Das traditionsreiche Familienunternehmen Etter & Berno kehrt zu seinen Wurzeln zurück und heisst jetzt wieder Berno. Seit 50 Jahren beliefert Berno Kunden aus dem Mittelland mit frischen Früchten und Gemüse aus lokaler Produktion. In den vergangenen Jahren wurde zum saisonalen Sortiment das Angebot stets erweitert. Zusammen mit einem innovativen Team und ideenreichen Partnern werden auch […]
Redaktion
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6. April 2023
Das traditionsreiche Familienunternehmen Etter & Berno kehrt zu seinen Wurzeln zurück und heisst jetzt wieder Berno. Seit 50 Jahren beliefert Berno Kunden aus dem Mittelland mit frischen Früchten und Gemüse aus lokaler Produktion. In den vergangenen Jahren wurde zum saisonalen Sortiment das Angebot stets erweitert. Zusammen mit einem innovativen Team und ideenreichen Partnern werden auch tiefgekühlte, genussfertige, süsse und vegane-Spezialitäten vertrieben.
Berno beauftragt Studio Thom Pfister mit der Entwicklung und Umsetzung des Brandings. Alle Grundelemente wie das Logo, die Definition der Farben und Schriften, die Bildwelt, aber auch die Briefschaften, Lastwagen-Beschriftungen und das Screendesign und die Programmierung der Website gehören zum Auftrag. Der neue Claim «Natürlich frisch», ein Kommunikationskonzept und Social Media Guidelines runden das Gesamtprojekt ab.
Verantwortlich bei Berno: Gabriella Berno (Geschäftsführerin), Romeo Ceroni (Geschäftsführer) und Sara Niklaus-Ceroni (Geschäftsleitung). Verantwortliche Agentur, Studio Thom Pfister: Thom Pfister (Creative Director, Idee/Konzept), Ursula Rytz und Laura Capponi (Beratung), Roland Zenger (Art Director), Daniel Hackiewicz (Graphic Design & Web Development), Noemi Bünzli (Graphic Design). Fotografin Bilder Mitarbeitende: Yasmine Pauchard.
Was bedeutet eigentlich… «drittverständlich»?
Endlich mal kann hier ein deutsches Wort beschrieben werden, das noch nicht im Duden ist, aber trotzdem schon sehr häufig verwendet wird. Das ist sonst vor allem Anglizismen vorenthalten. Hoffentlich wird es dieses Wort aber nie in den Duden schaffen, weil das für unsere Branche irgendwie zu beschämend wäre. Die Deutung des Wortes «drittverständlich» an […]
Redaktion
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5. April 2023
Endlich mal kann hier ein deutsches Wort beschrieben werden, das noch nicht im Duden ist, aber trotzdem schon sehr häufig verwendet wird. Das ist sonst vor allem Anglizismen vorenthalten. Hoffentlich wird es dieses Wort aber nie in den Duden schaffen, weil das für unsere Branche irgendwie zu beschämend wäre.
Die Deutung des Wortes «drittverständlich» an sich ist ja simpel. Für Dritte verständlich. Der Grund der Verwendung hingegen scheint auf den ersten Blick sinnfrei, auf den zweiten jedoch sehr entlarvend. Früher mussten Botschaften ja einfach nur verständlich sein, nicht auch noch drittverständlich. Am besten für diejenigen, die es betraf: in der Kirche die Gläubigen, im Fernsehen die Zuschauenden oder auf einer Reklametafel die Kunden.
Wer bitte sind die Dritten?
Wenn Konzepte oder Kampagnen aus der Geschäftsleitung mit dem Kommentar zurückspielt werden, diese seien nicht drittverständlich, dann herrscht bei den Marketingverantwortlichen und ihren Agenturen meist Ratlosigkeit. Lernen diese doch in ihren Weiterbildungen das klassische Sender-Empfänger-Modell. Um wen handelt es sich wohl bei diesen Dritten, die nicht verstehen?
Bei gut funktionierender Zusammenarbeit zwischen Agentur und Marketingabteilung wird dann meist die nichts wissende Geschäftsleitung als diese Dritte eruiert und über sie gelästert. Bei weniger gut funktionierender Zusammenarbeit einfach der Kommentar an die Agentur weitergeleitet mit der Bitte um Optimierung.
Was selten geschieht, aber wichtig wäre: Dass als Dritte der Kunde gemeint ist, dem das Produkt oder die Dienstleistung am Ende verkauft werden sollte. Deshalb oft auch «Endkunde» genannt. Was eine doppelt falsche Formulierung ist. Wird doch überall immer verkündet: Customer first oder altbackener, der Kunde ist König. Aber um den Kunden scheint es meist gar nicht zu gehen. An erster Stelle kommt nämlich das ICH, egal ob dies der Agentur, den Marketing- und Kommunikationsverantwortlichen oder der Geschäftsleitung gehört. An zweiter Stelle dann immer die anderen aus diesem Dreigestirn und erst an dritter Stelle dann der «Endkunde». Jene Person also, für die das Ganze gedacht ist. Somit wäre auch die Frage geklärt, wer denn «Dritte» sind, für die das, was wir hier machen, nicht verständlich ist.
* Benno Maggi ist Mitgründer und CEO von Partner & Partner. Er lauscht seit über 30 Jahren in der Branche und entdeckt dabei für uns Worte und Begriffe, die entweder zum Smalltalken, Wichtigtun, Aufregen, Scrabble spielen oder einfach so verwendet werden können.
Heads gestaltet die neue Marke Mobilog
Mobilog wurde 2021 als Teil der AMAG-Gruppe gegründet, um auf die wachsenden Anforderungen an leistungsstarke Logistik im Automobilsektor zu reagieren. Die hohe Modell- und Sortimentsvielfalt und steigende Serviceansprüche der Kunden stellen Fahrzeughändler und Werkstätten immer wieder vor Herausforderungen. Mobilog positioniert sich als Kompetenzzentrum für alle logistischen Tätigkeiten im Fahrzeug- und Teilegeschäft. Heads wurde schon bei […]
Redaktion
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5. April 2023
Der Sprung des i-Punkts symbolisiert Bewegung.
Mobilog wurde 2021 als Teil der AMAG-Gruppe gegründet, um auf die wachsenden Anforderungen an leistungsstarke Logistik im Automobilsektor zu reagieren. Die hohe Modell- und Sortimentsvielfalt und steigende Serviceansprüche der Kunden stellen Fahrzeughändler und Werkstätten immer wieder vor Herausforderungen. Mobilog positioniert sich als Kompetenzzentrum für alle logistischen Tätigkeiten im Fahrzeug- und Teilegeschäft.
Heads wurde schon bei Unternehmensgründung mit der Namensfindung betraut. Mobilog steht für die Kombination von Mobilität und Logistik. Nun war es die Aufgabe von Heads, ein Erscheinungsbild für Mobilog zu gestalten, das die Unternehmung eigenständiger macht und verdeutlicht, dass die Logistik-Dienstleisterin für die gesamte Branche als kompetente Partnerin zur Verfügung steht.
Dass Mobilog die Schweiz bewegt, wird symbolisch im neuen Logo durch den Verschub des «i-Punkts» – der Sphere – ausgedrückt. Diese Sphere zieht sich als starkes Wiedererkennungsmerkmal durch das neue Erscheinungsbild der Marke. In Ergänzung schafft die Hauptfarbe, das tiefe Himmelsblau in Kontrast zum Weiss eine prägnante Designsprache.
