Fur Free Retailer: Nie mehr Pelz bei Puma

Der Sportartikelersteller bekräftigt seine Ablehnung von Pelzprodukten durch seinen Beitritt zum internationalen Fur Free Retailer Program.

Puma Fur Free Retailer Program
Bild: Four Paws.

Die globale Tierschutzorganisation Vier Pfoten und die Fur Free Alliance, Initiatorin der europäischen Pelzfrei-Initiative, begrüssen Puma als prominenten Partner im Kreis der pelzfreien Unternehmen. Obwohl die Marke derzeit keine Pelzprodukte im Sortiment hat, bekräftigt das Unternehmen seine Ablehnung von Pelzprodukten durch seinen Beitritt zum internationalen Fur Free Retailer Program. Als eine der grössten Sportartikelmarken weltweit möchte Puma so dazu beitragen, das Bewusstsein für den Tierschutz zu schärfen und einen positiven Einfluss auf die Branche auszuüben.

«Puma arbeitet seit mehr als 20 Jahren im Bereich der Nachhaltigkeit. Neben dem Fokus auf Menschenrechte, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft bezogen unsere Biodiversitätsziele bereits gefährdete Arten und ihre Lebensräume mit ein. Mit der Einführung der Tierschutzrichtlinie von Puma im Jahr 2021 haben wir einen wichtigen Schritt unternommen, um sicherzustellen, dass Tiere entlang unserer Lieferkette human behandelt werden. Wir entwickeln ständig neue innovative Materialien, die uns helfen, auf Tierhäute zu verzichten. Deshalb haben wir uns dem Fur Free Retailer Program angeschlossen und die Verwendung von Känguruleder in diesem Jahr eingestellt,» sagt Stefan Seidel, Senior Head of Corporate Sustainability bei Puma.

Das Fur Free Retailer Program ist eine weltweite Initiative, um pelzfreie Unternehmen mit Kundinnen und Kunden zu vernetzen, die nach ethisch hergestellten Produkten suchen.

Adello kombiniert Mobile Advertising und Künstliche Intelligenz

Über das neue Werbeformat #ChatWithMe können Nutzende sich direkt im Werbebanner mit einem virtuellen Assistenten unterhalten. Das gehe über die Leistung von Chatbots hinaus.

AdelloDer AdTech-Anbieter Adello betritt mit der Lancierung von #ChatWithMe Neuland: Das KI-gestützte Werbeformat lädt Nutzerinnen und Nutzer dazu ein, mit einem virtuellen Assistenten in Kontakt zu treten. Die Art der Interaktion sei dank «conversational AI» natürlicher,
einfacher und gleichzeitig tiefergehend, als das bei gängigen Chatbots der Fall sei, teilt Adello mit.

Damit erschliesse sich eine neue Art der Produkt- und Marken-Interaktion direkt im Werbemittel. Durch den Einsatz der ChatGPT-Funktionen in Verbindung mit spezifischen Produkt- oder Unternehmensinformationen zur Verarbeitung natürlicher Sprache können Unternehmen jetzt
natürlicher verlaufende, tiefere, persönlichere Verbindungen zu ihren Zielgruppen aufbauen.

Das Werbeformat ermöglicht es Nutzenden, sich direkt im Werbebanner mit einem virtuellen Assistenten zu unterhalten, der Fragen beantwortet und ausführliche Informationen über das beworbene Produkt oder Unternehmen liefert. Adello filtert die Eingaben, definiert die Rollen und integriert kundenspezifische Daten. Auch Brand Safety sei gegeben.

Ochsner Shoes und Nikin machen gemeinsame Sache

Das Traditionsunternehmen nimmt Espandrilles, Flip Flops und mehr von Nikin, der Marke, die für jedes verkaufte Produkt einen Baum pflanzt, ins Sortiment. Weitere Produkte sollen folgen.

Nikin Ochsner ShoesDas Schweizer Traditionsunternehmen Ochsner Shoes startet eine neue Kooperation mit dem Modelabel Nikin und nimmt die nachhaltige Marke im Sortiment auf. Beide Brands bringen ihre Stärken in die erste gemeinsame Frühlings- und Sommerkollektion ein, die ab dem 1. Mai
2023 in 61 Filialen und im Online Shop zum Verkauf angeboten wird. Eine zweite Kollektion soll im Herbst folgen. Nikin ist dafür bekannt, dass die Marke für jedes verkaufte Produkt einen Baum pflanzt,

In einem ersten Schritt erweitert Ochsner Shoes das Sortiment um Espadrilles, Pantoletten, Flip Flops und Caps, welche aus nachhaltigen und recycelten Materialien bestehen sowie in Spanien produziert worden sind. Im Herbst wird die Kollektion um eine Auswahl an verschiedener Nikin-Sneakers ergänzt. Um die Kampagne zu feiern, findet am Samstag ein Event in der Ochsner Shoes-Filiale in Aarau statt, an dem auch Gründer Nicholas Hänny teilnimmt.

FHNW setzt mit neuem Geomatik-Labor neue Standards in Lehre und Forschung

Im Rahmen eines festlichen Aktes wurde im Campus Muttenz der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW das Trimble Technology Lab FHNW eröffnet. Dieses stellt den Studierenden und Forschenden der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW die modernsten Softwarelösungen und Vermessungsinstrumente für das digitale und nachhaltige Planen und Bauen zur Verfügung und setzt damit einen neuen Standard in Lehre und Forschung.

Die Studierenden der FHNW profitieren im neuen Trimble Technology Lab von der neusten Technologie und können sich mithilfe einer noch breiteren Vielfalt von Arbeitsmitteln und Möglichkeiten Wissen aneignen, welches sie später in die Praxis transferieren. (Photo: Pati Grabowicz)
Wegweisende Augmented Reality-Lösungen, hochmoderne GPS-Systeme, innovative Robotic-Totalstationen und 3D-Laserscanner der neuesten Generation gehören ebenso zur Ausstattung des neuen Trimble Technology Lab FHNW wie zahlreiche Softwareanwendungen für das Datenmanagement, die digitale Planung und Kollaboration. Die FHNW erreiche damit einen neuen Standard bei der Ausbildung und praxisorientierten Lerninhalten in den Bereichen Geomatik und digitales Bauen, wie es dazu heisst. Zudem werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte der FHNW durch das Trimble Technology Lab unterstützt. «Wir freuen uns sehr, unseren Studierenden mit dem Trimble Technology Lab eine einzigartige Infrastruktur bieten zu können und diese für die Forschung zu nutzen», sagt FHNW-Professor und Projektleiter Stephan Nebiker. «Wir sind davon überzeugt, dass das Trimble Technology Lab einen wichtigen Beitrag zu unserer zukunftsorientierten Hochschulausbildung in Geomatik und Bauingenieurwesen, Virtual Design and Construction (VDC), nachhaltigem Bauen und Architektur leisten wird.»

