In einer zunehmend von der Digitalisierung geprägten Geschäftswelt gewinnt derzeit vor allem die Rolle Künstlicher Intelligenz an Bedeutung. Nahezu sämtliche Geschäftsfelder einer Organisation können von den Vorteilen der KI profitieren. Auch in der Beschaffung setzen Unternehmen vermehrt auf innovative Technologien, um den Einkaufsprozess effizienter und transparenter zu gestalten.
Redaktion
-
12. Juni 2023
Patrick Sommer vom Beratungsunternehmen CNT Management Consulting informiert, wie Künstliche Intelligenz die Beschaffung eines Unternehmens für die Zukunft wappnet. (Bild: CNT)
Ob in der Produktion, im Kundenservice oder im Personalwesen: der Einsatz Künstlicher Intelligenz in Unternehmen ist mittlerweile nicht mehr nur eine hilfreiche Ergänzung, sondern wird zunehmend zu einem unverzichtbaren Tool innovativer Unternehmen. Speziell im Hinblick auf die Effizienz innerhalb einer Organisation bietet die Künstliche Intelligenz grosse Chancen, vor allem in der Beschaffung. »Die Einbindung von KI in die Beschaffung unterstützt Unternehmen nicht nur dabei, effizienter zu arbeiten, sondern auch in der Kostensenkung und der Entscheidungsfindung«, weiss Patrick Sommer, Beratungsleiter bei CNT Management Consulting in Zürich. Gleichzeitig betont der Experte, dass eine Vielzahl an Unternehmen das Potenzial von Künstlicher Intelligenz in ihren Beschaffungslösungen noch nicht voll ausschöpfen. Dagegen profitieren jene Organisationen, die sich bereits frühzeitig mit der Thematik auseinandersetzen, von der nachhaltigen Stabilisierung ihrer Lieferkette und einem erheblichen Wettbewerbsvorteil. Vor allem die Methoden Machine Learning und Advanced Analytics kommen dabei zum Einsatz.
Echtzeit-Erkenntnisse über zukünftige Ereignisse
Einer der grössten Vorteile von Künstlicher Intelligenz ist die Fähigkeit, Millionen von unstrukturierten Daten in kürzester Zeit zu analysieren und zu vergleichen. Daraus können beispielsweise in Sekundenschnelle Muster und Trends identifiziert werden. »Somit weiss die Beschaffungsabteilung sofort über alternative Bezugsquellen von Materialien oder Rohstoffe Bescheid und erkennt, wo die gewünschten Produkte zu welchem Preis erhältlich sind«, erklärt Sommer. Besonders praktisch: die selbstlernenden Algorithmen analysieren neben internen auch externe Daten und können so Informationen rund um geopolitische Dynamiken, aktuelle Marktentwicklungen oder zu Umweltfaktoren miteinbeziehen. Durch sogenannte Predictive Analytics sind Unternehmen dazu in der Lage, frühzeitig auf Ereignisse zu reagieren, auch, wenn diese noch gar nicht passiert sind. Zum Beispiel erkennt die Software so Bedarfstrends oder schwer verkäufliche Produkte. Weil die Künstliche Intelligenz diese Erkenntnisse nahezu in Echtzeit generiert, profitieren Unternehmen von erheblichen Vorteilen gegenüber ihrer Konkurrenz.
Transparenz vermeidet überflüssige Kosten
Neben den Informationen zu den günstigsten Lieferanten der benötigten Güter hilft KI auch anderweitig dabei, Kosten einzusparen. Durch die vollständige Digitalisierung ihrer Lieferkette können Unternehmen alle benötigten Dienstleistungen und Materialien auf einer Seite verknüpfen und schaffen dadurch Transparenz über den gesamten Beschaffungsprozess. Überflüssige Ausgaben werden so erkannt und beseitigt. Die erwähnte Analyse externer Faktoren präzisiert zudem die Nachfrageprognose, optimiert Bestände und vermeidet Engpässe. Sommer berichtet: »Viele Unternehmen wissen nicht über die Lagerbestände ihrer Lieferanten Bescheid und können so nur schwer die eigene Produktion prognostizieren.« Mit der digitalisierten Prozesskette schaffen Unternehmen sowohl Transparenz über die eigene, als auch über die Bestandssituation ihrer Lieferanten und können stets agil auf Veränderungen reagieren. Eine Software wie beispielsweise SAP Ariba in Zusammenarbeit mit den Lieferanten über das SAP Business Netzwerk für Procurement kann all diese Daten zusammenführen und sämtliche Lieferantenbeziehungen übersichtlich darstellen. »Gängige Beschaffungsrisiken wie zum Beispiel die Abhängigkeit von einigen wenigen Lieferanten oder intransparente Lieferketten werden dadurch minimiert«, betont Sommer. Dies hilft bei der Identifikation von Schwächen in der Lieferkette und der Umsetzung dementsprechender Adaptionen.
Kognitive Assistenz spricht alle Sprachen
Zudem unterstützt Künstliche Intelligenz die Beschaffungsabteilung auch in Form von kognitiver Assistenz. Mit Hilfe solcher Unterstützung können Beschaffungsmitarbeiter beispielsweise Lieferanten in deren jeweiliger Landessprache fehlerfrei kontaktieren und somit eine einwandfreie Kommunikation garantieren. »Intelligente Assistenten helfen ausserdem dabei, gängige Gesetze sowie Compliance-Vorschriften einzuhalten und Fehler zu minimieren, während sie die Prozesse simultan beschleunigen«, so CNT-Experte Sommer. Sogar die Erstellung von Verträgen ist damit möglich: die smarten Helfer können in Sekundenschnelle bestehende Dokumente überprüfen sowie analysieren und erstellen daraufhin Vorlagen. Durch die Analyse von Online-Daten erkennt und berücksichtigt der kognitive Assistent dabei sogar neue Regularien und gesetzliche Vorschriften.
Das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS hat eine innovative Lösung namens SURFinpro entwickelt, um Produktionsprozesse schneller, präziser und flexibler zu gestalten. SURFinpro nutzt Künstliche Intelligenz und optische Messtechnik, um Fehler in Echtzeit zu erkennen, zu klassifizieren, zu visualisieren und an die Produktionsanlage zu melden.
Redaktion
-
9. Juni 2023
Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz und optischer Messtechnik detektiert, klassifiziert, und visualisiert SURFinpro Fehler in Prozess-Echtzeit. (Bild: Fraunhofer IWS)
Dr. Christopher Taudt, Gruppenleiter für Oberflächenmesstechnik am Fraunhofer-Anwendungszentrum für Optische Messtechnik und Oberflächentechnologien (AZOM), und sein Team haben ein System entwickelt, das Oberflächenfehler, Artefakte und Texturänderungen erkennt und mithilfe von Künstlicher Intelligenz auswertet. Das System erfasst Oberflächen in hoher Auflösung dreidimensional und generiert dabei fortlaufende Informationen für die laufende Produktion. Es klassifiziert Fehler und liefert zusätzliche Parameter wie Defektdichte, geometrische Abmessungen und Fehlerhäufigkeit. Dies bietet einen erheblichen Mehrwert im Vergleich zu herkömmlichen Systemen.
Höhere Genauigkeit bei höherer Geschwindigkeit
Die Lösung wird bereits seit über einem Jahr erfolgreich eingesetzt und analysiert ein Rolle-zu-Rolle-Verfahren mit einer Breite von 70 Zentimetern. Um das Optimierungspotenzial weiter zu steigern, trainiert das Team SURFinpro während des laufenden Produktionsprozesses. Fehler werden mithilfe eines Fehlerkatalogs in ein neuronales Netzwerk eingespeist, um die Erkennung von Anomalien zu verbessern. Das System muss dynamisch auf Veränderungen reagieren. Die Forscher arbeiten daran, bessere neuronale Netze zu entwickeln, die mit weniger Daten auskommen, und neue Trainingsstrategien während des laufenden Betriebs zu implementieren.
