Geopolitik: Schweizer Unternehmen sind gefordert

Politische oder militärische Krisen, Handelsstreitigkeiten, Rohstoffkonflikte oder der Klimawandel: Geopolitische Entwicklungen sind für die Geschäftstätigkeit der meisten Schweizer Unternehmen zentral. Trotzdem ergreifen nur wenige Verwaltungsräte umfassende Massnahmen, um die Risiken zu erfassen und Szenarien zu erarbeiten.

Geopolitik: Schweizer Unternehmen schätzen die aktuellen geopolitischen Risiken als hoch ein. (Bild: Unsplash.com)
In der Geopolitik zeigen sich dramatische Veränderungen: Der Krieg in der Ukraine hat globale Folgen, die Rivalität zwischen China und den USA spitzt sich zu und die Rolle der Schweiz in Europa bleibt weiterhin ungeklärt. Auch die restriktiven Corona-Massnahmen in einzelnen Regionen Asiens und die weltweit hohe Inflation haben geopolitische Risiken verstärkt ins Blickfeld gerückt. Dies alles beschäftigt auch Schweizer Verwaltungsräte. Dennoch werden nur von wenigen auch konkrete Massnahmen ergriffen, wie der jüngste swissVR Monitor, erhoben von der Verwaltungsratsvereinigung swissVR, dem Beratungsunternehmen Deloitte und der Hochschule Luzern, festhält.

VR-Gremien rechnen mit hohen geopolitischen Risiken

Geopolitik ist für die exportorientierte Schweizer Wirtschaft grundsätzlich relevant. Denn viele Firmen sind von der Entwicklung in internationalen Märkten abhängig. Die aktuellen Unsicherheiten verstärken die hohe Bedeutung tendenziell noch: 59 Prozent der befragten VR-Mitglieder schätzen die geopolitischen Risiken für das eigene Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten als hoch oder sogar sehr hoch ein (siehe Grafik). Gleichzeitig trüben sich die Wirtschaftsaussichten ein: Rund ein Drittel der 420 Befragten rechnet für das kommende Jahr mit einer negativen Konjunkturentwicklung.
So schätzen Schweizer Verwaltungsräte die geopolitischen Risiken für ihr Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten ein. (Grafik: Deloitte)

Geopolitik: Keine Überreaktionen in Verwaltungsräten

Die grosse Mehrheit (93%) gibt an, dass ihr VR-Gremium grundsätzlich Massnahmen in Bezug auf geopolitische Risiken ergreift. Gut zwei Drittel der Verwaltungsräte (69%) diskutieren geopolitische Entwicklungen regelmässig und mehr als ein Drittel führt Szenarioanalysen durch (39%) oder nimmt Strategieanpassungen (35%) vor. Der Umstand, dass im Schnitt pro VR-Gremium lediglich zwei Massnahmen ergriffen werden, zeigt, dass viele Verwaltungsräte zwar wachsam sind und die geopolitischen Risiken im Auge behalten, jedoch angesichts der unsicheren Entwicklung nicht überreagieren bzw. die Planung von Massnahmen der Geschäftsleitung überlassen. «Wir erleben eine Zeitenwende – nicht nur in der Politik, sondern auch bei den Unternehmen. Die veränderten geopolitischen Realitäten erfordern in den Führungsetagen vieler Schweizer Unternehmen ein Umdenken. Die Politik muss bei strategischen Entscheidungen als neue zentrale Dimension zwingend mitberücksichtigt werden», sagt Reto Savoia, CEO Deloitte Schweiz.

Entwicklungen in der Geopolitik als Herausforderung und Chance

Beinahe alle Unternehmen (98%) stehen angesichts der aktuellen geopolitischen Entwicklungen vor Herausforderungen: Am häufigsten genannt werden die Verfügbarkeit und die Kosten von Rohstoffen und Energie (50%) sowie der Unterbruch von Lieferketten (48%). Hingegen sehen drei Viertel der befragten VR-Mitglieder (77%) auch Chancen in geopolitischen Entwicklungen. Darunter fallen hauptsächlich Produkt- und Dienstleistungsinnovationen (34%) sowie eine höhere Kosten- und Prozesseffizienz (30%). Die zunehmenden Herausforderungen auf den globalen Märkten erfordern grösseres Engagement hinsichtlich geopolitischer Risiken. Christoph Lengwiler, Dozent an der Hochschule Luzern, mahnt jedoch, nicht in Aktionismus zu verfallen: «In Krisensituationen besteht die Gefahr, dass im Verwaltungsrat operative Hektik entsteht. Die strategische Steuerung sollte jedoch stets Priorität haben. Der VR muss in Szenarien denken, Handlungsoptionen evaluieren und Impulse geben. Konkrete Massnahmen sollen dann durch die Geschäftsleitung eingeleitet werden.»

Hälfte der Unternehmen vom Ukraine-Krieg direkt betroffen

Trotz regelmässigem Austausch über geopolitische Entwicklungen wurden sieben von zehn Verwaltungsräten (71%) vom Ausbruch des Kriegs in der Ukraine und dessen umfassenden wirtschaftlichen Folgen überrascht. Lediglich knapp ein Fünftel der befragten VR-Mitglieder (19%) gibt an, dass geopolitische Risiken in Osteuropa und im Zusammenhang mit Russland bei Risikoeinschätzungen im eigenen Verwaltungsrat in den letzten Jahren thematisiert wurden. Direkt vom diesjährigen Angriff Russlands auf die Ukraine betroffen ist laut Befragung rund die Hälfte der Unternehmen (48%). Der Krieg in der Ukraine zwang zahlreiche Unternehmen dazu, Position zu beziehen. Das dürfte künftig vermehrt nötig sein: «Unternehmen werden künftig verstärkt damit konfrontiert sein, sich positionieren zu müssen. Um eine Entscheidung für oder gegen einen Markt treffen zu können, sind tiefgreifende Analysen und strategische Entscheide durch den Verwaltungsrat notwendig», ist Cornelia Ritz Bossicard, Präsidentin swissVR, überzeugt. Quellen: swissVR / Deloitte AG / Hochschule Luzern

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Pandemie war vor allem für junge Erwachsene belastend

Welchen Einfluss hat bzw. hatte die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Massnahmen auf unser persönliches Befinden? Und vor allem für wen? Das wollte Marketagent.com Schweiz in einer aktuellen, repräsentativen Umfrage wissen. Sie wurde vom 7. bis 16. Juli 2022 in der Deutsch- und Westschweiz durchgeführt. Dabei wurden 1’036 Personen im Alter von 14 bis 74 Jahren befragt. Die […]

Corona-Pandemie
(Foto: Unsplash)

Welchen Einfluss hat bzw. hatte die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Massnahmen auf unser persönliches Befinden? Und vor allem für wen? Das wollte Marketagent.com Schweiz in einer aktuellen, repräsentativen Umfrage wissen. Sie wurde vom 7. bis 16. Juli 2022 in der Deutsch- und Westschweiz durchgeführt. Dabei wurden 1’036 Personen im Alter von 14 bis 74 Jahren befragt.

Die Resultate bestätigen, dass die Corona-Massnahmen mit ihren zum Teil tiefgreifenden Veränderungen im Alltag für viele eine Herausforderung waren. Das gilt vor allem für eine Altersgruppe, die bislang in der öffentlichen Diskussion oft unter dem Radar geblieben ist: die jungen Erwachsenen.

