Heads: Markenauftritt voller Lebensfreude für Tertianum

Die Premium-Anbieterin von Wohnen im Alter Tertianum führt fast 100 Residenzen, Wohn- und Pflegezentren. Heads Corporate Branding hat für die Gruppe den neuen Markenauftritt entwickelt. Der neue Markenclaim «Raum für Lebensfreude» leitet sich direkt aus dem Unternehmens-Purpose ab und bildet den Kern der Marke.

Alterswohnen Tertianum

In der Recherche zum Alterswohnen befasste sich Heads intensiv mit den Bedürfnissen und Wünschen älterer Menschen. Der Umzug in ein Wohn- oder Pflegeheim ist oft verbunden mit der Angst vor Entwurzelung und Fremdbestimmung. Gewünscht werden jedoch nebst Gesundheit und Sicherheit gerade Selbstentfaltung, Anerkennung und sozialer Austausch. Die Tertianum Gruppe kann genau diesen Bedürfnissen und Wünschen älterer Menschen in hohem Mass entsprechen und bietet ihren Gästen «Raum für Lebensfreude» im doppelten Sinn: Ein sicheres Zuhause zum Wohlfühlen und ein Gestaltungsraum zur persönlichen Entfaltung, zu Eigenständigkeit und sozialem Austausch.

Einsicht auf Aussicht schafft Zuversicht

Dieses Selbstverständnis, das sich in der Zuversicht der Gäste bei Tertianum zeigt, führte zur Entwicklung des Markenauftritts, der Tertianum als attraktive Premiumanbieterin positioniert und das Bestreben unterstreicht, ein breites Spektrum an qualitativ hochstehenden Wohnangeboten zu bieten.

Design, das Lebensfreude vermittelt

Im Zentrum des visuellen und kommunikativen Markenauftritts von Tertianum steht das etablierte Logo mit dem markanten «A», das symbolisch als schützendes Dach fungiert. Unter diesem Dach befindet sich das zentrale Element der Marke – der Mensch –, dargestellt durch einen einfachen Punkt, der Sicherheit und Geborgenheit innerhalb des sicheren Raums von Tertianum repräsentiert.

Eine Neuerung im Design sind die «Tertianum Strahlen», die aus dem «A»-Monogramm abgeleitet eine Erweiterung des bestehenden Logos darstellen. Die Strahlen sollen Zuversicht und Lebensfreude symbolisieren, die Tertianum ermöglicht. Der sanfte Farbverlauf der Strahlen vermittelt Energie und Dynamik des lebensbejahenden Umfeldes. Eine erweiterte Farbpalette mit frischen Farben sowie ein neuer, authentischer Bildstil sollen einladend wirken und den positiven Wiedererkennungswert der Marke erhöhen.

Die Einführung des neuen Markenauftritts erfolgt schrittweise über alle Kommunikationskanäle, beginnend mit der Unternehmenswebsite, dem Arbeitgeberauftritt und dem Geschäftsbericht, gefolgt von Print- und Digitalmedien.


Verantwortlich bei Tertianum: Frank Nehlig (Leiter Kommunikation, Marketing & Public Affairs), Tania Rodriguez (Fachverantwortung Brand und Marketing Services). Verantwortlich bei Heads Corporate Branding: Ralph Hermann (Gesamtverantwortung), Simone Raubach (Strategie), Sina Frank (Beratung), Natascha Almeida, Samira Ciraci (Projekt Management), Marco Simonetti (Design), Roman von Arx (Grafik/Produktion).

Scholtysik: Bewegtes Logo und neuer Autritt für das PSI

Das Paul Scherrer Institut gibt sich einen zeitgemässen Auftritt, der internationale Spitzenforschung vermitteln und effiziente Kommunikation im digitalen Zeitalter ermöglichen soll. Scholtysik verantwortet Markenstrategie, UX-Konzeption, Design und Umsetzung von Web und Video bis zu Signaletik und Events.

PSI neuer Markenauftritt Das PSI ist mit 2300 Mitarbeitenden und rund 3000 Gastforschenden das grösste Forschungsinstitut für Natur- und Ingenieurwissenschaften in der Schweiz. Es betreibt die Schweizer Teilchenbeschleuniger-basierten Grossforschungsanlagen, die in dieser Kombination weltweit einzigartig sind. Das PSI ist Teil des ETH-Bereichs und forscht in den Bereichen Zukunftstechnologien, Energie und Klima, Health Innovation sowie Grundlagen der Natur.

Bewegtmarke und variables Design

Jetzt hat das Institut einen neuen Auftritt. Scholtysik entwickelte dafür ein dynamisches, sich aus kleinsten Partikeln ständig neu bildendes Logo. Die dabei entstehenden Formen sind durch die vielfältige Forschung am PSI inspiriert wie z.B. Quantentechnologie, Neutronenstreuung, Proteinfaltung oder Atmosphärenchemie.  Spektralfarben, die in den bildgebenden Verfahren des PSI häufig vorkommen, sollen die Bandbreite und Faszination der Forschung am PSI verdeutlichen. Das neue Logo ist sowohl als Bewegtmarke wie auch in vier statischen Zuständen im Schweizer Markenregister eingetragen.

