Drei Sicherheitsfallen, die Anwender beim mobilen Arbeiten unbedingt beachten sollten

Smartphone und Tablet sind im Homeoffice und unterwegs beliebte Arbeitsgeräte – praktisch für Mitarbeitende und verlockend für Cyberkriminelle. So nutzen Hacker die mobilen Endgeräte oft und gerne für ihre Angriffe. Der Kommunikations-Anbieter Materna Virtual Solution zeigt, welche Sicherheitsrisiken beim dezentralen Arbeiten lauern.

Mobile Arbeitssicherheit
Arbeiten mit mobilen Geräten: Es drohen Sicherheitsfallen. (Bild: Unsplash.com)

E-Mails beantworten, Dokumente bearbeiten, Fotos aufnehmen: Mobile Endgeräte sind bei vielen Anwenderinnen und Anwendern auch beruflich im Dauereinsatz. Nicht selten erlauben Unternehmen ihren Mitarbeitenden, private Smartphones auch geschäftlich zu nutzen (Bring Your Own Device – BYOD) oder firmeneigene Mobiltelefone auch privat zu nutzen (Corporate Owned, Personally Enabled – COPE). Doch egal, ob BYOD oder COPE: Beide Modelle sind anfällig für Hackerangriffe. Um die Sicherheit der mobilen Endgeräte und die Integrität des Datentransfers beim Arbeiten aus dem Homeoffice und von unterwegs gewährleisten zu können, müssen sich Unternehmen der drohenden Risiken bewusst werden und sich gezielt davor schützen.

Unsichere und nicht autorisierte Apps

Viele Cyberkriminelle sind in den bekannten App Stores unterwegs und bringen dort Anwendungen in Umlauf, die dem Original zwar zum Verwechseln ähnlich sehen, aber in Wirklichkeit Malware enthalten. Beim Herunterladen der Apps infiltrieren Schadprogramme die Geräte und können persönliche sowie berufliche Informationen für Hacker sammeln, das Telefon sperren und weiteren Schaden anrichten. Des Weiteren sollten Mitarbeitende darauf achten, dass privat genutzte Messenger wie WhatsApp nicht als Business-Messenger eingesetzt werden. WhatsApp bietet zwar eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Daten auf dem Transportweg (data in transit), verschlüsselt diese aber nicht auf dem Gerät selbst (data at rest). Zudem ist es dem Messenger-Anbieter möglich, die Meta-Daten der Nutzenden auszulesen. 

Mischnutzung ohne Sicherheit

Werden auf einem Mobiltelefon private und berufliche Daten vermischt, ist bereits diese Tatsache ein Verstoss gegen die DSGVO, die die Integrität und Vertraulichkeit der Daten vorsieht. Entweder entscheiden sich Unternehmen konsequent für den Einsatz von Diensttelefonen mit einer ausschliesslich geschäftlichen Nutzung oder sie statten die BYOD- und COPE-Geräte mit einer Container-Technologie aus. Diese garantiert, dass private und berufliche Daten strikt voneinander getrennt sind und alle wesentlichen Office-Funktionen wie Mail, Kalender, Kontakte oder Dokumente innerhalb eines geschützten Bereiches laufen. Auch die Kommunikation zwischen den mobilen Endgeräten und der Unternehmens-IT läuft in einer Container-Umgebung lückenlos Ende-zu-Ende-verschlüsselt ab. Hacker, die sich Zugriff auf das Gerät verschaffen, haben keine Chance, in den Container einzudringen und Daten abzugreifen.

Mangelnde Sensibilisierung der Mitarbeitenden

Bei allen technologischen Vorsichtsmassnahmen müssen auch die Mitarbeitenden als wichtiges Glied in der Sicherheitskette sensibilisiert werden. Oftmals ist ihnen nicht bewusst, welchen Risiken sie beim mobilen Arbeiten ausgesetzt sind. Außerdem werden Cyberkriminelle immer versierter, sodass Angriffe meistens nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Für Phishing-Attacken versenden Betrügende beispielsweise seriös anmutende E-Mails oder Kurznachrichten, die User dazu verleiten sollen, persönliche Daten preiszugeben oder verseuchte E-Mail-Anhänge zu öffnen. Unternehmen sollten daher regelmässig IT-Sicherheitsschulungen halten und ihre Mitarbeitenden für das Thema sensibilisieren.

„Cyberangriffe und die damit einhergehenden Datenverluste sind eine ständig lauernde Gefahr, die auch vor mobilen Endgeräten nicht Halt macht“, erläutert Christian Pohlenz, Security-Experte bei Materna Virtual Solution. „Die Aufgabe der Unternehmen besteht darin, technologisch alles zu unternehmen, um die mobile Kommunikation sicher zu gestalten, zum Beispiel mit einer Container-Lösung. Aber auch die Mitarbeitenden als Einfallstor für Cyberangriffe sollten ständig sensibilisiert werden.“

Quelle und weitere Informationen unter www.materna-virtual-solution.com

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/drei-sicherheitsfallen-die-anwender-beim-mobilen-arbeiten-unbedingt-beachten-sollten/

Marken-Check «Burberry»: Good Knight, Sir!

Heinrich Paravicini von Mutabor nimmt für Werbewoche.ch Marken-Relaunches und Brand-Designs unter die Lupe. Diesmal: Das Redesign der Luxus-Modemarke Burberry.

Burberry
(Bilder: Burberry)

Daniel Lee ist seit kurzem neuer Creative Director von Burberry – und was macht man so als neuer Chef einer Marke? Genau, man räumt erstmal die sichtbaren Zeichen des Vorgängers zur Seite und schafft etwas Neues – in diesem Fall das Logo.

Interessanterweise ist dieses gar nicht neu. Der so genannte «Equestrian Knight» gewann 1901 einen Gestaltungswettbewerb. 2018 hatte Ricardo Tisci das Logo entsorgt. Jetzt wurde der «Equestrian Knight» kurzerhand wieder auf sein Markenpodest gehoben und die Ära «ohne» als fünfjähriger Fashion-Fauxpas hingestellt. So viel zur Politik.

Daran sind vor allem zwei Dinge sehr spannend: Erstens giesst die Entscheidung, den gerade erst eingeführten Groteskschriftzug wieder abzuschaffen und durch eine elegante historische Antiqua zu ersetzen, Öl ins Feuer einer in Fachkreisen anhaltenden Debatte. Es geht dabei um die Tatsache, dass viele Fashion-Brands in den letzten Jahren unter dem Deckmantel von Internationalität und digitaler Sichtbarkeit ihre einzigartigen Logos durch simple Blockschriften ersetzt haben – darunter Balmain, Balenciaga und zuletzt Boss (Werbewoche.ch berichtete). Einige wie Saint Laurent ruderten bereits zurück. Nun also auch Burberry.