Das Fraunhofer AZOM passt seine Technologie derzeit für verschiedene Anwendungsbereiche an, darunter die kontinuierliche Fertigung von Faserverbundwerkstoffen. Es geht nicht nur um die Vermeidung oberflächennaher Fehler, sondern auch um die mehrdimensionale Erkennung und Bewertung von Bauteilen. Die Halbleiterindustrie ist eine weitere Zielgruppe, die Zugang zu den Algorithmen und dem System zur Fehlerklassifikation erhalten soll, insbesondere für die Produktion von flexiblem Halbleitermaterial.
Aktuell werden bei der Lösung des Fraunhofer AZOM bis zu vier Kameras eingesetzt. Die Forscher planen, das System um zusätzliche Kamerasysteme zu erweitern, um es unabhängig vom Verfahren flexibel einsetzen zu können. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Geschwindigkeit der Lösung. Insbesondere bei faserverstärkten Kunststoffen und in der Textilverarbeitung sind hohe Taktzeiten gefordert. Das Team nutzt Techniken des maschinellen Lernens und der Künstlichen Intelligenz, um die Auswertung zu beschleunigen und schneller Informationen aus weniger Daten zu extrahieren.
Intelligent und ausgefeilt modular
Ein wichtiger Aspekt der Lösung ist ihre Modularität. Dank eines ausgeklügelten Baukastenprinzips mit effizienten Komponenten ist SURFinpro vielseitig einsetzbar und leicht an verschiedene Anforderungen anpassbar. Die einzelnen Technologien des Systems wurden als eigenständige Bausteine entwickelt, die auch in anderen Projekten effektiv eingesetzt werden können.
Das Fraunhofer AZOM präsentiert seine Lösung auf der diesjährigen Laser World of Photonics (27. bis 30. Juni 2023) anhand eines Anwendungsbeispiels für die flexible Herstellung von Solarzellen im Rolle-zu-Rolle-Verfahren. Besucher haben die Möglichkeit, die Datenaufzeichnung und -auswertung in Echtzeit am Fraunhofer-Gemeinschaftsstand zu erleben.
Schweizer Gemeinden: Digitalisierung immer noch herausfordernd
Die Digitalisierung ist für Gemeinden eine grosse Herausforderung. Die digitale Transformation muss stets vorangetrieben werden. Dabei sollen zahlreiche Themenfelder bearbeitet werden. Dies zeigt eine neue Umfrage unter Schweizer Gemeinden.
Redaktion
-
8. Juni 2023
In Schweizer Gemeinden wird die Digitalisierung als Chance betrachtet, doch ein Grossteil sieht sich eher als „Nachzügler“. (Bild: Pixabay.com)
Die digitale Transformation im öffentlichen Sektor deckt nicht die gleichen Themen ab wie in der Privatwirtschaft. Neben der Digitalisierung von Geschäftsprozessen steht die Entwicklung von digitalen Instrumenten für die Bevölkerung im Fokus. Dadurch können deren Interaktionen mit den Behörden vor Ort erleichtert und ausgebaut werden. Gemeinden haben jedoch nur beschränkte Ressourcen, sich mit neuen Entwicklungen zu beschäftigen.
Stand der Digitalisierung in Schweizer Gemeinden erhoben
Kürzlich wurde eine Digitalisierungs-Umfrage bei den Schweizer Gemeinden durchgeführt. Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Gemeindeverband SGV, dem Vereins Myni Gmeind und dem Meinungsforschungsinstitut TransferPlus AG erarbeitet. Mit der Umfrage wird analysiert, welche Themen die Gemeinden aktuell beschäftigen. Im Bereich der Digitalisierung werden Beweggründe und Faktoren für Digitalisierungsaktivitäten erfragt. Im Weiteren zeigt die Umfrage, wo noch Bedarf besteht und welche Massnahmen bereits umgesetzt wurden. Zudem wird erhoben, ob die Digitalisierung als Chance oder Risiko angesehen wird und ob sich die Gemeinden als «Vorreiter» oder «Nachzügler» sehen. Die Fragen, ob die Digitalisierung übergreifend koordiniert wird und ob es eine Digitalisierungsstrategie gibt, werden ebenfalls beantwortet.
Die Resultate der Umfrage helfen dem SGV und dem Verein Myni Gmeind ebenso wie Kantonen und Bund, die Gemeinden in der digitalen Transformation gezielt zu unterstützen. Für alle diese Herausforderungen gibt es digitale Lösungen. Deshalb bietet Myni Gmeind gemeinsam mit mehreren Partnern Unterstützung an.
Ergebnisse zeigen: Digitalisierung ist für Gemeinden eine Chance
An der Umfrage haben schweizweit 736 Gemeinden teilgenommen (= 34 % Rücklaufquote, vergleichbar wie 2022). Die Umfrage wurde von den Gemeinden mehrheitlich durch Gemeinde-/StadtschreiberInnen (> 60%) beantwortet, 13% von Gemeinde-/StadtpräsidentInnen. Die Auswertung zeigt, dass rund 75% der Gemeinden die Digitalisierung grundsätzlich als Chance sehen. Dies ist nach wie vor eine positive Einschätzung, wobei diese auf hohem Niveau stagniert.
Im Bereich der Digitalisierung betrachtet sich von den Gemeinden lediglich ein Drittel als «Vorreiter»; zwei Drittel sehen sich eher als «Nachzügler». Die Gemeinden, welche sich als «Vorreiter» sehen, besetzen eine Stelle (Person oder Gremium) für die bereichsübergreifende Koordination. Von diesen Gemeinden hat jede Dritte bereits eine übergreifende Digitalisierungsstrategie definiert. Unter den Gemeinden, die sich als «Nachzügler» definieren, verfügen nur 14 Prozent über eine griffige Digitalisierungsstrategie.
Die Beweggründe für die Digitalisierung (in %) sind die gleichen wie in den Vorjahren:
Interessant ist, dass aus Sicht der Schweizer Gemeinden der Nutzen der Digitalisierung nicht mit einer Senkung der Kosten verbunden ist. Aktuell stehen die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen (49%) sowie die Anschaffung digitaler Tools, u.a. auch für die IT-Sicherheit, im Vordergrund. Für die Gemeinden ist aber auch die Digitale Transformation (Entwicklung der Kultur der Mitarbeitenden) wichtig. Dabei ist aus Sicht der Gemeinden der politische Wille sowie die Zurverfügungstellung ausreichender finanzieller und personeller Ressourcen zentral. Digitalisierungsprojekte werden überwiegend themen- bzw. bereichsbezogen budgetiert. Die Gemeinden sehen Unterstützungsbedarf von Dritten in folgenden Bereichen:
IT-Sicherheit (Datenschutz, Datensicherheit und Cyberangriffe)
Digitalisierung von Verwaltungsprozessen (eGovernment)
Weiterbildung in der Verwaltung zu Digitalisierungs-Themen
Digitale Dienstleistungen für Bevölkerung und Wirtschaft
Digitalisierung des Prozessmanagements in der Verwaltung
Fazit: Digitalisierung bleibt Brennpunkt der Gemeindeentwicklung
Die Digitale Transformation ist auf der Leitungsebene von Gemeindeverwaltungen angekommen. Neu liegt der Fokus stärker auf den für die Transformation benötigten personellen und finanziellen Ressourcen; dies wird aber eher skeptisch beurteilt. Bei der Schaffung technischer Voraussetzungen fokussieren sich die Massnahmen auf die Digitalisierung der Verwaltungsprozesse, der IT-Sicherheit, den digitalen Dienstleistungen für die Bevölkerung wie auch Wirtschaft. Somit bleibt das Thema der «Digitalisierung» ein Brennpunkt in der aktuellen Gemeindeentwicklung.
Obwohl Konsument:innen in der Schweiz das letzte Jahr fast gleich oft zu Fairtrade-Produkten gegriffen haben wie im Vorjahr, schrieb die Stiftung Max Havelaar einen Verlust von fast einer Million Franken. Die angespannte Finanzlage und höhere Kosten schenkten ein.