Von neuem Geomatik-Labor begeistert

Die Geomatik-Studierenden Nadja Pfister und Célina Neumann durften das Trimble Technology Lab bereits vor der offiziellen Eröffnung für die Erarbeitung ihrer Bachelorthesis nutzen und sind begeistert: «Das Trimble Technology Lab bietet eine bisher nicht dagewesene Gesamtlösung aus Hard- und Softwarekomponenten. Dies ermöglicht uns Studierenden, eine noch breitere Vielfalt von Arbeitsmitteln in der Geomatik kennenzulernen und unseren Wissensdurst für das Ausprobieren neuer Kombinationen zu stillen. Zudem bietet es uns eine Plattform für den Austausch untereinander, semester- wie auch projektübergreifend. So können wir sowohl von der neuesten Technik als auch voneinander profitieren.»

Fokus auf digitales und nachhaltiges Planen und Bauen

Das neue Geomatik-Labor im FHNW Campus Muttenz ist das 25. Trimble Technology Lab weltweit. Es fokussiert auf die Schwerpunkte «Planung und Geomatik» und ergänzt damit das im März 2022 eingeweihte Trimble Technology Lab am Campus Sursee, bei welchem der Schwerpunkt auf dem Bereich «Bauausführung» liegt. Beide Labs werden durch eine grosszügige Schenkung des Technologieunternehmens Trimble ermöglicht. «Unser Ziel ist es, die Branche zu verändern», sagt Claude Chassot, Managing Director bei Trimble Switzerland und erklärt: «Für uns ist das Trimble Technology Lab FHNW ein weiterer Meilenstein, der nächsten Generation von Fachkräften Technologien zur Verfügung zu stellen, welche dazu beitragen, die Welt besser, schneller, sicherer und umweltfreundlicher zu machen.»

Umfassend ausgerüstet mit wegweisenden Technologien

Vermittelt und konzipiert hat die Laborumgebung die MEB Group, die zudem gemeinsam mit ihren Tochterunternehmen die Aus- und Weiterbildung unterstützt. «Das Trimble Technology Lab ermöglicht den direkten Zugang zu einem umfassenden Portfolio an mordernsten Geräten und Software für Vermessung und Building Information Modeling (BIM). Damit leisten wir – zusammen mit der FHNW und Trimble – einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Digitalisierung der Schweizer Vermessungs- und Baubranche», so Markus Brun, CEO der MEB Group. Das Trimble Technologie Lab in Muttenz stellt eine breite Palette der wegweisenden Technologien von Trimble bereit, beispielsweise den Mixed-Reality-Bauhelm XR10 mit HoloLens 2, verschiedene GNSS-Empfänger, Controller und -Tablets, Robotic-, Universal- und Scanning-Totalstationen sowie Laserscanner. Im Labor stehen den Studierenden zudem zahlreiche Softwarelösungen zur Verfügung, beispielsweise die beliebte 3D-Modellierungssoftware SketchUp Studio, die Tragwerksplanungssoftware Tekla Structures, die Kollaborationsplattformen Trimble Connect und Trimble Quadri sowie weitere Softwarelösungen wie Trimble Business Center, Trimble RealWorks, Trimble Novapoint, Trimble FieldLink, Trimble Siteworks und Trimble WorksOS. Das umfassende Produktportfolio von Trimble im Bereich Connected Construction ermöglicht es allen Fachleuten entlang des Projektlebenszyklus, die Projektprozesse zu beschleunigen, die Produktivität, Qualität, Transparenz, Sicherheit und Nachhaltigkeit zu verbessern und gleichzeitig die Verschwendung von Ressourcen zu reduzieren. Quelle und weitere Informationen: Fachhochschule Nordwestschweiz

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Mehr Sicherheit für KMU dank CyberSeal-geprüften IT-Dienstleistern

Vor gut einem Jahr lancierte der Verein Allianz Digitale Sicherheit Schweiz ADSS das Gütesiegel CyberSeal. Das CyberSeal bescheinigt einem IT-Dienstleister die Kompetenz, Massnahmen für einen angemessenen Schutz seiner KMU-Kunden vor Cyber-Risiken umzusetzen.

CyberSeal
Das CyberSeal ist ein Gütesiegel für IT-Dienstleister, die ihre KMU-Kunden in Sachen Cybersicherheit unterstützen. (Bild: Allianz Digitale Sicherheit Schweiz)

Das CyberSeal ist ein Ergebnis des Umsetzungsplans der Nationalen Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyber-Risiken (NCS) 2018 bis 2022. Bisher haben über 30 IT-Dienstleister das CyberSeal erhalten.

CyberSeal als Gütesiegel

Ein Cyberangriff auf ein KMU kann erhebliche materielle Schäden verursachen. Auch das Image des Unternehmens kann schwer beschädigt werden. Die Mehrheit der KMU setzt auf externe
IT-Dienstleister, um sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren zu können. Doch wie erkennt ein KMU, welcher IT-Dienstleister über die richtigen Kompetenzen verfügt? Wenn es um IT-Sicherheit geht, sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Dienstleistern sehr gross und das Risiko, den Falschen zu wählen, entsprechend hoch. Das Nationale Zentrum für CyberSicherheit (NCSC) hat dieses Problem schon vor einiger Zeit erkannt und die Entwicklung des «CyberSeal» Gütesiegels durch private Akteure unterstützt.