(Bild: Burberry, Montage: DT)

Bricht nun die Epoche der Antiqua an? Es ist wohl zu früh, das zu sagen. Aber es bringt mich zum zweiten interessanten Punkt: Es fällt auf, dass der neue Burberry-Auftritt mitsamt der neuen Kampagne von Tyron LeBon mit einem globalisierten Brand Look bricht und bewusst historisierende Britishness in einer geradezu romantischen Weise inszeniert. Es ist, als wolle man sich wieder auf sich selbst besinnen und der Gleichmacherei die Stirn bieten. Geradezu ritterlich!

Tiscis und Lees Vorgänger Christopher Bailey hatte in den 2000ern schon bewiesen, dass eine Traditionsmarke sehr wohl äusserst innovativ und international erfolgreich sein kann, gerade weil sie bewusst verortet ist. Und in der Tat funktioniert dieses Prinzip in der heutigen, von Krisen geschüttelten Zeit wieder sehr gut. Die Illusion der globalen Gemeinschaft scheint sich aufzulösen und nationale (Un-)Tugenden haben wieder Hochkonjunktur. Positiv gesprochen: Identität ist wieder angesagt – das ist doch ein gutes Zeichen.


* Heinrich Paravicini ist Gründer und Kreativchef von Mutabor.

Heads entwickelt globales Employer Branding für die Comet Group

Heads Corporate Branding hat für die Comet Group eine Arbeitgebermarke mit globaler Relevanz, Differenzierungskraft und authentischem Bezug zur Markenidentität kreiert.

Comet Hightech

Seit 75 Jahren entwickelt Comet Hightech-Komponenten und -Systeme in den Bereichen von Röntgen- und Hochfrequenztechnologie. An weltweit zwölf Standorten werden heute geeignete Mitarbeitende gesucht. Nicht zuletzt durch die Pandemie hat sich der Fachkräftemangel auch für Comet drastisch zugespitzt. Die Comet Group muss sich in der Rekrutierung gegenüber stärksten Arbeitgebermarken im hart umkämpften Technologiemarkt behaupten.

Neugier differenziert

Heads betreute die Comet Group bereits 2018 bei der strategischen Markenpositionierung und Neuordnung der Markenarchitektur und wurde nun beauftragt, eine authentische und differenzierende «Employee Value Proposition» EVP zu definieren. Strategischer Ausgangspunkt war ein umfassender globaler Analyseprozess. Daraus ergab sich, dass «Curiosity» die entscheidende Differenzierungsmöglichkeit im Arbeitgebermarkt ist. Die Comet-Mitarbeitenden auf allen Kontinenten verbindet ihre ausgeprägte Neugier und Entdeckungsfreude. Diese ist bereits Teil der Marken-DNA und findet sich auch im bestehenden Claim wieder: «Led by experience. Driven by curiosity».

Und wie die Wirtschaftswissenschaft belegt, ist Neugier auch unternehmensintern von Bedeutung, da sie Innovations- und Wachstumsprozesse und damit die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens stärkt. Die entwickelte EVP vereint diese Aspekte: «Your curiosity helps you and us to grow».

«Glokale» Rekrutierungs-Kampagne

Aus dem EVP heraus entwickelte Heads eine Rekrutierungs-Kampagne, die sich bei Talenten nicht anbiedert, sondern sie herausfordert: «We are curious. Are you?»

Passend zum 75-Jahr-Jubiläum erzählt ein Moodfilm die Geschichte der Neugier bei Comet. Unterstützt wird die Botschaft durch eine neue Bildtonalität, die neugierige Menschen bei ihren Beobachtungen zeigt. Bei der Gestaltung der Kampagne wird die regional unterschiedliche Wahrnehmung von Neugier berücksichtigt. Wird Neugier in einem Kulturraum vor allem als Schlüssel zu besserer Performance gesehen, gilt sie andernorts als Weg zu tieferem Verständnis oder steht für Menschen mit ausgeprägter Entdeckungsfreude.

Mit ihren unterschiedlichen Sujets kommt die Kampagne an den verschiedensten Kontaktpunkten zum Einsatz – unter anderem auf der Karrierewebsite, in Social-Media-Profilen und auf Messeständen. Und mit Fragen wie «How can you make the best solution even better?» weckt die für Mai geplante LinkedIn-Kampagne die Neugier von Young Professionals sowie Experten.


Verantwortlich bei Comet Group: Catherine MacGillivray-Prantl (Global Head Talent Management & Culture). Verantwortlich bei Heads: Ralph Hermann, Simone Raubach, Sina Frank (Beratung/Strategie), Marco Simonetti, Roman von Arx (Design/Grafik). Text/Konzept: Markus Rottmann (Freelancer). Filmproduktion: Prodigious Zürich (Publicis Communications Schweiz).

Das war der Marketing Tag 2023

Über 700 Teilnehmende nahmen am vergangenen Dienstag am Marketing Tag teil. Das Motto lautete Fokus, was angesichts des dicht gedrängten Programms bereits eine Herausforderung darstellte. Im KKL Luzern fanden verschiedene Keynotes, Talks und Breakout-Sessions statt. Moderatorin Kiki Mäder führte durch das Programm.

Marketing Tag 2023
(Bilder: zVg. Swiss Marketing Forum)

Mit seiner Keynote eröffnete Prof. Dr. Stefan Michel, IMD EMBA, den Anlass. Mit seiner provokativen Frage: «Haben Sie eine Marketing-Strategie? Sind Sie sicher?» schlug er den Bogen von Darwin über Netflix hin zu den täglichen Herausforderungen für hiesige Marketingprofis. Die digitale Transformation und neue Technologien bieten ungeahnte Möglichkeiten und schüren FOMO – die Angst, etwas zu verpassen. Doch wer alles machen will, macht sich letztlich kaputt, denn die eierlegende Wollmilchsau bleibt eine Illusion, so Michel. Wer langfristig Erfolg haben will, muss wissen, was los ist, harte Entscheidungen treffen und diese auch umsetzen. Schliesslich überlebt nicht der Stärkste, sondern derjenige, der sich am besten anpassen kann.

Moderatorin Kiki Maeder zusammen mit Stefan Michel, IMD EMBA.

