Studie von Reader’s Digest: Diesen 15 Brands vertraut die Schweiz

Die 24. Markenstudie «Trusted Brand 2024» von Reader’s Digest zeigt, wer in 15 Produktkategorien die vertrauenswürdigste Markenpolitik führt. Zusätzlich untersucht wurde das persönliche Vertrauen der Schweizer Konsument:innen in das Jahr 2024 und ihre Haltung zu Marken, die künstliche Intelligenz nutzen.

Trusted Brand

Vertrauen beruht auf langfristigem Engagement. Der 24. Markenstudie «Trusted Brand 2024» von Reader’s Digest zufolge konnten die Siegermarken aus dem Vorjahr die Position in den jeweiligen 15 Produktkategorien halten. In neun Produktgruppen, mehr als der Hälfte, ist sogar die Reihenfolge der drei Topmarken unverändert geblieben – in den Kategorien Bonbons, Hörgerätehersteller, Husten- und Erkältungsmittel, Muskel- und Gelenkbeschwerden, Naturheilmittel/Homöopathie, Optiker-/Brillenmarken, vegane/vegetarische Produkte, Versicherungen, Vitaminprodukte.

Das Spitzentrio bei den Nennungen

Die Stärke einiger Siegermarken ist besonders deutlich. Die meisten Nennungen aller Kategorien erzielte laut Studie Fielmann mit 791 Nennungen (Optiker-/Brillenmarken), gefolgt von Ricola mit 695 Stimmen (Bonbons). An dritter Stelle steht Nivea (Kosmetik) mit 543 Erwähnungen.

Besonders auffallend: die Bank Credit Suisse belegt mit 63 Stimmen unverändert den siebten Rang beim Vertrauen in die Banken/Finanzdienstleister. Nach massiven Mittelabflüssen wurde die Bank im vergangenen Jahr von der Konkurrentin UBS über­nommen.

Gemäss Studie sei die Schweizer Bevölkerung insgesamt optimistischer geworden: Eine deutliche Mehrheit von 61 Prozent der Befragten vertraut darauf, dass 2024 ein gutes Jahr für sie persönlich wird. 2023 waren es noch 57 Prozent. «Dass die Verbraucherinnen und Verbraucher wieder zuversichtlicher nach vorn schauen, ist eine erfreuliche Entwicklung», erklärt dazu Andreas Karl, Geschäftsführer Reader’s Digest Deutschland, Österreich und Schweiz. «Unsere Studie zeigt aber vor allem, wie wichtig es für Marken ist, in das Vertrauen ihrer Kundinnen und Kunden zu investieren – mit hochwertigen und nachhaltigen Angeboten.»

Gemischte Gefühle bezüglich KI

Ein gemischtes Bild ergibt sich bei der erstmals erhobenen Haltung der Schweizerinnen und Schweizer zur künstlichen Intelligenz (KI). Fast ein Viertel, 22 Prozent, sehen Marken, die KI einsetzen, zwar positiver, in erster Linie, wenn es um die individuelle Produktgestaltung oder den Schutz vor Hacking und Missbrauch geht. Deutlich mehr als ein Drittel (39 Prozent) nehmen die entsprechenden Marken aber negativer wahr. 40 Prozent der Befragten erklärten, sie seien indifferent, wenn es um das Vertrauen in eine Marke geht, die KI nutzt.

Die Spitzenreiter 2024 im Überblick

  • Banken/Finanzdienstleister: Raiffeisen Bank
  • Bonbons: Ricola
  • Haushalts-/Küchengeräte: Miele
  • Hörgerätehersteller: Amplifon
  • Husten- und Erkältungsmittel: NeoCitran
  • Kosmetik: Nivea
  • Krankenkassen: CSS
  • Muskel- und Gelenkbeschwerden: Voltaren
  • Naturheilmittel/Homöopathie: Similasan
  • Optiker-/Brillenmarken: Fielmann
  • Schweizer Ferienregionen/Orte: Tessin
  • Tierbedarf/Tiernahrung: Qualipet
  • Vegane/vegetarische Produkte: V-Love (Migros)
  • Versicherungen: Die Mobiliar
  • Vitaminprodukte: Burgerstein

Die unabhängige Markenstudie «Trusted Brand» wird von Reader’s Digest seit 2001 durchgeführt und zählt eigenen Angaben zufolge zu den grössten und am besten etablierten Verbraucherstudien Europas. In der Schweiz wurden 2’300 Konsumenten befragt. Alle Fragen zu den Marken werden ungestützt gestellt, also ohne eine Vorgabe von Bezeichnungen. In 15 Produktkategorien haben die Teilnehmenden spontan jene Marke genannt, der sie persönlich am meisten vertrauen und die sie der Familie oder Freunden weiterempfehlen würden. Ins­gesamt 1984 Markenbegriffe stehen für den starken Wettbewerb um die Gunst der Ver­braucher.

TBS zeigt für ETH Campus Services den «Service made by ETH»

Die ETH-Abteilung «Campus Services» hat den Auftrag, die Lehrenden, Forschenden und Studierenden an der ETH im Arbeitsalltag zu entlasten, damit sich diese voll und ganz auf ihre Lehr- und Forschungstätigkeiten fokussieren können. Im neuen Auftritt von TBS wird sichtbar gemacht, was alles zu diesem Serviceangebot gehört.

ETH Campus

Die Abteilung Campus Services unterstützt die ETH-Angehörigen mit Dienstleistungen in den Bereichen Logistik, Mobilität, Kommunikation oder Event Management. Nachdem sich die Werbung zu den verschiedenen Dienstleistungen immer mehr verselbständigte, sollte der kommunikative Auftritt der Campus Services wieder konsistenter werden und damit mehr Sichtbarkeit für die Abteilung als Ganzes und die vielfältigen Services schaffen. Campus Services soll als zentrale Dienstleisterin wahrgenommen werden, die sich kompetent um die Bedürfnisse ihrer Auftraggebenden kümmert und diese in ihren Kernaufgaben entlastet.

Ein Auftritt innerhalb eines Auftritts

Die CD-Richtlinien der ETH mussten weiterhin gewährleistet sein, dennoch sollte eine gewisse Eigenständigkeit und Wiedererkennbarkeit erreicht werden. Ein modulares Konzept sollte die verschiedenartigen Serviceangebote und die gesamte Themenvielfalt unter einer prägnanten formalen Klammer vereinen. Es sollte ein neuer, verbindlicher Auftritt für die Abteilung geschaffen werden, der sich systematisch aufbauen lässt und alle Anwendungen und Angebote klar definiert.

Das Ergebnis: «Service made by ETH»

Gemeinsam mit dem Kommunikationsteam wurden die Kernbotschaften, Themen und Angebote definiert, die im Auftritt nach innen und  aussen vermittelt werden sollen. ETH Campus Services bietet Leistungen, die genau auf die besonderen Themen und Bedürfnisse auf dem Campus ausgerichtet sind. Services, wie sie nur an der ETH entstehen und angeboten werden können. Dieser Anspruch soll sich in allen kommunikativen Massnahmen äussern.

