdiskussionen sowie inspirierende Break-out Sessions.

8.00 – 9.00 Uhr      Ankunft, Kaffee und Gipfeli

9.00 – 9.15 Uhr       Brückenbauende Eröffnung
                               30. Forum ö – 30 Jahre öbu
Olmar Albers, öbu & Nora Wilhelm, collaboratio helvetica

9.15 – 9.35 Uhr        Keynote
Der Mensch als Brückenbauer: Innere Stärke im äusseren Chaos
Nicole Brandes, Zukunftsinstitut & Int. Management Coach

9.35 – 10.00 Uhr     Unternehmerische Zukunftsfähigkeit & Mensch-sein
Michael Hetzer, elobau
                                Christian Kugelmeier, VORSPRUNGatwork

10.00 – 10.30 Uhr    Networking 4.0 

10.30 – 11.10 Uhr     Kaffee

11.10 – 11.30 Uhr     Vorstellung Break-out Sessions

     1. Intrapreneurship – Innovative und nachhaltige Geschäftsideen
erfunden von Mitarbeitenden
Ralph Hartmeier & Marius Schlegel, Swisscom
Sabine Lötscher, WWF Schweiz
Michael Hunkeler, Impact Hub Schweiz
*[Weitere Infos]

     2. Warum Zukunftsfähigkeit neue Beziehungen braucht
Michael Müller, Zürich Retreat Projekt
Chantal Calame, Amanitas
*[Weitere Infos]

3. «Focused Reporting» mit Brennpunkt Lieferkette – Was macht
einen glaubwürdigen Nachhaltigkeitsbericht aus?
     Susanna Fieber, BAFU
Eva Tabernig, engageability
*[Weitere Infos]

     4. Wesentlichkeit in der Unternehmensstrategie – Aktuelle Methodik und
Umsetzung am Praxisbeispiel öbu

Michael Heim, Die Schweizerische Post
Bernd Kasemir, Sustainserv
*[Weitere Infos]

     5. Ressourcenleichte Wirtschaft der Zukunft
– Einsichten von Zürcher Pionierunternehmen
     Pavlina Pavlova, Impact Hub Zürich
Patricia Matzdorf, WWF Schweiz
*[Weitere Infos]

     6. Wie kommen wir gemeinsam vorwärts? Multi-Stakeholder Initiativen
anhand vom Praxisbeispiel “Go for Impact” erklärt
     Kurt Lanz, economiesuisse
Christine Roth, Swissmem
Simone Rieder, Rytec
*[Weitere Infos]

12.45 – 14.15 Uhr     Networking & Mittagessen

14.15 – 14.30 Uhr    Gesellschaftliche Innovationen für eine zukunftsfähige Schweiz
Rachel Schilirò, Die Mobiliar

14.30 – 14.45 Uhr   Sufficiency as a necessary strategy in the circular economy
Nancy Bocken, International Institute for Industrial
Environmental Economics, Lund University

14.45 – 15.45 Uhr    Pitches & Publikumsdialog
                                4 Geschäftsmodelle für eine echte
unternehmerische Nachhalti
gkeit
Dr. Hans-Dietrich Reckhaus, Reckhaus Gruppe, Insect Respect
Rafael Waber, Swissshrimp
Mona Mijthab, Mosan
Dr. Tillmann Lang, Yova Impact Investing
*[Weitere Infos]

15.45 – 16.15 Uhr     Zusammenarbeit LIVE
Brückenbauen vor Ort
Mit Unterstützung von Eberhard Unternehmungen

16.15 – 16.45 Uhr     Networking & Kaffee

16.45 – 17.00 Uhr     Ehrung der Kreislaufwirtschafts-Koryphäe Walter Stahel
Arthur Braunschweig, öbu-Präsident
Walter Stahel, Product-Life Institute Geneva

17.00 – 17.30 Uhr     Gesellschaftliche Enkeltauglichkeit … was wäre, wenn?
                                Business for Future Bewegung

Ab ca. 17.30 Uhr      Geburtstagsapéro riche

Veranstaltungsort

Gottlieb Duttweiler Institut, Langhaldenstrasse 21, 8803 Rüschlikon

Teilnahmegebühren

  • öbu-Mitgliedertarif: 345.00 CHF
  • Nichtmitgliedertarif: 645.00 CHF

Die Gebühren sind exklusive 7,7 % MWST.

