EVUlution AG: Energieversorger spannen bei Innovation zusammen

Sechs Energieunternehmen aus der Schweiz und Liechtenstein gründen gemeinsam die EVUlution AG. Ziel des neuen Unternehmens ist es, innovative Produkte für Energieversorger zu entwickeln.

EVUlution AG, die neue Energieplattform bündelt Kompetenzen und innovative Produkte und Dienstleistungen. (Bild: Unsplash)

Die EVUlution AG verfügt schon jetzt über ein attraktives Produkt- und Angebotsportfolio. Ein Sorglospaket für die Planung und Installation von Photovoltaik- und Batterielösungen (SUN@HOME), eine moderne Software-Lösung für das Anlagenmanagement (EASYASSET), ein intelligentes System für ein zukunftsgerichtetes Smartmetering und Energiemanagement (SMARTPOWER) sowie ein neues, innovatives Kundenportal (ENERGYBOARD).

Skalierung von Verbrauchsquellen

Über das Smartmeter-Gateway von SMARTPOWER können auch Mess- und Zählerdaten von Gas-, Wasser- und Wärmebezug erfasst und einzelne Verbrauchsquellen sowohl durch die Endkunden als auch durch die Energieversorger bequem aus dem Kundenportal in Echtzeit überwacht und gesteuert werden. Im Zusammenhang mit der gesetzlich vorgeschriebenen Installation von Smartmetern sind die Stromversorger verpflichtet, den Kunden auf einer digitalen Plattform Zugang zu ihren Verbrauchs- und Rechnungsdaten zu ermöglichen.

Mit der Installation des neu entwickelten Kundenportals ENERGYBOARD wird es für alle Energieversorger möglich, diese Anforderungen zu erfüllen. Es ist vorgesehen, dass die Produktpalette der EVUlution AG laufend weiterentwickelt, mit neuen Produkten und Dienstleistungen ergänzt und anderen interessierten Energieversorgern angeboten wird.

Mit der Bündelung der Kompetenzen und Kräfte der sechs Gründungsgesellschaften kann die EVUlution AG konzentriert auf die neuen Anforderungen des Marktes reagieren und die Energiewende aktiv unterstützen.

Roland Leuenberger, CEO der Repower AG und Verwaltungsratspräsident der EVUlution AG: «Als Energieversorger wollen wir die digitalen Herausforderungen der Energiewende zusammen angehen. Unseren Kunden können wir so innovative Produkte und Dienstleistungen «vom EVU fürs EVU» anbieten. Ausserdem leisten wir einen Beitrag für eine nachhaltigere und effizientere Energiezukunft und profitieren als beteiligte Partner von Knowhow, Innovationskraft, Ressourcen und Absatzstärke aller.»

Die Repower AG, das Kantonale Elektrizitätswerk Nidwalden, die SN Energie AG, die Arbon Energie AG, die Elektrizitätswerk Jona-Rapperswil AG und die Liechtensteinischen Kraftwerke gründen gemeinsam die neue AG.

Die Repower AG wird mit 46.25% den grössten Anteil an EVUlution halten, die weiteren Partner beteilgen sich mit Anteilen zwischen 6.5% und 15%. Weitere Angaben zur EVUlution AG können unter www.evulution.com gefunden werden.

 

 

Global Risk Report sieht Handlungsbedarf, was das Klima anbetrifft

Der Global Risk Report 2020 des Weltwirtschaftsforums benennt mittels Expertenumfragen die Risiken der kommenden Jahre. Zum ersten Mal gelten die Klimakrise und ihre Folgen als Hauptrisiken.

Wenn sich die Beteiligten nicht auf die „heutige epochale Machtverschiebung“ und die geopolitischen Turbulenzen einstellen, wird es knapp. (Symbolbild: Unsplash)

 

Der Global Risk Bericht prognostiziert:

  • Extreme Wetterereignisse mit großen Schäden an Eigentum, Infrastruktur und Menschenleben
  • Versagen von Regierungen und Unternehmen bei der Eindämmung des Klimawandels und der Anpassung an den Klimawandel.
  • Vom Menschen verursachte Umweltschäden und -katastrophen, einschließlich Umweltkriminalität, wie z.B. Ölverschmutzung und radioaktive Verseuchung.
  • Grosser Verlust an biologischer Vielfalt und Zusammenbruch von Ökosystemen (an Land oder im Meer) mit irreversiblen Folgen für die Umwelt, was zu einer starken Erschöpfung der Ressourcen für die Menschheit und die Industrie führt.
  • Grosse Naturkatastrophen wie Erdbeben, Tsunamis, Vulkanausbrüche und geomagnetische Stürme.

Die Zeit wird knapp

Wenn sich die Beteiligten nicht auf die „heutige epochale Machtverschiebung“ und die geopolitischen Turbulenzen einstellen – während sie sich noch auf die Zukunft vorbereiten – wird die Zeit knapp, um einige der dringendsten wirtschaftlichen, ökologischen und technologischen Herausforderungen zu bewältigen. Dies signalisiert, wo der Handlungsbedarf für Unternehmen und politische Entscheidungsträger am größten ist.

Denken auf Systemebene

Der Bericht über die globalen Risiken wurde in Zusammenarbeit mit Marsh & McLennan und der Zurich Insurance Group erstellt und ist Teil der Global Risks Initiative, die alle Beteiligten zusammenbringt, um nachhaltige, integrierte Lösungen für die dringendsten Herausforderungen der Welt zu entwickeln. Um drohenden geopolitischen und ökologischen Risiken, die sonst unter dem Radar verschwinden könnten, zu begegnen, ist ein Denken auf Systemebene erforderlich. Der diesjährige Bericht konzentriert sich ausdrücklich auf die Auswirkungen der zunehmenden Ungleichheit, der Lücken in der Technologiepolitik und der unter Druck stehenden Gesundheitssysteme. Weiter weist er darauf hin, dass die politischen Entscheidungsträger die Ziele zum Schutz der Erde mit denen zur Ankurbelung der Wirtschaft in Einklang bringen müssen – und dass die Unternehmen die Risiken potenziell katastrophaler zukünftiger Verluste vermeiden müssen, indem sie sich auf wissenschaftlich fundierte Ziele einstellen.

