Die Stiftung Brändi bekommt einen neuen Markenauftritt: Dafür entwickelte die A4 Agentur ein umfassendes Corporate Design-Konzept. Herzstücke sind das neue Logo und der neue Claim: Brändi. Mehr möglich machen.
Redaktion
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13. Mai 2024
Viele Menschen kennen Brändi vom Kultspiel «Brändi Dog». Was aber nur wenige wissen: Brändi ist die grösste Schweizer Institution zur Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung. Heute arbeiten und wohnen mehr als 2000 Menschen in der Stiftung. Um den Erfolg der Institution auch in Zukunft zu sichern, leitete die Geschäftsleitung einen umfassenden Strategieentwicklungsprozess ein.
Ein wichtiger Bestandteil dieses Prozesses ist der neue visuelle Auftritt: Er soll die Neuausrichtung für alle sicht- und erlebbar machen. Entwickelt wurde er von der A4 Agentur, einer Full-Service-Anbieterin aus Rotkreuz. Das neue Logo symbolisiert mit der Ligatur im Schriftzug subtil das Thema Inklusion. Der daraus abgeleitete Kreisbogen ist ein zentrales Designelement. Der neue Claim «Mehr möglich machen» soll die Botschaft der Neuausrichtung auf den Punkt bringen: Brändi erkennt und realisiert die Potenziale von Menschen und überwindet vermeintliche Grenzen.
Strategie-Film für den Kick-off
Für den internen Kick-off-Event konzipierte und produzierte die A4 Agentur einen Strategie-Film mit Flyer. Aktuell arbeitet die Agentur an verschiedenen Umsetzungen – von der Neukonzeption der Lebensmittel- und Spielverpackungen über Inserate, Plakate, Broschüren bis hin zur Erweiterung des Web-Screendesign.
Verantwortlich bei Brändi: Marcel Hossli (Vorsitzender der Geschäftsleitung), Matthias Moser (Leiter Marketing und Kommunikation), Karin Strik (Leiterin Marketing & Verkauf Brändi-Produkte). Verantwortlich bei A4 Agentur: Patrik Frei (Geschäftsleitung), Nicole von Wartburg (Konzeption, Text), Simone Amrein (Konzeption, Design), Larissa Schelbert (Beratung, Projektleitung), Brigitte Frei (Text).
Pharmaindustrie: Steigende Renditen im Bereich Forschung und Entwicklung
Die globale Pharmaindustrie hat im vergangenen Jahr im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) wieder höhere Renditen erzielt als im Vorjahr. Dies ergab die jährliche Analyse der 20 weltweit grössten Pharmaunternehmen durch das Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte.
Redaktion
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13. Mai 2024
Die Pharmaindustrie holt weltweit wieder mehr Rendite aus ihrer Forschung und Entwicklung heraus. (Bild: Glsun Mall / Unsplash.com)
Die Innovationsrendite im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) der weltweit 20 grössten Pharmaunternehmen ist im Jahr 2023 auf 4,1 Prozent gestiegen. Nach dem Rekordtief von 1,2 Prozent im Jahr 2022 sei dies eine erfreuliche Entwicklung, wie die aktuelle Pharmastudie des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Deloitte zeigt. Das deute auf eine Erholung der seit mehr als zehn Jahren weitgehend rückläufigen Renditen hin, heisst es weiter. Der einzige grosse Produktivitätsanstieg (6,8%) wurde im Jahr 2021 infolge der raschen Zulassung und Notfallgenehmigung von Arzneimitteln im Zuge der COVID-19-Pandemie verzeichnet. «Die aktuell positive Entwicklung ist getrieben durch neue Forschungsbereiche wie nachhaltiges Gewichtsmanagement, Alzheimer und mRNA-Impfstoffe zum Schutz vor weiteren Infektionskrankheiten», erklärt Alexander Mirow, Leiter Life Sciences Beratung bei Deloitte Schweiz.
Pharmaindustrie investiert wieder mehr in F&E
Ebenfalls angestiegen sind die absoluten finanziellen Investitionen in die Forschung und Entwicklung. Im Geschäftsjahr 2023 investierten die 20 führenden weltweit tätigen Pharmaunternehmen mit den höchsten Forschungsausgaben – dazu gehören auch die beiden Schweizer Pharmakonzerne Novartis und Roche – 145 Milliarden US-Dollar in ihre Forschung und Entwicklung, was einem Anstieg von 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dabei blieben die durchschnittlichen F&E-Kosten für die Entwicklung eines Medikaments – von der Wirkstoffidentifikation bis zur Markteinführung – mit USD 2,3 Milliarden konstant. Der prognostizierte Spitzenumsatz eines Medikaments sank von USD 389 Millionen im Jahr 2022 auf USD 362 Millionen im Jahr 2023.
Der Gesamtkostenanstieg im F&E Bereich ist gemäss der jüngsten Pharmastudie von Deloitte auf mehrere Faktoren zurückzuführen, unter anderem auf komplexere Studienanforderungen, regulatorische Änderungen wie den Inflation Reduction Act (IRA) in den USA und die Auswirkungen der Inflation. Es sei und bleibe nicht einfach, die Produktivität in der pharmazeutischen Forschung und Entwicklung zu verbessern, so die Einschätzung der Studie: Effizienz (Kosten) und Wertschöpfung (Umsatz) müssen sich die Waage halten, hängen aber jeweils von zahlreichen Faktoren ab.
Rendite (in Prozent) für Investitionen in die Forschung und Entwicklung seit 2013. (Grafik: Deloitte)
Produktivität weiterhin unter Druck
Trotz gestiegener Renditen stehe das derzeitige Geschäftsmodell der Pharmaindustrie weiterhin unter erheblichem Druck, teilt Deloitte weiter mit. «Verschiedene derzeit laufende regulatorische Änderungen, der drohende und in diesem Ausmass noch nie da gewesene Verlust der Exklusivität hochwertiger Medikamente und die gestiegenen Zulieferkosten halten den Druck auf die Pharmafirmen hoch. Weitere Herausforderungen sind der rasche wissenschaftliche Fortschritt, die zunehmende Komplexität der klinischen Studien und die steigenden Kosten für Diagnosen», sagt Alexander Mirow. Die letzten zehn Jahre hätten gezeigt, dass der technologiegestützte Wandel in der Pharmaforschung und Therapieentwicklung notwendig sei, wenn führende Pharmaunternehmen den jahrzehntelangen Trend sinkender Renditen umkehren wollen und gleichzeitig in der Lage sein sollen, weiterhin Innovationen für Patientinnen und Patienten zu liefern.