Offen für Neues sein

In seinem Impulsreferat zeigte Dr. Urs Ch. Hofmeier von Schweizer Salinen, wie ein traditioneller Betrieb neue mutige Ideen umsetzen kann, die das Geschäft in eine neue Richtung entwickeln und gleichzeitig bestehende Herausforderungen lösen können. So haben die Schweizer Salinen mit dem Start-up «SwissShrimp» 2018 die nachhaltige Zucht von Crevetten in der Schweiz vorangetrieben. Ein klassischer Fall von der richtigen Idee zur richtigen Zeit mit dem richtigen Partner für nachhaltige Lösungen.

Fokus-Talks: Transformation auf allen Ebenen

Im ersten Teil des Fokus-Talks zu «Change The Business» diskutierten Julia Gamma von BLS, Katja Schönenberger von Pro Juventute, Sibylle Marti von Tilsiter, und Pascal Jenny von KMU Checkup darüber, wie sich KMUs den heutigen Herausforderungen anpassen können und dabei ihren Fokus nicht verlieren.

Nachhaltigkeit ist in vielen KMU noch zu wenig präsent. Doch eine Strategie, welche das Thema Nachhaltigkeit ausblendet, hat keine Zukunft. Dabei soll auch Unterhaltung ihren Platz haben und man soll ruhig etwas Mut beweisen und Kante zeigen.

Transformation ist übrigens auch ein Organisationsthema. Hierarchien werden flacher, Mitarbeitende erhalten mehr Freiheit und Verantwortung. Das fördert die Agilität, denn die Zeiten der Jahresplanung sind vorbei. Organisationen kommen nicht darum herum, sich auf ihre Zielgruppe zuzubewegen. Dabei gilt, nicht jeder Trend ist für jedes Unternehmen sinnvoll. Wichtig ist, immer am Puls zu bleiben und nach dem Motto «Trial and Error» Neues auszuprobieren.

Die Network-Zone am Marketing Tag.

Über den Tellerrand blicken

Im zweiten Teil des Fokus-Talks nahmen Joséphine Chamoulaud von Smile Versicherung, Nadine Gloor von Jucker Farm, Verena Mönig von Skinmed, und Peter Waltenspühl von Kuhn Rikon den Faden wieder auf. Marketing bleibt im Kern immer gleich: Was sind die Kundenbedürfnisse und wo sind die Touchpoints? Was neu ist: Unternehmen müssen sich heute ständig neu erfinden.

Ein Blick ausserhalb der Branche kann dabei hilfreich sein. Der Fokus darf allerdings nicht verloren gehen. Das gilt vor allem für kleine Teams, die sich viele Tools nicht leisten können oder wollen. Intuition und Kundennähe sind hier wichtige Impulsgeber.

MGB räumt beim Marketing Excellence Award ab

Auch dieses Jahr wurden die Marketing Excellence Awards verliehen (Werbewoche.ch berichtete). Moderatorin Vanessa Meier überreichte die Awards unter grossem Applaus an die glücklichen Gewinnerteams. Der grosse Abräumer war dieses Jahr der Migros-Genossenschafts-Bund, der den Award in der Kategorie Grossunternehmen sowie den Publikumspreis gewonnen hat. In der Kategorie KMU konnte Graubünden Ferien die Jury überzeugen. Und Bühler gewann den Sonderpreis für ihren B2B-Ansatz.

Die Gewinner und Nominierten des diesjährigen Marketing Excellence Awards.

Audiowerbung erobert die Schweiz

In seinem Impuls-Referat präsentierte Ralf Brachat von Swiss Radioworld, wie sich das Medium Radio durch die Digitalisierung neu erfindet und Radiowerbung neue Verbreitungskanäle erobert. Dank neuen Möglichkeiten des Targetings können Werbekunden auch in einem kleinen mehrsprachigen Markt wie der Schweiz maximal profitieren. Ausserdem gewährte Brachat dem Publikum einen Blick in die Zukunft der Audiowerbung in Podcasts und Games.

Breakout-Sessions: Insights in die Praxis

An den verschiedenen Breakout-Sessions ging es dann in die Tiefe. Marketing-Profis aus den unterschiedlichsten Branchen boten lehrreiche Einblicke in ihren Alltag. Sie präsentierten praxistaugliche Lösungen zu Themen wie neue Wege im Content Marketing oder dem Einsatz künstlicher Intelligenz. Das Publikum erfuhr, wie Persönlichkeit und Vorlieben für Werbeinhalte zusammenhängen und wie sie ihre Kunden mit etwas Magie verzaubern können.

Purpose: Mehr als nur ein Buzzword

In ihrer Keynote forderte Annette Häcki, Managing Creative Director bei Jung von Matt Limmat, Unternehmen dazu auf, sich die Sinnfrage zu stellen. Corporate Purpose kann für einen Brand wie ein Nordstern sein. Doch dafür muss man ihn ernst nehmen und durch sein Handeln immer wieder aufs Neue beweisen – und zwar nach aussen wie auch nach innen. Ein Brand mit Haltung erzeugt Loyalität und weckt Emotionen. Das ist nicht immer positiv, wie das Beispiel von Nike zeigt. Dennoch lohnt es sich, denn «wer keine Haltung hat, dem wird sie zugeschrieben.»

Heldengeschichten sind Transformationsgeschichten

Persönlichkeitstrainer und Coach Cristián Gálvez widmete seine Keynote der Heldenreise und wie man den Fokus in Zeiten grosser Veränderungen behält. Jeder Mensch ist permanent auf der Suche nach drei Dingen: Sicherheit, Selbstwert und Bindung. Diese Versprechen muss eine Marke einlösen können. Das Rad im Marketing dreht sich schneller und schneller und bringt uns so immer wieder an den Punkt, wo wir ins kalte Wasser springen und etwas zurücklassen müssen. Unsere Haltung – unser Purpose – gibt die Richtung vor und hilft uns dabei, in einer Welt voller Drachen den richtigen Drachen anzugehen.

Cristián Cálvez sprach in seiner Keynote darüber, wie man den Fokus in Zeiten grosser Veränderungen behält.

Media-Talk: Eine Branche im Umbruch

Moderator Urs Gredig begrüsste Medienprofis zum Gespräch über eine Branche, die den grössten Umbruch seit Gutenbergs Zeiten erlebt. Matthias Ackeret von Persönlich, Markus Diem Meier von der Handelszeitung, Bernhard Brechbühl von 20 Minuten, Tom Hanan von Webrepublic, Anna Kohler von m&k Werbewoche.ch, Michael Wanner von CH Media, und Susanne Wille von SRF diskutierten über die wichtigen Fragen: Wie lassen sich die Medien in die Zukunft führen? Wie lässt sich die Balance zwischen Print und online finden? Wie lässt sich mit dem publizistischen Angebot noch Geld verdienen?

