PR-Trendmonitor nennt die gefährlichsten Auslöser für Kommunikationskrisen

Falschmeldungen und irreführende Informationen sind die grössten Krisentreiber in der Kommunikation. Auch das Vertuschen von Fehlern sowie persönliches Fehlverhalten des Managements führen häufig zu einer Unternehmenskrise. Zu diesen Ergebnissen kommt der PR-Trendmonitor von news aktuell und PER. An der Umfrage haben 327 PR-Fach- und Führungskräfte aus der Schweiz und aus Deutschland teilgenommen.

Auslöser für Kommunikationskrisen
(Grafik: News Aktuell/Per)

Gefragt nach den gefährlichsten Auslösern für Kommunikationskrisen nennt jeder dritte Befragte Desinformation als den höchsten Risikofaktor (33 Prozent). Fast ebenso viele PR-Fachleute sind der Meinung, dass das Verschleiern von Fehlern der grösste Krisenbeschleuniger ist (32 Prozent). An dritter Stelle der genannten Ursachen steht für die Befragten persönliches Fehlverhalten der obersten Führungsebene (28 Prozent).

Shitstorms in den sozialen Medien sind für jede:n Vierte:n der gefährlichste Krisenauslöser (25 Prozent), kriminelle Delikte gegen das Unternehmen wie beispielsweise ein Cyberangriff erhöhen für gut jede:n fünfte:n Befragte:n das Krisenpotenzial erheblich (23 Prozent).

Etwa jede:r Zehnte sieht ein erhöhtes Krisenrisiko, wenn es im Unternehmen zu staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen kommt (13 Prozent), die Produkte fehlerhaft sind (12 Prozent), die eigenen Mitarbeitenden persönliches Fehlverhalten an den Tag legen (12 Prozent) oder der Datenschutz verletzt wird (10 Prozent).

Naturereignisse werden dagegen von den meisten Befragten als weniger gefährlich eingestuft: Nur magere 6 Prozent fürchten Erdbeben oder Sturmfluten als gefährlichste Auslöser von Kommunikationskrisen. Die geringste Sorge haben die Befragten vor einer möglichen Verleumdung durch Wettbewerber (3 Prozent).

Die gefährlichsten Auslöser für Kommunikationskrisen, gemäss Befragung

  1. Falschmeldungen & irreführende Informationen 33%
  2. Vertuschen von Fehlern 32%
  3. Persönliches Fehlverhalten des Managements 28%
  4. Social-Media-Shitstorm 25%
  5. Kriminalität (z.B. Cyberattacken) 23%
  6. Mangelnde Transparenz 22%
  7. Versagen des Topmanagements 22%
  8. Compliance-Probleme 20%
  9. Staatsanwaltschaftliche Ermittlungen 13%
  10. Fehlerhafte Produkte 12%
  11. Persönliches Fehlverhalten von Mitarbeitenden 12%
  12. Datenschutzverletzungen 10%
  13. Wirtschaftliche Probleme 9%
  14. Schlechte Arbeitsbedingungen 8%
  15. Schlechter Service 8%
  16. Naturereignisse (z.B. Sturmflut, Erdbeben) 6%
  17. Verleumdung durch Wettbewerber 3%

Im Rahmen des PR-Trendmonitors von News Aktuell und Per wurde eine Online-Befragung im Februar 2024 unter 327 Kommunikationsprofis aus Unternehmen, Organisationen und PR-Agenturen in der Schweiz und in Deutschland durchgeführt. Es waren maximal drei Nennungen möglich.

Swissquote gewinnt Gfm-Marketingpreis 2024

Die Gesellschaft für Marketing Gfm vergab am Dienstagabend ihren Marketingpreis 2024. Gewinnerin der diesjährigen Auszeichnung ist die Swissquote Bank. Jan De Schepper, Chief Sales & Marketing Officer nahm den Preis im Zürcher Kaufleuten entgegen.

Der diesjährige Gewinner überzeugte die Gfm-Jury durch die sicheren und benutzerfreundlichen Lösungen, die es den Kund:en ermöglichen, ihre finanziellen Ziele schneller zu erreichen. Diese Kundenorientierung habe nicht nur das Vertrauen gestärkt, sondern auch zum Umsatzwachstum von 317 Millionen Franken im Jahr 2020 auf prognostizierte 615 Millionen Franken im Jahr 2024 massgeblich beigetragen.