Bisher 30 auditierte IT-Dienstleister

Das CyberSeal bescheinigt einem IT-Dienstleister die Kompetenz, Massnahmen umzusetzen, um seine KMU-Kunden angemessen vor Cyber-Risiken zu schützen. Das CyberSeal dient den KMU als Orientierungshilfe für die Wahl des richtigen IT-Dienstleisters. Bis heute haben über 30 IT-Dienstleister das CyberSeal erhalten, 10 weitere stehen kurz vor dem Abschluss des CyberSeal Audits. Um den digitalen Raum für Schweizer KMU sicherer zu machen, wünscht sich der Verein ADSS jedoch deutlich mehr Teilnehmer. Denn IT-Dienstleister beeinflussen die Cyber-Resilienz der Schweizer Wirtschaft massgeblich.

Die Liste der bisher zertifizierten Dienstleister kann hier eingesehen werden.

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Audi ist die beliebteste Automarke in der Schweiz

Der Brand Asset Valuator ist die grösste und umfassendste Markenstudie der Schweiz. Er untersucht Image-Attribute, Markenstärke und Brand Love – im Bereich Automobil konnte Audi punkten.

Audi
Dynamic photo, Colour: Ultra Blue metallic.

Der BrandAsset ValuatorTM ist die grösste und umfassendste Markenstudie der Schweiz, bei der 8’000 Schweizerinnen und Schweizer zu mehr als 800 Marken befragt werden. Der BAV wird seit 1995 erhoben, seit 2022 in jährlichen Wellen. Gemessen werden neben einer Reihe von Image-Attributen vor allem die Markenstärke sowie seit Neustem auch die «Brand Love».

Mit der Platzierung als «most loved brand» im Bereich Automotive setzt Audi den Trend der vergangenen Jahre fort. Die dezidierte Harmonisierung von TV, Print, Digital und Social Media ermögliche die Emotionalisierung der Schweizer Kunden, teilt das Unternehmen mit.

Katharina Momani Head of Marketing Audi Schweiz erklärt: «Wir transportieren ein Lebensgefühl und sprechen unsere Kund:innen auf einer emotionalen, sinnstiftenden Ebene an. Das Ziel ist es, eine starke Markenidentität zu schaffen. Nebst der klassischen Werbung und den Konzeptstudien fokussieren wir uns auf Markenerlebnisse. Zum Beispiel schaffen wir Produktnähe mit den beliebten Audi Driving Experience, sei es auf der Rennstrecke oder auf Eis und wecken starke Emotionen mit den «money can’t buy»-Erlebnissen.»

Auf dem Markenkongress am 14. Juni können Interessent:innen mehr über die Markenstrategie von Audi und deren Umsetzung erfahren. Zur Anmeldung geht es hier.

Process begleitet Markteintritt der levantinischen Küche von Migros Daily

Migros Daily lanciert, in Kooperation mit Neni, orientalische Gerichte – täglich frisch zubereitet und direkt zum Mitnehmen. Der Markenauftritt wurde von Process konzipiert und umgesetzt.

Neni GerichteDie Gerichte von Neni kommen aus der Küche von Haya Molcho und ihren vier Söhnen. Gemeinsam mit Migros Daily wurden die kleinen Speisen jetzt für die Migros Frischetheke konzipiert. Neue und bekannte Ready-to-eat-Gerichte wie Jerusalem Chicken, Baba Ganoush oder Hummus sind ab sofort in Bowls bei Migros erhältlich.

Weil das Auge bekanntlich mit isst hat Process für den Markteintritt ein eigenständiges Branding entwickelt, das sowohl am Migros-PoS, in den Migros-Eigenmedien als auch in diversen Awareness-Massnahmen zum Einsatz kommt.


Verantwortlich beim Migros-Genossenschafts-Bund: Franziska Coninx, Simone Döbelin, Martina Fäh, Christian Keller, Thomas Blumer. Fotografie und Bewegtbild: Bruno Rubatscher, Oliver Roth, Christian Küng. Foodstyling: Claudia Stalder. Produktion: Tina Aich, Peter Kuhn (Casting), Marie Dami (Styling), Linda Belkahla (Hair & Make-up). Agentur: Process.

Heads gestaltet die neue Marke Movon

Das im Februar 2023 gegründete Unternehmen Movon hat sich zum Ziel gesetzt, die führende Anbieterin von nachhaltigen Mobilitätslösungen im Flottenbereich zu werden. Heads Corporate Branding hat der neuen Marke mit einem prägnanten Brand Design eine passende Gestalt gegeben.

Movon

Als Tochterfirma von Amag Leasing bietet Movon Leasinggeschäfte für Flottenkunden sowie Fleet-Dienstleistungen aus einer Hand an. «Wir optimieren durch nachhaltige sowie innovative Lösungen die Mobilität unserer Geschäftskunden und unterstützen sie gleichzeitig bei der Erreichung ihrer Unternehmensziele», erklärt Managing Director Sergio Calabrese die Mission von Movon.

Die im Namen suggerierte Dynamik und Progressivität, abgeleitet vom englischen Begriff «move on», findet sich auch im Design wieder. Der Akzent-Bogen im Logo soll Bewegung signalisieren und die bedeutsame Aussprache unterstreichen. Mit einer warmen, energetischen Bildästhetik will sich Movon zudem als ganzheitliche, innovative Partnerin im Flottenleasing-Geschäft für KMU und Grossunternehmen präsentieren. Das leuchtende Blau als Markenfarbe rundet den dynamischen Auftritt ab.


Verantwortlich bei Movon: Sergio Calabrese (Managing Director), Giovanni Luca Carta (Head of Sales & Communication), Jamilla Allaoui (Manager Marketing Communications). Verantwortlich bei Heads Corporate Branding: Ralph Hermann, Dominique Banschbach, Sina Frank (Beratung/Strategie), Marco Simonetti (Design/Grafik).

Deep-Learning-System erforscht das Innere von Materialien von ausserhalb

Vielleicht können Sie aufgrund des Einbands schon erzählen, was in einem Buch steht. Laut Forschern des MIT lässt sich dies jetzt auch für Materialien aller Art tun, sei es ein Flugzeugteil oder ein medizinisches Implantat. Mit ihrem neuen Ansatz können Ingenieure herausfinden, was im Inneren des Materials vor sich geht, indem sie einfach die Eigenschaften der Materialoberfläche beobachten.