Die 20- bis 29-Jährigen kämpfen an mehreren Fronten

So sagt über die Hälfte (52 Prozent) der 20- bis 29-Jährigen, dass für sie die Pandemie psychisch belastend gewesen sei. Das sind 14 bis 24 Prozentpunkte mehr als bei allen anderen Altersklassen.

«Über die Gründe kann man nur mutmassen», sagt Cornelia Eck, Geschäftsführerin Marketagent.com Schweiz, und führt aus: «Viele stehen in diesem Alter vor einem neuen Lebensabschnitt, beginnen ihr Studium, positionieren sich im Beruf. Das ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt, auf zwischenmenschliche Kontakte und den Austausch mit Kommilitonen und Gleichaltrigen verzichten zu müssen».

Kommt hinzu, dass in dieser Altersgruppe Partnerschaften und Beziehungen in der Regel ebenfalls erst aufgebaut und gefestigt werden, was angesichts der Isolierung und eingeschränkten Möglichkeiten schwieriger umzusetzen ist. So zumindest lassen sich die Resultate interpretieren: So sagt ein Fünftel der jungen Erwachsenen (21 Prozent), dass die Pandemie ihre Beziehung negativ beeinflusst habe.  Dieser Anteil ist signifikant höher als bei den 50- bis 74-Jährigen (9 Prozent) und in der Tendenz auch höher als bei den 30- bis 49-Jährigen (16 Prozent) und den unter 20-Jährigen (17 Prozent).

Teenager: Zurückgeworfen auf die Familie

Was den Kreis der Familie betrifft, zeigt sich ein etwas anderes Bild. Hier sind es vor allem die unter 20-Jährigen, die Mühe bekunden. Das überrascht nicht allzu sehr, ist dies doch das Alter, in dem die Jugendlichen neue, soziale Kontakte suchen und sich vom Elternhaus abgrenzen. Stattdessen sahen sie sich in der Pandemie auf die Familie zurückgeworfen. 38 Prozent von ihnen geben an, dass Corona das Zusammenleben in der Familie negativ beeinflusst habe.

Für die Vertreter jener Altergruppen, die am ehesten Teenager zu Hause haben dürften, verhält sich dies hingegen nicht so. Hier ist der Anteil deutlich geringer (30- bis 49-Jährige: 17 Prozent; 50- bis 74-Jährige:15 Prozent).

Kaum Einfluss auf körperliches Wohlbefinden

Für eine Mehrheit von 53 Prozent  beeinträchtigte laut eigener Einschätzung die Pandemie das physische Wohlbefinden nicht. Das gilt vor allem für die 30- bis 49-Jährigen sowie für die 50- bis 74-Jährigen (52 Prozent bzw. 61 Prozent). Schaut man aber, wer sich körperlich negativ beeinflusst sah, fällt erneut der vergleichsweise hohe Anteil bei den jungen Erwachsenen auf. Ein Drittel der 20- bis 29-Jährigen (34 Prozent) sagt, dass Corona ihr körperliches Wohlbefinden negativ beeinflusst habe, während dies beispielsweise «nur» ein Viertel (25 Prozent) der 30- bis 49-Jährigen sagt.

Was die berufliche Situation betrifft, so sieht eine Mehrheit von 55 Prozent keinen Einfluss. Für einen Fünftel der Befragten (21 Prozent) hat sich die berufliche Situation sogar positiv ausgewirkt. Hier wird die Flexibilisierung der Arbeitsmodelle von vielen begrüsst worden sein.

Servicequalität bei Bike-Sharing verbessern

Bike-Sharing ist inzwischen vielerorts Alltag geworden, und gewiss haben Sie sie auch schon in verschiedenen Schweizer Städten gesehen: Elektro-Fahrräder oder E-Scooter in knalligen Farben, die sich an Bahnhöfen und anderen öffentlichen Orten – meistens per App – benutzen lassen, um mal schnell von A nach B zu kommen. Nur: Oft genug werden diese Vehikel nach […]

Bike-Sharing
Gewohntes Bild in den Städten: Fahrräder von Bike-Sharing-Anbietern. (Bild: Pixabay.com)

Bike-Sharing ist inzwischen vielerorts Alltag geworden, und gewiss haben Sie sie auch schon in verschiedenen Schweizer Städten gesehen: Elektro-Fahrräder oder E-Scooter in knalligen Farben, die sich an Bahnhöfen und anderen öffentlichen Orten – meistens per App – benutzen lassen, um mal schnell von A nach B zu kommen. Nur: Oft genug werden diese Vehikel nach der Benutzung irgendwo abgestellt, etwa auf Trottoirs, in Hauseingängen oder sonstwo im öffentlichen Raum. Dort werden sie häufig zu einem Ärgernis für andere Verkehrsteilnehmer oder für Anwohner. Und sie müssen von den Citybike-Anbietern aufwändig wieder eingesammelt werden.

Die Erwartungen der Nutzer an Bike-Sharing sind vielfältig: Sie wollen ein Fahrzeug, das schnell verfügbar und funktionsfähig ist. Und sie wollen es dort, wo für sie ein Bedarf besteht, d.h. nicht nur an Bahnhöfen, sondern beispielsweise auch bei Konzertsälen, Sportstadien oder Restaurants, um von dort schnell und sicher nach Hause zu kommen. Eine Studie der Norwegischen Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität (NTNU) in Trondheim hat sich deshalb mit der Frage befasst, wie Städte und Anbieter von Bike-Sharing den Service und auch die Verkehrslenkung verbessern können.

Wie auf ein bewegliches Ziel schiessen

Fahrräder oder E-Scooter dort bereitzustellen, wo und wann die Menschen sie brauchen, ist eine Herausforderung. Das Problem wird als dynamisch beschrieben, weil es sich ständig ändert, und als stochastisch, weil es sich auf zufällige und oft schwer vorhersehbare Weise ändert. Steffen Bakker, ein Forscher am NTNU-Department für Industrieökonomie und Technologiemanagement, erklärt dies wie folgt: „Die Nutzer des Bike-Sharing-Systems holen ihre Fahrräder an einem Ort ab und bringen sie dann an einen anderen Ort. Dann ändert sich der Zustand des Systems, weil die Fahrräder plötzlich nicht mehr dort stehen, wo sie ursprünglich standen, das ist der dynamische Teil“, sagte er. „Hinzu kommt, dass man nicht weiss, wann die Kunden die Fahrräder abholen und wo sie sie abstellen. Das ist der stochastische Teil. Wenn man also zu Beginn des Tages planen will, weiss man nicht, was passieren wird.“ Das sei wie das Schiessen auf ein bewegliches Ziel. Das bedeutet: Erwünscht ist ein System, mit dem sich genauere Vorhersagen treffen lassen, wo und wann ein erhöhter Bedarf für Fahrräder und E-Scooter besteht. Bakker und seine Forscher-Kolleginnen und -Kollegen haben deshalb ein Optimierungsmodell entwickelt, das den Betreibern von Bike-Sharing Empfehlungen abgibt, wie sie die Fahrräder und Scooter sowie auch ihre Servicefahrzeuge disponieren sollen. Es geht darum, den Prozess des sog. «Rebalancings», also das Einsammeln und Transportieren von Fahrrädern von einer Abstellstation zu einer anderen, zu verbessern.