Redaktion
-
8. Juni 2023
(Archivbild: Keystone)
Insgesamt setzte Fairtrade Max Havelaar 2022 mit Fairtrade-Produkten in der Schweiz 913 Millionen Franken um, wie die Organisation am Donnerstag mitteilte. Der Pro-Kopf-Umsatz lag bei 104 Franken und damit nur ein Prozent unter dem Rekordwert des Vorjahres.
Gleichzeitig machten der Fairtrade-Stiftung aber höhere Betriebskosten zu schaffen: Diese fielen mit gut 10 Millionen Franken um 14 Prozent höher aus als noch 2021. Nach Abzug dieser Ausgaben kam das Betriebsergebnis bei einem deutlichen Minus von 626’000 Franken zu stehen. Im Jahr zuvor betrug derselbe Wert noch ein Plus von 509’000 Franken.
Hohe Kosten für Werbung und Löhne
Für die höheren Kosten gab es zwei Gründe: Zum einen haben sich die Marketingkosten der Organisation laut Geschäftsbericht fast verdoppelt. Dies sei dem Nachholbedarf nach der Coronapandemie sowie dem 30-Jahr-Jubiläum der Marke zu verschulden, so Max Havelaar. Daneben stellte die Stiftung mehr Leute ein und musste die Löhne inflationsbedingt erhöhen.
Unter dem Strich resultierte ein Verlust von 947’000 Franken. Im Vorjahr hatte Max Havelaar noch einen Gewinn von 671’000 Franken geschrieben.
Zwar habe die Organisation nach dem Rekordjahr 2021 bewusst mehr Investitionen eingeplant und dadurch mit einem Verlust gerechnet. Jedoch sei dieser durch Wertverluste auf den Finanzanlagen fast doppelt so hoch ausgefallen wie erwartet, hiess es im Bericht.
Fairtrade-Baumwolle beliebter als Bananen
Mit der Aufhebung der Coronamassnahmen und der Homeoffice-Pflicht gab es einige Veränderungen in der Zusammensetzung der Umsätze bei der Fairtrade-Stiftung. Weil die Menschen wieder häufiger ins Restaurant gingen, erholte sich laut der Mitteilung der Umsatz in der Gastronomie. Aber auch im Detailhandel wurden mehr Produkte verkauft werden als im Jahr davor.
Besonders beliebt waren etwa alkoholische Getränke, Milchmischgetränke, Honig oder Reis. Ebenfalls einen Wachstumsschub gab es bei Fairtrade-Baumwollprodukten und Sportbällen. Dafür verantwortlich waren laut Mitteilung unter anderem neue Produkte.
Bei Fairtrade-Bananen, exotischen Früchten und Gemüse, Glace, Quinoa und Fairtrade-Gold griffen die Konsument:innen allerdings weniger zu.
Fairtrade-Produkte ermöglichen Bäuer:innen und Arbeiter:innen in Afrika, Asien und Lateinamerika den Angaben zufolge ein sicheres Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen. Durch die aktuellen Herausforderungen durch den Klimawandel und regulatorische Anforderungen seien Betriebe jedoch von Mehrkosten betroffen, hiess es weiter. (SDA/swi)
Was bedeutet eigentlich… «PIC»?
Benno Maggi erklärt in seiner Kolumne «Was bedeutet eigentlich…?» Begriffe aus dem Marketing- und Kommunikationsbereich. Dieses Mal erklärt er das Akronym «blended».
Redaktion
-
7. Juni 2023
Das Akronym «PIC» steigt in der Anwendung aktuell in gleichem Masse wie das Verlangen nach dem, was es bedeutet: einer «Person In Charge». Jedes Unternehmen, jede Organisation und jede Agentur träumt davon, eine solche Person in den eigenen Reihen oder vis-à-vis zu haben. «In charge» heisst nämlich gemäss dem Oxford English Dictionary «the person who is officially responsible for … », zu Deutsch, die Person, die verantwortlich ist oder Verantwortung übernimmt für etwas.
Eine rare Spezies. Vor allem wenn es darum geht, Entscheidungen zu fällen – und das ist in unserer Branche ja doch oft nötig. Aber auch wenn etwas schiefläuft, wäre es nett, wenn sich jemand dafür verantwortlich zeichnen würde.
Verantwortung übernehmen soll gelernt sein
Je grösser die Unternehmen, desto mehr reden mit. Das ist eine alte Weisheit. Je hierarchischer oder holokratischer die Organisation, desto mehr grassiert jedoch eine kollektive Unverantwortlichkeit. Ja, sie haben richtig gelesen. Hierarchiestufen sind oft nur in Lohnverhandlungen mit Verantwortung belegt und holokratische Freiräume werden nur selten mit Verantwortung gefüllt.
Und wenn dann diese beiden Organisationsformen in der Entscheidungsfindung aufeinanderprallen, dann geht meist gar nichts. Aber Obacht, es ist ja nicht so, dass Agentur gleich cool und holokratisch und Kund:in gleich stier und hierarchisch bedeutet. Diese Zeiten sind längst vorbei. Viele Unternehmen haben sich in den letzten zehn Jahren dank Digitalisierung und Pandemie rasant verändert, während viele Agenturen noch immer in ihrem toxischen Award-, Bonus-, Titel- und Hierarchiedenken steckengeblieben sind.
Persons in charge sind aber hüben wie drüben Mangelware. Vielleicht ist das Akronym PIC gerade deswegen so beliebt geworden. Und dies nicht nur in unserer Branche. Wenn es nämlich in einer noch toxischeren hierarchischen Organisation richtig kracht, wie neulich bei jener Grossbank, die es nicht mehr gibt, dann sucht eine ganz andere Branche, ja ein ganzes Land, verzweifelt nach den PICs für dieses Desaster. Und diejenigen, die sich nicht einfach aus dem Bild verabschieden können, müssen sich dann neu formieren und warten, bis die neuen/alten Chefs sich entscheiden.
Das betrifft dann zum einen frustrierte Mitarbeitende, die sich intern für eine Stelle, die sie bereits innehaben, neu bewerben müssen. Oder zum anderen jene, deren Arbeitgeber es nicht mehr gibt, was heisst, dass sie sich bei neuen PICs einschleimen müssen, die noch bis zum 18. März 2023 ihre Feindbilder waren.
Aber aufgepasst, auch in holokratisch oder zumindest flach organisierten Unternehmen sind PICs oft Mangelware. Es wird zwar Verantwortung gefordert, aber dann lieber doch nur dort übernommen, wo es grad passt. Und das hat nichts mit dem Alter zu tun, wie vielfach kolportiert wird. Die Jungen wollen zurecht einfach den Grund, das Ziel oder eben den Purpose kennen, weshalb sie Verantwortung übernehmen sollen. Das wären dann picky PICs.
* Benno Maggi ist Mitgründer und CEO von Partner & Partner. Er lauscht seit über 30 Jahren in der Branche und entdeckt dabei für uns Worte und Begriffe, die entweder zum Smalltalken, Wichtigtun, Aufregen, Scrabble spielen oder einfach so verwendet werden können.
Asap realisiert neuen Auftritt für Wanner Immobilien
Als die zweite Generation der Wanner-Familie in die Immobilienbranche einstieg, wurde entschieden, den Familiennamen auch als Unternehmensnamen zu etablieren. Im Rahmen eines kompletten Rebrandings wurde Asap mit der Überarbeitung des Markenauftritts beauftragt.
Redaktion
-
7. Juni 2023
Die Idee für die neue Visuelle Identität ist einfach: Die massgeschneiderte Wortmarke ist eine Anspielung auf das Fundament jeder Immobilie – den Grundrissplan. Das gesamte visuelle Erscheinungsbild orientiert sich an der Grundrissform von Türdurchgängen, da Wanner Immobilien sinnbildlich sowohl Türen für neue Immobilienbesitzer öffnet als auch für die Verkäufer schliesst.
Zum Gesamtprojekt gehören neben einem neuen Logo und dazugehörigen Gestaltungselementen auch die Definition der Farben und Schriften, die Bildwelt, die Briefschaften sowie der neu erschaffene Claim «Menschlich anders». Ergänzt wird der Auftritt mit einem Kommunikationskonzept und einem frischen Social-Media-Feed.