Jede Idee fängt mal als Skizze an

Jedes Projekt entsteht erst als Konzept und Skizze, auch an der ETH Zürich. Die Abteilung Campus Services unterstützt mit ihren Dienstleistungen dabei, diese Ideen umzusetzen. Übersetzt auf ein neues Design-System bedeutet dies, dass das Grundraster der ETH-CD-Templates neu als formale Klammer genutzt wird. Die Rasterlinien symbolisieren einen Skizzenblock und werden zum prägenden visuellen Element der
ETH Campus Services.

Das Raster verbindet

Die neue Matrix wird zum verbindenden Gestaltungselement. So entsteht ein durchgängiger Absender über alle Serviceangebote und Anwendungen. Aufbauend auf dem neuen Rahmen wurde ein Baukastensystem innerhalb des ETH-CDs entwickelt, das für jede Anwendung ein klares Leitsystem vorgibt und trotzdem einen gewissen gestalterischen Freiraum lässt. Sämtliche Elemente werden exakt an diesem Raster ausgerichtet und definiert, neu werden auch Call-to-Action-Elemente und Störer integriert.

Das komplette Paket realisiert

Auch in der Realisation hat die Agentur eng mit dem Kommunikationsteam zusammengearbeitet. Um die Vielfalt des Serviceangebots an allen zentralen Berührungspunkten sichtbar zu machen, wurde ein Basispaket mit Templates für alle relevanten Anwendungen und ETH-Kanäle erarbeitet und ein Manual für die Anwender:innen und Gestalter:innen innerhalb der ETH inklusive Schulung entwickelt.

Nun treten Services und Abteilung einheitlich auf und werden deutlich präsenter, aktueller und professioneller wahrgenommen.

Yellow verleiht der Giardina einen zweiten Frühling

Die MCH Group hat den Auftritt ihrer Gartenmesse «Giardina» der Agentur Yellow zur Pflege in Auftrag gegeben. Mit einem umfassenden Programm wurden die Marke und ihr visueller Auftritt in der Kommunikation und an der Veranstaltung selbst aufgefrischt und weiterentwickelt.

Giardina Gartenmesse

Die Gartenmesse Giardina findet jährlich in Zürich statt. Geschätzt werde die Messe vor allem wegen ihrer hochwertigen, oft spektakulären Schaugärten. Weil nicht nur Gärten, sondern auch Marken regelmässig gepflegt werden müssen, haben die Verantwortlichen der MCH Group für die Giardina Yellow engagiert.

Die Basler Agentur hat in einem ersten Schritt die bestehenden Elemente mit der Brand Personality und der Positionierung abgeglichen und daraus verschiedene Arbeitsfelder definiert. Im Rahmen eines mehrstufigen Prozesses wurden die Fundamente des Brands überarbeitet und in den verschiedenen Anwendungsfeldern der Kommunikation aufgefrischt. Im gleichen Kontext entwickelte Yellow sowohl die Massnahmen für die Messekommunikation als auch für die Besucher:innenwerbung und -information. Im Sinne eines Rundum-Services übernahm das Team von Yellow auch Aufgaben im Bereich Messekommunikation und Signaletik.


Verantwortlich bei MCH Group: Encarnación M. Dellai (Brand Director). Verantwortliche Agentur: Yellow.

Studie: Markenloyalität nimmt rapide ab

Die Markentreue sinkt weiter, zeigt eine Studie von Servicenow – und gibt Handlungsempfehlungen, mit denen Unternehmen gegensteuern können.

Verbraucherloyalität

Die sich kontinuierlich ändernden Kundenerwartungen und die wirtschaftliche Instabilität sind treibende Faktoren für die sinkende Loyalität der Verbraucher gegenüber ihren Marken. Das ist das Ergebnis des Consumer Voice Reports 2024 von Servicenow.

Demnach gaben  71 Prozent aller Befragten geben an, dass sie Unternehmen gegenüber weniger loyal sind als noch vor zwei Jahren. Ausschlaggebend hierfür sind finanzielle Aspekte, wie gestiegene Lebenshaltungskosten (35%) sowie ein wachsender Wettbewerb und damit eine grössere Auswahl (19%). Aber auch enttäuschende Erfahrungen mit bestimmten Marken und Unternehmen (15%) spielen eine Rolle.

Optimierte Customer Experience für mehr Markentreue

Die Ergebnisse belegen: Unternehmen müssen weg von reaktiven Massnahmen hin zu einer langfristigen CX-Strategie. Danach gefragt, was Unternehmen machen sollten, um die Markenloyalität wieder zu erhöhen, sagen 28 Prozent, sie sollten nach Möglichkeiten suchen, einen besseren Service anzubieten, ohne mehr Kundendaten zu verwenden, 26 Prozent wünschen sich, dass Webseiten und Apps nutzerfreundlicher gestaltet werden und 32 Prozent verlangen einen besseren After Service.

Die richtige Balance zwischen Mensch und Technologie

Technologie spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die signifikante Mehrheit der Befragten gibt an, dass für sie eine hohe Problemlösekompetenz (93%), nahtlose Serviceleistungen (93%), schnelle Reaktionszeiten (90%) und die Möglichkeit den für sie passenden Kommunikationskanal zu wählen (77%) sowie Self-Service-Optionen (64%) beim Thema Kundenservice besonders wichtig sind. Viele dieser Aspekte können beispielsweise durch den Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz (GenAI) optimiert werden.

Allerdings: Verbraucher sind nach wie vor zurückhaltend, wenn es darum geht, mit KI zu interagieren. Gerade, wenn es um eine Beschwerde oder die Lösung eines spezifischen Problems geht, ziehen Kunden die persönliche Interaktion mit einem Servicemitarbeiter der KI vor. Technologische Lösungen wie Chatbots (53%), intelligente Suchmaschinen (29%) oder automatisierte Telefongespräche (20%) werden eher genutzt, wenn es darum geht allgemeine Informationen zu erhalten.

Die Studie hat die Teilnehmer zusätzlich nach ihren Einschätzungen und Wünschen zum künftigen Einsatz von Technologien im Kundenservice befragt. 47 Prozent geben an, dass sie auch in Zukunft keinen Customer Service möchten, der vollständig auf KI basiert. Zusätzlich sagen 52 Prozent, dass sie automatisierte Prozesse reduzieren und zu einem mitarbeiter-basierten Service zurückkehren möchten. Jedoch sehen viele Verbraucher auch, dass Technologie die Customer Experience verbessern kann. Diese können sich vorstellen, dass beispielsweise bis 2025 Virtual Reality (VR) eingesetzt wird, um Produkte zu testen, bevor sie gekauft werden (34%), das Beschwerdemanagement über smarte Assistenten wie Amazon oder Alexa abgewickelt wird (23%) oder die KI präzise personalisierte Produktempfehlungen gibt (22%).


Die Umfrage, bei der 15‘000 Erwachsene (ab 18 Jahren) in zehn EMEA-Ländern – darunter 1‘000 Befragte in der Schweiz – zu ihrer Einstellung zu Kunden- und Mitarbeitererfahrungen befragt wurden, wurde von Sevicenow in Auftrag gegeben und vom Meinungsforschungsinstitut Opinium Research im Zeitraum von 3.01.24 bis 11.01.2024 durchgeführt.

