Wie bei ChatGPT die eigene Wortwahl die Qualität von Antworten beeinflusst

Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es zurück: Dies scheint auch bei generativer KI zu gelten. Amerikanische Forscher haben untersucht, wie es auf die Wortwahl ankommt, wenn man sich mit ChatGPT beschäftigt.

Sprachliche Nuancen LLMs
Sprachliche Nuancen bei Prompts können erheblich unterschiedliche Antwortqualitäten bei LLMs hervorrufen. (Bild: Alexandra Koch / Pixabay.com)

Beginnen Sie Ihre ChatGPT-Eingabeaufforderungen mit einer freundlichen Begrüssung? Haben Sie um die Ausgabe in einem bestimmten Format gebeten? Oder versprechen Sie sogar ein Trinkgeld für eine besonders gute Antwort? Nutzerinnen und Nutzer interagieren auf vielfältige Weise mit grossen Sprachmodellen (Large Language Models, LLMs) wie ChatGPT, u. a. um ihre Daten für maschinelle Lernaufgaben zu kennzeichnen. Es gibt nur wenige Antworten darauf, wie kleine Änderungen an einer Eingabeaufforderung die Genauigkeit dieser Etikettierungen beeinflussen können.

Wie verändern Varianten von Eingabeaufforderungen die Ausgabequalität?

Abel Salinas, ein Forscher an der University of Southern California (USC), hält dazu fest: „Wir verlassen uns bei so vielen Dingen auf diese Modelle und verlangen Ausgaben in bestimmten Formaten, und wir fragen uns im Hinterkopf, welche Auswirkungen Variationen von Eingabeaufforderungen oder Ausgabeformaten tatsächlich haben. Das wollten wir herausfinden.“ Salinas und Fred Morstatter, Forschungsassistenzprofessor für Informatik an der Viterbi School of Engineering der USC und Leiter des Forschungsteams am USC Information Sciences Institute (ISI), stellten sich die Frage: Wie zuverlässig sind die Antworten von LLMs auf Variationen in den Prompts? Ihre Ergebnisse, die auf dem Preprint-Server arXiv veröffentlicht wurden, zeigen, dass subtile Variationen in den Eingabeaufforderungen einen erheblichen Einfluss auf die Vorhersagen der LLMs haben können.

„Hallo! Gib mir eine Liste und ich gebe dir 1.000 Dollar Trinkgeld“

Die Forscher untersuchten vier Kategorien von Aufforderungsvarianten. Erstens untersuchten sie die Auswirkungen der Aufforderung, Antworten in bestimmten, in der Datenverarbeitung üblichen Ausgabeformaten (Listen, CSV usw.) zu geben. Zweitens untersuchten sie geringfügige Änderungen an der Aufforderung selbst, wie das Hinzufügen zusätzlicher Leerzeichen am Anfang oder Ende der Aufforderung oder das Einfügen von Höflichkeitsfloskeln wie „Danke“ oder „Hallo!“. Drittens untersuchten sie den Einsatz von „Jailbreaks“, d. h. Techniken zur Umgehung von Inhaltsfiltern bei sensiblen Themen wie der Erkennung von Hassreden, indem sie z. B. den LLM aufforderten, so zu antworten, als sei er böse. Und schliesslich boten sie, inspiriert von der weit verbreiteten Vorstellung, dass ein LLM besser antwortet, wenn man ihm eine Belohnung in Aussicht stellt, unterschiedliche Grössenordnungen von „Trinkgeldern“ für eine „perfekte Antwort“ an.

Die Forscher testeten dann die Prompt-Variationen anhand von 11 Benchmark-Aufgaben zur Textklassifizierung – standardisierte Datensätze oder Probleme, die in der Forschung zur Verarbeitung natürlicher Sprache (NLP) zur Bewertung der Modellleistung verwendet werden. Bei diesen Aufgaben geht es in der Regel darum, Textdaten auf der Grundlage ihres Inhalts oder ihrer Bedeutung zu kategorisieren oder zu kennzeichnen.

Die Forscher untersuchten Aufgaben wie die Klassifizierung von Giftstoffen, die Bewertung von Grammatik, die Erkennung von Humor und Sarkasmus, mathematische Fähigkeiten und mehr. Für jede Variation der Aufforderung wurde gemessen, wie oft das LLM seine Antwort änderte und welche Auswirkungen dies auf die Genauigkeit des LLM hatte.

Beeinflusst das Sagen von „Hallo!“ die Antworten? Ja!

Die Ergebnisse der Studie brachten ein bemerkenswertes Phänomen ans Licht: Geringfügige Änderungen in der Struktur und Präsentation der Aufforderung können die Vorhersagen des LLM erheblich beeinflussen. Ob es sich um das Hinzufügen oder Weglassen von Leerzeichen, Interpunktion oder bestimmte Datenausgabeformate handelt, jede Variation spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Modellleistung. Darüber hinaus zeigten bestimmte Prompt-Strategien, wie z. B. Anreize oder spezielle Begrüssungen, marginale Verbesserungen der Genauigkeit, was die nuancierte Beziehung zwischen Prompt-Design und Modellverhalten verdeutlicht.

Bemerkenswert waren etwa folgende Ergebnisse:

  • Allein durch das Hinzufügen eines bestimmten Ausgabeformats konnten die Forscher feststellen, dass sich mindestens 10 % der Vorhersagen änderten.
  • Geringfügige Störungen der Eingabeaufforderung haben eine geringere Auswirkung als das Ausgabeformat, führen aber immer noch zu einer erheblichen Anzahl von veränderten Vorhersagen. So führte beispielsweise das Einfügen eines Leerzeichens am Anfang oder Ende eines Prompts zu mehr als 500 (von 11.000) Vorhersageänderungen. Ähnliche Effekte wurden beobachtet, wenn übliche Begrüssungen hinzugefügt oder mit „Danke“ beendet wurden.
  • Die Verwendung von Jailbreaks bei den Aufgaben führte zu einem viel grösseren Anteil an Änderungen, war jedoch stark davon abhängig, welcher Jailbreak verwendet wurde.

Trinkgeld für ChatGPT? Kaum Einfluss auf die Leistung…

Bei 11 Aufgaben stellten die Forscher unterschiedliche Genauigkeiten für jede Aufforderungsvariante fest. Sie fanden heraus, dass keine einzige Formatierungs- oder Störungsmethode für alle Aufgaben geeignet war. Bemerkenswert ist, dass die Variante „Kein angegebenes Format“ die höchste Gesamtgenauigkeit erzielte und die anderen Varianten um einen ganzen Prozentpunkt übertraf.

Salinas: „Wir haben festgestellt, dass es einige Formate oder Variationen gibt, die zu einer schlechteren Genauigkeit führen. Für bestimmte Anwendungen ist eine sehr hohe Genauigkeit entscheidend, so dass dies hilfreich sein könnte. Wenn man zum Beispiel in einem älteren Format namens XML formatiert, führt das zu einer um einige Prozentpunkte geringeren Genauigkeit.“

Was das Trinkgeld betrifft, so wurden nur minimale Leistungsveränderungen beobachtet. Die Forscher fanden heraus, dass der Zusatz „Ich gebe übrigens kein Trinkgeld“ oder „Ich gebe 1.000 Dollar Trinkgeld für eine perfekte Antwort!“ (oder irgendetwas dazwischen) keinen wesentlichen Einfluss auf die Genauigkeit der Antworten hatte. Das Experimentieren mit Jailbreaks zeigte jedoch, dass selbst scheinbar harmlose Jailbreaks zu einem erheblichen Genauigkeitsverlust führen können.

Mögliche Erklärungen für das Verhalten von LLMs

Weshalb sich LLMs unterschiedlich verhalten, ist unklar, aber die Forscher haben einige Ideen. Sie stellen die Hypothese auf, dass die Instanzen, die sich am stärksten verändern, die Dinge sind, die für das LLM am „verwirrendsten“ sind. Um die Verwirrung zu messen, untersuchten sie eine bestimmte Untergruppe von Aufgaben, bei denen sich die menschlichen Annotatoren nicht einig waren (d. h. die menschlichen Annotatoren fanden die Aufgabe möglicherweise verwirrend, also tat das Modell das vielleicht auch). Die Forscher fanden eine Korrelation, die darauf hindeutet, dass die Verwirrung der Instanz eine gewisse Erklärungskraft dafür hat, warum sich die Vorhersage ändert, aber sie ist allein nicht stark genug. Es dürften noch weitere Faktoren im Spiel sein, so die Annahme der Forschenden.

Salinas vermutet, dass ein Faktor die Beziehung zwischen den Eingaben, mit denen das LLM trainiert wurde, und dem anschliessenden Verhalten sein könnte. „In einigen Online-Foren ist es sinnvoll, dass jemand eine Begrüssung hinzufügt, wie zum Beispiel bei Quora, einer amerikanischen Plattform für Wissensaustausch. Dort ist es üblich, mit ‚Hallo‘ zu beginnen oder ein ‚Danke‘ hinzuzufügen.“ Diese Konversationselemente könnten den Lernprozess der Modelle beeinflussen. Wenn Begrüssungen häufig mit Informationen auf Plattformen wie Quora in Verbindung gebracht werden, könnte ein Modell lernen, solche Quellen zu bevorzugen und seine Antworten möglicherweise auf der Grundlage der Informationen von Quora über diese bestimmte Aufgabe zu verzerren. Diese Beobachtung deutet auf die Komplexität hin, mit der das Modell Informationen aus verschiedenen Online-Quellen aufnimmt und interpretiert.