Verantwortlich bei Wanner Immobilien: Carol Wanner, Christoph Wanner. Verantwortlich bei Asap | Alder Strässle and Partner: Ramon Alder, Nico Strässle, Ian Spahr, Manuel Eichmann, Cédric Freivogel.
NT-ware erhält ISO 27001-Zertifizierung
NT-ware, die Entwicklungsschmiede der Druck- und Scanmanagement-Software uniFLOW Online und ein Unternehmen der Canon Gruppe, hat die Bestätigung erhalten, die internationale Norm ISO 27001 zu erfüllen. Die Zertifizierung wurde durch die British Standards Institution (BSI) erteilt.
Redaktion
-
7. Juni 2023
Die ISO 27001-Zertifizierung belegt die Einhaltung eines Rahmenwerks für die Feinabstimmung eines Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS). (Bild: Adobestock)
NT-ware ist ein Unternehmen der Canon Gruppe mit Sitz in Bad Iburg nahe Osnabrück. Es entwickelt modernste Druck- und Scanmanagement-Software, wie z.B. die Lösung uniFLOW Online. Dabei handelt es sich um eine sichere, öffentliche Cloud-Druck- und Scanlösung für Unternehmen jeder Grösse, die die Verwaltung ihrer gesamten Druckumgebung erleichtert. Sie wurde entwickelt, um die Bedürfnisse von Unternehmen zu erfüllen, die die Verwaltung lokaler Server vermeiden, aber dennoch den Druckprozess kontrollieren und von flexiblen Scan-Workflows profitieren möchten.
ISO 27001-Zertifizierung für hohes Datenschutzniveau
Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Informationssicherheit. Sicherheitsverletzungen können weitreichende Folgen haben, darunter finanzielle Verluste, Geschäftsausfälle und Rufschädigung. Daher war es für NT-ware schon immer wichtig, ein grösstmögliches Sicherheits- und Datenschutzniveau zu gewährleisten. Die Zertifizierung nach ISO 27001 dokumentiert jetzt, dass alle Datenschutz- und IT-Sicherheitsmassnahmen innerhalb von NT-ware strukturierten Prozessen, einem soliden Risikomanagement und einer kontinuierlichen Verbesserung unterliegen. Der Umfang der Zertifizierung umfasst Design, Planung, Entwicklung, Qualitätssicherung, Support und Betrieb der Cloud-basierten Druck- und Scanmanagement-Lösung uniFLOW Online. Dazu gehören auch die entsprechenden Client- und Server-Komponenten vor Ort.
Nutzer von uniFLOW Online haben die Gewissheit, dass ihre vertraulichen Daten verantwortungsvoll und sicher behandelt werden. (Bild: NT-ware)
Erlangung und Aufrechterhaltung der Zertifizierung
Die erfolgreiche Zertifizierung wurde mit einer breiten Palette von Massnahmen und Elementen erreicht, darunter die folgenden Schlüsselelemente:
Die Definition und Kommunikation der Sicherheitsrichtlinien des Unternehmens, die im ISMS-Rahmen erforderlich sind
Das Inventar der Informationsressourcen (Systeme, Dienste, Laptops, Server, Infrastruktur und Mitarbeiter)
Das Risikomanagement (Erfassung, Bewertung, Behandlung und Überwachung von Risiken)
Schulungen für Mitarbeiter:innen und Sensibilisierungsprogramme
Diese Massnahmen werden regelmässig neu bewertet, um die Zertifizierung aufrechtzuerhalten.
International anerkannter Standard
NT-ware hat sich für die ISO 27001 entschieden, weil sie nicht nur international anerkannt ist, sondern auch auf zwei wesentlichen Prinzipien beruht. Erstens stützt sie sich immer auf die Zertifizierung durch eine akkreditierte externe Stelle, die Neutralität und Glaubwürdigkeit schafft. Im vorliegenden Fall hat die British Standards Institution (BSI) die Akkreditierung und die Audits durchgeführt. Zweitens beinhaltet die Zertifizierung regelmässige Bewertungen anstelle von einmaligen Aktivitäten. Der kontinuierliche Zertifizierungsprozess steht im Einklang mit den ständigen Bemühungen von NT-Ware um kontinuierlich höchste Sicherheits- und Datenschutzstandards sowohl bei den von ihnen entwickelten Produkten als auch bei ihrer Arbeitsweise.
ServiceNow-Studie untersucht sinkende Markenloyalität der Schweizer
Eine Studie von ServiceNow zeigt auf, dass Investitionen in langfristige Kund:innenbindungsstrategien und in ein besseres Kund:innen- und Mitarbeitererlebnis im Hinblick auf die ökonomische Lage künftig noch viel wichtiger werden.
Redaktion
-
6. Juni 2023
Makroökonomische Einflüsse und die Inflation wirken sich aktiv auf das Kaufverhalten und Markenbewusstsein der Privathaushalte aus. Die aktuelle ServiceNow-Studie, die gemeinsam mit Opinium Research im März 2023 durchgeführt worden ist, zeigt, dass zwei Drittel der Schweizer Konsument:innen weniger markentreu sind als noch vor zwei Jahren, da sie beispielsweise aufgrund steigender Kosten auf günstigere Angebote umsteigen.
Da 60 Prozent der Konsument:innen angeben, dass sie aufgrund der Preissteigerungen auch grundsätzlich höhere Ausgaben haben, hat sich ihre Einstellung hinsichtlich Preisentwicklungen gewandelt. Kund:innen erwarten von Unternehmen, dass sie ihre Bedürfnisse erkennen und erfüllen. Um langfristig Loyalität sicherzustellen, kommt es auf ein personalisiertes Kund:innenerlebnis durch beispielsweise individuelle Rabatte, Warenmuster und einen proaktiven Service an. Und das zahlt sich aus: Rund vier Fünftel (84 %) der Konsument:innen in der Schweiz würden Unternehmen, von denen sie das Gefühl haben, als Kund:innen verstanden zu werden, eher loyal gegenüberstehen.
«Unternehmen sehen sich mit der akuten Gefahr konfrontiert, dass die bisherige Markentreue der Konsument:innen der steigenden Inflation und den verhaltenen Wirtschaftsaussichten zum Opfer fallen wird», so Armgard Eichhoff (Bild), Solution Consulting Director bei ServiceNow. «Obwohl die Kund:innen branchenübergreifend immer preissensibler werden, ist jetzt nicht die Zeit, an der Customer Experience zu sparen. Vielmehr ist es für Unternehmen aktuell wichtiger denn je, ihren Wert zu zeigen und in ein besseres sowie nachhaltiges Kund:innen- und Mitarbeitendenerlebnis zu investieren, um nicht der Gefahr von Preisdumping ausgesetzt zu sein.»
Zwei Fünftel der Schweizer Konsument:innen (41 %) geben an, dass sie dieses Jahr mehr ausgeben als noch vor zwölf Monaten, wobei dies besonders bei der jüngeren Generation der 18- bis 34-Jährigen (58 %) deutlich zu erkennen ist. Im Vergleich dazu geben nur 25 Prozent jetzt weniger aus und 33 % haben keine Veränderung bei ihren Ausgaben festgestellt.
Konsument:innen werden sich der Bedeutung ihrer Daten bewusst
In einer Zeit, die von innovativen Technologien geprägt ist, sind die Konsument:innen sicherheits- und datenbewusster denn je. Unternehmen, die sich nicht für Sicherheitsmassnahmen einsetzen, laufen Gefahr, im Rennen um die Markentreue der Konsument:innen ins Hintertreffen zu geraten – und das branchenübergreifend.