GfK: Umsatz im Schweizer Sportmarkt sinkt wieder leicht

Nach den Höhenflügen in den vergangenen zwei Jahren musste der Sportmarkt 2023 leichte Einbussen hinnehmen, bleibt aber nach wie vor auf hohem Niveau: mit einem Umsatzvolumen von etwa 2.17 Milliarden Schweizer Franken.

Schweizer Sportmarkt
Bild: Towfiqu barbhuiya; Unsplash.

Der Höhenflug des Schweizer Sportmarkts ist offenbar vorbei: Laut einer Erhebung der GfK Switzerland ist der Sportmarkt Schweiz (exkl. Bikes) 2023 um 1.5 Prozent zurückgegangen, dies allerdings Steigerungen von 2 Prozent in 2022 und 14 Prozent vor zwei Jahren. Das Umsatzvolumen beträgt rund 2.17 Milliarden Schweizer Franken.

Der Teilmarkt Outdoor bleibt weiterhin bedeutend, mit einem Umsatz von rund 450 Millionen Schweizer Franken, was knapp 20 Prozent des gesamten Sportmarktes entspricht. Der Umsatz im Bereich Textil blieb konstant auf hohem Niveau, während der Bereich Hardware an Umsatz verlor, insbesondere im Bereich Camping, der im letzten Jahr stark zugenommen hatte. Auch der Umsatz mit Outdoorschuhen ging zurück, wurde jedoch teilweise durch den Trend bei Trailrunningschuhen kompensiert. Generell bleibt „Running“ im Trend und verzeichnet ein Wachstum von 4 Prozent.

Der Bereich Leisure, welcher alles für die Freizeit umfasst und sportlich, bequem und lässig ist, wächst weiterhin. Insbesondere bei Schuhen zeigt sich dies mit einem Umsatzplus von 5 Prozent. Die Grenze zwischen Freizeitschuhen und regulären Strassenschuhen verschwimmt jedoch zunehmend.

Im Kalenderjahr 2023 ging der Umsatz für Snow um 2 Prozent zurück, trotz eines milden „Nichtwinters“ im Jahr 2022. Dennoch bleibt die Nachfrage nach Wintersport ungebrochen, wie die Buchungszahlen in Wintersportorten zeigen. Auch der Umsatz im Bereich Fitness ging weiter zurück (-3 Prozent). Die Fitnessgeräte, die während der Corona-Pandemie gekauft wurden, scheinen ihre maximale Nutzungsdauer erreicht zu haben.

Der Online-Umsatz im Sportmarkt legt wieder zu – sind die Turbojahre vorbei?

Nach einer Verschnaufpause im Jahr 2022, in dem die Bedeutung des Online-Umsatzes erstmals zurückging, verzeichnete der Umsatz wieder einen Anstieg: 28 Prozent (+1 Prozent) aller Sportumsätze wurden 2023 über das Internet getätigt. Das Einkaufsverhalten wird zunehmend digital: Eine GfK-Studie zeigt, dass 2023 Sportartikel zunehmend sowohl „hybrid“ (also sowohl online als auch stationär) als auch ausschliesslich online gekauft wurden (insgesamt 71 Prozent). Vor der Pandemie lag dieser Wert bei 62 Prozent.

Massive Überlagerungen, die zu Preisnachlässen führen, sowie eine Marktsättigung haben dazu geführt, dass der Umsatz im Velomarkt im Jahr 2023 deutlich zurückging. Dagegen stiegen die Umsätze für Velozubehör sowie für Service und Reparaturen. Auch der Markt für Gebrauchtvelos ist nicht zu unterschätzen, da während der Pandemie viele gebrauchte Fahrräder auf den Markt kamen. Während einige Velofahrerinnen und -fahrer möglicherweise ihr Interesse verloren haben, haben andere nach dem Kauf eines Einsteigermodells ein Upgrade durchgeführt.Formularbeginn

Prognose für 2024

Die schlechte Konsumentenstimmung, steigende Kosten in verschiedenen Bereichen und die daraus resultierende Kaufzurückhaltung sowie verstärkte Suche nach Promotionen deuten darauf hin, dass der Markt im Jahr 2024 tendenziell eher abnehmen wird. Obwohl eine steigende Bevölkerung und das Onlinegeschäft als Treiber dies wahrscheinlich nicht vollständig ausgleichen können.

 

BAV-Interview: «Swissness, Swissness und nochmal Swissness»

Der Brand Asset Valuator (BAV) ist die führende Erhebung zu Markenstärke und Image in der Schweiz. Er zeigt, welche Marken am präsentesten und angesehensten sind. Starke Marken sind oft immun gegen kurzfristige Moden, doch grössere Trends beeinflussen sie ebenfalls. Im Interview geben Swen Morath und Martin Keller Einblicke in die Studie.

Das exklusive Interview zum Brand Asset Valuator mit Swen Morath und Martin Keller wurde als Video und in schriftlicher Form geführt.

 

Werbewoche.ch: Swen Morath, der Brand Asset Valuator (BAV), wie werden die Rankings erhoben?

Wir befragen jährlich knapp 10’000 Schweizerinnen und Schweizer zu rund 600 Marken. Dabei werden neben mehr als 60 Image-Attributen auch die Dimensionen Relevanz, Differenziertheit, Wertschätzung und Vertrautheit erhoben. Aus diesen vier Kernwerten errechnet sich die Markenstärke und somit die Rankings.

 

Martin Keller, was umfasst der BAV?

Der BAV umfasst dezidierte Aussagen zu Markenstärke und Brand Momentum, eine ausgesprochen granulare Analyse der Image-Faktoren einer Marke – wie gesagt: wie erheben mehr als 60 Attribute – sowie eine Betrachtung des Markenfunnels, und zwar sowohl hinsichtlich der Nutzung als auch der emotionalen Nähe einer Marke.

 

Ihre grösste Überraschung im BAV 2024?

Swen Morath: In der diesjährigen Erhebung haben sich eine Reihe von Food-Marken stark positiv entwickelt. Die Tatsache, dass sich daneben auch einige Haushalts-Brands wie Kärcher und Dyson verbessern konnten, lässt darauf schliessen, dass es in der Schweiz derzeit einen Trend zum Cocooning gibt.

 

Jetzt haben wir das Hauptranking «Die stärksten Marken der Schweiz» Mit Google, Rega, Lego, Migros, Lindt, Ricola, Zweifel an der Spitze. Ihr Kommentar?

Martin Keller: Google, Rega und Migros waren schon immer sehr stark im BAV. Dass mit Lindt, Ricola und Zweifel drei Marken ganz vorne landen, bei denen es um Gemeinschaft und Zugehörigkeit geht, bestätigt den Trend zum Cocooning.

Brand Asset Valuator
Martin Keller ist CEO von Ogilvy Schweiz

 

«Die vertrauensvollsten Marken der Schweiz» mit Zweifel, Ovo, Lindt, Lego, Migros, Google, Ricola, Migros, Google und Victorinox an der Spitze. Bemerkenswert ist die Entwicklung von Ricola. Was haben die besser gemacht, um 22 Ränge hochzuklettern?

Martin Keller: Dieses Ranking gibt Auskunft über die Markenstatur, also die Kombination aus Wertschätzung und Vertrautheit. Gerade in Krisenzeiten suchen die Menschen Halt bei Marken, die einem das Gefühl von Geborgenheit geben können. Die Marken in diesem Ranking, auch Ricola, haben es geschafft über Jahre ein sehr starkes Depot an emotionalem Kapital aufzubauen und das wirkt sich jetzt positiv aus.