Regulierung hemmt Innovationen
Laut dem Schweizer Verband für forschende Pharmaunternehmen Interpharma, dem auch Roche und Novartis angehören, investiert die Branche rund 15 Prozent ihres Umsatzes direkt wieder in die Forschung und Entwicklung neuer Produkte. Im Durchschnitt dauert es bis zu zwölf Jahre, bis alle für die Zulassung erforderlichen Daten den Behörden vorliegen und diese dann entscheiden können.
Trotz steigender F&E-Kosten sind es die sich immer rascher ändernden Vorschriften sowie neue regulatorische Vorgaben, die den im Rahmen dieser Studie befragten Führungskräften noch grössere Sorge bereiten. Wie die Pharmastudie von Deloitte zeigt, betraf die Hälfte der klinischen Entwicklungsprogramme im Jahr 2023 komplexe Therapien, wie etwa Zell- und Gentherapien. Diese neuartigen Therapien stellen Regulierungsbehörden und Pharmaunternehmen vor neue Herausforderungen, denn sie erhöhen die Komplexität der klinischen Studien, der Arzneimittelherstellung und der Lieferketten.
Unternehmen fehlt eine langfristige KI-Strategie
Die befragten Pharmaführungskräfte sind überzeugt, dass künstliche Intelligenz die Entwicklung dieser Therapien beschleunigen könne. Die breite Einführung von generativer KI zur Verarbeitung grosser strukturierter und unstrukturierter Datenmengen wird von Vielen als potenzieller Wendepunkt im Bereich Forschung und Entwicklung angesehen. Denn die Rekrutierung von Patientinnen und Patienten sowie das Datenmanagement gehören zu den grössten Kostentreibern bei klinischen Studien und sind derzeit die Bereiche, in denen der Einsatz von KI am vielversprechendsten erscheint.
Grosses Potenzial für den Einsatz von KI sehen die Befragten aus der Pharmaindustrie auch in der Rekrutierung und Bindung von Probandinnen und Probanden im Rahmen von klinischen Studien. Technologie könne die Erfahrung der Patientinnen und Patienten verbessern, die Markteinführung von Medikamenten beschleunigen und die Produktionskosten senken, hält die Studie fest. Allerdings würden diese Bemühungen zur Verbesserung der Effizienz noch in den Kinderschuhen stecken: «Trotz hoher Investitionen in künstliche Intelligenz haben viele Pharmaunternehmen das Potenzial dieser Technologie noch nicht vollständig durchdacht und skaliert. Der Grund dafür ist, dass die meisten Unternehmen noch keine kohärente und klare Strategie für ihre Investitionen in KI und Digitalisierung haben und sich oft auf erste Pilotversuche für kurzfristige operative Ziele konzentrieren. Das Umfeld und die Möglichkeiten von KI verändern sich zudem rasend schnell und es ist schwierig, vorne dranzubleiben», fasst Alexander Mirow zusammen.
Mit einer Online-Kampagne, einem Auftritt an der OMR und einer erfolgreichen zweiten Finanzierungsrunde expandiert die Schweizer Influencer-Plattform «Refluenced» mit grossen Schritten nach Deutschland.
Redaktion
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12. Mai 2024
Refluenced an der OMR in Hamburg: Quirin Hasler, Luca Eberhardt, Anke Heyser, Jonas Holzer und Carmen Würth (v.l.n.r.). (Bild: zVg.)
Im Interview mit Werbewoche.ch wurde Refluenced als Tinder für Unternehmen und Influencer bezeichnet. Doch das Zürcher Startup will weit mehr als nur Unternehmen und Influencer zusammenbringen: «Refluenced hat es sich zur Mission gemacht, den Prozess des Influencer Marketings für alle Beteiligten zu vereinfachen und dabei bessere Ergebnisse zu fördern», so Quirin Hasler, Co-Founder und CEO.
Refluenced zufolge sei das Interesse an der Influencer-Plattform in Deutschland bereits da: Die Master Class an der OMR 2024 mit Foundry war in kürzester Zeit ausgebucht, trotz gleichzeitigem Auftritt von Kim Kardashian. Brands, Influencern und Agenturen wurden Einblicke, Herausforderungen und Lösungen rundum Micro-Influencing geboten.
Dabei geht es vor allem um den schnell voranschreitenden Trend des Nano- und Micro-Influencings. «Die Konzentration auf Creators mit etwa 1’000 bis 30’000 Followers fördert kreativen und authentischeren Content, denn Influencer mit vergleichsweise kleiner Followerschaft sind oft engagierter, glaubwürdiger und haben mehr lokalen Impact», erklärt Jonas Holzer, Co-Founder von Refluenced. «Gleichzeitig kann ein Budget, das herkömmlicherweise für nur eine Kollaboration gereicht hätte, langfristig mehr Wirkung zeigen, wenn es auf mehrere Creators verteilt wird.»
Die 2022 gegründete, datengetriebene Plattform für Nano- und Microinfluencer ermöglicht es Brands und Agenturen, den Prozess bis hin zur erfolgreichen Contentausspielung inklusive Reporting über ein einfaches Tool zu managen. Dabei bewerben sich auf Refluenced Influencer bei Brands – und nicht umgekehrt: «Indem Influencer sich auf die Kollaborationen bewerben, die sich authentisch und motivierend anfühlen, entsteht überzeugenderer Content. Ein Win-Win für beide Seiten», so Quirin Hasler.
Bereits im Herbst 2023 hat Refluenced eine eigene Kampagne zum Auftakt der Expansion nach Deutschland gestartet. Unterstützt hat dabei die Agentur Foundry, die auch als Investorin hinter dem Start-up steht.