Praxistipp: Einfach halten für beste Genauigkeit

Ein wichtiger nächster Schritt für die Forschungsgemeinschaft insgesamt wäre die Erstellung von LLMs, die diesen Änderungen standhalten und konsistente Antworten bei Formatierungsänderungen, Störungen und Jailbreaks bieten. Um dieses Ziel zu erreichen, ist in Zukunft ein besseres Verständnis dafür erforderlich, weshalb sich Antworten verändern.

Salinas gibt für das Prompting bei Chat GPT folgenden Tipp: „Unsere einfachste Feststellung ist, dass möglichst einfache Aufforderungen insgesamt die besten Ergebnisse zu liefern scheinen.“

Quelle: Techexplore.com

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Experten sehen Quantentechnologie auf dem Vormarsch

Gemäss Experten des Diplomatic Councils, einer Nichtregierungs-Organisation bestehend aus einem globalen Think Tank, einem weltweiten Business-Netzwerk und einer Charity Foundation, sei die Quantentechnologie auf dem Vormarsch und dürfte nach der KI die nächste technologische Revolution sein.

Quantencomputing
Gehört der Quantentechnologie die Zukunft? Bild einer KI-generierten Vorstellung eines Quantencomputers. (Bild: TheDigitalArtist / Pixabay.com)

Alles redet von künstlicher Intelligenz, dabei steht schon die nächste Zukunftstechnologie in den Startlöchern. „Während derzeit alle Augen auf Künstliche Intelligenz gerichtet sind, bereitet sich mit Quantencomputing schon die nächste Technologierevolution vor“, erklärt Harald A. Summa, Chairman der Initiative Quantum Leap des Diplomatic Council, einer Denkfabrik mit Beraterstatus bei den Vereinten Nationen. „Vor allem für die Betreiber von Rechenzentren, Cloudservices und Messagingdiensten wird es höchste Zeit, Quantentechnologie zu integrieren“, ergänzt der Quantentechnologie-Experte Matthias Reidans von der Firma Rosenberger-OSI (Optical Solutions & Infrastructure), die in der Initiative mitarbeitet. 

KI plus Quantentechnologie werden für Leistungsschübe sorgen

Harald A. Summa erklärt: „Die Quantentechnologie kommt zügig aus den Forschungs- und Entwicklungslabors heraus und dringt in die Wirtschaft ein. Davon werden, ähnlich wie bei KI, über kurz oder lang alle Branchen betroffen sein. In der Kombination aus KI und Quantencomputing ergeben sich heute noch schwer vorstellbare Leistungsschübe, deren Auswirkungen sich teilweise nur erahnen lassen.“

Die Quantentechnologie arbeitet mit Ladungsmustern von Ionen oder Photonen, die simultan Zustandsänderungen „abarbeiten“ können im Sinne einer Programmierung. Mikrowellen oder Laser werden verwendet, um damit sogenannte „Qubits“ als kleinste Informationseinheiten zu kodieren. Dieses Funktionsprinzip ermöglicht es Quantencomputern, sehr viele Berechnungen gleichzeitig durchzuführen, was zu einer exponentiellen Beschleunigung der Rechenleistung weit jenseits des Leistungsniveaus herkömmlicher Computer führt.

Quantenresistente Datenverschlüsselung dringend notwendig

Kurzfristig am stärksten betroffen von der Quantentechnologie ist nach Angaben der Initiative die Datenverschlüsselung quer durch alle Branchen. Die Begründung: Quantencomputer sind in der Lage, herkömmliche Verschlüsselungen binnen kürzester Zeit zu knacken. Damit lägen die Datenbestände von Unternehmen und staatlichen Organisationen auf einen Schlag offen für Cyberkriminelle und Geheimdienste. „Schon heute erbeuten Cyberbanden im Netz riesige verschlüsselte Daten­bestände in der Erwartung, diese in wenigen Jahren oder gar Monaten entschlüsseln zu können“, weiß Quantentechnologie-Fachmann Matthias Reidans. 

Harald A. Summa (li) und Matthias Reidans. (Bild: Diplomatic Council Quantum Leap)

„Jedes Data Center ist gut beraten, seinen Kunden so rasch wie möglich eine quantenresistente Verschlüsselung anzubieten“, erklärt Harald A. Summa. Davon betroffen ist nach seinen Angaben auch die Datenübertragung etwa bei Messagingdiensten. Er gibt zu bedenken, dass Apple bereits eine sogenannte Post-Quantum-Verschlüsselung für seinen iMessage-Service hervorgebracht hat. Der Quantum Leap-Chef verweist auf die Möglichkeit zur photonenbasierten Schlüsseldistribution über Satellit: „Es wäre vorstellbar, dass künftig über Satelliten Milliarden von Schlüsseln verteilt werden, um die Sicherheit der Quantenwelt zu gewährleisten.“ In den nächsten Jahren würden Hunderte von Satelliten ihren Orbit erreichen, die mit Modulen zur Photonen­übertragung ausgestattet seien. 

Quantum as a Service

Ebenfalls zügig auf die neue Herausforderung reagieren, sollten die Betreiber von Rechenzentren (Data Centern) und Clouddiensten, mahnt Harald A. Summa. Er begründet: „Rechenzentren werden die Heimat des Quantencomputing sein. Denn im ersten Schritt werden nicht überall Quantencomputer installiert werden, sondern das Gros der Quantenleistung wird aus der Cloud, also Data Centern, bezogen werden.“ Matthias Reidans ergänzt: „Es geht darum, Hochleistungs­rechenzentren mit Quantencomputermodulen aufzurüsten.“

Harald A. Summa skizziert die Zukunft: „Quantencomputer werden quasi als Turbolader für bestehende hochleistungsfähige computer-spezifische Anwendungen skalieren und insbesondere in der generativen KI weitere Innovationskräfte entfalten. Als Quantum as a Service werden sie in der Cloud einem breiten Anwenderspektrum zur Verfügung stehen.“

Die neue Initiative Quantum Leap im Diplomatic Council bietet daher den Betreibern von Data Centern die Möglichkeit, sich in einem vorwettbewerblichen Kreis darüber auszutauschen, welche Schritte sinnvoll sind, um sich auf Quantentechnologie vorzubereiten, ordnet der Chairman Harald A. Summa das Vorpreschen der Denkfabrik ein.

Ab 1.000 Qubits sind Quantencomputer nützlich

Wie rasch dieser Innovationszyklus an Relevanz gewinnen wird, ist derzeit schwer abschätzbar, heißt es bei Quantum Leap. Nach Einschätzung von Matthias Reidans steht dieser Zeitpunkt unmittelbar bevor. Er verweist auf Entwicklungen etwa bei europäischen Herstellern wie IQM, AQT und eleqtron, die leistungsstabile Quantencomputer zum Teil heute schon zu erschwinglichen Preisen liefern können und auf weitere technologische Durchbrüche in den USA, China und Kanada. „Quantencomputer erreichen ihr entscheidendes Leistungsstärkenniveau ab etwa 1.000 funktionsfähigen, das heißt logischen und steuerbaren, Qubits“, sagt der Rosenberger-OSI-Fachmann. Er fügt hinzu: „Die ersten derartigen Geräte sind bereits in diesem oder im nächsten Jahr zu erwarten.“

Dem Vorurteil, Quantencomputer benötigten für den Betrieb grundsätzlich Umgebungen mit extremer Kälte, widerspricht der Experte vehement. Er sagt: „Es gibt bereits Quantencomputer zu kaufen, die bei Raumtemperatur arbeiten. Man kann sie in gewöhnlichen Rechenzentren im dort üblichen 19-Zoll-Format in Betrieb nehmen.“ Matthias Reidans verweist beispielhaft auf die Firmen Alpine Quantum Technologies (AQT) aus Innsbruck und das deutsch-österreichische Startup Quantum Brillance, die beide den Ansatz verfolgen, integrations-unkomplizierte Implementierungen zu ermöglichen. Zudem sind diesbezügliche Standardisierungsbestrebungen weltweit im Gange, weiß der Quantentechnologie-Experte.

Quantensensorik in der Medizin

Harald A. Summa ist es wichtig zu betonen, dass Quantentechnologie viel mehr bedeutet als „nur“ mit Quantencomputern umzugehen. So ermögliche diese Technologie auch in der Sensorik einen Quantensprung im wahrsten Sinne des Wortes. Beispielsweise könnten die heute üblichen Verfahren der Computertomographie (CT) und der Magnetresonanztomographie (MRT), um in den menschlichen Körper hineinsehen zu können, künftig durch quantensensorische Verfahren abgelöst werden, die eine um ein Vielfaches bessere und damit aussagekräftigere Darstellung ermöglichten.

Quelle und weitere Informationen: www.diplomatic-council.org/quantumleap

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Brand Asset Valuator: Das sind die starken Marken in der Schweiz

Der BAV ist die weltweit umfassendste Erhebung zu Markenstärke und Marken-Image und zeigt, welche Marken in der Schweiz am präsentesten und angesehensten sind. Starke Marken sind häufig immun gegenüber kurzfristigen Moden. Doch grössere Trends gehen nicht spurlos an der Markenwelt vorbei.

BAV MarkenstudieAuch dieses Jahr bewegt sich einiges im Schweizer Markt. Dies zeigt die aktuelle Ausgabe des BrandAsset™ Valuator (BAV) . Die weltweit grösste Markenstudie wird in der Schweiz jährlich von den WPP-Agenturen Wunderman Thompson, Ogilvy und Scholz & Friends Zürich durchgeführt. Sie untersucht, wie Schweizer:innen unterschiedliche Marken wahrnehmen.