Anna Kohler, Co-Chefredaktorin und publizistische Leiterin m&k Werbewoche.ch, beim Media-Talk.

Totgesagte leben länger

Die Frage, wie lange es Print noch gibt, wurde bereits vor 20 Jahren gestellt. Trotz massivem Rückgang der Printmedien gibt sich die Runde aber optimistisch. Es gilt die Balance zwischen dem physischen und digitalen Produkt zu finden, denn beides hat seine Existenzberechtigung. Kritisch beurteilen sie jedoch die Entwicklung von Bubbles über Google und Social Media. Vor allem Junge konsumieren immer weniger News. Es fehlt die Einordnung, «die breite Information.»

Gerade junge Zielgruppen brauchen andere Formate, Informationen müssen anders aufbereitet werden. Für sie zählt einzig Relatability oder anders gesagt: Was geht mich das an? Die Schwierigkeit für die Medien liegt darin, für die Zukunft zu planen und dabei das Stammpublikum nicht zu vergessen.

Nicht zu vergessen, dass mit Journalismus auch Geld verdient werden muss. Es gibt keine Quersubventionen aus anderen lukrativen Geschäftsmodellen. Wer nicht profitabel ist, verschwindet. Es braucht deshalb neue Rezepte und den Mut, Dinge auszuprobieren. Dennoch glaubt die Runde fest daran, dass Journalismus eine Zukunft hat.

«Du bist dein Kalender»

Dr. Peter Krenz von Rebels at Work zeigte in seiner Keynote auf, wie wir in unserem Arbeitsalltag nach den falschen Regeln spielen und uns dabei sabotieren. Heutzutage gibt es kein vereinbartes gemeinsames Ziel mehr, die Regeln ändern sich dauernd. Um hier zu bestehen braucht es Z.F.D.B. – Zeit für die Birne.

Der Alltag von Führungskräften wird von Hektik und Druck geprägt, meist können sie nur reagieren. Doch wie Bill Gates schon sagte: «Busy is the new stupid». Deshalb machen Sie ihren Kalender frei, um Nachdenken zu können, und führen Sie eine Not-to-do-Liste. Sagen Sie Nein, denn nur so behalten Sie Kontrolle über sich selbst. Das gilt übrigens auch für Marken. Denn der Kern einer Strategie besteht auch darin, zu bestimmen, was man nicht tut. So lässt sich auf das Wesentliche fokussieren.

Marketoonist: Marketing in der Pubertät

Den Abschluss bildete Marketoonist Tom Fishburne, der mit seinen Cartoons die Marketingbranche immer wieder auf die Schippe nimmt. Für ihn ist die digitale Transformation eine Art Pubertät, indem wir zwar über viele neue Technologien und Tools verfügen, unser Gehirn damit aber nicht wirklich Schritt halten kann. Humor hilft uns dabei, zu fokussieren. Das neue funkelnde Ding ist noch keine Strategie; vermeiden Sie den Funnel-Blick; lassen Sie sich von Daten leiten, nicht blenden; und zu guter Letzt: Marketing ist zu wichtig, um es der Marketingabteilung zu überlassen.

Marketoonist Tom Fishburne bei seiner Keynote.

Was bleibt – Fokus

Das Fazit eines langen und intensiven Marketing Tages: Es braucht Fokus, um in dem riesigen Angebot an Möglichkeiten, Tools und Kanälen, das Richtige auszuwählen. Dazu gehören die Bereitschaft, über den Tellerrand zu blicken, und der Mut, Neues auszuprobieren, Haltung zu zeigen und vor harten Entscheidungen nicht zurückzuschrecken.

Überraschungsgast Kurt Aeschbacher ist ein Beispiel für all das. Er hat etwas Neues gewagt und unterstützt mit Kurts eine Plattform, die sich mit viel Herzblut für gute Schweizer Qualität einsetzt.

Psychische Belastungen: Neuer Leitfaden für Unternehmen

Die International SOS Stiftung hat einen Leitfaden für internationale Unternehmen zur Beurteilung psychischer Belastungen von Mitarbeitern im internationalen Umfeld herausgegeben.

Psychische Belastungen
Psychische Belastungen im internationalen Umfeld: Ein neuer Leitfaden bietet global tätigen Unternehmen Unterstützung. (Bild: International SOS)

In Deutschland und Österreich ist die Berücksichtigung der psychischen Belastung in der Gefährdungsbeurteilung bzw. Evaluierung seit Ende 2013 gemäss Arbeitsschutzgesetz (§ 5.6 ArbSchG) bzw. ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (§ 2 Abs. 7 ASchG) explizit vorgeschrieben. Auch in der Schweiz rücken psychische Belastungen im Arbeitsumfeld auch ohne explizite rechtliche Vorgaben immer stärker ins Bewusstsein der Arbeitgeber.

Viele Unternehmen sind aber nicht auf Deutschland, Österreich oder die Schweiz beschränkt, sondern arbeiten international. Ein neuer Leitfaden der International SOS Stiftung liefert deshalb eine ausführliche Grundlage für die Beurteilung psychischer Belastungen im internationalen Umfeld, denen Mitarbeiter am Unternehmensstandort, auf Dienstreisen und während Entsendungen ausgesetzt sind. Er entstand in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern aus den DACH-Ländern.

Praxisbeispiele zur Illustration

Der Leitfaden „Beurteilung psychischer Belastungen im internationalen Umfeld – Leitfaden für Unternehmen mit global tätiger Belegschaft zu Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden“ zeigt auf, wie die psychische Belastung gemessen werden kann und wie Unternehmen sich des Themas weltweit annehmen sowie präventive Maßnahmen fördern können. Eingegangen wird auch auf die jüngsten Veröffentlichungen der Internationalen Organisation für Normung (ISO): Erstmals stehen Unternehmen mit der ISO 45003 und 45001 zwei international einheitliche Standards zur Verfügung, die zur Beurteilung und Bewertung der psychischen Belastungen und der Risiken bei Auslandsreisen und -Aufenthalten herangezogen werden können. Checklisten geben den Unternehmen eine konkrete Hilfestellung für die Ermittlung von Gefährdungen und die Einführung von geeigneten Gegenmaßnahmen, helfen aber auch, das Thema grundsätzlich anzugehen.