Deep Learning Materialanalyse
An der Oberfläche erkennen, was sich im Innern verbirgt: Ein am MIT entwickeltes Deep-Learning-System beurteilt Materialeigenschaften mit einer neuen Methodik. (Symbolbild; Pixabay.com)

Von aussen beurteilen, wie es im Innern von Materialien aussieht? Das ist technisch grundsätzlich möglich, etwa mit Röntgentechnik. Oder wenn Zerstörungen keine Rolle spielen, kann man das Material einfach aufschneiden. Ein neues Verfahren, das auf KI beruht, macht nun den Umstand zu Nutze, das vieles, was im Innern eines Materials passiert, auch einen Einfluss auf die Oberfläche hat. Ein Forscherteam des MIT nutzte dazu Deep Learning, um einen grossen Satz simulierter Daten über die äusseren Kraftfelder von Materialien mit der entsprechenden inneren Struktur zu vergleichen und daraus ein System zu entwickeln, das anhand der Oberflächendaten zuverlässige Vorhersagen über das Innere treffen kann. Die Ergebnisse wurden vom Doktorand Zhenze Yang und dem Professor für Bau- und Umwelttechnik Markus Bühler in der Zeitschrift „Advanced Materials“ veröffentlicht.

Wenn Oberflächenstrukturen auf das Innere verweisen

Gemäss Markus Bühler sei dies ein häufiges Problem im Ingenieurwesen: „Wenn man ein Stück Material hat – vielleicht eine Autotür oder ein Teil eines Flugzeugs – und wissen will, was sich im Inneren des Materials befindet, kann man die Dehnungen an der Oberfläche messen, indem man Bilder aufnimmt und berechnet, wie viel Verformung man hat. Aber man kann nicht wirklich in das Innere des Materials schauen. Das kann man nur, indem man es zerschneidet und dann ins Innere schaut, um zu sehen, ob es dort irgendwelche Schäden gibt.“ Röntgentechnik wiederum ist teuer und erfordert sperrige Geräte. „Wir haben uns also grundsätzlich die Frage gestellt: Können wir einen KI-Algorithmus entwickeln, der sich anschaut, was an der Oberfläche vor sich geht, die wir entweder mit einem Mikroskop oder einem Foto leicht erkennen können, oder der einfach nur Dinge an der Oberfläche des Materials misst, und dann versucht herauszufinden, was im Inneren vor sich geht?“ Zu diesen inneren Informationen könnten Beschädigungen, Risse oder Spannungen im Material oder Details der inneren Mikrostruktur gehören. Die gleiche Art von Fragen kann auch für biologisches Gewebe gelten, fügt Markus Bühler hinzu. „Gibt es dort eine Krankheit, eine Art Wachstum oder Veränderungen im Gewebe?“ Ziel war es, ein System zu entwickeln, das diese Art von Fragen auf eine völlig nicht-invasive Weise beantworten kann.

Mit Deep-Learning-System dem Innenleben von Materialien auf der Spur

„Um dieses Ziel zu erreichen, musste man sich mit komplexen Fragestellungen auseinandersetzen, unter anderem mit der Tatsache, dass es für viele dieser Probleme mehrere Lösungen gibt“, so Bühler. So können beispielsweise viele verschiedene interne Konfigurationen die gleichen Oberflächeneigenschaften aufweisen. Um mit dieser Mehrdeutigkeit umzugehen, „haben wir Methoden entwickelt, die uns alle Möglichkeiten, im Grunde alle Optionen, die zu diesem bestimmten [Oberflächen-]Szenario führen könnten, aufzeigen“.

Ein mögliches Anwendungsfeld: Zerstörungsfreie Materialprüfung. (Bild: Techexplore.com / MIT)

Bei der von ihnen entwickelten Technik wurde ein KI-Modell anhand grosser Datenmengen über Oberflächenmessungen und die damit verbundenen inneren Eigenschaften trainiert. Dazu gehörten nicht nur einheitliche Materialien, sondern auch solche, die verschiedene Materialien in Kombination enthalten. „Einige neue Flugzeuge werden aus Verbundwerkstoffen hergestellt, so dass sie absichtlich aus verschiedenen Phasen bestehen“, sagt Bühler. „Und natürlich wird auch in der Biologie jede Art von biologischem Material aus mehreren Komponenten hergestellt, die sehr unterschiedliche Eigenschaften haben, wie z. B. bei Knochen, wo es sehr weiche Proteine und sehr starre Mineralstoffe gibt.“

Breit anwendbare Methode

Die Technik funktioniert sogar bei Materialien, deren Komplexität noch nicht vollständig verstanden ist, sagt Markus Bühler. „Bei komplexem biologischem Gewebe verstehen wir nicht genau, wie es sich verhält, aber wir können das Verhalten messen. Wir haben keine Theorie dafür, aber wenn wir genügend Daten gesammelt haben, können wir das Modell trainieren.“

Zhenze Yang sagt, dass die von ihnen entwickelte Methode breit anwendbar ist. „Sie ist nicht nur auf Probleme der Festkörpermechanik beschränkt, sondern kann auch in anderen technischen Disziplinen wie der Strömungsdynamik und anderen Bereichen angewendet werden.“ Bühler fügt hinzu, dass sich damit eine Vielzahl von Eigenschaften bestimmen lässt, nicht nur Spannung und Dehnung, sondern auch Flüssigkeits- oder Magnetfelder, zum Beispiel die Magnetfelder in einem Fusionsreaktor. Es ist „sehr universell, nicht nur für verschiedene Materialien, sondern auch für verschiedene Disziplinen“.

Yang sagt, dass er erstmals über diesen Ansatz nachdachte, als er Daten über ein Material untersuchte, bei dem ein Teil der von ihm verwendeten Bilder unscharf war, und er sich fragte, wie es möglich sein könnte, die fehlenden Daten in dem unscharfen Bereich „auszufüllen“. „Wie können wir diese fehlenden Informationen wiederherstellen?“, fragte er sich. Als er weiter las, stellte er fest, dass dies ein Beispiel für ein weit verbreitetes Problem war, das als inverses Problem bekannt ist, bei dem versucht wird, fehlende Informationen wiederherzustellen.