Google landet zum dritten Mal in Folge ganz oben auf der Liste der stärksten Marken, trotz Entlassungswellen und Diskussionen um den Datenschutz. Auf den Rängen dahinter tut sich allerdings eine Menge: Gleich mehrere Foodmarken können sich in den Rängen stark nach vorne schieben: Ricola (+17 Ränge), Zweifel (+12 Ränge) und Lindt (+4). Auch Nespresso legt um 21 Ränge zu und die Käse-Ikonen Appenzeller und Le Gruyère sogar um +67 bzw. +14 Ränge. Es könnte sein, dass der verstärkte Trend zum Cocooning in Zeiten der Krise speziell «Comfort-Brands» aus dem Lebensmittel-Bereich zum Erfolg verhilft.

Die Spielzeugmarke Lego gewinnt ebenfalls stark (+11); genau wie Kärcher, Mastercard und Dyson, die neu in den Top 20 sind. Auch dies sind Marken, die verstärkt daheim oder zum Online-Shopping von zuhause genutzt werden. Digitale Brands wie Microsoft (-5), Apple
(-10) und Samsung (-19), die noch im Vorjahr zu den Gewinnern gehörten, rutschen in diesem Jahr klar ab. Der Grund hierfür ist unklar.

Erstmalig veröffentlicht: Die Marken, denen die Schweiz vertraut

Die Stärke einer Marke im BAV ergibt sich aus zwei Dimensionen: der Markenvitalität und der Markenstatur. Während die Markenvitalität vor allem angibt, wie stark sich eine Brand im Markt differenziert, erlaubt die Markenstatur Einblicke in das Vertrauen, das einer Marke entgegengebracht wird. Bekanntermassen kann das Vertrauen, welches von einer Marke ausgeht, massgeblich zur präferierten Nutzung beitragen – insbesondere ein Zeiten von Krisen und Unsicherheit. Daher veröffentlichen wir 2024 erstmalig auch die Top 10 der Marken mit der höchsten Markenstatur.

Die Erkenntnisse aus dieser Liste bestätigen den Mega-Trend zum Cocooning. Noch deutlicher als im Gesamtranking zeigt sich hier, dass Marken, die für das persönliche Wohlbefinden und ein familiäres Gemeinschaftsgefühl stehen, besonders hoch angesehen werden. Die Brands mit der höchsten Statur, allen voran Zweifel, Ovomaltine und Lindt sind klassische «Feel-Good»-Marken, die Geborgenheit und Zufriedenheit versprechen. Vertrauen schafft aber auch die Herkunft einer Marke: In der aktuellen Auswertung sehen wir, dass «Swissness» ein wichtiger Faktor für die Markenstatur zu sein scheint. Sieben der Top 10 Brands mit der höchsten Statur kommen aus der Schweiz.

Bei den «Most Loved Brands» dominieren wieder Schweizer Marken

Auch bei den «Most Loved Brands» der Schweiz dominieren lokale Marken das Ranking. Mit Ausnahme von WhatsApp besteht die Top 10 ausschliesslich aus einheimischen Brands, darunter fünf reine Food-Marken. Das deckt sich mit den Erkenntnissen aus dem Vorjahr, wo Schweizer Marken ebenfalls sehr gut abschnitten. Aktuelle kann Lindt sich um 5 Ränge verbessern und sichert sich damit die Spitzenposition, gefolgt von Twint, Ragusa, Le Gruyère und WhatsApp. Konnte Migros letztes Jahr noch den ersten Platz einnehmen, fiel der Händler in diesem Jahr auf die sechste Position zurück, gefolgt von der Cumulus-Card und Coop. Ovomaltine und Raclette Suisse schliessen das Top 10 des Love-Rankings ab. Der Weg in die Herzen der Schweizer:innen geht also wieder einmal über den Magen: Mit Ausnahme von WhatApp haben alle hier vertretenen Marken im weitesten Sinne etwas mit Essen zu tun.


Verantwortlich bei Wunderman Thompson: Peter Petermann (Head of Strategy), Giselle Vaugne (Chief Operating Officer und Co-CEO, Gesamtverantwortung), Swen Morath (Chief Creative Officer und Co-CEO, Gesamtverantwortung). Verantwortlich bei Ogilvy: Matthias Müller (Head of Strategy), Martin Keller (CEO). Verantwortlich bei Scholz & Friends Zürich: Susi Miller (Strategy Director), Mathias Rösch (CEO).


Der BAV ist die grösste und umfassendste Markenstudie weltweit. In der Schweiz wird die Studie seit 1995 erhoben. Seit 2022 wird die Studie in jährlichen Wellen gemeinsam von den WPP Agenturen Wunderman Thompson, Ogilvy und Scholz & Friends Zürich erstellt. In der aktuellen Welle wurden 9’600 Schweizer:innen im Alter von 18-74 Jahren zu ihren Markenpräferenzen befragt. Die Anzahl der abgefragten Marken in diesem Jahr liegt bei 600. Die Studie ist repräsentativ für die Internetbevölkerung der Deutsch- und Westschweiz gemäss den offiziellen Strukturdaten der Schweiz. Der Erhebungszeitraum war vom 31.08. – 14.10.2023.

 

Nachhaltigkeitslabel für Schweizer Alters- und Pflegeheim

Das Alterszentrum Hochweid in Kilchberg ZH erhält als aktuell einziges Alters- und Pflegeheim in der Schweiz das Nachhaltigkeitslabel «ibex fairstay». Es wurde bisher nur an klassische Hotel- und Beherbergungs-betriebe vergeben. Mit ibex fairstay werden die relevanten Bereiche für einen Betrieb wie Management, Ökologie, Soziales, Regionalität und Finanzen abgedeckt.

Alterszentrum Hochweid
Die Umgebung ees Alterszentrums Hochweid in Kilchberg ist ein wahres Bijou. Als bisher einziges Alters- und Pflegeheim in der Schweiz erhielt es die „ibex fairstay“-Zertifizierung. (Bild: Alterszentrum Hochweid)

Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur im Alterszentrum Hochweid. Ein sichtbarer Hinweis ist der Garten rund um das Zentrum: Es blüht über die ganze Saison eine bunte Vielfalt an Blumen und Sträuchern. Auch und die Investition in eine Solaranlage zeugt davon. «Wir setzen uns seit Jahren für ökologische und soziale Verantwortung ein, um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Dies haben wir bewusst in unserem Leitbild verankert. Ich bedanke mich beim ganzen Team für den Sondereffort. Wir freuen uns sehr über die Zertifizierung», erklärt Geschäftsleiterin Sara Tomaschett. Stiftungsratspräsident Prof. Dr. med. Michele Genoni ergänzt: «Eine seriöse, nachhaltige Zertifizierung und Anpassung vieler Prozesse geschieht nicht über Nacht. Daher ist diese Zertifizierung für Nachhaltigkeit ein Meilenstein für unser Alterszentrum.» Anhand eines Beispiels aus der Einkaufspolitik erläutert Ruth Stamm, Leiterin Hotellerie, wie die neuen Erkenntnisse in den Alltag einfliessen. So wird zum Beispiel bei Neuanschaffungen immer auch der Kontakt zu regionalen Produzenten und Lieferanten gesucht, immer auf der Basis, dass «Wir sind für die Wünsche der hier lebenden Menschen da!».

Das Alterszentrum Hochweid versteht sich als Anbieterin von geeigneten Wohnformen und bedürfnisgerechten Dienstleistungen für ältere Menschen. Es verpflichtet sich zu fachlich qualifizierter Altersbetreuung und -pflege, insbesondere der Palliative Care und Demenz-Pflege. Das Alterszentrum bietet Platz für 48 pflegebedürftige Personen, sowie 52 Wohnungen in der Alterssiedlung an. 

Sensibilisierung über mehrere Jahre

Massgeblichen Anteil für die gelebte Nachhaltigkeit hat Ruth Stamm: Sie war bis zu Ihrer Pensionierung Ende März 2024 während 27 Jahren verantwortlich für den Bereich Hotellerie und Infrastruktur. «Als ich mir vor gut sieben Jahren das Ziel setzte, den bewussten Umgang mit den Ressourcen aktiv zu fördern, stiess ich noch nicht auf offene Ohren», erzählt Stamm. Sie dachte dabei nicht nur an Sparmassnahmen bei Wasser, Strom und Wärme, sondern ganz bewusst auch an die Ressource Mensch. Denn es sind die Bewohner, die Mitarbeitenden und die Führung bis hin zum Stiftungsrat, welche mit ihrem täglichen Wirken Einfluss nehmen können. Mit einer konsequenten Vorbildhaltung und einem regelmässigen Hinterfragen von eingespielten Gewohnheiten schaffte es Stamm, einen grossen Teil des Teams zu sensibilisieren und für ein aktives Mitwirken und -Denken zu motivieren. «Am Anfang sah ich keinen Mehrwert bei den Bestrebungen. Doch inzwischen bin auch ich eine Botschafterin der gelebten Nachhaltigkeit geworden», sagt Sara Tomaschett, Geschäftsleiterin des AZ Hochweid. 

Cafeteria im Alterszentrum Hochweid: «Wir sind für die Wünsche der hier lebenden Menschen da.» (Bild: Alterzentrum Hochweid)

So arbeitet ibexFairstay

Das Auditoren-Team von ibexFairstay setzt sich aus unabhängigen Experten zusammen, die in der Beherbergungsbranche zu Hause sind. Der akkreditierte Auditor überprüfte nach dem Sechs-Augen-Prinzip «Betrieb – Auditor – Zertifizierungskomitee» im Alterszentrum Hochweid die eingebrachten Daten auf dem Papier und vor Ort, indem er verschiedene Gespräche führte, Rundgänge durchs Haus machte und dann einen Schlussbericht erstellte. Diesen übergab er mit dem Auszeichnungsergebnis an das Zertifizierungskomitee. Das setzt sich aus Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Tourismus zusammen. Das Komitee prüft den Antrag des Auditors und entscheidet über die Auszeichnung und das Auszeichnungsergebnis. Nach drei Jahren werden die Angaben mit einer Rezertifizierung überprüft. Ibex fairstay ist ein Label, dem aktuell 60 Hotels in der Schweiz angeschlossen sind. Das Schweizer Zertifikat prüft nach dem sogenannten ISO-Umweltlabel Typ 1 und legt grossen Wert auf die Aspekte Regionalität, Authentizität und Erhaltung einer intakten Natur.