Drei Praxisbeispiele der Unternehmen OMV AG (Österreich), SAP SE (Deutschland) und Sulzer AG (Schweiz) veranschaulichen die gängige Praxis in international agierenden Organisationen. Die Unternehmen schildern, wie die Programme zum Schutz und der Förderung psychischer Gesundheit konkret aussehen können. International SOS bietet zur Einführung des Leitfadens ein Web-Meeting und eine Informationsseite für interessierte Unternehmen an. Der Leitfaden kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

Psychische Belastungen nehmen zu

Laut WHO ist der Anteil von bereits verbreiteten Krankheiten wie Depressionen und Angstzustände im ersten Jahr der Pandemie um mehr als 25 % angestiegen, zusätzlich zu den fast eine Milliarde Menschen, die bereits mit einer psychischen Störung lebten. Zudem hat die COVID-19-Pandemie in den letzten drei Jahren zu einer Veränderung der Erwartungshaltung von Arbeitnehmern geführt. Mitarbeitende räumen der psychischen Gesundheit einen höheren Stellenwert ein und erwarten von ihren Arbeitgebern mehr Unterstützung für ihr Wohlbefinden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat aufgrund der hohen Relevanz des Themas zudem 2022 zwei grosse Berichte zur psychischen Gesundheit allgemein und am Arbeitsplatz verfasst.

Quelle: International SOS

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/psychische-belastungen-neuer-leitfaden-fuer-unternehmen/

«KI-Skepsis» im Marketing geht laut Studie zurück

Die Langzeit-Studie «Künstliche Intelligenz im Marketing» misst in der vierten Erhebungswelle einen Rückgang der KI-Skepsis und deckt Herausforderungen für KI-Trainings auf.

KI Marketing
Prof. Dr. Claudia Bünte und ihr Team haben die Studie «Künstliche Intelligenz – die Zukunft des Marketings» zum 4. Mal durchgeführt.

Die vierte Erhebungswelle der Studie «Künstliche Intelligenz – die Zukunft des Marketings» zeigt, dass KI im Marketing endlich zur Anwendung kommt. In den vergangenen fünf Jahren sei die Zahl der Skeptiker:innen laut Studie um über 67 Prozent zurückgegangen. Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz hat im selben Zeitraum gleichzeitig mit 53,2 Prozent deutlich zugenommen.

(Grafiken: Prof. Dr. Claudia Bünte, SRH Berlin University of Applied Sciences)

Trotzem besteht noch Luft nach oben – nicht bei der KI, sondern beim Faktor Mensch. Die Studie zeigt, dass für mehr als 60 Prozent der Marketing-Manager:innen die KI-Ausbildung eine Herausforderung sein wird.

Für die Studie befragte das Team um Prof. Dr. Claudia Bünte 2023 erneut Marketingmanager:innen in der DACH-Region. Bünte, Marketingexpertin der SRH Berlin University of Applied Sciences, untersucht seit 2018, wie sich die Nutzung von KI im Marketing entwickelt.

An der vierten Befragungswelle nahmen 170 Expert:innen teil, 77 Prozent davon Führungskräfte. Die Studie zeigt, dass die Nutzung von KI im Marketing nach anfänglichem Zögern schliesslich deutlich zunimmt: Marketing-Manager:innen nutzen KI mittlerweile in allen fünf Kernbereichen des Marketings – Consumer Insights, Strategie, Produkt/Preis, Werbung/Vertrieb und Performance Management.

KI unterstützt dabei sowohl bei externen Aufgaben rund um die Kundeninteraktion als auch bei internen Aufgaben wie der Vereinfachung der Arbeit und dem effektiveren und effizienteren Arbeiten.

Rund 86 Prozent der Befragten glauben zudem, dass die Bedeutung von KI im Marketing in Zukunft noch weiter zunehmen wird. Sie planen, KI noch stärker zu nutzen und sehen in der Technologie einen entscheidenden Faktor für den Erfolg des Unternehmens. «Dass es so lange dauern würde, bis KI im Marketing flächendeckend zur Anwendung kommt, hat uns überrascht», kommentiert Claudia Bünte die Ergebnisse der Studie.

Gründe für die zunehmende Nutzung sind die gestiegene Erfahrung der Marketing-Manager:innen und ihr besseres Wissen zu KI. 81,1 Prozent nutzen etwa Software-as-a-Service (SaaS), viele davon deutlich mehr als in den vergangenen drei Jahren und haben dadurch mehr Erfahrung mit KI-basierten Tools sammeln können. «Offenbar sind die Leistungen der Standard-Software, die zugekauft werden kann, inzwischen so gut, dass sie eingesetzt werden kann», führt Bünte weiter aus.

Für den Faktor Mensch leiten sich aus der aktuellen Entwicklung neue Herausforderungen ab: Über 60 Prozent der Befragten geben an, dass das KI-Training der Beschäftigten eine Herausforderung darstellen wird. Unternehmen sollten daher in die KI-Ausbildung ihrer Beschäftigten investieren, um die Potenziale von KI voll auszuschöpfen.

Die intensive Nutzung von KI ist aktuell unter den Befragten mit 18,8 Prozent nämlich vergleichsweise niedrig. Die eingesetzten KI-Software-Lösungen sind noch nicht Teil fester Prozesse, auch werden die Möglichkeiten der SaaS-Tools noch nicht voll ausgenutzt. Rund ein Drittel der Manager:innen schätzt ihr Wissen zu KI als unterdurchschnittlich ein. Das gilt auch für Führungskräfte. «Systematische Trainings sind gerade bei KI-Tools wichtig, da ständig neue Anwendungen auf den Markt kommen, wie aktuell zum Beispiel ChatGPT», erklärt Bünte.

Schulung und Training der menschlichen Teammitglieder werden innerhalb der nächsten Jahre daher umso wichtiger, um sie mit dem effizienten, professionellen Umgang mit künstlich intelligenten Technologien vertraut zu machen. Dabei ist es wahrscheinlich, dass daraus neue Berufe entstehen – wie zum Beispiel der der Prompt-Designer:in.

Doch der richtige Einsatz von KI lohnt sich: Diejenigen, die KI im Unternehmen einsetzen, sagen signifikant häufiger, sie seien erfolgreicher als der Wettbewerb. Und 77 Prozent der Befragten, die mit KI im Marketing arbeiten, geben an, dass KI mindestens ein Faktor für den Erfolg sei. Die Manager:innen erwarten zudem, dass KI in Zukunft entscheidend für den Erfolg sein wird.