Der Druck auf die Unternehmen wächst

John Drzik, Vorsitzender von Marsh & McLennan Insights, sagte: „Der Druck auf die Unternehmen wächst, der von Investoren, Regulierungsbehörden, Kunden und Mitarbeitern ausgeht, um ihre Widerstandsfähigkeit gegen die steigende Volatilität des Klimas unter Beweis zu stellen. Wissenschaftliche Fortschritte bedeuten, dass Klimarisiken nun mit größerer Genauigkeit modelliert und in das Risikomanagement und die Geschäftspläne einbezogen werden können. Hochkarätige Ereignisse, wie die jüngsten Waldbrände in Australien und Kalifornien, erhöhen den Druck auf die Unternehmen, Massnahmen gegen das Klimarisiko zu ergreifen, und das zu einer Zeit, in der sie auch mit größeren geopolitischen und Cyber-Risiko-Herausforderungen konfrontiert sind.”

„Die politische Landschaft ist polarisiert, der Meeresspiegel steigt und die Klimafeuer brennen. Dies ist das Jahr, in dem die Staats- und Regierungschefs der Welt mit allen Bereichen der Gesellschaft zusammenarbeiten müssen, um unsere Kooperationssysteme zu reparieren und neu zu beleben, nicht nur zum kurzfristigen Nutzen, sondern auch zur Bewältigung unserer tief verwurzelten Risiken“, sagte Borge Brende, Präsident des Weltwirtschaftsforums.

Für die jüngeren Generationen ist der Zustand des Planeten noch alarmierender. Der Bericht zeigt auf, wie die Risiken von den nach 1980 Geborenen gesehen werden: Sie stuften die Umweltrisiken kurz- und langfristig höher ein als andere Befragte.

 

Studie: Sorge der Bevölkerung um die Umwelt wächst

Die Omnibus Studie unterstreicht: Der Anteil der Bevölkerung, der die Umweltqualität in der Schweiz als sehr gut oder eher gut beurteilt, ist zurückgegangen. Während Verkehrslärm, Luftverschmutzung und Strahlung zunehmend als störend empfunden werden, setzt sich dafür der Trend zum vermehrten Konsum von Bioprodukten weiter fort.

 

Der Verlust der Biodiversität und der Klimawandel wurden 2019 von der Bevölkerung in der Schweiz als deutlich gefährlicher für Mensch und Umwelt eingeschätzt als noch 2015. (Bild: BAFU)

Die Studie, die so genannte Omnibus Erhebung, fördert interessante Perspektiven und Befindlichkeiten der Schweizer Bevölkerung zutage. Über 50 Prozent der Bevölkerung schätzen den Verlust von Biodiversität, den Einsatz von Pestiziden und den Klimawandel als sehr gefährlich für Mensch und Umwelt ein. Dies sind erste Ergebnisse einer Befragung zum Thema Umwelt, die das Bundesamt für Statistik (BFS) zum dritten Mal durchgeführt hat.

Auch die Umweltqualität in der Wohnumgebung wurde jüngst von 89 Prozent als sehr gut oder eher gut bewertet, während in den Jahren 2015 und 2011 noch 95 Prozent diese Ansicht vertraten. Die Umweltqualität weltweit wurde 2019 lediglich von 13 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz als sehr gut oder eher gut beurteilt, dies gegenüber 20 Prozent im Jahr 2015 und 23 Prozent im Jahr 2011.

Verkehrslärm, Luftverschmutzung und Strahlung stören zunehmend

Nebst der schlechteren Bewertung der Umweltqualität machten auch bestimmte Umweltbedingungen der Bevölkerung mehr zu schaffen: 2019 fühlten sich 31 Prozent zuhause durch Verkehrslärm sehr gestört oder eher gestört, dies gegenüber 24 Prozent im Jahr 2015 und 23 Prozent im Jahr 2011. Die Luftverschmutzung ums Haus herum empfanden im Jahr 2019 mit 34 Prozent ebenfalls mehr Menschen als störend, verglichen mit den 19 Prozent im Jahr 2015 bzw. den 17 Prozent im Jahr 2011.

Bei der Strahlung, wie sie von Mobilfunkantennen oder Hochspannungsleitungen ausgeht, hat sich der Anteil derjenigen Personen, die sich davon sehr gestört oder eher gestört fühlen, gar mehr als verdoppelt: nämlich von 10 Prozent in den Jahren 2015 und 2011 auf 23 Prozent im Jahr 2019. Zudem waren 2019 90 Prozent der Bevölkerung mit dem Landschaftsbild in ihrer Wohnumgebung sehr zufrieden oder eher zufrieden, im Vergleich zu 93 Prozent im Jahr 2015 und 94 Prozent im Jahr 2011.

Bioprodukte nehmen weiter an Bedeutung zu

Veränderungen zeigen sich auch beim Umweltverhalten. So setzte sich der Trend zu mehr Bioprodukten weiter fort: Zwar war 2019 der Anteil Personen, die von sich behaupten, Bioprodukte immer oder meistens zu kaufen, nicht signifikant grösser als 2015, jedoch ging der Anteil derjenigen zurück, die dies selten oder nie tun (19 Prozent im Jahr 2019 gegenüber 26 Prozent im Jahr 2015).

Beliebt sind Bioprodukte vor allem in der Westschweiz: 53 Prozent der dortigen Bevölkerung gaben 2019 an, diese immer oder meistens zu kaufen, gegenüber 41 Prozent in der italienischen Schweiz und 40 Prozent in der Deutschschweiz. Bioprodukte werden zudem häufiger von Einwohnerinnen und Einwohnern städtischer Gebiete konsumiert als von Bewohnern ländlicher Gebiete (45 vs. 39 Prozent), ebenso nimmt ihr Konsum mit höherem Ausbildungsniveau zu (obligatorische Schule 28 Prozent, Sekundarstufe II 40 Prozent, Tertiärstufe 53 Prozent).