Die Teile richtig zusammenfügen

Die norwegischen Forscher führten zu diesem Zweck in Trondheim einen Pilotversuch durch. „Damit wollen wir bestehende Citybike-Systeme als Testbasis nutzen und durch die Entwicklung neuer Entscheidungshilfen die Effizienz der Rebalancing-Teams um 30 % und die Lebensdauer der Fahrräder um 20 % erhöhen“, so Jasmina Vele, Projektleiterin bei Urban Sharing, der am Forschungsprojekt beteiligten Bike-Sharing-Firma. „Dies kann durch bessere Entscheidungen in Bezug auf das Rebalancing und die präventive Wartung erreicht werden, was zu einer großen Kostenreduzierung in den bestehenden städtischen Fahrradsystemen führen wird.“ Mit Hilfe des Optimierungsmodells, das sich noch in der Entwicklungsphase befindet, kann den Fahrern der Servicefahrzeuge jedes Mal, wenn sie an einer Fahrradstation ankommen, ein neuer Plan übermittelt werden.

Genau das ist der knifflige Teil. Es sei wichtig, nicht zu kurzsichtig zu sein und sich nur auf den aktuellen Zustand des Systems zu konzentrieren, sagt Bakker, vor allem, wenn zu erwarten sei, dass bestimmte Stationen in der nächsten Stunde oder so mehr Nachfrage haben werden. „Es ist sehr komplex, weil es ein grosses System ist“, sagt er. „Vielleicht wird es in einer Stunde eine grosse Nachfrage an der Station geben. Man möchte also schon einige Fahrräder dorthin bringen. Gleichzeitig kann es aber auch Bahnhöfe geben, die jetzt fast leer sind und Fahrräder brauchen. Man muss also einen Kompromiss finden.“

Bike-Sharing modellieren mit digitalem Zwilling

Bakker und seine Kollegen arbeiten mit dem Fachbereich Informatik der NTNU zusammen, um einen „digitalen Zwilling“ oder eine Computersimulation der Systeme zu erstellen. Damit können sie verschiedene Modelle testen und verschiedene Ansätze ausprobieren, ohne sie in der realen Welt testen zu müssen. Erste Tests haben gezeigt, dass das von der Gruppe erstellte Modell die Anzahl der Probleme (d. h. entweder zu wenig Fahrräder an der Stelle, an der der Benutzer eines haben möchte, oder zu viele Fahrräder, so dass der Benutzer sein Fahrrad nicht abstellen kann) um 41 % verringern kann, verglichen mit dem Verzicht auf eine Neugewichtung.

Das Team rund um Steffen Bakker hat auch an einer Komponente des Optimierungsmodells gearbeitet, dem sog. Kritikalitäts-Score. Ein Kritikalitäts-Score ist im Grunde eine Punktzahl, die den verschiedenen Bike-Sharing-Parkplätzen auf der Grundlage der Anzahl der Fahrräder, die sie derzeit enthalten oder benötigen, zugewiesen wird. Diese Werte sind relativ einfach zu berechnen und können den Fahrern während ihrer Fahrt durch die Stadt zur Verfügung gestellt werden, um die Anzahl der Fahrräder an jeder Station auszugleichen. „Es ist eine Punktzahl, die dem Servicefahrer sagt, welche Station er unbedingt aufsuchen sollte“, so Bakker. „Damit können wir etwas anbieten, das zwar nicht das Beste ist, aber wahrscheinlich gut und viel besser als das, was Bike-Sharing-Unternehmen aktuell zur Verfügung haben.“ Jasmina Vele von Urban Sharing bestätigt denn auch, dass der Einsatz diese Art von Optimierungsmodellen dazu beitragen kann, Bike-Sharing zu einem wichtigen Bestandteil des städtischen Verkehrs zu machen. „Die Vision von Urban Sharing für die Mobilität der Zukunft ist ein Verkehrssystem, das reaktionsfähig und anpassungsfähig ist. Durch den Einsatz von Daten und Algorithmen für maschinelles Lernen/Optimierung können wir das Beste aus traditionellen und modernen Verkehrssystemen kombinieren und ein ressourceneffizientes System schaffen, das auf die Nachfrage reagiert und sich an die individuellen Bedürfnisse der Nutzer anpasst“, so Vele.

Die Forschungsarbeit wurde im European Journal of Operational Research veröffentlicht. Quelle: Techexplore.com

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Neuer Leiter Audit bei der Zürcher Kantonalbank

Dr. Jörg Steinger wird bei der Zürcher Kantonalbank ZKB zum Nachfolger von Walter Seif berufen, der die interne Revision seit 2015 leitet und die Bank am 30. Juni 2023 verlassen wird. Um einen geordneten Übergang sicherzustellen, wird Dr. Jörg Steinger bereits am 1. April 2023 als neuer Leiter Audit in die Bank eintreten, wie die […]

Zürcher Kantonalbank
Designierter neuer Leiter Audit bei der Zürcher Kantonalbank: Dr. Jörg Steinger. (Bild: ZKB)

Dr. Jörg Steinger wird bei der Zürcher Kantonalbank ZKB zum Nachfolger von Walter Seif berufen, der die interne Revision seit 2015 leitet und die Bank am 30. Juni 2023 verlassen wird. Um einen geordneten Übergang sicherzustellen, wird Dr. Jörg Steinger bereits am 1. April 2023 als neuer Leiter Audit in die Bank eintreten, wie die ZKB mitteilt.

Für starke Corporate Governance

«Wir freuen uns sehr, dass wir Dr. Jörg Steinger für diese verantwortungsvolle Aufgabe gewinnen konnten. Er ist ein anerkannter Experte im Bereich internes Audit und eine ausgewiesene Führungspersönlichkeit, die zudem über eine breite Erfahrung in verschiedenen Banken verfügt», sagt Dr. Jörg Müller-Ganz, Präsident des Bankrats der Zürcher Kantonalbank. «Im Rahmen eines mehrstufigen Selektionsverfahrens hat der Bankrat interne und externe Kandidatinnen und Kandidaten sorgfältig evaluiert. Dr. Jörg Steinger bringt alle Voraussetzungen mit, um die starke Corporate Governance der Zürcher Kantonalbank weiterzuführen und zukünftige Herausforderungen anzugehen. Seine grosse Erfahrung in der Finanzbranche und im Bereich Digitalisierung wird ihm dabei zugutekommen.»

Von Vontobel zur ZKB

Dr. Jörg Steinger blickt auf über 30 Jahre in der internen Revision zurück. Seit 2013 war er Leiter Internal Audit bei Vontobel. Zuvor war er während rund 15 Jahren bei der Luzerner Kantonalbank, zuerst als Leiter Interne Revision und anschliessend als Leiter Risk & Process Management. Von 1994 bis 1999 war er im Internal Audit der Schweizerischen Kreditanstalt respektive der Credit Suisse Group tätig. Er hat an der Hochschule St. Gallen über Digitalisierung im Internal Audit promoviert und verfügt über einen Abschluss als Eidg. Dipl. Wirtschaftsprüfer. Dr. Jörg Steinger ist Schweizer Staatsbürger.