Die Umfrage ergab, dass die Sicherheit von persönlichen Daten mittlerweile als einer der wichtigsten Faktoren (92 %) im Umgang mit Unternehmen angesehen wird. Tatsächlich befindet sich die Datensicherheit auf einer Ebene mit den Key-Faktoren problemlösende Kund:innendienstmitarbeiter (93 %), Reaktionszeiten des Kund:innendienstes (92 %) sowie nahtloser Service (91 %). Blickt man auf die Altersstruktur der befragten Konsument:innen, so wird ersichtlich, dass der Schutz personenbezogener Daten für alle Altersklassen enorm wichtig ist. Sowohl die Gruppe im Alter zwischen 35 und 54 Jahren mit 92% als auch die über 55-Jährigen mit 93 % sind gleichermassen sicherheitsbewusst. Mit 92 % trifft das auch auf die Gruppe der 18-34-jährigen Konsument:innen zu.
«Unternehmen müssen weiter in Technologien investieren, um die Kund:innenzufriedenheit nachhaltig zu verbessern. Datentransparenz ist hier entscheidend, damit Konsument:innen sicher sein können, dass ihre persönlichen Daten mit oberster Priorität und Sensibilität behandelt werden. Denn ohne Vertrauen in die Sicherheit leidet die Customer Experience deutlich und gefährdet so die wichtige Markenbindung», warnt Eichhoff.
Omni-Channel-Service für Konsument:innen anbieten
Die Umfrage zeigt ebenfalls auf, wie wichtig es für Unternehmen ist, einen Omni-Channel-Service anzubieten, um die Präferenzen aller Kund:innen abzudecken und so eine optimale Customer Experience zu gewährleisten. Während die klassische E-Mail nach wie vor der bevorzugte Kommunikationskanal ist, bieten beispielsweise Chatbots, die aktuell von lediglich 18 Prozent als «sehr wichtig» eingestuft werden, eine gute Möglichkeit, neue Technologien in einem ganzheitlichen Ansatz zu nutzen. Tendenz steigend, denn knapp zwei Drittel der Konsument:innen (63 %) wären nach eigener Aussage denjenigen Unternehmen gegenüber loyaler, die in Technologien investieren, die einen besseren Kund:innenservice bieten.
Blickt man nun direkt auf einzelne Branchen, sieht man trotz einheitlicher Wahl der Kommunikationsmittel – E-Mail, Callcenter und Apps – leichte Ausprägungsunterschiede. Geht es um die generelle Kund:innenerfahrung, ist gut ein Drittel (39 %) der Befragten der Meinung, dass der Einzelhandel im Vergleich zu allen anderen Branchen das beste Erlebnis bietet. Die Top drei wird komplettiert durch die Branchen Gesundheitswesen (39%) und Consumer-Technologie (26%). Bei der Behörden-Kommunikation bevorzugt 16% die E-mail. Gefolgt wird die E-mail-Kommunikation von Call Center Services ausser für Fintech und traditionellem Banking für die Apps an zweiter Stelle stehen.
Konzentriert man sich speziell auf Chatbots, wird die Lösung des Problems als am wichtigsten angesehen (42 %), gefolgt vom Verständnis von Fragen (36 %), der Möglichkeit, mit einer echten Person zu sprechen, und schnellen Reaktionszeiten (beide 33 %). Auch die Benutzerfreundlichkeit (26 %), die Sicherheit (26 %) und die eindeutige Kennzeichnung als Chatbot-Dienst (20 %) werden als wichtig erachtet.
«Unternehmen müssen verstehen, dass eine gute Customer Experience auf allen Kanälen gleichermassen verfügbar sein sollte. Um das zu gewährleisten, sollten sie auf vernetzte Plattformen setzen. Dies geht Hand in Hand mit einem guten Kund:innenverständnis und Investitionen in Technologien. Automatisierte Prozesse im Kund:innenservice wie beispielsweise Chatbot-Dienste können hier künftig zum Gamechanger werden. Zwar werden sie aktuell von den Konsument:innenn noch nicht ausreichend genutzt, das Potenzial ist aber unbestritten. Unternehmen investieren aktuell stark in diesem Bereich – und die Fortschritte in der KI bedeuten, dass ihre Fähigkeiten weiterwachsen werden. Es gibt eine grosse Chance, Chatbots innerhalb eines Omni-Channel-Service-Ansatzes zu fördern», ordnet Armgard Eichhoff ein.
Employee Experience kann die Markentreue der Konsument:innen beeinflussen
Ein wichtiger Punkt, der in der Betrachtung der Customer Experience häufig zu kurz kommt: Die Erfahrung der Mitarbeitenden (EX) wirkt sich ebenfalls auf die Kund:innenerfahrung (CX) und somit auf die Markentreue aus. 90 % der Konsument:innen geben an, dass es bei der Wahl des richtigen Unternehmens wichtig für sie ist, dass die Mitarbeitenden gut behandelt werden. Und rund zwei Drittel (70 %) stimmen zu, dass sie eher nicht mit einem Unternehmen zusammenarbeiten würden, wenn sie wüssten, dass die Mitarbeiter unzufrieden sind.
Doch wie erreichen Unternehmen eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit? Nach wie vor steht das Gehalt (52 %) an erster Stelle. Weitere wichtige Aspekte: flexibles, hybrides Arbeiten, Fort- und Weiterbildungen sowie Mitarbeiter Benefits und gute Unterstützung durch HR sowie optimale technische Devices und technischer Support. Generell ist es so, dass Marken, die ihr Leistungsversprechen erfüllen, auch in Zeiten der Unsicherheit ihre Stellung halten.
«Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass Konsument:innen und Mitarbeiter gleichermassen hohe Erwartungen an Unternehmen haben. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, eine starke Kund:innen- und Mitarbeiterbindung aufzubauen und so letztlich die Markentreue zu erhöhen, ist es entscheidend, auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter (EX) als Repräsentanten des Unternehmens einzugehen und ein angenehmes Arbeitsumfeld anzubieten. Eine strategisch aufgesetzte Total Experience ist Pflicht», schliesst Armgard Eichhoff ab.
Die Studie wurde von ServiceNow in Auftrag gegeben und vom Meinungsforschungsinstitut Opinium Research im März 2023 durchgeführt. Im Rahmen der Umfrage wurden 13`000 Erwachsene ab 18 Jahren in neun EMEA-Ländern – Deutschland, Schweiz, Vereinigtes Königreich, Irland, Frankreich, Italien, Niederlande, Schweden und die Vereinigten Arabischen Emirate –, darunter 1‘000 Befragte in der Schweiz, zu ihrer Einstellung zu Kund:innen- und Mitarbeitererfahrungen befragt.
Cyber-Grossrisiken: Wie steht es um die Versicherbarkeit?
Ein Cyber-Symposium, durchgeführt von der Versicherungsgesellschaft Helvetia, packte am 5. Juni 2023 «Herausforderungen bei der Bewältigung von Cyber-Toprisiken» an. Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Versicherungsbranche diskutierten gemeinsam über wirkungsvolle Lösungsansätze.
Redaktion
-
6. Juni 2023
Martin Jara, CEO Helvetia Schweiz, als Referent am Symposium «Herausforderungen bei der Bewältigung von Cyber-Toprisiken» im Casino Bern. (Bild: Helvetia)
Das Bedürfnis der Schweizer Unternehmen nach Lösungen gegen die Cyberkriminalität ist gross und wächst mit hoher Dynamik. Gemäss den «Global Digital Trust Insights 2023» des Beratungsunternehmens PwC sehen 73 Prozent der Schweizer Firmen in diesem Bereich dringenden Handlungsbedarf. Mit dem Aufstieg der Cyberkriminalität zu einem der zentralsten Toprisiken wächst die Versicherungslücke für Cyber-Grossereignisse national und international. Das Symposium «Herausforderungen bei der Bewältigung von Cyber-Toprisiken» von Helvetia vom 5. Juni 2023 hat die akuten Problemstellungen offensiv in die öffentliche Wahrnehmung gerückt.
Kaum ausreichender Schutz vor Cyber-Grossrisiken
«Zwar kann die Versicherungsindustrie heute Einzelrisiken – entsprechende Investitionen der Unternehmen in Prävention und Datensicherheit vorausgesetzt – gut abdecken», sagte Martin Jara, CEO von Helvetia Schweiz. «Aber für grosse Ereignisse, die mit einer Vielzahl an Betroffenen weit über Einzelangriffe hinausgehen können, besteht aktuell in der Schweiz kein ausreichender Schutz.» Zentrales Element müsse der Ausbau der Resilienz der Schweizer KMU-Wirtschaft sein: Kein Obligatorium, aber branchenspezifische Prävention, um finanzielle Entschädigung weiterhin zu ermöglichen.