Submarken für PSI Centers

Die verschiedenen Forschungsbereiche werden neu als PSI Centers mit eigenen Submarken geführt. So sollen sie in ihren jeweiligen Forschungs-Communities weltweit stärker sichtbar werden und dazu beitragen, die besten Köpfe in die Schweiz zu holen und die Innovationskraft des Wirtschaftsstandorts zu steigern.

Nutzerzentrierte Website

Scholtysik entwickelt die neue Website basierend auf den Zielen des Instituts, gezieltem User-Research und einem zweistufigen Prototypen-Testing. Das neue komponentenbasierte UI-Design ermöglicht reichhaltigere und flexibler gestaltete Inhalte, gewährleistet barrierefreien Zugang und verbessert Lesbarkeit und Übersicht.

Yougov Brandindex: So gesund sind Schweizer Krankenkassen-Marken

Steigende Kosten und politische Vorstösse wie die aktuell bevorstehende Abstimmung zur Prämien-Entlastungs-Initiative führen immer wieder zu der Frage: Welchen Stellenwert und welches Image haben Krankenkassen in der Schweizer Bevölkerung? Eine kontinuierliche Markenstudie von Yougov liefert Antworten.

Schweizer
Bild: Unsplash.

Das Schweizer Gesundheitsversorgungssystem heimst aus dem Ausland immer wieder Lob und Bewunderung ein – unter anderem aufgrund seiner Universalität oder der hohen Qualität. Trotzdem landet die Schweiz beispielsweise im Prosperity Index 2023, erhoben durch das Legatum Insitute, hinsichtlich der Säule «Gesundheit» weltweit lediglich auf Platz 10.

Das schmerzt gerade in Zeiten, in denen die Krankenkassenprämien nur eine Richtung kennen: steil nach oben. Per Anfang 2023 sind die Schweizer Krankenkassenprämien im Durchschnitt um 6.6 Prozent angestiegen, per Anfang 2024 im Mittel 8.7 Prozent. Für 2025 rechnet der Vergleichsdienst Comparis mit weiteren 6 Prozent Erhöhung. Konkret: Wenn eine Prämie per Anfang 2022 noch 300 Frankenbetrug, kostete sie zwei Jahre später bereits knapp 348 Franken, alsorund 50 Franken mehr pro Monat. Mehrkosten pro Person von durchschnittlich 600 Franken im Jahr. Selbstverständlich bestehen Abweichungen nach unten und nach oben, beispielsweise aufgrund vonAlter, Wohnkanton, Prämienmodell oder gewählter Krankenkasse, doch spürbar ist der Anstieg für alle. Dass das Thema die gesamte Gesellschaft stark beschäftigt, ist entsprechend nicht verwunderlich. Zu den Hauptgründen für die steigenden Prämien zählen die alternde (und kränkere) Gesellschaft, das häufigere Aufsuchen eines Arztes , die gestiegenen Kosten pro Arztbesuch und die damit zusammenhängenden, teureren Medikamente (Quelle: Blick).

Helsana verliert Kundschaft, bleibt aber Brand Health-Nummer 1

Welchen Einfluss hat all das nun auf die Wahrnehmung der Krankenkassen, die immer regelmässiger mit einer höheren Prämienrechnung anklopfen? Das kontinuierliche Brandtracking BrandIndex des Marktforschungsunternehmens YouGov liefert Antworten. Dabei werden unter anderem zu rund 30 Marken aus der Krankenkassen- und Versicherungswelt wöchentlich rund 200 Personen bevölkerungsrepräsentativ über ihre Wahrnehmung dieser Marken befragt.

Um den Gesundheitszustand einer Marke –die Brand Health – zu messen, existiert im Markentracking von YouGov der sogenannte Brand Health Index, der sich zu gleichen Teilen aus sechs verschiedenen Kennwerten zusammensetzt: Allgemeiner Eindruck einer Marke, Qualitätswahrnehmung, Preis-Leistungs-Verhältnis, (Arbeitgeber-)Reputation, Zufriedenheit (bei aktuellen und früheren Kunden) und Weiterempfehlung. Diese sechs Kennzahlen fliessen gleichberechtigt in den Health Index ein, welcher den Durchschnitt ebendieser darstellt und somit verschiedene Wahrnehmungsfacetten beinhaltet.

Die Top 10 der Schweizer Krankenkassen betreffend Brand Health. Aktuelle Periode: Januar-März 2024. Vergleichsperiode: Januar-März 2023.

Vergleicht man das erste Quartal 2024 mit dem Vorjahresquartal, so zeigt sich, dass es bei den Top 10 der Krankenkassen nur wenige Veränderungen gab. Absolut betrachtet büsste die Swica signifikant an Brand Health ein und rutschte vom 2. auf den 3. Rang. Die CSS erbte den Urpsrungsrang der Swica und liegt neu auf Rang 2. Ausserdem konnten die ÖKK (Rang 8) sowie die Groupe Mutuel (Rang 9) ihre Indexwerte signifikant steigern, für eine bessere Platzierung reichte es jedoch nur bei der Groupe Mutuel (bisher Rang 10), welche allerdings im Gegensatz zu den anderen Anbietern keine reine Krankenkasse ist.