Vom Zusatzaufwand zu Einsparungen

Eine solche Zertifizierung stellt für einen Betrieb eine grosse Herausforderung dar. Es braucht zusätzlich Zeit, Geld und Personal. «Unter dem Strich beweisen die Ergebnisse der Zertifizierungen, dass durch die Durchleuchtung und Optimierung der Prozessabläufe nachhaltige Kosten- und Ressourceneinsparungen tatsächlich folgen. Dazu leisten die Marketingmassnahmen mit der Marke ibex fairstay einen grossen Beitrag an die Differenzierung des einzelnen Betriebes im Markt. Das Alterszentrum hat sich als wahres Bijou gezeigt, in welchem der Nachhaltigkeitsgedanke lebt», erläutert Anita Gschwind, Geschäftsführerin von «ibex fairstay».

Quelle: Alterszentrum Hochweid

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/einziges-schweizer-alters-und-pflegeheim-wird-fuer-nachhaltigkeit-zertifiziert/

Marketing- und Medienforschungsglossar: Fachwissen von A bis Z

Sie wurden irgendwann einmal gelernt, sind jedoch schnell wieder vergessen oder veraltet. Wie steht es um Ihr Marketing- und Medienforschungsvokabular?

Wemf Leserschaftszahlen
(Illustration: Dall-E und Wordart.com)

Am Dienstag veröffentlicht die Wemf AG für Werbemedienforschung die aktuellen Leserschaftszahlen und Onlinereichweiten von Pressetiteln in Form der Reichweitenstudie MACH Basic und der Intermediastudie MACH Total Audience. Diese halbjährlich erstellten Studien zur Mediennutzung in der Schweiz liefern entscheidende Informationen für den Medien- und Werbemarkt. Darum ist es jetzt höchste Zeit, das Marketing- und Medienforschungsglossar aufzufrischen und sich mit den wichtigsten Grundbegriffen wieder vertraut zu machen.

Affinität

Indikator, der die Eignung eines Mediums, eine ➝ Zielgruppe zu erreichen, ausdrückt. Verhältnis der Reichweite in der Zielgruppe zur Reichweite insgesamt mit 100 multipliziert (indexiert). Affinitäten über 100 weisen auf eine überdurchschnittliche, von unter 100 auf eine unterdurchschnittliche Eignung eines Titels in der betreffenden Zielgruppe hin. Affinitätsindex = Reichweite in % in der Zielgruppe × 100 / Reichweite in % insgesamt. Je höher der Index, desto besser ist die Medialeistung eines Titels in der betreffenden Zielgruppe.

BRS

Broadest Readership bezeichnet die Anzahl an Personen, die in den letzten sechs Monaten einen Printtitel in der Hand gehabt haben, um darin zu lesen oder zu blättern.

BUS

Broadest Usership zeigt, wie viele Personen ein Kino mindestens selten besucht oder das Internet, eine Webseite, das TV oder das Radio mindestens selten genutzt haben.

CATI

Computer Assisted Telefoninterview ist ein Telefoninterview, bei dem der / die Befragte mit Computerunterstützung durch das Interview geführt wird.

CAWI

Computer Assisted Web Interview. Das heisst, die Interviews finden direkt am Computerbildschirm statt. Der / die Befragte füllt dabei einen interaktiven Onlinefragebogen aus.

cRR

Calculated Recent Readership gibt die Leserschaft einer durchschnittlichen Ausgabe an. Sie wird auf Basis der in der ➝ MACH-Basic-Befragung erhobenen Nutzungsfrequenzen und des Zeitpunkts der letzten Nutzung eines Printtitels berechnet. Mit der Reichweite cRR können Mediapläne berechnet werden.

Doppelleser

Gibt die Überschneidung zwischen den Leserschaften zweier oder mehrerer Titel an. Durch die Doppelleser (➝ externe Überschneidung) reduziert sich die Nettoreichweite gegenüber der Bruttoreichweite.

Durchschnittskontakt

Die Bruttoreichweite eines Mediaplans ist in der Regel grösser als seine Nettoreichweite. Der Durchschnittskontakt / Opportunity to see (OTS) gibt das Verhältnis zwischen Brutto- und Nettoreichweite eines Mediaplans an. Die Formel lautet: OTS = Bruttoreichweite (Kontaktsumme) eines Mediaplans / Nettoreichweite eines Mediaplans. Der OTS zeigt die Zahl der Durchschnittskontakte pro erreichte Person.

Externe Überschneidung

Gibt die Überschneidung zwischen den Leserschaften zweier oder mehrerer Titel an. Durch die externe Überschneidung reduziert sich die Nettoreichweite gegenüber der Bruttoreichweite und führt zu einem höheren ➝ Durchschnittskontakt.

Frequency-Frage

Frage, die den Anteil der Ausgaben eines Titels betrifft, die normalerweise gelesen oder durchgeblättert werden.

Gesamtausgabe GES

Zeitungen mit Kopfblättern bzw. Teilausgaben, die unter verschiedenen Titelbezeichnungen im Lesermarkt auftreten.

GRP

Gross-Rating-Point ist ein Leistungs- bzw. Performance-Indikator eines Mediaplans. Er zeigt den Werbedruck des Plans. Der GRP entspricht der Nettoreichweite in Prozentpunkten, multipliziert mit dem Durchschnittskontakt der Kampagne, und kann für verschiedene Zielgruppen angegeben werden. Die Formel lautet: GRP = Nettoreichweite in % × ➝ Durchschnittskontakt.

Heavy User

Lesen normalerweise jede oder fast jede Ausgabe eines Titels. ➝ Medium User und ➝ Light User.

Impact

Wirkung und Erfolg von Kommunikationsmassnahmen, Gesamteindruck (z.B. einer Anzeige).

Interne Überschneidung

Bei der Nutzung mehrerer Ausgaben desselben Titels werden Teile der Leserschaft mehrfach erreicht. ➝ Externe Überschneidung.

Kontaktverteilung

Gibt an, wie viele Personen einer definierten Zielgruppe wie oft mit allen im Streuplan gewählten Werbeträgern in Kontakt kommen. Im Gegensatz zum OTS-Wert, der die durchschnittliche Kontaktzahl pro erreichte Zielperson ausweist, zeigt die Kontaktverteilung, wie sich die Kontaktwahrscheinlichkeiten über alle erreichten Personen der Werbezielgruppe verteilen.

Kreuztabelle

Tabellarische Darstellung von zwei oder mehr Variablen mit deren Ausprägungen. ➝ NEXT>LEVEL.

Light User

Lesen normalerweise weniger als die Hälfte der Ausgaben eines Titels. ➝ Medium User und ➝ Heavy User.

Lesedauer pro Ausgabe

Dieser Wert gibt an, wie lange in einer Ausgabe im Durchschnitt insgesamt gelesen wird, bevor sie endgültig weggelegt wird.

Lesemenge pro Ausgabe

Dieser Wert gibt an, wie viel vom Inhalt einer Ausgabe (= alle Seiten) im Durchschnitt beachtet wird. Die Angabe «Lesemenge = 0,8» bedeutet z.B., dass durchschnittlich 80% aller Seiten in einer Ausgabe eines Titels von seiner Leserschaft beachtet werden. Bei der Lesemenge handelt es sich um einen Nettowert.

LpE

Leser pro Exemplar errechnet sich, indem man die Gesamtleserschaft einer Ausgabe eines Titels durch die Auflage dieses Titels, die den Lesermarkt erreicht, teilt. Die Formel lautet: LpE = Reichweite bzw. Leser des Titels / Auflage des Titels (Exemplare). Als LpE wird auch die englische Bezeichnung RpC (Readers per Copy) verwendet.

MACH Basic

Die nationale Leserschaftsstudie der Schweiz. Versorgt den Schweizer Werbemarkt mit den offiziellen Reichweiten der Schweizer Zeitungen und Zeitschriften (Einzeltitel, ➝ Gesamtausgaben und Titelkombinationen). Repräsentative Stichprobe von ca. 30 000 Personen pro Publikation. ➝ Grundgesamtheit der Stichprobe sind alle in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein ansässigen Personen mit Alter ≥ 14, die in Privathaushalten leben. Publikation: zweimal pro Jahr (April und Oktober).

Medium User

Lesen normalerweise etwa die Hälfte der Ausgaben eines Titels. ➝ Heavy User und ➝ Light User.

NEXT>LEVEL

Das WEMF-eigene Datenanalysetool für den Zugriff auf die Studien, Statistiken und Datenbanken der WEMF sowie auf weitere Drittstudien.

Non-Replica

Digitale Ausgabe eines Titels, die sich jedoch im redaktionellen Inhalt, in den Anzeigen sowie in der Aufmachung oder im Format von der gedruckten Ausgabe unterscheidet. ➝ Replica.

