Deutsche Jungunternehmer:innen setzen auf digitale DIY-Tools
Eine Umfrage von GoDaddy in Deutschland unterstreicht das umsetzungsorientierte Mindset der Gen Z: 59% der Kleinunternehmer:innen aus dieser Altersgruppe haben ihre Website eigenständig erstellt – das sind bedeutend mehr als bei den Milennials oder Unternehmer:innen aus der Gen X.
Redaktion
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16. August 2023
(Symbolbild: Unsplash.com)
Die Umfrage zeigt, dass alle Unternehmer:innen – unabhängig von ihrem Alter – um den Einfluss einer gut gestalteten Website auf ihr Geschäft wissen. So sind sich 79% der Befragten einig, dass sich ihre Website positiv auf den Umsatz auswirkt. Ebenso stimmen 38% der Aussage zu, dass die Unternehmenswebsite als Katalysator für Verkäufe auf anderen Kanälen dient. Darüber hinaus betonen 43% der Befragten, dass ihre Website ihnen Zugang zu neuen Zielgruppen ermöglicht.
Bei der Nutzung von Marketing-Tools zeigt sich vor allem bei der Gen Z eine deutliche Affinität zu den Themen Technologie und Automatisierung: 79% der Befragten aus dieser Altersgruppe nutzen Automatisierungstools für ihr Marketing, während es bei den Millennials 63% und bei der Gen X sogar lediglich 40% sind.
Investitionen in Social-Media-Marketing
Punkto Marketing-Aktivitäten möchten mehr als die Hälfte (54%) der Umfrageteilnehmer:innen in Social-Media-Werbung investieren, während 49% der Befragten die Umstellung auf responsives Webdesign priorisieren. Weitere 47% planen eine SEO-Optimierung, um ihre Online-Sichtbarkeit zu steigern.
«Die Umfrage zeigt, dass junge Unternehmer:innen in Deutschland grosse Lust haben, selbst Hand anzulegen, um ihr eigenes Business aufzubauen und wachsen zu lassen», resümiert Alexandra Anderson, Marketing Director bei GoDaddy Deutschland.
Die Umfrage «GoDaddy Data Observatory» des Website- und Domain-Anbieters GoDaddy wurde im März 2023 von Advanis in Brasilien, Kolumbien, Deutschland, Indien, Mexiko, den Philippinen, Singapur, Spanien, Thailand und den USA durchgeführt. Befragt wurden Inhaber:innen von Kleinunternehmen mit maximal 50 Beschäftigten. Für die Studie wurden insgesamt 4’682 Unternehmer:innen befragt, darunter 480 in Deutschland.
Innovation Qualité: Pionierprojekte gesucht!
2024 zeichnet die Schweizerische Akademie für Qualität in der Medizin SAQM erneut herausragende Qualitätsprojekte mit der Innovation Qualité aus. Gesundheitsfachleute aus der ganzen Schweiz sind eingeladen, ihre erfolgreichen und praxisbewährten Projekte einzureichen.
Redaktion
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16. August 2023
Die Ausschreibung für den Preis Innovation Qualité der FMH hat begonnen und läuft noch bis zum 4. Dezember 2023. (Bild: geralt / Pixabay.com)
Muttersprachlicher Geburtsvorbereitungskurs, App-basierte Früherkennung von Krebssymptomen, elektronische Überwachung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen etc. – schon wenige Beispiele früherer Gewinnerprojekte der Innovation Qualité zeigen: Pionierwerke, welche die Versorgung von Patientinnen und Patienten verbessern, gibt es in allen Fachgebieten des Gesundheitswesens. Um solche Qualitätsprojekte bekannt zu machen und zu deren Nachahmung und Weiterentwicklung anzuregen, vergibt die Schweizerische Akademie für Qualität in der Medizin SAQM der FMH alle zwei Jahre ihren Qualitätspreis. Bis am 4. Dezember können praxiserprobte Qualitätsprojekte zur Beurteilung durch unabhängige Expertinnen und -experten eingegeben werden.
Digitale Innovation, Patientensicherheit und ärztliche Qualitätsinitiativen
Um stets aktuelle Qualitätsbestrebungen abzubilden und zu fördern, wird bei jeder Ausgabe der Innovation Qualité ein neuer Themenschwerpunkt gewählt. 2024 ist dieser der Digitalen Innovation und damit Qualitätsprojekten gewidmet, die mithilfe neuer digitaler Technologien zum Wohl von Patientinnen und Patienten beitragen. Dotiert ist diese erste Preiskategorie mit 15’000 Franken. Dieselbe Preissumme winkt auch in der zweiten Preiskategorie zum Thema «Patientensicherheit und Prävention vermeidbarer unerwünschter Ereignisse». Und wenn ein preiswürdiges Qualitätsprojekt weder in die erste noch die zweite Preiskategorie passt, sollten sich die Verantwortlichen um den mit 10’000 Franken ausgeschriebenen Sonderpreis der Jury bewerben. Diese dritte Preiskategorie ist Ärztinnen und Ärzten vorbehalten, während die beiden anderen Kategorien Fachleuten aus allen Gesundheitsberufen und -disziplinen offenstehen.
Breite Abstützung und Bekanntheit
31 Organisationen aus dem ganzen Gesundheitswesen unterstützen die Innovation Qualité 2024. Die ausgezeichneten Projekte werden sowohl den Medien als auch in der Schweizerischen Ärztezeitung und auf der Preiswebseite präsentiert. Zudem können die Gewinnerinnen und Gewinner ihre Qualitätsprojekte an der Preisübergabe einem interessierten Fachpublikum vorstellen. Verliehen wird die Innovation Qualité im Rahmen des SAQM-Symposiums vom 24. Mai 2024 in Bern.
Campfire und LID bauen digitale Brücke zwischen Stadt und Land
Die Agentur Campfire mit Sitz in Nidau lanciert gemeinsam mit dem Landwirtschaftlichen Informationsdienst LID die neue digitale Informationsplattform Lid.ch.
Redaktion
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16. August 2023
Die digitale Informationsplattform wurde mit einem neuartigen Headless-CMS-Ansatz realisiert und im Frühling 2023 lanciert. Sie dient als zentrale Anlaufstelle und soll dem Leitspruch «Wir bauen Brücken zwischen Stadt und Land» Rechnung tragen.
Eine Website zur Erreichung der Unternehmensziele
Um die ambitionierten strategischen Ziele des LID zu erreichen, hat sich das Projektteam zur Aufgabe gemacht, die Auffindbarkeit, Usability und User Experience mit der neuen Website signifikant zu verbessern.
In einer ersten Phase wurden die Bedürfnisse und Interessen aller relevanten Zielgruppen identifiziert. Mit den gewonnenen Erkenntnissen wurde ein nutzerzentriertes Zugangskonzept geschaffen.
In enger Zusammenarbeit zwischen LID und Campfire werden Lösungen erarbeitet, um die umfangreichen Inhalte und hilfreichen Angebote auffindbar und zugänglich abzubilden. Als Basis wurden alle Inhalte und Angebote mit einem umfangreichen Tagging-Konzept verschlagwortet. So können Inhalte dynamisch, systematisch und flexibel verwendet und ausgegeben werden.
Markenwerte visuell neu belebt
Das bestehende Corporate Design wurde einem digitalen Rebranding auf Basis der Unternehmenswerte unterzogen. Mit einem neuen, flexiblen Design-System sollen zukünftige Anpassungen effizient und konsistent vorgenommen werden können.
Moderne Technologien, kurze Ladezeiten
Die Plattform wurde mit dem Headless-CMS-Ansatz in Umbraco mit modernen Technologien und Frameworks umgesetzt, was kurze Ladezeiten ermöglicht. Diese Performance ist dabei ein Schlüsselfaktor, um die Wahrnehmung und Nutzung der Inhalte des LID weiter auszubauen. Der Headless-Ansatz ermöglicht es dem LID ausserdem, die Inhalte künftig auch auf anderen Kanälen personalisiert bereitzustellen.
Durch eine technische Trennung des Inhalts – im CMS mit dem Headless-CMS Umbraco – und der Präsentationsform im Frontend wird eine Flexibilität und Unabhängigkeit bei der Inhaltserfassung ermöglicht und die Weiterentwicklung der Informationsplattform vereinfacht.