Betrachtet man die KPI «aktuelle Kunden» (nicht abgebildet), so zeigt sich, dass Idie Helsana im Vergleich zum Vorjahresquartal signifikant an Kunden eingebüsst hat und neu auf Rang 3 liegt. Auch die Assura hat hier signifikant verloren und liegt neu auf Rang 5. Über verschiedene Dimensionen des Brand Health Index ist die Helsana immer vorne dabei – trotz eines leichten Verlustes an Kunden. Das zeigt auch der Buzz-Wert: Dieser gibt an, ob man von einer Marke in den letzten zwei Wochen etwas Positives oder Negatives gehört hat und verrechnet dann das Positive mit dem Negativem. Bei einem positiven Buzz-Wert überwiegt das Positive entsprechend, bei einem negativen Buzz-Wert entsprechend das Negative. Auch hier belegen Helsana, Swica und die CSS in absteigender Reihenfolge die drei Spitzenplätze. Beim negativen Buzz belegt Groupe Mutuel den unrühmlichen Spitzenplatz mit einem Wert von 5 Prozent.

KPT nicht mehr die günstigste Krankenkasse, aber …

Die Helsana, CSS und Swica sind auch hinsichtlich Employer Branding (Reputation) die attraktivsten drei Marken. Von den Kennern der jeweiligen Marken geben jeweils rund 17 Prozent der Befragten an, dass sie stolz wären, für die jeweilige Krankenkasse zu arbeiten (siehe Wahrnehmungsprofil Top 7). Grundsätzlich haben die grössten zwei Krankenversicherer, die Helsana und die CSS, die Nase bei der Wahrnehmung durch ihre jeweiligen Kenner vorne. Beim Value, also dem Preis-Leistungs-Verhältnis, schneidet jedoch nicht eine der Big 2 am besten ab, sondern die KPT. Auf Rang 2 folgt die ebenfalls kleinere Sanitas. Auch bei der Weiterempfehlung (Recommend) ist die KPT mit der Helsana und Swica gleichauf, während die CSS obenauf schwingt. Interessant ist die Tatsache, dass Concordia trotz den aktuell landesweit günstigsten Prämien (Quelle: NZZ) beim Preis-Leistungs-Verhältnis nicht entsprechend besser wahrgenommen wird. Die nur mittelmässige Qualitätswahrnehmung der Concordia durch ihre Kenner weist darauf hin, dass hier zwar die günstigsten Preise, jedoch eventuell nicht das beste Verhältnis derer zur Leistung besteht. Die KPT hat die objektive Preisführerschaft zwar an die Concordia abgegeben, überzeugt aber derweil ihre Kenner (und im Übrigen auch die Gesamtbevölkerung) weiterhin mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Davon zeugt auch die hohe Weiterempfehlungsbereitschaft (Recommend) und Consideration Rate. Die Krankenkasse mit dem + scheint also weiterhin zu den Gewinnern zu gehören.

 

Wecatch realisiert Rebranding für das Restaurant Kle

Das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Zürcher Restaurant Kle hat einen neuen Auftritt. Für das Rebranding verantwortlich zeichnet die Zürcher Agentur Wecatch.

Restaurant Kle

Das im Jahr 2020 eröffnete Restaurant Kle setzt auf exklusive pflanzliche Menüs, bei denen ausschliesslich lokale Produkte verwendet werden. Im Rahmen des Rebrandings entwarf die Zürcher Agentur Wecatch ein neues Logo, das die Authentizität und Handwerkskunst des Restaurants verkörpern soll. Im Mittelpunkt stand die Kreation einer illustrativen Welt, die sich spielerisch in die visuelle und kommunikative Sprache integriert.

Die Fotografien von Erna Drion sollen die Eleganz und Exklusivität des Restaurants Kle visuell unterstreichen. Von den Schweizer Wäldern inspiriert, unterstreicht die Farbpalette die Natürlichkeit, die Frische und die entspannte Atmosphäre des Lokals.

Die enge Zusammenarbeit mit dem Kle-Team hat es der Agentur ermöglicht, die Philosophie des Restaurants und deren Werte zu verstehen und die einzelnen Elemente des Rebranding zu harmonisieren, womit eine adäquate und überzeugende Markenidentität zu kreiert werden konnte. Das Rebranding umfasste Logo, Farbwelt, Illustrationen, Bildwelt, visuelle Sprache, diverse Drucksachen wie auch die Menu-, Wein-, Cocktail- und Champagner-Karte.


Verantwortlich bei Restaurant Kle: Zizi Hattab, Marc Barrafon. Verantwortlich bei Wecatch Creative Agency: Delia Guerriero (Design Direction & Illustration), Patrik Ferrarelli (Design), Kevin Casado (Beratung). Fotografie: Erna Drion.

Dachcom und Cent Systems gehen 100% digital in die Zukunft

Die IT-Dienstleisterin Cent Systems erneuert ihren Standort und ihre Unternehmensausrichtung. Dachcom unterstützt das Unternehmen als langfristiger Partner strategisch, kommunikativ und digital.

Cent Systems

Das 1985 gegründete Unternehmen Cent Systems zählt eigenen Angaben zufolge zu den führenden Dienstleistern im Bereich Input Management Services. 2024 steht für Cent Systems ganz im Zeichen des Aufbruchs – sowohl am Standort, der erweitert und modernisiert wurde, als auch in der strategischen Ausrichtung. Neben der Erweiterung des Dienstleistungsportfolios und der Investition in moderne Technologien will Cent Systems mit dem neu gegründeten Innovation-Lab in Zukunft radikal neue Wege gehen.