Die Studie kommt demnach zum Schluss, dass KI im Marketing – nach anfänglichem Zögern – nun endlich eingesetzt, aber noch nicht voll genutzt wird. Zudem wird es entscheidend für den Erfolg. Um aber das volle Potenzial von KI zu heben, ist der Mensch wichtig: Mehr Wissen, mehr Trainings und mehr Erfahrungen können helfen, KI für den Unternehmenserfolg einzusetzen. Unternehmen sollten daher gezielt in die interne KI-Ausbildung investieren und offen für neue Strukturen und Fachleute sein, um die Möglichkeiten, die KI bereits jetzt bietet und zukünftig bieten wird, für den Unternehmenserfolg voll auszuschöpfen.

Job-Inserate mit Videos: Globetrotter intensiviert das HR‐Marketing

Neu gibt es zu jeder ausgeschriebenen Stelle des Reiseanbieters Globetrotter Travel Service ein Video, aufgenommen in der jeweiligen Filiale. Die Videos sollen die Kultur und die modernen, freundlichen Arbeitsplätze des Unternehmens hervorheben. Auch soll den Bewerber:innen eine realistische Vorstellung ihres zukünftigen Arbeitsalltags vermittelt werden. Umgesetzt wurden die Videos von Social-Media-Content-Creator Fabio Zahnd.

Globetrotter Fachkräftemangel ist auch in der Reisebranche ein Thema. Aus diesem Grund hat der Reiseanbieter Globetrotter Travel Service seine Strategie im Bereich HR‐Marketing angepasst. Jede ausgeschriebene Stelle wird zukünftig mit einem individuellen Video untermauert. Fabio Zahnd, Social Media Content Creator, nimmt die Betrachter mit zu den Globetrotter Filialen und stellt die einzigartigen Menschen des Unternehmens vor.

Interessierte sollen so das Team und den Arbeitsort auf eine authentische Art kennenlernen. Weiter können Bewerber:innen in den Stellenanzeigen auf der Globetrotter‐Webseite die Reiseprofile ihres zukünftigen Teams anschauen – Expertise, Profil und Reise‐Bilder, Videopodcasts – sowie die Filiale anschauen.

«Unser Ziel ist es, Bewerber:innen einen optimalen Einblick in das zu geben, was sie erwartet: eine interessante Stelle in einer einzigartigen Unternehmenskultur und moderner, heller Arbeitsumgebung», erklärt Sven Ziörjen, Marketingleiter und Mitglied der Geschäftsleitung von Globetrotter. «Durch die Verwendung von Videos können wir die Kultur und Arbeitsumgebung unseres Unternehmens auf authentische und ansprechende Weise vermitteln.»


Konzept: Sven Ziörjen (Marketingleiter und Mitglied der Geschäftsleitung von Globetrotter), Fabio Zahnd (Social Media Content Creator), Franziska Domann (Mitarbeiterin Kommunikation Globetrotter).

GfK: Schweizer Sportmarkt bleibt nach der Pandemie auf hohem Niveau

Nach der Rekordwachstumsrate von 14 Prozent im Jahr 2021 konnte der Schweizer Sportmarkt 2022 erneut leicht zulegen, teilt die GfK mit. Das Umsatzvolumen beträgt rund 2.2 Milliarden Schweizer Franken.

Schweizer Sportmarkt
Bild: Paul Green; Unsplash.

Im Unterschied zu anderen Non-Food Märkten konnte der Schweizer Sportmarkt das sehr hohe Niveau nach der Pandemie halten. Die Bereiche Hartware ( z.B. Skis, Rucksäcke, Helme, Fitnessgeräte) und Schuhe haben je um 2 Prozent zugenommen. Der Bereich Textil ist um 2 Prozent zurückgegangen. Als wichtigstes Segment blieb Outdoor mit einem Umsatz von knapp 500 Millionen Schweizer Franken. Dies entspricht rund 20 Prozent des gesamten Sportmarkts. Hier hat vor allem bei Hardware das Segment Camping stark zugenommen.

Eine positive Entwicklung verzeichnete auch der Bereich Leisure, d.h. ein Trend der sich vor allem bei sportiven und bequemen Schuhen zeigte. Rückläufig mit Minus 22 Prozent war im Jahr 2022 der Umsatz für den Bereich Snow. Auch für Fitness oder Running zeigte die Umsatzentwicklung mit Minus 3 Prozent abwärts. Erstmals seit Jahren ging die Bedeutung des Onlineshoppings im Sportmarkt zurück, von 28 auf 27 Prozent. GfK beobachtet diese negative Entwicklung auch in anderen Branchen, wie z.B. Fashion. Der Einkauf im Geschäft wird von den Kunden geschätzt mit allen Vorteilen rund um Beratung, Service und Erlebnis. Generell dürfte der Onlineumsatz in den nächsten Jahren, nicht nur für den Sportmarkt, wieder steigen, erwartet das Marktforschungsunternehmen.

Auch Velomarkt mit hohen Umsätzen

Auf hohem Niveau hat sich der Velomarkt stabilisiert: Gemäss Velosuisse wurden 2022 knapp 500 Tsd. Velos verkauft, was leicht unter Vorjahr liegt. Nochmals stark angestiegen mit knapp 20 Prozent ist die Anzahl der E-Bikes: 45 Prozent aller verkauften Bikes hatten einen elektrischen Antrieb. Dadurch hat sich auch der Durchschnittspreis pro Bike erhöht und dazu beigetragen, dass der Marktumsatz hoch bleibt Gemäss Brancheninfos sind die Lager jetzt sehr voll und zuviel bestellte Zweiräder werden wohl 2023 den Markt überschwemmen respektive nur mit Preisnachlässen zu verkaufen sein.

Der Sportmarkt hat sich nach der Pandemie als sehr robust erwiesen und entgegen den Erwartungen keinen Umsatz verloren. Dennoch bleibt nach wie vor eine Unklarheit bzgl. der Konsumentenstimmung, der Inflation und den Folgen des Ukrainekriegs bestehen. Möglich ist auch, dass die Umsätze aus dem Sportmarkt in die angestammten Bereiche wie Reisen oder Freizeit etc. fliessen. Wenn von den folgenden Szenarien ausgegangen werden kann, dass sich Online wieder positiv entwickelt, die Winterbedingungen mitspielen, die Verfügbarkeit der Ware wieder besser sein wird, die Bereiche Leisure und Outdoor weiter boomen und die Preise zu leicht höher tendieren, ist es nicht unrealistisch, dass der Markt das hohe Niveau von 2022 wieder erreichen kann.

«CMO of the Year 2023»: Die Nominierten stehen fest

Die sechs Nominierten für den zweiten «CMO of the Year» stehen fest. Sie wurden von einer Fachjury anhand der Kriterien «Persönlichkeit», «Erfolg», «Innovation», «Kundenzentriertheit» und «Nachhaltigkeit (inkl. Diversität und Sinnhaftigkeit)» bestimmt.