 

ZUR ANMELDUNG

150’000 Franken an Pre-Seed-Finanzierungen ermöglicht

Die Startup-Förderungsinitiative Venture Kick vergibt den Firmen FenX und Polariton 150’000 Franken an Pre-Seed-Finanzierungen zur Unterstützung von Technologien, die die globale Kommunikation beschleunigen und die Umweltbelastung der Bauindustrie reduzieren.

Etienne Jeoffroy (FenX AG) und Claudia Hoessbacher (Polariton Technologies AG) freuen sich über den Zustupf von Venture Kick. (Bild: Venture Kick)

Start-ups benötigen für Gründung, Wachstum und Internationalisierung eine geeignete und zuverlässige Finanzierung, ein so genanntes „Pre-Seed“. Die beiden Zürcher Startups FenX AG und Polariton Technologies AG entwickeln Forschungsergebnisse aus der ETH Zürich und erhielten kürzlich Pre-Seed-Finanzierungen in der Höhe CHF 150’000 Franken.

Glasfasermodulatoren und Gebäudedämmung, obwohl Multi-Milliarden-Dollar-Märkte, sind “verborgene” Themen, bis verheerende Gebäudebrände oder die Frustration durch langsame Kommunikation die Öffentlichkeit auf diese wichtigen Infrastrukturen aufmerksam machen.

FenX AG: Vollständig recycelbare Isolierung, die den Brandschutz maximiert und CO2 minimiert

Die moderne Bauindustrie steht vor der Herausforderung, ihren Energieverbrauch und ihren CO2-Fussabdruck zu senken: Wohn- und Geschäftsgebäude machen etwa 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs und 36 Prozent der globalen Treibhausgase aus. Eine bessere und umweltfreundlichere Dämmung kann die gesamte Treibhausgasemission von Gebäuden um ein Fünftel senken. Leider hat die heutige Isolierung entweder einen relativ hohen CO2-Fussabdruck oder ist leicht entflammbar.

FenX, ein Spin-off der ETH Zürich, begegnet diesem Problem mit der Umwandlung von mineralischen Industrieabfällen in nachhaltige und leistungsstarke Dämmschaumplatten, die auch in Gebäuden einen sicheren Brandschutz gewährleisten. Der Markt ist gross: Weltweit gibt die Bauindustrie rund 22,4 Milliarden Franken für Wärmedämmung aus.

„Unser vollständig recycelbares Produkt minimiert die CO2-Emissionen und maximiert den Brandschutz. Diese Kombination ist neu auf dem Markt und wird aus Abfällen hergestellt“, sagt Mitbegründer Etienne Jeoffroy, dessen Produkt im Laufe seiner Lebensdauer drei- bis zehnmal weniger CO2 als aktuelle Technologien erzeugt.

FenX konzentriert sich darauf, die europäische Zertifizierung für seine Dämmplatten abzuschliessen, bevor Pilotprojekte entwickelt werden. Das Startup wurde kürzlich in den Business Develoment Accelerator von Swiss Prime Site, dem grössten börsennotierten Immobilienunternehmen der Schweiz, aufgenommen. Jeoffroy und die Mitbegründer Michele Zanini, Enrico Scoccimarro, Alessandro Dutto, André Studart und Elena Tervoort planen, bis 2020 eine Seed-Finanzierungsrunde über rund CHF 1,5 Mio. Abzuschliessen.
Der CEO bedankt sich für die Unterstützung und die unternehmerische Ausbildung von Venture Kick während der Startphase: „Venture Kick hat uns sehr dabei geholfen, unser Geschäftsmodell zu fokussieren und zu verfeinern. Insbesondere das Kickers Camp hat uns gezeigt, wie wir unseren Markteinführungsweg verbessern können.“

Polariton Technologies AG: die schnellsten und kleinsten elektrooptischen Modulatoren der Welt

Unsere Welt füllt sich mit digitalen Geräten, die miteinander kommunizieren müssen, und moderne Lebensstile bedeuten, dass die Menschen höhere Datenvolumen rasch zur Verfügung haben möchten. Modulatoren, die elektrische Signale in Lichtsignale umwandeln, welche für die weltweite Übertragung über Glasfaserkabel erforderlich sind, sind ein wesentlicher Bestandteil unserer modernen Kommunikationsinfrastruktur.