Für den Eintritt in den deutschen Markt hat sich Refluenced soeben die zweite Finanzierungsrunde gesichert. «Wir haben das Geschäftsjahr 2023 erfolgreich abgeschlossen und im ersten Quartal 2024 einen signifikanten Wachstumsschub erlebt. Die erhaltene Finanzierung ermöglicht uns, die Expansion nach Deutschland schneller als ursprünglich geplant voranzutreiben», erklärt Hasler.
Die Finanzierung in Höhe von rund einer Million Schweizer Franken wird sowohl von bestehenden als auch neuen InvestorInnen angeführt, unter anderem Anja Graf, bekannt aus der «Höhle des Löwen», und Thomas Brändle, Präsident der Swiss FinTech.
Was bedeutet eigentlich… «Kommis»?
Benno Maggi befasst sich in seiner Kolumne «Was bedeutet eigentlich…?» mit Begriffen aus dem Marketing- und Kommunikationsbereich. Dieses Mal behandelt er den Begriff «Kommis».
Redaktion
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10. Mai 2024
Diese Verkürzung war schon während des kalten Krieges niedlich. Obwohl die Kommis damals die Bösen waren. Und sie sind es auch heute noch. Damals stand Kommis noch für Kommunisten. Heute gibt es kaum noch welche. Und die, die es noch gibt, leben und wirken in entfernten und exotischen Ländern. Trotzdem ist das Wort wieder sehr populär. Aber mit anderer Bedeutung und Herkunft.
Kommis sind heute keine Gläubigen einer politisch-ökonomischen Ideologie, die auf der Abschaffung des Privateigentums und der Schaffung einer klassenlosen Gesellschaft basiert, in der Güter gemeinschaftlich gehalten und gemäss den Bedürfnissen verteilt werden. Mit Kommis sind heute vorwiegend Felder gemeint, die in den digitalen Medien am Ende des Artikels mit einem herzigen Sprachbläsli Lesende animieren, ihre Meinung öffentlich kundzutun. Und sie sind das Kapital der Teilnehmenden in den Sozialen Medien. Je mehr ich davon unter meinem Post habe, desto besser. Es gibt da im Gegensatz zu den alten Kommis Gute und Böse. Die Guten sind jene, die einem gerade auf LinkedIn das Gefühl vermitteln, selbst total erfolglos zu sein bei so viel gepostetem Erfolg. Vorgefertigte wie Kommis: Well done! Congrats! Weiter so! Fantastisch! Aber auch selbstgemachte, etwas ausführlichere Kommentare, die zur Endorphin-Ausschüttung und damit verbunden, einem Gefühl von Euphorie oder Wohlbefinden führen. Die Bösen sind jene, die mit ungebändigter Aggression gepostet werden und oft auch Nachfolger animieren, den Anstand zu verlieren.
Lieber kein Kommi als böse Kommis
Wenn sie sich also das nächste Mal darüber ärgern, dass ihr Beitrag in den Sozialen Medien nicht kommentiert wurde, dann trösten sie sich damit, dass es noch schlimmer sein könnte. Obwohl im richtigen Leben Ignoranz eigentlich Höchststrafe bedeutet, ist diese auf den Sozialen Medien heilsam. Was unkommentiert bleibt, generiert weniger Aufmerksamkeit. Deshalb sollten wir es unterlassen, in den Posts die Aufforderung «schreibt es in die Kommis» anzufügen. Und schon gar nicht daran glauben, dass wir mit unseren Kommentaren irgendetwas verändern könnten. Dieser Anspruch überlassen wir den Kommunisten, die oft nach einer revolutionären Umgestaltung der Gesellschaft streben, um die Schaffung einer klassenlosen Gesellschaft zu erreichen. Denn wenn alle alles publik machen dürfen, dann hört niemand mehr irgendjemandem zu. Bei Meinungen verhält sich das eben anders als beim Kapital. Oder anders gesagt, die Bösen werden vermeintlich zu den Guten, aber bleiben trotzdem die Bösen.
* Benno Maggi ist Mitgründer und CEO von Partner & Partner. Er lauscht seit über 30 Jahren in der Branche und entdeckt dabei für uns Worte und Begriffe, die entweder zum Smalltalken, Wichtigtun, Aufregen, Scrabble spielen oder einfach so verwendet werden können.
Das sind die Top Retail-Marken für Schweizer Eltern
Eine aktuelle Umfrage von YouGov zeigt, welche Retail-Marken bei Schweizer Eltern besonders gut ankommen. Bei Müttern mischt die Migros vorne mit, bei Vätern ist es der Käse-Brand Gruyère AOP.
Redaktion
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8. Mai 2024
(Grafiken: YouGov)
Am 12. Mai ist in der Schweiz Muttertag, am 02. Juni Vatertag – entsprechend gut zu wissen ist dann, welche Marken bei den Beschenkten wirklich punkten können. Um genau das herauszufinden, hat YouGov sich die Detailhandel- und Konsumgüterindustrie genauer angeschaut und eruiert, welche Marken in den Augen von Müttern und Vätern in der Schweiz am besten abschneiden.
Migros bei Schweizer Eltern beliebter als Coop
Bei Müttern wird die Top 3 durch die Marken Migros (Score-Wert von 57,4), Gruyère AOP (52,6) und Zweifel (49,9) belegt, während bei den Männern Gruyère AOP den ersten Platz einnimmt (53,3), gefolgt von Galaxus (52,6) und erneut Zweifel (51,9).
Während bei beiden Geschlechtern viele Konsumgütermarken in der Top 10 rangieren, nehmen die beiden Marken Galaxus und Digitec.ch bei den Vätern deutlich höhere Positionen ein. Schaut man sich die stationären Retailer an, fällt auf, dass Migros auf beiden Seiten hohe Plätze belegt (Platz 1 bei den Müttern und Platz 4 bei den Vätern), während die direkte Konkurrenz Coop bei Müttern auf Platz 7 weilt und bei Vätern mit Platz 11 die Top 10 knapp verfehlt.
Top 10 Retail-Marken unter Müttern.