Als Leiter Audit dem Bankrat unterstellt

Das Audit ist mit über 50 Fachspezialistinnen und -spezialisten verantwortlich für die interne Revision der Zürcher Kantonalbank. Es unterstützt den Bankrat in der Wahrnehmung seiner gesetzlichen Aufsichts- und Kontrollpflichten und nimmt die ihm vom Bankrat übertragenen Überwachungsaufgaben wahr. Insbesondere beurteilt das Audit unabhängig und objektiv die Angemessenheit und Wirksamkeit der internen Kontroll- und Risikomanagementprozesse und trägt zu deren Verbesserung bei. Das Audit ist dem Präsidium des Bankrats unterstellt.

Quelle: Zürcher Kantonalbank

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Markenkampagne versalzt Salt das Top-Ergebnis

Der Umsatz legte in den ersten sechs Monaten um 4,2 Prozent auf 520,2 Millionen Franken zu, wie die Salt-Muttergesellschaft Matterhorn Telecom am Donnerstag im Semesterbericht bekannt gab. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) kletterte um 3,8 Prozent auf 264,7 Millionen Franken. Dabei wurde der EBITDA von den Ausgaben für eine nationale Markenkampagne im Mai […]

Salt UmsatzwachstumDer Umsatz legte in den ersten sechs Monaten um 4,2 Prozent auf 520,2 Millionen Franken zu, wie die Salt-Muttergesellschaft Matterhorn Telecom am Donnerstag im Semesterbericht bekannt gab. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) kletterte um 3,8 Prozent auf 264,7 Millionen Franken. Dabei wurde der EBITDA von den Ausgaben für eine nationale Markenkampagne im Mai gebremst.

Der Reingewinn der Salt-Muttergesellschaft Matterhorn Telecom sank im ersten Semester deutlich auf 52,8 Millionen Franken von 92,8 Millionen Franken vor einem Jahr. Der markante Rückgang ist allerdings auf den Verkauf von Handyantennenmasten vor einem Jahr zurückzuführen, der damals einen Einmalgewinn von 48,2 Millionen Franken in die Kasse gespült und damit das Ergebnis nach oben gedrückt hatte.

Deutliches Kundenwachstum

Operativ lief es rund: Der drittgrösste Telekomanbieter der Schweiz ist in allen drei Geschäftsfeldern gewachsen. Im Mobilfunk konnte Salt im ersten Halbjahr netto 42’800 neue Abokunden gewinnen. Alleine im zweiten Quartal gelang der stärkste Kundenzuwachs seit zehn Jahren, wie Salt schrieb.

Dies führte per Ende Juni zu einer Abonnentenzahl von 1,419 Millionen. Damit hat das Unternehmen des französischen Telekomunternehmers Xavier Niel die Grenze von 1,4 Millionen Abokunden geknackt. Auch beim Breitbandinternet- und TV-Angebot sowie beim Mobilfunk für Firmenkunden habe die positive Dynamik angehalten.

Zum Vergleich: Die Swisscom hat im ersten Halbjahr netto rund 72’000 zusätzliche Abokunden im Mobilfunk anlocken können, Sunrise gar 92’000.

Alle drei Anbieter haben damit über 200’000 Neukunden in den ersten sechs Monaten gewonnen. Ein Grund sei das Bevölkerungswachstum der Schweiz, sagte Salt-Chef Pascal Grieder am Rande der Medienkonferenz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Ein weiterer Grund sei die zunehmende Nutzung von mehreren mobilen Geräten und damit auch SIM-Karten.

Angriff auf Swisscom und Sunrise bei KMU

Bei den Mikro- und Kleinunternehmen will Salt nun die Konkurrenten Swisscom und Sunrise auch im Festnetz angreifen. Dazu lanciert die Nummer drei ein neues Breitband- und Festnetztelefonieangebot, das mit deutlich billigeren Preisen den beiden Wettbewerbern KMU-Kunden abjagen will.

Bei den im Juli gestarteten neuen Abos für Privatkunden sei die Nachfrage sehr gut, sagte Grieder. Die Roamingeinnahmen lägen indes trotz dem Reiseboom in diesem Sommer immer unter dem Vor-Coronaniveau und dürften dieses auch nicht mehr erreichen.

Denn einerseits gebe es mehr Abos, die Roamingpakete enthielten, sagte Grieder. Andererseits würden Kunden ohne Roamingpakete im Ausland zurückhaltender ihre mobilen Geräte benutzen. „Deshalb gehen wir davon aus, dass der Roamingpeak hinter uns liegt“, sagte der Salt-Chef.

Streit mit Bakom beigelegt

Der Streit mit dem Bundesamt für Kommunikation (Bakom) wegen zu hohen Roaminglimiten, die nach der Rückkehr aus dem Ausland zu Rechnungsschocks führten, sei vorbei. Man habe die Limite in den Voreinstellungen auf 250 Franken gesenkt, sagte Grieder. Bei den neuen Abos sei die Limite gar auf Null. Da müsse der Kunde zuerst ein Roamingpaket kaufen, sonst könne er im Ausland nicht mit seine Handy surfen.

Konsumentenschützer hatten Salt im letzten Jahr bei den Roamingtarifen Rechtsbruch vorgeworfen. Das Bakom hatte dem Telekomanbieter mit einer Verfügung gedroht, wenn Salt nicht eingelenkt hätte.

Für die Zukunft zeigt sich Grieder optimistisch: «Wir hatten ein sehr gutes erstes Halbjahr und haben ein gutes Momentum in die zweite Jahreshälfte mitgenommen.»

Noch nicht gelöst ist der Streit zwischen der Swisscom und der Eidgenössischen Wettbewerbskommission Weko um die Art des Glasfaserausbaus. Die Weko hat den Ausbau der Swisscom gestoppt, was auch Salt betrifft, das mit der Swisscom einen Zusammenarbeitsvertrag abgeschlossen hat. Dadurch kann Salt eine sechsstellige Zahl an Glasfaseranschlüssen nicht in Betrieb nehmen. (sda.)

Swiss Marketing: 386 Marketing- und 272 neue Verkaufsfachleute

  Die beiden Präsidenten der Prüfungskommissionen der eidg. Berufsprüfung Marketing- und Verkaufsfachleute, Robert Wernli (MFL) und Christoph Portmann (VFL), übergaben am Freitag 19. August im Hotel Storchen in Zürich den Swiss Marketing-Award für die Jahrgangsbesten der jeweiligen Berufsprüfung. Total haben dieses Jahr 955 Personen die Prüfungen für Marketing- und Verkaufsfachleute absolviert. Umgekehrte Geschlechterverteilung Von den […]

Swiss Marketing-Award 2024
V.l.n.r.: Robert Wernli, Anette Barbara Meyer, Samuel Florian Saladin, Christoph Portmann

 

Die beiden Präsidenten der Prüfungskommissionen der eidg. Berufsprüfung Marketing- und Verkaufsfachleute, Robert Wernli (MFL) und Christoph Portmann (VFL), übergaben am Freitag 19. August im Hotel Storchen in Zürich den Swiss Marketing-Award für die Jahrgangsbesten der jeweiligen Berufsprüfung. Total haben dieses Jahr 955 Personen die Prüfungen für Marketing- und Verkaufsfachleute absolviert.