Wie das Deep-Learning-System für Materialeigenschaften entwickelt wurde

Bei der Entwicklung der Methode handelte es sich um einen iterativen Prozess, bei dem das Modell vorläufige Vorhersagen machte, diese mit den tatsächlichen Daten über das betreffende Material verglich und dann das Modell weiter verfeinerte, um diese Informationen zu berücksichtigen. Das daraus resultierende Modell wurde an Fällen getestet, in denen die Materialien gut genug bekannt sind, um die tatsächlichen inneren Eigenschaften zu berechnen, und die Vorhersagen der neuen Methode stimmten gut mit den berechneten Eigenschaften überein.

Zu den Trainingsdaten gehörten Bilder der Oberflächen, aber auch verschiedene andere Messungen von Oberflächeneigenschaften, darunter Spannungen sowie elektrische und magnetische Felder. In vielen Fällen verwendeten die Forscher simulierte Daten, die auf einem Verständnis der zugrunde liegenden Struktur eines bestimmten Materials beruhten. Und selbst wenn ein neues Material viele unbekannte Eigenschaften hat, kann die Methode eine Annäherung erzeugen, die gut genug ist, um Ingenieuren eine allgemeine Richtung für weitere Messungen vorzugeben.

Die beiden Forscher gehen davon aus, dass diese Methode, die über die Website GitHub für jedermann frei zugänglich ist, zunächst vor allem in Laborumgebungen angewandt wird, zum Beispiel beim Testen von Materialien für Soft-Robotik-Anwendungen.

Quelle: Techexplore.com

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Nationale Sensibilisierungskampagne zur Passwortsicherheit

Gestohlene Benutzerdaten stehen häufig am Anfang eines Cyberangriffs. Mit starken Passwörtern kann viel Schaden verhindert werden. Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC), die Schweizerische Kriminalprävention (SKP) und die kantonalen und städtischen Polizeikorps führen im Mai mit Unterstützung der Plattform für Internetsicherheit iBarry und «eBanking – aber sicher!» (EBAS) eine nationale Sensibilisierungskampagne zur Passwortsicherheit durch.

Sensibilisierungskampagne
Schlechte Passwörter sind eine Einladung für Cyberkriminelle. Deshalb haben schweizerische Sicherheitsbehörden eine Sensibilisierungskampagne gestartet. (Bild: Schweizerische Kriminalprävention)

Ein starkes Passwort muss mindestens zwölf Zeichen lang sein und sowohl Klein- und Grossbuchstaben, Sonderzeichen wie auch Zahlen beinhalten. Zudem darf das Passwort in keinem Wörterbuch vorkommen. Solche Passwörter sind schwierig zu merken. Insbesondere, wenn wie empfohlen, für jede Anwendung ein eigenes Passwort verwendet wird. Daher gehören Passwörter wie «hallo» oder «123456» immer noch zu den am häufigsten genutzten Passwörtern schweizweit. Schwache Passwörter wie diese machen es Cyberkriminellen einfach, die Benutzerdaten zu hacken und für illegale Zwecke zu missbrauchen. Mit der aktuellen Kampagne weisen die Sicherheitsbehörden und ihre Partnerorganisationen auf die Gefahren schwacher Passwörter hin und zeigen, wie man seine Zugänge optimal schützen kann.

Technische Mittel unterstützen die Cybersicherheit

Um für jeden Zugang ein eigenes, starkes Passwort zu erstellen und die Passwörter sicher zu verwalten, dienen sogenannte Passwortmanager als hilfreiche Unterstützung. Die Nutzerinnen und Nutzer müssen sich lediglich ein einziges starkes Passwort merken, nämlich jenes zum Passwortmanager. Unterstützt wird die Sicherheit durch eine 2-Faktor- oder Multifaktor-Authentisierung. Hier kommen nebst dem Passwort, dem Faktor Wissen, weitere Faktoren wie biometrische Daten, also z. B. Fingerabdruck oder Face-ID hinzu. 

Nationale Sensibilisierungskampagne zur Passwortsicherheit

Seit dem 1. Mai sensibilisieren das NCSC, die SKP und die kantonalen und städtischen Polizeikorps mit Unterstützung von iBarry und EBAS die Schweizer Bevölkerung für die Wichtigkeit von starken Passwörtern. Mit Augenzwinkern wird deutlich gemacht, dass einfache Passwörter, zudem auf Post-its angeheftet, für Cyberkriminelle sehr verlockend sind. Auf der Kampagnenwebsite S-U-P-E-R.ch vermitteln Lernvideos weitere Informationen. Mit dem erworbenen Wissen und etwas Glück, gewinnt man nicht nur mehr Cybersicherheit, sondern auch einen Wettbewerbspreis. Die Kampagne dauert bis am 31. Mai 2023. 

Quelle: Schweizerische Kriminalprävention (www.skppsc.ch)

Weitere Informationen

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Peter Richner, Empa: «Ersatz fossiler Energieträger dringend nötig»

In einem Interview spricht Peter Richner, Stellvertretender Direktor Empa, zu unserer Energiezukunft – und über die Schwierigkeit von „Prognosen“.

Energiezukunft
Peter Richner äussert sich zur Energiezukunft in der Schweiz und betont die Notwendigkeit, fossile Energieträger zu ersetzen. (Bild: Empa)

Herr Richner, Energieknappheit war eines der dominierenden Themen in den letzten Monaten – und dürfte uns auch weiterhin beschäftigen, siehe etwa die Weiterführung etlicher Sparmassnahmen über die Heizperiode hinaus. Wie ist denn die Empa über den Winter gekommen?

Peter Richner: Dank einer Kombination aus warmem Wetter und selektiven Sparmassnahmen konnten wir den Energiebedarf zwischen Oktober 2022 und März 2023 im Vergleich zur Vorjahresperiode um insgesamt 14% reduzieren. Und für uns besonders wichtig: Diese Einsparung haben wir erzielt, ohne dass wir betriebliche Einschränkungen in Kauf nehmen mussten.

Wodurch genau haben Sie das erreicht, welche Massnahmen haben Sie ergriffen?

Wir haben die Raumtemperaturen und die Beleuchtung reduziert, auf Brauchwarmwasser verzichtet und konsequent Stand-By-Verluste eliminiert.

Und werden Sie diese Massnahmen weiterführen? Oder gar noch weitere Schritte Richtung nachhaltige Energieversorgung machen?

