Die Macht der Unvollkommenheit: Wie auch lückenhafte Daten messbare Erfolge ermöglichen

In Zeiten des Informationsüberflusses und der konstanten Ablenkung ist die Generierung von Aufmerksamkeit zur grundlegenden Herausforderung des Marketings geworden. Aber: Kommunikation muss Resonanz erzeugen – nur dann entsteht die vertiefte Auseinandersetzung mit der Marke, die letztendlich zur Kaufentscheidung führt.

CRM Resonanz wird erzeugt, indem zielgruppenspezifisch, insbesondere aber auch bedürfnisgerecht und persönlich kommuniziert wird: zur optimalen Zeit, am richtigen Ort, mit dem passenden Medium, einer relevanten Botschaft und damit im höchsten Grad individuell. Hierbei spielt das Wissen über die potenziellen Kundinnen und Kunden und damit die Qualität der vorhandenen Daten im Customer Relationship Management (CRM) eine entscheidende Rolle. Dies führt zu neuen Herausforderungen, sind diese Daten doch oft nicht aktuell, unvollständig und scheinen damit nur bedingt im Sinne des Marketings einsetzbar.

Aktuelle Daten

Vereinfacht gesagt wissen wir: Je aktueller und vollständiger die Kundendaten im CRM sind, desto höher ist das Umsatzpotenzial des Unternehmens. Die Kunst besteht demnach darin, mit begrenzten Ressourcen schnell und effizient eine Daten-Grundlage für verschiedene Massnahmen wie beispielsweise Cross-Selling oder Lead-Scoring zu schaffen. Zuverlässige Ergebnisse liefert in diesem Kontext Marketing Automation. Sie steht für einen stufenweisen, datenbasierten und damit gezielten Aufbau von Kommunikationsstrecken und Kampagnen über alle Kommunikationskanäle hinweg, digital und print. Im Vordergrund bleibt die marken- und marktgerechte Kommunikation mit ihren spezifischen operativen Marketingzielen. Fast automatisch wird sie dabei durch eine kontinuierliche Anreicherung der vorhandenen CRM-Daten begleitet: Denn durch terminierte oder getriggerte Kommunikation wird die Datenbasis in jedem Loop optimiert – sowohl für künftige Marketingmassnahmen als auch für den Sales.

Skalierbarkeit

Ein weiterer Vorteil einer CRM-basierten Marketing Automation ist die Skalierbarkeit: Ausgehend von sogenannten Trigger-Elementen wird die Kommunikationsstrecke einmalig je Anlass aufgesetzt und kann anschliessend automatisiert und fortlaufend ausgespielt werden. Durch gezielt integrierte Dialog-Elemente werden Reaktionen und damit Daten der Zielgruppe zeitnah erfasst, sodass die Performance der Kampagne gemessen und optimiert werden kann. Diese Transparenz ermöglicht es, Marketing- wie auch Sales-Strategien im Gesamten direkt am Feedback des Marktes auszurichten.

Mit welchen Triggern können welche operativen Marketingziele verfolgt werden?  Wie und wo verbessert der Print-Kanal die Ergebnisse?

Programmatische Mediakampagnen

Im nächsten Schritt wären dann zum Beispiel programmatische Mediakampagnen mit dem Ziel der Leadgenerierung (Newsletter-Anmeldungen o.ä.) denkbar. Vorhandene Kunden/CRM-Daten können hier digital anonymisiert, mit Online-Parametern gematcht und in Zielgruppensegmente übersetzt werden. Werbetreibende, deren Datentiefe (noch) nicht ausreicht, nutzen kuratierte Datensegmente namhafter Datenanbieter oder können gar individuelle Custom Audiences erstellen lassen. Diese werden dann als Targeting in den Kampagnenplattformen für eine zielgenaue Ausspielung der digitalen Werbeinhalte hinterlegt.

Insgesamt stellt die Marketing Automation eine pragmatische Lösung für die Herausforderungen des modernen Multichannel-Marketings dar. Indem sie eine datengetriebene und damit gezielte Kommunikation ermöglicht, eröffnet sie den Weg zu einer effizienten Nutzung vorhandener, selbst lückenhafter Daten und zur Aktualisierung, Ergänzung und kontinuierlichen Generierung relevanter Zusatzinformationen. Die Skalierbarkeit dieser Methode sowie die zeitnahen Reaktionen bieten zusätzliche Flexibilität und ermöglichen eine effiziente Anpassung an die internen Ressourcen wie auch die Bedürfnisse eines schnelllebigen Marktes.


*Alex Schmid ist Topic Lead Dialog bei Farner.

Brandpulse für Kitzbühel: Neupositionierung «wie eine Fashion-Brand»

Die Agentur positioniert den berühmten Wintersportort in einem umfassenden Rebranding als sportlichen Luxus-Lifestyle-Brand.

Kitzbühel Rebranding Kitzbühel ist weltweit als einer der exklusivsten Wintersportorte der Alpen bekannt. Brandpulse hat für die ikonische Marke in einem umfassenden Rebranding eine differenzierende Markenstrategie mit neuem Design und neuer Brand Experience geschaffen, die auch für jüngere Zielgruppen interessant sein soll.