Umgekehrte Geschlechterverteilung

Von den 521 Prüflingen bei der Berufsprüfung «Marketingfachleute» betrug der weibliche Anteil  70,1 Prozent.  Ein  genau  umgekehrtes Bild zeigte sich an der Berufsprüfung «Verkaufsfachleute». Von 434 aller Kandidierenden waren 68,4 Prozent männlich.

Erfolgsquote zeigt hohes akademisches und praktisches Niveau

Bei den Marketingfachleuten durften sich 386 oder 74 Prozent, und bei den Verkaufsfachleuten 272 Kandidat:innen, knapp 63 Prozent, über ein positives Ergebnis freuen. Diese Quote zeigt das hohe akademische und praktische Niveau der eidgenössischen Fachprüfungen.

Swiss Marketing, die beiden Prüfungspräsidenten und alle an den Prüfungen beteiligten Personen gratulieren allen Absolvent:innen und speziell den Jahrgangsbesten herzlich zu ihren verdienten eidgenössischen Fachausweisen.

Swiss Marketing ist der führende Berufs- und Fachverband für in Marketing und Verkauf. Er bündelt das Fachwissen von rund 2’000 Fach- und Führungskräften aus unterschiedlichen Branchen. Swiss Marketing ist zudem der Trägerverein für die Berufs- und höheren Fachprüfungen in Marketing und Verkauf.


Weiere Informationen auf swissmarketing.ch

IT-Beschaffungskonferenz: Vorbildfunktion der Verwaltung bei öffentlichen Vergaben

Die jährlich durchgeführte IT-Beschaffungskonferenz wurde vom Institut Public Sector Transformation der Berner Fachhochschule BFH und dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Bern organisiert, in Kooperation mit dem Bereich Digitale Transformation und IKT-Lenkung (DTI) der Bundeskanzlei, dem Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL), Digitale Verwaltung Schweiz (DVS) sowie den Vereinen swissICT und CH Open. Der Anlass […]

IT-Beschaffungskonferenz
Plenum an der IT-Beschaffungskonferenz: Rika Koch, Matthias Stürmer. Daniel Markwalder, Bertrand Loison. (Bild: BFH)

Die jährlich durchgeführte IT-Beschaffungskonferenz wurde vom Institut Public Sector Transformation der Berner Fachhochschule BFH und dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Bern organisiert, in Kooperation mit dem Bereich Digitale Transformation und IKT-Lenkung (DTI) der Bundeskanzlei, dem Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL), Digitale Verwaltung Schweiz (DVS) sowie den Vereinen swissICT und CH Open. Der Anlass richtete sich an Beschaffende, Berater und Beraterinnen, Jurist/-innen und Fachpersonen, die im Bereich des öffentlichen Beschaffungswesens tätig sind.

Gezielt Nachhaltigkeit fördern mit neuen Kriterien des Vergaberechts

Die öffentliche Beschaffung von Gütern der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) ist komplex. Beschaffende von ICT-Geräten müssen stets abwägen zwischen den gesetzlichen sozialen und ökologischen Mindestanforderungen, steigenden Erwartungen an die Produkte und den Kostendruck der Auftraggeberin. Dabei werden geltende Standards kaum kontrolliert und Nachhaltigkeit spielte in der Abwägung bisher keine bedeutende Rolle. Dies könnte sich nun ändern.

Neue Chancen durch Gesetzesrevision des öffentlichen Beschaffungsrechts

Mit der aktuellen Revision des Bundesgesetzes über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB) können Beschaffende nicht nur zusätzliche Nachhaltigkeitsanforderungen als Ausschlusskriterien definieren, sondern auch die Innovation und die bessere Lebenszyklusbilanz im Rahmen der Ermittlung des vorteilhaftesten Angebots belohnen. Zudem kann die Einhaltung insbesondere von Mindeststandards besser überprüft werden. Wie diese Kriterien bei Ausschreibungen tatsächlich genutzt werden und wie
gross der Einfluss in der Praxis tatsächlich ist, war Kern der Diskussion unter eingeladenen Expertinnen und Experten.

Einige Erkenntnisse der IT-Beschaffungskonferenz

Dr. Peter Pawlicki von Electronic Watch, Vertreter einer Monitoring Organisation, stellt «eine grosse Nachfrage nach industrieunabhängiger Kontrolle vertraglicher Verpflichtungen zur Einhaltung von menschen- und arbeitsrechtlichen Standards» fest. Ein weiterer vielversprechender Lösungsansatz ist die Nutzung von digitalen Lösungen, die den Beschaffungsprozess durchgängig unterstützen und so grosses Potenzial haben, nicht nur Effektivität und Effizienz im Einkauf, sondern auch die Durchsetzung und Sicherung der Einhaltung von rechtlichen Vorgaben zu unterstützen.

Wie kann die Umsetzung des neuen Rechts so erfolgen, dass ein echter Change greifbar wird? Sowohl aus dem WTO-Panel als auch der Fachsession zur nachhaltigen Beschaffung konnte als Erkenntnis mitgenommen werden, dass die Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Auftraggeberseite und den Wirtschaftsverbänden
der IT-Branche das Thema Nachhaltigkeit im IT-Bereich entscheidend vorwärtsbringen kann. Anschaulich zeigt dies das Beispiel der Verhandlungen zwischen dem Innenministerium und dem IT-Branchenverband BITKOM in Deutschland.

Weitere Informationen

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Was bedeutet eigentlich… «KuZu»?

Wer bei den vier Buchstaben an invasive Neophyten oder an ein japanisches Heilmittel denkt, liegt nicht ganz falsch, sollte sich aber schleunigst mit der Bedeutung des gleichnamigen Akronyms vertraut machen. Die KuZu, oder ausgeschrieben Kundenzufriedenheit, wird derzeit zwar überall erhoben, aber leider in der Branche meist wie invasive Neophyten behandelt. Warum eigentlich? Es gibt Parallelen […]

Kundenzufriedenheit KuZu

Wer bei den vier Buchstaben an invasive Neophyten oder an ein japanisches Heilmittel denkt, liegt nicht ganz falsch, sollte sich aber schleunigst mit der Bedeutung des gleichnamigen Akronyms vertraut machen. Die KuZu, oder ausgeschrieben Kundenzufriedenheit, wird derzeit zwar überall erhoben, aber leider in der Branche meist wie invasive Neophyten behandelt. Warum eigentlich?

Es gibt Parallelen zwischen der Pflanze und dem Zustand der Kundenzufriedenheit in der Branche. Fangen wir bei der Pflanze an: Kuzu, lateinisch Pueraria lobata, ist eine aus Japan stammende Kletterpflanze ähnlich unserer heimischen Wicke, aber viel kräftiger. In den USA wurde sie ursprünglich auch als Mittel zur Bekämpfung der Bodenerosion eingesetzt, womit eine weitere Analogie zur Kundenzufriedenheit offensichtlich wird, denn erodiert diese, erodiert das Business. Deshalb lieber messen als glauben.

Warum KuZu heilsame Wirkung hat

Wer also in der Produktgestaltung, dem Marketing und dem Vertrieb die Kundenzufriedenheit ernst nimmt, der setzt zuallererst bei den Wünschen und Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden an. Im Idealfall ist Fokussierung auf die Kundinnen und Kunden direkt in die Unternehmensphilosophie integriert; in der Praxis ist es aber oft eher eine zähe Bemühung, sich von der eigenen Nabelschau lösen zu müssen.