ETH-Pioneer Fellow Claudia Hoessbacher und die Mitbegründer Wolfgang Heni und Benedikt Bäuerle verwenden anstelle von normalem Licht kürzerwellige Plasmonics, um diese Komponenten auf den Nanobereich zu verkleinern. Polaritons Modulatoren senden mit bis zu 500 GHz zehnmal schneller als die vorherrschende Photonenmodulator-Technologie.

Polariton nutzte Venture Kick Pre-Seed-Finanzierungen, um Geschäftsannahmen zu validieren und potenzielle Kunden und Lieferanten weltweit zu treffen. Das Team hat kürzlich seine Nanotechnologie – den Höhepunkt einer sechsjährigen Forschung – vor internationalen Exerten vorgestellt und ihr viertes Teammitglied eingestellt. Das in Zürich ansässige Startup hat erste Investoren kontaktiert, da eine Seed-Runde in Höhe von 1-2 Millionen CHF anfangs nächstes Jahr geplant ist. Das Kaptial wir dem Startup helfen einen erfahrenen Business Development Mitarbeiter einzustellen und seine Modulatoren für Erstkunden im Bereich Prüf- und Messtechnik zu verfeinern.

Das Startup erhielt auch finanzielle Unterstützung von Innobooster und freute sich über die unternehmerischen Trainings von Venture Kick: „Das sehr konkrete Feedback hat uns enorm geholfen. Es ist auch wertvoll, sich mit Gründern in ähnlichen Stadien austauschen zu können“, sagt Hoessbacher und freut sich über ihre Umwandlung von Forscherin zu Unternehmerin. „Es geht darum, die Forschung auf den Markt zu bringen. Dies ist unser Baby – ich würde es gerne dort draussen sehen.“

«Blinder» Einsatz des Insektengifts Cypermethrin im Wald

Das Insektengift Cypermethrin wird im Schweizer Wald in grossen Mengen auf geschlagene Baumstämme gespritzt. Es soll den Borkenkäfer fernhalten. Wie Cypermethrin auf Waldlebewesen wirkt, wurde vor seiner Zulassung allerdings nie untersucht. Kürzlich bewilligte das Parlament grössere Holzlager im Wald. Es provoziert damit einen entsprechend höheren Gifteinsatz.

Die AefU fordern die konsequente Durchsetzung des Verbots für Cypermethrin im Wald. (Symbolbild: Unsplash)

Das Waldgesetz verbietet den Einsatz von Pestiziden, lässt aber Ausnahmen zu. Diese wurden zur Regel: Rund 700 Kilogramm hochgiftige Insektizide wurden 2018 auf im Wald gelagerte Fichtenstämme gespritzt, berichtet eine Medienmitteilung der Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU). Denn gefällte Baumstämme mit Rinde locken zum Beispiel den Borkenkäfer an. Dagegen werden sie vorsorglich mit Insektiziden behandelt. Jetzt dürfte der Gifteinsatz noch zunehmen: Kürzlich hat das Parlament im Wald grössere Holzlager bewilligt. Das bedeutet: Noch mehr Insektengift. Würde das geschlagene Holz hingegen entrindet oder aber ausserhalb der Wälder gestapelt, bräuchte es das Gift gar nicht.

Cypermethrin: Zulassung ohne Tests im Wald

Heute kommt bei Holzlager in Schweizer Wäldern in erster Linie das hochgiftige Insektizid Cypermethrin zum Einsatz. Es wurde für die Anwendung im Wald bewilligt, ohne dass die Zulassungsbehörde geklärt hätte, wie das Gift im sensiblen Waldökosystem wirkt. Das bestätigt das zuständige Bundesamt für Landwirtschaft BLW gegenüber den AefU: «Waldorganismen, also waldtypische Arten» würden «nicht gezielt getestet». Mit andern Worten, das BLW erteilte die Zulassung «blind». Die Effekte von Cypermethrin auf Waldlebewesen sind denn auch bis heute weitgehend unbekannt.