Biodiversitätsverlust, Pestizide und Klimawandel als grösste Gefahren wahrgenommen

Der Verlust der Biodiversität und der Klimawandel wurden 2019 von der Bevölkerung in der Schweiz als deutlich gefährlicher für Mensch und Umwelt eingeschätzt als noch 2015: Galt der Verlust der Biodiversität damals noch für 36 Prozent als sehr gefährlich, waren 2019 gar 54 Prozent dieser Meinung. Beim Klimawandel stieg dieser Wert in derselben Periode von 34 Prozent auf 51 Prozent. Mit 53 Prozent ebenfalls vom überwiegenden Teil der Bevölkerung als sehr gefährlich für Mensch und Umwelt beurteilt wurde 2019 ausserdem der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln bzw. Pestiziden.

Andere Umweltveränderungen und Technologien wurden als weniger gefährlich eingeschätzt bzw. deren Beurteilung hat sich seit der letzten Erhebung nicht gross verändert. Die Ausnahme bilden die Mobilfunkantennen: Zwischen 2015 und 2019 ist der Anteil derjenigen Personen, die diese als sehr gefährlich für Mensch und Umwelt bewerteten, von 11 Prozent auf 18 Prozent angestiegen.

2019 waren zudem 61 Prozent der Bevölkerung der Meinung, dass die Umweltbelastung als solche ein sehr grosses oder eher grosses Problem für die Schweiz darstellt, gegenüber 39 Prozent im Jahr 2015.

 

Zusätzliche Informationen finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei:

Sorge der Bevölkerung um die Umwelt wächst

Smarte Wärme: Selbstlernende Heizungssteuerung

Selbstlernende Heizsteuerungen sind auf dem Vormarsch. Forscher der Empa sind davon überzeugt, dass Gebäudeheizungen "lernen" können. In einem Experiment fütterten sie eine neue selbstlernende Steuerung mit Wetterdaten. Daraufhin konnte die «smarte» Steuerung das Verhalten des Gebäudes einschätzen und vorausschauend handeln.

Herkömmliche Thermostate schalten sich erst ein, wenn es kühler wird. Die intelligente Steuerung kann vorausschauend heizen und spart dadurch Energie. (Bild: Unsplash)

Heizsteuerungen in Fabrikhallen, Flughafenterminals oder Bürohochhäuser werden vielfach schon heute mit automatisierten «vorausschauenden» Technologien bestückt. Diese arbeiten mit speziell für das Gebäude berechneten, vorprogrammierten Szenarien und sparen den Betreibern eine Menge an Heizenergie. Doch für einzelne Wohnungen und Privathäuser ist eine solche Einzelprogrammierung zu teuer.

Einer Gruppe von Empa-Forschern gelang im letzten Sommer erstmals der Beweis, dass es auch einfacher geht: Die intelligente Heiz- und Kühlsteuerung muss nicht unbedingt programmiert werden, sie kann ebenso gut selbst aus den Daten vergangener Wochen und Monate sparen lernen. Programmierende Fachleute sind nicht mehr nötig. Mit diesem Kniff ist die Spartechnik bald auch für Familien und Singles verfügbar.

Das entscheidende Experiment fand im Empa-Forschungsgebäude NEST statt. Die Forschungsunit «UMAR» (Urban Mining and Recycling) bietet dafür optimale Voraussetzungen: Eine grosse Wohnküche ist symmetrisch von zwei Studentenzimmern eingerahmt. Beide Zimmer sind je 18 Quadratmeter gross. Die gesamte Fensterfront schaut nach Ostsüdost – zur Vormittagssonne – hin. In der UMAR-Unit läuft Wasser durch eine Deckenverkleidung aus Edelstahl und sorgt für die gewünschte Raumtemperatur. Die Heiz- und Kühlleistung lässt sich für die einzelnen Räume über die jeweilige Ventilstellung berechnen.

Schlauer kühlen – dank Wetterbericht

Da Projektleiter Felix Bünning und sein Kollege Benjamin Huber nicht auf die Heizperiode warten wollten, starteten sie bereits im Juni 2019 ein Kühl-Experiment. Die Woche vom 20. bis 26. Juni begann mit zwei sonnigen, aber noch relativ kühlen Tagen, dann kam ein bewölkter Tag, zum Schluss brannte die Sonne über Dübendorf und jagte die Aussentemperatur bis knapp an die 40-Grad-Grenze. In den beiden Schlafzimmern sollte die Temperatur tagsüber die Marke von 25 Grad, nachts die Marke von 23 Grad nicht überschreiten. Ein herkömmliches Thermostatventil besorgte die Kühlung in einem Zimmer. Im anderen Zimmer arbeitete die experimentelle Steuerung, die Bünning und Huber mit ihrem Team entworfen hatten. Die künstliche Intelligenz war mit Daten der letzten zehn Monate gefüttert worden – und sie kannte die aktuelle Wettervorhersage von MeteoSchweiz.

Mehr Komfort mit ¼ weniger Energie

Das Ergebnis fiel überaus deutlich aus: Die intelligente Heiz- und Kühlsteuerung hielt sich deutlich genauer an die Kom- fortvorgaben und brauchte hierfür rund 25 Prozent weniger Energie. Dies lag vor allem daran, dass am Vormittag, wenn die Sonne in die Fenster schien, vorausschauend gekühlt wurde. Das mechanische Thermostat im Zimmer gegenüber reagierte hingegen erst dann, wenn die Temperatur durch die Decke ging. Zu spät, zu hektisch und mit voller Leistung. Im November 2019, in einem kühlen Monat mit wenig Sonne, viel Regen und Wind, wiederholten Bünning und Huber das Experiment. Nun ging es um die Heizenergie in den beiden Zimmern. Bei Redaktionsschluss dieses Heftes lief die Auswertung noch. Doch Bünning ist sicher, dass seine vorhersagende Heizungsregelung auch hier Punkte sammelt.