Geschlechtspezifische Präferenzen
Besonders starke Geschlechterunterschiede gibt es beispielsweise bei Digitec.ch. Der Onlinehändler erzielt bei den Vätern einen Score-Wert von 48,8 (Platz 5), bei den Müttern lediglich einen Score-Wert von 32,8 (Platz 30). Umgekehrt zeigt sich die Lage bei der Gebäckmarke Blévita, die bei Müttern einen Wert von 40,5 erzielt (Platz 11), bei Vätern nur einen Wert von 26,8 (Platz 39).
Top 10 Retail-Marken unter Vätern.
Die Ergebnisse Eltern-Rankings 2024: Retail für die Schweiz basieren auf mehr als 13‘000 Online-Interviews, die YouGov im Zeitraum vom 01.04.2023 bis 31.03.2024 pro Marke für den YouGov Swiss Brand Observer repräsentativ für die Schweizer Bevölkerung ab 15 Jahren durchgeführt hat. Für das Ranking wurden die Aussagen von Frauen und Männern in der Schweiz im Alter von 30 bis 59 Jahren mit Kindern unter 20 Jahren im eigenen Haushalt ausgewertet. Der gebildete Index-Wert oder Punktwert einer Marke steht hierbei für ihr mittleres Abschneiden auf sechs unterschiedlichen Bewertungs-Dimensionen: Positive Gesamtwahrnehmung, Qualität, Preis-Leistungs-Verhältnis, Kundenzufriedenheit, Weiterempfehlungsbereitschaft und Markenvertrauen. Für das Ranking wurden ausschliesslich im YouGov Swiss Brand Observer getrackte Marken aus dem Bereich Detailhandel und Konsumgüterindustrie analysiert.
Neue Geschäftsführung bei Lenk-Simmental Tourismus
Helena Galanakis übernimmt die Geschäftsführung von Lenk-Simmental Tourismus LST. Die Tourismusexpertin mit bayrisch-griechischen Wurzeln folgt auf Albert Kruker, der LST nach zwölf Jahren verlässt und sein neues Amt als Direktor von Davos Klosters Tourismus antritt.
Redaktion
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7. Mai 2024
(Bild: zVg.)
LST implementiert eine neue Strategie, die unter anderem den Ausbau der Saisonalitäten auf 300 Tage im Jahr vorsieht. Damit dies gelinge, werden die Verkaufsanstrengungen ausgeweitet und ein Massnahmenpaket geplant, schreibt die Tourismusorganisation. «Damit die ehrgeizige Strategie erfolgreich umgesetzt werden kann, braucht es jemanden, der Herzblut mit Professionalität verbindet», so der designierte VR-Präsident Lukas Eichenberger. «Diese Eigenschaften verkörpert Helena Galanakis bestens.»
«Lenk-Simmental Tourismus ist für mich der Inbegriff gelebter Schweizer AlpKultur, gepaart mit traditionellen Bräuchen und einem attraktiven Tourismusangebot. Die neue Destinationsstrategie ist eine Chance, gemeinsam mit dem LST-Team und den Leistungspartnern vor Ort die Destination zukunftsorientiert zu gestalten», so die neue Geschäftsführerin.
Helena Galanakis bringt fundierte Erfahrung im Destinationsmanagement mit. Über viele Jahre war sie im Stadtmarketing der norddeutschen UNESCO-Weltkulturerbestadt Goslar und danach als Bereichsleiterin Stadtmarketing in Konstanz am Bodensee tätig. In der Schweiz arbeitete sie in einer auf den Tourismus spezialisierten PR-Agentur. Zuletzt war sie in der Geschäftsleitung des Casinotheaters Winterthur für den Bereich Marketing und Kommunikation verantwortlich. Helena Galanakis wird nach Einarbeitung durch Albert Kruker ihre Stelle per Anfang Juli 2024 antreten.
Evoq mit Brand Refresh für Fritschi Swiss Bindings
Die Zürcher Agentur Evoq hat den Markenauftritt des Schweizer Herstellers für Skitourenbindungen Fritschi überarbeitet.
Redaktion
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5. Mai 2024
Im Rahmen des umfangreichen Brand Refreshs für Fritschi Swiss Bindings hat Evoq ein leistungsfähiges Design-System erarbeitet, das Marke und Produkt näher zusammenbringen und ein einzigartiges Markenerlebnis soll.
Eine gemeinsam mit Fritschi erarbeitete Positionierung bildete die Basis. Das Unternehmen legt in einem von internationalen Mega-Playern dominierten Markt höchsten Wert auf Sicherheit und Qualität, um Skitouren-Sportler:innen weltweit ein unbeschwertes Tourenerlebnis zu bieten. Fritschi will «nichts weniger», als die perfekte Verbindung von Mensch und Ski zu schaffen. Der Claim «Expect nothing less» soll dieses Engagement auf den Punkt bringen.
Flexibles Design-System
Der Markenauftritt setzt starke Akzente für die Kommunikation. Das neu geschaffene «Fritschi X-Label» kommuniziert Schweizer Qualität und die sichere Auslösung im Falle eines Sturzes. Das Label soll somit für optimale Sicherheit und Performance im alpinen Gelände stehen. Es wird durch weitere modulare Gestaltungselemente ergänzt. Damit entsteht ein Erscheinungsbild, das die Botschaften wirkungsvoll in Szene setzt und Fritschi eine effiziente und flexible Kommunikation über alle Touchpoints ermöglicht.
Verantwortlich bei Fritschi Swiss Bindings: Simon Weiler (Head of Marketing). Verantwortlich bei der Agentur Evoq: Adrian Schaffner (Mandatsleitung); Susanne Pfäffli (Creative Direction und Text); Markus Wohlhüter (Art Direction); Martin Bettler (Grafik).
Kanton Luzern will Tourismusmarketing ausbauen
Im Kanton Luzern soll der Tourismus breiter gefördert werden. Der Regierungsrat schlägt eine Erhöhung der Beherbergungsabgabe von 50 Rappen pro Logiernacht auf 1,10 Franken vor. Damit würden für Fördermassnahmen statt 1,2 Millionen Franken neu 2,5 Millionen Franken jährlich zur Verfügung stehen.