Gemäss Stiftungsrat Marcus Schögel seien die digitale Plattform, die Finanzprodukte und globale Expansion, die Investitionsmöglichkeiten, die Angebote an Kryptowährungen, Bildung und Support sowie die Nachhaltigkeits- und ESG-Initiativen für die Wahl für von Swissquote ausschaggebend gewesen.

Swissquote
De Schepper (links) mit Gfm-Stiftungsratspräsident Marcus Schögel.

Zwei neue Vorstandsmitglieder

Des Weiteren wurden am Dienstagabend auch zwei neue Gfm-Vorstandsmitglieder von Präsident Dominique von Matt begrüsst. Neu gewählt wurden Patric Deflorin von der Mobiliar und Professor Reto Hofstetter von der Universität St. Gallen.

Openroom bleibt die Agentur von AOP-IGP

Nachdem Openroom in den vergangenen Jahren schon erfolgreich für AOP-IGP gearbeitet hat, konnte sich die Agentur erneut in einem Pitch durchsetzen. Die Agentur wird also auch in den kommenden Jahren Kampagnen für die Schweizer Qualitätszeichen AOP-IGP fahren.

AOP-IGP Kampagne

2019 hat die Zürcher Agentur Openroom im Rahmen einer Konkurrenzpräsentation den Etat von AOP-IGP gewonnen. Die Schweizerische Vereinigung der AOP-IGP betreut eine Vielzahl unterschiedlicher Schweizer Produkte, die alle das AOP- oder IGP-Qualitätszeichen tragen.

Von 2020 bis 2024 hat Openroom das Qualitätszeichen mit verschiedenen nationalen Kampagnen in den Köpfen der Zielgruppe verankert und die Schweizer Spezialitäten «Appellation d’Origine Protégée» und «Indication Géographique Protégée» einer breiteren Bevölkerung schmackhaft gemacht. So konnten Angaben der Agentur zufolge sowohl der Bekanntheitsgrad als auch die Glaubwürdigkeit von AOP-IGP in dieser Zeit deutlich gesteigert werden.

Im Rahmen einer Konkurrenzpräsentation hat Openroom nun die ganze Erfahrung und das Wissen, das sich das Team in den vergangenen Jahren rund um AOP-IGP aufbauen konnte, ausspielen können. Auch wenn Brands wie zum Beispiel Le Gruyère AOP, Tête de Moine AOP oder auch die St. Galler Bratwurst IGP bei Herrn und Frau Schweizer eine grosse Bekanntheit geniessen, so wird es in den kommenden Jahren weiterhin darum gehen, dass das Qualitätszeichen selbst an Awareness zulegen und in Zukunft verstärkt eine jüngere Zielgruppe ansprechen soll.

Im Pitch überzeugte Openroom mit einer aufmerksamkeitsstarken Kampagnenidee, in deren Zentrum ein ungewöhnliches Keyvisual steht, das mit den drei Kernwerten von AOP-IGP verbunden ist und auch vielfältige Umsetzungs- und Entwicklungsmöglichkeiten bietet.

Die neue Kampagne startet bereits im Frühling 2025.

Die Shortlist für den Edi. 24 steht fest

Die Jury des Schweizer Auftrags- und Werbefilmpreises Edi. hat 38 Filme auf die Shortlist gesetzt. Welche Filme das Rennen machen werden, wird am 7. November im Rahmen der Preisverleihung im Zürcher Schiffbau bekanntgegeben.

Edi. Award 2024

Die Swissfilm Association führt in diesem Jahr zum 25. Mal den Edi. Award durch, dies unter dem Patronat das Eidgenössischen Departements des Innern. Mit der Auszeichnung herausragender Schweizer Produktionen soll für das schweizerische Auftragsfilmschaffen sensibilisiert werden. Über 150 Fachexpert:innen haben aus den diesjährigen Einreichungen 38 Filme in den vier Hauptkategorien Commercials, Corporate Communication, Branded Content und Animation nominiert.

Das wichtigste Beurteilungskriterium bildet die audiovisuell überzeugende Umsetzung des Kommunikationsauftrages. Drehbuch, Regie, Bild, Musik, Ton und Montage müssen demnach künstlerisch eine Einheit bilden, die dem vermittelten Inhalt gerecht wird und die gestellte Aufgabe des Auftraggebers an die Produktion sinngemäss umsetzt.

Die Award-Night zum Edi.24 findet am 7. November 2024 im Schiffbau in Zürich statt.