Er und sein Team haben bereits den nächsten Schritt vorbereitet: «Um das System im realen Umfeld zu testen, haben wir einen grösseren Feldversuch in einem Mehrfamilienhaus mit 60 Wohnungen geplant. Wir werden vier dieser Wohnungen mit unserer intelligenten Heiz- und Kühlsteuerung ausrüsten.» Auf die Ergebnisse ist Bünning schon sehr gespannt. «Ich glaube, dass neue, auf Machine Learning basierende Regler eine riesige Chance sind. Mit dieser Methode können wir mit relativ einfachen Mitteln und den gesammelten Daten eine gute, energiesparende Nachrüstungslösung für bestehende Heizungen konstruieren.»

 

Reinraummesse LOUNGES: Raumplaner anerkennen verstärkt nachhaltiges Bauen für sich

Bei der vom 28. Januar bis zum 30. Januar in Karlsruhe stattfindenden Reinraummesse LOUNGES spricht der New-Work-Experte Sven Bietau vom Architektur- und Beratungsbüro CSMM über den Wandel der Arbeitswelten: Das klassische Büro hat ausgedient. Das gilt auch für Gewerbe- und Arbeitsräume in der Medizintechnik.

Arbeitswelt 4.0 verlangt nach neuen Sichtweisen. Bürogestaltung heisst heute statt Notwendigkeiten Möglichkeiten schaffen. (Bild: zVg)

Der New-Work-Experte Sven Bietau erläutert an der Reinraummesse LOUNGES: „Die aktuell vorherrschende Büroform ist architektonisch ausgelegt auf eine lineare und hierarchische Arbeitsweise. Unternehmen, die zukünftig wettbewerbsfähig bleiben wollen, benötigen heute aber Raum für Empathie, Kreativität und Erfindergeist – und keine reinen Zellen zum Abarbeiten“.

Eine zukunftsorientierte Arbeitsumgebung muss im neu angebrochenen Jahrzehnt deshalb mehr sein als die Kopie oder Abwandlungen eines Notwendigkeitsraums in schickem Design. Denn «Experience Design» beziehungsweise «User Driven Design» seien aus der Bürowelt nicht mehr wegzudenken. CSMM-architecture matters plädiert daher für den Ansatz, künftige Arbeitswelten als Möglichkeitsräume zu konzipieren.

„Das Büro ist tot. Lang lebe das Büro!“

Unter dem Workshop-Titel „Das Büro ist tot. Lang lebe das Büro!“ spannt Sven Bietau einen Bogen von der Arbeitswelt 4.0 zum notwendigen inneren Wandel und fordert mit seiner These zum Umdenken auf.

„Möglichkeitsräume verfolgen primär das Ziel, Innovation zu begünstigen. Sie schaffen dem Menschen eine Umgebung, in der er als soziales und innovierendes Wesen existieren kann. Alles ist in diesem Raum möglich, frei nach dem Prinzip der Serendipität.“ Der Experte begründet seine Vision:

„Innovationen, die unsere Gesellschaft nachhaltig veränderten, so wie die des Penicillins, konnten zwar durch die Schaffung von Rahmenbedingungen begünstigt werden – also die Experimentation im Labor und die Zusammensetzung bestimmter Stoffe. Was jedoch nicht geplant werden konnte, war die Erfindung an sich. Der glückliche Zufall – die Serendipität – erst ermöglichte die Entdeckung selbst“, erklärt Bietau, Geschäftsführender Gesellschafter bei CSMM.

„Er fordert daher einen vehementen Paradigmenwechsel in der Arbeitswelt – weg vom Notwendigkeitsraum hin zu einem Möglichkeitsraum. Nach seinen Worten bedient ein solcher Paradigmenwechsel auch die Massgabe, in Zukunft wirklich nachhaltig zu bauen.

Nachhaltige Raumplanung

Der Möglichkeitsraum ist nachhaltig, weil er neben den ökonomischen auch die ökologischen, sozialen und kulturellen Aspekte gleichwertig berücksichtigt. Nach Meinung der Veranstalter der Messe LOUNGES steckt „die Thematik nachhaltiges Bauen in vielen Bereichen noch in den Kinderschuhen, entwickelt sich aber rasend schnell weiter.“

Die Digitalisierung stellt das vorherrschende Bürobild auf den Kopf. Sie erlaubt nicht nur zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten, sondern vernetzt, beschleunigt und ermöglicht in bisher nicht gekanntem Umfang. Bietau: „Nichts beeinflusst uns so stark, wie der unmittelbar umgebende Raum. Daher muss jenen Faktoren besonders viel Raum eingeräumt werden, die Innovation begünstigen.“

Arbeitsumgebungen müssen in ihrer Planung neu gedacht werden. Das Büro bleibt notwendig, ein identifikationsstiftender, sozialer Treffpunkt. Denn das Büro ist künftig kein Ort des Abarbeitens, sondern Keimzelle von Innovationen.

Mit dem Wandel der Beschäftigungssektoren haben sich die Ziele der Arbeit gewandelt. Während sie einst vor allem dem Überleben diente, dann ein Grossteil der Berufe in Folge der industriellen Arbeitsteilung reines Abarbeiten als Ziel verfolgte – geht es in der heutigen Wissensgesellschaft meist darum, Innovation zu schaffen, um marktfähig zu bleiben.

www.cs-mm.com

 

 

 

 

«Haus Eins»: kompostierbar, nachhaltig, konsequent

Das «Haus Eins» in Seelisberg (UR) ist das erste fast zu hundert Prozent biologisch abbaubare Haus und gilt als Pionierprojekt. Das Holzhaus, das abgesehen von den gesetzlich vorgeschriebenen Elektrorohren und Sanitärleitungen frei von Sondermüll ist, bietet seinen Gästen die Möglichkeit, Kraft aus der Natur zu schöpfen.