Die «Sphere» dient als markantes Gestaltungsmerkmal.Kohärente Anwendung des neuen Designs.
MES-Marktübersicht vergleicht über 140 Fertigungs-Lösungen
Wie integrationsfähig sind die aktuell auf dem Markt angebotenen MES-Lösungen? Pünktlich zur Hannover Messe (17.04.-21.04.2023) erscheint der „Aachener Marktspiegel Business Software – MES/Fertigungssteuerung 2023/2024“. Er wird vom Trovarit Competence Center MES in Zusammenarbeit mit dem langjährigen Partner Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA und dem VDI herausgegeben und untersucht das Angebot der derzeit am deutschen […]
Redaktion
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5. April 2023
Wie integrationsfähig sind die aktuell auf dem Markt angebotenen MES-Lösungen? Pünktlich zur Hannover Messe (17.04.-21.04.2023) erscheint der „Aachener Marktspiegel Business Software – MES/Fertigungssteuerung 2023/2024“. Er wird vom Trovarit Competence Center MES in Zusammenarbeit mit dem langjährigen Partner Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA und dem VDI herausgegeben und untersucht das Angebot der derzeit am deutschen Markt verfügbaren MES. Er bietet daher eine ideale Marktübersicht für MES-Interessenten und -Anwender. Zudem werden die untersuchten MES im Hinblick auf die Unterstützung im Produktionsmanagement bewertet und konkrete Hilfestellungen für die Durchführung eines MES-Auswahlprojektes gegeben. Ab Mitte April ist er unter https://www.trovarit.com/studien/marktspiegel/mes-fertigungssteuerung/ erhältlich.
Was leisten MES-Systeme?
Eine schnelle Produktion bei guter Qualität ist das Ziel jeden Unternehmens. Dazu ist es jedoch notwendig, dass das Unternehmen seine für den Produktionsprozess benötigten Ressourcen optimal auslastet. So kann die Verfügbarkeit von Personal und Betriebsmitteln zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Bewältigung eines eingehenden Auftrages von entscheidender, wettbewerbsfördernder Bedeutung sein. Denn festgelegte Termine können zur Zufriedenheit des Kunden nur eingehalten werden, wenn man zu jedem Zeitpunkt über Produktionsfortschritt, Qualität und Verfügbarkeit von Ressourcen informiert ist. Ein MES-System ist in der Lage, die aktuelle Fabriksituation abzubilden. Das heisst, mithilfe eines solchen Systems ist es bspw. auch möglich, schneller auf sich ändernde Rahmenbedingungen wie z. B. Personal- oder Maschinenausfälle zu reagieren. Ein Störfall kann so möglicherweise noch rechtzeitig überbrückt werden und den daraus resultierenden Termindruck minimieren. Damit stellt ein MES-System Informationen bereit, die eine Optimierung von Produktionsabläufen – vom Anlegen des Auftrags bis hin zum fertigen Produkt – ermöglichen.
Doch nicht jedes MES-System ist mit den gleichen Funktionen ausgestattet. Einige Anbieter liefern gerne auch ganzheitliche und umfängliche Produkte, während sich andere auf einzelne Bereiche, wie z. B. die Datenerfassung oder bestimmte Branchen konzentrieren. Des Weiteren spielt hier auch das Zusammenspiel mit bestehenden ERP-Systemen eine entscheidende Rolle. Arbeiten die beiden Systeme nicht Hand in Hand zusammen, können daraus Konflikte resultieren, die die Wettbewerbsfähigkeit letztlich vermindern, anstatt sie zu steigern.
Marktübersicht nimmt über 140 MES-Lösungen von über 120 Anbietern unter die Lupe
Um den Vergleich verschiedener MES-Lösungen zu ermöglichen und die Markttransparenz zu erhöhen, bietet das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart, gemeinsam mit dem VDI und der Trovarit AG mit dem „Aachener Marktspiegel Business Software MES 2023/2024“ eine aktuelle Übersicht auf dem Markt verfügbarer MES-Lösungen. Dabei werden die Software-Lösungen umfassend hinsichtlich ihres Funktionsspektrums untersucht. Auswertungen bezüglich technischer Merkmale (z. B. unterstützte Server-Datenbanken, Clients, standardisierte Schnittstellen etc.) der Systeme sowie allgemeine Informationen zu den MES-Anbietern (Standorte, Personaldecke, angebotene Dienstleistungen etc.) runden das Bild ab. Auch beschäftigt sich ein Kapitel mit der Bedeutung von MES für „Industrie 4.0“.
ChatGPT hat einen neuen Hype um Künstliche Intelligenz ausgelöst, die Möglichkeiten der KI sind beeindruckend. Gleichzeitig wird die Qualitätssicherung und Kontrolle von KI-Systemen immer wichtiger – insbesondere wenn sie verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen. Denn die Ergebnisse des Chatbots beruhen auf riesigen Datenmengen an Texten aus dem Internet. Dabei berechnen Systeme wie ChatGPT allerdings nur die wahrscheinlichste […]
Redaktion
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4. April 2023
Das Tool ScrutinAI ermöglicht es, Fehler in KI-Modellen oder Trainingsdaten aufzudecken und die Ursachen dafür zu analysieren. Im vorliegenden Beispiel wird ein KI-Modell zur Erkennung von Anomalien und Krankheiten auf CT-Bildern untersucht. (Bild: Fraunhofer IAIS)
ChatGPT hat einen neuen Hype um Künstliche Intelligenz ausgelöst, die Möglichkeiten der KI sind beeindruckend. Gleichzeitig wird die Qualitätssicherung und Kontrolle von KI-Systemen immer wichtiger – insbesondere wenn sie verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen. Denn die Ergebnisse des Chatbots beruhen auf riesigen Datenmengen an Texten aus dem Internet. Dabei berechnen Systeme wie ChatGPT allerdings nur die wahrscheinlichste Antwort auf eine Frage und geben diese als Fakt aus. Doch welche Prüftools existieren, um z.B. die Qualität der durch ChatGPT generierten Texte zu messen?
KI-Prüfkatalog
ChatGPT hat die Prominenz von KI verstärkt. Doch KI beschränkt sich selbstverständlich nicht nur auf dieses Tool. Von Sprachassistenzsystemen über die Analyse von Bewerbungsdokumenten bis hin zum autonomen Fahren – als Schlüsseltechnologie der Zukunft kommt Künstliche Intelligenz (KI) überall zum Einsatz. Umso wichtiger ist es, KI-Anwendungen so zu gestalten, dass sie verlässlich und sicher agieren und transparent und zuverlässig mit Daten umgehen. Dies ist eine notwendige Voraussetzung dafür, dass KI auch in sensiblen Bereichen zum Einsatz kommen kann und Nutzer sowie Nutzerinnen nachhaltig Vertrauen in die Technologie haben. Deshalb hat das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS einen KI-Prüfkatalog entwickelt. Damit erhalten Unternehmen einen praxisorientierten Leitfaden, der sie befähigt, ihre KI-Systeme vertrauenswürdig zu gestalten. Auf rund 160 Seiten beschreibt er, wie KI-Anwendungen systematisch hinsichtlich Risiken evaluiert werden können, formuliert Vorschläge für Prüfkriterien zur Messung der Qualität der Systeme und schlägt Massnahmen vor, die KI-Risiken mindern können.