Redaktion
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4. Mai 2024
Servicangestellte des Hotels Schweizerhof in Luzern in Aktion. (Archivbild: Keystone/Urs Flüeler)
Im Kanton Luzern soll der Tourismus breiter gefördert werden. Der Regierungsrat schlägt eine Erhöhung der Beherbergungsabgabe von 50 Rappen pro Logiernacht auf 1,10 Franken vor. Damit würden für Fördermassnahmen statt 1,2 Millionen Franken neu 2,5 Millionen Franken jährlich zur Verfügung stehen.
Diese und weitere Änderungen im Tourismusgesetz hat der Regierungsrat am Freitag in die Vernehmlassung gegeben. Anlass dazu bildeten das neue kantonale Tourismusleitbild und Forderungen des Kantonsrats.
Heute wird die Beherbergungsabgabe zur Finanzierung des Tourismusmarketings verwendet. Bei der Erarbeitung des neuen Tourismusleitbilds habe sich gezeigt, dass eine erweiterte Tourismusförderung erwünscht sei, heisst es in dem Vernehmlassungsbericht des Regierungsrats.
Das klassische Marketing, mit dem die Gäste direkt angesprochen werden, soll durch eine ganzheitliche Förderung ersetzt werden. Als Beispiele genannt werden etwa die Entwicklung eines klimaverträglichen Angebots oder die Berücksichtigung der Bedürfnisse der Einheimischen, aber auch die Vernetzung und die digitale Transformation.
Teure Digitalisierung
Darauf hingewiesen wird, dass etwa die Digitalisierung teuer und aufwendig sei. Gleichzeitig bestehe die Tourismusbranche aus vielen und kleinen Unternehmen. Es sei aber wichtig, dass alle, und nicht nur die grossen Unternehmen, die Digitalisierung vorantreiben könnten.
Grundsätzlich sollen die Tourismusorganisationen für die Tourismusförderung zuständig bleiben. Neu soll aber auch der Kanton durch die Beherbergungsabgabe eingenommenen Gelder direkt einsetzen können.
Der Regierungsrat will die Erhebung der Beherbergungsabgabe zudem effizienter machen. Da diese auf dem Gästemeldewesen basiert, soll dieses digitalisiert werden. Im Kanton Luzern sind die Hotels und andere Beherbergungsbetriebe verpflichtet, eine wahrheitsgetreue Kontrolle ihrer in- und ausländischen Gäste zu führen.
Taxpflichtiges Couchsurfing
Die Beherbergungstaxe einnehmen muss jeder, der gegen Geld oder eine geldwertige Leistung Gäste aufnimmt. Das Gesetz soll dahingehend präzisiert werden, dass klar ist, dass auch neue, etwa durch Airbnb angestossene Formen der Beherbergung – etwa das Couchsurfing, das Vermieten der eigenen Wohnung während den Ferien an Touristen oder der Wohnungstausch – unter die Abgabepflicht fallen.
Zudem ist vorgesehen, dass die Gemeinden bei der Erhebung der Kurtaxe mehr Spielraum erhalten. Es geht dabei vor allem um die Pauschalkurtaxe. Mit der Kurtaxe werden touristische Einrichtungen finanziert. (SDA)
Emmentaler AOP schnappt sich «Swiss Cheese Guy» als Markenbotschafter
Der Schweizer Musiker Nickless, auch bekannt als «Swiss Cheese Guy», weil er auf der Bühne gerne Käsefondue isst, wird neuer Markenbotschafter für den Emmentaler AOP und Emmentaler Switzerland.
Redaktion
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2. Mai 2024
Nickless, mit bürgerlichem Namen Nicola Kneringer, hat die Schweizer Musikszene im Jahr 2015 als 19-Jähriger aufgemischt. Sein mit Thomas Fessler produzierter Song «Waiting» wurde zur meistgespielten Single eines Schweizer Musikers am Radio und an den Swiss Music Awards als «Best Hit National» ausgezeichnet.
Für Aufsehen sorgte der 29-jährige, als er an der Energy Star Night 2023 in der Basler St. Jakobshalle ein Käsefondue auf die Bühne schmuggelte und hinter dem Schlagzeug vom Schweizer Nationalgericht verspeiste. Das entsprechende Video mit dem «Swiss Cheese Guy» wurde zum Renner auf den sozialen Medien mit über zwei Millionen Klicks. Ein charmanter junger Musiker mit einer grossen Anhängerschaft und Affinität zu Schweizer Käse? Das gefiel auch Emmentaler Switzerland – und hat Nickless jetzt als Markenbotschafter für Emmentaler AOP engagiert.
Mehr Käse für die Gen Z
«Mit Nickless konnten wir einen sympathischen und authentischen Botschafter gewinnen, der unser Produkt gegenüber der Generation der Millennials vertritt», sagt Urs Schluechter, Direktor von Emmentaler Switzerland. Nickless ist neben der Moderatorin und Rezeptbuchautorin Zoe Torinesi und Schwingerkönig, Landwirt und Emmentaler AOP-Milchproduzent Matthias Sempach der dritte Markenbotschafter für Emmentaler AOP. Er wird vor allem auf Social Media aktiv werden, unter anderem auf seinem etablierten Kanal «A week in the life of Nickless».
Nach 30 Jahren Goldblume: Made Identity schafft neue Marke «Switzerland»
30 Jahre lang war die Goldblume das Markenzeichen für die Reisedestination Schweiz. Nun schlägt Schweiz Tourismus ein neues Kapitel in der Markenführung auf. Am Montag wurde «Switzerland» in Genf präsentiert. Die neue Marke wurde von Made Identity erarbeitet und ist ab sofort im Einsatz.
Redaktion
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29. April 2024
1995 wurde aus der altehrwürdigen «Schweizerischen Verkehrszentrale SVZ» die heutige nationale Tourismusmarketing-Organisation Schweiz Tourismus (ST). Unter dem Dach eines neuen Logos, der «Goldblume», wurde damals gleichzeitig das gemeinsame Image der touristischen Schweiz geschaffen. Diese Goldblume bildete danach eine Generation lang das bekannte und beliebte Erkennungszeichen für die Schweizer Tourismuswerbung. Während vieler Jahre bewarben nicht nur die damals neue Marketingorganisation ST, sondern auch eine Anzahl an Branchenorganisationen, Destinationen und Leistungsträger das touristische Angebot der Schweiz mit demselben Signet. Die Goldblume hat damit eine ganze Generation begleitet und wird heute von der Schweizer Bevölkerung und von vielen Gästen mit der touristischen Schweiz in Verbindung gebracht.