Um den Wandel von der Scanning-Anbieterin zur umfassenden und innovativen IT-Dienstleisterin auch nach aussen sichtbar zu machen, hat Dachcom eine klare und verbindliche Kommunikations- und Markenstrategie erarbeitet. Im Rahmen von Strategieworkshops wurden die zentralen Leitsätze sowie die neue, zukunftsweisende Unternehmenspositionierung entwickelt.

Dabei stand der Name «Cent» Pate für die Leitbotschaften und Kundenversprechen. Aussagen wie «100% digital in die Zukunft», «100% spezialisiert auf die Digitalisierung sensibler Daten» oder «100% am Puls der Zeit bei der Integration von KI» sollen die Kernkompetenzen des Unternehmens auf den Punkt bringen.

Auch optisch erhielt Cent Systems ein Redesign. Im Unternehmenslogo fungiert das charakteristische «C» des Markennamens zugleich als prägendes tektonisches Element. Der Auftritt von Cent Systems soll mit einer modernen und selbstbewussten Markenwelt überzeugen, die in unterschiedlichen Ausprägungen und über diverse Kanäle und Kommunikationsmittel zum Einsatz kommt – inklusive der neuen Webplattform Cent-systems.ch.

Dachcom baute die komplette Online-Präsenz von Cent Systems neu auf. Der Basis-Content wird über das crossmedial ausspielbare Referenz- und Blog-Tool «Information-Hub» laufend erweitert und um relevante Themeninhalte ergänzt. Neben der Konzeption zeichnet Dachcom auch verantwortlich für die technische Programmierung sowie den Betrieb und Unterhalt der Website.

Am Freitag stand das Grand Opening in Lohn-Ammannsegg an, wo die bauliche Erweiterung und abgeschlossene Modernisierung des Firmensitzes gefeiert und der neue Markenauftritt präsentiert – und somit eine neue Ära in der Geschichte von Cent Systems eingeläutet – wurde.

Angewandtes Produktmanagement: HWZ lanciert CAS mit hohem Praxisbezug

Das Produktmanagement ist verantwortlich für den Erfolg eines Produktes oder einer Dienstleistung während des gesamten Lebenszyklus. Der CAS «Angewandtes Produktmanagement» der HWZ fokussiert auf die Umsetzung und erlaubt es den Absolvierenden, direkt einzusteigen und Verantwortung zu übernehmen. m&k Werbewoche.ch hat mit der Co-Studienleitung gesprochen.

Produktmanagement HWZ

An den Schulen lernen Studierende Marketingtheorien wie die 4 oder 7 «P’s» – Produkt, Preis, Promotion, Place, Physical Evidence, Process, People. Der neue CAS «Angewandtes Produktmanagement» der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich will den Teilnehmenden Antworten auf die vielfältigen Fragen des Alltags im Produktmanagement geben. Dafür fokussiert sich die Weiterbildung auf die Umsetzung der gelernten Theorie aus Bachelor-Studiengängen in die Praxis. Zudem vermittelt sie Tipps und Tricks für den Einstieg ins Produktmanagement.

Zu den Dozierenden gehören Produktmanager:innen, die aus dem Nähkästchen plaudern, auf Fallbeispiele eingehen oder ein Thema der «P’s» beleuchten. Aber auch Zulieferer einer Produktmanagerin oder eines Produktmanagers erklären, was hinter ihrem Teilgebiet steckt, was sie für eine effiziente und effektive Zusammenarbeit mit dem Produktmanagement wissen müssen.

Der Unterricht findet an der Lagerstrasse in Zürich statt. Weil der Fokus aber auch auf der Anwendbarkeit liegt, werden Packungshersteller, Grossverteiler oder Visual Merchandiser und Werbetechniker vor Ort besucht.

Geleitet wird der CAS von Stephan Feige, Fachstellenleiter für authentische Markenführung und Geschäftsführer der Unternehmensberatung Htp St. Gallen, und der Marketing-Expertin Elyne Hager. m&k Werbewoche.ch hat der Co-Studiengangsleitung fünf Fragen zur Weiterbildung gestellt.

Die Co-Studiengangsleitung des CAS Angewandtes Produktmanagement HWZ: Stephan Feige und Elyne Hager. (Bilder: zVg.)

Weshalb bietet die HWZ neu einen CAS «Angewandtes Produktmanagement» an?

Stephan Feige: Das Produktmanagement ist verantwortlich für den Erfolg eines Produktes oder einer Dienstleistung während des gesamten Lebenszyklus. Von der Wiege bis zur Bahre – sozusagen. Der neue CAS Angewandtes Produktmanagement HWZ fokussiert auf die Umsetzung und erlaubt den Absolvierenden, im Anschluss direkt einzusteigen und Verantwortung zu übernehmen. Die Teilnehmenden erhalten Antworten auf die vielfältigen Fragen des Alltags einer Produktmanagerin oder eines Produktmanagers.

 

Weshalb noch ein CAS? Was unterscheidet diesen Studiengang von anderen Produktmanagement-Programmen?