Wenige Nanogramm schaden

Das Gift ist lange auf der Rinde behandelter Stämme nachweisbar. Das zeigt eine Analyse, welche die AefU in Auftrag gegeben haben. 20 Mikrogramm Cypermethrin pro Kilo äussere Rindenschicht hat das Kantonale Laboratorium Zürich auch noch rund vier Monaten nach dem Gifteinsatz bei einem Holzlager im Sernftal (GL) nachgewiesen. Weil das Spritzen von Hand nicht gleichmässig erfolgt, kann die Giftkonzentration auf der Rinde jedoch massiv schwanken.

Bienen, Hummeln und Regenwürmer in Gefahr

Cypermethrin wirkt als Breitbandinsektizid nicht nur gegen den Borkenkäfer: Bienen, Hummeln und Regenwürmer, die mit der gespritzten Rindenoberfläche in Kontakt kommen, seien potentiell gefährdet. Das sagt Heinz Köhler, Professor am Institut für Ökologie und Evolution der Universität Tübingen: «Bereits eine Aufnahme von wenigen Nanogramm pro Tier führt bei Bienen und Hummeln zu neuronalen Schäden und Verhaltensdefiziten». Das Risiko für Regenwürmer betrachtet Heinz Köhler gar als nicht tragbar. Studien zu Tausendfüsslern gebe es keine. Und die Waldameisen? Manche Ameisenarten würden mit Cypermethrin sogar «aktiv bekämpft», also schadet es ihnen massiv. Der schweizerische Bienengesundheitsdienst schreibt: «Ameisen sowie Bienen sind Hautflügler: Was Ameisen tötet, ist für Bienen ebenfalls tödlich», was umgekehrt natürlich genauso zutrifft.

Parlament provoziert Insektizideinsatz

Trotzdem hat das Parlament kürzlich im Wald grössere Rundholzlager bewilligt – ohne die Auflage, die Stämme vorgängig zu entrinden. Das Parlament provoziert damit den Einsatz von noch mehr Insektengift im Wald und damit in einer unserer wichtigsten Trinkwasserressourcen.

Das ist der verkehrte Weg. Die AefU fordern die konsequente Durchsetzung des Pestizidverbots im Wald. Gefällte Stämme sollen umgehend aus dem Wald geschafft oder aber konsequent entrindet werden, was vor der Verarbeitung ohnehin nötig wird. Diesen Beitrag muss die Holzwirtschaft zum Schutz von Wald und Trinkwasser leisten.

www.aefu.ch

«Switzerland for Sustainable Finance»: Eine Broschüre über Schweizer Erfolgsgeschichte

Eine neue Broschüre, welche von Swiss Sustainable Finance (SSF) gemeinsam mit der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg), der Swiss Funds & Asset Management Association (SFAMA) und dem Schweizerischen Versicherungsverband (SVV) erstellt wurde, gibt einen umfassenden Überblick über die einzigartigen Stärken der Schweiz im Bereich nachhaltiger Finanzen.

Die erfolgreiche Bilanz der Sustainable Finance Szene der Schweiz ist nun in einer Brochüre verewigt. (Symbolbild: depositphotos)

Die Brochüre, die von Switzerland for Sustainable Fianance und weiteren Partnern veröffentlicht wird, gibt einen umfassenden Überblick über die Stärken der Schweiz im Bereich nachhaltiger Finanzen. Sie zeigt zudem auf, wie die Schweiz positioniert ist, um weiterhin den Weg für innovative Produkte und Lösungen auf dem hiesigen Finanzplatz zu ebnen.