«Dreiklang der Resilienz»
Wie eine derartige Vorgehensweise aussehen könnte, legte Alexandra Arni dar, Leiterin ICT von Swiss Banking und Vizepräsidentin des Swiss Financial Sector Cyber Security Centre (FS-CSC). Dort baue man bei der Zusammenarbeit aller involvierten Parteien bereits heute auf den «Dreiklang der Resilienz», nämlich Prävention, Krisenmanagement und Schadensbehebung. Hans-Ulrich Bigler, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes (SGV), verwies darauf, dass das wichtigste Standbein der Schweizer Volkswirtschaft, nämlich die rund 600 000 KMU, mindestens ebenso stark wie Grossunternehmen und Betreiber systemkritischer Infrastrukturen von der Bedrohung durch Cyberkriminelle betroffen seien. Es sei deshalb von Bedeutung, dass sich KMU mit den Risiken auseinandersetzten und die Prävention ernst nähmen.
Raphael Reischuk, Partner und Head of Cybersecurity bei Zühlke Engineering, nahm den Faden seines Vorredners auf. Nachdrücklich unterstrich Reischuk, dass die Versicherbarkeit von Cyberrisiken zum Wohle der Bevölkerung, der Wirtschaft und schlussendlich auch der demokratischen Struktur unserer Gesellschaft zwingend und möglichst zeitnah sichergestellt werden muss. Wie die Thematik technisch angegangen werden kann, zeigte Reischuk anhand eines datenbasierten Systems zur Echtzeiterhebung von Cyberrisiken, welches ein verbessertes globales Lagebild ermöglicht, Anreize zur Reduktion der Cyberrisiken verspricht und Versicherungsnehmer mit adaptiven Versicherungsprämien belohnt.
Verwaltung und Wissenschaft unterstützen breite Zusammenarbeit
Der Bedarf nach einer Lösung für die verbesserte Versicherbarkeit von Cyber-Grossrisiken sowie die Bündelung unterschiedlicher Kompetenzen und Erfahrungen stiess auch bei den anwesenden Vertreterinnen und Vertretern von Verwaltung und Wissenschaft auf offene Ohren. Florian Schütz, Leiter des nationalen Zentrums für Cybersicherheit (NCSC) und designierter Direktor des neuen Bundesamtes für Cybersicherheit, betonte in seinen Ausführungen, wie wichtig der Beitrag der Unternehmen für eine den nationalen Werten und Prinzipien entsprechende Cyberstrategie sei. Letztlich sei aber auch die Wirtschaft daran interessiert, das Thema Cybersicherheit als Produktivitätsfaktor zuoberst auf der Agenda zu platzieren. Seitens des NCSC sei man jedenfalls erfreut, dass die Versicherbarkeit von Cyberrisiken zunehmend in den Fokus rückt. «Im Rahmen der nationalen Diskussion um die Erhöhung der Cyberresilienz und der Minimierung volkswirtschaftlichen Schadens ist heute der richtige Zeitpunkt gekommen, um diese Diskussion zu führen», so Florian Schütz.
Auf wissenschaftlicher Seite können sich Wirtschaft und staatliche Instanzen dabei auf das grosse Know-how spezialisierter Start-Ups und nationaler Institutionen, wie etwa die Eidgenössisch Technische Hochschule ETH verlassen. Professor Florian Tramèr, Experte für Computersicherheit, Persönlichkeitsschutz und Machine Learning im Departement für Informatik der ETH Zürich, zeigte auf, wie intensiv sich die Wissenschaft aktuell mit dem Thema befasst und schon heute zukunftsgerichtete Modelle unter Einbezug von Wirtschaft und Staat entwickelt.
Versicherungswirtschaft ist auf verbesserte Grundlagen und geeignete Risikomodelle angewiesen
Jean-Philippe Moser, Leiter des Ressorts Versicherungsbranchen beim Schweizerischen Versicherungsverband SVV, und David Ribeaud, CEO Specialty Markets bei Helvetia, betonten den Willen der Branche, ihren Beitrag dazu zu leisten. Zum Beispiel im Bestreben, eine solide Datengrundlage und geeignete Risikomodelle zur besseren Versicherbarkeit von Cyberangriffen zu erreichen. Gleichzeitig betonten beide Referenten die Notwendigkeit verbesserter Grundlagen, um eine erhöhte Cyberresilienz der Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft zu schaffen. Unternehmen, welche in die Cybersicherheit und Prävention investieren, werden bessere Chancen auf entsprechende Versicherungslösungen haben.
Chancen für politische Akzeptanz stehen gut
Und wie steht es um die politische Mehrheitsfähigkeit von derartigen Lösungsansätzen? Gemäss Ständerat Werner Salzmann (SVP, BE), Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerates (SiK-S), stehen die Chancen dafür gut. Schliesslich erachtet die SiK-S das Thema Cyberkriminalität schon länger als eines der dringlichsten Probleme in der aktuellen Sicherheitslage. Jede breit abgestützte Initiative von ausserhalb des politischen Spektrums würde wohlwollend geprüft, so der SVP-Politiker anlässlich des Cyber-Symposiums in Bern.
Unter Einbezug der dargelegten Positionen erarbeiten der SVV und die angeschlossenen Versicherungsunternehmen in der Arbeitsgruppe «Cyber» die notwendigen Grundlagen. Im Rahmen eines Folgesymposiums werden dann die gewonnenen Erkenntnisse mit den Akteuren besprochen und allfällige weitere Schritte definiert. So gesehen ist es realistisch, dass die Schweiz innerhalb eines vernünftigen Zeitrahmens eine realistische und von allen Parteien mitgetragene Zusammenarbeit zwischen den wichtigsten Vertretern von Wirtschaft, Wissenschaft und Staat zu etablieren vermag. Das wäre eine weltweit wegweisende Massnahme und eine grosse Chance für den Wirtschaftsstandort.
Jubiläum von ConSense GmbH: 20 Jahre erfolgreiche QM-Unterstützung
Seit nunmehr zwei Jahrzehnten ist die ConSense GmbH aus Aachen, Herstellerin von Softwarelösungen für Qualitätsmanagement- und Integrierter Managementsysteme, am Markt. In den 20 Jahren des Bestehens hat sich ein grosser Kundenstamm entwickelt, der stetig weiter wächst – auch in der Schweiz.
Redaktion
-
5. Juni 2023
20 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit für QM-Software. (Bild: ConSense)
Vor genau zwei Jahrzehnten fiel der Startschuss für die ConSense GmbH. Der Softwareentwickler aus Aachen überraschte den Markt mit modernen Softwarelösungen zum Aufbau von prozessorientierten Qualitätsmanagement- und Integrierten Managementsystemen. Ziel war es, Unternehmen mit einer anwendungsfreundlichen, praxisnahen Lösung beim transparenten Management der Qualitätsmanagementnorm DIN EN ISO 9001 sowie beliebiger weiterer Normen und Richtlinien wirkungsvoll zu unterstützen.
Vollständige elektronische IMS- und QM-Unterstützung
Heute, im Jahr 2023, zählt das Unternehmen nach eigenen Angaben zu den technologisch führenden Anbietern von Software für das Prozess- und Qualitätsmanagement sowie für Integrierte Managementsysteme. Besonders hervorgehoben wird vom Unternehmen selbst der ganzheitliche Ansatz der Produkte: Neben intelligenter Technologie zur vollständigen elektronischen Unterstützung verschiedener Managementbereiche nehmen die Lösungen auch Aspekte einer nachhaltigen Organisationsentwicklung und die aktive Einbeziehung von Mitarbeitenden in den Blick. Spezialisierte Produkte unterstützen zudem Branchen mit erhöhten regulatorischen Anforderungen, z. B. im transparenten Management von GxP-Vorgaben. Inzwischen nutzen über 750 Unternehmen in 30 Ländern ConSense Software in über 20 Sprachen.