Nahtlose Integrationen anderer Systeme
Die Plattform ist an das Schweizer Newsletter-Tool MailXpert angebunden und bietet eine nahtlose Integration diverser Drittsysteme, wie zum Beispiel Infogram. Medienschaffende haben zudem die Möglichkeit, redaktionelle Artikel mit einem Klick zu kopieren und wiederzuverwenden. Dynamische Themenseiten und eine benutzerfreundliche Such- und Filterfunktion runden das digitale Angebot des LID ab.
Verantwortlich bei LID: Markus Rediger (Geschäftsführer), Jonas Ingold (Redaktionsleiter und Projektleiter online), Daniela Carrera, Andreas Reichmuth (Projektleitende Schulen), Stefanie Mancini (Projektleiterin Kommunikation). Verantwortlich bei Campfire: Nico Erb (Research), Dirk Unger (Design), Daniel Vasile, Patric Martin, Pius Caduff (Development), Damian Kunz (Strategy).
Umstieg auf SAP S/4HANA: Es braucht den passenden Partner
In Management-Kreisen ist das Thema ERP-Projekt nicht immer positiv belegt. Zeigen doch auch Studien, dass ERP-Einführungsprojekte meist mehr kosten als geplant, länger dauern und am Ende nicht die erwarteten Ergebnisse erzielen. Ähnliches gilt auch für größere Release-Wechsel. Gerade in produzierenden KMU gilt daher oftmals der Leitspruch „Never change a running system“. Aber spätestens, wenn die Mainstream-Wartung der SAP Business Suite wie angekündigt im Jahr 2027 ausläuft, führt für SAP-Kunden kaum noch ein Weg an der Migration auf SAP S/4HANA vorbei.
Redaktion
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15. August 2023
Der Umstieg auf SAP S/4HANA bereitet vielen Anwendungsunternehmen noch Kopfzerbrechen. (Bild: zVg / Trovarit. AG)
Die SAP hat im Jahr 2015 mit dem Produktlaunch von SAP S/4HANA, dem Nachfolgerprodukt der Business Suite, eine Lösung angekündigt, mit der Kunden die digitale Transformation mit der Einfachheit der Cloud vorantreiben können. Hierbei steht das „S“ im Namen für „Simple“ und die „4“ für die vierte Produktgeneration. „HANA“ zeigt an, dass die Lösung komplett auf der In-Memory-Datenbank SAP HANA läuft. Schon 8 Monate nach dem offiziellen Produktstart waren laut SAP mehr als 30 Kunden mit SAP S/4HANA live und mehr als 417 aktive Projekte wurden kommuniziert (Quelle: https://it-onlinemagazin.de/wp-content/uploads/2016/01/S4HANA_SAP_HANA_S4_Grundlagen_2016.pdf, Seite 3). Viele Kunden, welche die Business Suite damals produktiv nutzten, haben das Announcement zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich wahr- bzw. ernst genommen, hatten sie doch laut Roadmap noch bis Ende 2025 die Zusage der SAP für Wartung und Weiterentwicklung ihrer eingesetzten Lösung.
Obwohl die SAP in den darauffolgenden Jahren eine Reihe von Kampagnen startete, welche für eine rechtzeitige Migration auf SAP S/4HANA warben, haben sich die Verantwortlichen in vielen Anwenderunternehmen zunächst nicht für einen Wechsel entschieden bzw. haben diesen eher in weiter Zukunft gesehen. Über die Gründe dieser Entscheidungen kann nur spekuliert werden. Bei den Überlegungen spielte sicherlich der Kosten/Nutzen-Aspekt eine wesentliche Rolle.
Schleppende Migrationsbereitschaft
ERP-Einführungsprojekte kosten meist mehr als geplant, dauern länger und erzielen am Ende nicht die erwarteten Ergebnisse. Die Strategie, sich zunächst gegen eine Migration „der ersten Stunde“ zu entscheiden, ist aus sachlichen Gründen auch durchaus nachvollziehbar. Software-Produkte sind niemals fehlerfrei, dies gilt gerade für komplexe Anwendungen wie ERP-Lösungen. Unternehmen, die sich für den Einsatz einer Standard-Applikation mit wenigen produktiven Anwendern entscheiden, sollten daher einen höheren Aufwand für Support, sowohl extern als auch intern, einkalkulieren.
Ein weiterer relevanter Aspekt, sich gegen eine frühzeitige SAP S/4HANA-Migration zu entscheiden, war sicherlich die mangelnde Verfügbarkeit von Einführungsberatern mit entsprechender Praxiserfahrung. Die etablierten Systemhäuser und Implementierungspartner hatten zu diesem Zeitpunkt nur wenige eigene SAP S/4HANA-Projekte. Die Möglichkeit, ihre Berater in entsprechenden Projekten einzusetzen, war daher begrenzt. Darüber hinaus gestaltet sich die Schulung von Einführungsberatern in neuen Software-Versionen ohnehin meist schwierig, da sie aufgrund ihrer hohen Auslastung in der Regel nur bedingt verfügbar sind.
Wie ist die aktuelle Marktsituation heute, knapp 8 Jahre nach der Produktankündigung durch die SAP in Bezug auf S/4HANA? Dieses Thema beschäftigte u. a. die DSAG (Deutschsprachige SAP® Anwendergruppe e.V.), weswegen sie hierzu für ihren jährlichen Investitionsreport ihre Mitgliedsunternehmen befragte. Für den Report 2022 wurde die Frage „Wie weit ist Ihr Unternehmen bzw. Ihre Organisation im Hinblick auf die Einführung von S/4HANA?“ wie folgt beantwortet (siehe Abbildung 1). 12 % der Befragten hatten sich noch nicht entschieden und 6 % wollten nicht auf S/4HANA wechseln. Diejenigen, die nicht wechseln wollten, nannten u. a. „Unsicherheit über Funktionalität“ und „fehlenden Business Case“ als Begründung. 47 % der Befragten gaben an, dass sie die Migration planen, aber noch nicht damit begonnen haben. 23 % der Unternehmen waren dabei, die Lösung einzuführen und lediglich 12 % hatten S/4HANA bereits im Einsatz.
Im Investitionsreport 2019, also vier Jahre nach Produktankündigung waren lediglich 3 % der DSAG-Mitglieder bereits auf S/4HANA umgestiegen und 30 % wollten frühestens in drei Jahren umsteigen. Aufgrund dieser schleppenden Migrationsbereitschaft hat sich die DSAG bei der SAP für eine belastbare Release- und Wartungsplanung über 2025 hinaus für ihre Mitglieder eingesetzt. Als Reaktion darauf hat die SAP im Februar 2020 die Wartung und Weiterentwicklung der Business Suite um zwei Jahre verlängert. Die sogenannte „Mainstream-Wartung“ läuft nun bis Ende 2027 ohne zusätzliche Gebühren. Wer für die Umstellung auf S/4HANA noch mehr Zeit benötigt, kann das zusätzlich kostenpflichtige Wartungsangebot „Extended Maintenance“ für die Business Suite bis Ende 2030 in Anspruch nehmen. Dies ist verbunden mit einem Aufschlag von zwei Prozentpunkten auf die bestehende Wartungsbasis, also einer Steigerung von 22 auf 24 %. In einer Stellungnahme zur Wartungsverlängerung durch die SAP hat der DSAG-Vorstand Andreas Oczko im Februar 2020 empfohlen, die gewonnene Zeit umgehend zu nutzen: „Die Wartungszusagen für die Business Suite 7 bis Ende 2030 sind kein Freibrief, weiter zu warten. Im Gegenteil, sie muss der Startschuss sein, dass die Unternehmen ihre letzte Zurückhaltung ablegen und die digitale Transformation beginnen.“
Abbildung 1: Wie weit ist Ihr Unternehmen bzw. Organisation im Hinblick auf die Einführung von S/4HANA? (Quelle: Investitionsreport 2022, DSAG e.V.)
Wege für eine erfolgreiche Transformation
Den SAP-Kunden, welche das Transformationsvorhaben noch nicht begonnen haben (ca. 60 %), stehen verschiedene technische und konzeptionelle Optionen für die Migration zur Verfügung. Hinsichtlich des Migrationsansatzes wird zwischen Brownfield, Greenfield und einem Mittelweg, der sog. selektiven Migration, unterschieden.