Elyne Hager: Dieser CAS ist extrem praxisorientiert und beleuchtet umfassend alle Aspekte des Produktmanagements. Es fokussiert sich auf die Umsetzung der gelernten Theorie aus Bachelor-Studiengängen in die Praxis und vermittelt Tipps und Tricks für den Einstieg ins Produktmanagement. Es dozieren ausschliesslich Expertinnen und Experten aus der Wirtschaft und es werden Cases aus verschiedenen Branchen und Produktfeldern eingesetzt.

 

Wer sollte diesen Studiengang in Betracht ziehen und warum?

Feige: Wir bieten ambitionierten Personen mit einem kunden- und marktorientierten Mindset und ersten Erfahrungen im Marketing die Chance, sich im Schnellzugstempo das Wissen für ihren nächsten Karriereschritt mit der Gesamtverantwortung für ein Produkt anzueignen.

 

Was können die Teilnehmenden nach Abschluss des Studiengangs erwarten?

Hager: Sie können die Funktion und damit verbundene Verantwortung einer Produktmanagerin und eines Produktmanagers vollumfänglich wahrnehmen. Sie können Projekte in diesem Bereich leiten und erfolgreich zum Abschluss bringen. Sie verstehen die wichtigsten Aspekte des Produktmanagements. Sie wissen darüber hinaus, welche internen und externen Partner für den Erfolg erforderlich sind und wie man diese führen kann.

 

Wie sieht die Zukunft des Produktmanagements aus Ihrer Sicht aus?

Feige: Eine Produktmanagerin und ein Produktmanager wird auch in Zukunft die oder der CEO eines Produktes oder einer Dienstleistung sein. Die Herausforderung wird sein, die vielfältigen Entwicklungen des Marktes zu meistern, so dass das anvertraute Produkt/Dienstleistung für die Nutzenden immer attraktiv bleibt und nicht veraltet. Dazu braucht es einen offenen Geist und die Fähigkeit, sich mit den richtigen Wissensspezialistinnen und -spezialisten zu verknüpfen.


Interessierte finden hier mehr Informationen zum neuen CAS und können sich auch zur Online Info-Veranstaltung am 25. Juni 2024 anmelden.

Republica unterstützt Feller bei zwei Markeneinführungen

Die Berner Agentur Republica unterstützte Feller mit diversen kommunikativen Massnahmen bei der Einführung der Designlinie Edizio.liv und der Markteinführung des neuen Befestigungssystems Snapfix.

Feller Edizio.liv

In zahlreichen Schweizer Haushalten sind Schalter und Steckdosen von Feller installiert. Das seit 1909 tätige Unternehmen hat jüngst die neue Designlinie «Edizio.liv» lanciert.

Mit einer eleganten Kampagne setzt Republica die neue Edizio-Generation stilgerecht in Szene. Die Kampagne zeigt auf, wie sich das klare und zeitlose Design perfekt jedem Wohnstil anpasst. Ein Schalter gehört zu den Objekten, denen man im Alltag wenig Beachtung schenkt – obwohl er eine zentrale Bedeutung hat. Ein Tastendruck und schon ist Licht und Leben im Haus. Genau diesen Moment setzt die Kampagne auf Inseraten, Bannern und Online-Filme in Szene.

Die Filme und Visuals sollen bei Architekt:innen, Elektrofachleuten und Bauherr:innen für viel Aufmerksamkeit sorgen und sind auf Paid- und Owned-Kanälen sowie in Fachzeitschriften zu sehen.

Markteinführung von Snapfix begleitet

Ausserdem bringt Feller mit «Snapfix» ein neues, patentiertes Befestigungssystem für Schalter, Steckdosen und smarte Technologien auf den Markt. Das durchdachte und clevere System soll den Elektroinstallateur:innen die Arbeit erleichtern und nimmt dabei Rücksicht auf eingespielte Abläufe.

Republica hat für Feller Snapfix eine sympathische Kampagne kreiert und begleitet die Markteinführung mit verschiedenen Massnahmen. Im Zentrum dieser stehen die Installations-Profis, für die das neue System in der täglichen Arbeit von grosser Bedeutung ist. Die Kampagne portraitiert eine Elektroinstallateurin und zwei Elektroinstallateure bei der Arbeit und zeigt, wie das neue System mit nur wenigen Handgriffen montiert wird. Die Markteinführung wird ergänzt und erweitert durch Installationsvideos, Schulungsunterlagen, Broschüren und flankierende Kommunikationsmittel für den Grosshandel.

Evoq begleitet das Rebranding der Dertour Group

Der Touristik Group wird zur Dertour Group. Mit diesem Schritt unterstreicht der Reisekonzern sein internationales Engagement. Evoq hat dafür ein Liquid-Design-Konzept entwickelt.

Dertour Group

Das von Evoq entwickelte Liquid-Design-Konzept mit flexiblen, ineinander fliessenden Elementen bildet die Basis für den prägnanten Neuauftritt der Dertour Group. Dieser soll die Stärke des Reisekonzerns mit seinen mehr als 130 Unternehmen und fast 10‘000 Mitarbeitenden widerspiegeln.

Das neue Designkonzept stehe für ein vereinfachtes, emotionales und internationales Markenerlebnis, ermögliche die nahtlose Integration aller Geschäftsbereiche und Marken und stärke die Markenwahrnehmung der Dertour Group als verbindender Unternehmensmarke, erklärt die Agentur in einer Mitteilung. Mit der neuen Marke will der Konzern auch an den Reisedestinationen präsenter werden und damit einen höheren Marken-Wiedererkennungswert im internationalen Kontext schaffen.