30 Jahre später haben sich die Anforderungen an eine Marke gewandelt. ST hat deshalb beschlossen, eine neue, einzigartige und wiedererkennbare digitale Schweizer Markenwelt zu erschaffen: Aus einem reinen Signet wird jetzt erstmals in der Geschichte der Schweizer Tourismuswerbung eine vollständige Markenwelt. «Die Goldblume prägte für eine Generation von Touristikern eine Epoche. Die Marke Switzerland vermittelt Vertrauen, präsentiert sich einem modernen Design und ist zukunftsweisend für eine weitere Generation angelegt», erklärt ST-Direktor Martin Nydegger.
Die Marke reduziert sich von mehreren Logo-Varianten in allen Sprachen hin zu einer konsequenten «One Brand»-Strategie. Darum herum baut sich ein vielseitiges Brand-Ecosystem auf, das der Marke räumlich, physisch und auch digital optimale Inszenierung erlauben soll. Damit erschliessen sich für Schweiz Tourismus neue Möglichkeiten, die Marke auf der internationalen Bühne zu präsentieren.
Entwickelt und umgesetzt wurde der neue Auftritt von der Zürcher Branding-Agentur Made Identity. In einem umfassenden Brand Audit wurden die Anforderungen und Potenziale erfasst und schliesslich mit «Switzerland» erschlossen. Das Logo vereint dabei die beiden prominentesten Botschafter der Schweiz: den Namen «Switzerland» und die Flagge. Dabei nimmt der Schriftzug das Schweizerkreuz in seiner Mitte auf – und macht das ansonsten stille «t» für einmal ganz laut.
Der Farbklang «Horizon» ist vom Alpenglühen inspiriert, fächert das Schweizer Rot in fünf Schattierungen auf und wird so zum vielseitigen Gestaltungselement, das den Absender auch ohne Logopräsenz erkennen lassen soll.
«Switzerland» soll die Vielfalt der Reisedestination repräsentieren, den Partner:innen eine sichtbare Bühne bieten und Gäste kompromisslos ins Zentrum stellen. Das Markenerlebnis begleitet die Gäste entlang der gesamten Reise: vom ersten Stöbern, durch die Planung und den Aufenthalt bis zum Souvenir. Die Marke wird zum Gastgeber.
Ab Mittwoch wird «Switzerland» in sämtlichen Märkten lanciert und bis Ende Jahr laufend auf alle Massnahmen übersetzt.
Verantwortlich bei Schweiz Tourismus: André Hefti (CMO), Oliver Nyffeler (Head Productions), Martin Pally, (Head Campaigning), Anouk Blum, Claudia Brugger, Sarah Krauer, Samira Steriti (Project Management), Andrea Jenzer, Nadine Ackermann, Susanne Berther, Jan Karlen (Graphic & Media Design), Pascal Bloch (Specialist Multimedia Production), Kim Corpataux, Sariana Berchtold, Nicola Fürer, Matyas Fabian (Multimedia Producers), André Meier (Photography). Verantwortlich bei Made Identity: Georg Gadient (Strategie), Adrian Glatthorn (Creative Direction Branding), Alexander Weis (Creative Direction Digital), Zoe Heeb (Art Direction Branding), Jan Keller (Lead Consultant), Bettina Gugler, Mauro Simeon, Karin Hauser (Brand Design) Alessio Rattazzi (Motion Design).
Was bedeutet eigentlich… «kontextualisieren»?
Benno Maggi befasst sich in seiner Kolumne «Was bedeutet eigentlich…?» mit Begriffen aus dem Marketing- und Kommunikationsbereich. Dieses Mal behandelt er den Begriff «kontextualisieren».
Redaktion
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26. April 2024
Was für ein Unwort. Wird aber leider grad sehr häufig angewendet. Das männliche Substantiv Kontext hat ja schon länger Einzug gehalten im alltäglichen Sprachgebrauch. Das war schon kompliziert genug. Aber jetzt macht dieses Verb – oder altbacken formuliert dieses Tätigkeitswort – einem das Leben schwer, weil es ja per Definition zu einer Tätigkeit auffordert.
Plötzlich ist da das Bedürfnis oder die Pflicht, einen Text immer in einem Zusammenhang zu interpretieren. Das heisst, Informationen, Ereignisse oder Ideen isoliert betrachten reicht nicht mehr. Nein, wir müssen alles in Bezug auf die Umstände, in denen sie auftreten oder auf die sie sich beziehen und die Personen, die diese übermitteln, beurteilen. Danke vielmals. Die zeitlichen, politischen, ökonomischen, soziokulturellen und persönlichen Umstände spielen also eine wesentliche Rolle, wie wir etwas interpretieren sollen. Liest sich ganz schön kompliziert. Als wäre das Leben nicht schon sonst kompliziert genug, müssen wir jetzt alles noch kontextualisieren.
Indem wir etwas kontextualisieren, versuchen wir zu verstehen, wie es sich in sein grösseres Umfeld einfügt und wie es durch dieses Umfeld beeinflusst wird oder selbst Einfluss darauf ausübt. Können wir die Dinge nicht mehr einfach wieder nehmen, wie sie sind? Texte nicht mehr einfach lesen und geniessen und im besten Falle sogar verstehen? Muss denn wirklich alles kontextualisiert werden? JEIN. Um für einmal dieses unsägliche Kofferwort zu bemühen.
Wer alles berücksichtigen will, hat am Ende nichts
JA, weil sonst die Gefahr gross ist, irregeleitet zu werden. Wenn wir Aussagen nicht in einen grösseren Zusammenhang stellen, könnten wir manipuliert werden. Das Kontextualisieren hilft uns, etwas einzuordnen, um es besser zu verstehen. Wenn wir zum Beispiel berücksichtigen, dass nicht alles, was uns in den Sozialen Medien beim Scrollen begegnet, auch richtig und wirklich ist, dann hilft das. Oder wenn wir berücksichtigen, dass der Pitch nicht wegen den Leistungen der vielen eingeladenen Agenturen verloren ging, sondern weil die Auftraggeber bereits bevor präsentiert wurde schon wussten, für wen sie sich entscheiden würden, dann lindert das zwar nicht den Schmerz, aber es kontextualisiert die schnöde Absage. Aber wenn dann auch noch in Meetings mit bestehenden Kunden ständig alles kontextualisiert, etwas kontextual betrachtet werden muss oder sogar von kontextsensitiven Elementen die Rede ist, dann wird das alles doch etwas gar anstrengend.