Der Brownfield-Ansatz verfolgt das Konzept einer schrittweisen Konvertierung und Umstellung des bestehenden Systems in Richtung S/4HANA. Die implementierte Lösung bleibt nahezu unverändert, erhält aber eine Art Upgrade. Individuelle Anpassungen bleiben weitgehend erhalten und vorhandene Daten werden im Wesentlichen weiter genutzt. Zur technischen Unterstützung der Migration stellt SAP u. a. Lösungen wie den Software Update Manager (SUM) oder die Database Migration Option (DMO) zur Verfügung. Vorteile des Brownfield-Ansatzes sind die mögliche Beibehaltung individueller Prozesse und die Integration in die vorhandene Systemlandschaft bei gleichzeitiger Modernisierung, Standardisierung und Konsolidierung des Gesamtsystems.
In Anlehnung an „etwas auf der grünen Wiese bauen“ ohne vorhandene bzw. gewachsene Randbedingungen zu berücksichtigen, entspricht der Greenfield-Ansatz einer grundlegenden Neuimplementierung der SAP S/4HANA-Lösung. Der Greenfield-Ansatz ähnelt dem Wechsel von einem anderen ERP-Produkt zu SAP S/4HANA. In beiden Fällen wird eine komplett neue Instanz von SAP S/4HANA aufgesetzt, indem aktuelle Geschäftsprozesse analysiert und neu konzeptioniert werden, um diese möglichst nah am Standard innerhalb der neuen Software abzubilden. Die vorhandenen Stammdaten der existierenden SAP- oder Nicht-SAP-Lösungen werden mittels entsprechender Anpassungen und Konvertierungen schrittweise in das neue System migriert. Bewegungs- bzw. historische Daten werden in der Regel nicht komplett migriert, da der Aufwand für die Transformation unter Umständen erheblich ist. Den Unternehmen bietet der Greenfield-Ansatz den Vorteil, dass die über die Jahre individualisierten ERP-Systeme durch eine neue Standardversion von SAP S/4HANA abgelöst werden und parallel zur SAP-Einführung eine Optimierung der Geschäftsprozesse stattfindet. Voraussetzung hierfür ist jedoch die Bereitschaft, im Rahmen der Implementierung umfassende prozess- und ggf. aufbauorganisatorische Veränderungen durchzuführen. Methodisch sollte die Umsetzung der erforder-lichen organisatorischen Maßnahmen durch ein entsprechendes Change Management unterlegt werden.
Ein Mittelweg aus Greenfield und Brownfield stellt die selektive Migration oder auch Landscape Transformation dar. Experten sprechen auch vom Color-Field-Ansatz oder einer hybriden Strategie. Die selektive Migration ist ein Ansatz, der auf Brownfield basiert. Gehen Unternehmen einen solchen Weg, wird zunächst das aktuelle Produktivsystem kopiert, anschließend werden alle vorhandenen, transaktionsbasierten Daten gelöscht. Das System wird dann auf SAP S/4HANA migriert. Ggf. werden erforderliche Anpassungen und Konfigurationen vorgenommen. Im Anschluss werden selektiv Daten aus dem aktuellen Produktivsystem mi-griert. Im Rahmen dieses Ansatzes ist es erforderlich, die Datenübernahme individuell zu steuern, indem z. B. nur ein definierter Ausschnitt von Daten übernommen oder umgeschlüsselt wird. Dies erhöht die Komplexität der ohnehin schon komplizierten Datenmigration. Eine Ausprägung dieses Ansatzes wurde von SNP Schneider-Neureither und IBM Services entwickelt und wird unter dem Namen Bluefield vermarket. SNP stellt mit der Plattform CrystalBridge ein entsprechendes Werkzeug für die Datenübernahme im Rahmen einer SAP S/4HANA-Migration zur Verfügung. Diverse SAP-Systemhäuser sind als Partner bei SNP qualifiziert und setzen im Rahmen ihrer Projekte die Plattform von SNP ein.
Welche Art der Migration, Brownfield, Greenfield oder Bluefield, für ein Unternehmen am sinnvollsten ist, hängt von verschiedenen Kriterien ab. Neben der strategischen Zielsetzung des Projektes, Zielsetzung des Migrationsprojektes (bspw. Prozessoptimierung, Prozessharmonisierung, „Zurück zum Standard“, Verbesserung der Daten-/Informationsqualität) spielen u. a. folgende Aspekte eine Rolle:
Bereitschaft des Unternehmens für organisatorische Veränderung
Automatisierungsgrad der Geschäftsprozesse
Zur Verfügung stehendes Projektbudget
Restriktion hinsichtlich der Projektlaufzeit
Konfiguration des aktuellen Produktivsystems
Anzahl und Umfang der individuellen Anpassungen
Anforderungen hinsichtlich der Verfügbarkeit historischer Daten
Betriebsmodell (Public Cloud, Private Cloud oder On-Premise)
Anzahl und Umfang von Schnittstellen zu anderen Applikationen
Know-how der Projektverantwortlichen im Unternehmen
Methodische Kompetenz des Implementierungsdienstleisters
Abbildung 2: SAP S/4HANA Betriebsmodelle (Quelle: SAP AG)
Betriebsmodelle: Verschiedene Optionen prüfen
Auch in Bezug auf Betriebsmodell, Lizenzierung und Bereitstellung haben die Unternehmen mehrere Optionen (siehe Abbildung 2). Generell besteht die Möglichkeit, die Lösung On-Premise (klassisches Kaufmodell) oder als SaaS (Subscription- bzw. Miet-Modell) zu lizenzieren. Letzteres bündelt SAP in RISE. „RISE with SAP“ ist ein Angebotspaket, das Unternehmen dabei unterstützen soll, auf SAP S/4HANA umzusteigen, um Geschäftsprozesse in der Cloud zu erschließen und zu optimieren. SAP kümmert sich als Vertragspartner hierbei um alle dafür notwendigen Schritte wie Analyse, Betrieb, Support und die Auswahl und Verhandlungen mit passenden Hyperscalern. Um Kunden bei der Auswahl des Betriebsmodells, dem benötigten Leistungsumfang und den damit einhergehenden Kosten zu beraten, bietet SAP entsprechende Analysen in Form von fragebogengestützten Workshops (bspw. den sog. „Readiness Check“ oder „Process Discovery“) an. In der Regel sind diese kostenlos und Voraussetzung für die Bereitstellung eines entsprechenden Angebots für die SAP S/4HANA-Nutzung.
Wie bereits erwähnt, gibt es viele Beispiele, die belegen, dass ERP-Projekte immer teurer werden als kalkuliert und länger dauern als geplant. Allerdings lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Sagt doch schon ein bekanntes Zitat, welches jeder Projektmanager kennen sollte: „Sag mir, wie Dein Projekt beginnt und ich sage Dir, wie es endet“. In vielen Fällen wird ein Hauptkosten-Treiber für eine unzureichende Projektumsetzung ganz zu Beginn außer Acht gelassen: Die Wahl der richtigen Sourcing-Strategie! Gerade bei SAP S4/HANA Migrationen wird häufig reflexartig nur das aktuelle SAP-Systemhaus in Betracht gezogen und eine systematische Auswahl des optimal passenden SAP-Dienstleisters in fahrlässiger Weise unterlassen. Dabei ist der Markt an potenziellen Implementierungspartnern groß und heterogen. Genügend Systemhäuser verfügen über viel Erfahrung, oft jahrzehntelange Zusammenarbeit mit SAP, verschiedene Partnerrollen und unterschiedliche Partnerstatus bzw. Zertifizierungslevels gemäß des SAP PartnerEdge Programms.