Prüftools im Einsatz
Forschende des Fraunhofer IAIS präsentieren darüber hinaus vom 17. bis 21. April auf der Hannover Messe 2023 am Fraunhofer-Gemeinschaftsstand in Halle 16, Stand A12 verschiedene Prüftools und Verfahren, mit denen sich KI-Systeme systematisch entlang ihres Lebenszyklus auf Schwachstellen untersuchen und gegen KI-Risiken absichern lassen. Die Tools unterstützen Entwickler und Entwicklerinnen sowie Prüfinstitute dabei, die Qualität von KI-Systemen systematisch zu evaluieren und so ihre Vertrauenswürdigkeit sicherzustellen. Ein Beispiel ist etwa das Werkzeug „ScrutinAI“. Es befähigt Prüferinnen und Prüfer, systematisch nach Schwachstellen von neuronalen Netzen zu suchen und somit die Qualität der KI-Anwendungen zu testen. Ein konkretes Beispiel ist eine KI-Anwendung, die Anomalien und Krankheiten auf CT-Bildern erkennt. Hier stellt sich die Frage, ob alle Arten von Anomalien gleichermassen gut erkannt werden oder einige besser und andere schlechter. Diese Analyse hilft Prüferinnen und Prüfern zu beurteilen, ob eine KI-Anwendung für ihren vorgesehenen Einsatzkontext geeignet ist. Gleichzeitig können auch Entwicklerinnen und Entwickler profitieren, indem sie Unzulänglichkeiten ihrer KI-Systeme frühzeitig erkennen und entsprechende Verbesserungsmaßnahmen ergreifen können, wie etwa die Anreicherung der Trainingsdaten um spezifische Beispiele.
CS-Übernahme durch UBS: Kantonalbanken, Raiffeisen und PostFinance als mögliche Gewinner
Kürzlich wurde publik, dass die Schweizer Grossbank Credit Suisse von der UBS übernommen wird. Dadurch stellen sich Fragen: Inwiefern hat dies Unsicherheit in der Bevölkerung ausgelöst? Welche Banken profitieren von dieser Übernahme? Basierend auf Studiendaten über die Zeit vor und nach der Übernahme liefert das Marktforschungsinstitut Link Antworten. Hierfür werden bevölkerungsrepräsentative Daten aus zwei Befragungswellen […]
Redaktion
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4. April 2023
Kürzlich wurde publik, dass die Schweizer Grossbank Credit Suisse von der UBS übernommen wird. Dadurch stellen sich Fragen: Inwiefern hat dies Unsicherheit in der Bevölkerung ausgelöst? Welche Banken profitieren von dieser Übernahme? Basierend auf Studiendaten über die Zeit vor und nach der Übernahme liefert das Marktforschungsinstitut Link Antworten. Hierfür werden bevölkerungsrepräsentative Daten aus zwei Befragungswellen genutzt: Welle 1 fand kurz vor der Kommunikation der Übernahme statt, Welle 2 in der Woche danach.
Banken verlieren an Boden
Die Unsicherheit darüber, wie es mit der Credit Suisse weitergeht, schlägt sich in der Consideration der Schweizer Bevölkerung nieder. Es zeigt sich eine deutliche Abnahme beim Anteil derjeniger Personen aus der Bevölkerung, die sich grundsätzlich vorstellen können, Kund/in der Credit Suisse zu werden. In den Tagen vor der Übernahme lag der entsprechende Wert bei 10 Prozent, nach der Übernahme nur noch bei 5 Prozent. Auch die UBS verliert an Boden, wenn auch in geringerem Masse: Die Consideration sinkt hier von 33 Prozent auf 27 Prozent.
Ein ähnliches Bild der Consideration zeigt sich auch bei dem für die Banken besonders interessanten Segment der Personen mit einem frei verfügbaren Vermögen von über CHF 100’000. Auch hier verzeichnen sowohl Credit Suisse (Abnahme von 13 % auf 8 %) als auch UBS (Abnahme von 40 % auf 31 %) Verluste. Umgekehrt verzeichnen die Konkurrenten mit den grössten Marktanteilen – die Kantonalbanken, die Raiffeisen und die PostFinance – jeweils einen leichten Anstieg in der Consideration. Diese könnten demnach von der Übernahme profitieren.
Die Geschehnisse rund um die Übernahme werden mehrheitlich kritisch gesehen. Eine Mehrheit der Befragten gibt an, dass das Ansehen des «Bankenplatz Schweiz» ihrer Ansicht nach durch diese Geschehnisse beschädigt wurde (61 % «trifft zu» / «trifft voll und ganz zu»). Ebenso stimmen viele Personen der Aussage zu, dass diese Geschehnisse die Notwendigkeit vermehrter Regulierung im Finanzmarkt aufzeigen. Jedoch lösen die Geschehnisse kaum Angst um die eigenen Finanzen aus – nur gerade 14 Prozent sind deswegen beunruhigt.
Angeschlagenes Markenvertrauen in die Credit Suisse fällt weiter
Auch dem wöchentlichen Markentracking der Link, dem Swiss Brand Observer, kann ein Rückgang der Vertrauenswerte entnommen werden. Das Instrument eignet sich durch die kontinuierliche Messung (seit September 2021) unter anderem, um unvorhergesehene Ereignisse im Zusammenhang mit der Wahrnehmung von verschiedenen Messgrössen, wie Markenvertrauen oder Kundenzufriedenheit, zu erfassen. In der Woche nach der Übernahme durch die UBS nahmen nur noch rund 2 Prozent der Bevölkerung die Credit Suisse als besonders vertrauenswürdig wahr. Dieser Wert verharrte auch eine Woche später noch auf diesem Level. In der Woche vor der Übernahme lag dieser Wert bei ca. 7 Prozent, im Dezember 2021 noch bei immerhin rund 16 Prozent. Die UBS hingegen büsste weniger an Vertrauen ein; insgesamt zeigen die Vertrauenswerte der letzten zwei Wochen aber auch bei der UBS und weiteren Banken leicht nach unten, im besten Fall stagnieren sie.
Beim sogenannten «Buzz» (von welchen Finanzdienstleistern haben die Befragten in den letzten 7 Tagen in den Nachrichten, in Gesprächen mit Freunden & Verwandten etc. etwas Positives bzw. Negatives gehört) zeigt sich bei der Credit Suisse erwartungsgemäss ein sehr starker negativer Anstieg, wobei die Kurve in der vergangenen Woche wieder leicht abgeflacht ist. Ein Anstieg ist auch bei der UBS vorhanden, jedoch vergleichsweise auf einem tieferen Niveau. Der Net-Buzz-Score (Verhältnis positiv zu negativ) fällt bei der UBS deutlich besser aus als bei der Credit Suisse.
Teads-Umfrage: Buchungsboom im Reisemarkt
Der Reisemarkt nimmt Fahrt auf. Verantwortlich dafür ist insbesondere die Generation der Boomer. 85 Prozent der zwischen den 1950er bis Ende der 1960er Jahre Geborenen planen für dieses Jahr mindestens eine Urlaubsreise. Und auch die Nachfolgegenerationen verspüren offensichtlich einen großen Reisedrang. Am deutlichsten tritt dieser bei der Generation Z hervor. 83 Prozent aus dieser Zielgruppe […]
Redaktion
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4. April 2023
Bild: Annie Spratt; Unsplash.