Die Tiroler Alpenstadt vereint als legendäre Sportstadt Tradition und Lifestyle. Ziel des von Brandpulse entwickelten Rebrandings war deshalb eine klare Attraktivitätssteigerung. Die Millennials als mittlerweile grösste und wichtigste Touristengruppe der Welt reisen mit neuer Werthaltung: Nicht mehr der Besitz steht im Vordergrund, sondern der Wunsch nach Erlebnissen («Collect Moments, not Things»).

«Your time is now»

Der Erfolgsparameter von Kitzbühel, um für junge Zielgruppen entsprechend der neuen Markenstrategie attraktiv zu sein, lautet deshalb: Die ikonische Marke muss ihre Bravheit ablegen und zu einer modernen sportliche Lifestyle-Luxusmarke werden – allerdings ohne ihre traditionell wichtigen Elemente wie die legendäre Kitzbüheler Gams und die Farbe Rot zu verlieren. Aus diesen Analyse-Erkenntnissen leitete Brandpulse die neue Message von Kitzbühel ab, ganz nach dem Motto «Your time is now» – warte nicht auf morgen, sondern (er)lebe heute.

Die Analyse des Wettbewerbsumfeldes ergab: Alpine Tourismusorte setzen auf ihre Destinationsgüter und präsentieren sich hauptsächlich mit schönen Landschaften und Bergpanoramen. Das neue Brandig-Konzept für Kitzbühel bricht mit dieser Tradition und präsentiert Kitzbühel als Lifestyle-Brand, vergleichbar mit einem Fashion Brand. Weg von der «austauschbaren» Natur, hin zu einem Lifestyle-Erlebnis – jung, frech, non-konformistisch, glamourös und mit internationaler Ausstrahlung.

Der bisherige, vom renommierten Kitzbüheler Künstler Alfons Walde vor über 90 Jahren gestaltete und Mitte der 70er-Jahre leicht adaptierte Schriftzug wurde durch eine impact-starke, geometrische Grotesk-Schrift ersetzt. Durch das angedeutete «Ü» und die Integration des  stilisierten Gams-Kopfes präsentiert sich Kitzbühel mit neuer Wort-Bild-Marke.

Boom bei Start-up-Gründungen durch KI

Dank Künstlicher Intelligenz ist die Start-up-Branche auf Rekordkurs: Die Zahl der neu im Schweizer Handelsregister eingetragenen Unternehmen ist um rund 3 Prozent gestiegen, heisst es bei Startups.ch.

Start-ups Schweiz
Bild: Júnior Ferreira; Unsplash.

Schweizweit sind im ersten Halbjahr 2024 rund 27‘329 Unternehmen neu ins Handelsregister eingetragen worden, was einem Plus von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Das ermittelte die Onlineplattform startups.ch in einer neuen Auswertung.

Romandie legt deutlich zu

Danach zeigt sich ein Wachstum über fast alle Regionen hinweg. Die Romandie (Zahl der Neueintragungen gegenüber Vorjahresperiode: +5,9%) entwickelte sich besonders stark. Spitzenreiter in der Region ist der Kantone Waadt (+13,9%). Er hat sich seit Jahren als ausgesprochen attraktiver Standort für Jungunternehmen etabliert. Der wirtschaftsstarke und branchenmässig breit abgestützte Kanton Zürich weist ein Plus von 2,9 Prozent aus.

Mehr junge Gründer

«Jungunternehmer gründen Firmen aus einer Position der Stärke heraus. Brummt der Wirtschaftsmotor, schlägt sich dies entsprechend positiv im Start-up-Sektor nieder. Das ist aktuell der Fall», kommentiert Michele Blasucci, Gründer und CEO von Startups.ch. Für Schub sorgt allem voran der Boom rund um Künstliche Intelligenz. Unternehmen haben die Notwendigkeit erkannt, in KI zu investieren und holen sich dafür externe Beratung. «Hier setzen Jungunternehmer an. Sie unterstützen gestandene Unternehmen, um etwa deren Buchhaltung zu automatisieren oder KI-basierte Anwendungen wie der Programmierung von Bots zu implementieren, die zum Beispiel die Erstberatung von Kunden übernehmen. Oder sie zeigen auf, wie ein junges Publikum marketingmassig mit KI über Tiktok und andere Plattformern effizient erreicht werden kann», so Blasucci.

Die junge Generation ist an diesen neuen Technologien nahe dran. Dies dürfte mit ein Grund sein, weshalb auf sie eine Grosszahl der neu gegründeten Firmen fällt. Wie die eigenen, von Startups.ch analysierten Daten zeigen, ist der Anteil der 18- bis 27-jährigen Gründerinnen und Gründer um 1 Prozentpunkt auf 20,8 Prozent gestiegen, während derjenige der 28- bis 37-Jährigen – auf sie fällt der grösste Anteil der Gründer – von 39,4 auf 32,8 Prozent deutlich gesunken ist.