Das „Haus Eins“ in Seelisberg/UR ist zu fast 100 Prozent biologisch abbaubar. Nicht nur das Haus, auch seine Möbel sind komplett leimfrei. (Bild: zVg)

 

Vom Fundament aus Naturstein über die metall- und leimfreie, aus Mondphasenholz bestehenden Grundkonstruktion bis hin zur Isolierung mit einer Hanf-Kalkschicht: Das «Haus Eins» verwendet ausschliesslich natürliche Ressourcen, in vielfältiger Art und Weise. Den Grundstein für dieses zukunftsweisende Projekt legte Lukas Gwerder. Als der Schwyzer Naturschreiner 2011 den Bau eines Hauses aus natürlichen Rohstoffen in Angriff nahm, war es sein Ziel, Nachhaltigkeit, Tradition, Innovation und die Nähe zur Natur miteinander zu vereinen.

Nahezu ohne fremde Hilfe setzte er die visionäre Idee eines Hauses ohne Sondermüll in die Wirklichkeit um und zog mit seiner Familie noch während dem Umbau ins «Haus Eins» ein. Nach der Trennung von seiner Frau entschied sich Gwerder, das Haus zum Verkauf freizugeben.

Gegen die Schnelllebigkeit unserer Welt

Urs Kasper, Unternehmer und selbst Schreiner, war sofort fasziniert von der Beharrlichkeit und Konsequenz, mit welcher Gwerder seiner Vision folgte. Als neuer Eigentümer entschied sich das Familienunternehmen «Kasper & Sohn», das letzte Drittel der Bauphase zu unterstützen. Unter einer Bedingung: Lukas Gwerder soll bis zum Schluss beim Bau mitwirken. Urs Kasper ist davon überzeugt, dass Gwerders Einstellung, den Respekt gegenüber unserer Natur zu wahren, grosses Potenzial für die Zukunft hat. Ihn fasziniert besonders Gwerders Beharrlichkeit:

«Es gibt viele Häuser, die biologisch sein sollen, bei denen diese Bauweise aber nicht konsequent durchgesetzt wurde. Sobald das erste Problem auftaucht, macht man hier und dort eine kleine Ausnahme.» Ausnahmen gibt es beim «Haus Eins» keine. Entgegen der viel gehörten Ausrede «Das ist gar nicht anders machbar» beweisen Kasper und Gwerder, dass es eben doch möglich ist, ein Haus aus Naturmaterialien zu bauen, das nichtsdestotrotz modernen Ansprüchen genügt. Die Nachhaltigkeit in der Bauweise spiegelt sich auch in der Inneneinrichtung wider. Kasper wählte Möbel, Stoffe und Accessoires, die dem Konzept des Hauses entsprechen – also nachhaltig, ökologisch und fair produziert wurden. Nicht nur das Haus, auch seine Möbel sind komplett leimfrei.

Nachfolgend einige Fakten zum Haus Eins:

  • Ausschliesslich Verwendung von einheimischem Holz
  • Alle Winkel sind über 90° Grad für eine bessere Zirkulation der Luft bzw. Wärmeenergie
  • Eingebauter Tonofen und Wäremetauscherkamin-System
  • Naturkeller (im Sommer kühl, im Winter warm)
  • Auf das Minimum reduzierte Lichtquellen. Mehr Lichteinfluss durch dreifach verglaste Fenster ohne UV-Schutz
  • Netzfreischaltung für das ganze Haus und geschirmte Kabel, keine Starkstromleitung oder Natelantenne in der Nähe
  • Luft- / Wasser-Wärmepumpe für Brauchwarmwasser im Sommer
  • 3’500 m2 grosser Garten mit verschiedenen Jungobst- und Nussbäumen sowie Beerensträucher für den Eigenbedarf
  • Badeteich, Wildbach und Wasserfall sowie Hot Tub aus heimischer Lärche und Sauna aus Arvenholz im Garten
  • Sitzmöglichkeiten ost- und westseitig und auf der Terrasse
  • Gut sortierte Bibliothek für den «Digital Detox»
  • Preis: ab 360 Franken pro Tag

 

Nachfolgend einige Fakten zum Haus Eins:

 

Designwerk stattet Basel mit elektrischen Müllfahrzeugen aus

Im Kanton Basel-Stadt werden zwölf grosse Müllfahrzeuge durch elektrische Kehrichtlastwagen von Designwerk ersetzt. Der Kanton hat sich dabei für die Fahrzeuge von Futuricum, einer Marke der Winterthurer Designwerk Products AG, entschieden.

Die ersten zwei elektrischen Müllsammler sollen bis Ende dieses Jahres nach Basel Stadt geliefert werden. Weitere Müllwagen sind bereits bestellt. (Bild: Designwerk)

Das Tiefbauamt des Kantons Basel-Stadt will seinen Fuhrpark innerhalb der nächsten fünf Jahre zu neun Zehntel auf elektrische Fahrzeuge umstellen. Insgesamt zwölf grosse Müllfahrzeuge sollen dabei nun durch Elektrofahrzeuge der Nutzfahrzeugmarke Futuricum des Winterthurer Designwerks ersetzt werden, informiert Designwerk in einer Mitteilung. Damit erhält das Unternehmen für Elektromobilität nach eigenen Angaben den bisher grössten Schweizer Auftrag für die Lieferung von elektrischen Nutzfahrzeugen.

Bei den vom Stadtkanton Basel bestellten zwölf Müllsammlern handelt es sich um Kehrichtfahrzeuge vom Typ Collect 26E der Nutzfahrzeugmarke Futuricum. Ihr Basischassis kommt vom Partnerunternehmen Volvo Trucks, für die ebenfalls elektrisch betriebenen Aufbauten greift Designwerk auf die Contena-Ochsner AG aus dem Limmattal zurück.

Der Verbrauch des Collect 26E mit 190 Kilowattstunden auf 100 Kilometern im Sammelbetrieb entspreche einem Dieseläquivalent von 19,6 Litern auf 100 Kilometern, erläutert Designwerk in der Mitteilung. Ihr zufolge weisen die Dieselfahrzeuge der Einsatzbetriebe im Kanton Basel-Stadt hingegen einen durchschnittlichen Verbrauch von 90 Litern auf 100 Kilometern auf. „Über den gesamten Lebenszyklus von Anschaffung, Unterhalt und Betrieb betrachtet“, seien die elektrischen Kehrrichtfahrzeuge „nahezu gleich teuer wie Dieselfahrzeuge“. Dabei stünden höheren Anfangsinvestitionen  „rund 80 Prozent“ tiefere Betriebskosten gegenüber.