Effie Awards Switzerland 2024: Das sind die ersten vier Silber-Projekte

Im Vorfeld der Effie Award-Night berichtet m&k kontinuierlich über die diesjährigen Gewinnerprojekte. Die ersten Silber-Effies gehen auf die Konten von Neu, Farner, Thjnk und Wirz.

Effie Awards Switzerland 2024

Die Effie Awards Switzerland werden vom Verband der führenden Kommunikationsagenturen der Schweiz Leading Swiss Agencies organisiert und zeichnen die effektivsten Marketingkampagnen der vergangenen beiden Jahre aus. Für die diesjährige Ausgabe haben 59 Jury-Mitglieder in einer ersten Jurierungsrunde 34 herausragende Kampagnen als Finalisten gekürt. m&k war mit dabei und hat sich verschiedene Insights von der Jury geholt (Markt-kom.com berichtete).

Aus diesen 34 Kampagnen haben 20 Juror:innen in der zweiten Jurierungsrunde nun insgesamt 24 Kampagnen mit Metall ausgezeichnet. Die Jurierungen fanden unter der Leitung des Jury-Präsidenten Peter Felser und der Effie-Leitung statt.

Welche 24 Kampagnen gewonnen haben, wird m&k in den kommenden Wochen in verschiedenen Etappen enthüllen. Am 13. November werden die Gewinner:innen 2024 an der Award-Show gefeiert.

Nachdem bereits die Bronze-Gewnner:innen verkündet wurden, geht es diese Woche nun weiter mit den Silber-Effies. Gewonnen haben Kampagnen von Neu, Farer, Thjnk Zürich und Wirz.


«Zak als Zweitbank» (Kategorie: Activation)

Die Kampagne hat Zak kommunikativ differenziert und positioniert. Dies wurde zur Basis, um die Referenzwerte und Kommunikationsziele entlang der Customer Journey – allen voran Downloads und Neukundenzahlen – zu übertreffen.

Smartphone-Banken sind zunehmend beliebt, der Markt wächst. Entsprechend gross sind die Werbe-Investitionen der grossen Player.

Um gegen diese Dominanz anzukommen, hat die Agentur Neu Zak über einen noch ungenutzten, für den Anbieter besonders relevanten Insight positioniert: Wer das gratis Smartphone-Banking nutzt, braucht dafür seine Bank nicht mühsam zu wechseln – denn Zak nutzt man zusätzlich zur Hausbank. Dies wurde auf überraschende, selbstbewusste Weise positioniert: Zak ist die erste Bank, die zweite sein will.

Der Kampagne «Hol dir Zak als Zweitbank» gelang es über einen neuartigen, scharf formulierten Insight als strategischen Hebel, mit überraschenden Filmen und zahlreichen Massnahmen über alle Kanäle, die Ziele entlang der Customer Journey zu übertreffen.

  • Auftraggeber: Bank Cler
  • Leadagentur: Neu Creative Agency
  • Weitere Agenturen / Unternehmen: PHD Media Schweiz


SBB: «Weil das Leben manchmal mehr Zeit braucht, schreiben wir unsere Stellen ab 60% aus» (Kategorie: Employer Branding & Recruiting)

Mit der Recruiting-Kampagne stiegen die Bewerbungen für offene Teilzeitstellen um 160% im Vergleich zu denselben Monaten im Vorjahr. Es wurden 99’960 Visits auf der Landingpage getrackt. Dabei wurde eine durchschnittliche Verweildauer von 3 Minuten und 16 Sekunden gemessen.

Die Schweiz steht vor einer Pensionierungswelle, die mit einem Fachkräftemangel einhergeht. Zudem steigt das Bedürfnis einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Mit diesem Gesellschaftswandel werden neue Arbeitsmodelle zentral. Die SBB will dabei als viertgrösste Schweizer Arbeitgeberin Vorbild sein, denn sie ist auf Mitarbeitende in allen Bereichen angewiesen. Der Kampagnenfokus lag folglich mittels des Leitsatzes «Weil das Leben manchmal mehr Zeit braucht» auf den 16 Stunden am Tag, an welchen man lebt. Diesen Paradigmenwechsel von der Arbeit zum Privatleben greift die SBB mit der Stellenausschreibung ab 60% auf. Damit legitimiert die SBB die Work-Life-Balance-Bedürfnisse und zeigt, dass sich Teilzeitarbeit für alle lohnt. Mit einem Bewerbungsanstieg um 160% konnte dieser Aspekt erfolgreich hervorgeheben und dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.