Der Reisemarkt nimmt Fahrt auf. Verantwortlich dafür ist insbesondere die Generation der Boomer. 85 Prozent der zwischen den 1950er bis Ende der 1960er Jahre Geborenen planen für dieses Jahr mindestens eine Urlaubsreise. Und auch die Nachfolgegenerationen verspüren offensichtlich einen großen Reisedrang. Am deutlichsten tritt dieser bei der Generation Z hervor. 83 Prozent aus dieser Zielgruppe sind urlaubsreif und wollen in diesem Jahr verreisen, gefolgt von den Millennials (81 %) und der Generation X (78 %). Touristik-Unternehmen sollten diese Wachstumsdynamik nutzen und in ihrer Marketing- und Werbestrategie durch eine gezielte Ansprache der Zielgruppen entsprechend berücksichtigen.
Mehrheit will Reise in der ersten Jahreshälfte buchen
Mehr als die Hälfte (58 %) aller Befragten fasst dabei die Buchung einer Reise noch innerhalb des ersten Halbjahres ins Auge. Hier ragen insbesondere die Millennials heraus. 46 Prozent aus dieser Generationsgruppe haben vor, noch in der ersten Jahreshälfte zu buchen. Dahinter liegen die Boomer sowie die Generation X mit jeweils 29 Prozent.
Touristische Online-Medien für Reise-Recherchen entscheidend
Durchschnittlich 36 Prozent der Verbraucher aus der Schweiz greifen bei der Recherche zu Urlaub, Anreise und Ferien auf Online-Quellen mit touristischer Ausrichtung zurück. Dabei stellen Leser implizit einen Bezug zwischen redaktionellen Artikeln und der geschalteten Werbung her. Anzeigen und Werbespots, die vor diesem Hintergrund auf kontextuelles bzw. semantisches Targeting setzen, erzielen deshalb in der Zielgruppenansprache nicht nur eine wesentlich höhere Relevanz. Mit dieser Strategie realisieren Werbungtreibende auch deutlich höhere Aufmerksamkeitswerte, weil sie Werbung ausschließlich in einem thematisch passenden Umfeld ausspielen.
Relevanter Trend: Urlaub und Umwelt
Als massgebliche Einflussfaktoren bei der Entscheidungsfindung gaben 62 Prozent der befragten Verbraucher aus der Schweiz die Kosten für eine Reise an, gefolgt von bevorzugten Destinationen (54 %). Und: Umwelt und Urlaub, dieses Spannungsfeld gewinnt für viele Schweizer ebenfalls an Bedeutung. Durchschnittlich 49 Prozent der Reiseinteressierten bevorzugen ökologisch nachhaltige Ferien. Um dieses Ziel zu erreichen, entscheiden sich insgesamt 29 Prozent der Reisenden weniger fliegen zu wollen, eine umweltfreundliche Unterkunft zu buchen (23 %) oder generell eine Destination zu bereisen, die sich durch Nachhaltigkeit auszeichnet (19 %).
Teads befragte im Zeitraum vom 13. Dezember 2022 bis zum 23. Januar 2023 insgesamt 16405 Personen in 24 Märkten, davon 870 Verbraucher aus der Schweiz. Die Befragung fokussierte sich dabei auf die Reise-Absichten und -Interessen dieser Personen.
Neue Studie zeigt starke Wirkung eines crossmedialen Werbemix
Während die Online-Apotheke Zur Rose in der Deutschschweiz eine hohe Bekanntheit geniesst, ist sie in der Romandie noch weniger etabliert. Um dies zu ändern, lancierte das Unternehmen im Herbst 2022 eine crossmediale Kampagne in Zusammenarbeit mit der interdisziplinären iundf-Agenturgruppe. Herzstück war das Multichannel-Medienangebot der Post mit zwei adressierten Werbebriefen – ein Initial- und ein Reminder-Mailing […]
Redaktion
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3. April 2023
Während die Online-Apotheke Zur Rose in der Deutschschweiz eine hohe Bekanntheit geniesst, ist sie in der Romandie noch weniger etabliert. Um dies zu ändern, lancierte das Unternehmen im Herbst 2022 eine crossmediale Kampagne in Zusammenarbeit mit der interdisziplinären iundf-Agenturgruppe. Herzstück war das Multichannel-Medienangebot der Post mit zwei adressierten Werbebriefen – ein Initial- und ein Reminder-Mailing – sowie ein unadressiertes Mailing. Zum Verstärken der Wirkung setzte Zur Rose zusätzlich auf folgende Online- und Offline-Kanäle: Digital Out of Home in Postfilialen und im regionalen ÖV, Facebook Ads, Display Ads sowie Flyer, die an medizinnahen, relevanten Touchpoints wie zum Beispiel Sanitätsgeschäften aufgelegt wurden.
Um die Werbewirkung der crossmedialen Kampagne zu messen, führte das Marktforschungsunternehmen DemoSCOPE im Anschluss eine Wirkungsstudie durch. René Brawand, Projektleiter Sozialforschung bei DemoSCOPE, bringt das wichtigste Resultat der Studie auf den Punkt: «Die gewählten Kanäle dieser Kampagne waren erfolgreich – vor allem der Flyer im Briefkasten und der adressierte Werbebrief.»
Signifikant höhere Bekanntheit
Durch die Kampagne ist sowohl die gestützte als auch die ungestützte Bekanntheit der Marke Zur Rose signifikant gestiegen: Die gestützte Bekanntheit liegt bei den Personen im Streugebiet um 101 Prozent höher als bei der Kontrollgruppe. Die ungestützte Bekanntheit des Unternehmens im Streugebiet ist im Vergleich zur Kontrollgruppe sogar um 156 Prozent höher. Auch die Top-of-Mind-Nennungen, bei denen Zur Rose ungestützt als erste Versand-/Online-Apotheke genannt wird, fallen im Streugebiet deutlich höher aus – um beachtliche 144 Prozent.
Hohe Beachtung physischer Werbung
Weiter hat die Studie die Werbewahrnehmung untersucht. 43 Prozent der Personen im Streugebiet geben an, Werbung von Zur Rose gesehen zu haben. Dabei zeigt sich, wie stark gedruckte Mailings wirken. Denn mehr als die Hälfte dieser Personen haben den Flyer im Briefkasten wahrgenommen und fast ein Drittel den persönlich adressierten Werbebrief.
Bessere Imagewerte
Um die Wirkung der crossmedialen Kampagne auf das Unternehmensimage zu ermitteln, beurteilten die Befragten Aussagen zur Marke Zur Rose auf einer Skala von 1 (trifft überhaupt nicht zu) bis 10 (trifft voll und ganz zu). Dabei zeigte sich: Der Anteil der Personen, die für die abgefragten Attribute einen Wert zwischen 8 und 10 nannten, liegt im Streugebiet bei allen Markenwerten bedeutend höher. Besonders stark verbesserten sich die Werte «Innovativ/bringt immer Neues» (plus 159 Prozent), «Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis» (plus 115 Prozent) und «Freundliche Mitarbeitende» (plus 82 Prozent). Die Personen im Streugebiet nehmen Zur Rose im Vergleich zur Kontrollgruppe also bedeutend positiver wahr.
Die Studie im Auftrag von Post Advertising hatte zum Ziel, die Werbewirkung der Lancierungskampagne von Zur Rose in der Westschweiz auf Bekanntheit, Wahrnehmung und Einstellung zu analysieren. Dazu führte DemoSCOPE Ende 2022 insgesamt 668 Interviews (603 telefonische Interviews und 65 Onlineinterviews) bei französischsprachigen Privatpersonen ab 55 Jahren mit Wohnsitz in der Westschweiz durch. Zur Testgruppe gehörten Personen aus dem Streugebiet, die sechs Wochen zuvor einen ersten adressierten Werbebrief erhalten hatten. Für die Kontrollgruppe rekrutierte DemoSCOPE Personen ausserhalb des Streugebiets.