«Switzerland for Sustainable Finance – Transforming Finance for a better world» zeigt die starke Erfolgsbilanz der Schweiz im Bereich der nachhaltigen Finanzen. Die Publikation bietet nicht nur Einsichten in «Global Firsts», die von Schweizer Pionieren initiiert wurden, sondern vermittelt auch konkretes Wissen über spezifische Stärken des nachhaltigen Anlage- und Versicherungsgeschäfts.

«Als führender Finanzplatz hat die Schweiz in der Tat eine lange Tradition im Bereich nachhaltiger Finanzen – diese begann vor 36 Jahren mit der Gründung der ersten unabhängigen Pensionskasse, welche sich ausschliesslich auf nachhaltige Anlagen konzentrierte», erklärt Sabine Döbeli, CEO von SSF.

Breite Palette an Tools und gute Rahmenbedingungen
Konkrete Beispiele aus der nachhaltigen Anlage- und Versicherungsbranche und die wichtige Rolle der Schweiz im Bereich des Impact Investing zeugen von der starken Innovationsfähigkeit des Schweizer Finanzsektors. Das hohe Niveau der akademischen Angebote in der Schweiz, welche breit zugänglich sind, und das günstige Umfeld für die Schweizer Wirtschaft fördern zudem die Weiterentwicklung der Branche.

Auch die wichtigsten politischen Institutionen der Schweiz sind bereit, den Trend zu einem nachhaltigeren Finanzsystem zu unterstützen, wie in der Botschaft von Bundespräsident Ueli Maurer in der Broschüre deutlich wird: «Nachhaltigkeit als strategisches Ziel schafft für den Finanzplatz Schweiz unglaubliche Chancen. Vor allem in Kombination mit digitaler Technologie treibt Nachhaltigkeit Innovationen voran und macht die Finanzbranche wettbewerbsfähiger.»

Die vier Organisationen, welche die Vorbereitung dieser Publikation initiierten, stehen alle auch in engem Dialog mit dem Staatssekretariat für internationale Finanzen (SIF) bezüglich der Förderung von optimalen Rahmenbedingungen für nachhaltige Finanzen. Um die Schweizer Stärken im Bereich der nachhaltigen Finanzen voran zu tragen, wurden die Inhalte der Broschüre in enger Zusammenarbeit mit dem SIF entwickelt.

Brücken bauen zur Finanzierung der SDGs
Die ersten Exemplare der Broschüre werden den Teilnehmern des «Building Bridges Summit» (10. Oktober) zugestellt, welcher während der «Building Bridges Week» in Genf stattfindet. Die «Building Bridges Week» wurde im Rahmen der Generalversammlung des International Network of Financial Centres for Sustainability (FC4S) konzipiert. Am Summit werden voraussichtlich rund 800 wichtige Vertreter von schweizerischen und internationalen öffentlichen und privaten Institutionen aus dem Bereich der nachhaltigen Finanzen teilnehmen.

Mit dem einwöchigen Programm will die Schweiz eine effektive Zusammenarbeit und konkretes Handeln zwischen einer Reihe von Akteuren wie der Finanzindustrie, Regierungen, Wirtschaft, den Vereinten Nationen, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft fördern. Die verschiedenen Veranstaltungen während der Woche zielen darauf ab, neue Gespräche und Kooperationen zu fördern, um den Beitrag der Finanzindustrie zur Erreichung der 17 Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung zu beschleunigen.

www.sustainablefinance.ch

 

Luzerner Start-Up produziert Papier und Karton aus landwirtschaftlichen Abfällen

In der Schweiz werden pro Person und pro Jahr immer noch ca. 140 Kilogramm Papier und Karton verbraucht. Hochgerechnet auf die gesamte Schweizer Bevölkerung ergibt dies einen Verbrauch von 1.18 Millionen Tonnen, wofür jedes Jahr ganze Wälder abgeholzt werden müssen. Ein neues Papier namens envoPAP verspricht dem ein Ende zu setzen, denn es besteht zu 80% aus landwirtschaftlichen Abfällen statt aus Holz.