Kontinuierliche Weiterentwicklung für lebendige, akzeptierte Managementsysteme
Die ConSense GmbH hat ihre Softwarelösungen im Laufe von zwei Jahrzehnten durch zahlreiche Weiterentwicklungen immer wieder neu den aktuellen Bedürfnissen der Praxis angepasst. Ganz neu ist etwa die Integration eines KI-Assistenten in die Software, der QM-Verantwortlichen viel Arbeit bei der Erstellung von Texten, Prozessen und eLearnings abnimmt. „Unser Kundenkreis schätzt uns für unsere Innovationskraft und einen ausgeprägten Servicegedanken und stellt uns immer wieder neue spannende Aufgaben, die uns inspirieren und zu Höchstleistungen antreiben. Ziel ist dabei immer, Unternehmen und Organisationen durch lebendige und wirklich akzeptierte Managementsysteme deutlich zu entlasten“, meint Dr. Iris Bruns aus der Geschäftsführung der ConSense GmbH. Sie ergänzt: „Wir haben uns auch für die nächsten zwei Jahrzehnte viel vorgenommen – unsere Kund:innen dürfen gespannt sein.“
Rechnungsautomatisierung: Fünf Herausforderungen meistern
CFOs widmen dem Rechnungsmanagementprozess möglicherweise zu wenig Aufmerksamkeit, da sie annehmen, er laufe von selbst. Tatsächlich fehlt ihnen jedoch oft ein umfassender Überblick über ihre Kreditorenbuchhaltung und über die Gesamtkosten, die ihr Unternehmen im Rechnungsprozess aufbringen muss.
Redaktion
-
5. Juni 2023
In vielen Unternehmen ist die Rechnungsautomatisierung noch wenig fortgeschritten. (Bild: Lucia Grzeskiewicz / Pixabay.com)
Branchendaten zufolge treten bei über zwei Drittel der Unternehmen Fehler bei mehr als einem Prozent des gesamten Rechnungsvolumens auf, und 20 bis 30 Prozent aller Rechnungen müssen manuell bearbeitet werden. Daher ist es entscheidend, diesen fehleranfälligen Prozess zu verbessern. Die Automatisierung des Rechnungsmanagements bietet eine einfache und zukunftssichere Lösung. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und Cloud-Technologie können Unternehmen ihren Prozess optimieren und ihre Finanzabteilung entlasten. Die Mitarbeitenden haben dann mehr Zeit für strategischere Aufgaben. Aber vor welchen Herausforderungen stehen Finanzabteilungen im Rechnungsmanagement? Wann kann eine Automatisierungs-Software helfen?
Herausforderung Nr. 1: Papierrechnungen und manuelle Prozesse
Laut dem amerikanischen Institute of Finance & Management IOFM erhält der Durchschnittsbetrieb immer noch 63 Prozent seiner Rechnungen in Papierform. Diese Abhängigkeit von Papierrechnungen beeinträchtigt die effiziente Verarbeitung von Rechnungen erheblich, da über die Hälfte der Unternehmen über 75 Prozent ihrer Papierrechnungen manuell bearbeitet. Das führt zu einer kostspieligen und fehleranfälligen Dateneingabe, verzögerten Zahlungen, verpassten Rabatten, Compliance- und Sicherheitsrisiken, hohen Speicher- und Abrufkosten, Verzögerungen beim Hochladen von genehmigten Rechnungen in nachgelagerte Systeme sowie zeitraubenden Lieferantenanfragen.
Die Mitarbeitenden müssen Bestell-, Rechnungs- und Zahlungsinformationen manuell erfassen und abgleichen, was den Prozess mühsam und zeitaufwendig macht. Der Abgleich von Rechnungsposten mit Daten in einem Bestellsystem und die manuelle Rechnungsgenehmigung bereiten 28 Prozent der Beschäftigten in der Kreditorenbuchhaltung Probleme. 17 Prozent betrachten die Eingabe von Rechnungsdaten als größte Herausforderung, während 15 Prozent die Rechnungscodierung als Hauptanliegen nennen. Zusätzlich haben 20 Prozent der Unternehmen Schwierigkeiten, Lieferdokumente für den Abgleich zu beschaffen. Ein gleich hoher Prozentsatz kämpft mit der Verarbeitung doppelter Rechnungen bei der Bearbeitung von Papierrechnungen, so die Untersuchung von IOFM.
Lösung: Mit modernen Cloud-Lösungen gelingt es, Ausgabenverwaltungsprozesse vollständig zu automatisieren – einschliesslich der Rechnungsverarbeitung. Papierrechnungen werden gescannt oder in entsprechende Plattformen hochgeladen. Das stellt sicher, dass die meisten Felder (Rechnungsnummer, Datum, Fälligkeitsdatum, Bestellnummer, Währung oder Lieferantenname) automatisch extrahiert werden. Verfügt die Lösung über KI-Technik, werden die erfassten Daten eigenständig den gewünschten Buchungskategorien zugeordnet, die verschiedenen Belege miteinander abgeglichen und fristgerecht überwiesen. Hierfür muss die Lösung nahtlos an die bestehende Systemlandschaft samt ERP-Systemen angebunden sein. Dies reduziert nicht nur den Zeitaufwand für die Rechnungsbearbeitung, sondern sorgt auch für qualitativ hochwertige und korrekte Buchungen, da das Risiko menschlicher Fehler stark sinkt.
Herausforderung Nr. 2: Ungenaue oder unvollständige Daten
Eine weitere Herausforderung im Rechnungsmanagement ist der Umgang mit ungenauen oder unvollständigen Daten. Das liegt an der fehleranfälligen Dateneingabe per Hand und fehlenden Standardprozessen zur Rechnungserfassung. Die Folge: Inkonsistenzen bei der Dateneingabe – insbesondere dann, wenn Papierbelege und Excel-Sheets den Prozess begleiten.
Lösung: Eine automatische Texterkennung und Datenextraktion verhindert Fehler, die mit der manuellen Dateneingabe verbunden sind. Verfügt die Lösung über eine KI-Technologie, kann diese die ausgelesenen Rechnungsdaten validieren, mit Lieferanten Bestellungen abgleichen und die Codierung von Einzelposten automatisieren – einschliesslich Kategorien, Kostenobjekten und Mehrwertsteuer. Tauchen Fehler auf (zum Beispiel doppelte Rechnungen oder Daten, die betrügerisch erscheinen oder nicht mit den ERP-Daten übereinstimmen), sendet die Plattform Warnungen an voreingestellte Benutzerrollen. So stellt sie sicher, dass Ausreisser einzeln geprüft werden. Das verhindert Richtlinienverstösse und Doppelzahlungen und reduziert manuelle Eingriffe auf ein Minimum.
Herausforderung Nr. 3: Komplexe Genehmigungsworkflows
Häufig ist der Genehmigungsprozess in der Kreditorenbuchhaltung komplex, es mangelt dabei an Klarheit und Konsistenz. Dies kann an Unterschieden in der Organisationsstruktur liegen – beispielsweise in globalen Organisationen, in denen jede Einheit ein anderes Buchhaltungssystem, einen unabhängigen Prozess oder unterschiedliche Software-Lösungen verwendet. Darüber hinaus kann die Verwendung von papierbasierten Geschäftsprozessen die Genehmigungsworkflows weiter verkomplizieren und zu Verzögerungen und Fehlern führen.
Zu den Folgen komplexer Genehmigungsworkflows gehören längere Bearbeitungszeiten, höhere Kosten durch manuelle Eingriffe, potenzielle Compliance-Probleme und Schwierigkeiten bei der Nachverfolgung von Rechnungen. Rechnungen, die mehrere Genehmigungsebenen erfordern, gehen manchmal zwischen Systemen verloren, was zu verspäteten Zahlungen und verpassten Skonti für vorzeitige Zahlungen führen kann.