Internationaler Preis für bbi Software AG
Der HIPE AWARD zählt mit mehr als 12 Millionen erreichten Unternehmen und rund 20.000 Bewerbungen zu den wichtigsten und begehrtesten Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum. Als Hauptkriterien für die Preisvergabe geprüft werden die Dienstleistungsqualität, die überdurchschnittliche Leistungserbringung, der hervorragende Service, sowie die Effektivität und das stetige Wachstum. Bestnoten mit voller Punktzahl erzielte der Dienstleister bbi Software […]
Redaktion
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3. April 2023
Lösungen für das Lizenzmanagement ist das Kerngeschäft von bbi Software AG aus Baar. Das Unternehmen wurde kürzlich mit dem HIPE AWARD ausgezeichnet. (Bild: zVg / bbi Software)
Der HIPE AWARD zählt mit mehr als 12 Millionen erreichten Unternehmen und rund 20.000 Bewerbungen zu den wichtigsten und begehrtesten Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum. Als Hauptkriterien für die Preisvergabe geprüft werden die Dienstleistungsqualität, die überdurchschnittliche Leistungserbringung, der hervorragende Service, sowie die Effektivität und das stetige Wachstum. Bestnoten mit voller Punktzahl erzielte der Dienstleister bbi Software AG in den Bereichen Kundenbetreuung, Kompetenz und Kundenerwartung. Seit 1994 hat sich das Unternehmen auf die Entwicklung innovativer Lösungen für das Lizenzmanagement spezialisiert, um Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Softwarelizenzen effektiv zu verwalten, Kosten zu sparen und Compliance-Risiken zu minimieren.
Effizient, erfahren, praxisnah: So präsentieren sich die Software Lösungen der bbi Software AG. Sie unterstützen zahlreiche Unternehmen bei der optimalen Nutzung interner Ressourcen und schaffen Klarheit im täglichen Lizenzmanagement, wie das Unternehmen schreibt. Individualität und Kompetenz würden gross geschrieben, heisst es weiter. So biete Geschäftsführer Marco Kurmann gemeinsam mit seinem Team massgeschneiderte Lösungen an, die langfristig begeistern würden – und das zu fairen Preisen. Zudem lege das Unternehmen einen hohen Wert auf die stetige Weiterbildung aller Mitarbeitenden und garantiere so einen Erfahrungs- und Wissenspool der Extraklasse, so die weiteren Ausführungen des Unternehmens.
Als offizieller Preisträger des HIPE AWARD 2022 darf sich die bbi Software AG nun zu den TOP 400 ausgezeichneten Dienstleistern im deutschsprachigen Raum zählen.
Unternehmen setzen auf BCM, aber noch zu wenig auf unterstützende Tools
Die Liste von Risiken, die im Extremfall die Existenz eines Unternehmens ernsthaft bedrohen, ist lang. Um ein Unternehmen für den Fall der Fälle vorzubereiten, ist der Aufbau und Betrieb eines Business Continuity Managements die erste Wahl. Ein BCM stellt sicher, dass kritische Geschäftsprozesse und Schlüsselfunktionen auch in Notsituationen verfügbar bleiben oder rechtzeitig wieder verfügbar sind, […]
Redaktion
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31. März 2023
Das Business Continuity Management (BCM) ist in vielen Unternehmen gut ausgebaut, die Nutzung von Tools könnte aber noch gesteigert werden. (Bild: Infosec / Adobe Stock)
Die Liste von Risiken, die im Extremfall die Existenz eines Unternehmens ernsthaft bedrohen, ist lang. Um ein Unternehmen für den Fall der Fälle vorzubereiten, ist der Aufbau und Betrieb eines Business Continuity Managements die erste Wahl. Ein BCM stellt sicher, dass kritische Geschäftsprozesse und Schlüsselfunktionen auch in Notsituationen verfügbar bleiben oder rechtzeitig wieder verfügbar sind, das heisst, bevor der Schaden untragbar wird.
Identifizierte sensitive Geschäftsprozesse und bekannte Abhängigkeiten
Die Umfrage, an der 118 Unternehmen aus verschiedensten Branchen teilgenommen haben, liefert erfreuliche Resultate. Insbesondere, wenn es um die Identifizierung der sensitivsten Geschäftsprozesse geht (87% der Unternehmen haben sie identifiziert) oder darum, dass Unternehmen die wesentlichsten Abhängigkeiten von Dritten, z.B. Lieferanten kennen (91% der Unternehmen kennen sie), sind die Unternehmen sehr risikobewusst unterwegs. 77% der Unternehmen haben zudem gezielt Pläne erarbeitet, um auf das Eintreten von Risiken vorbereitet reagieren zu können. Dies wird von den BCM-Spezialisten der Swiss Infosec AG als starkes Zeichen gewertet und zeigt, dass die Vorteile der Managementdisziplin BCM und deren Notwendigkeit erkannt worden sind.
Risikomanagement und Business Continuity Management rücken zusammen
Das eigentliche Risikomanagement leistet wertvolle (Vor-)Arbeit für den Aufbau und Betrieb eines BCM. Es erkennt und benennt Risiken und schätzt Eintrittswahrscheinlichkeiten und Schadensausmass ein. Aufgrund dieser Erkenntnisse lassen sich Notfallpläne effizienter erstellen und bei veränderten oder neuen Risiken leichter anpassen. Die Nähe zwischen Risikomanagement und BCM nutzen denn auch fast 70% der Unternehmen bewusst aus und lassen Risikomanagement und BCM eng zusammenarbeiten, um identifizierte Risiken zu kontrollieren.
Und wie steht es mit der Mitarbeitersensibilisierung für BCM?
Notfallpläne zu erarbeiten ist die eine Sache. Wichtig ist jedoch, dass Mitarbeitende die Notfallverfahren auch tatsächlich kennen, um in Notsituationen richtig zu handeln. In der Umfrage geben immerhin 2/3 der Unternehmen an, dass die Notfallverfahren ihren Mitarbeitenden bekannt sind, 20% verneinen dies und 14% sind sich nicht sicher. Hier sieht BCM-Spezialist Reinhard Obermüller von der Swiss Infosec AG Optimierungspotenzial: «Das Verhalten in Notsituationen muss immer wieder geübt und thematisiert werden. Gerade auch dann, wenn neue Mitarbeitende zum Team stossen. In der Schublade nützen Notfallpläne wenig.»
Einsatz von BCM-Tools noch ausbaufähig
Tools für Business Continuity Management bieten Organisationen eine umfassende Plattform, um ihre BCM-Strategien zu entwickeln, umzusetzen und zu verwalten. Allerdings machen sich nur gerade 23% der Organisationen die Vorteile von Softwarelösungen für BCM zunutze. Besfort Kuqi, CEO der Swiss GRC AG, zeigt sich angesichts seiner Erfahrungen im GRC-Umfeld nicht überrascht: «Es ist bedauerlich, dass viele Organisationen die Vorteile von GRC Tools nicht nutzen, um ihr Risikomanagement und BCM zu verbessern. Insbesondere in Zeiten erhöhter Unsicherheit ist es für Organisationen von entscheidender Bedeutung, eine umfassende, konsistente und aktuelle Sicht auf ihre Risiken und Chancen zu erhalten und auf dieser Basis ihre Resilienzfähigkeit zu stärken. Wer mit GRC Tools konsequent gearbeitet hat, kennt den Mehrwert und die vielen Vorteile.»