Zurück zur Pflanze Kuzu. Sie ist so invasiv, dass sie mittlerweile auch «Mile-a-Minute» genannt wird. Sie wächst nämlich mit einer Geschwindigkeit von einem Meter pro Tag und überwuchert alles, was ihr in die Quere kommt. Die Messungen der KuZu kommen zwar auch schnell voran, aber danach ist meist Schluss. Vielleicht wird da und dort nach einer Kundenumfrage ein Customer Experience oder ein Customer Centricity Manager eingestellt, aber selten mehr. Die Blätter, Wurzeln und Bohnen der Kuzu-Pflanze beinhalten heilkräftige Stoffe oder können als Energy-Food verwendet werden.

Beides würde auch im Akronym KuZu stecken und wäre für Unternehmen genauso heilend. Echte Kundenzentrierung verlangt nämlich, dass der Kunde immer im Mittelpunkt von Entscheidungen steht, die mit dem Erbringen einer Leistung oder der Bereitstellung von Produkten zu tun haben. Wer das schafft, erhöht die Kundenzufriedenheit und das kann Wunder bewirken. Was den Betriebswirten also der CLV (Customer Lifetime Value) ist, müsste den Marketer der CCS (Customer Centricity Score) sein. Ersteres ist jene Kennzahl, die den Deckungsbeitrag beschreibt, den ein Kunde während seines gesamten Daseins als Kunde für ein Unternehmen realisiert, abzüglich Akquisitions-, Haltungs- und Wiederherstellungskosten. Zweiteres beschreibt, was ihn dazu bewegt, überhaupt Kunde zu sein.

Bei erfolgreichen Unternehmen ist die KuZu kein isolierter Messwert des Marketings, sondern eine strategische Grundhaltung, welche das Gesamtunternehmen durchfliesst. Deshalb misst, wer wirklich kundenzentriert sein will, die KuZu sowohl von innen (wie kundenfreundlich sind wir) wie auch von aussen (wie kundenfreundlich werden wir wahrgenommen). Nächstes Mal also bitte mitmachen und nicht wegklicken, aufhängen oder wegschmeissen, wenn sie als Kundin, Kunde oder Mitarbeitende nach ihrer Zufriedenheit gefragt werden. Vielleicht stoppen sie damit die Erosion ihres Business.


Benno Maggi ist Mitgründer und CEO von Partner & Partner. Er lauscht seit über 30 Jahren in der Branche und entdeckt dabei für uns Worte und Begriffe, die entweder zum Smalltalken, Wichtigtun, Aufregen, Scrabble spielen oder einfach so verwendet werden können.

Erfolgreiche NDT-CE-Conference zur zerstörungsfreien Prüfung im Bauwesen

Das Internationale Symposium zur Zerstörungsfreien Prüfung im Bauwesen, die NDT-CE-Conference, findet alle drei Jahr weltweit ausgewählten Standorten statt. Dieses Jahr durfte der SVTI am 16. bis 18. August 2022 als Gastgeber und Organisator durch den Anlass führen. Die Konferenz mit über 160 Vorträgen, Poster-Sessions, Podiumsdiskussionen, Pre-Conference-Workshops hatte zum Ziel, einen Beitrag zur kontinuierlichen Entwicklung der […]

NDT-CE-Conference
Teilnehmende an der Eröffnung NDT-CE-Conference. (Bild: SVTI)

Das Internationale Symposium zur Zerstörungsfreien Prüfung im Bauwesen, die NDT-CE-Conference, findet alle drei Jahr weltweit ausgewählten Standorten statt. Dieses Jahr durfte der SVTI am 16. bis 18. August 2022 als Gastgeber und Organisator durch den Anlass führen. Die Konferenz mit über 160 Vorträgen, Poster-Sessions, Podiumsdiskussionen, Pre-Conference-Workshops hatte zum Ziel, einen Beitrag zur kontinuierlichen Entwicklung der Bauwerksdiagnostik zu leisten. Dem internationalen Publikum wurde eine Plattform für den Austausch zu dem aktuellen Stand der ZfP-Technologien und Perspektiven für zukünftige Initiativen geboten. 

Ein Auszug aus dem Tagungsprogramm präsentiert sich wie folgt:

  • Bauwerksdiagnostik mit zerstörungsfreien Prüfverfahren wie Ultraschall und Radar
  • Künstliche Intelligenz zur Datenauswertung
  • Digitale Bauwerksmodelle
  • Fallstudien zu Bauwerksschäden und diagnostischen Möglichkeiten

Ein Höhepunkt der Veranstaltung bildete das Start-up Innovation Special, das das hohe Mass an Innovation und Unternehmertum auf dem Gebiet der zerstörungsfreien Prüfung im Bauwesen zeigte.

Die Konstellation, dass an der NDT-CE-Conference jeweils Professor/-innen, Wissenschaftler/-innen, Doktorand/-innen und Ingenieur/-innen auf Gerätehersteller/-innen und Produktmanager/-innen wie auch auf Architekt/-innen und Planer/-innen treffen, bestätigte auch in der Durchführung 2022, dass nachhaltiges Bauen Hand in Hand gehen muss mit modernen Qualitätssicherungstools sowie datenbasiertem Assetmanagement. Auch sind gerade beim Bauen im Bestand zuverlässige Technologien zur Diagnostik und Bewertung der Baustruktur entscheidend.

Weitere Informationen zum Anlass

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Buchtipp: Sicherheit beim Aufbau eines Controllings mithilfe von Canvas

Das neue, eben erschienene Buch „Controlling Canvas“ aus dem Haufe-Verlag bietet Unterstützung beim Aufbau und der Durchführung eines ziel- und ergebnisorientierten Controllings. Gründer:innen und Führungskräfte erfahren alles über die neue Methodik und den (grafischen) Aufbau des Controlling-Model Canvas und lernen anhand von fünf Fallbeispielen die unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten kennen. Aufbauend auf dem Geschäftsmodell des konkreten Unternehmens […]

Controlling Canvas Start-ups
Ein neuer Controlling-Leitfaden für neue Geschäftsmodelle, Start-ups und Gründer:innen ist im Haufe Verlag erschienen. (Bild: Haufe)

Das neue, eben erschienene Buch „Controlling Canvas“ aus dem Haufe-Verlag bietet Unterstützung beim Aufbau und der Durchführung eines ziel- und ergebnisorientierten Controllings. Gründer:innen und Führungskräfte erfahren alles über die neue Methodik und den (grafischen) Aufbau des Controlling-Model Canvas und lernen anhand von fünf Fallbeispielen die unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten kennen. Aufbauend auf dem Geschäftsmodell des konkreten Unternehmens erhält das Buch einen leicht verständlichen Leitfaden, der keine speziellen Vorkenntnisse im Controlling erfordert.