Fahrzeug- und Carosserie-Branche dürfte von Camperboom profitieren

Ein weiterer Treiber für die Zunahme an neu gegründeten Firmen sind die moderaten Zinsen. «Die Nachfrage im Bereich Immobilien, Bauwesen und Handwerk ist hoch, was viele Handwerker für den Sprung in die Selbstständigkeit zu nutzen wussten, eine Berufskategorie, die auch kaum von KI verdrängt werden kann», hält Michele Blasucci fest.

Das zeigt sich ebenso im Bereich Fahrzeuge und Carosserie. Hier sind ebenfalls vermehrt Start-ups gegründet worden, was nicht zuletzt auf den Camping-Boom der vergangenen Jahre zurückzuführen sein dürfte. Handwerker sind auch hier gefragt. Für die zweite Jahreshälfte ist Michele Blasucci zuversichtlich. Er geht davon aus, dass die Dynamik anhalten wird und rechnet für 2024 mit einem Rekord an neu gegründeten Unternehmen.

Bild: Startups.ch Statistik, 19.06.2024.

Brand Finance: Nestlé verliert, bleibt aber wertvollste Marke

Jedes Jahr stellt das Markenbewertungsunternehmen Brand Finance mehr als 5.000 der grössten Marken auf den Prüfstand und untersucht in einem eigenen Ranking dabei auch die wertvollsten Marken aus der Schweiz. 

Wertvollste MarkenWelches sind die wertvollsten Marken der Schweiz? Das zeigt Brand Finance auch in diesem Jahr im neuen Schweiz 50 2024 Country Report. Bei den Positionen der Top Ten Marken aus der Schweiz gibt es Verschiebungen: So konnte Zurich bei 26 Prozent Wachstum einen Rang wett machen und die Pharmamarke Roche auf Rang 4 ablösen. Ebenfalls mit zweistelligen Prozentwachstum konnten Rolex (Uhren) und UBS deutlich zum Gipfel aufschliessen.

An der Spitze mit 18,5 Mrd CHF Markenwert steht Nestlé, trotz eines Werteverlustes um 13 Prozent. ABB schaffte es in die Top 10 mit 12 Prozent Wachstum (5 Mrd CHF), während die ikonische Schweizer Traditionsmarke Nescafé mit 30 Prozent Wertverlust von Rang 7 auf 10 rutschte.

Im Werteumwelt der Nachhaltigkeistwahrnehmung konnte Rolex sogar vor Nestlé die Spitzenposition einnehmen. Spannend ist der Top 50 Aufsteiger BKW. Die Marke konnte sich mit 20 Prozent Wertzuwachs auf Position 47 durchsetzen. Insgesamt legten die Top 50 aus der Schweiz zum Vorjahr nur marginal zu (0,66%).

Die Marken aus den drei Sektoren Nahrungsmittel, Bekleidung/Accessoires und Versicherungen machen die Hälfte des gesamten Markenwertvolumens aus und legten weiter an Dominanz zu.

Jim & Jim: Jugendliche lesen News auf Social Media

Junge Menschen kennen die Digitalisierung von klein auf. Doch was heisst das für Marken – und wie erreichen sie die Gen Z heute noch? Das zeigt eine neue Studie von Jim & Jim und 20 Minuten.

junge Generation Die sogenannte Hyperdigitalisierung konfrontiert uns mit unterschiedlichen Herausforderungen sowie Chancen. Die jungen Generationen und damit die sogenannten Hyperconnected Customers sind in diese Ära hineingeboren und stellen sich den laufenden Veränderungen. Doch was macht die Konsument:innen von heute aus und auf welche grundlegenden Verhaltensmuster oder Bedürfnisse muss sich eine Marke achten?

Eine neue Studie von Jim & Jim und 20 Minuten liefert Antworten. Danach scheint die junge Generation mit einer zuversichtlichen Gefühlslage durchs Leben zu gehen, wobei dieser jugendliche Optimismus sehr oberflächlich zu sein scheint. Themen wie die aktuell inflationäre Wirtschaftslage, der teure Wohnraum oder die Schwierigkeit, sich finanziell abzusichern, bereiten den Jungen alltägliche Bauchschmerzen sowie Zukunftsängste. So gaben über die Hälfte der Studienteilnehmenden an, dass Arbeit nebst der persönlichen Entwicklung vor allem der Existenzsicherung dienen soll. Trotz einiger Faktoren, die den jungen Schweizer:innen Sorgen bereiten, erscheint das Stimmungsbarometer positiver als bei den deutschen und österreichischen Nachbarn auszufallen. Auch zum Thema Nachhaltigkeit wurden die Jugendlichen befragt:

Instagram bleibt beliebteste Social-Media-Plattform

Nachrichten werden von der jungen Generation vermehrt über die Sozialen Medien konsumiert. Instagram zählt mit einem Anteil von 37 Prozent aller Befragten zum absoluten Favoriten, gefolgt von den klassischen News-Apps mit 22  und Snapchat mit 15 Prozent. Der unkomplizierte Konsum von Inhalten ist dabei Voraussetzung. So lässt sich schlussfolgern, dass heutzutage eine Omnipräsenz auf Social-Media-Plattformen oder anderen digitalen Kanälen erwartet wird. Klassische Formate wie bspw. eine Zeitung oder das Radio werden zwar weniger häufig konsumiert als Social Media, werden aber von der jungen Zielgruppe für informationsreichere oder seriösere Kanäle gehalten.