Im PartnerEdge Programm werden vier Stufen unterschieden. Mit dem Partner-Level SAP PartnerEdge Open Ecosystem will SAP die Einstiegsbarriere in die organisierte Partnerlandschaft reduzieren. Für das Programm werden keine Gebühren fällig und abgesehen von wenigen produktspezifischen Schulungen müssen auch keine Nachweise erbracht werden. Die beiden nächsten Stufen Silber- und Gold-Partner, kennzeichnen sogenannte „Committed Partner“. Hier werden sowohl Programmgebühren fällig als auch die Nachweispflichten deutlich angehoben. Die Partner müssen über umfassend geschultes Personal verfügen, einen Businessplan mit SAP abstimmen und sich gegebenenfalls ihre Lösungen zertifizieren lassen. Der Aufstieg vom Silber- zum Gold-Partner wird über ein Punktesystem geregelt. Die sogenannten Value-Points erhält der Partner für bestimmte Aktivitäten (z. B. Verkauf einer Lösung, zusätzliche Schulung des Personals, neue Referenzen, die Zertifizierung einer Lösung oder Dienstleistungen etc.). Zusätzlich können Partner dieser Stufen am „SAP Recognized Expertise Programm“ teilnehmen. Das Programm dient der Kennzeichnung einer besonderen Kompetenz des Partners für eine von 21 Branchen oder eine von 30 Lösungen. Für die Zertifizierung müssen die Partner ihre Kompetenzen durch entsprechende Referenzen, Projekte und spezifische Schulungen ihrer Mitarbeiter nachweisen. Darüber hinaus verlangt SAP von den Partnern einen speziellen Businessplan für die Branche bzw. Lösung, dessen Umsetzung von SAP überprüft wird. Die höchste Stufe, Platin-Partner, ist langfristigen strategischen Partnerschaften vorbehalten. Zu diesen Partnern gehören aktuell neben großen Technologiekonzernen wie IBM und Deutsche Telekom auch international aufgestellte Vertriebspartner wie NTT DATA und große Systemintegratoren wie ATOS oder Capgemini.
Eine erste Orientierung über den SAP-Partnermarkt bekommt man mittels des sog. „Partner Finder“ auf der SAP-Homepage (https://www.sap.com/germany/partners/find.html). Mit Hilfe von Filtermöglichkeiten kann man die im SAP Partner-Programm gelisteten Unternehmen selektieren. Eine Suche nach Partnern, welche „Project Services“ für die Lösungen „ERP und SAP S/4HANA“ anbieten, ergibt eine Trefferanzahl von mehr als 1.550 Unternehmen weltweit. Für den deutschen Markt sind es noch etwas mehr als 230 Systemintegratoren. Über einen zusätzlichen Filter kann die Liste der Partner auf eine sog. „Fokusbranche“ weiter eingegrenzt werden. Bspw. kann für die „industrielle Fertigung“ hierdurch die Liste der Anbieter auf ca. 160 reduziert werden, für die Branche „Handel” sind es etwas mehr als 130 und für „Life Sciences“ ca. 100.
Im Rahmen einer fundierten und wettbewerbsorientierten Sourcing-Strategie für eine SAP S/4HANA Migration sollte der Auftraggeber vor dem eigentlichen Projektstart den potenziell besten Dienstleister evaluieren, eine sichere vertragliche Vereinbarung erarbeiten und nicht zuletzt eine gute Ausgangsbasis für die anstehenden kommerziellen Verhandlungen aufbauen. Eine professionelle SAP-Systemhausauswahl und Projektvergabe sollte aus Sicht von Trovarit sukzessive das Bieterumfeld verkleinern und fundierte, gut vergleichbare Informationen von den potenziellen SAP-Partnern liefern. Hierbei sind u. a. Fragestellungen wichtig, wie:
Über welche SAP S/4HANA-Zertifizierungen verfügt der Partner? Wie viele vergleichbare Migrationen hat der Dienstleister bereits im S/4HANA-Umfeld durchgeführt?
Welchen Projektansatz (Greenfield, Brownfield oder Color-Field) empfiehlt der Migrationspartner?
Wie wird die projektspezifische Implementierungsmethodik ausgeprägt und mit welchen Werkzeugen und Vorlagen (sog. Tool Chain) arbeitet der Dienstleister üblicherweise?
Welches Betriebsmodell (Public Cloud, Private Cloud oder On-Premise) wird vom Dienstleister empfohlen?
Abbildung 3: Professionelle Systemhausauswahl für eine SAP S/4HANA Migration (Quelle: Trovarit)
Zusammenarbeit mit Partner: Wie sie praktisch aussehen kann
In Abbildung 3 ist die Standardvorgehensweise der Trovarit dargestellt. In dem ersten Modul „Start-up“ wird zunächst gemeinsam mit dem Auftraggeber das Projekt definiert. So wird beispielsweise die Zielsetzung, der Projektterminplan, die Projektdokumentation und das Projektcontrolling vereinbart. Im Rahmen des anschließenden Moduls „Projektanfrage“ wird ein sog. Projektsteckbrief mit allen relevanten Informationen für einen RFI (Request for Information) zusammengetragen und der Verteiler und die Inhalte der Anfrage festgelegt. Die Projektanfrage wird über den IT-Matchmaker online an die potenziellen Systemhäuser versendet. Mittels des sog. Projektchats haben die Anfrageteilnehmer die Möglichkeit weitere qualifizierende Fragen an den Auf-traggeber zu stellen. Über diesen digitalen, kontextbezogen Dialog können somit Unklarheiten in den versendeten Unterlagen effizient geklärt werden. Falls erforderlich können die entsprechenden Inhalte des Chat-Verlaufs per Knopfdruck allen angefragten Anbietern zur Verfügung gestellt werden. Basierend auf den Antworten der angefragten Systemhäuser werden die favorisierten Unternehmen (TOP 3) für die später folgende Ausschreibung ermittelt.
Parallel zur Projektanfrage wird im Rahmen einer „Fit-Gap“ Analyse der Projektumfang grob abgestimmt bzw. festgelegt. Für das Sourcing im SAP-Umfeld hat es sich bewährt hierbei auf die von SAP bereitgestellte Liste der „Scope-Items“ zurückzugreifen. Mit der Ausprägung, ob diese ca. 700 Elemente im Leistungsumfang der S/4HANA Migration erforderlich sind oder nicht, erhält man einen ersten guten Indikator für die Projektkomplexität. Darüber empfiehlt es sich bei der Bewertung der „Scope-Items“ auch parallel zu ausgewählten Prozessen/Aufgaben, sog. Fokusthemen aufzunehmen und diese stichpunktartig zu konkretisieren. Zur Vorbereitung der anschliessenden Vorauswahl ist es erforderlich, ein Ausschreibungs- und Vergabedokument zu erstellen. Hierin wird u. a. der gesamte Vergabeprozess dargestellt, die Erwartungen an den Dienstleister beschrieben, die Anforderungen an die Projektmethodik gestellt und die vom Auftraggeber gewünschte Vertragsform konkretisiert. Im Rahmen der Ausschreibung (auch RFQ – Request for Quotation) wird den favorisierten Implementierungspartnern auch der zuvor aufgenommene Projektumfang (bewertete Scope-Items) sowie die Aufgabenstellungen bzgl. der aufgenommenen Fokusthemen zur Verfügung gestellt.
Parallel zur Ausschreibung werden die Anbieter zu zwei bis dreitägigen Workshops eingeladen. Zur Vorbereitung des Workshops erhalten diese ein Drehbuch, in welchem die Agenda, die Erwartungen an den Ablauf und die Aufgaben-/Fragestellungen für diesen Termin enthalten ist. Ausgehend von den bisherigen Vorarbeiten werden Lösungsansätze zu den Fokusthemen erwartet, die Darstellung der Projektmethodik behandelt, eine Empfehlung für den Projektansatz (Bownfield, Greenfield und Bluefield) sowie das Betriebsmodell abgefragt. Um die Schlüsselpersonen des Projektes kennen zu lernen, werden Interviews mit dem designierten Projektleiter und Solution Architect geführt und ggf. ausgewählte Referenzkunden telefonisch befragt. Ergebnis der Ausschreibung und Endauswahl ist eine abschließende Gesamtbewertung. Durch die strukturierte Vorgehensweise können alle vorliegenden Informationen sehr gut miteinander verglichen und zu einem Gesamtwert je Anbieter und System verdichtet werden. Im Rahmen der Gesamtbewertung sollten hierbei alle relevanten Bewertungsaspekte berücksichtigt und den Kostenangaben der Anbieter gegenübergestellt werden.
Als letzter Schritt steht die Vertragsverhandlung/-gestaltung mit dem „TOP-Anbieter“ an. Wesentlich für die vertragliche Vereinbarung ist neben den rechtlichen und kommerziellen Aspekten die Festlegung der Verantwortlichkeiten für alle relevanten Projektaufgaben in einer sog. RACI-Matrix. Die Trovarit nutzt hierzu die im IT-Matchmaker hinterlegte eigene Vorlage mit ca. 400 Projektaktivitäten. Als Vertragsform hat sich für SAP S/4HANA Migrationen ein Modulvertrag bewährt. Über einen Rahmenvertrag werden alle phasenübergreifenden Themen festgelegt. Mit Abschluss einer Projektphase werden der Leistungsumfang und die zu liefernden Ergebnisse für die nächsten Projektphasen definiert und verbindlich in einem entsprechenden Einzelvertrag vereinbart.