Wohl keine Teildisziplin des Marketings trifft uns so unmittelbar, so unterbewusst wie das Spiel mit unserer Sensorik: Der kluge Einsatz von Düften, Klängen oder visuellen Reizen zieht uns zuverlässig in ihren Bann. Ein Essay.
Redaktion
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31. März 2023
(Bild: unsplash.com / Jorge Rojas)
Marcel Prousts Roman «Auf der Suche nach der verlorenen Zeit» ist eine Erkundung der menschlichen Erinnerung – und der Faktoren, die sie in Gang setzen. So enthält das Werk auch eine der wohl (im wahrsten Sinne des Wortes) sinnlichsten Beschreibungen dafür, was einem beim Genuss eines simplen Süssgebäcks geschehen kann: Der Protagonist taucht ein Sandtörtchen, in Frankreich «Madeleine» genannt, in einen Schluck Tee – und fühlt sich plötzlich in die eigene Kindheit zurückversetzt: «Mit einem Mal war die Erinnerung da», notiert er. Und weiter: «Der Geschmack war der jenes kleinen Stücks einer Madeleine, das mir meine Tante Léonie anbot, nachdem sie es in ihren schwarzen oder Lindenblütentee getaucht hatte.»
Geschmäcker und Düfte können in die Tiefen unseres Unterbewusstseins eindringen.
Ja, Geschmäcker und Düfte haben eine bemerkenswerte Eigenschaft: Sie können in die Tiefen unseres Unterbewusstseins eindringen und Erinnerungen wachrufen, von denen wir nicht einmal wussten, dass es sie gibt. Diese Eigenschaft macht Düfte und Geschmäcker zu einem mächtigen Marketinginstrument. Tatsächlich gehört der Einbezug aller fünf Sinne im Marketing bereits zur Tagesordnung; doch gesprochen wird darüber eher wenig. Was also ist das Geheimnis des sensorischen Marketings?
Ein machtvolles Instrument
Kein Geheimnis ist zunächst, dass sensorisches Marketing ausgesprochen effektiv ist. Immer mehr Studien bestätigen, dass Markentreue und Kaufwahrscheinlichkeit proportional zur Dimensionalität des Touchpoints steigen. In der Neuroökonomie spricht man sogar von dem «Gesetz der multisensorischen Verstärkung»: Je mehr Sinneskanäle stimuliert werden, desto schneller und intensiver wird ein Eindruck verarbeitet. Dazu lassen sich zahlreiche Beispiele aus der Praxis anführen: Ein Klassiker ist das 1995 durchgeführte Experiment von Alan R. Hirsch, «Effects of Ambient Odors on Slot-Maschine Usage in a Las Vegas Casino». Die Studie verzeichnet eine Steigerung der Einnahmen um rund 45 Prozent bei Spielautomaten in aromatisierter Umgebung gegenüber neutral riechender Atmosphäre. Die Beispiele lassen sich nach Belieben fortführen: Man denke an die Parfums und sorgfältig gewählten Farbpaletten in der Einrichtung von Hotels oder an den Geruch von frisch geschnittenem Gras in Sportgeschäften, an Kundenbriefe mit dem Duft von Sonnencreme, Probierhäppchen im Supermarkt oder die Haptik von Trinkflaschen wie Orangina …
Multi- und intermodales Spiel
Gemäss dem Gesetz der multisensorischen Verstärkung verdanken diese Marketingstrategien ihre Effektivität einem multi- und intermodalen Zusammenspiel. Denken wir an die Szene aus Prousts Roman: Es ist nicht allein der Anblick, welcher die Erinnerung aufleben lässt, sondern auch Geruch, Geschmack und Konsistenz des mit Tee gemischten Gebäcks. Die Kombination muss stimmen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Diese Stimmigkeit künstlich herzustellen ist die grosse Herausforderung im multisensorischen Marketing. Gelingt nämlich das Zusammenspiel nicht, entsteht Verwirrung und sinnliche Überforderung. Es ist daher zu hoffen, dass die Forschung in Neurologie und Psychologie bald genauere Modelle für die Gestaltung multidimensionaler Sinnesbotschaften entwickeln wird: ein Wissen, welches nebst Marketing auch in anderen Kontexten wie Lernpsychologie, Psychotherapie und -analyse, oder bei der medizinischen Behandlung etwa von Schmerzen und Schlafstörungen relevant werden könnte.
Warum sind Kartoffelchips grösser als der Mund? Damit es richtig kracht beim Zubeissen!
Zu berücksichtigen ist dabei, dass ein modalspezifischer Reiz Eindrücke der anderen vier Sinnesreize suggerieren oder auf sie Einfluss nehmen kann: Düfte oder Klänge können Farbeindrücke auslösen, Farben wiederum Gerüche und Geschmäcker. Deshalb können zum Beispiel Markennamen, Verpackungsgrössen und -materialien sowie Essgeräusche die Bewertung eines Geschmacks beeinflussen. Warum sonst sind Kartoffelchips grösser als der Mund? Damit es richtig kracht beim Zubeissen!
Subtilität der Reize
Ein weiteres Erfolgsrezept multisensorischen Marketings hat mit der Subtilität der Reize und ihrem direkten Zugang zur Gefühlswelt zu tun. Visuelle Sinneseindrücke machen rund 83 Prozent der Wahrnehmungen aus, akustische Reize 11 Prozent. Diese beiden ohnehin prominentesten Sinne stehen auch im traditionellen Marketing im Vordergrund. Die Auslastung des visuellen und akustischen Kommunikationsmarkts ist daher hoch. Kein Wunder also, wenn traditionelle Werbung nicht mehr richtig wahrgenommen oder sogar als störend empfunden wird.
Ganz anders verhält es sich beim Geruchssinn: Er umfasst nur 3,5 Prozent der bewussten Wahrnehmung, die Haptik und der Geschmackssinn nur 1,5 Prozent respektive 1 Prozent. Das bedeutet nicht, dass diese Sinne weniger präzise arbeiten, sondern dass ihre Reize zu einem Grossteil unbewusst aufgenommen werden. Vielleicht kennen Sie das Bild des Eisbergs, der auf dem Meer schwimmt, wobei sein grösster Teil unter Wasser liegt: Das Ausmass dessen, was unter der Oberfläche des Bewusstseins geschieht, ist gewaltig. Man geht davon aus, dass mindestens 70 Prozent der Kaufentscheidungen unbewusst gefällt werden. Die Möglichkeit, durch sensorisches Marketing das Unbewusste zu lenken, verspricht daher unheimliches Potenzial.
Ein vielversprechender Kandidat
Der Geruchssinn ist dabei der vielversprechendste Kandidat für sensorisches Marketing. Die 2004 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichneten Wissenschaftler Richard Axel und Linda Buck haben unter anderem gezeigt, dass sich das menschliche Gedächtnis an rund 10 000 Gerüche erinnern kann, aber nur an 200 Farben. Man weiss auch, dass das Geruchszentrum direkte Verbindungen zum Erinnerungsvermögen und zum limbischen System aufweist. Das ist die Hirnregion, wo unbewusste Gefühle entstehen. Deshalb sind Gerüche eng mit Emotionen und Erinnerungen verknüpft: Der Geruch von in Lindenblütentee getauchten Madeleines oder das Parfum der ersten grossen Liebe – schon ein Hauch davon kann vergangene Erfahrungen, Menschen und Gefühle in allen Details wieder lebhaft in Erinnerung rufen. Somit bildet der Geruchssinn das perfekte Instrument für die Wiedererkennbarkeit einer Marke.