GfK: Schweizer Detailhandel legt dank Food weiter zu

Zum 34. Mal hat die GfK die Publikation Detailhandel Schweiz mit relevanten Kennzahlen und Hitlisten zum Schweizer Detail- und Onlinehandel, sowie aktuellen Trends veröffentlicht. Es zeigt sich: Der Detailhandel legt weiter zu.

Schweizer DetailhandelsumsätzeDie wertmässigen Detailhandelsumsätze sind auf hohem Niveau erneut leicht angestiegen und lagen bei 103 Milliarden Schweizer Franken. Im Total stiegen die Schweizer Detailhandelsumsätze 2023 um rund eine halbe Milliarde Schweizer Franken auf neu 103 Milliarden Schweizer Franken an. Dies entspricht einer Zunahme von 0.5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zu dieser Entwicklung trugen insbesondere das Bevölkerungswachstum und die positive Entwicklung im Food-Bereich bei.


2023 kauften Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten für 14.4 Milliarden Schweizer Franken Waren und Güter online ein. Dies entspricht einem Plus von 0.4 Milliarden Schweizer Franken oder 3 Prozent gegenüber Vorjahr. Der Online-Inlandkonsum steigt 2023 gegenüber Vorjahr um 0.2 Milliarden. Der Onlineeinkauf im Ausland hat mit 2.2 Milliarden Schweizer Franken einen neuen Höchststand erreicht und wächst gegenüber 2022 um 10 Prozent. Treiber dafür sind die Kleinpakete aus Asien. Diese werden von den grossen Plattformen vor allem per Luftfracht direkt nach Zürich und Genf geliefert. Bis zum Jahresende wird insgesamt ein moderates Umsatzwachstum von bis zu 1 Prozent erwartet. Dadurch wird erstmals die Marke von 104 Milliarden Schweizer Franken überschritten.

Xing-Befragung: So wichtig ist den Schweizer:innen Homeoffice

Vor vier Jahren hat die Corona-Pandemie dem Homeoffice zum Durchbruch verholfen. Vier Jahre später möchte Xing wissen: Wie nachhaltig erweist sich die Verlagerung des Arbeitsplatzes in die eigenen vier Wände?

Homeoffice Umfrage
Bild: Arnel Hasanovic; Unsplash.

Homeoffice ist heute für weniger als die Hälfte der Befragten möglich, und bei einem Viertel der Berufstätigen mit Homeoffice-Möglichkeit hat der Arbeitgeber diese wieder begrenzt. Vielen Berufstätigen ist Homeoffice wichtig, ein Killerkriterium bei der Arbeitgeberwahl ist es aber nur für wenige. Das sind Ergebnisse einer Befragung des Jobs-Netzwerks Xing, für die das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa Anfang Jahr in der Deutschschweiz fünfhundert Beschäftigte zum Thema Homeoffice und Remote Work befragt hat.

Weitere Ergebnisse:

  • Vier von zehn Befragten geben an, dass sie die Möglichkeit haben, zumindest teilweise im Homeoffice zu arbeiten. Bei 20 Prozent gibt es eine generelle Anwesenheitspflicht und 35 Prozent gehen einem Beruf nach, der nur vor Ort ausgeübt werden kann. Männer haben mit 50 Prozent häufiger die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten als Frauen mit 29 Prozent.
  • Von den Befragten, die zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten können, sagen 26 Prozent, dass ihr Arbeitgeber die Möglichkeit für Homeoffice bereits begrenzt hat. Weitere 19 Prozent befürchten, dass eine Reduzierung bevorsteht. Rund die Hälfte (52 Prozent) glaubt, dass in ihrem Unternehmen die aktuellen Möglichkeiten für Homeoffice beibehalten werden.
  • 41 Prozent der Befragten geben an, dass die Möglichkeit für Homeoffice einen Arbeitgeber attraktiver macht. Für rund ein Fünftel (21 Prozent) der Befragten, die aktuell nicht im Homeoffice arbeiten können, wäre dies ein Grund, den Arbeitgeber zu wechseln. Ein Killerkriterium bei der Jobsuche ist das Fehlen von Homeoffice-Möglichkeiten indes für wenige. Während 45 Prozent trotz Aussicht auf mehr Lohn von einer Bewerbung absehen, wenn der Standort eines Unternehmens nicht passt, so lassen sich nur 21 Prozent aufgrund fehlender Homeoffice- oder Remote-Work-Möglichkeiten abschrecken. Auch schlechte Führungskultur, schlechte Erfahrungen mit dem Arbeitgeber im Bekanntenkreis, eine finanzielle Schieflage des Unternehmens oder ein schlechtes Unternehmensimage sind alles wichtigere Ausschlusskriterien als das Fehlen von Homeoffice-Möglichkeiten.
  • Der Effekt von Homeoffice auf die Produktivität wird von den Befragten, die zumindest teilweise zuhause arbeiten können, positiv bewertet. 21 Prozent schätzen die eigene Arbeitsleistung im Homeoffice als viel höher ein, 27 Prozent als etwas höher. 9 Prozent finden, dass sie im Homeoffice etwas weniger leisten und 4 Prozent geben an, dass ihre Arbeitsleitung zuhause viel niedriger ist.