 

Was zeichnet eine vertrauensvolle Schweizer Marke aus?

Swen Morath: Wie gesagt: Vertrauen schafft man nicht über Nacht. Die Top-Marken in diesem Ranking haben über Jahre konsequent und vor allem konsistent ihren Markenkern gepflegt und sich so langfristig einen festen Platz in den Herzen und Köpfen der Verbraucher:innen erarbeitet. Sie sind der Beweis dafür, dass sich konsequente Markenarbeit langfristig auszahlt.

Welchen Wert hat Vertrauen, in einer sich so rasch sich änderten Welt noch?

Swen Morath: Es gibt Untersuchungen dazu, dass heutzutage ein einziger Media-Kontakt ausreichen kann, um von einer zur anderen Marke zu wechseln. Wir sehen unheimlich viele neue Marken, zum Beispiel von Celebrities und Influencern, die sich in sehr schneller Zeit Marktanteile sichern können. Allerdings sind diese Effekte oft nicht nachhaltig. Auf der anderen Seite gibt es Marken, die seit vielen Jahren weit rechts in unserem Power-Grid stehen, also eine hohe Markenstatur haben. Dieses Kapital hat einen hohen Einfluss auf die Markenstärke insgesamt – und wenn diese Marken es dann noch schaffen, «frisch» zu bleiben, dann gehören sie zu den absoluten Power-Marken.

 

Jetzt gibt es die neue Kategorie «Love-Brands»? Mit den Marken Lindt, Twint, Ragusa, Gruyere, WhatsApp, Migros, Cumulus, Coop, Ovo und Raclette an der Spitze – Ihr Kommentar dazu?

Martin Keller: Swissness, Swissness und nochmal Swissness. Wir haben bereits im letzten Jahr bemerkt, wie wichtig Swissness hierzulande für die Brand Love ist – anders übrigens als in anderen Ländern wie Deutschland oder Frankreich. In diesem Jahr finden sich nun noch mehr lokale Marken unter den Love Brands als im Vorjahr. Auch dies könnte ein Beleg für den Trend zum Cocooning sein – nur eben eine Art nationales

Interessant ist, dass Coop nur bei den Love-Brands in den Top-Ten erscheint. Also Coop hat fünf Plätze zugelegt, Migros fünf verloren. Ihre Erklärung?

Swen Morath: Es ist natürlich immer wünschenswert, eine einfache und klare Erklärung für solche Bewegungen im Ranking geben zu können. Aber ganz so einfach ist es natürlich nicht. Gerade wenn es um einzelne Faktoren wie Brand Love geht gibt es häufig nicht DIE EINE Erklärung. Allerdings wissen wir, dass es eine hohe Korrelation zwischen Brand Love und der Authentizität einer Marke gibt. Vielleicht wird die MIGROS derzeit als nicht ganz so authentisch empfunden wie Coop.

 

Ogilvy und Wunder Thompson sind in ihrer DNA Kreativagenturen. Welche Rolle spielt Kreativität auf dem Weg an die Spitze der BAV-Rankings?

Swen Morath: Die Kreativität einer Marke spielt einen sehr hohen Wert für die Markenstärke. Zum einen hat die kreative Power einen starken Einfluss auf die Differenzierung einer Marke: je kreativer, desto grösser die Chance sich klar abzugrenzen. Zweitens wissen wird, dass Kreativität und Innovationskraft einen starken Einfluss auf eine Dimension haben, die wir «Influence» nennen, also auf die Fähigkeit, im kulturellen Diskurs positive Impulse zu setzen und damit langfristig die Marke zu stärken. Wir bereiten gerade ein White Paper zu diesem Thema vor, welches wir beim Schweizer Markenkongress im Juni vorstellen werden.

 

Welche Hauptergebnisse liefert die Studie zum BrandAsset™ Valuator (BAV) 2024 bezüglich der Markenlandschaft in der Schweiz?

Martin Keller: Wie eben schon erwähnt scheint es derzeit einen Trend zum Cocooning zu geben. Das sehen wir übrigens auch in unserem gerade veröffentlichen Future 100 Report: Es gibt derzeit ein starkes Bedürfnis nach mehr «mental health» und mehr emotionaler Geborgenheit. Marken, die dieses Bedürfnis befriedigen, haben derzeit sicherlich ein grosses Potenzial. Ausserdem haben wir festgestellt, dass digitale Marken wie Apple, Microsoft oder Samsung, die noch im Vorjahr zu den klaren Gewinnern gehörten, in diesem Jahr überraschend an Markenstärke verloren haben. Ob sich hieraus eine grundsätzliche Empfehlung zu weniger Digitalität ableiten lässt – zum Beispiel in der Medienauswahl – ist noch nicht klar. Allerdings sehen wir ebenfalls ein verstärktes Bedürfnis nach Erlebnissen «in real life» – also IRL statt URL.

 

Welche Implikationen ergeben sich aus der Dominanz lokaler Marken in der Liste der «Most Loved Brands» für internationale Marken in der Schweiz?

Martin Keller: Es liegt auf der Hand, dass Marken, die von Haus aus über keine Schweizer DNA verfügen, darüber nachdenken sollten, wie sie zumindest Assoziationen zu «Swissness» wecken können. Das könnte über Kooperationen mit lokalen Influencern passieren, aber auch durch ein aktives Engagement in den lokalen Communities.

 

Wie können Unternehmen die Erkenntnisse aus der Studie nutzen, um ihre zukünftige Markenstrategie anzupassen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken?

Swen Morath: Wir haben eine ganze Reihe von Kunden – auch solche, die wir nicht als Agentur betreuen – für die wir regelmässig den BAV erheben. Mit diesen Kunden diskutieren wir die Ergebnisse sehr intensiv und geben sogenannte «Strategic Starters» als Impulse für die Markenführung. Viele dieser Kunden tracken bestimmte Attribute im zeitlichen Verlauf und überprüfen so, ob sich beispielsweise die Markenpersönlichkeit in die richtige Richtung bewegt. Die grosse Stärke des BAV liegt unter anderem darin, dass wir ihn hierzulande schon seit 1995 erheben. Wir können also sehr valide Aussagen zur Entwicklung einzelner Marken im Zeitverlauf treffen. Das ist aus unserer Sicht sehr viel sinnvoller als ein einzelner «Temperatur-Check»

Bühler & Bühler: Neues Branding mit Webshop für Trauerkranz.ch

Hier ist Einfühlungsvermögen gefragt: Für den Anbieter von Trauerfloristik hat die Agentur Bühler & Bühler einen neuen Auftritt entwickelt, der nicht das Produkt in den Mittelpunkt stellt.

Trauerfloristik WebshopTrauerkranz.ch ist ein neuer Webshop für Trauerfloristik wie Trauerkränze, Trauerarrangements oder Urnenschmuck. Jetzt tritt die Marke unter einem Branding von  Bühler & Bühler samt Webshop neu auf. Und das erfordert in dieser Branche ein ganz besonderes Gespür: «Unser Service erfordert viel Einfühlungsvermögen. Im Moment des Abschieds etwas Schönes und Trostspendendes gestalten zu dürfen, erachten wir als wertvolle Aufgabe. Das sollte auch der visuelle Auftritt widerspiegeln», so Nicole Cartier. «Das beginnt bei der herbstlichen Farbgebung, geht über die Bildsprache bis zur Art und Weise, wie wir die User an der Hand nehmen.»