Gerüche sind nicht nur ausgezeichnete Träger von Erinnerungen und Emotionen. Besonders effektiv sind sie fürs Marketing auch deshalb, weil ihre persuasive Wirkung je nach Intensität unbemerkt bleibt. Tatsächlich passieren die Impulse des Geruchssinns – im Gegensatz zu anderen Sinneswahrnehmungen wie Sehen und Hören – den Thalamus, das Tor zum Bewusstsein, in der Regel nicht. Vielleicht liegt hier ein Grund dafür, dass über sie so wenig gesprochen wird: Düfte können unser emotionales Befinden beeinflussen, ohne dass wir es merken.
Ethische Fragestellungen
Weil sensorisches Marketing oft unbemerkt bleibt, wirft es auch ethische Fragen auf. Besonders Geruchsmarketing steht unter Verdacht, die freie Entscheidungsfindung zu beeinträchtigen. Denn was unter der Schwelle des Bewusstseins stattfindet, kann nicht kritisch bewertet werden. Sollten die Düfte so designt sein, dass sie aktiv als Werbung wahrgenommen werden? Hier stellt sich das Problem, dass die Wirksamkeit vermutlich nachliesse, würde die sensorische Massnahme als solche bewertet. Sobald eine Person erkennt, dass sie beim Treffen ihrer Entscheidungen manipuliert wird, denkt sie eher unvorteilhaft über die Quelle der Lenkung. Aber werden wohltuende Düfte, knackige Chips, freundliches Personal und stimmiges Interior Design überhaupt als Manipulation erfahren?
Weil sensorisches Marketing oft unbemerkt bleibt, wirft es auch ethische Fragestellungen auf.
Das Geheimnis sensorischen Marketings liegt in der Einwirkung des intermodalen Zusammenspiels verschiedener Sinnesreize aufs Unbewusste. Sein grosses Potenzial macht es zu einem einflussreichen, aber hochkomplexen Werbeinstrument, welches sich mit weiteren Forschungsschritten im Bereich der Multisensorik etablieren wird. Aber das wachsende Wissen in diesem Gebiet bringt Verantwortung mit sich. Schliesslich ist das Unbewusste auch das Zuhause einer Persönlichkeit, Speicherplatz von Kindheitserinnerungen und Zensurinstanz der tiefsten Wünsche und abgründigsten Gedanken. Manchmal materialisieren sich diese in Gerüchen und Geschmäckern, und wenn wir einatmen, blühen sie auf. Selbst wenn wir alle Erinnerung verlieren würden, selbst «nach dem Tod der Menschen und dem Untergang der Dinge», so lernen wir von Marcel Proust, «dann verharren als Einzige, zarter, aber dauerhafter, substanzloser, beständiger und treuer, der Geruch und der Geschmack, um sich wie Seelen noch lange zu erinnern, um zu warten, zu hoffen, um über den Trümmern alles Übrigen auf ihrem beinahe unfassbaren Tröpfchen, ohne nachzugeben, das unermessliche Gebäude der Erinnerung zu tragen.»
BEISPIELE
Diese Brands nutzen sensorisches Marketing
Visa
Beim Bezahlvorgang mit ihrer Visa-Karte hören Kund:innen in den USA am Ende einen besonderen Sound – an dem Visa jahrelang gearbeitet hat. Er schliesst den Kauf ab, vermittelt Sicherheit und Vertrautheit.
Singapore Airlines
Die Flugbegleiter:innen von Singapore Airlines tragen nicht nur Uniformen in einer an traditionelle Muster angelehnten Farbkombination; sie tragen auch ein Parfum (Rose, Lavendel und Zitrus), das für die Reisenden einen hohen Wiedererkennungswert hat.
Apple
Die Konzeption der Apple-Boutiquen ist sowohl visuell als auch haptisch eine Meisterleistungen – so «clean» und «smart» wie die Produkte des Unternehmens sollen auch die Ladengeschäfte wahrgenommen werden.
Starbucks
Die amerikanische Café-Kette hat ihre Filialen von Beginn an verpflichtet, Kaffeebohnen vor Ort zu mahlen – damit es dort jederzeit nach frischem Kaffee riecht und Besucher:innen zum Konsum angeregt werden.
Sie möchten sich weiter mit sensorischem Marketing auseinandersetzen? Dann sei Ihnen «Customer Sense» der amerikanischen Professorin Aradhna Krishna empfohlen: ein Standardwerk, das sowohl von Akademiker:innen als auch in der Praxis geschätzt wird und das Spiel mit unseren fünf Sinnen im Marketing hervorragend beschreibt.
Neun Punkte zur Bankenkrise aus Sicht der Krisenkommunikation
Die Ereignisse um den Untergang der Credit Suisse erinnern an das Grounding der Swissair. Ein international bekanntes Schweizer Unternehmen existiert plötzlich nicht mehr. Die Situation betrifft wiederum viele: «Es tut uns leid für alle Mitarbeitenden, die wegen dem Niedergang der Credit Suisse um ihre Stelle bangen müssen», erklärt Markus Baumgartner, Präsident des Schweizer Verbandes für […]
Redaktion
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30. März 2023
Der Untergang der Credit Suisse steht symbolhaft für die Bankenkrise und zeigt Mankos in der Krisenkommunikation auf. (Bild: Unsplash.com)
Die Ereignisse um den Untergang der Credit Suisse erinnern an das Grounding der Swissair. Ein international bekanntes Schweizer Unternehmen existiert plötzlich nicht mehr. Die Situation betrifft wiederum viele: «Es tut uns leid für alle Mitarbeitenden, die wegen dem Niedergang der Credit Suisse um ihre Stelle bangen müssen», erklärt Markus Baumgartner, Präsident des Schweizer Verbandes für Krisenkommunikation (VKK). Der Verband hat neun Punkte zur Schweizer Bankenkrise aus Sicht der Krisenkommunikation erarbeitet.
1. Krisenkommunikation braucht Vertrauen
Die vielen Skandale der letzten Jahre haben die Reputation der Credit Suisse mehr und mehr zerstört. Auch wenn man am Schluss den beiden Kapitänen CEO Ulrich Körner und VRP Axel Lehmann den Turnaround der Credit Suisse zugetraut hat, konnten sie die Credit Suisse nicht aus dem dunklen Schatten der Vergangenheit befreien. Beide sind zweifellos qualifizierte Manager, haben es aber durch mangelnde und nicht adäquate Kommunikation verpasst, neues Vertrauen aufzubauen bzw. zu schaffen.
Es ist nicht immer einfach für Kommunikationsleute, sich gegenüber dem Verwaltungsrat oder der Geschäftsleitung durchzusetzen. Denn immer wieder zeigen sich Führungskräfte «beratungsresistent» und ziehen ihre Sache einfach durch. Dies, obwohl sie hochqualifizierte interne oder teilweise externe Kommunikationsberater haben. Wenn es um Kommunikation geht, haben viele plötzlich das Gefühl, dass sie auch in diesem Bereich Experten sind. Gerade in der Krisenkommunikation geht es zwar um Fakten, damit keine Spekulationen entstehen, aber es geht eben – wie hier bei der Credit Suisse – nicht nur um nackte Zahlen, sondern um Emotionen und Verständnis und oft auch um den Blick von aussen, wenn man sich selbst nur noch im Hamsterrad dreht.