  • Auftraggeber: SBB
  • Leadagentur: Farner / Team Farner
  • Weitere Agenturen / Unternehmen: Havas Media


Ochsner Sport: «Winter WM Kampagne 2022» (Kategorie: Timely Opportunity)

Zur WM in Katar schaffte es die Kampagne, Fussball zum Wintersport 2022 zu machen und so den Abverkauf des Fussballsortiments überproportional zum Wettbewerb auf Index 344 steigen zu lassen.

Die WM-Kampagne von Ochsner Sport zeigt die Kraft der Kommunikation selbst unter widrigen Bedingungen.

Grosse Fussballmeisterschaften gehen meist mit hohen Verkaufszielen im Fussballsegment einher. Das war auch bei der Winter-WM in Katar nicht anders. Doch Fans kaufen Trikots, um ihre Zugehörigkeit zu zeigen, und nicht, um selbst Sport zu treiben. Die WM in Katar schränkte genau diese Funktion ein: Die eisigen Temperaturen verhinderten Public Viewings und Trikots verschwanden unter dicken Mänteln.

Die kreative Kampagne schaffte es, Fussball zum Wintersport zu machen und Trikots zu einem begehrlichen Accessoire trotz der kalten Jahreszeit. Als Resultat lag der Fussball-Abverkauf bei Ochsner Sport doppelt so hoch wie bei der Konkurrenz.

  • Auftraggeber: Ochsner Sport
  • Leadagentur: Thjnk Zürich
  • Weitere Agenturen / Unternehmen: JBW Media


Schweiz Tourismus: «Grand Train Tour of Switzerland: The Ride of a Lifetime» (Kategorie: Activation)

In nur sechs Wochen Kampagnenlaufzeit steigerte die Grand Train Tour of Switzerland ihre Bekanntheit (+31.8%), erhöhte den Zugticketumsatz (+59%) und etablierte die Schweiz international als sicheres, nachhaltiges und vielfältiges Reiseziel.

Angesichts einer Multikrise nach der Pandemie nutzte die Schweizer Tourismusbranche die «Grand Train Tour of Switzerland», um sich als nachhaltiges, sicheres und vielfältiges Reiseziel neu zu positionieren (Lesen Sie hier das exklusive Interview mit André Hefti und Livio Dainese). Mit Roger Federer und Trevor Noah verband die Kampagne Tradition mit Modernität, um internationale Tourist:innen anzuziehen. Trotz geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Herausforderungen führte diese Strategie zu einem Umsatzwachstum beim Swiss Travel Pass (STP) um 59 % und erzielte ein beispielloses Wachstum mit eines dreifachen Return on Investment. Die Effizienz und Wirkung der Kampagne führten zu einem signifikanten Anstieg der STP-Verkaufszahlen (+33 % über Zielerwartung) und einem Gästerekord in der Schweiz, wodurch das Image des Landes als attraktives Reiseziel wiederbelebt wurde.

  • Auftraggeber: Schweiz Tourismus
  • Leadagentur: Wirz Group

Migros, Coop, Aldi und Tilsiter für den Bullshit-Award 2024 nominiert

Animal Rights Switzerland verleiht auch in diesem Jahr den «Bullshit-Award». Auf der Shortlist für den Tierschutz-Negativpreis für Werbung stehen Migros, Coop, Aldi und Tilsiter. Laut der Tierschutzorganisation seien diese Unternehmen 2024 mit fragwürdigen Kampagnen zur Bewerbung von Fleisch, Eiern und Milchprodukten aufgefallen sind. Die Abstimmungsphase ist nun gestartet.

Animal Rights Switzerland 2024

Claims wie «Wurst ohne Ende» (Migros) oder «Liebi us dr Region» (Coop) lassen bei Animal Rights Switzerland die Alarmglocken schrillen. Mit solchen Werbebotschaften würde ein massloser Konsum tierischer Produkte gefördert und auch die Konsumierenden in die Irre geführt werden, kritisiert die Tierschutzorganisation.

Um auf diese Missstände aufmerksam zu machen, vergibt Animal Rights Switzerland abermals den «Bullshit-Award» für besonders tierschädliche Werbung. Heuer sind das Plakat «Wurst ohne Ende» von der Migros, das Plakat «Die wichtigschti Zuetat in däne Eier: Liebi us dr Region» von Coop, verschiedene Werbemotive für Fleischprodukte von Aldi sowie auch die Kühe als Botschafterinnen für Käse bei Tilsiter nominiert.