Das Branding soll Raum für eine versöhnliche Stimmung schaffen und nicht das Produkt ins Zentrum stellen, sondern die tröstende Kraft von Blumen, vereint mit der Symbolik des Kranzes. Ein leichtes Monogramm nimmt die Kranzform auf und funktioniert als Qualitätssiegel des traditionellen Handwerks.


Verantwortlich bei Trauerkranz.ch: Nicole Cartier. Verantwortlich bei Bühler & Bühler: Raphael Bühler, Konzept & Creative Direction. Salvatore Viola, Design. Stefan Berdat, Programmierung (networking.ch).

Genfer Uhrenmesse bietet auch kleinen Marken ein gutes Schaufenster

Die Genfer Uhrenmesse «Watches&Wonders» wird immer mehr zum Schauplatz für kleinere, weniger bekannte Marken. Sie machen an ihren Ständen auf sich aufmerksam, knüpfen Kontakte zu Händlern und wickeln hier einen grossen Teil ihres Jahresumsatzes ab. Die Marken wollen vor allem ihren Bekanntheitsgrad steigern.

Watches&Wonders
Impressionen von der Uhrenmesse «Watches&Wonders» im Messekomplex Palexpo Genf. (Bild: WWGF/KEYSTONE/Valentin Flauraud)

Der Genfer Uhrensalon war jahrelang in der Hand der Richemont-Gruppe mit weltbekannten Marken wie Cartier, Piaget, IWC oder Jaeger LeCoultre. Nach dem Ende des Basler Pendants «Baselworld» wurde 2022 die «Watches&Wonders» ins Leben gerufen, an der neben dem Branchenprimus Rolex auch klingende Namen wie Patek Philippe, Hublot, Tag Heuer oder Chopard teilnehmen.

Aber auch kleinere Marken nutzen die neu geschaffene Plattform, um ihre neuesten Produkte zu präsentieren. So zum Beispiel Charriol, die auch im Schmucksegment stark vertreten ist, die Luzerner Uhrenmanufaktur Chronoswiss oder die Genfer Luxusuhrenmarke Artya. Die «Watches&Wonders» wurde am vergangenen Dienstag eröffnet und dauert noch bis und mit Montag.

Ort für Kontakte

«Die Messe ist für uns eine gute Gelegenheit, unsere Neuheiten vorzustellen. Wir treffen andere Vertreter der Branche, verkaufen Uhren und knüpfen wichtige Kontakte, die zu weiteren Verkäufen führen werden», erklärte Coralie Charriol, Geschäftsführerin von Charriol, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.

Charriol übernahm die Leitung des Familienunternehmens nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 2019 und leitete eine umfassende Umstrukturierung des Unternehmens ein. Dies sei für die Entwicklung des Unternehmens notwendig gewesen und habe zum Erfolg geführt.

Wichtig war auch der Ausbau des Vertriebsnetzes. Allein in Indien kamen im vergangenen Jahr 14 neue Verkaufsstellen hinzu, und auch in Thailand oder Polen ist die Marke wieder vertreten. «Dieses und nächstes Jahr werden wir uns auf die USA konzentrieren, wo wir bereits gute Umsätze erzielen», so Charriol. Ziel sei es, neben den langjährigen Vertriebspartnerschaften auch eigene Shops zu eröffnen.

Die Hälfte der Jahresverkäufe in Genf

Auch Chronoswiss zählt die USA zu seinen wichtigsten Absatzmärkten und zieht viel Positives aus dem Auftritt in Genf. «Eine Uhrenmarke muss auf verschiedene Strategien setzen, um sich einen Namen zu machen», ist Chronoswiss-Chef Oliver Ebstein im Gespräch mit AWP überzeugt.

Auf der Messe sei der direkte Kundenkontakt ein wichtiger Faktor, denn immerhin werde fast die Hälfte des Jahresumsatzes auf der Messe gemacht, so Ebstein weiter. «Hier können wir neue Kontakte knüpfen, denn hier sind alle Akteure der Branche und auch die Presse versammelt.»

Um den Messebesuchern den Beruf näher zu bringen, demonstriert Chronoswiss an seinem Stand die Arbeit und die Arbeitsschritte der Uhrmacher. «Wir produzieren nur rund 100 Stück pro Jahr und setzen auf die Einzigartigkeit des Produkts und die Familiengeschichte, die es vermittelt», erklärt ein Uhrmacher. Eine Uhr kostet zwischen 9’000 und 15’000 Franken.

Luxus für Kund:innen in Dubai

Eine weitere Marke, die der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt ist, ist Artya, die zum ersten Mal an der «Watches&Wonders» teilnimmt. «Das gibt uns die Möglichkeit, unsere Uhren zu präsentieren und Kunden zu treffen», sagt Marketingleiter Guillaume Fonti. «Mit den Verkäufen in den ersten 48 Stunden der Messe haben wir unser Wochenziel bereits übertroffen.»

Zu den Kunden der 2009 von Yvan Arpa gegründeten Luxusmarke zählen vor allem Sammler und Uhrenliebhaber, von denen viele in Dubai, Doha und Abu Dhabi leben. Denn die Artya-Uhren sind nicht billig: Sie kosten bis zu 500’000 Franken pro Stück und werden weltweit an 70 Verkaufspunkten angeboten. (AWP/Leila Fernández)

Vorfreude auf das Treffen der QS-Experten

Bei der internationalen Fachmesse für Qualitätssicherung vom 23. bis 26. April 2024 treffen sich Anbieter und Anwender von Lösungen für die Qualität eines Produktes, eines Ablaufs oder einer Dienstleistung in Stuttgart. Für QS-Verantwortliche gehört diese Fachmesse zum wichtigsten Branchenevent eines Jahres, weil sie verschiedene Messtechnikarten abbildet und branchenübergreifend relevant präsentiert.

Control 2024
Die Control wird vom 23. bis 26. April 2024 wieder zahlreiche QS-Expertinnen und Experten nach Stuttgart locken.© Control Messe Stuttgart / P. E. Schall GmbH

Sie bildet einen fixen Termin im Kalender vieler QS-Experten: Die Control in Stuttgart – dieses Jahr vom 23. bis 26. April 2024. Das Themenspektrum umfasst Technologien aus den Bereichen Vision, Bildverarbeitung, Sensorik sowie Mess- und Prüftechnik. Fachbesucher dürfen sich aus der Sicht der Messeveranstalter auf Toptechnologien und eine hohe Internationalität freuen. Als Stärke der Control zu sehen ist die branchenübergreifende Abbildung von Systemen und Lösungen für die Qualitätssicherung. QS-Verantwortliche aus allen Unternehmensbereichen finden hier Antworten auf ihre Fragen – sowohl in industriellen als auch nichtindustriellen Bereichen. Dies bestätigt auch Messechefin Bettina Schall im Interview.

 

Frau Schall, welche Trends sehen Sie gegenwärtig in der Qualitätssicherung und im Qualitätsmanagement?