OTS

Die Bruttoreichweite eines Mediaplans ist in der Regel grösser als seine Nettoreichweite. Der Durchschnittskontakt – Opportunity to see (OTS) – gibt das Verhältnis zwischen Brutto- und Nettoreichweite eines Mediaplans an. Die Formel lautet: OTS = Bruttoreichweite (Kontaktsumme) eines Mediaplans / Nettoreichweite eines Mediaplans. Der OTS zeigt die Zahl der Durchschnittskontakte pro erreichte Person.

Pick-ups pro Ausgabe

Dieser Wert gibt an, wie häufig eine Ausgabe eines bestimmten Titels im Durchschnitt von seiner Leserschaft zum Lesen / Blättern in die Hand genommen wird, bevor sie endgültig weggelegt wird. Da Printtitel relativ langlebig sind, hat normalerweise dieselbe Ausgabe eines Titels X im Gegensatz zu Sendungen oder Werbespots in den «flüchtigen» elektronischen Medien Y mehrere Nutzungsakte. Diese kontaktqualifizierende Angabe kann nur für Titel berechnet werden, die über einen genügend grossen ➝ BRS verfügen.

Projektion

Hochrechnung der Stichprobe auf die Grundgesamtheit. Die gesamte Leserschaft wird aus der betreffenden Stichprobenreichweite auf die Grundgesamtheit hochgerechnet. Wird normalerweise gerundet in 1000 Leser:innen angegeben.

Quantitative Markt- und Medienforschung

Datenerhebung anhand standardisierter Untersuchungsmethoden, die eine statistische ➝ Repräsentativität der Ergebnisse gewährleisten sollen.

Replica

Digitale Ausgaben in Form von Replicas sind die immateriell übermittelten Hauptausgaben eines Titels, die der gedruckten Version in allen Details des Inhalts, der Aufmachung (inkl. Platzierung der Anzeigen) und der Erscheinungsweise entsprechen. Digitale Ausgaben in Form von Replicas können mit Filmen, Fotogalerien, Musik oder zusätzlichen Textelementen angereichert werden. Die Begriffe «Replica» und «E-Paper» werden als Synonyme verstanden.

Repräsentativität

Jedes Element der Grundgesamtheit hat die gleiche Chance, ausgewählt zu werden (Annahme aus der Wahrscheinlichkeitstheorie). Bei zufälliger Stichprobenziehung kann so auf Basis der Stichprobenzahl ein ➝ Vertrauensbereich angegeben werden. Bei ausreichender Stichprobengrösse stellt die ausgewählte Teilmenge ein verkleinertes, aber wirklichkeitsgetreues Abbild der Grundgesamtheit dar.

RUS

Regular Usership ist ein gemeinsamer Nenner in Bezug auf die Nutzung von verschiedenen Mediengattungen, der für einen grossen Intermediavergleich notwendig ist. Die Reichweitenwerte sind dazu nicht geeignet, da diese für jede Mediengattung unterschiedlich erhoben und definiert werden. Bei der MACH Strategy wird deshalb für den Intermediavergleich der «RUS – Regular Usership» als Basis für alle Berechnungen verwendet. Dieser ist bei jedem Medium, unabhängig davon, ob es um ein elektronisches oder ein Printmedium geht, analog definiert: Es handelt sich jeweils um den Personenkreis, der ein Medium regelmässig nutzt.

Signifikanz

Statistische Sicherheit. ➝ Vertrauensbereich.

TKP

Tausend-Kontakt-Preis ist eine Kennziffer zur Beurteilung des Verhältnisses zwischen den Werbemittelkosten (z.B. eines Mediaplans) und der Grösse der mit dem Mediaplan erreichten Bruttoleserschaft (= Kontaktsumme). Die Formel lautet: TKP = Werbemittelkosten / Bruttoreichweite in Tsd.

Vertrauensbereich

Eine Zufallsstichprobe kann keine exakten Angaben über die untersuchte ➝ Grundgesamtheit liefern; die aufgrund einer Stichprobe gewonnenen Ergebnisse gelten für die Grundgesamtheit nur innerhalb eines bestimmten Vertrauensbereichs. Der (berechenbare) Vertrauensbereich ist von zwei Grössen abhängig: von der Stichprobengrösse und von der Antwortverteilung. Es gilt: je grösser die Stichprobe, desto kleiner der Vertrauensbereich. Und: je grösser die Differenz zwischen den bejahenden und den verneinenden Antworten, desto kleiner der Vertrauensbereich.

WLK

Weitester Leserkreis. ➝ BRS (Broadest Readership).

Zielgruppe

Anvisierter Personenkreis, der mit einer kommunikativen Massnahme gezielt angesprochen werden soll. Die Zielgruppendefinition findet in der Regel nach soziodemografischen Merkmalen sowie dem Konsum- / Kaufverhalten und psychografischen Kriterien statt.


Über Akronyme

In der Medien- und Werbebranche wimmelt es nur so von kryptisch anmutenden Akronymen. Viele sind leider nicht selbsterklärend. Und diejenigen, die man in der Fachausbildung gelernt hat, sind oft bereits wieder veraltet – oder sie gingen schlicht vergessen. Das Glossar der Wemf bietet diesbezüglich eine kleine Hilfestellung.

Jason Momoa wird Markenbotschafter von Nuii

Der Schauspieler Jason Momoa wird Markenbotschafter der neuen Kampagne 2024 von der globalen Glacemarke Nuii.

Nuii Ice Cream
Schauspieler Jason Momoa ist neuer Nuii-Markenbotschafter. (Bilder: Froneri Ice Cream)

Jason Momoa ist bekannt für seine Rollen in Aquaman, Game of Thrones und Dune. Weil der Schauspieler mit seinen Interessen für Fotografie, Reisen und Abenteuer das Lebensgefühl, für das Nuii stehe, verkörpere, wurde die Zusammenarbeit gestartet. Der Markenname ist vom Wort «Nui» inspiriert, was auf Hawaiianisch und Māori so viel wie «gross, reichhaltig, grossartig» bedeutet. In seiner Rolle als Markenbotschafter soll Momoa dazu beitragen, den Bekanntheitsgrad und das Wachstum von Nuii Ice Cream Adventure in Europa zu steigern.

Momoa lädt zum Abenteuer

Nuii will sich an alle richten, die davon träumen, exotische Länder zu erkunden und in fremde Kulturen einzutauchen. In der Kampagne erweckt Momoa die Markenbotschaft «Choose your next adventure» zum Leben und fragt die Zuschauenden: «Hast du Lust auf ein Abenteuer?», während er an einem Strand entlang spaziert und in ein Nuii-Glace beisst.

«Jason Momoas Leidenschaft für Reisen, Abenteuer und Umwelt passen perfekt zu unserer Markenmission. Unser Ziel ist es, Menschen mit unserer Rahmglace auf eine Geschmacksreise zu schicken, an einen Ort, der etwas wilder und aufregender ist als ihr Alltag. Wir freuen uns über die Möglichkeiten, die diese Partnerschaft bietet und sind gespannt darauf, was wir gemeinsam kreieren werden», so Roger Marquart, Senior Brand Manager der Marke Nuii, Froneri Switzerland.

Am Set: Jason Momoa beim Dreh zur neuen Nuii-Kampagne.

Grossangelegte Kampagne startet am Montag

Die Momoa-Kampagne wird in 14 europäischen Ländern als TV-, Plakat-, Print- und Digitalwerbung zu sehen sein und von umfassenden Social-Media- und PR-Massnahmen begleitet.

Die digitale Bewegtbild-Kampagne mit dem TV-Spot startet in der Schweiz am Montag. Die Zusammenarbeit mit Jason Momoa können Fans unter @nuii_icecream_global auf Instagram oder unter @nuii_icecream auf Tik Tok verfolgen.


Verantwortliche Agentur: Toast (Verantwortung, Produktion). Regie: Antoine Janssens. Media: Mediaplus Suisse, House of Communication.

Nur 2% der Schweizer Firmen auf Cyberbedrohungen optimal vorbereitet

Während 2023 noch fast jedes zehnte Unternehmen in der Schweiz optimal vor modernen Sicherheitsrisiken geschützt war, sind es heute nicht mal mehr 2 Prozent. Das zeigt der Cisco Cybersecurity Readiness Index 2024.

Cisco Cybersecurity Readiness
In Sachen Cyberbedrohungen ist ein Grossteil der Unternehmen noch nicht reif genug. (Grafik: Cisco)

In den letzten 12 Monaten hat sich die Cyberlandschaft deutlich verändert, insbesondere durch Künstliche Intelligenz (KI). Sie kommt nun sowohl bei Cyberangriffen als auch bei Schutzlösungen zum Einsatz. Daher müssen Unternehmen ihre Sicherheitsstrategien und -architekturen anpassen. Der Cisco Cybersecurity Readiness Index 2024 hat ermittelt, wie weit Unternehmen diesen neuen Herausforderungen gewachsen sind. Dazu wurden auf Basis von weltweit über 8‘000 Expertenbefragungen Unternehmen in vier Reifegrade eingeteilt: Anfänger (Beginner), Gestalter (Formative), Fortgeschrittene (Progressive) und Reife (Mature). 205 Befragte stammen auch aus der Schweiz. Die Befragten sind in ihren Unternehmen für Business und Cybersicherheit verantwortlich und gaben Selbsteinschätzungen zum Status der Abwehrfähigkeit und eingesetzten Technologie in ihrem Unternehmen. Die Umfrage wurde im Januar und Februar 2024 mittels Online-Interviews durchgeführt.