Auch Der Touristik Suisse wird den Wechsel hin zum neuen Unternehmensnamen Dertour Suisse vornehmen. Alle Veranstaltermarken und die Kuoni-Reisebüros behalten jedoch ihre Namen, eigenständigen Auftritte, Webauftritte und Kataloge in der bisherigen Form bei.


Verantwortlich bei Dertour Group: Lars Bolle (Vice President Group Brandmanagement), Marion ten Haaf (Leiterin Unternehmens­kommunikation Dertour Group). Verantwortlich bei der Agentur Evoq: Ralph Kaebe (Beratung); Patricia Müller (Design Direction).

WHO: Tabakindustrie will Kinder zu lebenslang Süchtigen machen

Die Tabakindustrie versucht einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge alle möglichen Tricks, um Kinder so jung wie möglich süchtig zu machen. Dazu gehöre, vor allem E-Zigaretten in bunten Farben fast wie Spielzeug zu vermarkten, berichtete die WHO am Donnerstag in Genf.

WHO
(Symbolbild: Unsplash.com)

In Europa sei die Lage besonders bedenklich, sagte der zuständige WHO-Abteilungsleiter Rüdiger Krech am Donnerstag in Genf. Verkaufseinschränkungen nutzten wenig, wenn Jugendliche die Produkte im Internet bestellen könnten und die Behörden dem keinen Einhalt bieten würden.

Nach Angaben der WHO konsumieren nach Schätzungen rund 37 Millionen Teenager zwischen 13 und 15 Jahren bereits Tabak. Dazu gehören Zigaretten, Kau- und Schnupftabak. Dazu kämen noch Millionen, die E-Zigaretten nutzen. Die enthalten zwar keinen Tabak, aber Nikotin, und machen deshalb auch süchtig. Weil E-Zigaretten teils teuer sind, steigen viele junge Menschen, wenn das Geld ausgeht, auch auf Tabakprodukte um. In der WHO-Europaregion sagten inzwischen 20 Prozent der 13- bis 15-Jährigen, sie hätten in den vergangenen 30 Tagen E-Zigaretten genutzt.

Unter den 16’000 Geschmacksrichtungen seien solche wie «Kaugummi» und «Bonbon», die eindeutig auf Kinder zielten. «Die Geschichte wiederholt sich: Die Tabakindustrie versucht, unseren Kindern dasselbe Nikotin in anderer Verpackung zu verkaufen», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

WHO prangert Werbung an

Dass Tabakfirmen ihre E-Zigaretten als Produkt bewerben, mit dem Menschen vom Tabak wegkommen, ist nach Angaben der WHO nur ein Vorwand. «Wie können sie von Schadensbegrenzung sprechen, wenn sie mit diesen gefährlichen, schnell süchtig machenden Produkten um Kinder werben?», sagte Tedros.

Die WHO prangert Werbung in Kinderfarben an, und solche mit Comicfiguren. Zudem würden Influencer rekrutiert, die ihren Anhängern gegen Bezahlung gefährliche Produkte als «cool» anpreisen würden. «Die Industrie will die Kinder möglichst jung süchtig machen, damit sie lebenslange Verbraucher haben», sagte Given Kapolyo, die in Sambia junge Leute organisiert, die in ihren eigenen Jugendgruppen über schädlichen Nikotinkonsum aufklären.

Die WHO drängt Länder, die Möglichkeiten zum Konsum von Tabak- und anderen Nikotinprodukten stärker einzuschränken. Dazu gehören ein Verbot von E-Zigaretten mit verschiedenen Geschmacksrichtungen, Werbeverbote, höhere Steuern und 100-prozentige Rauchverbote in Innenräumen. (SDA)

Vier Bücher, die Sie interessieren könnten

In Zusammenarbeit mit GetAbstract stellen wir Ihnen vier Bücher aus dem Marketing- und Kommunikationsbereich vor. Diesmal: «Wie Gefühle entstehen», «Feel-Good Productivity», «New York Dystopia» und «Der Power-Effekt».

Emotionen verstehen

Wie Gefühle entstehen

Eine neue Sicht auf unsere Emotionen.

  • Autorin: Lisa Feldman Barrett
  • Verlag: Rowohlt Verlag, 2023
  • Seiten: 672
  • ISBN: 9783499011054

Lange hiess es, dass alle Emotionen weltweit erkannt und verstanden werden. Sie seien jedem Menschen gleichermassen angeboren. Mit dieser Theorie der universellen Emotionen, der schwere methodische Fehler zugrunde liegen, räumt die renommierte Emotionsforscherin Lisa Feldman Barrett auf. Sie zeigt, dass Emotionen konstruierte Kategorien sind, die erlernt werden. Jede Kultur kennt also ihre eigenen Emotionen. Um Klischees zu überwinden, Rechtssprechung fairer zu gestalten und Menschen zu mehr emotionaler Intelligenz zu verhelfen, braucht es einen Paradigmenwechsel.

Feel-Good Productivity

Produktiv sein ohne Stress – und mehr vom Leben haben.