 

Zuckerrohr Abfall, die Basis von envoPAP. (Bild: zVg)

Ein Luzerner Unternehmer will das Papier im September mittels Crowdfunding in die Schweiz bringen. Erster prominenter Unterstützer von envoPAP in der Schweiz ist der Luzerner Ständerat Damian Müller. Über 40 Prozent des weltweit geschlagenen Holzes wird derzeit zu Papierprodukten verarbeitet. Dies deshalb, da konventionell hergestelltes Papier aus Frischholzfasern gewonnen wird. Auch Recycling-Papier lässt sich nur sieben Mal wiederaufbereiten, bevor wieder frisches Holz benötigt wird.

Zuckerrohr, die Lösung?  

Dank einem neuen Papier des britischen Unternehmens envoPAP könnte die Entwaldung durch die Papierindustrie bald massiv eingedämmt werden: «envoPapier besteht zu 80 Prozent aus landwirtschaftlichen Abfällen von Zuckerrohr, Weizenstroh und Wildgras. D. h. ausrangierte Stängel und Halme, die normalerweise verbrannt werden würden, werden gemischt und erhalten in Form von envoPap ein zweites Leben», erklärt der Luzerner Unternehmer Yves Beljean, der mit seinem Startup in der Schweiz und in Liechtenstein exklusiver Vertriebspartner von envoPAP ist.

«So können Abfallprodukte effizient wiederverwertet werden, statt dass Bäume gefällt werden müssen. EnvoPAP hilft also ganz konkret, die Wälder und grünen Reserven der Welt zu schützen. Die Herstellung von envoPAP ist zudem um einiges energieeffizienter als die Herstellung von konventionellem Papier.» EnvoPap wurde von verschiedenen unabhängigen Institutionen mehrfach ausgezeichnet und zertifiziert, u. a. von der Organisation suportthegoals mit dem Maximum von 4 Sternen für die Erreichung von 8 Nachhaltigskeitszielen (SDG) der UNO und des Bundessämtlicher Nachhaltigkeitsziele.

Von blossem Auge unterscheidet sich EnvoPap kaum von anderen handelsüblichen Hochweiss-Papieren. Auch in der Verwendung steht EnvoPap konventionellen Papieren in nichts nach. «Es kann genauso gut für Verpackungen verschiedenster Art wie zu Bürozwecken verwendet werden. In Grossbritannien, Indien und Asien wird EnvoPap bereits erfolgreich eingesetzt – nun möchte ich auch der Schweiz die Chance geben, sich vom Papier zu überzeugen.»

Crowdfunding für Schweiz 

Eine erste Ladung des Papiers möchte Yves Beljean deshalb nun auf Ende September mittels Crowdfunding in die Schweiz bringen. «Die kleinstmögliche, auch ökologisch sinnvolle Bestellmenge beträgt 20 Tonnen. Dies ist mit Kosten von 36’000 Franken verbunden, die wir nun mittels Crowdfunding sammeln möchten», erklärt Beljean. So hat jeder und jede bis anfangs Oktober die Möglichkeit, sich eine Box EnvoPap (5x 500 Blatt) für 61 Franken zu sichern. Diese werden mit der Post CO2 neutral bequem nach Hause geliefert. Kauft man sich gleich 5 Pack, rettet man einen jungen Baum.

«Mit EnvoPap sind wir in der gleichen Preisklasse wie bei konventionellem Papier. Damit ist EnvoPap die erste wirkliche Alternative zu konventionellem Papier – andere Alternativen wie Bambus-, Gras- oder Steinpapier sind zwar ähnlich nachhaltig, aber immer noch um ein Vielfaches teurer.» Erster prominenter Unterstützer von EnvoPap in der Schweiz ist der Luzerner Ständerat Damian Müller.

Hier geht es zur Crowdfunding Seite von envoPAPIER 

Filmpremiere «Die Friedensköche am Rio Napo»

Der Dokumentarfilm «Die Friedensköche am Rio Napo» handelt von einem einzigartigen Engagement für Mensch und Natur in einem der artenreichsten Gebiete der Welt: dem Yasuni-Nationalpark. David Höner, Schweizer Koch und Gründer von «Cuisine sans frontières», kämpft mit Gastronomie und kommunal organisiertem Ökotourismus für die Würde der indigenen Bevölkerung.