Schweizer Unternehmen überschätzen ihre Abwehrfähigkeit

Die neue Studie legt nahe, dass Schweizer Unternehmen ihre eigenen Fähigkeiten, sich vor aktuellen Bedrohungen zu schützen, überschätzen oder die Cyberbedrohungslage unterschätzen. Die Ergebnisse zeigen, dass lediglich 1,95 Prozent der Schweizer Unternehmen über eine ausreichend reife Sicherheitsstruktur verfügen, um bestmöglich auf aktuelle Gefahren vorbereitet zu sein. Vor einem Jahr waren es noch 9 Prozent. Clustert man die beiden höchsten Reifegrade «Mature» und «Progressive», belegen Schweizer Unternehmen mit 24 Prozent im europäischen Vergleich den dritten Platz hinter Grossbritannien und Deutschland. Dennoch sind 81 Prozent der Unternehmen in der Schweiz moderat bis sehr zuversichtlich, dass sie mit ihrer derzeitigen Infrastruktur einen Cyberangriff abwehren können.

Es überrascht nicht, dass die Bereitschaft auch mit der Grösse einer Organisation korreliert, da mehr Budget und Personal für die Cybersicherheit eingesetzt werden können. Unternehmen mit mehr als 1‘000 Mitarbeitenden weisen einen höheren Reifegrad auf, mittlere Unternehmen (250-1‘000 Mitarbeitende) liegen etwas dahinter. Dies gilt weltweit und branchenübergreifend. Die Studie ergab, dass die am besten vorbereiteten Branchen die Finanzdienstleistungen, Technologie sowie die verarbeitende Industrie sind – alle mit 30 % oder mehr in den oberen Kategorien «Mature» und «Progressive». Aufholbedarf hat zum Beispiel noch das Bildungswesen.

Wie wichtig die Sicherung der IT-Systeme ist, zeigen auch die Zahlen des Bundesamtes für Cybersicherheit (BACS). Die Meldungen zu Cybervorfällen nehmen tendenziell zu. «Es besteht eine dringende Notwendigkeit für Unternehmen, ihre Sicherheitsstrategien zu überdenken und sich auf die Realität der heutigen Cyberbedrohungen einzustellen», sagt Roman Stefanov, Head of Cyber Security Sales bei Cisco Schweiz. Laut der Studie haben 45 Prozent der befragten Schweizer Unternehmen in den letzten 12 Monaten eine Cyberattacke verzeichnet.

Die Schweiz bei KI auf gutem Weg

«Ein ermutigendes Zeichen für die Schweiz ist der hohe Einsatz von KI für die Cyberabwehr», erklärt Roman Stefanov. «Schon knapp 40 Prozent nutzen darauf basierende Systeme mit dem höchsten oder zweithöchsten Reifegrad.» Der Schutz von Netzwerken und Maschinen ist mit 32 und 26 Prozent zufriedenstellend. Grosser Nachholbedarf besteht jedoch in den Bereichen Identity und Cloud. Hier haben nur 18 beziehungsweise 14 Prozent der Schweizer Firmen ein ausreichendes Schutzniveau.

Die Absicherung von Unternehmensidentitäten nennen Schweizer Firmen dann auch als grösste Herausforderung (39%) noch vor dem Schutz des Netzwerks (30%). «Mehr als ein Drittel der Schweizer Unternehmen hat im letzten Jahr einen Cybersecurity-Vorfall mit gestohlenen digitalen Identitäten bemerkt», erläutert Roman Stefanov. «In dieser Bedrohungslage sollten wir nicht mehr fragen, ob ein Benutzer Zugriff haben kann, sondern ob er sollte.»

Zwei Drittel glauben an Cyberangriff in den nächsten 12 bis 24 Monaten

Laut der Studie glauben 66 Prozent der befragten Unternehmen, dass ein Cyberangriff in den nächsten 12 bis 24 Monaten ihr Geschäft beeinträchtigen wird. Trotz dieser Bedenken geben 51 Prozent der Unternehmen an, dass sie mehr als 10 offene Stellen im Bereich Cybersicherheit haben, was auf einen akuten Fachkräftemangel hinweist. Beachtlich sind die Kosten von Vorfällen: 45 Prozent der Befragten gaben an, dass vergangene Vorfälle mehr als 500‘000 Dollar gekostet haben.

Die gute Nachricht lautet, dass Unternehmen ihre Sicherheitsbudgets erhöht haben und auch noch weiter erhöhen wollen. Denn sie erkennen einen Anstieg der Risiken durch Digitalisierung, vielfältigere Angriffsarten und grössere finanzielle Auswirkungen: 86 Prozent der Befragten gaben an, dass sie das Budget in den letzten 1-2 Jahren erhöht haben, und fast 80 Prozent wollen ihr Budget künftig um mehr als 10 Prozent steigern. 92 Prozent planen ihre IT-Infrastruktur upzugraden oder sogar zu restrukturieren, um den kommenden Herausforderungen in der Cybersicherheit entgegenzuwirken.

Quelle: Cisco

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/nur-2-der-schweizer-firmen-auf-cyberbedrohungen-optimal-vorbereitet/

Fertigung: Sechs Investitionen, die sich in Krisenzeiten rechnen

Drohende Rezession, hohe Energiekosten, Lieferkettenprobleme, Fachkräftemangel – viele Unternehmen stehen vor zahlreichen Herausforderungen. Denn die Konjunkturaussichten sind trübe; die Konjunkturforscher der ETH prognostizieren für die Schweiz ein BIP-Wachstum von 1,2%. In Deutschland, dem wichtigsten Handelspartner unseres Landes, rechnen Wirtschaftsexperten mit einem noch geringfügigeren Wachstum.

Neue Technologien
Neue Technologien in der Fertigung können helfen, Krisenzeiten zu trotzen. (Bild: Oracle)

Auch wenn die Nachfrage sinkt und der Kostendruck steigt, sollten Hersteller geplante Projekte nicht auf Eis legen. Denn gerade neue Technologien können in der Krise und der Zeit danach helfen. Dieser Überzeugung ist man jedenfalls bei Soft- und Hardwarehersteller Oracle, der sechs Wege aufzeigt, wie Unternehmen gut durch die Krise kommen sollen.  

1. Digitalisierung und Data Analytics 

Durch die Digitalisierung von Produktions-, Beschaffungs-, Lieferketten- und Fertigungsprozessen entstehen intelligente Fabriken, die durch das Internet der Dinge (IoT), künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) zusätzlich beschleunigt werden. Die Grundidee: Die Analyse grosser Datenmengen verbessert die Entscheidungsfindung. Laut einer Umfrage von Deloitte nutzten bereits 2013 60 Prozent der Führungskräfte Analysesoftware, oft mit KI-Funktionen, um Engpässe bei Bauteilen rechtzeitig zu erkennen, Lieferrouten zu optimieren, den Kraftstoffverbrauch zu senken und Lieferzeiten zu verkürzen. 

2. Reduzierung von Lieferkettenrisiken 

Die geopolitischen und handelspolitischen Spannungen veranlassen immer mehr Unternehmen, sich nach risikoärmeren Lieferanten umzusehen. Laut einer Studie von BCI Global planen mehr als 60 Prozent der europäischen und US-amerikanischen Hersteller, in den nächsten Jahren einen Teil ihrer Aktivitäten nach Asien zu verlagern. Einige EU-Unternehmen haben auch Tschechien, Polen und Ungarn im Blick – andere Deutschland, die Niederlande, Belgien und Luxemburg. 

Moderne Supply-Chain-Technologien können auch dazu beitragen, Lieferkettenrisiken zu verringern. Bessere Einblicke in Arbeitsabläufe, Zeitpläne und Kapazitäten, Fuhrparks und Distributionslager sowie Statusaktualisierungen in Echtzeit ermöglichen es Unternehmen, Engpässe schnell zu erkennen und zu beheben. ML-Funktionen zeigen Anomalien und potenzielle Auswirkungen auf. In einer Studie von KPMG  gaben 67 Prozent der CEOs an, dass sie mehr in datengestützte Technologien investieren wollen. 

3. Smart Manufacturing 

Mit Industrie-4.0-Technologien optimieren Hersteller Produktionsprozesse, verbessern die Produktqualität und automatisieren die Wartung. Typische Beispiele sind Drohnen, die Bauschäden an Fabrikanlagen erkennen, Roboter und Cobots sowie Cloud-Anwendungen zur automatisierten Bedarfsplanung. Digitale Zwillinge simulieren die Auswirkungen von Angebots- und Nachfrageschwankungen auf die Fliessbandproduktion. Augmented Reality (AR) beschleunigt Reparaturen und 3D-Druck ermöglicht die Herstellung fehlender Ersatzteile. Über das 5G-Netz liefern fahrerlose Fahrzeuge Bauteile an die Fliessbänder. Intelligente Lager überwachen den Bestand und fordern selbstständig Teile an.  

Laut ABI Research werden die weltweiten Ausgaben für Automatisierungstechnologien von 345 Milliarden US-Dollar 2021 auf über 950 Milliarden US-Dollar im Jahr 2030 steigen. Vor allem die Automobilhersteller investieren in Lösungen zur Senkung der Arbeitskosten und zur Erhöhung von Sicherheit und Produktivität. Im Jahr 2022 sind mehr als die Hälfte des Roboterabsatzes auf die Automobilindustrie entfallen. Insgesamt wird der Weltmarkt für Industrieroboter laut Grand View Research bis 2030 um durchschnittlich 10,5 Prozent pro Jahr wachsen. 

4. Qualifizierte Tech-Fachkräfte 

Auch das verarbeitende Gewerbe ist vom Fachkräftemangel betroffen. Es fehlen Fliessbandarbeiter, Schweißer, Maschinenbediener, Industriemechaniker und Produktionsleiter. Durch den verstärkten Einsatz neuer Technologien benötigt die Industrie aber auch Fachkräfte in den Bereichen Robotik, Programmierung, Integration intelligenter Systeme, Prototyping und Cybersicherheit sowie Datenwissenschaftler.  