Vom generellen Nutzen des Controllings über die Identifikation jeweils einschlägiger Erfolgsfaktoren führt das Buch auf den Controlling Canvas hin und hilft, das notwendige Controlling für das konkrete Unternehmen zu bestimmen. Hinweise für die Einführung und Durchführung des Controlling helfen bei der praktischen Arbeit. Der Autor Klaus Schopka hat jahrelange Praxiserfahrung mit leitenden Aufgaben im Controlling und Servicebereich internationaler IT-Unternehmen mit Schnittstellen zu Konzerngesellschaften, Fachabteilungen, Entwicklung, IT-Betrieb und Lieferanten auf nationaler und internationaler Ebene. Heute ist er selbstständiger Berater mit Sitz in Unterföhring/München. Er leitet den Arbeitskreis Projektcontrolling des Internationalen Controller Vereins, ist Mitglied der Regionalleitung München der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement und der Fachgruppen IT-Controlling und Projektmanagement der Gesellschaft für Informatik. Ebenso ist er Juror beim Münchner Businessplanwettbewerb und als Fachautor, Dozent und Referent tätig.

Controlling Canvas. Leitfaden für neue Geschäftsmodelle, Start-ups und Gründer:innen
Von Klaus Schopka
Erste Auflage, 2022, 240 Seiten, Broschur
Haufe Verlag
ISBN  978-3-648-16572-0
ISBN 978-3-6481-6574-4 (ePDF)
ISBN 978-3-6481-6573-7 (ePUB)

https://shop.haufe.de/toptitel-fachbuch

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DoN: umfassendes Audio Branding für die ZKB

Die Zürcher Kantonalbank hat sich des Wandels im Banking angenommen und auch ihre Kommunikation dem verändertem Medienkonsum entsprechend mit digitalen Formaten erweitert. Es ist jedoch auch klar, dass eine 150 Jahre alte Bank mit gesellschaftlichem Auftrag dabei etwas behutsamer agieren muss als eine junge Neo-Bank, wenn sie eine Akzeptanz gegenüber der Digitalisierung über alle ihre […]

Zürcher Kantonalbank Sound IdentityDie Zürcher Kantonalbank hat sich des Wandels im Banking angenommen und auch ihre Kommunikation dem verändertem Medienkonsum entsprechend mit digitalen Formaten erweitert. Es ist jedoch auch klar, dass eine 150 Jahre alte Bank mit gesellschaftlichem Auftrag dabei etwas behutsamer agieren muss als eine junge Neo-Bank, wenn sie eine Akzeptanz gegenüber der Digitalisierung über alle ihre Kundengruppen erreichen will.

Die Aufgabe von Sound

Wie weit kann sich die Bank modernisieren und dabei der vertraute Finanzpartner bleiben? Diese übergeordnete Frage stand – wie bereits beim Rebranding – auch bei der Entwicklung des Brand-Sounds im Zentrum. Und sie liess dem Sound eine klar definierte Rolle zukommen: «Für uns gibt es im Markenkontext zwei entscheidende Treiber: Technologie und Vertrauen. Unsere Sound Identity soll einen Bezug zwischen beidem herstellen und dabei unsere einzigartige Identität umfassend erlebbar machen», erklärt Daniel Locher, Senior Brand Manager bei der Zürcher Kantonalbank.Zürcher Kantonalbank Sound Identity

Ausführung und empirische Bestätigung

Umgesetzt wurden diese Ambitionen durch eine Kombination aus organischen und digitalen Klängen, die zwar bekannt und vertraut, aber durchaus überraschend und unkonventionell inszeniert sind. Das Brand-Sound-System ist dabei so ausgeführt, dass mit unterschiedlichen Ausprägungen auf konkrete Anwendungen und Zielgruppen eingegangen werden kann. Dabei wird übergreifend die Attraktivität eines dynamischen Banking-Innovators sukzessive an das Gefühl von Vertrauen gegenüber der Staatsbank gebunden.

Für die Feinabstimmung der Sound Identity kam der von Department of Noise zusammen mit der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW entwickelte Sound-Survey zum Einsatz, mit dem sowohl bei bankinternen wie auch externen Stakeholdern die Wirkung abgefragt und dann entsprechend justiert wurde.

Sukzessiver Roll-out

Das dynamisch ausgelegte Sound-Ökosystem wird über die nächsten Monate auf immer mehr Kanälen der Bank hörbar sein: von Marketing-, Sponsoring- und Bewegtbildaktivitäten über Service-Center-Experience bis hin zu den Geschäftsstellen. Für letztere wurden eine Playlist-Strategie sowie verschiedene Soundscapes entwickelt, damit auch an diesem Touchpoint die Marke Zürcher Kantonalbank konsequent und durchgängig spürbar wird.

«Sound wird als Markenelement oft unterschätzt, ist aber ein wichtiger Baustein für das ganzheitliche, emotionale Erleben einer Marke», sagt Monica Dreyer, Leiterin Marketing und Markenführung bei der Zürcher Kantonalbank.

ZKB


Verantwortlich bei der Zürcher Kantonalbank: Daniel Locher (Senior Brand Manager), Dominik Streich (Creative Director), Simon Baumann (Multimediaproduzent). Verantwortlich bei KMS Team: Robert Börsting (Design Director). Verantwortlich bei Department of Noise: Florian Goetze, Ph!L!pp Schweidler (Strategy & Creative Direction), Michael Stuber (Strategy), Yves Gerber (Creative Producer).

Globaler Kampf gegen Cyberkriminalität zeigt kaum Fortschritte

Für 2021 konnte der Hersteller von Cybersicherheitslösungen wenig Licht und viel Schatten erkennen. In fast allen Sparten von Cyberkriminalität gab es neue Negativrekorde. Zu diesen schlechten Aussichten gesellt sich eine neue Front: Ungeschützte digitale Identitäten, die durch das unvorsichtige Verhalten von Verbrauchern kriminelle Aktivitäten von Hackern geradezu herausfordern. Windows-System bleiben wichtige Ziele für Cyberkriminelle Von […]

Internet Sicherheit Cyberkriminalität
Ist das Internet noch sicher? Der globale Kampf gegen Cyberkriminalität zeigt nur wenig Fortschritte. (Bild: Unsplash.com)

Für 2021 konnte der Hersteller von Cybersicherheitslösungen wenig Licht und viel Schatten erkennen. In fast allen Sparten von Cyberkriminalität gab es neue Negativrekorde. Zu diesen schlechten Aussichten gesellt sich eine neue Front: Ungeschützte digitale Identitäten, die durch das unvorsichtige Verhalten von Verbrauchern kriminelle Aktivitäten von Hackern geradezu herausfordern.

Windows-System bleiben wichtige Ziele für Cyberkriminelle

Von den zahlreichen Bedrohungen, die im vergangenen Jahr auf Windows-Systeme abzielten, sind fünf Hauptkategorien unverändert geblieben: Exploits, Trojaner, Ransomware, Coin-Miners und potenziell unerwünschte Anwendungen (PUA). Gerade PUAs scheinen bei Angriffen auf Windows-Systeme beliebt zu sein. Sie machen ein Drittel aller auf Windows-Systeme gerichteten Bedrohungen aus. Bei Macs gibt es etwas weniger Unterschiede in Bezug auf Malware. Unter macOS wurden Trojaner analysiert, potenziell unerwünschte Anwendungen (PUA), Adware und Coin-Miner. Der verschwindend geringe Anteil von Ransomware mit ganzen ein Prozent erzeugt ein falsches Bild. Er verschleiert die Tatsache, dass viele Lösungen einen Trojaner als Auftakt einer größeren Attacke gleich zu Anfang erkennen. Trojaner sind das Eingriffstor, um nachfolgendem Payload den Weg zu bereiten: Wie etwa Ransomware, das Kapern von Ressourcen für Kryptominer oder auch weiterführende Malware.