Die ersten zwei elektrischen Müllsammler sollen bis Ende dieses Jahres geliefert werden. Zehn weitere Fahrzeuge will der Kanton bis Mitte 2021 erhalten. Die neuen elektronischen Müllfahrzeuge können an insgesamt sieben Standorten von Stadtreinigung und Tiefbauamt aufgeladen werden.

Start des Naturfonds «Salzgut»

Die Schweizer Salinen haben den Naturfonds «Salzgut» lanciert. Der Fonds unterstützt lokale Projekte für den Natur- und Landschaftsschutz in den Regionen, aus denen das heimische Salz stammt.

Salz braucht man nicht nur für Schneeräumungen, der Naturfonds ‹Salzgut› steht für den nachhaltigen und solidarischen Ansatz der Schweizer Salinen. (Bild: nsp.novatask.biz)

Die Schweizer Salinen haben heute den Naturfonds «Salzgut» gemeinsam mit verschiedenen Natur- und Umweltschutzverbänden sowie mit Vertreterinnen und Vertretern von Gemeinden aus dem Kanton Basel-Landschaft und dem Kanton Aargau lanciert. Der Naturfonds richtet sich an gemeinnützige Institutionen, Gemeinden und private Initiativen in den Regionen, aus denen das heimische
Salz stammt.

Kooperationen zwischen Schweizer Salinen und Umweltschutzverbänden 

Köbi Frei, Präsident des Verwaltungsrates der Schweizer Salinen: «Der Naturfonds ‹Salzgut› steht für den nachhaltigen und solidarischen Ansatz der Schweizer Salinen. Er spiegelt die ökologischen Vorteile der heimischen Salzgewinnung sozusagen wieder zurück an ihren Ursprung. Damit wollen wir unserem Respekt für Mensch und Natur über unsere unmittelbaren Tätigkeitsfelder hinaus Ausdruck verleihen.»
Der Naturfonds «Salzgut» entstand nach intensiven Gesprächen und in enger Zusammenarbeit der Schweizer Salinen mit verschiedenen Natur- und Umweltschutzverbänden sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Gemeinden und kantonalen Behörden.

Lokale Projekte zur Förderung der Biodiversität
Der Naturfonds «Salzgut» agiert unabhängig von direkten Ausgleichsmassnahmen im Rahmen der Salzgewinnung. Er unterstützt biodiversitätsfördernde Projekte in den Bereichen Natur- und Landschaftsschutz, Wald, Gewässer, Kulturland und Siedlungsraum. Zudem können auch Projekte zur Umweltbildung eingegeben werden. Dr. Raffael Ayé, Leiter des Bereichs Artenförderung bei BirdLife Schweiz und Teilnehmer der partizipativen Arbeitsgruppe betont:

«Die klare Unterscheidung zwischen den obligatorischen Ausgleichsmassnahmen und den freiwilligen Massnahmen im Rahmen des Naturfonds ist ebenso vorbildlich wie die breit abgestützte, partizipative Herangehensweise. Wir freuen uns darauf, dass dank dem Naturfonds ‹Salzgut› weitere Projekte zum Schutz und zur Förderung der Biodiversität entstehen können.»

Im Fokus stehen lokale Projekte in den Gemeinden, in denen die Schweizer Salinen heimisches Salz gewinnen. Das sind zurzeit die Gemeinden Pratteln und Muttenz im Kanton Basel-Landschaft, Rheinfelden und Möhlin im Kanton Aargau sowie Bex in der Waadt. Darüber hinaus ist auch die Unterstützung von Projekten in den übrigen Regionen der Nordwestschweiz (Baselbiet, Fricktal, Dorneck-Thierstein) sowie im Umland von Bex (Bezirke Aigle, Monthey und St. Maurice) möglich.
Projekteingaben können ab sofort online via www.salzgut.ch oder per Mail an  erfolgen.

Expertenrat beurteilt Projekte
Über die Vergabe der Beiträge entscheidet ein Expertenrat, der sich aus sieben bis neun Fachexpertinnen und Fachexperten sowie zwei Vertretern der Schweizer Salinen zusammensetzt. Präsident des Expertenrates ist der Biologe Dr. Benedikt Schmidt. Er ist Mitarbeiter Fachbereich Amphibien bei info fauna karch sowie Forschungsgruppenleiter und Lehrbeauftragter am Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften an der Universität Zürich. Geschäftsstelle von «Salzgut» ist die Pan Bern AG, ein Beratungs- und Dienstleistungsbüro im Bereich Planung, Umwelt und nachhaltige Ressourcennutzung.

Finanziert wird «Salzgut» durch die Schweizer Salinen, die pro geförderter Tonne Salz 1 Franken an den Fonds überweisen. Der Verteilschlüssel entspricht ungefähr den Fördermengen an den jeweiligen Standorten.

www.salzgut.ch

 

 

Projekteingaben können ab sofort online via www.salzgut.ch oder per Mail an info@salzgut.ch eingegeben
werden.

Wird Sursee neuer Standort von Agroscope?

Das neue Kompetenzzentrums für landwirtschaftliche Forschung der Agroscope könnte als dezentralen Versuchsstation in Sursee fündig werden. Hier sollen ebenso die Nährstoffemissionen durch die intensive Tierhaltung im Kanton Luzern untersucht werden.

Agroscope könnte aus guten Gründen den neuen Forschungs-Standort in Sursee, Kanton Luzern, beziehen. (Bild: Wikipedia)

Die Forschungsanstalt Agroscope plant eine Versuchsstation in Sursee. Das sieht die Standortstrategie des 2014 gegründeten Kompetenzzentrums für landwirtschaftliche Forschung vor. Demnach wird Agroscope künftig aus einem zentralen Hauptstandort in Posieux FR sowie je einem regionalen Forschungszentrum in Changins VD und Reckenholz ZH bestehen. Dazu kommen dezentrale Versuchsstationen. Seit dem Frühsommer 2019 hatten mit Kantonen und Branchenorganisationen intensive Gespräche zu den möglichen Standorten stattgefunden.