Die Mehrheit der Massnahmen werden wir sicher verstetigen. Zudem investieren wir weiter in eine optimierte Steuerung der Raumtemperaturen, und wir werden noch in diesem Jahr auf unserem Campus in Dübendorf einen neuartigen saisonalen Wärmespeicher in Betrieb nehmen, was uns nochmals eine signifikante Einsparung bei der Heizenergie ermöglichen wird.

Die Energiewende hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung ist ja derzeit – u.a. auch wegen der anstehende Abstimmung zum Klima- und Innovationsgesetz – in aller Munde. Dabei scheint jede/r Involvierte andere Zahlen herumzureichen, die den einen oder anderen Standpunkt zu belegen scheinen. Warum herrscht da eine derart grosse „Kakophonie“ der Zahlen – können da einige schlicht nicht rechnen?

In der Tat erscheinen die zahlreichen Studien, die von der Empa und vielen anderen in den letzten Monaten und Jahren publiziert worden sind, auf den ersten Blick widersprüchlich. Es gilt aber zu beachten, dass es dabei immer nur darum geht, die Ergebnisse oder Konsequenzen bestimmter Entscheidungen und Handlungen zu untersuchen, im Sinne eines „WENN-DANN“. Es handelt sich dabei also um mögliche Szenarien – und nicht um Prognosen, die für sich in Anspruch nehmen würden, die Verhältnisse im Jahr 2040 oder 2050 exakt zu beschreiben.

Die einer Studie zugrundeliegenden Annahmen sind daher ganz entscheidend für die Resultate. Logischerweise sehen diese anders aus, wenn in einer Studie etwa von einer vollen Ausschöpfung des Potentials an erneuerbarer Energie in der Schweiz – also Sonne, Wind, Wasser und Geothermie – ausgegangen wird und in einer anderen Studie dieses Potential nur teilweise aktiviert wird.

Ein gutes Beispiel dafür ist die Arbeit von Andreas Züttel und seinen Kollegen, in der sie untersuchten, was es bedeuten würde, wenn die Schweiz ihren Energiebedarf jederzeit zu 100% durch inländische Produktion decken wollte – mit anderen Worten energetisch komplett autark wäre. Dies ist ein Zustand, den es so mindestens seit der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einsetzenden Industrialisierung nicht mehr gegeben hat. Die Analyse zeigt auf, dass vollständige energetische Autarkie nur zu exorbitant hohen Kosten in Kombination mit massivsten Eingriffen in unsere Umwelt erreichbar wäre. Insofern bestätigt die Studie die Richtigkeit der aktuellen Strategie der Schweiz, die auf einen Mix aus Energieeffizienz, Ausbau der erneuerbaren Energien in der Schweiz, eine Integration ins Europäische Stromnetz und den globalen Handel mit erneuerbarer Energie anstrebt.

Das heisst, die unterschiedlichen Kosten hängen also einfach davon ab, was man alles in die „Gesamtrechnung“ für die Energiewende mit aufnimmt?

Nebst der technischen Machbarkeit spielen natürlich in allen Studien zur Transformation des Energiesystems die Kosten eine wesentliche Rolle. Auch hier muss man bei jeder Arbeit genau hinschauen, da es keine allseitig akzeptierte Definition für das „Energiesystem“ gibt. Zudem ist zu unterscheiden, was effektive Mehrkosten sind und welche Kosten in Form von Unterhalt und Ersatzinvestitionen auf jeden Fall zu tragen sind – sprich: auch ohne Umbau unseres Energiesystems. So werden beispielsweise in der aktuell viel zitierten Studie von „Swiss Banking“ Gesamtkosten von CHF 387 Mrd. genannt, wovon allerdings 58%, also CHF 225 Mrd., Ersatzinvestitionen sind . Alleine 35% der Gesamtkosten fallen für die erstmalige Anschaffung von Elektrofahrzeugen durch Private an. Das sind aber grösstenteils keine Mehrkosten, da im Zeitraum bis 2050 sowieso die ganze Fahrzeugflotte mindestens einmal erneuert würde und sich die Kosten von Elektrofahrzeugen und Verbrennern laufend annähern.

Bei allen Unterschieden in den verschiedenen Studien und Modellen – wo herrscht denn Einigkeit, was gilt derzeit als gesichert?

Einig sind sich alle darin, dass ein vollständiger Ersatz der fossilen Energieträger notwendig ist. Und dies muss möglichst rasch geschehen, um die Schäden durch die Klimaerwärmung in einem tragbaren Rahmen halten zu können. Des Weiteren ist die Versorgungssicherheit mit der aktuell grossen Abhängigkeit von Importen aus teilweise kritischen Regionen ungenügend.

Mit der Umstellung auf erneuerbare Energien ist eine starke Elektrifizierung bei den Gebäudeheizsystemen und in der Mobilität verbunden, die gleichzeitig zu einem grossen Energieeffizienzgewinn führt: Sowohl eine Wärmepumpe als auch ein Elektromotor sind rund dreimal effizienter als ein Heizkessel oder ein Verbrennungsmotor. Dies führt zu einer Reduktion des Primärenergiebedarfs, gleichzeitig aber zu einer grösseren Nachfrage nach Strom.

Diese zu decken, vor allem im Winter, ist die wohl grösste Herausforderung, die es zu meistern gilt. Dafür gibt es nicht DIE richtige Lösung, sondern es gibt eine Vielzahl von Varianten. Analysiert man die verschiedenen Transformationspfade, so fällt dabei auf, dass sich diese bezüglich der in den nächsten paar Jahren zu treffenden Massnahmen kaum unterscheiden: Wir müssen die Energieeffizienz in allen Bereichen (Gebäude, Mobilität, Industrieprozesse) erheblich verbessern und die Kapazitäten für erneuerbare Energien im Inland massiv ausbauen. Erst in der zweiten Phase ab 2030/2035 kommt es zu einer Differenzierung zwischen den verschiedenen Szenarien, die sich primär beim Selbstversorgungsgrad und dem Mix an eingesetzten Technologien unterscheiden.

Angesichts der Dringlichkeit und der Grösse der Herausforderung wäre es daher angezeigt, mehr Gewicht auf die konsequente Umsetzung der ersten Schritte zu legen, die wir in den nächsten zwei bis fünf Jahren machen müssen. Wir haben die letzten 15 Jahre schlecht genutzt und stattdessen den Fokus der Diskussionen auf eine möglichst exakte Beschreibung des Zustandes im Jahr 2050 gelegt. Das ist zwar durchaus wichtig, darf uns aber nicht davon abhalten, das zu tun, was JETZT nötig ist – und worüber auch weitgehend Einigkeit herrscht.