Irreführend ist laut der Organisation etwa das Plakat von Coop mit der Aufschrift: «Die wichtigschti Zuetat in däne Eier: Liebi us dr Region». «Hühner in der Eierproduktion leiden an schmerzhaften Knochenbrüchen, leben im Dauerstress und werden kurzerhand ausgewechselt, sobald sie nicht mehr rentieren. Mit Liebe hat das gar nichts zu tun», argumentiert Céline Schlegel, Geschäftsleiterin von Animal Rights Switzerland.

Mit der Verleihung des Negativpreises will Animal Rights Switzerland die Öffentlichkeit dazu auffordern, Werbung kritisch zu betrachten. «Vielen Leuten ist nicht klar, welches Leid hinter Tierprodukten steckt», erklärt Schlegel. «Gleichzeitig gibt uns das eine Gelegenheit, über die wahren Zustände zu informieren. Darum geht es bei unserem Bullshit-Award letztlich.»

Scholtysik gewinnt Branding-Mandat der Pax Gruppe

Die Vorsorgespezialistin Pax vergibt ihr Branding-Mandat neu an Scholtysik. Die Agentur setzte sich in einem mehrstufigen Evaluationsverfahren durch und wird künftig die strategische Weiterentwicklung der Marke verantworten.

Pax Scholtysik ihre

Die Pax Versicherung ist unter dem genossenschaftlichen Dach der Pax Holding organisiert und bietet Lösungen für die private und berufliche Vorsorge. Diese steht in der Schweiz allerdings vor grossen Herausforderungen: Die demografische Entwicklung macht eine nachhaltige und gerechte Finanzierung der Renten immer anspruchsvoller, während gleichzeitig die wachsende Vielfalt an Lebensentwürfen und Erwerbsbiografien sowie der digitale Wandel neue Ansprüche an die Versicherer stellen. In diesem anspruchsvollen Umfeld will Pax ihre Marke gezielt weiterentwickeln.

In diesem Zuge soll Scholtysik die Markenstrategie von Pax schärfen und das Markenerlebnis mittelfristig transformieren. Ziel ist, die Position von Pax als führende Anbieterin von Vorsorgelösungen zu festigen und auszubauen. «Wir freuen uns sehr, mit Scholtysik einen erfahrenen Partner an unserer Seite zu haben, der die Finanzbranche kennt, unsere Kultur versteht und uns in der Weiterentwicklung unserer Customer Experience tatkräftig unterstützt», so Luzius Marbet, Head of Marketing & Digital Sales bei Pax.

Künstler:innen sollen am ESC 2025 in Basel «Safe Space» erhalten

Künstler:innen sollen beim 2025 in Basel stattfindenden Eurovision Song Contest (ESC) einen sogenannten «Safe Space» erhalten. Dieser soll ein Rückzugsort sein, wo nicht gefilmt wird, wie ESC-Aufsichtsratschef Bakel Walden in einem Interview sagte.

ESC 2025
(Bild: SRG SSR)

«Wir haben als ESC eine Fürsorgepflicht und werden das Thema Wohlbefinden künftig verstärkt anschauen», sagte Walden gegenüber dem Sonntagsblick.

Der SRG-Manager räumte Fehler beim letzten ESC im schwedischen Malmö, der vom Nahostkonflikt überschattet war, ein: «Malmö war ein tolles ESC-Finale – aber ein paar Dinge dürfen sich nicht wiederholen», so Walden. Für die Ausgabe in Basel versprach er eine bessere Kommunikation vonseiten der European Broadcasting Union (EBU), die den ESC 2025 zusammen mit der SRG und der Stadt Basel veranstalten wird.

«Wir haben künftig ein eigenes Krisenmanagement, stärken die Kommunikation und arbeiten sehr eng mit dem SRG-Projektteam zusammen. Wir von der EBU machen den Wettbewerb, die SRG mit Basel zusammen den Event», sagte Walden. Man wolle darauf achten, den ESC so neutral wie möglich zu gestalten. Antisemitismus habe beim ESC nichts zu suchen.