Ein Film, der Hoffnung macht: „Die Friedensköche am RioNapo“. (Bild: Esther Petsche)

Die FilmemacherInnen Esther Petsche und Samuel Schlaefli präsentieren am 13.10 im Kulturhaus KOSMOS in Zürich ihren Dokumentarfilm «Die Friedensköche am Rio Napo». Dies im Rahmen einer Matinee gemeinsam mit der Schweizer NGO «Cuisine sans frontières». Anschliessend an die Filmvorführung wird David Höner, Gründer der Zürcher NGO «Cuisine sans frontières», aus seinem neuen Buch «Kochen ist Politik» vorlesen (Westend Verlag, 2019) und mit Gästen über sinnvolle Entwicklungszusammenarbeit, nachhaltigen Tourismus und Gastronomie als Brückenbauer und Friedensstifter diskutieren.

Der Amazonas-Regenwald in Ecuador ist unter Beschuss: Die Erdölindustrie, Viehbauern und Palmölproduzenten dringen immer tiefer in den Regenwald ein. Indigene Gruppen verlieren zunehmend an Lebensraum und ihr kultureller Reichtum ist vom Aussterben bedroht. Seine Kochfähre entlang des Rio Napo ist ein Hoffnungsschimmer für eine Transformation von einer auf Plünderung basierenden Wirtschaft, zu einer nachhaltigen Nutzung des Amazonasregenwaldes. Ein Wandel auch von der systematischen Unterdrückung von Indigenen zu deren Selbstermächtigung.

Sonntag, 13. Oktober
im KOSMOS, Lagerstrasse 104, 8004 Zürich

11.00 Uhr
Schweizer Première des Films «Die Friedensköche am Rio Napo»
Kinoticket: CHF 15.– (Bestellungen hier)

12.30 Uhr
Lesung aus David Höners Buch «Kochen ist Politik» und Podiumsgespräch «Entwicklungszusammenarbeit – sinnhaft oder sinnlos?»
(Eintritt frei)

Auf dem Podium:
> Christine Plüss, Geschäftsführerin Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung
> Jennifer Anthamatten, Senior Researcher Avenir Suisse
> Peter Niggli, ehemaliger Geschäftsführer Alliance Sud, heute im Stiftungsrat von Fastenopfer sowie im Zentralvorstand und Beirat von Helvetas
> David Höner, Autor und Gründer von Cuisine sans frontières

Moderation: Samuel Schlaefli, freier Journalist und Filmemacher

 

 

Mehr Informationen zur Matinee vom 13. Oktober ab 11 Uhr im KOSMOS, Zürich, finden Sie hier

Mehr Informationen zum Film:

www.the-amazon-changers.ch

Wasserstoffproduktion Ostschweiz AG gegründet

Die Osterwalder St. Gallen AG (AVIA Osterwalder) und die St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG (SAK) haben gemeinsam die Wasserstoffproduktion Ostschweiz AG gegründet mit dem Zweck, grünen Wasserstoff auf Basis erneuerbarer Energien zu produzieren.

Eine Tankstelle von Avia Osterwalder in der Ostschweiz im letzten Jahrhundert. Jetzt reichen die Initianten ein Baugesuch zur Realisation einer Wasserstoff-Produktionsanlage am Standort St. Gallen-Kubel ein. (Bild: Avia Osterwalder)

Die Gründung der Wasserstoffproduktion Ostschweiz AG macht deutlich: AVIA Osterwalder und die SAK investieren gemeinsam in Wasserstoff als erneuerbare und saubere Energie für innovative Mobilitätslösungen. Geplant ist der Bau einer Produktionsanlage inmitten der Stadt St. Gallen am Standort Kubel, wo die SAK das gleichnamige Wasser- und Speicherkraftwerk betreibt. Der Standort ist nur wenige Kilometer von der durch AVIA Osterwalder geplanten Wasserstofftankstelle an der Oberstrasse entfernt.