Bettina Schall: Moderne Qualitätssicherungsmassnahmen spielen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Produktionsherausforderungen in Bezug auf Effizienz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit. Es geht darum, Abfälle, Mängel und Fehler im Produktionsprozess zu minimieren und Prozesse wirtschaftlich zu gestalten. Aber auch viele verschiedene Sicherheitsaspekte spielen eine grosse Rolle. Qualitätssicherungsmassnahmen tragen auf verschiedene Weise dazu bei, Fehler zu vermeiden, Abläufe zu verbessern und umweltverträgliche Praktiken zu fördern. Messen, prüfen, kontrollieren, auswerten, dokumentieren – in allen Branchen und Unternehmensbereichen werden durchgängige Lösungen für diese Funktionen benötigt. Denn immer mehr Daten werden erfasst, ausgewertet, verknüpft und an die Systeme zurückgegeben. Deshalb spielen auch die Software und intelligente Auswertealgorithmen auf der Control eine immer wichtigere Rolle.

Wie deckt die Control diese Trends ab?

Die jährliche Control ist für viele Unternehmen ein fixer, unverzichtbarer Messetermin. Sie ist deshalb so interessant, weil sie verschiedene Messtechnikarten abbildet und branchenübergreifend relevant präsentiert – das ist ein wichtiges Herausstellungsmerkmal der Control. Fachleute aus aller Welt diskutieren hier auf Topniveau mit hoher Fachkompetenz neue Anforderungen und neue Möglichkeiten der Qualitätssicherung. Die praxisnahe, pragmatische Arbeitsatmosphäre bei zugleich hoher Internationalität macht die Control zum weltweit einmaligen Treffpunkt der QS-Profis.

Was sind die besonderen thematischen Highlights dieses Jahr?

Insgesamt stehen die fortschreitende Automatisierung, Digitalisierung und Vernetzung als grosse Überschriften über allen Themen. Konkret werden die Highlights zum Beispiel Inline-Prüfungen betreffen, modernste Vision-Systeme, erweiterte Analysen auch auf KI-Basis, weiterentwickelte Software sowie Prozessverbesserung durch Simulationen. Auch die einfache Bedienbarkeit von Maschinen und Prüftools ist ein aktuelles Thema. Denn auch in der Qualitätssicherung ist der Fachkräftemangel zu kompensieren. Auch 2024 organisiert der Fraunhofer-Geschäftsbereich Vision wieder eine Sonderschau «Berührungslose Messtechnik», die einen Querschnitt neuer Technologien, Applikationen und Systemkomponenten der berührungslosen Mess- und Prüftechnik zeigt. Hier erhalten Anwender konkrete Unterstützung bei der Auswahl der für sie jeweils passenden Prüftechnologie. Auch eine spannende Start-up-Area wird wieder vorbereitet, um die Themen rund um Messtechnik und Qualitätssicherung mit Ideen und neuen Sichtweisen junger Unternehmen zu erweitern.

Dieses Jahr wird die Messe nur zwei Hallen belegen. Wird sich die Control auf bestimmte Themen konzentrieren?

Das Themenspektrum der Control 2024 ist ungeschmälert und bildet verschiedene Messtechnikarten für verschiedene Branchen ab. Diejenigen Unternehmen, die teilnehmen, werden das international hochgeschätzte Branchenhighlight wieder als ein Fest in hervorragender Arbeitsatmosphäre feiern. Hohe Internationalität, hohes Fachbesucherinteresse, QS-Technologien auf Topniveau – die Control punktet durch Qualität und Relevanz, nicht nur Quantität. Fachbesucher werden von einem entspannten, konzentrierten und effizienten Messebesuch profitieren.

Im Vorfeld gab es Diskussionen über einen möglichen Zwei-Jahres-Rhythmus der Control. Wie sehen diesbezüglich die Pläne aus?

Was den Messeturnus angeht, stehen wir eng mit dem Ausstellerbeirat und der Ausstellerschaft insgesamt in Verbindung. Bisher spricht sich die Mehrheit dafür aus, unbedingt den jährlichen Turnus beizubehalten, weil die Control als Treffpunkt der gebündelten QS-Kompetenz ein fixer Termin im Jahreskalender ist. Aber durchaus bevorzugen einige der Branchenbeteiligten aus individuellen Gründen einen Zweijahresturnus. Hier bleiben wir als Messeveranstalter und Dienstleister selbstverständlich weiter im Gespräch und sind für alle sinnvollen und nutzbringenden Entwicklungen offen.

Die Rolle der Qualitätssicherung in den Unternehmen verändert sich. Lässt sich dies auch an der Control ablesen – möglicherweise an einer Veränderung der Themen oder der Besuchergruppen?

Das ist ja ganz klar: Die Fertigungsabläufe verändern sich, der Umfang an Qualitätssicherungsmassnahmen nimmt zu, und Bereiche, die bisher nur wenig oder noch keine QS-Massnahmen ergriffen hatten, kommen neu hinzu – all diese Veränderungen sind ganz selbstverständlich zu beobachten, und natürlich geht hier auch die Control mit. Vor allem ist seit Jahren ein wichtiges Thema, dass das Messen und Prüfen keine gesonderten Vorgänge mehr sind, sondern prozessintegriert «inline» stattfinden. Daraus resultieren wiederum konkrete Anforderungen an die Prüfeinrichtungen – beispielsweise hinsichtlich Robustheit und Empfindlichkeit. Die Entwicklungen der «Industrie 4.0» haben auch eine «QS 4.0» nach sich gezogen – also insgesamt eine Integration, Vernetzung, automatisierte Abfragen und Auswertungen etc. Die QS nimmt an Bedeutung zu, weil sie eine massgebliche Basis ist für Ressourcenschonung, Fehlerfreiheit, Ausschussreduzierung, Effizienz insgesamt, aber auch hinsichtlich Zuverlässigkeit und Sicherheit. Deshalb sind die QS-Themen spannend, sie entwickeln sich rasant und zukunftsgerichtet. All dies spiegelt auch die Control wider.

Wie nehmen Sie die Stimmung in der QS-Branche wahr?

QS-Massnahmen sind für Unternehmen essenziell und zukunftsbestimmend, deshalb ist die Branche gut aufgelegt und eine Wachstumsbranche. QS-Themen sind Toptechnologie mit viel Fortschritt und Forschung, also durchweg innovativ und nach vorn gerichtet. Gleichwohl werden fertigende Unternehmen aktuell durch viele Faktoren stark beansprucht – etwa Kostendruck, Fachkräftemangel, Lieferkettenunsicherheiten und geopolitische Unsicherheiten. Das betrifft ja alle. Zugleich bedeutet gerade eine konsequente QS mehr Wirtschaftlichkeit und Effizienz für die Unternehmen und wirkt entlastend. Wenn es also darum geht, dass Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen wollen – mithin Verbesserungen in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht – sind QS-Massnahmen auf unterschiedlichsten Ebenen und in verschiedensten Bereichen die Voraussetzung. So wird die QS wichtiger denn je. 