Globale Verteilung von Windows-Gefahren. (Bildquelle: Bitdefender)

Ransomware: USA sind wichtigstes Ziel der Angreifer

Solar Winds, die Colonial-Pipeline, Kaseya und Brenntag sind nur einige der grossen Namen, die in aufsehenerregende Ransomware-Angriffe verwickelt waren. Die Erpresser bevorzugten Branchen mit namhaften Unternehmen und großen kritischen Infrastrukturen – wichtige Merkmale, die darauf hindeuten, dass ein Opfer wahrscheinlich das Lösegeld zahlen wird. Die USA stehen mit 33 % der Angriffe an der Spitze, gefolgt von Deutschland mit einem beachtlichen Anteil von 12 %. Die Erpresser konzentrierten ihre Aktivitäten vor allem auf Länder, die sie für ertragreich hielten.

Globale Verteilung von Ransomware-Attacken nach Ländern. (Bildquelle: Bitdefender)

IoT-Geräte weiterhin ein Problem

Auch die Welt der vernetzten intelligenten Geräte stellt die IT-Sicherheit weiterhin vor grosse Herausforderungen. Besonders hoch ist das Risiko, diese für DDoS-Angriffe zu nutzen. Weder die Branche für Mobilgeräte noch das IoT-Ökosystem haben ihre Sicherheitslage wesentlich verbessert. Das bedeutet, dass viele der Probleme aus der Vergangenheit immer noch vorhanden sind: Die Betriebssysteme vieler Geräte haben zahlreiche Sicherheitslücken, lassen sich nur schwer updaten. Passwörter sind nach wie vor voreingestellt und müssen nicht zwangsweise neu gesetzt werden. Offenbar ist IoT-Sicherheit noch immer keine Priorität für Anbieter. Ein Trend scheint sich durchzusetzen: Beliebt bedeutet meist sicher. Das bedeutet, dass weit verbreitete Geräte namhafter Hersteller im Schnitt sicherer sind als Nischenprodukte von kleinen Herstellern.

Ungeschützte digitale Identitäten fordern kriminelle Aktivitäten heraus

Die digitale Aktivität hat während der Pandemie ein Allzeithoch erreicht, wobei unvorsichtiges Verbraucherverhalten die globale Cyberbedrohungslandschaft weiter verdunkelt. Laut der Telemetrie von Bitdefender Digital Identity Protection haben nur 21 % der Nutzer eine digitale Identität mit niedrigem Geheimhaltungsgrad. Bei diesem Grad werden nur ein bis fünf Daten online offengelegt. 62 % der Nutzer machen sich offensichtlich keine Sorgen um die Offenlegung ihrer Daten. Zu ihrer Person sind mehr als zehn Daten öffentlich zugänglich. Auch wenn 17 % der Nutzer  mit fünf bis zehn online verfügbaren Dateneinträgen eine mittlere Position einnehmen, liegt der globale Durchschnitt der exponierten Datensätze bei 26 eindeutigen persönlichen Datenelementen.

Ungeachtet der Bedenken, die Nutzer bezüglich des Datenschutzes im digitalen Zeitalter äussern, lassen sie ihre Vorsicht fallen und geben bereitwillig persönlich identifizierbare Informationen online weiter. Die Analyse der Telemetriedaten von Bitdefender Digital Identity Protection zeigt zudem, dass URLs (26 %), Berufsbezeichnungen (21 %) und physische Adressen (20%) zu den am stärksten gefährdeten Arten persönlicher Daten gehören. Diese Datensätze werden durch eine Vielzahl zusätzlicher persönlicher Informationen ergänzt, darunter Benutzernamen, Bildungshintergrund, vollständige Namen und E-Mail-Adressen sowie Geburtsdatum.

Die Sicherheit von Android ist weiterhin verbesserungswürdig

Mit einem Marktanteil von 70 % beherrscht Android die mobile Welt und ist damit mehr Risiken ausgesetzt als iOS, das mit 27 % an zweiter Stelle steht. Offizielle Android-Stores bleiben ein wichtiger Infektionsvektor, trotz ihrer vermeintlich inhärenten Sicherheit. In Verbindung mit der Fragmentierung des Betriebssystems, einem der größten Probleme der Plattform, ist es leicht zu verstehen, warum Android täglich von so vielen Bedrohungen heimgesucht wird und warum Kriminelle Zeit und Mühe in die Entwicklung neuer Bedrohungen investieren.

Ein gutes Beispiel sind die TeaBot- und FluBot-Kampagnen, die eine globale Reichweite haben und sehr unterschiedliche Methoden zur organischen Verbreitung verwenden. So wurde TeaBot über gefälschte Apps verbreitet, die manchmal sogar in offiziellen Stores gehostet wurden. Die Angreifer gingen sogar noch weiter und kauften Werbeplätze in legitimen, weit verbreiteten Android-Apps, die auf bösartige Trojaner verwiesen. So wurde beispielsweise beobachtet, dass eine im Google Play Store gehostete QR-Code-Lese-App in kurzer Zeit 17 verschiedene TeaBot-Varianten verbreitete. Zwar entfernte Google mehrfach zahlreiche bösartige Apps aus seinem offiziellen Store, der Schaden war jedoch schon entstanden. Auch der offizielle Galaxy Store von Samsung wurde genutzt, um Malware in Form von Showbox-Klon-Apps zu verbreiten.

Verstärkt unterwegs: Kryptominer

Das Kapern von Ressourcen durch Coin Miner wird immer wichtiger. Hacker nutzen zahlreiche Infektionsvektoren wie etwa offengelegte Informationen, potenziell unerwünschte Anwendungen oder auch Warez-Downloads. Regionen, die den Hackern reiche Beute in Form von ausreichend Rechenkraft geben, sind Hauptverbreitungsgebiet. Dazu zählen die USA mit 26 %, APAC mit 10 % sowie Ost- und Mitteleuropa mit 8 %. 34 % entfallen auf die EU-Staaten Italien, Dänemark, Frankreich, Rumänien, Deutschland, Spanien sowie Großbritannien.

2022 wird anders? Vielleicht in gewissen Bereichen

Der Rückblick auf das Jahr 2021 zeigt: Die Bedrohungslandschaft ist und bleibt vielfältig. Das Spektrum reicht von lästigem Spam bis hin zu gefährlicher Malware und digitalem Identitätsdiebstahl. Cyberkriminelle sind äußerst kreativ und ständig auf der Suche nach neuen Methoden, um mit Hacks Geld zu machen. Rechenkraft, persönliche Identitäten und Lösegelder waren Triebfeder vieler Angriffe. Die Jahresübersicht 2022 wird dabei sicher neue Erkenntnisse bringen. Denn der Krieg in der Ukraine schafft neue Anlässe für Spam,  sowie Phishing. Und neue Motive.

Quelle: Bitdefender

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/globaler-kampf-gegen-cyberkriminalitaet-zeigt-kaum-fortschritte/

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