Man wolle einen ESC, bei dem alle mit Herzblut dabei seien. Es sei ein «starkes Statement», wenn alle fair, friedlich und respektvoll miteinander umgingen. Denn: «Wir können während des ESC die vielen Kriege und Konflikte auf der Welt nicht lösen», so Walden. (SDA/swi)

Das sind die Sieger des Swiss Packaging Award 2024

Am Donnerstag wurde der diesjährige Swiss Packaging Award 2024 vergeben. Sieben Unternehmen wurden an der Preisverleihung im Hotel Olten für ihre innovativen Verpackungslösungen mit dem Schweizer Verpackungspreis ausgezeichnet.

Swiss Packaging Award

Mit dem Swiss Packaging Award zeichnet das Schweizerische Verpackungsinstitut jedes Jahr herausragende Leistungen im Verpackungswesen aus. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Kreativität und Innovationskraft der Schweizer Verpackungsindustrie aufzuzeigen. Unternehmen können ihre Verpackungslösungen in den Kategorien Nachhaltigkeit, Convenience, Design, Marketing, Technik / Konstruktion / Maschinenlösungen, Mehrwegverpackungen / -systeme einreichen.

Durch den 55. Swiss Packaging Award führte Philippe Dubois als Präsident des SVI gemeinsam mit Jurypräsident Stefan Jüde. Dieses Jahr wurden insgesamt 37 Verpackungslösungen von 25 verschiedenen Teilnehmenden eingereicht. Die Kategorie Nachhaltigkeit war mit 20 Einreichungen wiederum besonders stark vertreten. Dies spiegelt die Anforderungen der Zeit wider: Verpackungsunternehmen müssen rezyklierbare, wiederverwendbare und kreislauffähige Verpackungen entwickeln – die Einreichungen zeigen, dass sie dies mit wegweisenden Lösungen angehen.

Der von der Verpackungsmesse Empack gesponserte Publikumspreis ging an Andreas Kopp mit der Verpackungslösung «Königspinguin mit Ausziehmechanismus» für den Kunden Jakobs Basler Leckerly / Zoo Basel. Beim Publikumspreis voten die Konsument:innen und nicht die Jury.

Die Gewinner 2024 im Überblick

  • Kategorie Nachhaltigkeit: Pharma Guard von Südpack Medica
  • Kategorie Marketing: Cartony – Pizza Karton Wave von Delicous Network, Hersteller: Bourquin
  • Kategorie Design: «Gottlieber Hüppen» von Pawi Packaging Schweiz
  • Kategorie Convenience: Implantat Verpackung von GPI Swiss
  • Kategorie Technik / Konstruktion / Maschinensysteme: Sushi Pack – dry molded fiber von Bachmann Forming, Entwickler: Scafa Thermoforming / OMG Thermoforming SRL
  • Mehrwegverpackungen / Mehrwegsysteme: ReCircle Mehrwegnetzwerk von Stefan Kälin, Design: AdRem Design

SVI-Geschäftsführer Andreas Zopfi verwies auf die hohe Innovationskraft der Schweizer Verpackungsindustrie und gratulierte der Branche zu einem fortschrittlichen und zielorientierten Weg zu nachhaltigen Verpackungslösungen. Die Gewinner des Swiss Packaging Award qualifizieren sich automatisch für die Teilnahme am World Star Award der World Packaging Organisation.

Studie untersucht Medienreputation von Industriefirmen

Die Swissreputation.group und Pressrelations Schweiz legen zum ersten Mal eine umfassende Studie zur Medienreputation von 70 Industrieunternehmen in der Schweiz vor. In den vier untersuchten Kategorien belegen ABB, Bühler Group, Dätwyler und Cicor die jeweiligen Spitzenplätze.

Reputationsstudie 2024

Die Grundlage der Reputationsstudie bildeten sämtliche Schweizer Online- und Printmedien, in denen Beiträge von 70 Industriebetrieben mittels einer KI-Analysemethodik untersucht wurden. Dabei wurden über zwölf Monate annähernd 70’000 reputationsrelevante Aussagen identifiziert und bezüglich bewertet. Zur Berechnung der Reputationsstärke in den einzelnen Bereichen wurden die Anzahl der Beiträge, die Tonalität sowie die Reichweite und Bedeutung der Medienquellen berücksichtigt.

Sechs Dimensionen bilden den guten Ruf

Das der Studie zugrunde liegende Reputationsmodell unterscheidet sechs verschiedene Faktoren – sogenannte Reputationsdimensionen –, die den Ruf von Unternehmen formen: Products & Services, Innovation, Economic Performance, Management & Leadership, Workplace, ESG & Sustainability. Die Studie ermittelte, was die Industrieunternehmen in diesen Bereichen in den Medien leisten.