Jedes Jury-Mitglied hatte im Vorfeld zwei Kandidat:innen vorgeschlagen. Daraus hat das Institut für Marketing und Customer Insights der Universität St. Gallen eine Vorauswahl getroffen und zudem von den Kandidat:innen, die in diese erste Auswahl gelangten, ein Profil erstellt, welches der Jury als Grundlage zur Einschätzung der Leistungen diente.

Die Juror:innen trafen sich danach hoch über den Dächern von Zürich im «Clouds», um die Nominierten zu bestimmen. Nach Diskussionen und Abstimmungen kristallisierten sich sechs Favorit:innen heraus:

CMO of the Year

Wer aus diesem illustren Kreis sich den Titel «CMO of the Year 2023» schliesslich sichern kann, wird am 1. Juni 2023 während der exklusiven Award Night mit geladenen Gästen im Papiersaal in Zürich publik gemacht.


Zum Award: Die Wahl des oder der «Chief Marketing Officer of the Year» soll die Wichtigkeit der Position in der Schweizer Wirtschaft aufzeigen. Der Bereich Marketing hat in den letzten Jahren immer mehr an Gewicht erhalten; Themen wie die Digitalisierung, Nachhaltigkeit und die Sinnhaftigkeit eines Produkts/einer Dienstleistung werden immer bedeutender. Der oder die «Chief Marketing Officer of the Year» steht als Vorbild für die Marketingbranche gegenüber der Öffentlichkeit, gegenüber dem Staat und auch für die Attraktivität des Berufs im Hinblick auf die Berufswahl von zukünftigen Fachkräften.

Startup will Gebäudewartung mit KI revolutionieren

Das Erdbeben im Februar, das allein in der Türkei 30’000 Menschenleben forderte und 10’000 Gebäude zerstörte, hat die Notwendigkeit und den Nutzen der Überwachung von Bauwerken verdeutlicht. Basierend auf jahrelanger Forschung an der ETH Zürich hat irmos technologies eine nach eigener Darstellung einzigartige Plattform entwickelt, die die Wartung und Erhaltung von Gebäuden und Brücken revolutioniert, […]

irmos technologies
Wollen die Gebäudewartung mit Hilfe von KI revolutionieren: Dr. Panagiotis Martakis and Dr. Yves Reuland von irmos technologies. (Bild: Venture Kick)

Das Erdbeben im Februar, das allein in der Türkei 30’000 Menschenleben forderte und 10’000 Gebäude zerstörte, hat die Notwendigkeit und den Nutzen der Überwachung von Bauwerken verdeutlicht. Basierend auf jahrelanger Forschung an der ETH Zürich hat irmos technologies eine nach eigener Darstellung einzigartige Plattform entwickelt, die die Wartung und Erhaltung von Gebäuden und Brücken revolutioniert, indem sie deren Sicherheit und Lebensdauer maximiert. Sie kombiniert kostengünstige Sensoren mit intelligenten Algorithmen, die Vibrationen von Quellen wie Verkehr, Wind, Bauarbeiten und seismischen Ereignissen in strukturelle Zustandsdaten umwandeln und so die globale strukturelle Integrität unabhängig von den Baumaterialien in Echtzeit verfolgen können.

Datenbasierte Gebäudewartung

Das Startup hat wertvolle Datensätze von gesunden und beschädigten Strukturen erworben und verarbeitet, um seine Algorithmen zu entwickeln, und hat das algorithmische Backend in mehr als einem Dutzend Gebäuden und zwei Autobahnbrücken validiert. Die Plattform bietet nicht nur Bewertungen von Bauschäden, sondern auch Degradationsanalysen zur Unterstützung der vorausschauenden Instandhaltung. Sie dient auch als Frühwarnsystem und zur schnellen Zustandsbewertung im Falle von Katastrophen und Unfällen. Durch die Verlängerung der Lebensdauer eines Bauwerks kann die Plattform die Effizienz der Bauwerksbewertung drastisch erhöhen und die Amortisation von Immobilien verlängern.

Grosses Marktpotenzial

Allein in der Schweiz, wo 50% von 1.1 Millionen Gebäuden ihre geplante Lebensdauer überschritten haben, wird der Markt für die Nutzung jährlich auf CHF 100 Millionen geschätzt. Weltweit wird der Markt für strukturelle Überwachung bis 2027 auf rund USD 4 Milliarden geschätzt, mit einer jährlichen Wachstumsrate von 14,6%.

Die Plattform des Startups wurde bereits in mehreren Pilotprojekten eingesetzt, unter anderem im Bellevue Palace in Bern und im Kantonsspital Glarus, und ist in ein langfristiges Überwachungsprojekt eingebunden mit dem ASTRA, dem Bundesamt für Strassen. Es hat auch ein besonderes Kollaborationsprojekt für die Überwachung der Akropolis in Athen initiiert.

Das Startup plant, die CHF 150’000 von Venture Kick in den Ausbau der Marktpräsenz in der Schweiz und die Entwicklung des Geschäftsplan für sein internationales Wachstum im Jahr 2024 zu investieren.

Erfahrenes Team

Das Team besteht aus Panagiotis Martakis, der an der ETH in KI für Bauwerksüberwachung promoviert hat und über drei Jahre Erfahrung als professioneller Ingenieur in Unternehmen verfügt; Yves Reuland, einem Experten für Monitoring-Infrastrukturen, der an der EPFL in Structural Performance Monitoring promoviert hat und über 30 Monitoring-Kampagnen geleitet hat; und Christos Lataniotis, einem leitenden Software-Ingenieur, der an der ETH in Data Science promoviert hat und über fünfzehn Jahre Erfahrung in Unternehmen und Startups verfügt. Zu ihrem Beraterteam gehören Prof. Eleni Chatzi, Expertin für Bauwerksüberwachung an der ETH, Bruno Spicher, Experte für Infrastrukturversicherungen in der Geschäftsleitung der SBB, und Dr. Clotaire Michel, Experte für Infrastrukturrisiken bei Risk & Safety AG.

„Wenn unser Startup ein Segelboot ist, dann war Venture Kick buchstäblich der Wind und der Kompass für unsere unternehmerische Reise. Neben der massiven finanziellen Unterstützung haben die Coaching-Kicks und das Netzwerk von Investoren und Branchenexperten unsere Forschungsidee in ein wertvolles kommerzielles Angebot verwandelt“, sagt Panagiotis Martakis.