3. Krisenkommunikation braucht vertrauenswürdige und empathische Köpfe
Wie wichtig dieser Krisenkommunikations-Grundsatz ist, und dass der Erfolg oder Misserfolg davon abhängt, zeigt sich an den verschiedenen Exponenten der aktuellen Situation. Bundesrätin Karin Keller-Sutter hatte es in der kurzen Zeit seit ihrem Wechsel ins Finanzdepartement nicht einfach, auf Anhieb Glaubwürdigkeit zu vermitteln. Kommt hinzu, dass ihr Vorgänger Ueli Maurer gesagt hatte, dass die Credit Suisse die Wende aus eigener Kraft schaffen könne. Ihr persönliches Beispiel als Credit Suisse Kundin war unsensibel. Die allermeisten Mitarbeitenden verfügen nicht über die finanzielle Sicherheit eines Mitglieds der Landesregierung. Bei der Credit Suisse sind die Köpfe von CEO Ulrich Körner und VRP Axel Lehmann aus eigenem Verschulden zu wenig bekannt. Sie haben es verpasst, neben ihrer Arbeit «im Hintergrund» nach aussen Vertrauen aufzubauen und die Kundinnen und Kunden von ihrem Weg zu überzeugen. Das braucht Zeit und geschieht nicht von heute auf morgen. Und Finma-Präsidentin Marlene Amstad konnte sich im Vorfeld der Krise kaum Profil verschaffen.
Hat sich Gedanken zur Kommunikation in der Bankenkrise gemacht: Markus Baumgartner, Präsident des VKK. (Bild: Schweizer Verband für Krisenkommunikation VKK)
4. Krisenkommunikation braucht Empathie und Emotionen
Das ist in der Finanzbranche eher schwierig, aber sicher nicht unmöglich. Der Auftritt von Axel Lehmann war technokratisch und zeugte von mangelnder Selbstkritik. Gerade eben wurde der Untergang eines der Wahrzeichen der Schweizer Wirtschaft kommuniziert und er als VRP bringt kein Wort der Entschuldigung über die Lippen. Dass er kein Schuldeingeständnis macht, ist aus juristischer Sicht nachvollziehbar, aber wenigstens in diesem Moment sollte er an seine Mitarbeitenden und Kunden denken, deren Arbeitsplatz und Geld er vernichtet hat. In diesem Augenblick zählen nicht mehr nur Milliarden, sondern vor allem auch Menschen. Zudem stellt sich offenkundig die Frage, wer ihm die Worte: «Ich bin überzeugt, dass die neue Lösung nachhaltige Stabilität und Sicherheit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringt.» aufs Papier geschrieben hat. Diese Aussage zeigt, dass er kaum darüber reflektiert hat. Dasselbe gilt für die Ankündigung, dass sich sämtliche Angestellten mit aller Energie für den Prozess des Zusammenschlusses mit der UBS einsetzen würden. Wenn so viele Arbeitsplätze verlorengehen werden, ist eine solche Aussage weltfremd, bzw. einfach lächerlich.
5. Krisenkommunikation braucht Vorbereitung
Eine Krise hält sich nie an einen geregelten Ablauf oder Prozess. Viele unvorbereitete Tasks grätschen von allen Seiten auf die Verantwortlichen ein und sind schwer zu koordinieren. Unternehmen tun daher gut daran, mögliche Krisen vorzubereiten mit Texten, Dark Sites oder Checklisten – dies immer in der Hoffnung, dass sie diese Dokumente und Kanäle nie brauchen werden. Denn es müssen sich alle bewusst sein, dass Krisenkommunikation längst keine Episodenaufgabe mehr ist, sondern zur Daueraufgabe geworden ist. So ist zu hoffen, dass die kurzfristige, «persönliche» Einladung zu einem Informationscall der Credit Suisse Führungsriege (erst 10 Tage nach dem Knall), die ganz unpersönlich mit nur «sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde» in der Anrede – ohne Namen (!) – verschickt wurde, nicht der erste Kontakt zu den «geschätzten» Kunden war. Es dürfen sich alle Adressaten mit Recht fragen, ob man sie nur beim Namen kennt, wenn es um Gewinn geht, und sie in der Krise zum Neutrum werden.
6. Krisenbewältigung braucht glaubwürdige Träger
Der kurzzeitige Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse, António Mota de Sousa Horta-Osório, versprach, einen neuen Verhaltenskodex einzuführen, hielt sich aber selbst nicht daran. Für die Mitarbeitenden wurde es so noch schwieriger, an ihre Führung zu glauben. Und entsprechend blieb die Kultur der unstillbaren Risikofreude erhalten.
7. Nach der Krise ist vor der Krise
Die Skandale der CS und auch anderer Banken weltweit zeigen es immer wieder: Aus Krisen wird nicht oder zu wenig gelernt. Es reicht nicht, vergangene Fehler zu analysieren und dafür die Schuldigen zu benennen. Entscheidend ist es, aus dem Fehlverhalten wirklich etwas lernen zu wollen, damit wenigstens nicht in immer wieder dieselben Fettnäpfe getreten wird. Das bedeutet im Klartext: Krisen müssen nicht nur verarbeitet, sondern auch antizipiert werden. Hierfür ist ein gut verankertes und implementiertes Issue Management von Nöten. Zudem ist es wichtig, mögliche zukünftige Krisenszenarien live und nicht nur in der Theorie durchzuspielen. Dabei genügen die internen Prozesse und Personen nicht. Es braucht den Blick von aussen, der ungeschönt und ohne Rücksicht auf die eigene Karriere ein Spiegelbild vermittelt – und im Klartext sagt, was geändert werden muss. Nicht umsonst empfinden die Betroffenen einer Krise das Ereignis oft als «überraschend», während Dritte es längst kommen sahen.
8. Krisenprävention dank guter Unternehmenskultur
Wir möchten nicht weiter auf die Unternehmenskultur eingehen. Doch mit einer vertrauensvollen, ehrlichen, offenen Unternehmenskultur kann man zwar nicht jede Krise verhindern, aber es ist eine der besten Krisenpräventionen. Und auch hier gilt: Oftmals hilft es, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn der Blick von aussen ist oftmals Gold wert.
9. Boni brauchen nachhaltiges Kriteriendenken
Zum Schluss noch ein Wort von Ethiker Prof. Dr. theol. Peter G. Kirchschläger zu den Anreizen, die von der Credit Suisse Boni-Kultur gesetzt werden: «Es gilt zu prüfen, Boni nicht einseitig an ökonomische Kriterien, sondern auch an Sozial- und Nachhaltigkeitsstandards zu koppeln. Dies, um ethisches und verantwortungsvolles Entscheiden und Handeln zu würdigen und zu belohnen. Es nimmt schon fast schizophrene Züge an, wenn ein Unternehmen mit aufwändigen Kommunikations- und Werbemassnahmen dauernd hervorstreicht, wie wichtig ihnen Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind. Und dies auch in Hochglanzbroschüren verbreitet. Gleichzeitig spielen ethische Kriterien bei den Boni offenbar keinerlei Rolle.»