Ammarkt vereinfacht Kommunikation für Nahrin

Nahrin ist bekannt für Würzmischungen & Co., aber weniger für Naturkosmetik. Um das zu ändern, hat Ammarkt mit einer einfach nutzbaren Toolbox den optischen und kommunikativen Auftritt harmonisiert.

Nahrin NaturkosmetikDie Familienunternehmen Nahrin ist hier zu Lande bekannt für natürliche Nahrungsmittel wie Bouillons und Würzmischungen, sowie für Nahrungsergänzungsmittel. International steht die Marke Nahrin darüber hinaus für Naturkosmetik. Bisher hatten die internationalen Distributionspartner jedoch nur limitierte Kommunikationsinstrumente für den Markenauftritt des Sortimentsbereiches Kosmetik zur Verfügung. Mit der Expansion in neue Märkte stieg der Bedarf nach einer Harmonisierung des optischen und kommunikativen Auftritts.

Die Kraft und die Schönheit unserer Natur sind in den Ländern, in welchen Nahrin Cosmetics angeboten wird, ein starkes Verkaufsargument. Vor allem, weil die Rezepturen respektive viele der Rohstoffe ebenfalls natürlichen Ursprungs sind. Die Herausforderungen im Zusammenhang mit einem weltweit effektivem Coporate Design waren nicht nur die Unterschiedlichkeit der Märkte, welche über die Kontinente Europa und Asien verteilt sind, sondern auch die Tatsache, dass die jeweiligen Distributionspartner vielfältige Vertriebskanäle im Direktvertrieb oder auch im Retail nutzen (Fachberater, Online Shop, physische Stores).

Wirkung und Natürlichkeit im Zentrum

Obwohl die Produktsparten der Nahrin unterschiedlich sind, verbindet sie die grundsätzlichen Werte der Firma: Natürlichkeit, Hochwertigkeit, Wirkung, Qualität und Bodenständigkeit, ganz nach dem Marken Claim «Closer to Nature».  Mit dem neu kreierten Claim «Powerful Touch of Nature» soll diese Verbindung zur Kosmetik geschaffen werden.

Dafür baute Ammarkt zusammen mit dem Team von Nahrin Cosmetics eine Toolbox unter Berücksichtigung der verschiedenen Distributions- wie Kommunikationskanäle auf, aus welcher sich die Länder nun ganz nach ihren Bedürfnissen bedienen können und der einheitliche Look gewährleistet ist. Das einfache Kacheldesign lässt genügend Spielraum, um länderspezifische Botschaften und Gestaltungsvarianten zu kreieren. Dazu gibt es neu einen gemeinsamen Bilderpool, der in enger Abstimmung mit den Ländern gefüllt wurde.

 

Serviceplan Suisse und Deep Tech Nation gestalten die Zukunft der Schweiz

Damit der Innovationsstandort Schweiz weiterhin wettbewerbsfähig bleibt, haben die Swisscom und UBS die Stiftung Deep Tech Nation Switzerland gegründet. Für einen entsprechenden Markenauftritt hat die im House of Communication Zurich beheimatete Agentur Serviceplan Suisse die kommunikativen Weichen gestellt.

Deep Tech Nation

Die Schweiz ist weltweit führend in Innovationen und verfügt über ein einzigartiges Bildungssystem sowie exzellente Forschungseinrichtungen. Dennoch mangelt es an der erforderlichen finanziellen Unterstützung, besonders im Bereich der Deep Tech, wo forschungsintensive technologische Innovationen entwickelt werden. Es fehlt an ausreichend Venture Capital, wodurch die Schweiz allmählich im internationalen Wettbewerb zurückfällt.

Genau hier setzt die Stiftung «Deep Tech Nation Switzerland» an, die offiziell am Swiss Economic Forum lanciert wurde. Die Stiftung will in den nächsten zehn Jahren 50 Milliarden Schweizer Franken für Start-ups und Scale-ups im Bereich Deep Tech mobilisieren. Dadurch sollen bis zu 100’000 neue Arbeitsplätze in der Schweiz entstehen. Die Stiftung möchte hierfür die Bedingungen verbessern, damit Start-ups und Scale-ups leichter wachsen können und die Schweiz so für Schweizer und internationale Investoren attraktiver wird.

Need for Action im Auftritt einfliessen lassen     

In engem Austausch mit Deep Tech Nation Switzerland hat Serviceplan Suisse das gesamte Branding kreiert, das nebst dem gesamten visuellen Erscheinungsbild auch die Erarbeitung des Messagings und einer Website beinhaltete. Mit den zwei Hauptbotschaften «Need for Action» und «Time for Action» soll dabei die Dringlichkeit der Situation spürbar sein, ohne jedoch schwarzzumalen und die unterschiedlichen Zielgruppen auf positive und aktivierende Weise anzusprechen.