Nährstoffemissionen ein Thema

Schwerpunkte des Standorts Sursee werden laut einer Medienmitteilung des Kantons Luzern Untersuchungen zu Stickstoff und Phosphor sein. Diese Stoffe gelangen in dem Agrarkanton mit seiner intensiven Tierhaltung vermehrt in die Umwelt. „Rund zehn Prozent des Rindvieh- und Geflügelbestandes sowie 30 Prozent des Schweinebestandes der Schweiz werden im Kanton Luzern gehalten“, erklärt der Luzerner Landwirtschafts- und Umweltdirektor Fabian Peter. „Diese vergleichsweise hohe Tierintensität führt zu entsprechenden Nährstoffemissionen, welche für die Umwelt eine grosse Herausforderung darstellen.“ Mit der Versuchsstation in Sursee könnten Praxis und Forschung besser verbunden und die Herausforderungen gezielter angegangen werden.

Im ersten Quartal 2020 sind Konsultationen in den Parlamentskommissionen geplant. Voraussichtlich im zweiten Quartal wird der Bundesrat über das weitere Vorgehen entscheiden. „Wir würden uns sehr freuen, wenn wir bereits Ende 2020 erste Mitarbeitende von Agroscope in Sursee begrüssen dürften“, so Peter. (Quelle: Kanton Luzern)

IONITY: Grösster E-Ladesäulenanbieter treibt Preis höher

Der deutsche Schnellladesäulen-Betreiber IONITY erhöht seine Ladestrompreise für Elektroautos. Eine Akkufüllung kann bis zu zehnmal teurer werden. Eine IONITY Hotline, die rund um die Uhr in sieben Sprachen kontaktiert werden kann, rechtfertige das neue Preismodell.

Offenbar erreicht die E-Lade-Industrie kaum Gewinne. Jetzt hat IONITY die Lade-Preise massiv erhöht. (Bild: IONITY)

Ein Interview mit IONITY-Chef Michael Hajesch hat in der vergangenen Woche hohe Welle geschlagen. Denn in dem Gespräch mit Edison kündigte Hajesch an, dass das Laden an den Ultraschnellladern des Unternehmens ab Februar 79 Cent pro Kilowattstunde für jene E-Auto-Fahrer kostet, deren Hersteller nicht zum Ionity-Joint-Venture (BMW, Mercedes-Benz, Ford, VW, Audi, Porsche und Hyundai) gehört (Quelle: www.elektroauto-news.net)

Ein Tesla Model S mit grossem Akku volll zu laden, würde bei Ionity demnach gut 70 Franken für eine Komplettladung kosten. Laut elektroauto news kommt es um die Hälfte billiger, wenn man zum Beispiel den Tesla-eigenen Supercharger nutze.

„Was in der E-Auto-Szene auf Unverständnis stösst ist die Tatsache, dass IONITY, trotz der Rückendeckung von Milliardenschweren Autoherstellern, beim Aufbau der Ladeinfrastruktur grosszügig von Fördergeldern profitiert, und dennoch deutlich teurer ist als Tesla, das sein Schnellladenetz aus eigener Tasche bezahlt hat“, heisst es auf der oben genannten Seite.  IONITY selbst nennt sein Preismodell „fair und transparent“, so Hajesch in dem Interview.

Im Pricing einen neuen Weg einschlagen 

Bislang kostete das Laden pauschal acht Euro „Session Fee“, was der Ionity-Chef als „Willkommensphase“ bezeichnet. Mit 203 Stationen live und 53 im Bau sei es nun aber an der Zeit, „auch beim Pricing den nächsten Schritt zu gehen.

Die Befürchtung, dass IONITY nun Kunden verliert, hat Hajesch nicht. Schliesslich gebe es „attraktive Endkundenangebote“ für alle BMW, Mercedes-Benz, Ford, VW, Audi, Porsche und Hyundai-Fahrer, die je nach Vertrag um die 30 bis 35 Cent pro Kilowattstunde bezahlen. Zudem beinhalte das Leistungsversprechen des Anbieters „eine hohe Verfügbarkeit, europaweites HPC Ladenetzwerk, Top Standorte direkt an der Autobahn sowie verantwortungsbewusstem Betrieb der Ladestationen mit Grünstrom.“

Auch die kurze Ladezeit (die Stationen leisten bis zu 350 kW) und „eine Hotline, die rund um die Uhr in sieben Sprachen kontaktiert werden kann“, rechtfertigen das Preismodell, findet Hajesch. Der IONITY-Chef ist „davon überzeugt, dass wir einen wesentlichen Beitrag für die Marktakzeptanz der Elektromobilität liefern.“ Hajesch merkt auch an, mit dem Angebot noch keine Gewinne zu erzielen, was auch mit dem neuen Preismodell „nicht unmittelbar“ zu realisieren sei, da die Standorte europaweit noch immer ausgebaut werden.

www.ionity.eu/de

BMW Foundation Herbert Quandt und UnternehmerTUM suchen engagierte Start-ups

Die BMW Foundation Herbert Quandt und UnternehmerTUM suchen UnternehmerInnen wirkungsorientierter Start-ups für das neue Accelerator-Programm RESPOND. Zwischen dem 20. Januar und dem 1. März 2020 können Bewerbungen eingereicht werden, das Programm startet am 22. Juni 2020.

Der Fokus des Accelerator-Programms liegt bei Geschäftsmodellen die einen Beitrag zu einem nachhaltigen Entwicklungsziel der Agenda 2030 der UN leisten. (Bild: Unsplash)

Verantwortung übernehmen liegt bei Start-up-GründerInnen im Trend: So streben zwei Drittel der im Rahmen des Green Startup Monitors 2018 befragten Start-ups an, eine positive gesellschaftliche oder ökologische Wirkung zu erzielen. Es fehlt allerdings oftmals noch an speziellen Angeboten für verantwortungsbewusste Unternehmer.