Echtzeitinformationen sind die Voraussetzung für die digitale Vernetzung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sogenannte Connected Frontline-Workforce-Anwendungen (CFW) können den Fachkräftemangel lindern. Auch Aus- und Weiterbildung ist wichtig – zum Beispiel die Workshops der Europäischen Kommission, die sich speziell an die Fertigungsindustrie richten. Und Recruiting-Anwendungen in der Cloud erleichtern die Besetzung technischer Stellen in wettbewerbsintensiven Märkten. 

5. Anything-as-a-Service 

Immer mehr Unternehmen bieten ihre Produkte oder deren laufende Wartung, Überwachung oder Installation als Dienstleistung an. Ein Hersteller von Schweissrobotern übernimmt beispielsweise gegen eine Gebühr eine bestimmte Anzahl von Schweissungen, anstatt seine Roboter zu verkaufen. Diese Einnahmen sind besser planbar als Verkaufserlöse. Darüber hinaus bietet Anything/Everything-as-a-Service zusätzliche Cross- und Upselling-Möglichkeiten. Analysen von Accenture zufolge lassen sich mit diesem Modell jährlich um 15 bis 20 Prozent höhere Umsätze erzielen. Der weltweite Markt soll laut Fortune Business Insights von 545,35 Milliarden US-Dollar 2022 auf mehr als 2,3 Billionen US-Dollar 2029 zulegen.  

Auch immer mehr Automobilhersteller setzen auf das Abo-Modell und bieten Zulassung, Steuern, Versicherung, Pannenhilfe und Wartung als Dienstleistungen an. Laut Global Market Insights soll der weltweite Vehicle-as-a-Service-Markt bis 2030 auf 30 Milliarden US-Dollar anwachsen.  

6. Nachhaltigkeit 

Ein Viertel bis ein Drittel der weltweiten Energie wird für Herstellungsprozesse verbraucht. Vor allem die Lieferketten der Hersteller belasten die Umwelt – etwa beim Abbau, der Produktion, dem Transport und der Lagerung von Rohstoffen. Die Branche steht unter massivem Druck, umweltfreundlicher und nachhaltiger zu werden. Die meisten Unternehmen sind sich dessen bewusst, wie eine Umfrage von Harris Poll zeigt. Demnach ergreifen 56 Prozent Massnahmen, um nachhaltiger zu wirtschaften – der höchste Anteil aller untersuchten Branchen. 

Dabei kommen auch neue Mittel zum Einsatz. Mithilfe von Blockchain etwa lassen sich Materialien und Waren leichter zurückverfolgen. Automatisierungs- und Überwachungslösungen bieten detaillierte Einblicke in Produktionsprozesse, Lieferketten und Energieverbrauch. Das hilft Herstellern, ihre Produktivität zu steigern und Einsparpotenziale zu erkennen. 

Fazit: Bei schwacher Konjunktur nicht auf Investitionen verzichten

„Auch eine schwächelnde Konjunktur sollte Unternehmen nicht davon abhalten, in neue Technologien zu investieren“, erläutert Martin Cereceda, Senior Business Development Manager Manufacturing & Automotive bei Oracle.  „Im Gegenteil: Wer digitalisiert, automatisiert und umweltfreundlich vorgeht, verschafft sich einen Wettbewerbsvorteil – in Form von effizienten Geschäftsprozessen, Innovationen und langfristigen Kostensenkungen.“ 

Quelle: Oracle

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/fertigung-sechs-investitionen-die-sich-in-krisenzeiten-rechnen/

Account-Informationen von Chat GPT im Darknet gefunden

Die Cybersicherheitsexperten von Kaspersky haben im Darknet tausende gestohlene Zugangsdaten für beliebte KI-Tools wie ChatGPT, Grammarly oder Canva entdeckt. Cyberkriminelle können mit Hilfe von Infostealern an die Zugangsdaten von Nutzern gelangen und diese im Darknet zum Verkauf anbieten.

ChatGPT Account-Informationen Darknet
Die Zahl von gestohlenen Chat GPT-Account-Informationen, die im Darknet gefunden wurden, nahm zuletzt sprunghaft zu. (Grafik: Kaspersky)

Die KI-Tools von Chat GPT erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit, nicht nur bei Privaten, sondern auch in Unternehmen. Der praktische Nutzen von KI-unterstützter Büroarbeit beginnt sich immer mehr abzuzeichnen. Allerdings sind KI-Dienste zur Bildbearbeitung und Übersetzung sowie Chatbots auch ein attraktives Ziel für Cyberkriminelle, wie die Analyse der Kaspersky-Experten zeigt. Gemäss einer kürzlich erfolgten Auswertung stieg im Vergleich zum Jahr 2022 die Anzahl kompromittierter Account-Informationen für die Dienste des ChatGPT-Entwicklers OpenAI um mehr als das dreissigfache an.

ChatGPT beliebtes Ziel von Datendieben

Konkret: Gestohlene Logins für die Dienste des ChatGPT-Entwicklers OpenAI stiegen 2023 im Vorjahresvergleich sprunghaft auf etwa 664.000 an, insgesamt waren es im Untersuchungszeitraum von 2021 bis 2023 fast 688.000. Nach Launch der vierten ChatGPT-Version im März 2023 war die Nachfrage nach entsprechenden Konten besonders hoch, seitdem entspricht sie jener anderer KI-Dienste. Ausserdem wurden in den drei Jahren rund 1,2 Millionen Zugangsdaten von Canva-Nutzern gestohlen und in Darknet-Foren sowie Telegram-Kanälen verbreitet. Grammarly verzeichnete im selben Zeitraum rund 839.000 kompromittierte Zugangsdaten.

„Die kompromittierten Anmeldeinformationen stammen aus Infostealer-Aktivitäten, einer speziellen Malware-Art, die Nutzerzugänge für Cyberangriffe, Verkäufe im Darknet oder andere schädliche Aktivitäten stiehlt. Infostealer können Geräte von Unternehmen unter anderem über Phishing-E-Mails oder -Websites und öffentliche Webseiten mit schädlichen Inhalten infizieren“, erklärt Yuliya Novikova, Head of Kaspersky Digital Footprint Intelligence. „Wir erwarten, dass die Nachfrage nach ChatGPT-Konten weiterhin bestehen bleibt. Effiziente Sicherheitslösungen für Unternehmen, die vor Infostealer-Angriffen und anderer Malware schützen, werden immer wichtiger. Unsere Software überwacht beispielsweise kompromittierte Konten im Darknet und benachrichtigt Unternehmen, falls Nutzer ihrer Online-Dienste kompromittiert wurden.“

Empfehlungen zur Risikominimierung

Die Experten von Kaspersky geben verschiedene Empfehlungen ab, wie das Risiko im Falle von Daten-Leaks minimiert werden kann:

  • Das Darknet kontinuierlich auf Posts zu Daten-Leaks überwachen. Hierzu hat Kaspersky einen ausführlichen Leitfaden erstellt.
  • Die sog. Kaspersky Digital Footprint Intelligence nutzen, um die Sicht eines Angreifers auf Unternehmensressourcen einzunehmen und potenzielle Angriffsvektoren zu erkennen.
  • Für jeden Dienst ein einzigartiges Passwort verwenden, um die Auswirkungen eines Kontodiebstahls zu minimieren.
  • Im Falle eines Daten-Leaks auf dedizierte Vorfallreaktionsdienste wie Kaspersky Incident Response Service zurückgreifen, um schnell und effektiv handeln zu können und die Folgen zu minimieren. Solche Dienste helfen dabei, kompromittierte Konten zu identifizieren und die Infrastruktur zukünftig vor ähnlichen Angriffen zu schützen.

Quelle und weitere Informationen: Kaspersky

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/account-informationen-von-chat-gpt-im-darknet-gefunden/

KI-Partnerschaft für Vertragsprüfungen in der Baubranche

Das auf KI-gestützte Vertragsprüfungen spezialisierte Unternehmen Legartis, hat eine Zusammenarbeit mit Implenia bekanntgegeben, einem multinational tätigen Schweizer Bau- und Immobiliendienstleister. Die Partnerschaft markiere einen bedeutenden Schritt für den Einsatz von KI im Rechtsbereich der Baubranche, wie es dazu heisst.

Implenia KI-Vertragsprüfung
Legartis und Implenia entwickeln gemeinsam ein KI-gestütztes Tool weiter, das für Vertragsprüfungen in der Baubranche eingesetzt werden kann. (Bild: Legartis)

Das im DACH-Raum tätige Unternehmen Legartis hat eine mehrfach ausgezeichnete Legal AI-Lösung zur Automatisierung von Vertragsprüfungen und zur automatisierten Daten-Extraktion aus tausenden Verträgen entwickelt. Rechtsabteilungen, Vertriebsorganisationen und Einkaufsteams können die künstliche Intelligenz von Legartis nutzen, um eingehende Verträge lückenlos zu analysieren. Nun setzt auch der Bau- und Immobiliendienstleister Implenia auf diese Lösung: Die beiden Unternehmen arbeiten in mehreren Bereichen zusammen. So wird im Rahmen eines Co-Developments gemeinsam ein spezialisiertes KI-Modul entwickelt, um die Prüfzeit von umfassenden Verträgen in der Baubranche zu beschleunigen. Dies soll künftig eine auf die Branche abgestimmte, automatisierte und KI-unterstützte Bauwerkvertragsprüfung ermöglichen.