Autor: Peter Treutlein ist Vorstand des Beratungshauses Trovarit AG in Aachen. www.trovarit.com
Silo-Entscheidungen: 7 von 10 Marketingverantwortliche entscheiden allein
70 Prozent der Marketingverantwortlichen im EMEA-Raum entscheiden über Marketingservices und -strategien ihres Unternehmens allein. Das zeigt die Studie «Die Zukunft des Marketings im EMEA-Raum», die Nielsen im Auftrag von HubSpot und LinkedIn durchgeführt hat. Im DACH-Raum liegt der Anteil der Alleinentscheider sogar bei 73 Prozent.
Redaktion
-
14. August 2023
(Grafiken: Hubspot/LinkedIn)
Der Trend zu Silo-Entscheidungen habe sich zuletzt durch grosse Umschichtungen des Arbeitsmarkts verschärft, da Jobwechsel und Kündigungen zu längeren Vertriebszyklen und niedrigeren Gewinnquoten führen, wie es in der Studie heisst. «Die Studienergebnisse zeigen, dass Marketingentscheider unter zunehmendem Leistungsdruck stehen. Ressourcen- und Zeitmangel erschweren es, eine Full-Funnel-Marketingstrategie zu entwickeln – doch genau das ist für Marken das Gebot der Stunde, um im Gedächtnis zu bleiben», erklärt Henrik Ihlo, Director Enterprise Solutions Group DACH bei LinkedIn.
Software-Auswahl ist keine Team-Entscheidung
Auch der Anteil der alleinigen Entscheidungsverantwortung beim Kauf von Software zur Kundenkommunikation und zum Kundendatenmanagement ist relativ hoch: 57 Prozent der Befragten aus dem EMEA-Raum bestimmen in erster Linie allein. Gerade einmal ein Fünftel bezieht bei der Entscheidungsfindung andere Abteilungen wie den Vertrieb, die Werbe- oder die Finanzabteilung mit ein.
Beim Softwarekauf entscheidet der Preis
Der Preis einer Software ist für knapp sechs von zehn Marketingverantwortlichen in EMEA (59 Prozent) der wichtigste Faktor für ihren Erwerb. In Deutschland sind es 48 Prozent. Dort spielt der Faktor Datenschutz (41 Prozent) eine deutlich wichtigere Rolle als im untersuchten EMEA-Raum (34 Prozent). Das Gleiche gilt für Kundenstimmen als Entscheidungskriterium: In Deutschland sind sie für 35 Prozent der Marketingentscheidenden beim Softwarekauf relevant.
Kunden besser verstehen: Nur vier von zehn Befragten nutzen Analytics-Tools
Marketingverantwortliche im EMEA-Raum stehen vor grossen Herausforderungen: Sie müssen bestehende Kund:innen halten (39 Prozent) sowie ansprechenden und relevanten Content für die potenzielle Kundschaft erstellen (37 Prozent).
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist es wichtig, die Kundschaft zu analysieren. Jedoch zeigt die Studie, dass lediglich vier von zehn Befragten (38 Prozent) Analytics-Tools und Dashboards dazu nutzen. Dies gilt insbesondere für grössere Unternehmen ab 100 Mitarbeitenden. Software für Marketingautomatisierung wird von einem Drittel genutzt (31 Prozent). Weitere 29 Prozent geben an, dass sie CRM-Software verwenden, um das Verhalten von Kund:innen besser zu verstehen. Auffällig ist: In Märkten wie Irland (34 Prozent), UK (33 Prozent) und Frankreich (30 Prozent) ist der Anteil der Marketingfachleute, die CRM-Software zur Kundenanalyse verwenden, höher als in der DACH-Region (25 Prozent).
Josephine Wick Frona, Head of Marketing DACH bei HubSpot, gibt anlässlich dieser Zahlen zu bedenken: «Marketingverantwortliche sollten sich der Bedeutung valider Daten bewusst sein. Jeder Aspekt der technischen Marketing-Infrastruktur eines Unternehmens hängt von exakten Kundendaten ab. Es ist Zeit, Daten und Datenanalyse zu priorisieren. Zudem kommt noch die grosse Herausforderung, Künstliche Intelligenz für sich nutzbar zu machen, um weitere Insights zum Kundenverhalten und den Kundenbedürfnissen zu gewinnen.»
Im EMEA-Raum nutzen 27 Prozent der Befragten bereits KI-gestützte Tools, um Erkenntnisse über ihre Zielgruppe oder Kundschaft zu gewinnen. Allerdings sehen die Befragten die Implementierung eines KI-Modells durch den Einkauf von Tools als herausfordernd an. Diese Einschätzung ist in DACH signifikant niedriger (15 Prozent) als in Irland (25 Prozent) und UK (21 Prozent).
Umfang der Nutzung von Datenquellen variiert stark
Um Marketingentscheidungen zu treffen, greifen Verantwortliche auf unterschiedliche Datenquellen zu. Verkaufsdaten aus dem Vertrieb (47 Prozent), Daten von der Unternehmenswebsite (38 Prozent) und intern erfasste Daten aus Umfragen und Marktforschung (36 Prozent) sind die drei am meisten verwendeten Datenquellen im EMEA-Raum. Die DACH-Region ist bei der Nutzung von Datenquellen häufig das Schlusslicht. Ein Beispiel: Lediglich 22 Prozent der Marketingverantwortlichen nutzen die Social-Media-Accounts ihres Unternehmens als Datenquellen, um informierte Entscheidungen zu fällen. In UK, Irland und Frankreich hingegen sind es jeweils mehr als 40 Prozent.
Um Marketingentscheidungen treffen zu können, nutzen 36 Prozent der Marketingverantwortlichen in der EMEA-Region eigene Daten (DACH: 34 Prozent). 54 Prozent (DACH: 59 Prozent) setzen auf eine Mischung aus eigenen und Drittanbieter-Daten.
Die Studie «Die Zukunft des Marketings im EMEA-Raum» wurde im März 2023 von Nielsen im Auftrag von HubSpot und LinkedIn durchgeführt. Dafür wurden 2’016 Entscheidungstragende im Marketing, CEOs und andere Entscheidungstragende aus B2C- (44 %), B2B- (27 %) und B2B2C-Unternehmen (30 %) befragt. Im DACH-Raum wurden 640 Personen befragt, davon 500 aus Deutschland, 80 aus Österreich und 60 aus der Schweiz.
Die Studie umfasste folgende Themen:
genutzte Marketingkanäle
Herausforderungen, Prioritäten und Wachstumsbereiche
Beteiligung von verschiedenen Stakeholdern an der Budgetierung
Wie Hacker Wärmebildkameras nutzen, um persönliche Daten zu stehlen
Wärmebildkameras werden bekanntlich in der Industrie für verschiedenste Arten von Qualitätsprüfungen eingesetzt. Allerdings: Handelsübliche Wärmebildkameras lassen sich auch für kriminelle Zwecke missbrauchen. Forscher der Universität Glasgow haben nun Empfehlungen ausgearbeitet, wie man sich gegen solche „thermischen Attacken“ schützen kann.
Redaktion
-
14. August 2023
Kleine, handliche Wärmebildkameras können aufgrund der Oberflächentemperatur kürzlich getätigte Eingaben ablesen, aus denen z.B. Passwörter oder PIN-Codes rekonstruiert werden können. (Bild: Pixabay.com)
Mit Wärmebildkameras lassen sich Spuren von Fingerabdrücken auf Oberflächen wie Smartphone-Bildschirmen, Computer-Tastaturen oder Touchscreens bei Geldautomaten rekonstruieren und lesen – also überall dort, wo Nutzerinnen oder Nutzer aufgefordert werden, einen PIN-Code oder andere persönliche Daten einzugeben. Hacker können demnach die relative Intensität von Wärmespuren auf kürzlich berührten Oberflächen nutzen, um z.B. Passwörter zu rekonstruieren. Ein Team von Computersicherheitsexperten von der Universität Glasgow hat nun eine Reihe von Empfehlungen zur Abwehr von solchen „Wärmeangriffen“ entwickelt, mit denen persönliche Daten gestohlen werden können.