  • Autor: Ali Abdaal
  • Verlag: dtv, 2023
  • Seiten: 266
  • ISBN: 9783423263887

Die Regale in den Buchhandlungen sind voll von Ratgebern, die dabei helfen wollen, die eigene Produktivität und Leistung zu steigern. Schön und gut, aber wo bleibt der Spass? Niemand kann langfristig Spitzenleistungen erbringen und Stress aushalten, wenn ihm seine Tätigkeit keine Freude bereitet. Deswegen bringt Ali Abdaal Leistung und Freude unter einen Hut und liefert umsetzbare Tipps dazu, wo sich Energie schöpfen lässt, wie Energieblockaden sich lösen lassen und wie sich Motivation langfristig aufrechterhalten lässt.

New Work Dystopia

Scheitern im Wandel und wie es besser geht.

  • Autor: Carsten C. Schermuly
  • Verlag: Haufe Verlag, 2023
  • Seiten: 284
  • ISBN: 9783648169636

Seit der Coronapandemie ist New Work in aller Munde. Mittlerweile firmieren unter dem Begriff alle möglichen Change-Initiativen, die mit der ursprünglichen Idee wenig zu tun haben und deren Scheitern Mitarbeitende immer häufiger in die Verzweiflung treibt. Das Buch erzählt die fiktive, grotesk überzeichnete Geschichte eines Mittelständlers in der Provinz als Beispiel eines solchen Scheiterns. Im letzten Teil des Buches inszeniert sich der Autor als Experte aus der Hauptstadt und rückt die Dinge zurecht. Leser, die bis dahin durchhalten, lernen aus fremden Fehlern und erfahren, wie sie das Thema New Work richtig anpacken.

Der Power-Effekt

Nutze deine Stärken und verändere Schritt für Schritt dein Leben.

  • Autorin: Nathalie Karré
  • Verlag: Kneipp Verlag, 2023
  • Seiten: 144
  • ISBN: 9783708808383

Noch immer halten Stereotype Frauen in bestimmten Rollen gefangen und strukturelle Probleme wie der Gender-Pay-Gap benachteiligen sie systematisch. Der steinige Weg, den Frauen zur Entfaltung ihres individuellen Potenzials gehen müssen, raubt unheimlich viel Kraft. Wie sie trotz dieses Kampfes nicht den Mut verlieren, verrät die Female-Power-Aktivistin Nathalie Karré. Sie zeigt, wie Frauen in fünf Schritten ihre Stärken nutzen können. Die vielen praktischen Tipps und zahlreichen Reflexionsübungen laden dazu ein, über die eigenen Träume und Ziele nachzudenken und sie mutig, strukturiert und konsequent zu verfolgen.

Crafft schafft neue Marke ZeCarb für Asco Kohlensäure

Die von Crafft von Grund auf neu entwickelte Marke «ZeCarb» zielt darauf ab, sich auf dem immer wichtiger werdenden Markt für Carbon Capture Utilisation & Storage (CCUS) inhaltlich und visuell abzuheben.

ZeCarb Zero Carbon

Den Grundstein der Marke ZeCarb legte Asco Kohlensäure gemeinsam mit Crafft während eines zweitägigen Brand-Sprint-Workshops in Romanshorn. «Es wurde schnell klar, dass wir uns nicht auf das Rebranding von Asco fokussieren, sondern gemeinsam etwas Neues entwickeln sollten, um die ambitionierten Ziele zu erreichen», erklärt Stratege Michael Rütti. «Eine neue Marke musste her, welche die Mission des Teams visuell und kommunikativ direkt auf den Punkt bringt.» So entstand in Rekordzeit eine Markenstrategie mit neuem Namen, Claim, einer Website und weiteren Marketing-Initiativen.

ZeCarb steht für Zero Carbon. Eine einfache Botschaft, ein klares Versprechen. «Die Marke muss deutlich machen, dass das Team ‹on a mission› ist», erläutert Creative Director Scott Lloyd. «Durch prägnante Inhalte und Fokus auf klare Botschaften, Slogans und Infografiken, haben wir für ZeCarb einen Kommunikationsansatz entwickelt, der Zugänglichkeit, Klarheit und Kompetenz ausdrückt.»

Für die Messer Gruppe ist ZeCarb eine wertvolle Ergänzung ihres Produktportfolios. Das Potenzial im CCUS-Markt schätzen die Verantwortlichen als hoch ein. Deshalb galt es, die Marke ZeCarb von Anfang an passend zum Konzernauftritt zu entwickeln, um zukünftige Synergien bestmöglich zu nutzen. So entstand ein Sub-Brand, der zwei Aufgaben erfüllt: sich deutlich im CCUS-Marktsegment von der Konkurrenz abzuheben und sich gleichzeitig nahtlos in den Konzernauftritt der Messer Gruppe zu integrieren.


Verantwortlich bei ZeCarb: Fabian Weber (Manager Marketing & Communications CCUS), Ralph Spring (Senior Manager Commercials CCUS). Verantwortlich bei Crafft: Michael Rütti (Strategic Direction), Silvan Wyser (Consulting), Scott Lloyd (Creative Direction), Serge Meierhofer, Slavik Kuvshynov (Design), Severin Glaser, Erkan Demiralay (Development).

Was bedeutet eigentlich… «fair»?