Deshalb: NEIN, weil wir, wenn ständig kontextualisiert wird, nicht vom Fleck kommen. Wenn nämlich jede Idee, jedes Konzept, jede Lösung erstmal im grösseren Zusammenhang betrachtet werden muss, lauert die Gefahr, dass sie komplett zerredet wird und stirbt, bevor sie überhaupt erwachsen ist. Es gibt drumherum immer genug Wenn und Abers, die zum Gamestopper werden können. Statt dauernd zu kontextualisieren, sollten wir vielleicht etwas mehr reflektieren. Denn reflektieren bezieht sich auf den Denkprozess, bei dem über die eigenen Gedanken, Gefühle, Erfahrungen oder Handlungen nachgedacht wird. Das reicht meistens. Aber Obacht, Reflektion erfordert Selbstbewusstsein und Selbstkritik. Es geht darum, bewusst über Vergangenes oder Gegenwärtiges nachzudenken, um daraus Erkenntnisse zu gewinnen oder sich weiterzuentwickeln. Das ist hart, aber wertvoll.
Kontextualisieren hingegen bezieht sich nur darauf, etwas in seinen Zusammenhang oder Kontext zu stellen, um es besser zu verstehen. Und das bietet dann diesen Raum für Entschuldigungen, etwas nicht entscheiden zu müssen und an den Absender zurückzuspielen.
* Benno Maggi ist Mitgründer und CEO von Partner & Partner. Er lauscht seit über 30 Jahren in der Branche und entdeckt dabei für uns Worte und Begriffe, die entweder zum Smalltalken, Wichtigtun, Aufregen, Scrabble spielen oder einfach so verwendet werden können.
Ganz im Zeichen von Innovation: Tag der Schweizer Qualität 2024
Am 23. April 2024 fand im Berner Kursaal der Tag der Schweizer Qualität statt. Das Motto lautete «Innovation – Antrieb der Schweizer Wirtschaft» – ein Thema, das gerade im Zeitalter von KI neue Relevanz erhält.
Redaktion
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26. April 2024
Der Tag der Schweizer Qualität 2024 widmete sich dem Thema Innovation. (Bild: KI-generiert)
Die SAQ – Swiss Assocation for Quality lud zum nunmehr 17. Mal zum Tag der Schweizer Qualität – ein inzwischen etablierter Anlass mit branchenübergreifender Ausstrahlung, der neben viel Networking-Gelegenheiten auch immer mit einem differenzierten Referate-Programm aufwartet. Auch wie im Vorjahr wurde der Anlass in Zusammenarbeit mit Shift Switzerland organisiert.
Ein Ausflug in die Robotik
Dass die Schweiz Innovationsweltmeisterin ist, darauf wird – und wurde auch am Tag der Schweizer Qualität – immer wieder gerne hingewiesen. Eine führende Stellung nimmt die Schweizer Innovationskraft bei der Robotik ein. Darüber sprach als erster Referent Prof. Dr. Roland Siegwart, Director Autonomous Systems Lab ETH Zürich und Founding Co-Director von Wyss Zürich. In seinem Referat stellte Prof. Siegwart einige Anwendungen vor, wo schreit- oder flugfähige Roboter den Menschen massiv unterstützen können, etwa bei Materialprüfungen in gefährlichen Umgebungen wie z.B. Windrädern oder Hochkaminen. Die gezeigten Lösungen wurden von ETH-Spin-Offs entwickelt. Diese stehen beispielhaft dafür, wie die Verknüpfung von Forschung und Wissenschaft mit innovativen Unternehmen und qualitativ hochwertiger Fertigung funktioniert.
Prof. Dr. Roland Siegwart von der ETH zeigte diverse Beispiele von Robotik-Lösungen. (Bild: Thomas Berner)
Innovation «bottom-up» statt Industrieförderung durch den Staat
Wie steht es denn aber mit der Innovationsfähigkeit von Unternehmen? Und wo bzw. wie kommt man an Fördertöpfe wie z.B. jene von Innosuisse? Darüber unterhielt sich Moderatorin Andrea Vetsch mit Andreas Preller (Alternative Bank Schweiz), Tom Russi (Innosuisse), Nina Schaller (Luya Foods AG), Cuno Singer (Fill Me) und Roger Siegenthaler (mb-microtec AG). Nina Schaller und Cuno Singer vertraten dabei die Sicht der Startups. Getrieben von einer Vision – und eine solche zu haben bilde die Grundlage für Inovation – haben sie je ihre eigenen innovativen Produkte entwickelt. Nina Schallers Firma Luya Foods entwickelt Fleisch-Alternativen auf pflanzlicher Basis. Diese sind im Gegensatz zu anderen hoch-technologisch entwickelten Fleisch-Imitaten traditionell fermentiert. Cuno Singer will mit einem Mehrwegflaschen-System das Trinken von Leitungswasser populärer machen und den teuren Transport von Mineralwasser in Petflaschen vermeiden. Weniger von Visionen, sondern von Marktdruck getrieben ist Innovation in etablierten Unternehmen, wie Roger Siegenthaler weiss: «Man wird gerne träge», vor allem in der Position eines Marktführers. Innovation entstehe dann oft aus Not, so Siegenthaler. Ein Gegenmittel besteht in einer offenen Unternehmenskultur, die auch Aussenperspektiven ohne «Stallgeruch» zulässt.