Mit handlichen Wärmebildkameras und KI Passwörter knacken
Voraus gingen Untersuchungen von Dr. Mohamed Khamis, Professor an der University of Glasgow’s School of Computing Science, und seinen Kollegen. Sie zeigten, wie einfach sich Wärmebilder zum Knacken von Passwörtern nutzen lassen. Das Team entwickelte ThermoSecure, ein System, das mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) Wärmebilder scannt und Passwörter in Sekundenschnelle richtig errät und so viele vor der Gefahr von Wärmeangriffen warnt. Darauf aufbauend hat das Forschungsteam um Dr. Khamis eine umfassende Übersicht über bestehende Computersicherheitsstrategien erstellt und die Nutzer nach ihren Präferenzen befragt, wie thermische Angriffe auf öffentliche Zahlungsgeräte wie Geldautomaten oder Fahrkartenautomaten verhindert werden können.
Massnahmen gegen thermische Attacken
Ihre Forschungsergebnisse haben die Autorinnen und Autoren am 11. August 2023 anlässlich der Konferenz USENIX Security Symposium in Anaheim, Kalifornien, vorgestellt. Die präsentierte Arbeit enthielt auch Ratschläge für Hersteller, wie ihre Geräte sicherer gemacht werden können. Das Team ermittelte 15 verschiedene Ansätze, die in früheren Forschungsarbeiten zur Computersicherheit beschrieben wurden und das Risiko von thermischen Angriffen verringern könnten. Dazu gehörten Möglichkeiten, die Wärmeübertragung von den Händen der Benutzer zu verringern, indem Handschuhe oder Gummifingerhüte getragen werden oder die Temperatur der Hände verändert wird, indem vor dem Tippen etwas Kaltes berührt wird. In der Literatur wird auch vorgeschlagen, die Hände gegen Oberflächen zu drücken oder sie anzuhauchen, um die Wärme der Fingerabdrücke nach dem Tippen zu verbergen.
Andere Vorschläge für mehr Sicherheit betrafen Hardware und Software. Ein Heizelement hinter den Oberflächen könnte die Spuren der Fingerwärme auslöschen, oder die Oberflächen könnten aus Materialien bestehen, die die Wärme schneller ableiten. Die Sicherheit auf öffentlich zugänglichen Oberflächen könnte durch die Einführung einer physischen Abschirmung erhöht werden, die die Tasten abdeckt, bis die Wärme abgeleitet ist. Alternativ könnten Eingaben mit Blickverfolgung oder biometrische Sicherheit das Risiko erfolgreicher thermischer Attacken verringern.
Nutzer/-innen wünschen sich Zwei-Faktor-Authentifizierung
Nach der Untersuchung der bestehenden Sicherheitsmassnahmen führte das Team eine Online-Umfrage mit 306 Teilnehmern durch. Ziel der Umfrage war es, die Präferenzen der Nutzer unter den vom Team ermittelten Strategien zu ermitteln und sie nach ihren eigenen Gedanken über Sicherheitsmassnahmen zu fragen, die sie bei der Nutzung öffentlicher Geräte wie Bank- oder Ticketautomaten anwenden könnten. Dr. Mohamed Khamis, der diese Studie leitete, lässt sich dazu wie folgt zitieren: „Dies ist die erste umfassende Literaturübersicht über Sicherheitsmassnahmen gegen thermische Angriffe, und unsere Umfrage ergab einige interessante Ergebnisse. Intuitiv schlugen die Benutzer einige Strategien vor, die in der Literatur nicht zu finden waren, wie z. B. mit der Benutzung eines Geldautomaten zu warten, bis die Umgebung am sichersten erscheint. Sie sprachen sich auch für bereits bekannte Strategien wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung aus, weil sie sich ihrer Wirksamkeit bewusst waren. Wir sahen auch, dass sie Fragen rund um die Hygiene berücksichtigten, was die Strategie des Anhauchens von Geräten zur Maskierung von Wärmespuren sehr unbeliebt machte, und die Privatsphäre, die einige Nutzer in Betracht zogen, als sie über zusätzliche Sicherheitsmassnahmen wie Gesichts- oder Fingerabdruckerkennung nachdachten.“
Das Papier schliesst mit Empfehlungen für Nutzer, wie sie sich gegen Wärmeangriffe in der Öffentlichkeit schützen können, und für Gerätehersteller, wie Sicherheitsmassnahmen in zukünftige Generationen von Hard- und Software eingebaut werden könnten. Mitautorin Prof. Karola Marky, jetzt tätig als Professorin an der Ruhr-Universität in Bochum, aber zum Zeitpunkt der Studie noch Postdoktorandin im Team von Mohamed Khamis, rät den Nutzerinnen und Nutzern, bei der Eingabe sensibler Daten in der Öffentlichkeit genau auf ihre Umgebung zu achten, um sicherzustellen, dass niemand zusieht, oder eine sichere Einrichtung wie eine Bank zu benutzen. „Wo dies nicht möglich ist, empfehlen wir, die Handflächen auf die Geräte zu legen, um Wärmespuren zu verdecken, oder Handschuhe oder Fingerschutz zu tragen, wenn dies möglich ist,“ so Prof. Marky. „Wir raten ausserdem dazu, wenn immer möglich eine Multi-Faktor-Authentifizierung zu verwenden, da diese vor einer Reihe verschiedener Angriffe, einschliesslich thermischer Angriffe, schützt, und alle Authentifizierungsfaktoren so gut wie möglich zu schützen.“
Auch Hersteller von Automaten und Wärmebildkameras in der Pflicht
Herstellern von Geld- oder Ticketautomaten wird empfohlen, die Möglichkeiten von Angriffen via handlicher Wärmebildkameras schon in der Entwurfsphase zu berücksichtigen. Geräte sollen mit physischen Bildschirmen ausgestattet werden, um die Oberflächen für eine kurze Zeit zu blockieren, oder mit Tastaturen, die die Privatsphäre verbessern, indem sie die Anordnung der Tasten nach der Benutzung umstellen. Bei Geräten, die bereits im Umlauf sind, könnten Software-Updates dazu beitragen, die Nutzer daran zu erinnern, auf ihre Umgebung zu achten und Massnahmen zu ergreifen, um eine Beobachtung durch Wärmekameras zu verhindern. „Unsere letzte Empfehlung richtet sich an die Hersteller von Wärmebildkameras, die Angriffe verhindern könnten, indem sie neue Softwaresperren integrieren, die verhindern, dass Wärmebildkameras Bilder von Oberflächen wie PIN-Pads an Bankautomaten machen“, ergänzt Mohamed Khamis. „Wir untersuchen weiterhin mögliche Ansätze, um das Risiko von Wärmebildangriffen zu mindern. Auch wenn wir noch nicht wissen, wie weit verbreitet diese Angriffe auf persönliche Daten derzeit sind, ist es wichtig, dass die Computersicherheitsforscher mit den Risiken Schritt halten, die Wärmebildkameras für die persönlichen Daten der Nutzer darstellen könnten, zumal sie inzwischen so billig und weit verbreitet sind.“
Diebstähle von Mobiltelefonen im Sommer am häufigsten
Im Sommer werden am meisten Mobiltelefone entwendet, wie die Schadenzahlen der AXA zeigen. Seit Pandemieende ist zudem ein deutlicher Trend erkennbar: Um vierzig Prozent haben die Diebstähle zugenommen. Jedoch sind nicht alle Kantone gleich stark betroffen – Personen aus Genf, Basel-Stadt und Bern sind dem grössten Risiko ausgesetzt.