Quelle und weitere Informationen: https://www.venturekick.ch/irmos-technologies

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/startup-will-gebaeudewartung-mit-ki-revolutionieren/

Schläfle Trittibach erarbeitet neuen Auftritt für Feuerwehr Stäfa

Die Zürcher Agentur Schläfle Trittibach wurde damit beauftragt, den grafischen Auftritt der freiwilligen Feuerwehr Stäfa zu professionalisieren.

Feuerwehr StäfaDie neue Bildmarke ist inspiriert von der etablierten Grafiksprache der Piktogramme. Für das Logo wurde bewusst eine beim Betrachter gelernte Anmutung gewählt. Auch bei der Farbe wurde auf das bewährte Feuerwehrrot gesetzt. Grafische Experimente wollte man damit vermeiden.

Das von Schläfle Trittibach kreierte, reduzierte Logo illustriert einen Feuerwehrschlauch, der aus den Initialen F für Feuerwehr und S für Stäfa gebildet wird.

Das neue Erscheinungsbild kommt bei diversen Anwendungen – unter anderem Bekleidung, Fahrzeuge, Mitteilungen und Soziale Medien – zum Einsatz und soll die Qualität der Milizfeuerwehr von Stäfa weiter optimieren.


Verantwortlich bei Feuerwehr Stäfa: Roger Bregy (Leiter Fachbereich Feuerwehr und Zivilschutz). Verantwortlich bei Schläfle Trittibach: Marcel Schläfle, Christoph Trittibach (Creative Direction), Thomas Buchwalder (Fotografie).

Schweizer Firmen betreiben immer professionelleres Content Marketing

Gut zwei Drittel aller Schweizer Unternehmen setzen im Rahmen ihrer Marketingkommunikation auf Content Marketing. Dies zeigt die aktuelle Content Marketing Studie 2023 der ZHAW. Die gesteigerte Konkurrenz in diesem Bereich führt aber auch dazu, dass der Content immer professioneller produziert werden muss, um beim Zielpublikum anzukommen, was die Unternehmen vor Herausforderungen stellt.

Content Marketing

«Die Ergebnisse der Studie zeigen den ununterbrochenen Siegeszug des Content Marketings klar auf», wird Studienautor Adis Merdzanovic vom Institut für Marketing Management der ZHAW School of Management and Law in einer Mitteilung zitiert.

Gab vor zwei Jahren noch gut die Hälfte aller Unternehmen an, im Rahmen ihrer Marketing-Aktivitäten auf Content Marketing zu setzen, ist dieser Anteil in der aktuellen Studie auf 66 Prozent aller befragten Unternehmen gestiegen. Auch jene Unternehmen, die aktuell kein Content Marketing im Einsatz haben, wollen dies in ihrer Mehrheit demnächst einführen.

Wie wichtig Content Marketing für die Unternehmen ist, zeigt ein Blick auf das Budget. Bereits heute gehen durchschnittlich 42 Prozent des gesamten Marketing-Budgets ins Content Marketing.

(Quelle aller Grafiken: ZHAW)

Nutzung von Content Marketing in der Schweiz 

63 Prozent der befragten Unternehmen stufen Content Marketing als effektiv ein. Interessant ist, dass insbesondere jene Unternehmen, die Content Marketing bereits länger als drei Jahre betreiben, es als besonders effektiv ansehen. Andere Unternehmen hingegen, die erst kürzlich ins Content Marketing eingestiegen sind, stufen die Effektivität zurückhaltender ein. «Dies zeigt, dass Content Marketing eine strategische und keine rein operative Herangehensweise ist», so Merdzanovic. «Die Erfolge stellen sich erst mittelfristig ein.»

Generell zeigt die Studie die klar gestiegene Professionalisierung der Unternehmen im Content Marketing auf. Dies sei gemäss Studienautor:innen nicht weiter erstaunlich, zumal die gestiegene Verbreitung den Konkurrenzdruck erhöht und der produzierte Content entsprechend nicht nur qualitativ besser, sondern auch effizienter verteilt werden muss. Die meisten Unternehmen verfügen heute über klare Content-Marketing-Strategien mit definierten Zielgruppen und klar ausgewiesenen Themenschwerpunkten. Die Zuständigkeiten sind schriftlich geregelt, die Prozesse sinnvoll definiert, und es kommen Content Management Tools für die Planung und Distribution der Inhalte zum Einsatz.

Oftmals fehlt es an Kompetenzen

Herausforderungen stellen sich insbesondere bei der Content-Erstellung, denn hier sind die entsprechenden Kompetenzen in den Unternehmen noch nicht aufgebaut. Fast alle befragten Unternehmen weisen diesbezüglich einen klaren Nachholbedarf auf, der bei einigen durch den Zukauf von externen Leistungen behoben wird.

«Gewisse Unternehmen bekunden Mühe, die Zielgruppe mit relevanten und qualitativ hochwertigen Inhalten zu erreichen», sagt Adis Merdzanovic. In dieser Hinsicht können Daten helfen, da diese Rückschlüsse auf Handlungen, Interessen und Vorlieben der Kundschaft erlauben. Tatsächlich nutzen die meisten Unternehmen ihre Daten mit dem Ziel, ein besseres Verständnis der Kundschaft zu erreichen. Daneben dienen Daten dazu, erstellte Inhalte kritisch zu begutachten und so herauszufinden, welche Content-Formate oder Themen bei der Zielgruppe wie ankommen. «Hier sind die Unternehmen jedoch erst am Anfang, denn die Potenziale, die in den verschiedenen Daten stecken, sind aktuell noch nicht ausgeschöpft“, schlussfolgert Adis Merdzanovic.

Formate des Content Marketings

Im Hinblick auf die Content-Formate zeigt sich, dass die Unternehmen die gesamte Klaviatur der Möglichkeiten nutzen: Von einfachen Artikeln auf der unternehmenseigenen Website über Social-Media-Beiträge bis hin zu gedruckten oder digital zur Verfügung gestellten Magazinen. Interessant ist, dass zwar viele Unternehmen generische bzw. einfach herzustellende Formate nutzen, jedoch jene Formate, die einen höheren Aufwand bedeuten oder eine klar eingrenzbare Zielgruppe aufweisen, als wesentlich effizienter einstufen.


Die Content Marketing Studie 2023 des Instituts für Marketing Management der ZHAW School of Management and Law untersucht bereits zum dritten Mal die Verbreitung und Nutzung des Content Marketings in der Schweiz. Für die Datengewinnung wurden im Dezember 2022 rund 680 Schweizer Unternehmen unterschiedlicher Grösse befragt. Finanziert wurde die Studie von Watson und AZ Konzept. 

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