Sinnvolles Benchmarking durch Kategorisierung

Die Medienpräsenz der untersuchten Firmen unterscheidet sich stark. Aus diesem Grund wurden vier Unternehmensgruppen gebildet, die jeweils ein bestimmtes Präsenz-Spektrum abdecken:

  • Präsenzleader – omnipräsente Unternehmen mit hoher Sichtbarkeit
  • Taktgeber – regelmässig in den Medien, häufig Leader ihrer Branchen
  • Wegbereiter – verlässlich präsent, setzen Akzente
  • Hidden Champions – geringe Präsenz, streben nach oben

Jede dieser Gruppen umfasst 17 oder 18 Unternehmen. Diese Segmentierung erlaubt es den Unternehmen der einzelnen Gruppen, sich mit ähnlich medienpräsenten Firmen zu vergleichen. Somit wird ein Benchmarking möglich – gesamtheitlich oder auf Stufe einer Reputationsdimension –, um die erzielten Ergebnisse sinnvoll einzuordnen und gezielte Massnahmen zu ergreifen.

Medienreputation für Industrieunternehmen von hoher Relevanz

«Die meisten Industriebetriebe sind Business-to-Business-Unternehmen, mit denen die breite Bevölkerung nur wenig in Kontakt kommt» sagt Katrin Frei, Geschäftsführerin von Pressrelations Schweiz. «Häufig sind die Medien die einzige Informationsquelle, über die sich die Bevölkerung zu den Aktivitäten, Erfolgen und Herausforderungen der Unternehmen informiert. Was Online- und Printmedien berichten, hat also einen entscheidenden Einfluss auf die Reputation der Unternehmen auch in der Schweizer Bevölkerung.»

Für Lukas Zihlmann, Geschäftsführer der Swissreputation.group ist Sichtbarkeit essenziell, um im Wettbewerb die Nase vorn zu haben: «Dabei geht es nicht nur um Arbeitsbedingungen und Karrierechancen. Mitarbeitende bevorzugen gut geführte, erfolgreiche, innovative und nachhaltig ausgerichtete Unternehmen. Insbesondere Industrie-unternehmen müssen deshalb in all diesen Bereichen überzeugend kommunizieren, gerade auch über die Medien.»

Kein Erfolg für christliche Agentur C vor Gericht

Die Agentur C hat auf juristischem Weg versucht, beim Thuner Verkehrsbetrieb STI Bus AG Werbung mit Bibelversen in den Bussen durchzusetzen. Das Bundesverwaltungsgericht ist nun wegen verpasster Frist auf eine Beschwerde der Agentur nicht eingetreten.

Agentur C verbreitet Bibelverse
Ein Megaposter der Agentur C im Zürcher Seefeld im Juli 2024. (Bild: Agentur-c.ch)

Die Agentur C verbreitet in der Schweiz Bibelverse auf Plakaten. Sie beauftragte ihre Vertragspartnerin APG|SGA 2022 bei der STI Bus AG Werbung in und auf Bussen platzieren zu lassen. Die Verkehrsbetriebe lehnten dies Ende August 2023 ab und verwiesen die Agentur auf ihren Vertrag mit der APG.

Sie hielten zudem fest, dass sie sich nicht veranlasst sehen, eine anfechtbare Verfügung zu erlassen, wie dies die Agentur gewünscht hatte.

Der Anwalt der Agentur gelangte in der Folge an das Amt für öffentlichen Verkehr und Verkehrskoordination des Kantons Bern, das sich nicht zur Sache äussern wollte. Dies geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Urteil des Bundesverwaltungsgerichts hervor.

Nicht zuständig

Die Rechtsverweigerungsbeschwerde beim Bundesamt für Verkehr (BAV) brachte die Agentur nicht weiter, denn das Amt ist für die Behandlung nicht zuständig und leitete den Fall ans Bundesverwaltungsgericht weiter.

Dieses ist nicht eingetreten, denn die Frist von 30 Tagen für die Übermittlung eines solchen Rechtsmittels ist abgelaufen. Das Gericht schreibt, dass die im August 2023 bereits anwaltlich vertretene Beschwerdeführerin nach dem Schreiben der STI Bus ihre Beschwerde hätte einreichen müssen. Nun steht noch der Gang ans Bundesgericht offen. (SDA/swi)

Was bedeutet eigentlich… «-ish»?