Wie meinen Sie das – „die letzten 15 Jahre schlecht genutzt“? Was haben wir denn in der Schweiz in dieser Zeit verpasst?

Ein gutes Beispiel ist der Zubau von Photovoltaikanlagen. Die Preise für PV-Module fallen seit vielen Jahren exponentiell, zwischen 2010 und 2020 ca. um einen Faktor 10! Parallel dazu nimmt die Menge an installierter PV-Leistung global in ähnlichem Massstab zu. Betrachtet man die Situation dagegen in der Schweiz, fällt auf, dass der Zubau ab 2013 stagnierte bzw. sogar zurückging und erst ab 2019 wieder zu wachsen begann. Hätte sich der Schweizer PV-Markt stattdessen parallel zum Weltmarkt entwickelt, wäre die installierte Leistung in der Schweiz heute bereits um ein Vielfaches höher. Damit wäre die inländische Stromproduktion entsprechend höher, und das verarbeitende Gewerbe hätte sich in diesem Zeitraum ebenfalls entsprechend entwickelt und würde heute über deutlich grössere Installationskapazitäten verfügen. Damit wären wir bezüglich Stromversorgungssicherheit heute in einer viel besseren Ausgangslage.

Wie ist es denn zu dieser Stagnation im PV-Bereich gekommen?

Eigentlich hätte man nach Fukushima und der Abwendung der Schweiz von der Nukleartechnologie erwartet, dass dem Zubau alternativer Technologien im Inland hohe Priorität geschenkt worden wäre. Dem war offensichtlich nicht so. Zu lange hat man auf eine Importstrategie auf der Stromseite gesetzt, obwohl schnell klar war, dass unsere Nachbarländer insbesondere im Winter vor ähnlichen Herausforderungen stehen, und dass sich der Abschluss eines Stromabkommens mit der EU als sehr schwierig erweist.

Noch eine Frage zur Versorgungssicherheit – die steht ja, nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine, hoch im Kurs. Müssen wir, um diese zu erreichen, sämtliche Energie in der Schweiz „produzieren“, also autark werden?

Nochmals, eine vollständige Autarkie macht weder ökonomisch noch ökologisch Sinn, der Preis ist schlicht zu hoch. Sie ist auch nicht Teil der Energiestrategie der Schweiz. Die Schweiz ist seit der Industrialisierung energetisch nicht mehr autark; das gleiche gilt für viele andere Aspekte wie Nahrung, Medikamente etc. Viel wichtiger ist, ein resilientes Versorgungssystem aufzubauen, das auf einer starken inländischen Produktion mit Wasser, Sonne und ev. Wind und Geothermie mit entsprechenden Speichermöglichkeiten aufbaut. Ergänzt wird dieses durch den Import erneuerbarer Energie, allenfalls in Form von synthetischen Energieträgern wie Wasserstoff und Methan, die durchaus in weit von der Schweiz entfernten Gegenden produziert werden können. Denn dort gibt es erneuerbare Energie im Überfluss. Dabei sind allerdings zwei Aspekte wichtig: Die Bezugsquellen müssen diversifiziert werden, um nicht in eine kritische Abhängigkeit von einzelnen Ländern oder Weltregionen zu geraten. Und es braucht eine gute Integration der Schweiz in das europäische Energienetz. Dieses wird in Zukunft nicht nur Strom, sondern vermutlich auch Wasserstoff und synthetisches Methan umfassen. Haben wir keinen oder nur beschränkten Zugang, ist unsere Versorgungssicherheit in Frage gestellt.

Weitere Informationen: Empa

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/peter-richner-empa-ersatz-fossiler-energietraeger-dringend-noetig/

SAP zeichnet Unternehmen mit den „SAP Quality Awards“ aus

Am 27. April hat SAP in der Schweiz die SAP Quality Awards 2023 vergeben und die erfolgreichsten Implementierungen von SAP-Anwendungen in den drei Kategorien «Business Transformation», «Cloud Transformation» und «Sustainability» ausgezeichnet. Unter den Preisträgern befindet sich auch renommiertes Messtechnik-Unternehmen.

SAP Quality Awards
SAP Quality Awards 2023: die Gewinner aus der Schweiz. (Bild: SAP Schweiz)

SAP Schweiz zeichnet seit 2008 alljährlich Kunden mit dem Quality Award aus, die bei der Planung und Durchführung von Implementierungsprojekten mit herausragenden Leistungen auffallen. Erfolgreiche SAP-Implementierungen zeigen neben der Projektplanung auf hohem Qualitätsniveau auch die Konzentration auf schnelle und kosteneffiziente Umsetzungen nahe am SAP-Standard.

Quality Awards würdigen aussergewöhnliche Performance

Bewertet werden die Projekte durch eine Jury mit Hilfe von zehn von SAP empfohlenen Qualitätsprinzipien, deren Beachtung bei der Implementierung von Standardsoftware bessere Resultate versprechen. Ziel sind Projektergebnisse, die einen messbaren Mehrwert erzeugen und der Forderung nach kurzen Einführungszyklen und einer schnellen Wertschöpfung gerecht werden. Mit den Quality Awards werden SAP-Kunden gewürdigt, die eine aussergewöhnliche Performance aufweisen. Gleichzeitig fördern die Awards die Entstehung einer Gemeinschaft von «Vordenkern» in der die Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern verstärkt wird.

Quality Awards für 13 Projekte in 3 Kategorien

Um die besten Projekte des vergangenen Jahres für die SAP Quality Awards 2023 zu ermitteln, bewertete das Team des SAP Quality Managements Schweiz wieder eine Vielzahl von erfolgreich abgeschlossenen SAP-Projekten. In diesem Jahr vergab SAP Schweiz Awards in drei Kategorien, darunter zum ersten Mal in der Kategorie «Sustainability».