Lösung: Eine automatisierte Lösung ermöglicht es, für unterschiedliche Entitäten oder Arten von Rechnungen unterschiedliche Genehmigungsabläufe zu verwenden, zum Beispiel lieferantenbasierte Genehmigungen, Kostenträgergenehmigungen oder benutzerdefinierte Genehmigungen. Lieferantenbasierte Workflows weisen bei der Einreichung eine Standard-Lieferantengenehmigung zu. In diesem Fall kann die Rechnung automatisch zur Überprüfung weitergeleitet werden.
Eine weitere Option ist die Implementierung von Workflows für Vorgesetzte mit automatischer Genehmigung. Hier werden alle Rechnungen automatisch genehmigt, wenn sie unter einem bestimmten Schwellenwert liegen. Kostenträgerbasierte Workflows lassen sich ebenfalls automatisieren. In komplexeren Fällen kann eine Mischung von Genehmigungsabläufen zum Einsatz kommen, etwa kostenträgerbasierte Genehmigungsworkflows mit lieferantenbasierten automatisierten Workflows.
Eine entsprechende Software ermöglicht es ausserdem, Rollen und Verantwortlichkeiten für jeden am Genehmigungsprozess beteiligten Stakeholder zu definieren. Das reduziert das Risiko doppelter oder widersprüchlicher Genehmigungen.
Herausforderung Nr. 4: Fehlende Standardisierung
Es steht noch ein weiteres grosses Hindernis bei der Automatisierung der Kreditorenbuchhaltung im Weg: die fehlende Standardisierung des Formats und Inhalts von Rechnungen. Lieferanten verwenden teilweise unterschiedliche Rechnungsmethoden, beispielsweise eine Mischung aus manueller Rechnungsverarbeitung und elektronischer Rechnungsstellung. Hinzu kommt manchmal noch eine unterschiedliche Rechnungsverarbeitungs-Software für verschiedene Unternehmen. Dies führt leicht zu einem Mangel an Datenkonsistenz, was es schwierig macht, die erforderlichen Informationen automatisch zu extrahieren und zu verarbeiten.
Das Fehlen einer Standardisierung in den Arbeitsabläufen der Rechnungsverarbeitung erhöht das Risiko von Fehlern und Verzögerungen, die sich auf den gesamten Zyklus bis zur Zahlung auswirken können.
Lösung: Die Einführung einer AP-Lösung (AP steht für Accounts Payable, deutsch: Kreditorenbuchhaltung) bewirkt einheitliche Datenformate und eine reduzierte Zahl an Software-Lösungen, die nahtlos miteinander verbunden sind. Mit ihr sind Unternehmen nicht nur in der Lage, jedes Rechnungsformat zu lesen, sondern auch Rechnungen über verschiedene Kanäle, wie E-Mail, Peppol oder Lieferantenportale, zu erhalten. Die Daten werden direkt in der AP-Lösung verarbeitet und an das angebundene ERP-System geleitet. Weitere Technologien oder Tools wie Dokumentenscanner oder Workflow-Lösungen sind dann überflüssig. Auf diese Weise entsteht eine echte End-to-End-Transparenz und -Kontrolle. Dadurch verschwinden auch Datensilos, was eine Echtzeit-Analyse der Ausgaben und genauere Prognosen ermöglicht.
Herausforderung Nr. 5: Mangelnde Einblicke in den Cashflow
Leitende Finanzmanager legen grossen Wert auf Cashflow-Analysen. Allerdings haben viele Unternehmen Schwierigkeiten, ihren mittelfristigen Cashflow präzise zu prognostizieren. Laut KPMG liegen nur 23 Prozent der Firmen innerhalb von fünf Prozent ihrer Prognosen, wobei ungenaue Daten ein Hauptproblem für Führungskräfte und CFOs darstellen. Zusätzlich haben 34 Prozent der Unternehmen keinen Einblick in Rechnungs- und Zahlungsdaten. In einer papierbasierten Rechnungsverarbeitungsumgebung mangelt es Finanzabteilungen an einem umfassenden Überblick über den Workflow, was die Working-Capital-Verbesserung erschwert.
Die ineffektive Verwaltung von Geld kann sich negativ auf das gesamte Unternehmen auswirken, einschliesslich höherer Kreditkosten und der Unfähigkeit, in Wachstum zu investieren. Deshalb geben 58 Prozent der Firmen an, Echtzeit-Einblicke in die Finanzdaten der Kreditorenbuchhaltung zu benötigen. In einer papierbasierten Umgebung fallen jedoch wichtige Daten unter den Tisch, zudem fliessen manchmal veraltete Informationen ein.
Lösung: Ein AP-System verhindert Zahlungsverzögerungen durch Automatisierung und End-to-End-Integrationen. In einem manuellen Prozess ist es üblich, dass Verbindlichkeiten im Rechnungseingang hängen bleiben, was zu verzögerten Zahlungen von Lieferantenrechnungen führt.
Eine Automatisierungs-Software macht es einfach, automatische Genehmigungen für bestimmte Lieferanten zu implementieren, sodass die Kreditorenbuchhaltung Echtzeit-Einblicke in ausstehende Zahlungen und Zahlungszeiten erhält. Mit dem Analysemodul gelingt es dem Finanzteam, die Bearbeitungszeiten für jeden Lieferanten in weniger als einer Minute ermitteln. Darüber hinaus erhalten sie Echtzeit-Benachrichtigungen, um Engpässe einfach zu identifizieren und zu beheben. Rechnungen landen automatisch bei den Zuständigen, um die Bearbeitungszeit zu verkürzen.
Zusätzlich verbessert die Software die Ausgabentransparenz und ermöglicht es Unternehmen, Entscheidungen auf Basis von Echtzeit-Daten zu treffen. Sie überwacht den Cashflow, verfolgt den Zahlungsstatus und stärkt die Beziehungen zu Lieferanten durch zeitnahe und genaue Zahlungen.
Autor: Lars Mangelsdorf ist Mitbegründer von Yokoy und leitet das deutsche Team mit Sitz in München. Das Schweizer Fintech ist Anbieter einer KI-gesteuerten Ausgabenmanagement-Plattform für mittelständische und grosse Unternehmen.
Die MCH Group will ihre Chemie- und Life Science-Messe Ilmac stärken und hat dazu die Agentur Yellow hinzugezogen. In einem umfassenden Brandingprozess wurde die Positionierung der B2B-Branchenplattform geschärft und mit einem zukunftsfähigen Auftritt versehen.
Redaktion
-
2. Juni 2023
Die Ilmac existiert seit 1959 und ist in der Schweizer Chemie- und Pharmabranche als Fachmesse bekannt. Die Live-Marketing-Plattform findet alle zwei Jahre in Basel und jeweils im Zwischenjahr in kleinerer Form in Lausanne statt. Im Gleichschritt mit den Veränderungen in der Messelandschaft sowie in Chemie-, Pharma- und Life Science-Brache hat sich die Fachmesse fortlaufend angepasst. Aus diesem Grund sahen die bei der MCH Group Verantwortlichen für die Ilmac den Zeitpunkt gekommen, um eine Standortbestimmung der Marke und ihrer Positionierung vorzunehmen.
Mit dieser Ausgangslage hat die MCH Group Yellow kontaktiert. Als Ziel wurde definiert, die Position der Ilmac als Live-Marketing-Plattform für Business, Networking, Wissenstransfer und Trends zu stärken. Im Rahmen eines mehrstufigen Prozesses wurde ein Markenfundament entwickelt, das von Purpose bis Markenversprechen alle Aspekte einer Identität umfasst. Für diese Markenpersönlichkeit entwickelten die Designer ein Corporate Design, das für Off- und Online- sowie für Bewegtbild-Anwendungen geeignet ist. Entstanden ist ein modulares Konzept, das den einzelnen Bereichen und Formaten unter dem Dach der Ilmac grösstmöglich Individualität erlaubt und doch ein visuell einheitliches Erscheinungsbild sicherstellt. Erste Umsetzungen der Markenkreation sind aktuell bei der Ausstellerakquise und online im Einsatz.
Verantwortlich bei MCH Group: Céline Futterknecht (Brand Director). VerantwortlicheAgentur: Yellow.