Zwei vollbesetzte Messehallen

Die Control 2024 hat wieder ihren gewohnt festen Teilnehmerkern mit vielen namhaften Ausstellern, fast die Hälfte davon aus dem Ausland. Aus der Schweiz vor Ort sind gemäss Ausstellerverzeichnis (Stand März 2024) 25 Unternehmen, darunter z.B.:

  • BETA CAE Systems International AG (Halle 10, Stand 1011) zeigt ein virtuelles Spannwerkzeug, mit dem sich eine physische Spannvorrichtung für die Qualitätsprüfung von Teilen simulieren lässt.
  • Comet X-Ray (Halle 10, Stand 1213): Dieses Unternehmen entwickelt und fertigt Metall/Keramik-Röntgenquellen und die dazugehörigen Komponenten für die zerstörungsfreie Prüfung von Materialien in der Elektronik-, Automobil-, Luftfahrt-, Pipeline- und Stahlindustrie sowie für die stationäre und mobile Inspektion von Gepäck und Fracht an Flughäfen und Grenzen.
  • Peter Lehmann AG (Halle 10, Stand 1405) hat ein neues auf Messtechnik optimiertes Drehtischprogramm entwickelt. Damit wird das fertigungsnahe Messen vereinfacht.
  • Maprox (Halle 10, Stand 1400) präsentiert in Stuttgart sein ultrapräzises UP Futter, das sich selbst zentriert und für Wiederholgenauigkeit im µ-Bereich sorgt.
  • Marcel Aubert SA (Halle 8, Stand 8301) ist mit dem Werkzeugprüfgerät 70 auf der Messe. Es handelt sich dabei um eine Messmaschine für die Messung von Schneidwerkzeugen. Messungen können ohne Änderung der Werkzeugausrichtung durchgeführt werden.
  • Sontec Automatisierte Prüftechnik AG (Halle 10, Stand 1109) zeigt verschiedene Prüfautomaten, z.B. für die akustische Prüfung von Serienteilen.

 

www.control-messe.de

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/vorfreude-auf-das-treffen-der-qs-experten/

Coca-Cola Media Talk: Einblicke in Geschäftsmodell, Nachhaltigkeit und Marketing

Am Media Talk lieferte Coca-Cola vielseitige Einblicke: Vom globalen Geschäftsmodell bis zur Schweizer Wertschöpfung, von Nachhaltigkeitsbemühungen bis zu innovativen Marketingstrategien wurde ein breites Spektrum abgedeckt. Im Videointerview mit Werbewoche.ch vertieft Marco Manzo, Senior Marketing Manager Coca-Cola Schweiz, die Marketing- und Werbeaspekte.

Vincent Rameau, Country Manager Coca-Cola Schweiz, erläuterte das dreistufige Geschäftsmodell von Coca-Cola, das auf globaler Strategie und lokaler Wertschöpfung basiert. Die Coca-Cola Company in Atlanta, als Inhaberin der Markenrechte, produziert das Getränkekonzentrat und entwickelt das Konsumentenmarketing. Lizenzen werden weltweit an Bottling Companies wie die Coca-Cola Hellenic Bottling Company vergeben, die als Lizenznehmerin in der Schweiz – neben 28 weiteren Ländern – auch eigene Abfüllanlagen betreibt.

Coca-Cola Schweiz
Vincent Rameau, Country Manager Coca-Cola Schweiz, erörtert das globale Coca-Cola-Businessmodell. (Bilder: Beat Hürlimann)

Lokale Verankerung von Coca-Cola

Ein bedeutender Aspekt des Media Talks war die Betonung der Schweizer Wertschöpfung von Coca-Cola-Produkten. Bereits seit 1936 in der Schweiz präsent, werden hier 80 Prozent der Produkte hergestellt, wobei 95 Prozent der Zutaten von Schweizer Lieferanten stammen. Diese lokale Verankerung schaffe nicht nur Arbeitsplätze, sondern stärke auch die Beziehung des Unternehmens zur Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft, heisst es.

Rameau über das Standing von Coca-Cola in der Schweiz.

Das Nachhaltigkeitsengagement von Coca-Cola

Ein weiteres zentrales Thema war das Engagement von Coca-Cola im Bereich Nachhaltigkeit. Vincent Rameau und Patrick Wittweiler präsentierten die Bemühungen des Unternehmens, nachhaltigere Praktiken in verschiedene Bereiche zu integrieren. Dazu gehören die Verwendung von 100 Prozent rPET im kohlensäurehaltigen Portfolio, die Einführung von Pfizer Labelfree als erstes Mineralwasser in der Schweiz ohne Etikett sowie die Entwicklung neuer Produkte mit geringerem Zuckeranteil.

Patrick Wittweiler, Country Sustainability Manager bei Coca-Cola Schweiz.

Dr. Joachim Stuessi, Director Scientific & Regulatory Affairs, beleuchtete faszinierende Aspekte rund um das Thema Wasser – von der Geschichte des Mineralwassers in der Schweiz bis zu aktuellen Trends. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Mineralwasser hat sich von 65 Litern im Jahr 1989 auf beeindruckende 103 Liter im Jahr 2021 erhöht hat.

Herausforderungen im Marketingbereich

Im Hinblick auf Marketingstrategien stellte Natasja Sommer-Feldbrugge, Director Public Affairs Switzerland Coca-Cola Schweiz, die Herausforderungen vor, denen Coca-Cola gegenübersteht, insbesondere im Zusammenhang mit dem Zuckeranteil in den Getränken. Die Kampagne «Best Coke Ever?» wurde als Antwort auf die Herausforderung eingeführt, die Wahrnehmung zu ändern, dass Getränke ohne Zucker nicht so schmackhaft seien wie die Originalgetränke mit Zucker. Innovationen spielten ebenfalls eine wichtige Rolle, wobei die Ankündigung von sieben neuen Produktvarianten mit geringerem Zuckeranteil, speziell im Bereich Low Sugar und Zero Sugar, hervorgehoben wurde.

Natasja Sommer-Feldbrugge, Director Public Affairs Switzerland Coca-Cola Schweiz.
Klare Tendenz: Coca-Cola Media Talk — Entwicklung von Light- und Normal-Getränke in der Schweiz.
Coca-Cola Portfolio Entwicklung – low und zero Zucker.

Eine weitere grosse Herausforderung im Marketing und der Werbung sind absehbare Werbeeinschränkungen, namentlich die geplante Überarbeitung der Lebensmittelverordnung (Artikel 14). Demnach kann der Schweizer Bundesrat die Werbung für Lebensmittel für Kinder unter 13 Jahren einschränken, sofern die Lebensmittel spezifische Kriterien, insbesondere bezüglich Fett-, Salz- oder Zuckergehalt, nicht erfüllen. Dieser Gesetzesartikel würde insbesondere die Bewerbung von Getränken einschränken, die Süssstoffe enthalten, unabhängig davon, ob es sich um herkömmlichen Zucker oder Zuckerersatz handelt.

Zusammenfassend lieferte der Coca-Cola Media Talk einen umfassenden Einblick in das Unternehmen und seine Aktivitäten, von seinem globalen Geschäftsmodell bis hin zu seinen lokalen Auswirkungen in der Schweiz. Die Veranstaltung betonte die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Innovationen in der Getränkeindustrie sowie die Herausforderungen und Chancen im Marketing. Das exklusive Videointerview mit Marco Manzo, Senior Manager, Marketing Frontline Activation Austria & Switzerland Coca-Cola Schweiz, vertieft die im Talk angesprochenen Marketing- und Werbeaspekte (siehe oben).