  • Die Kategorie «Business Transformation» umfasst Grossprojekte mit mehr als 500 Anwendern, einer Projektdauer von über 6 Monaten und einem Aufwand von mehr als 900 Personentagen.
  • In der Kategorie «Cloud Transformation» werden Grossprojekte mit den gleichen Anforderungen wie die Business Transformationsprojekte bewertet, der Fokus liegt jedoch auf der Transformation von Cloud Lösungen.
  • In der Kategorie «Sustainability» werden Projekte ausgezeichnet, die eine oder mehrere Lösungen aus dem SAP-Nachhaltigkeitsportfolio einsetzen. Zudem müssen messbare Auswirkungen auf mindestens eines der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen aufgezeigt werden.

In jeder Kategorie wurden ein Hauptgewinner sowie weitere Gewinner mit einem Award gewürdigt. Insgesamt wurden in diesem Jahr 13 Projekte von in der Schweiz tätigen Unternehmen prämiert, die mit ihren Projekten den Award-Anforderungen in besonderem Masse entsprachen.

Preisträger in der Kategorie «Business Transformation»

Zum Hauptgewinner hat die Jury das Kantonsspital St. Gallen erkoren. Sein SAP S/4HANA Business-Transformationsprojekt, eines der grössten Spitalprojekte der Schweiz, hatte das Ziel, fünf unabhängige Unternehmungen aus dem Spitalverbund auf einer neuen Systemumgebung zu konsolidieren. Ein wichtiger Faktor im Projekt war die Harmonisierung und Standardisierung der Prozesse und Stammdaten. Beeindruckt hat die Jury die Abwicklung der komplexen technischen und organisatorischen Abhängigkeiten sowie die notwendige Sicherung der Verfügbarkeitsanforderungen eines Akutspitalbetriebs. Unterstützt wurde das Kantonsspital St. Gallen in diesem Grossprojekt vom Implementierungspartner Swisscom.

Durch eine hervorragende SAP S/4HANA on-Premise-Implementierung ebenfalls einen Award verdient haben sich:

  • Bühler, ein international tätiger Schweizer Technologiekonzern, setzte ein umfassendes SAP S/4HANA-Projekt um, das zusätzlich mit weiteren SAP-Lösungen integriert wurde. Implementierungspartner war Swisscom.
  • Die Coop Genossenschaft konvertierte ihre beiden SAP Retail-Kernsysteme auf SAP S/4HANA. Projektpartner waren SAP Schweiz, SNP und retailsolutions.
  • Die Helsana Versicherungen realisierten eine Migration der bestehenden SAP-Landschaft auf die neue SAP S/4HANA-Umgebung auf Azure. Das Projekt wurde unterstützt von NTT Data Business Solutions.
  • Der international tätige Tabakkonzern JT International schuf mit der SAP-Anwendung Trade Platform Integration die Voraussetzung für ein durchgängiges Cash Flow Hedging, um Zahlungsströme gegen das Risiko von (Währungs-)Schwankungen abzusichern. Implementierungspartner war PwC Schweiz.
  • Der Kanton Basel-Landschaft realisierte eine umfassende Erneuerung der Systemlandschaft. Dazu gehören eine Transformation auf SAP S/4HANA sowie die Inbetriebnahme weiterer SAP-Lösungen. Das Beratungsunternehmen NOVO Business Consultants hat dieses Projekt unterstützt.
  • Das Universitätsspital Basel migrierte zusammen mit Swisscom ihre bestehende SAP-Lösung auf SAP S/4HANA, um die Basis für zukünftige Digitalisierungsvorhaben zu legen.
  • Ein weiteres Kundenprojekt, das namentlich nicht genannt werden darf, wurde ebenfalls ausgezeichnet.

Preisträger in der Kategorie «Cloud Transformation»

Hauptgewinner in dieser Kategorie ist die Schweizer Unternehmensgruppe Kistler Instrumente, Pionier und Weltmarktführer in der dynamischen Messtechnik. Dieses Cloud Transformationsprojekt umfasste die Implementierung von SAP Commerce Cloud, SAP Business Technology Platform und SAP Variant Configuration and Pricing. Mit der damit verbundenen Erneuerung aller relevanten technischen Plattformen richtet Kistler die digitale Customer Journey grundlegend neu aus. Begeistert hat die Jury insbesondere der gewählte Change-Management-Ansatz. Auch die messbaren und schon nach wenigen Betriebsmonaten erreichten Geschäftsverbesserungen haben beeindruckt. Sybit hat dieses Projekt als Implementierungspartner unterstützt und begleitet.

Weitere Gewinner der Kategorie «Cloud Transformation» sind:

  • Das Bahnunternehmen BLS hat zusammen mit SAP Schweiz mehrere Komponenten von SAP SuccessFactors implementiert, um HR-Prozesse zu standardisieren, zu vereinfachen und zu optimieren.
  • Roche Diagnostics beabsichtigt mit der Implementierung der Lösungen SAP Subscription Billing und SAP Entitlement Management, mit dem Angebot von digitalen Produkten und Services neue Wege im Healthcare-Bereich zu beschreiten. Unterstützt haben dieses Projekt die Implementierungspartner Accenture und SAP Schweiz.

Preisträger in der Kategorie «Sustainability»

Der Hauptgewinner im Nachhaltigkeitssegment heisst Clariant International. Das weltweit tätige Spezialchemie-Unternehmen hat ein Projekt umgesetzt, um den CO2-Fussabdruck von Produkten automatisch zu berechnen sowie unterstützend zu simulieren und vorherzusagen. Damit kann der Schweizer Weltkonzern CO2-Reduktionspotenziale identifizieren und zukünftige CO2-Emissionen prognostizieren sowie anhand der Vorhersagen die eigenen CO2-Reduktionsverpflichtungen errechnen. Überzeugt haben die Jury die grosse Innovationskraft im Bereich der Nachhaltigkeit sowie der Leuchtturm-Charakter dieses Projektes für andere Unternehmen. Die NDC Group hat Clariant in diesem Projekt beraten.

Ebenfalls einen «Sustainability»-Award entgegennehmen konnte JT International: Mit der Einführung der Lösung SAP Business Integrity Screening hat der Tabakkonzern die Möglichkeit geschaffen, Geschäftspartner anhand wirtschaftlicher und handelsbezogener Sanktionsinformationen zu überprüfen und zu überwachen. SAP Schweiz hat das Projekt bei der Implementierung unterstützt.

Quelle: SAP Schweiz

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/sap-zeichnet-unternehmen-mit-den-sap-quality-awards-aus/

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