Die Technologie von Legartis verändere dabei die Art und Weise, wie Implenia seine Aufgaben rund um Vertragsprüfungen wahrnimmt, wie es dazu heisst. Sie unterstützt damit die führende Position der Gruppe bezüglich der digitalen Transformation der Bauindustrie. «Die Partnerschaft mit Legartis ist ein Signal für die Baubranche, dass KI und Rechtsabteilungen ein guter Match sind. Für uns ist der Einsatz von KI im Rechtswesen ein wichtiger Schritt in unserer Digitalisierungsstrategie und zur Effizienzsteigerung», sagt Dr. German Grüniger, General Counsel & Chief Compliance Officer von Implenia. Dr. Michael Burkart, Global Head Legal Operations & Strategy bei Implenia ergänzt: «Mit der Nutzung der Legal AI-Technologie von Legartis erwarten wir ein verbessertes Management von Vertragsrisiken, höhere Standardisierung und eine deutliche Entlastung unserer Rechtsexperten.»

David A. Bloch, CEO von Legartis sieht in der Zusammenarbeit grosse Vorteile für die Baubranche. «Wir sind sehr glücklich über das Co-Development und die Partnerschaft mit Implenia. Das branchenspezifische Know-how von Implenia fliesst in das Training unserer KI ein. Das sind optimale Voraussetzungen, um eine leistungsfähige Branchenlösung für die KI-assistierte Bauwerkvertragsprüfung zu entwickeln.» Die Zusammenarbeit zwischen Legartis und Implenia unterstreiche das Engagement beider Unternehmen, die Möglichkeiten von innovativen digitalen Technologien auszuschöpfen und sich als Vorreiter in der Nutzung von KI im Bereich Recht in der Bauindustrie zu etablieren, heisst es dazu in einer Mitteilung an die Medien.

Quellen und weitere Informationen: www.legartis.ai/de und implenia.com

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/ki-partnerschaft-fuer-vertragspruefungen-in-der-baubranche/

Was bedeutet eigentlich… «DM»?

Benno Maggi befasst sich in seiner Kolumne «Was bedeutet eigentlich…?» mit Begriffen aus dem Marketing- und Kommunikationsbereich. Dieses Mal behandelt er das Akronym «DM».

Bedeutung von DMs

Das Akronym scheint so etwas wie ein Statement gegen die allgegenwärtige Öffentlichkeit von Mitteilungen zu sein. Haben wir tatsächlich nach etwas mehr als 20 Jahren Social Media bereits alle genug davon, alles von allen zu wissen?

Die zwei Buchstaben stehen nämlich neu für Direct Message. Statt 1-to-all heisst es jetzt plötzlich wieder 1-to-1. DMs sind also eine Art 1-to-1-Dialoge. Wobei es oft eher ein Monolog ist als ein Dialog, aber dazu später. Mit DMs können sich Personen auf Facebook, Instagram, LinkedIn oder X gegenseitig direkt anschreiben. Das hat Vor- und Nachteile.

Der Vorteil: DM ist eine gute Lösung, nicht allen alles mitteilen (aber auch nicht alles lesen) zu müssen. Wie oft haben wir uns doch darüber geärgert, zwei Personen zuhören – oder besser «zulesen» – zu müssen, wenn sie in den Sozialen Medien für alle sichtbar eine Debatte führten, Gefühle austauschten oder schlicht nur einen gemeinsamen Termin suchten? Eben. Darum boomen jetzt DMs.

Aber Obacht: auch das hat seine Tücken. Oder eben Nachteile. Zum Beispiel die Möglichkeit, unter Ausschluss der Öffentlichkeit ungefragt Meinungen zu deponieren. Das kann für die Empfänger solcher Messages ganz schön zur Belastung werden. Vor allem dann, wenn es sich um Belästigungen, Hates, Anmache oder anderes Unerwünschtes handelt. Hierfür gibt es sogar ein eigenes Verb: sliden. Was übersetzt rutschen oder gleiten bedeutet. «In die DMs sliden» meint dann eben jemandem in einem sozialen Netzwerk eine Privatnachricht, meist eine Anmache, zu schreiben. Und die sind oft nicht jugendfrei und gerade für weibliche Nutzerinnen von Sozialen Medien eine echte Plage. Aber auch Gehässigkeiten gegenüber Politikerinnen und Politikern sowie anderen Menschen in öffentlichen Ämtern wie Lehrpersonen, Steuerbeamten, aber auch Journalistinnen und Journalisten, Andersdenkenden und Menschen anderer Herkunft gehören leider zum DM Alltag in den Sozialen Medien.

In DMs geht scheinbar jeder Anstand verloren

Die Möglichkeit, DMs zu verschicken, scheint die Hemmschwelle komplett entfernt zu haben. Da rutscht Despektierliches, Unflätiges und Beleidigendes so locker von der Smartphone-Tastatur in die privaten Chats, dass man meinen könnte, es gäbe in den Sozialen Medien nur eine Spezies Mensch: der/die Asoziale. Und wir sollten, wenn das so weitergeht, über ein Renaming nachdenken: Asoziale Medien.

Ist doch wahr! Nur weil die Möglichkeit besteht, jemandem mit einem Klick eine direkte Nachricht zu schicken, ist das noch längst keine Aufforderung oder gar Pflicht, dies zu tun. Aber das ist wohl eine Zeiterscheinung. Oder wie Erich Kästner es einmal formulierte: Schlechte Zeiten. Schlechte Manieren.

Früher hat man ja auch nicht wildfremde Menschen angerufen, nur weil deren Name erst im Telefonbuch und dann später auf Telsearch verfügbar war. An dieser Stelle gleich ein Aufruf an all jene, die das tun: Hört auf damit, Direct Messages zu verschicken! Stellt euch lieber der Öffentlichkeit. Oder lasst es ganz sein. Eure Meinung interessiert niemanden.

Aber an diesem Punkt waren wir auch schon mal in der Branche. Als DMs nämlich noch Direct Mails geheissen haben und unter dem Begriff «Mail» noch die physische Post gemeint war und nicht E-Mails. Das war die Zeit, als Werbeagenturen sich darauf spezialisiert hatten, direkt an Personen adressierte Postwurfsendungen zu verschicken. Die Adressen von uns Normalsterblichen wurden in den 60er-Jahren in darauf spezialisierten Firmen von Hand aus Telefonbüchern auf Listen zusammengetragen und dann teuer direkt an Firmen oder an Direct-Mailing-Agenturen verkauft. Dann kamen Lettershops und später Direct-Marketing Anbieter, die sich eine goldene Nase verdienten, bis schliesslich die ersten «Keine Werbung»-Kleber auf den Briefkästen versuchten zu verhindern, dass solche DMs darin landeten.

Vielleicht sollten wir uns auch auf Social Media darauf besinnen und «Keine DMs» Sticker auf die Profile kleben, um ungebetene Gäste von der Direct Message Box fernzuhalten. Oder anders gesagt: Seid doch wieder nett zueinander. Klopft an und fragt zuerst, ob ihr überhaupt reinkommen dürft, bevor ihr in die Social Media Stube fremder Menschen tretet.


Benno Maggi ist Mitgründer und CEO von Partner & Partner. Er lauscht seit über 30 Jahren in der Branche und entdeckt dabei für uns Worte und Begriffe, die entweder zum Smalltalken, Wichtigtun, Aufregen, Scrabble spielen oder einfach so verwendet werden können.

FS Parker schafft neues Branding für Midpoint Film

Kürzlich verkündete die Filmproduktion Halioua Film die Eröffnung des neuen Film- und Fotostudios. Nun folgt das Renaming zu Midpoint Film. Für die Umsetzung zeichnet FS Parker verantwortlich.

Midpoint Film

Normalerweise arbeiten die Agentur FS Parker und die Produktion Halioua Film/Midpoint gemeinsam an Projekten für Brands wie Raiffeisen oder Siemens. Dieses Mal wurden aber die Rollen getauscht: FS Parker konzipierte und gestaltete das neue Branding, damit es abgestimmte Elemente gibt, bei denen die Arbeit der Filmproduktion im absoluten Mittelpunkt steht.

«Midpoint» bedeutet im Filmjargon der Schlüsselmoment, der für grosse Veränderungen, neue Protagonisten und frischen Wind in der Handlung sorgt und damit den nächsten Akt eröffnet. Dies sollte auch das Branding vermitteln.

«Unser Ziel war es, ein Branding zu gestalten, das trotz seiner Einfachheit einen bleibenden Eindruck hinterlässt», erklärt Benjamin Franz, Creative Director bei FS Parker. «Dabei lag unser Augenmerk stets darauf, dass die grossartigen Arbeiten von Midpoint im Fokus stehen und unser Branding als ein unterstützender Rahmen fungiert, der den Inhalt hervorhebt, anstatt mit ihm zu konkurrieren.»

Angeregt vom Namen Midpoint, dessen Bedeutung der Höhepunkt oder die zentrale Wendung einer Geschichte ist, wurde ein Kreis als Herzstück der Gestaltung gewählt. Das den Kreis umgebende Rechteck hingegen symbolisiere den Film als Medium, in dem sich die Geschichten entfalten.


Verantwortlich bei Midpoint Film: Janic Halioua (Leading Director + Executive Producer), Noah Debbabi (Post Production Specialist). Verantwortlich bei FS Parker: Christoph Schmidt (CEO & Managing Director), Benjamin Franz (Creative Director & Partner), Michaela Aerne (Key Account Director, Consultant, & Media Expert), Toni Pihlaja (Art Director & Senior Motion Designer), Meret Borer (Graphic Designer & Multimedia Producer), Noah Dopslaff (Graphic, UI/UX & Motion Designer), Kitti Nemeth (Graphic- & UI/UX Designer). Umsetzungen: Bloq labs (Website-Programmierung), Druckdurst (Beschriftungen).

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