Benno Maggi befasst sich in seiner Kolumne «Was bedeutet eigentlich…?» mit Begriffen aus dem Marketing- und Kommunikationsbereich. Dieses Mal behandelt er die Endung «-ish».

Bedeutung von -ish

Ist ihnen das Anhängsel in der letzten Zeit auch begegnet? Gesprochen wird es: «isch». Und bedeutet leider nicht, was es in Schweizerdeutsch meint, sondern genau das Gegenteil. Die Schweizerdeutsche Form des Verbs «sein» in der dritten Person Präsenz, also er/sie/es «ist» – oder eben «isch», meint, das etwas ist. Definitiv. Unveränderbar. Die gleich ausgesprochene englische Nachsilbe «-ish» hingegen ist eine informelle Form für «ungefähr», «so ähnlich» oder «vielleicht». Die Endung wird mittlerweile so häufig verwendet, dass «Ish» als eigenständiges Wort betrachtet werden kann. Auf die Frage «Treffen wir uns um 8», kann man mit «Ish» antworten, um sich eine gewisse Flexibilität offen zu lassen.

Warum ist denn es grad in der Schweiz so hip geworden, alles plötzlich zu ver-ishen? Schweizerinnen und Schweizer sind doch gerade beim zeitlichen Einhalten von Verabredungen so pflichtbewusst und pünktlich, dass kein Raum für Unschärfen ist.

Wie gross genau dieses zeitliche Spektrum ist, hängt stark von der kulturellen Herkunft der jeweiligen Person ab. Für Menschen aus den USA oder Grossbritannien ist «-ish» gleichbedeutend wie das im deutschsprachigen Kulturraum verbreitete, «plus minus 10 Minuten». Wobei hier festzuhalten ist, dass Schweizerinnen und Schweizer gar dazu tendieren, zu früh zu erscheinen, um nicht unpünktlich zu sein, was aber mit Verlaub eben auch unpünktlich ist.

Apropos Unpünktlichkeit, gäbe es da noch die akademische Viertelstunde, die gerne von Akademikerinnen und Akademikern als Entschuldigung für Verspätungen vorgeschoben wird. Es ist eigentlich ein reiner Hinweis, dass Vorlesungen an Universitäten eine Viertelstunde später beginnen als angegeben – kann im privaten Rahmen aber etwas peinlich wirken. In lateinischen Ländern ist man da entspannter. Hier gilt die «hora latina», was bedeutet, dass alles bis 30 Minuten nach vereinbarter Zeit, voll in Ordnung ist. Und englischsprachige Menschen aus Indien sehen «-ish» gar als die Zeitspanne zwischen den Stunden. «Let’s say 8ish» meint also, dass das Treffen irgendwann zwischen 8.00 und 8.59 Uhr stattfinden wird.

Höhepunkt der Unverbindlichkeit

«-ish» bedeutet aber nicht nur Unpünktlichkeit, sondern eben auch Unverbindlichkeit. Während das schweizerische «isch» im Sinne von «sein» eine Verbindlichkeit darstellt, so ist das englische «-ish» genau das Gegenteil. Bist du gestresst? «-ish». Hast du viel zu tun? «-ish». Wie läufts? «-ish». Usw. Aber auch Adjektive werden mit der trendy Endung versehen. Und da wird es in der deutschsprachigen Anwendung problematisch. Während die Endung so etwas wie eine Metapher für Unverbindlichkeit geworden ist, wäre in unsicheren Zeiten doch gerade Verbindlichkeit wichtig. Was nützt es einem, wenn alles, das präsentiert und gewagt werden will, mit einem «-ish» neutralisiert wird? Gerade mal nichts. Dabei wäre es doch angesagt, dass Kunden und Kundenverantwortliche in den Agenturen ihre Entscheidungskompetenz stärken und klar Haltung beziehen, statt unpräzise Entscheidungen zu fällen, die cool tönen. Statt jede Beurteilung mit dem modischen Anhängsel zu versehen, lieber konsequent sein und klar sagen, wie es ist. Oder eben «isch».


Benno Maggi ist Mitgründer und CEO von Partner & Partner. Er lauscht seit über 30 Jahren in der Branche und entdeckt dabei für uns Worte und Begriffe, die entweder zum Smalltalken, Wichtigtun, Aufregen, Scrabble spielen oder einfach so verwendet werden können.

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