Offizell gelauncht wurde Deep Tech Nation Switzerland am 6. Juni am Swiss Economic Forum von Swisscom-CEO Christoph Aeschlimann und Sabine Keller-Busse, President UBS Switzerland.

Nebst Website und DOOH-Werbemitteln am SEF hat Serviceplan Suisse auch den Intro-und Outro-Film für die Präsentation am SEF kreiert. Weitere Kommunikationsmittel sind in Planung.


Verantwortlich bei Deep Tech Nation: Joanne Sieber, Daniel Fisler, Lisa Appels. Verantwortlich im House of Communication: Micha Seger (Executive Creative Direction), Kelsang Gope, Joss Arnot (Text), Philipp Intlekofer, Luca Di Francesco, Michael Winnicki (Art Direction), Nico Podgorny, Rabea Müller, Nicole Grogg (Beratung), Marcel Benz, Philip Zsifkovits (Strategie), Barbara Meier (Realisation), Nathalie Diethelm, Raul Serrat (Gesamtverantwortung). Filmproduktion: McQueen Films.

155. Vereinsversammlung des SVTI richtet Blick in die Zukunft

Der SVTI, eine führende Organisation im Bereich technischer Inspektionen, präsentierte auf seiner 155. Vereinsversammlung ein erfreuliches Ergebnis und setzt den Fokus auf Innovation und Nachhaltigkeit.

SVTI
Die KI-generierte Kayla Klarissa gewährt per Video einen Einblick in die SVTI-Highlights von 2023. (Bild: Screenshot SVTI)

Die 155. Vereinsversammlung des SVTI Schweizerischer Verein für technische Inspektionen stand ganz im Zeichen des Ausblicks in die Zukunft. Der SVTI blickt aber auch auf ein erfolgreiches Jahr zurück, wie der Jahresbericht 2023 zeigt. 

2023 aus Sicht des Vorstandes und der Geschäftsleitung

Der SVTI blickt demnach auf ein erfreuliches Geschäftsjahr 2023 zurück. Alle Inspektorate verzeichneten gemäss Jahresbericht einen positiven Geschäftsverlauf, und die Inspektoren sowie Sachverständigen waren gut ausgelastet. Die Inspektorate seien zukunftsgerichtet aufgestellt und würden die Anforderungen der Mandatsgeber bestens erfüllen, heisst es weiter. Auch die Entwicklung der SVTI-Gruppe mit dem Swiss Safety Center und den Filialen verlaufe positiv. Die Strategie, alle freiwirtschaftlichen Tätigkeiten im Swiss Safety Center zu konsolidieren, habe sich bewährt und werde weiter ausgebaut, teilen Vorstand und Geschäftsleitung mit.

Aus den Inspektoraten des SVTI

Das Kesselinspektorat unter der neuen Führung von Dr. René Burkhard durfte feststellen, dass wieder mehr Geräte angemeldet als abgemeldet wurden. Der Schweizer Aufzugstag, der in seiner 2. Ausgabe vom Eidg. Inspektorat für Aufzüge (EIA) im Juni 2023 in Wallisellen organisiert wurde, hat sich als Veranstaltung und Treffpunkt für alle Interessierten rund um den Aufzug etabliert. Im Eidg. Rohrleitungsinspektorat untersuchte eine Arbeitsgruppe die notwendigen Anpassungen der Rohrleitungsverordnung (RLV) und der Rohrleitungssicherheitsverordnung (RLSV), um die technischen Voraussetzungen für neue Wasserstoffleitungen zu schaffen. Im Nuklearinspektorat wurde das «echolyst – Impact-Echo-System» als Entwicklungsschwerpunkt vorangetrieben. Die Marktüberwachung Druckgeräte sorgte mit einem Stichprobenprogramm dafür, dass Rückrufe und Warnungen zu Produkten durchgeführt wurden, die bereits auf dem Markt waren.

Nachhaltigkeit und Innovation bei der SVTI-Gruppe

Im Jahr 2023 wurden bei der SVTI-Gruppe diverse nachhaltige Massnahmen umgesetzt, darunter die Installation von Ladestationen für E-Autos. Im Jahr 2024 folgt u. a. eine Photovoltaik-Anlage auf dem Flachdach des Gebäudes Richtistrasse 15 in Wallisellen. Im Bereich Innovation liegt der Fokus auf neuen zerstörungsfreien Prüfverfahren und der Unterstützung der Industrie bei der Dekarbonisierung. Aus dem Innovationsfonds gespiesen ist z. B. ein Projekt «Einsatz von Blockchain-Technologien in Prüfprozessen». Nachhaltigkeit, Innovation und die Rolle als attraktiver Arbeitgeber sind Werte, die wesentlich zum anhaltenden Erfolg beitragen.

Auch das Thema KI ist im SVTI angekommen

Ein Novum im digitalen Jahresbericht des SVTI ist, dass die KI-generierte Kayla Klarissa einen lebendigen Rückblick in Form eines Videos auf die Highlights 2023 gewährt.