Redaktion
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11. August 2023
Die Häufigkeit von Handy-Diebstählen ist in der Schweiz unterschiedlich verteilt. (Grafik: AXA)
Strassenfeste, Openair-Kinos, Festivals: Draussen feiern – das gehört für viele zu einem gelungenen Sommer dazu. Doch wenn beim Griff in die Hosen- oder Handtasche plötzlich das Smartphone fehlt, kann das die Stimmung sehr schnell dämpfen. Im Sommer haben Taschendiebe Hochsaison, wie die Schadenstatistik der AXA über die letzten zehn Jahre zeigt. Fast ein Viertel aller Handydiebstähle, die der Versicherung gemeldet werden, passieren im Juli und August. Am wenigsten im April, nur jeder 15. Handyklau erfolgt dann. «Im Sommer sind die Menschen öfters draussen. Das bietet Dieben mehr Möglichkeiten, zuzuschlagen – insbesondere bei grossen Menschenansammlungen», erklärt Stefan Müller, Leiter Schaden Sachversicherungen bei der AXA. So ist es wenig erstaunlich, dass am Wochenende am meisten geklaut wird, wenn zahlreiche Festivitäten stattfinden. Über 40 Prozent aller Diebstähle von Mobiltelefonen geschehen samstags und sonntags. Am kleinsten ist das Risiko mittwochs: Dann ereignet sich nur jeder zehnte Handydiebstahl.
Anstieg der Diebstähle um 40 Prozent
Dass die Menschen wieder mobiler sind und mehr Veranstaltungen stattfinden, ist mit ein Grund, warum die Anzahl entwendeter Mobiltelefone seit Pandemieende gestiegen ist. Im Jahr 2022 wurden 40 Prozent mehr Handys gestohlen als 2021 und gar 50 Prozent mehr als 2020. «Auch die grenzüberschreitende Kriminalität, die nun wieder besser möglich ist, trägt vermutlich ihren Anteil dazu bei, dass die Diebstahlquote angewachsen ist», so Stefan Müller. Im ersten Halbjahr 2023 zeigen die Zahlen der Axa eine weitere Zunahme um rund 20 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode, sodass das Niveau von vor der Pandemie wieder erreicht sein dürfte.
Vorsicht in Genf, Basel und Bern
Grosse Unterschiede zeigen sich in den Auswertungen der AXA nicht nur zwischen den Jahren, Monaten und Wochentagen, sondern auch zwischen den Kantonen, in denen die Versicherten wohnhaft sind. Personen aus dem Kanton Genf haben der AXA rund 5-mal häufiger geklaute Mobiltelefone gemeldet als der Schweizer Schnitt und gar 11-mal häufiger als Personen aus dem Tessin, die dem kleinsten Risiko ausgesetzt zu sein scheinen. Ebenfalls überdurchschnittlich oft betroffen sind Versicherte aus den Kantonen Basel-Stadt und Bern – selten hingegen aus den Kantonen Graubünden und Uri. Diese beiden Kantone sowie das Tessin verzeichnen pro versicherte Person weniger als halb so viele entwendete Handys wie der Schweizer Schnitt.
Smartphone weg – was tun?
Wurde das Mobiltelefon gestohlen, ist dies der örtlichen Polizeidienststelle und der Versicherung zu melden. Handydiebstahl ausser Haus ist über die Hausratversicherung versichert, sofern eine Deckung für einfachen Diebstahl auswärts oder eine Rundumschutzdeckung für Smartphones, Tablets und Unterhaltungselektronik abgeschlossen wurde.
DEI: So schneidet die Schweizer Branche im internationalen Vergleich ab
Der «Global DEI Census» der World Federation of Advertising WFA untersucht alle zwei Jahre, wo die internationale Werbebranche in Sachen Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion steht. Der Schweizer Werbe-Auftraggeberverband SWA präsentiert die globalen und Schweizer Ergebnisse im Detail.
Redaktion
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10. August 2023
Die Studie wurde in diesem Frühjahr in 91 Ländern mit rund 13’000 Personen durchgeführt – davon 224 aus der Schweiz. Insgesamt haben mehr Frauen (63% weltweit, 57% in der Schweiz) als Männer (37% weltweit, 43% in der Schweiz) teilgenommen. Dies deutet darauf hin, dass das Thema DEI – kurz für Diversity, Equality and Inclusion – für Frauen eine höhere Relevanz haben könnte.
DEI ist für fast jede siebte Person ein Grund zum Ausstieg
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass weltweit rund 14 Prozent der befragten Marketingfachpersonen die Branche wegen mangelnder Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion verlassen möchten. In der Schweiz sind es rund 8 Prozent der Befragten, welche der Branche den Rücken kehren möchten. Dieser Anteil erhöht sich bei Personen mit Behinderungen auf 11 Prozent – bei LGBQ+-Personen sind es sogar 17 Prozent.
(Grafiken: Global DEI Census Switzerland Market Report)
Schweizer Unternehmen machen punkto DEI Fortschritte
Aufgrund der Antworten auf die Fragen in Bezug auf Wohlbefinden, positiver Verhaltensweisen und dem Fehlen von Diskriminierung liegt der globale DEI-Inklusionsindex weltweit bei 63 Prozent. Die Schweiz schliesst überdurchschnittlich gut ab und liegt mit einem Index von 70 Prozent über dem globalen Schnitt. Der Inklusionsindex setzt sich aus den drei Sub-Indizes «Zugehörigkeitsgefühl», «Nichtvorhandensein von Diskriminierung» und «Vorhandensein von erniedrigendem Verhalten» zusammen, die aufgrund der Wahrnehmung der Mitarbeitenden in Bezug auf ihr Arbeitsumfeld und das Unternehmen basieren.
Dabei stimmen 57 Prozent der befragten Schweizer Marketers mit der Aussage überein, dass ihr Unternehmen aktive Schritte zu mehr Diversität und Gleichstellung unternimmt. 49 Prozent sind der Meinung, dass sich die Situation im Vergleich zu den letzten zwei Jahren in Bezug auf DEI verbessert hat.
Gemäss Studie sind in der Schweizer Werbebranche – im Vergleich zu den globalen Daten – alle Minderheitsgruppen relativ gut vertreten. Einzig die Personen mit Behinderung sind mit 6 Prozent, im Vergleich zu 22 Prozent im internationalen Durchschnitt, untervertreten.
Die häufigsten Diskriminierungsgründe: Alter, Geschlecht und Familienstand
In der Studie werden global Alter, Geschlecht und Familienstand als häufigste Formen der Diskriminierung genannt. 41 Prozent der Frauen, 42 Prozent der Eltern und 39 Prozent der unterhaltspflichtigen Personen sind der Ansicht, dass familiäre Verpflichtungen die Karriere behindern.
Dabei ist besonders interessant zu erwähnen, dass sowohl 12 Prozent der 18- bis 24-Jährigen als auch 15 Prozent der 55- 64-Jährigen angeben, Diskriminierungen aufgrund ihres Alters erfahren zu haben. Die einen, weil sie zu unerfahren sind, die anderen, weil sie zu alt sind.
Ganz ähnlich verhält es sich in der Schweiz: 22 Prozent der Befragten finden, dass das Alter ein Hindernis ist. Diese Zahl steigt auf 28 Prozent bei den 44- bis 54-jährigen Befragten. Weiter glauben 44 Prozent derjenigen, die unterhaltsberechtigte Kinder haben, dass der Familienstand die Karriere in ihrem Unternehmen behindert.
Signifikante Lohnunterscheide in der Schweiz
Die Studie zeigt in der Schweiz ein beträchtliches Lohngefälle für Frauen auf allen Positionen auf: -22% auf Executive-Management-Stufe, -9% auf Senior-Stufe, beträchtliche -32% auf der Stufe Fachpersonen und -2% auf Junior-Stufe.
Für ethnische Minderheiten besteht dieses Lohngefälle nur auf den unteren Ebenen mit -25% auf Junior-Stufe. Eine mögliche Begründung dafür könnte sein, dass den zugezogenen Mitarbeitenden die Lohnstruktur nicht genügend bekannt ist. Auf den weiteren Funktionsstufen konnten keine entsprechende Unterschiede mehr ausgemacht werden.
Interessierte können sich die gesamte Studie auf der SWA-Website herunterladen. Die internationalen Ergebnisse zu «The Global DEI Census 2023»gibt es hier. Den «Deep Dive» Schweiz gibt es hier.
Content Marketing 2023: Ein nachhaltiger Siegeszug?
Content Marketing in der Schweiz ist eine Erfolgsgeschichte – so eine der Kernaussagen der ZHAW Content Marketing Studie, die zum dritten Mal die Verbreitung und Nutzung in der Schweiz untersucht.