Um GründerInnen bei der Skalierung ihrer Unternehmen zu unterstützen und die Bedeutung gesellschaftlich, ökologisch und sozial relevanter Geschäftsmodelle zu unterstreichen, hat die BMW Foundation Herbert Quandt mit Unterstützung von Europas führendem Innovations- und Gründerzentrum UnternehmerTUM das Accelerator-Programm RESPOND initiiert. Das Programm startet am 22. Juni 2020.

Globale Probleme lösen 

RESPOND läuft über eine Dauer von fünf Monaten und richtet sich an GründerInnen, die durch innovative Technologien und unternehmerische Ansätze komplexe globale Probleme lösen. In den vier Präsenzphasen des Programms nehmen die GründerInnen an Workshops in München zu wirkungsorientiertem Wirtschaften, Marketing, Vertrieb, Finanzierung und verantwortungsvoller Unternehmensführung teil.

Die Teilnehmerinnen profitieren von dem Austausch und der Kollaboration, sowohl untereinander als auch mit den globalen Netzwerken der BMW Foundation und der UnternehmerTUM. Zudem erhalten die TeilnehmerInnen während der fünf Monate kostenfreien Zugang zu Coworking Spaces in den Räumen der UnternehmerTUM in München.

Die GründerInnen lernen durch das Accelerator-Programm, die Stärken und Schwächen ihrer Geschäftsmodelle besser einzuschätzen und die mittel- und langfristigen Ziele ihrer unternehmerischen Entwicklung zu planen. Zudem bauen sie ihre Führungskompetenzen aus.

Entwicklungsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen

Die Bewerbungsphase für RESPOND läuft vom 20. Januar bis 1. März 2020. Besonderer Fokus liegt bei der Auswahl der ersten Kohorte auf GründerInnen, deren Geschäftsmodelle einen Beitrag zu einem der drei folgenden, nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen leisten:

  • Ziel 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
  • Ziel 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur
  • Ziel 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden

Dr.-Ing. Heba Aguib, Chief Executive RESPOND, BMW Foundation Herbert Quandt: „Indem die BMW Foundation wirkungsorientierte GründerInnen befähigt, ihre innovativen Lösungen und Technologien zu skalieren, will sie zu einer systemischen Transformation hin zu einem nachhaltigen Wirtschafts- und Finanzsystem beitragen. Responsible Leadership, also verantwortungsvolles Handeln von Führungspersönlichkeiten, ist dafür der zentrale Hebel.

Mit Programmen wie RESPOND identifizieren, aktivieren und unterstützen wir Führungspersönlichkeiten, die diesen Wandel vorantreiben.“

Miki Yokoyama, COO for RESPOND, UnternehmerTUM: „Wir glauben, dass Startups die Innovationskraft, Kreativität und Energie haben, um zu Lösungen für globale Herausforderungen wie der Klimakrise und sozialen Ungerechtigkeiten entscheidend beizutragen. Mit RESPOND unterstützen wir die GründerInnen, die sich auf den Weg machen, Antworten zu globalen Fragestellungen zu geben.“

Weitere Informationen zur Bewerbung um eine Teilnahme an dem Accelerator-Programm finden Sie auf respond-accelerator.com.

Nachhaltiger Treibstoff: Erstes Flugzeug mit Bio-Kerosin in Zürich gestartet

Am Zürcher Flughafen ist erstmals eine Maschine mit einem Gemisch aus herkömmlichem und nachhaltigem Flugzeug-Treibstoff betankt worden. Diese Möglichkeit steht Geschäftsflugzeugen während des Weltwirtschaftsforums zur Verfügung.

Bislang musste nachhaltiges Kerosin aus dem Ausland importiert werden. Fürs WEF bietet man erstmals den nachhaltigen Treibstoff in Zürich an. (Symbolbild: Jet Aviation)

Am Flughafen Zürich ist am 20. Januar 2020 erstmals eine Geschäftsmaschine mit einer Mischung aus nachhaltigem Treibstoff und herkömmlichem Kerosin betankt worden. Mit diesem Gemisch können abfliegende Geschäftsmaschinen für die Dauer des Weltwirtschaftsforums in Davos befüllt werden.

Regenerativer Biokraftstoff 

Regenerative Biokraftstoffe für Flugzeuge, sogenannte Sustainable Aviation Fuels (SAF), werden aus nachwachsenden Rohstoffen wie Raps-, Palm- oder Jatrophaöl oder aus Algen hergestellt. Sie seien nahezu CO2-neutral und daher „ein vielversprechender Ansatz für einen klimafreundlicheren Luftverkehr“, so die Medienmitteilung der Flughafen Zürich AG.

Laut der Medienmitteilung wurde diese Art nachhaltiger Verkehr durch die Zusammenarbeit mit Jet Aviation und dem finnischen Hersteller von erneuerbarem Flugzeugtreibstoff Neste ermöglicht. Neste MY Renewable Jet Fuel soll die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu fossilem Kerosin um bis zu 80 Prozent reduzieren.

Noch Hindernisse gegeben 

Die SAF-Premiere zeige, dass es grundsätzlich möglich ist, eine funktionierende Lieferkette zu etablieren. Jedoch seien von der Logistik über den Import bis hin zur Verteilung vor Ort „beträchtliche Hindernisse zu überwinden, bevor eine Maschine an einem Schweizer Flughafen SAF tanken kann“, so der Leiter Umweltschutz bei der Flughafen Zürich AG Emanuel Fleuti. Auch Joao Martins, Senior Director und GM von Jet Aviations FBO Operations in Zürich betont, dass es monatelanger Vorbereitung bedurft habe.

Noch sind SAF rund drei- bis viermal teurer sei als herkömmliche Flugzeugtreibstoffe. „Der erstmalige Einsatz von SAF am Flughafen Zürich ist deshalb auch als Anstoss für die Politik zu verstehen, Rahmenbedingungen zu schaffen, welche die Verbesserung der Verfügbarkeit und Marktfähigkeit von SAF erlauben“, so die Flughafen Zürich AG in ihrer Medienmitteilung.

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