Weniger KI-gestützt, sondern ganz KI-getrieben und passend zu aktuellen Entwicklungen referierte an der 155. Vereinsversammlung Prof. Dr. Benjamin F. Grewe von der ETH Zürich zum Thema «Eine kurze Geschichte der Künstlichen und Natürlichen Intelligenz».

Quelle und weitere Informationen: www.svti.ch

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/155-vereinsversammlung-des-svti-richtet-blick-in-die-zukunft/

«Ich will Kreativität nicht durch Kontrolle trüben»

Tobias Bachmüller, Geschäftsführer und CMO von Katjes, erklärt auf dem Schweizer Markenkongress und exklusiv im Videotalk gegenüber m&k Werbewoche.ch, wie Katjes‘ vegane Ausrichtung als Spielidee das Marketing revolutioniert und warum Kreativität nicht durch Kontrolle getrübt werden sollte.

Im Videotalk mit m&k Werbewoche.ch auf der Bühne des Schweizer Markenkongress im Dolder in Zürich erläutert Tobias Bachmüller, geschäftsführender Gesellschafter und CMO von Katjes, die Marketingstrategie des Unternehmens. Inspiriert vom Zitat des aktuell erfolgreichsten Fussballcoaches der Welt, Carlo Ancelotti, dass Fussball aus Verteidigung (Organisation) und Angriff (Talent und Kreation) besteht, überträgt Bachmüller dieses Konzept auf das Marketing.

Katjes hebt sich von der Konkurrenz ab, indem das Unternehmen vollständig auf Gelatine verzichtet und stattdessen Stärke verwendet. Diese «verteidigungsfähige Eigenschaft» beginnt in der Fabrik und wird positiv an die Verbraucher:innen kommuniziert, ohne dabei auf Schockbilder zu setzen. Stattdessen betont Katjes den Wert jedes Lebens und setzt auf fröhliche, positive Werbebotschaften mit tierischen Motiven.

Bachmüller hebt hervor, dass Kreativität durch einfache, klare Botschaften gefördert wird – bei Katjes ist dies das Wort «vegan». In der digitalen Marketingwelt nutzt Katjes stark soziale Medien wie Instagram und TikTok, um durch interessante Inhalte die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu gewinnen.

Ein mutiges Beispiel aus der Plakatwerbung war die Darstellung einer Muslima, die für Diskussionen sorgte. Ein weiteres Plakat zeigte eine 107-jährige Frau mit der Botschaft «Jedes Leben ist wertvoll», was ebenfalls viele Diskussionen anregte, jedoch überwiegend positiv aufgenommen wurde.

Katjes zeigt auch bei wichtigen Ereignissen im Fernsehen Präsenz, etwa mit einem Werbespot während des Eröffnungsspiels der Fussball-Europameisterschaft zwischen Deutschland und Schottland. Bachmüller betont, dass solche Ereignisse eine Gelegenheit bieten, eine breite Zielgruppe zu erreichen, selbst diejenigen, die normalerweise kein lineares Fernsehen schauen.

Abschliessend betont Bachmüller, dass er selbst auf dem Schweizer Marketingkongress dank Vorträgen von Weleda, On oder Schweiz Tourismus viel gelernt hat und die Veranstaltung schätzt, da sie den Austausch von Wissen und Erfahrungen fördert.

Cyberkriminalität: „Sicherheitschaos“ in Unternehmen

Ein neuer Cyber Security Report für die DACH-Länder spricht von einem „Sicherheitschaos in der Wirtschaft“. Mehr als ein Drittel der Unternehmen sei in den letzten zwei Jahren mindestens dreimal von Hackern angegriffen worden – oft, ohne es zu bemerken.

Cyber Security Report DACH
Schutz vor Hackern: Eine neue Studie deckt „Sicherheitschaos“ auf. (Bild: Philipp Katzenberger / Unsplash.com)

Rund 60 Prozent der Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH-Region) sind in den letzten zwei Jahren mindestens einmal Opfer eines Cyberangriffs geworden. Dies geht aus dem „Cyber Security Report DACH 2024“ der Sicherheitsfirma Horizon3.ai hervor. Für den Report wurde eine Stichprobe von 300 Firmen untersucht. Demnach meldete weit mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Unternehmen einen konkreten Schadensfall. Ein knappes Viertel (23 Prozent) hat zwar einen Hackerangriff aus dem Internet festgestellt, konnte diesen jedoch eigenem Bekunden zufolge vollständig abwehren. 28 Prozent der von Horizon3.ai kontaktierten Unternehmen wissen laut Angaben gar nicht, ob sie in den letzten 24 Monaten einem Cyberangriff zum Opfer gefallen sind oder nicht. Lediglich 12 Prozent der Firmen sagen „Wir sind sicher, dass wir nicht angegriffen wurden.“