Redaktion
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9. August 2023
Aktuell setzen 66 Prozent der befragten Unternehmen auf Content Marketing, wie aus der Studie hervorgeht (Werbewoche.ch berichtete). Und wer noch nicht auf Content Marketing setzt, plant dies zumindest mehrheitlich. Zum Vergleich: vor zwei Jahren gab noch rund die Hälfte aller teilnehmenden Unternehmen an, auf Content Marketing zu setzen – es zeichnet sich also ein klarer Trend ab.
Die Content-Marketing-Studie wurde von der ZHAW School of Management and Law im Auftrag von Watson und AZ Konzept bereits zum dritten Mal durchgeführt. Dafür wurden im Dezember 2022 rund 680 Schweizer Unternehmen unterschiedlicher Grösse per Online-Fragebogen befragt.
Adis Merdzanovic (rechts) im Gespräch mit Thomas Müller, Tarkan Özküp und Adrienne Suvada (v.l.n.r.).
Swiss Infosec: Neuer Leiter des Kompetenzzentrums Legal & Data Privacy Consulting
Der ICT-Jurist und Rechtsanwalt Michael Widmer startete per 1. August 2023 in seine neue Aufgabe und nahm dabei gleichzeitig Einsitz in die Geschäftsleitung der Swiss Infosec AG.
Redaktion
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9. August 2023
Michael Widmer, neuer Head of Legal & Data Privacy Consulting bei der Swiss Infosec AG. (Bild: zVg)
Michael Widmer ist neuer Leiter des Kompetenzzentrums Legal & Data Privacy Consulting bei der Swiss Infosec AG und auch neues Mitglied der Geschäftsleitung. Michael Widmer hat nach seinem Studium der Rechtswissenschaften in Zürich namentlich in der Telekommunikationsbranche in verschiedenen Funktionen viel Erfahrung gesammelt. Er war zuletzt als Mitglied der Geschäftsleitung bei der SwissSign unter anderem für die Bereiche Legal, Compliance, Finance und HR zuständig. «Michael Widmer bringt damit alle Voraussetzungen mit, um das Kompetenzzentrum Datenschutz und Recht qualitätsvoll und erfolgreich weiterzuentwickeln», ist Reto Zbinden, CEO des Unternehmens, überzeugt.
Michael Widmer wird ein Team leiten, das in den letzten Jahren stetig gewachsen ist und einen ausgezeichneten Ruf geniesst. Mittlerweile sind im Datenschutz-Kompetenzzentrum der Swiss Infosec AG über 10 Juristinnen und Juristen tätig, mehrere von ihnen mit Anwaltspatent. Damit ist es punkto Personenzahl wahrscheinlich das grösste Datenschutzteam der Schweiz, das ausserhalb von Kanzleistrukturen tätig ist.
Bei der Swiss Infosec AG nimmt Michael Widmer als Leiter des Teams Legal & Data Privacy Consulting in der Geschäftsleitung Einsitz. Er wird neben seinen Führungsaufgaben Unternehmen, öffentlich-rechtliche Anstalten und Non-Profit-Organisationen in den Bereichen Datenschutz und ICT-Recht beraten und als externer Datenschutzberater für Unternehmen und Organisationen tätig sein. Im Rahmen des Aus- und Weiterbildungsangebots des Unternehmens wird Michael Widmer sein grosses Best Practice-Wissen zudem in Schulungen weitergeben.
Die 3D Metrology Conference, eine der bedeutendsten Konferenzen auf dem Gebiet der industriellen Messtechnik, findet in diesem Jahr vom 26. – 28. September in der Metropolregion Bilbao statt.
Redaktion
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9. August 2023
Vom 26. bis 28. September 2023 findet in Bilbao die 3D Metrology Conference 2023 statt. (Bild: WZL / RWTH Aachen)
Bereits zum achten Mal wird die 3DMC vom WZL der RWTH Aachen in Zusammenarbeit mit dem National Physical Laboratory (NPL), dem University College London (UCL), der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) sowie in diesem Jahr erstmals von den beiden spanischen Partnern Tekniker und IDEKO organisiert. Nach erfolgreichen Editionen in Aachen, Hamburg und London bereist die Konferenz nun die Hochtechnologieregion des Baskenlands.
Messtechnik als Innovationstreiber
Auf der 3DMC tauschen sich bis zu 200 industrielle Anwender und akademisch renommierte Experten aus und prägen den innovativen und offenen Charakter der Veranstaltung. Dieser spiegelt sich auch in der Programmgestaltung wider: ein hochkarätiges Vortragsprogramm, gepaart mit einer offenen Industrieausstellung, Special Interest Sessions und dedizierten Netzwerk-Formaten. Prof. Ben Hughes und Prof. Robert Schmitt moderieren und gestalten die Veranstaltung als Chairman und Host.
Thematisch steht bei der Konferenz die Messtechnik als Innovationstreiber in der Automatisierung und Qualitätssicherung im Fokus. Industrielle Endanwender geben Einblicke in erfolgreiche Use-Cases aus verschiedenen Sektoren, bspw. aus dem Automobilbau, der Luftfahrt oder der Energiebranche. Zudem präsentieren international führende Wissenschaftler Fortschritte und damit verbundene neue Anwendungsmöglichkeiten in der Messtechnik selbst. 3D-Daten und Machine Vision bilden als beitragsübergreifende Kernthemen die DNA der Konferenz und werden durch weitere Technologien, bspw. aus den Feldern der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz, komplementär ergänzt.
Begleitende Industrieausstellung
Mit zwei starken Partnern vor Ort bietet die 3DMC die einzigartige Möglichkeit, führende Technologietreiber mit ihren zukunftsweisenden Forschungseinrichtungen hautnah kennenzulernen: Die Industrieausstellung wird erstmalig über die beiden Konferenztage auf zwei Präsentationsorte verteilt, wodurch Teilnehmende und Ausstellende die Gelegenheit erhalten, in verschiedenen außergewöhnlichen Settings miteinander in einen kreativen Dialog zu treten, innovative Use-Cases live zu präsentieren und ihr eigenes Netzwerk innerhalb der Community zu pflegen. Damit bündelt die 3DMC die Vorzüge einer Messe, eines produktionstechnischen Labors sowie eines Expertenforums in einer Veranstaltung.
Ausgewählte Vorträge können zusätzlich als zugehöriger Peer-Review Beitrag im Open Access Journal Metrology veröffentlicht werden, was die nachhaltige wissenschaftliche Exzellenz der Konferenz nochmals verstärkt. Die Konferenzsprache ist Englisch.
Eine Teilnahme ist als Besucher/in (Delegate), Vortragende/r (Presenter) oder ausstellendes Unternehmen (Exhibitor) immer noch möglich. Weitere Informationen: https://www.3dmc.events
Nach Aufhebung des «Pils»-Verbots: Feldschlösschen braut Schweizer Pils
Seit 2023 darf Pils-Bier auch in der Schweiz Pils heissen – für Feldschlösschen ein Anlass, sein Sortiment zu erweitern: mit dem ersten Schweizer Pils.
Redaktion
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8. August 2023
Lange durfte ein in der Schweiz gebrautes Bier nicht «Pils» genannt werden. Der Hintergrund: Seit 1927 galt zwischen der Schweiz und der Tschechischen Republik (zuvor mit der Tschechoslowakei) ein Staatsvertrag, der die Bezeichnung nur für Bier mit tschechischem Ursprung erlaubte. Dieses Abkommen wurde Ende 2022 aufgehoben. Für Feldschlösschen ein Anlass, ein Schweizer Pils zu entwickeln und damit das Sortiment zu erweitern.
Mit Feldschlösschen Pils bietet die Brauerei ein neues würzig-herbes Bier, das aus Pilsner und Münchner Malzen sowie einer Mischung aus Hopfensorten besteht. Erhältlich ist Feldschlösschen Pils ab sofort in der 50-cl-Dose als 6er-Packung in ausgewählten Coop Supermärkten und im Onlineshop JustDrink.ch. Ab Oktober wird das Pils auch in den Bierregalen von Coop Pronto stehen.
Aufgrund des fast 100 Jahre lang geltenden Staatsvertrages zur Bezeichnung «Pils» war in der Schweiz eine eigene Bierkategorie entstanden: Das Spezialbier oder Spezli. Während ursprünglich Biere darunter fielen, die nach Pilsner Art gebraut wurden, entwickelte sich die Kategorie mit den Jahren weiter und passte sich dem Geschmack der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten an.