Podiumsdiskussion mit Andreas Preller, Tom Russi, Nina Schaller, Cuno Singer, Roger Siegenthaler sowie Moderatorin Andrea Vetsch (v.l.n.r.). (Bild: Thomas Berner)
Innovation benötigt bekanntlich Geld – zuweilen ganz viel davon. Die Innosuisse tritt zwar nicht als Investor auf, aber als Organisation, die innovative Projekte fördert. An solche Fördermittel zu kommen, erleben viele Startups, aber auch etablierte Unternehmen, als «Dschungel». «Startups fördern, KMU aber nicht vergessen», so lautete die Devise von Tom Russi. Im Gegensatz zu Ländern wie Deutschland oder Frankreich, die eine staatlich gesteuerte Industrieförderung betreiben, laufe in der Schweiz Innovation stark «bottom-up», so Russi. Dieser Weg sei zwar härter, aber letztlich erfolgsversprechender, weil Unternehmen damit schon früh lernen, mit wirtschaftlichen Herausforderungen umzugehen.
Ein Innovator mit Leib und Seele
Einer, der es vom velobegeisterten Jungspund zu einem Pionier einer neuen Mobilität gebracht hat, ist Thomas Binggeli, kurz Thömu, CEO und Inhaber von Thömus AG, Hersteller von hochwertigen Fahrrädern. Velos waren schon immer die Leidenschaft von Thomas Binggeli: Mit dem Swiss Bike Park hat er ein Gesellschaftsprojekt verwirklicht, um das Radfahren populärer zu machen. Der 2000 m2 umfassende Park dient als Testzentrum für Profis, Trainingsanlage oder auch als Übungsanlage für alle, die ihre Fahr- und Verkehrssicherheit verbessern wollen. Ebenfalls beteiligt sich Thömus am Projekt CircuBat für das Recycling von Lithium-Ionen-Akkus, die auch in den E-Bikes verwendet werden. Und auch wenn das (Fahr)Rad längst erfunden ist: Raum für Innovation gibt es immer noch, wie Binggeli ausführte. So zeigte er seine neuesten Entwicklungen von E-Mountainbikes, die dank verkleinerten Elektromotoren in Sachen Gewicht mit klassischen Mountainbikes mithalten können. Sein grösstes Innovationsprojekt ist gegenwärtig aber der «Twinner»: Ein High-End-Fahrrad mit Carbon-Rahmen, ausgeklügelter Sensorik und Sicherheits-Features inkl. eigener Software für sog. «Smart Power Management». Fahren muss man das Bike zwar noch selber, doch es verfügt über all jene Annehmlichkeiten, die sich mit einem Auto der Luxusklasse vergleichen lassen.
«Kreativität können alle»
Für Innovation braucht es Ideen – und um auf solche zu kommen, benötigt es ideale Voraussetzungen. Denn: «Kreativität können alle», erläuterte Barbara Studer, Neurowissenschaftlerin mit Spezialisierung auf mentale Fitness und Gesundheit, in ihrem Referat. Kreativität ist im ganzen Hirn vorhanden und lässt sich, dank der sog. Neuroplastizität des Gehirns, auch trainieren. Barbara Studer zeigte einige praktische Übungen, die sich eignen, um unser Hirn für Kreativität fit zu halten. Sie erläuterte auch, wie stark Emotionen bei der Ideenfindung eine Rolle spielen: Wer über eine höhere sog. Emodiversität verfügt, also mehr Emotionen erlebt, sei nachweislich erfolgreicher und auch gesünder unterwegs. Kurz: Kreativität wird durch Gefühle angetrieben – etwas, was der künstlichen Intelligenz völlig unbekannt ist. Als praktische Tipps, um Kreativität anzuregen, gab Barbara Studer dem Publikum auf den Weg: Frische Luft und Tageslicht – kombiniert mit Bewegung – fördert die Kreativität, aber auch die Kultivierung von Neugier. Sie empfahl auch, die Welt wieder mal aus Kinderaugen zu sehen oder auch jene Zeit einzuräumen, die das Hirn benötigt, um Ideen zu «inkubieren». Das heisst: Entscheide nicht sofort nach einer Brainstorming-Sitzung fällen, sondern erst nach einer Inkubationszeit, um Ideen auch reifen zu lassen.
Barbara Studer zeigte, wo im Hirn das „Kreativitätszentrum“ sitzt. (Bild: Thomas Berner)
Innovation in die Praxis umsetzen
Einen weiteren Teil des Tags der Schweizer Qualität nahmen vier parallele Open Sessions mit Workshop-Charakter ein. Da ging es etwa um «Radical Innovation»: Innovative Businessmodelle und Produktstrategien von «jungen Wilden» standen ebensolchen von «alten Hasen» gegenüber. Es ging darum, was man voneinander lernen kann, um noch schneller zu innovieren. Ein weiterer Workshop vertiefte das Kreativitätsthema weiter – auch mit praktischen Übungen. In einem dritten Workshop wurde gezeigt, wie generische künstliche Intelligenz auch Managementsysteme unterstützen kann und wo sie nutzbringend schon jetzt eingesetzt werden kann. In der vierten Open Session ging es um EFQM: Wie kann dieses Modell als Booster für Innovation wirken? Und wie sehen die praktischen Erfahrungen damit aus? Ein von Russell Longmuir, CEO der EFQM European Foundation for Quality, geführtes Panel erörterte diese Fragen.
Nachhaltigkeit als neuer Innovationstreiber
«Aus Ideen haptische Faszinationen erstellen» – so lautet der Claim von Industrie-Designer Björn Ischi, Inhaber der Firma Designform. Mit «Upcycling by Design» stellt er den Umgang mit bestehenden Ressourcen in den Fokus und berücksichtigt deren Wiederverwertbarkeit schon im Design. Daraus entstehen unkonventionelle aber gleichwohl wirtschaftliche Produktgestaltungen. Björn Ischis Referat trug den Titel «Qualität durch Design». Er schlug dabei den Bogen zum Thema Nachhaltigkeit, die inskünftig untrennbar mit der Welt der Qualität verbunden sein wird.
Fazit der Veranstaltung: Innovation ist zwar kein neues Thema, bleibt aber hochaktuell. Und Innovation wird weiter der Antrieb für die Schweizer Wirtschaft bleiben – solange auch die Qualität der Innovationen stimmt. Der nächste Tag der Schweizer Qualität findet am 13. Mai 2025 statt.