Ausschliesslich erneuerbare Energiequellen

Die Vorteile von Wasserstoff (H2) als Energieträger für Mobilitätslösungen sind erfreulich. In wenigen Mi-nuten ist ein Fahrzeug getankt, als Emission entsteht nur Wasserdampf und Reichweite sowie Leistungsvermögen sind mit Fahrzeugen mit herkömmlichen Brennstoffantrieben vergleichbar. Der am Standort Kubel produzierte H2 wird ausschliesslich aus erneuerbaren Energiequellen produziert. Für die Initianten ist klar: H2 bietet enorme Potentiale im Bereich der Mobilität zur Umsetzung der Klimaziele.

H2-Mobilitätslösungen kurz vor dem Durchbruch

Der Bedarf an einem flächendeckenden H2-Tankstellenangebot ist ungebrochen. Davon zeugen unlängst bekannt gewordene Initiativen, wie unter anderem das ambitionierte Projekt von Hyundai. Gemeinsam mit H2- Energy AG bereiten die Koreaner die weltweit erste Flotte von über 1600 Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen exklusiv für die Schweiz vor. Die Einführung wurde bereits initiiert und dauert voraussichtlich bis 2025. Fürs Gelingen eines funktionierenden und emissionsfreien Marktes ist der Aufbau lokaler H2-Produktionsanlagen und ein flächendeckendes Netz an H2-Tankstellen entscheidend.

Spatenstich im Frühjahr 2020

Wie bei allen Bauprojekten von AVIA Osterwalder und SAK spielt die Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle. Schon bald wird das Baugesuch eingereicht.
Gehen keine Einsprachen zum Projekt ein, starten nach Abschluss der Planung voraussichtlich im Frühjahr 2020 die Bauarbeiten. Über das konkrete Projekt informieren AVIA Osterwalder und die SAK im Detail nach Erhalt der Bewilligung.

www.osterwalder.ch

 

Seat verdreifacht Produktion von CNG-Fahrzeugen

Die Nachfrage nach umwelt- und klimaschonenden Fahrzeugen mit CNG-Antrieb steigt. Die spanische Volkswagentochter Seat hat angekündigt, die Produktion massiv zu erhöhen.

 

Seat erhöht die Kapazität mit CNG-angetriebenen Fahrzeugen. (Bild: zVg)

90 CNG-Fahrzeuge der Modelle Leon, Leon Sportourer ST, Ibiza und Arona verlassen täglich das Werk in Martorell bei Barcelona. Zu wenig, um die steigende Nachfrage nach CNG-Modellen zu befriedigen. Deshalb hat Seat die Kapazität auf bis zu 250 Einheiten pro Tag erhöht. Die Spanier haben innerhalb des VW-Konzerns eine führende Rolle in der technologischen Entwicklung von CNG-Fahrzeugen. 2018 konnte Seat den Absatz von CNG-Fahrzeugen verdreifachen, dieses Jahr stiegen die Verkäufe um weitere 13 Prozent. Auch die Volkswagen-Marken Audi, Skoda und VW produzieren erfolgreich Fahrzeuge, die mit Erdgas und Biogas betrieben werden. Die Palette reicht vom Kleinwagen über SUV bis zum Fahrzeug der gehobenen Mittelklasse.

«Mit dem Ausbau der Produktion setzt Seat ein starkes Zeichen für mehr Nachhaltigkeit», freut sich Pascal Lenzin, nationaler Koordinator für CNG-Mobilität in der Schweiz. Ein mit fossilem Erdgas betriebenes Auto stösst rund 25 Prozent weniger CO2 aus als ein Benziner. Mit Biogas fährt ein CNG-Auto unter dem Strich nahezu CO2-neutral und befindet sich damit auf Augenhöhe mit einem Elektrofahrzeug – sofern dieses mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben wird. Pascal Lenzin: «Will die Schweiz ihre Klimaziele erreichen, dann müssen alle verfügbaren Antriebstechnologien ihren Beitrag leisten.»

In der Schweiz ist dem fossilen Erdgas im Durchschnitt 22,4 Prozent Biogas beigemischt, an vielen Zapfsäulen können CNG-Fahrer den Biogasanteil selbst auf bis zu 100 Prozent erhöhen.

Weitere Informationen zur nachhaltigen Mobilität unter cng-mobility.ch.

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