Beinahe ein Viertel wurde dreimal oder mehr angegriffen

Beinahe ein Viertel der Unternehmen (23 Prozent) sah sich in den untersuchten zwei Jahren dreimal und weitere 12 Prozent sogar noch häufiger einer Hackerattacke ausgesetzt, heisst es im „Cyber Security Report DACH 2024“. Weitere 18 Prozent wurden in diesem Zeitraum „nur“ zweimal, elf Prozent einmal aus dem Internet angegriffen. „Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen“, vermutet Rainer M. Richter, Europa- und Asienchef des Sicherheits­unternehmens Horizon3.ai, das die Studie herausgegeben hat. Er befürchtet: „Angesichts von rund 70 neuen Schwachstellen in Softwareprogrammen, die jeden Tag entdeckt werden, und der wachsenden Komplexität von Computer- und Netzwerkumgebungen haben viele Unternehmen längst den Überblick verloren, wie verletzlich sie wirklich sind und wie häufig sie tatsächlich angegriffen werden. Fälle, in denen sich Angreifer über Monate hinweg in Firmennetzwerken herumtreiben und vertrauliche Daten abgreifen, ohne dass dies bemerkt wird, sind bekannt. Nur wenn unmittelbare Auswirkungen auf den laufenden Betrieb auftreten oder eine Lösegeldforderung auf dem Bildschirm erscheint, fallen viele Attacken überhaupt erst auf.“

Ausfallzeiten, finanzielle Schäden, Rechtsfolgen und Datendiebstahl

Laut „Cyber Security Report DACH 2024“ hatten 63 Prozent der befragten Firmen in den untersuchten zwei Jahren eine Ausfallzeit durch einen Cyberangriff zu beklagen. 42 Prozent (Mehrfachnennungen waren erwünscht) erlitten dadurch einen finanziellen Schaden. 36 Prozent mussten rechtliche Konsequenzen hinnehmen. In 34 Prozent aller Fälle wurden Daten gestohlen. 29 Prozent der Firmen erhielten eine Lösegeldforderung, um von Hackern verschlüsselte Daten wieder frei zu bekommen. 

Rainer M. Richter, Sicherheitsexperte bei Horizon3.ai. (Bild: zVg / Horizon3.ai)

Sicherheitsexperte Rainer M. Richter wundert sich: „Vielen Vorständen, Geschäftsführern und IT-Verantwortlichen scheint gar nicht klar zu sein, dass neben den Konsequenzen für ihr Unternehmen auch eine persönliche Haftung auf sie zukommen kann, wenn es bei einem Cyberangriff zu ernsthaften Schäden kommt. In diesen Fällen liegt es an ihnen nachzuweisen, dass sie alles Menschenmögliche getan bzw. angeordnet haben, um beispielsweise zu verhindern, dass sensible Kundendaten gestohlen werden.“

Weit verbreitete Blauäugigkeit auf der Führungsebene

Die für die Umfrage ausgesuchten Teilnehmer bekleiden überwiegend eine verantwortliche Position in ihrem Unternehmen: Chief Information Security Officer (23 Prozent), Teamleiter IT (21 Prozent), Chief Information Officer (18 Prozent), Chief Technology Officer (13 Prozent) und System­administrator (7 Prozent). „Die Hälfte der im Fall der Fälle persönlich Betroffenen geht laut Umfrage nicht davon aus, für mögliche Schäden haftbar gemacht zu werden“, wundert sich Rainer M. Richter über die weit verbreitete Blauäugigkeit der Führungskräfte beim Thema Cyberrisiken.

Der Cyber-Sicherheitsexperte warnt vor einem Sicherheitschaos: „Die Wirtschaft ist dringend aufgefordert, ihre Hausaufgaben in Sachen Cybersecurity zu machen. Die Angriffswellen werden durch Künstliche Intelligenz zunehmend schneller und aggressiver, während gleichzeitig durch Home Office und das Internet der Dinge immer mehr Geräte Anschluss ans Firmennetz finden und damit die Einfallstore für Hacker zusehends grösser werden. Die Schere zwischen Gefahren- und Schutzniveau klafft somit immer weiter auseinander.“ 

Penetrationstests gegen Sicherheitschaos

Rainer M. Richter rät den Unternehmen, „mit grosser Häufigkeit Penetrationstests durchzuführen, um ihre Cyberresilienz fortlaufend zu überprüfen.“ Bei einem solchen Test wird ein firmenbeauftragter Angriff auf das eigene Unternehmen durchgeführt, um Sicherheitslücken aufzuspüren. Auf dem Finanzsektor führt die europäische Bankenaufsicht unter dem Begriff „Stresstest“ turnusmässig Penetrationstests durch, um die Abwehrfähigkeit der Finanzinstitute gegenüber Hackerangriffen zu überprüfen. „Ich rate jedem Vorstand, Geschäftsführer, Prokuristen und IT-Verantwortlichen aus allen anderen Branchen, das eigene Unternehmen regelmässig einer solchen Nagelprobe zu unterziehen“, sagt der Europa- und Asienchef von Horizon3.ai sicherlich nicht ganz uneigennützig, denn sein Arbeitgeber betreibt unter dem Namen NodeZero eine Plattform, die solche Penetrationstests für die mittelständische Wirtschaft erschwinglich machen soll.

Quelle: www.horizon3.ai 

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/cyberkriminalitaet-sicherheitschaos-in-unternehmen/

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