Benno Maggi befasst sich in seiner Kolumne «Was bedeutet eigentlich…?» mit Begriffen aus dem Marketing- und Kommunikationsbereich. Dieses Mal behandelt er den Begriff «fair» – und eruiert dessen Bedeutung.

Fair enough

Fair enough. Neu ist er nicht, der Gebrauch des kleinen Adjektivs. Und eine Dringlichkeit, darüber zu schreiben gibt es auch nicht. Denn es war auch bereits schon vorletztes Jahr, als es beinahe zum Jugendwort des Jahres geworden wäre, hätten es da smash, bodenlos und Macher nicht aus den Medaillenrängen verdrängt. Jugendwort des Jahres heisst aber ja bekanntlich auch, dass irgendwelchen Jugend-, Sprach- und sonstigen Forschern die steigende Anwendung eines Wortes nicht entgangen ist. Denn mal gewählt, wird es insbesondere von den Jungen als No-Go betrachtet. Und löst im schlimmsten Fall einen verkrampften Versuch aus, auch ein Boomer-Wort des Jahres zu lancieren, wie aktuell auf den Sozialen Medien sichtbar wird. Aber das ist eine andere Geschichte.

Fakt ist, fair hält sich hartnäckig im Sprachgebrauch. Es lohnt sich deshalb, der Ursache seines Überlebens oder Weiterlebens auf den Grund zu gehen. Das Wort «fair» ist aus dem Englischen und hatte es aber schon 1915 in den Duden geschafft. Also nicht nur nicht neu, sondern sehr sehr alt und schon lange zu unserem Vokabular gehörend. Seine Bedeutungen ändert es je nach Kontext, in dem es verwendet wird. Im Allgemeinen bezieht es sich jedoch auf etwas, das gerecht, angemessen oder ehrlich ist. Leider in unsicheren Zeiten ein rares Gut.

Fairtrade, Fairplay oder einfach fair enough?

Das kleine Adjektiv hat viele Brüder und Schwestern. Alle haben sie ihre Bedeutung in den verschiedenen Interpretationen. Fair steht für Gerechtigkeit zum Beispiel: Etwas ist «fair», wenn es gerecht und ausgewogen ist, ohne Vorurteile oder Benachteiligung. Oder Angemessenheit: Etwas ist fair, wenn es angemessen ist oder den Erwartungen entspricht, insbesondere in Bezug auf Preis, Qualität oder Verhalten. Oder Ehrlichkeit: Fair kann auch bedeuten, ehrlich und aufrichtig zu sein, sowohl in Handlungen als auch in Worten. Oder Gleichheit: Alle Beteiligten haben die gleichen Chancen oder Bedingungen, ohne Benachteiligung oder Bevorzugung. Und last but not least auch Richtigkeit: Manchmal bezieht sich fair auch darauf, dass etwas korrekt oder zutreffend ist, ohne Verzerrungen oder Ungenauigkeiten.

Alles in allem einfach den Regeln des Zusammenlebens entsprechend, und gerecht im Verhalten gegenüber anderen. Wichtig ist das zum Beispiel im Handel, wo anno 1973 eine Gruppe von Frauen in Frauenfeld sich fragt: «Warum kostet ein Kilo Bananen weniger als ein Kilo Schweizer Äpfel?», und beginnt, die Ausbeutung der Arbeiterinnen auf den Plantagen Lateinamerikas anzuprangern. Aus der Frauengruppe wird bald eine schweizweite Bewegung und mit Gebana ein Handelsunternehmen, das sich für fairen Handel einsetzt, noch lange bevor 1992 die Stiftung Max Havelaar gegründet wurde und Grossverteiler damit prahlen.

Beliebt ist das auch schon länger im Sport, wo die Fifa (!) schon 1987 Fairplay-Trophies eingeführt hatte. Heute werden solche für alle möglichen Verhalten in allen möglichen Sportarten vergeben. Was so weit führt, dass gewinnen plötzlich nicht mehr fair ist und bei den Skirennen der Skischulen jedes teilnehmende Kind mittlerweile eine Medaille erhält.

Seltener jedoch findet das aktuell im Berufs- und Geschäftsalltag Anwendung. Da werden leider Mitarbeitende, Lieferanten oder Geschäftspartner kaum mehr nach den Regeln der Fairness behandelt, sondern nur noch Eigeninteressen der Auftraggeber verfolgt. Termine nicht eingehalten, Rückfragen nicht beantwortet oder Arbeits- und Agenturverträge grundlos für nichtig erklärt.

Umso erstaunlicher ist es, dass die Verwendung im Sprachgebrauch dagegen ständig steigt. Oft hört man als Antwort oder Kommentar ein: «fair» – und ist danach nicht schlauer als vorher. Hat das Gegenüber nun verstanden, was mit der Aussage eben gemeint war, ist damit einverstanden oder findet es gar gut? Wir wissen es oft nicht. Ausser, dass da über die Jahre wohl das zweite Wort verloren ging. Enough. Fair enough.


Benno Maggi ist Mitgründer und CEO von Partner & Partner. Er lauscht seit über 30 Jahren in der Branche und entdeckt dabei für uns Worte und Begriffe, die entweder zum Smalltalken, Wichtigtun, Aufregen, Scrabble spielen oder einfach so verwendet werden können.

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