Innovation im Fokus: Tag der Schweizer Qualität 2024

Am 23. April 2024 findet zum siebzehnten Mal im Berner Kursaal der Tag der Schweizer Qualität statt. Das Motto lautet «Innovation – Antrieb der Schweizer Wirtschaft» – ein Thema, das zwar nicht neu ist, aber auch in einer Epoche der kontinuierlichen Beschleunigung nicht an Relevanz verloren hat.

Tag der Schweizer Qualität
Der Tag der Schweizer Qualität 2024 widmet sich dem Thema Innovation. (Bild: KI-generiert)

Innovation steht im Mittelpunkt des diesjährigen ‚Tags der Schweizer Qualität‘, der am 23. April 2024 im Berner Kursaal unter der Moderation von Andrea Vetsch stattfindet. Die Veranstaltung zieht jährlich über 350 Teilnehmer aus mehr als 180 Unternehmen an und bietet eine breite Branchenvertretung. Wertvolle Netzwerkmöglichkeiten bieten Raum, bestehende Kundenbeziehungen zu pflegen und neue Kontakte zu knüpfen. Der Tag der Schweizer Qualität wurde 2008 von der SAQ Swiss Association for Quality, dem Verband für Schweizer Qualität, ins Leben gerufen. Ziel der Veranstaltung ist es, einen branchenübergreifenden Austausch zum Thema Qualität als einen der Grundpfeiler der Schweizer Wirtschaft zu fördern. Organisiert wird der jährlich stattfindende Kongress von  der SAQ Swiss Association for Quality in Zusammenarbeit mit Shift Switzerland.

Inspiration aus Praxis und Wissenschaft

Unter dem Motto „Innovation – Antrieb der Schweizer Wirtschaft“ bietet die Veranstaltung 2024 einen Einblick in die vielfältige Welt der Schweizer Innovationslandschaft. Unternehmen, die kontinuierlich in Forschung, Entwicklung und kreative Leistungen investieren, stehen im Fokus dieses hochkarätigen Kongresses. Das präsentierte Programm ist genau so vielseitig und inspirierend wie die renommierten Referentinnen und Referenten aus Wirtschaft und Forschung: Von aktuellen Robotik-Trends (Prof. Dr. Roland Siegwart, Director Autonomous Systems Lab ETH Zürich), dem Mut zur Veränderung und die unermüdliche Ausdauer, Hindernisse zu überwinden (Thomas Binggeli, CEO und Inhaber Thömus AG), über die Entstehung und Förderung von kreativen Ideen (Barbara Studer, Neurowissenschaftlerin mit Spezialisierung auf mentale Fitness und Gesundheit) bis hin zum Thema ‚radikale Innovation‘, bei dem ‚junge Wilde‘ und ‚alte Hasen‘ gemeinsam innovative Businessmodelle und Produktstrategien erkunden. Dies sind nur einige der diesjährigen Programmhöhepunkte.

Der Kongress ist öffentlich. Weitere Informationen und Anmeldung hier.

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/innovation-im-fokus-tag-der-schweizer-qualitaet-2024/

Was bedeutet eigentlich… «random»?

Benno Maggi befasst sich in seiner Kolumne «Was bedeutet eigentlich…?» mit Begriffen aus dem Marketing- und Kommunikationsbereich. Dieses Mal behandelt er das Adjektiv «random».

Adjektiv random

Das Adjektiv random stammt aus dem Englischen, ist aber seit einiger Zeit im Duden und damit auch deutschsprachlich salonfähig. Übersetzt heisst es «zufällig[er Verlauf]», altfranzösisch randir = rennen, verwandt mit althochdeutsch rinnan, rinnen. Also etwas, dass keine Beständigkeit oder nachhaltigen Wert aufweist. Die Bedeutung wird im Duden als beliebig, zufällig; durcheinander beschrieben und mit Beispielen wie «mir fällt random ein, dass …», «wir sind random losgefahren» oder «du bist so random (verpeilt)» ergänzt. So weit, so klar. Duden ist also voll im Trend. Denn random ist aktuell überall zu hören.

Ein Wort, das – ich gebe es ja zu – auch gut die Wahl der Worte für diese Kolumne treffend beschreibt. Diese folgt nämlich keinem bestimmten Muster, sondern ist tatsächlich random. Die Inspiration für die jeweilige Wahl erfolgt im Business-Alltag und hat manchmal sogar aktuellen Bezug. Meetings, Calls, Mails, Posts oder der ÖV sind verlässliche Quellen neuer Worte. Letzteres zu benützen ist allen zu empfehlen, die sich mit Zielgruppen beschäftigen. Nirgends ist es einfacher, gratis zu Informationen zu kommen, ohne dass dafür mit den eigenen Daten bezahlt werden muss. Und die Zusammenstellung der Informantinnen und Informanten erfolgt jeden Tag und auf jeder Strecke random. Nicht wie in den sozialen Medien, wo die Reihenfolge der Posts nach einem ausgeklügelten Algorithmus erfolgt, mit dem einzigen Ziel, uns das zu zeigen, was uns möglichst lange drin hält. Da wird nichts dem Zufall überlassen. Was einem ein bisschen Sorge bereitet könnte.

Kommunizieren – egal wie, Hauptsache zufällig

Im Moment scheint es vielleicht gerade deshalb überaus beliebt zu sein, alles random zu nennen. Wenn schon alles vorbestimmt und berechnet ist, dann wenigstens Zufälligkeit kommunikativ zelebrieren. Aber random kann noch viel mehr bedeuten.

Erstens ist es zum Beispiel ein brauchbares Mittel zur Stärkung der Resilienz. Bei all den Problemen dieser Welt, die zeitweise erdrückend auf unsere Stimmung wirken, ist es die ideale Form, daraus zu entrücken. Geht mich nichts an, ist eh alles egal. Wir können nicht alle Probleme dieser Welt selbst lösen, deshalb wenden wir uns lieber von ihnen ab und Dingen zu, die uns zufällig begegnen und beglücken. Das macht weniger krank. Und im Idealfall sogar stark.

Zweitens ist es eine super Entschuldigung, wenn einem nicht das Richtige einfällt, um ein alltägliches Problem zu lösen. Zum Beispiel die richtige Headline texten, die richtige Typo für eine Inserate-Gestaltung finden oder die richtige Strategie für eine Kampagne entwickeln. Dann kann man random etwas vorschlagen, und mit etwas Glück kommt dabei eine brauchbare Lösung raus.

Und Drittens ist es eine gute Form, Dinge zu verzwergen. Ja, es gibt sogar in unserer Branche Leute, die Zweifel haben an dem, was sie erschaffen. Diese Fähigkeit ist Männern weniger bekannt als Frauen, aber auch vorhanden. Wer also von Unsicherheit geplagt ist, der beschreibt sein Werk dann einfach als random. Das macht es kleiner und das kommt meist gut an, weil es beim Gegenüber den Reflex auslöst, es besser reden zu müssen. Leider manchmal auch besser als es tatsächlich ist. In diesem Sinne sind auch diese Zeilen random. Trotzdem Danke fürs Lesen.

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