Schweizer Detailhändler ziehen Black Friday-Bilanz

Besonders gut gelaufen seien Artikel aus den Bereichen Bekleidung, Elektronik, Spielzeug sowie Einrichtungsgegenstände, teilte der Detailhandelsverband Swiss Retail Federation auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP mit. «Die Händler sind zufrieden», sagt die Verbandssprecherin Dagmar Jenni. Selbst nicht aktiv für den Black Friday werbende Detailhändler hätten von einer höheren Nachfrage profitiert. «Viele melden zurück, dass es besser […]

Black Friday
Bild: Markus Spiske/Unsplash.

Besonders gut gelaufen seien Artikel aus den Bereichen Bekleidung, Elektronik, Spielzeug sowie Einrichtungsgegenstände, teilte der Detailhandelsverband Swiss Retail Federation auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP mit.

«Die Händler sind zufrieden», sagt die Verbandssprecherin Dagmar Jenni. Selbst nicht aktiv für den Black Friday werbende Detailhändler hätten von einer höheren Nachfrage profitiert. «Viele melden zurück, dass es besser lief als erwartet.»

Kleider und Elektronik gefragt

Konkrete Zahlen zur Umsatzentwicklung liegen dem Verband zwar noch nicht vor. Bisher durfte sich der Handel vor allem in den Bereichen Bekleidung und Accessoires, Elektroartikel, Kosmetik, Einrichtungsgegenstände sowie Spielzeuge an einer hohen Nachfrage erfreuen, wie diverse Detailhändler auf Anfrage mitteilen. Insbesondere warme Winterbekleidung, aber auch Outdoor-Artikel oder etwa Jeans seien gut verkauft worden.

Zugeschlagen haben die Konsumenten zudem auch in den Läden: «Die Tage sind sehr positiv verlaufen und wir sind mehr als zufrieden mit den Umsätzen», erklärt ein Sprecher von Lidl. Auch im stationären Detailhandel seien Artikel aus dem Elektronikbereich, Spielwaren und Textilien am gefragtesten gewesen.

Rabattwochen statt -tage

Etwas durchzogener fällt die erste Bilanz aber bei den Online-Shops von Coop aus. Black Friday sei zwar wie erwartet der umsatzstärkste Tag gewesen, über die Internetseite von Interdiscount habe man nicht ganz so hohe Verkaufserlöse wie im Vorjahr erreicht: «Auf microspot.ch hingegen konnten wir gegenüber dem Vorjahr nochmals zulegen», gab eine Mediensprecherin zu Protokoll.

Die erste Schlacht ist also vorbei, der Krieg um die Kunden im Weihnachtsgeschäft aber noch lange nicht. Denn der Trend geht weg von einem einzigen Tag der grossen Rabatte hin zu ganzen Aktionswochen.

So gab es beim grössten Online-Händler der Schweiz, Digitec Galaxus, erstmals Angebote während einer ganzen Woche. Dementsprechend habe man am Black Friday selbst weniger Umsatz erzielt als im Vorjahr, räumt Sprecher Stephan Kurmann ein.

Unter dem Strich gehe die Rechnung aber trotzdem auf: «Betrachtet man die gesamte Aktionswoche, so verzeichnen wir ein Umsatzplus gegenüber der Vorjahresperiode», hält Kurmann fest. Konkret zeichne sich ein Umsatzplus im tiefen zweistelligen Prozentbereich ab. Auch weil der durchschnittliche Warenwert einer Bestellung in den Online-Shops von Digitec und Galaxus im Vergleich zu 2021 um zwei Prozent höher ausgefallen sei.

Über eine Million Päckli pro Tag

Die Verteilung der rund 1000 Artikel auf eine ganze Woche habe sich zudem auch technisch und logistisch gelohnt: «Die Server haben den erhöhten Besucherzahlen auf unseren Websites standgehalten und es gab keinerlei technische Probleme», zeigt sich der Sprecher der Migros-Tochter erfreut.

Bei Manor hiess es derweil, das Kundenfeedback sei positiv gewesen und die Online-Performance «stabil und zuverlässig». Auch Jumbo, Fust sowie Brack.ch teilten mit, die Technik habe einwandfrei funktioniert. Nur bei Media Markt gab es zwischenzeitlich «einige kleinere technische Schwierigkeiten».

Und die «gestreckten» Tage der Rabatte haben sich auch günstig auf die Lieferfristen ausgewirkt. Einen grossen Teil dazu beigetragen hat etwa auch bei Digitec Galaxus die für Kunden eingeführte Möglichkeit, auf eine schnellstmögliche Zustellung zu verzichten. Dies entlaste nicht nur die Mitarbeitenden im Lager.

Freuen dürfte dies auch die Mitarbeitenden der Post. In der «Paket-Hochsaison» bis Weihnachten rechnet das Unternehmen an Spitzentagen mit bis zu 1,3 Millionen Paketen. In der Woche nach der ersten Rabattschlacht dürfte das Volumen auf durchschnittlich rund eine Million «Päckli» pro Tag hochschnellen, wie die Post letzte Woche bekannt gab. Das seien rund 60 Prozent mehr als an einem Durchschnittstag. (sda/ Hintergrund von Simon Stahl; AWP)

Digitalisierung der Industrie: Ungleichheiten können nachhaltige Entwicklung gefährden

Mit dem UN-Nachhaltigkeitsziel 9 will die Staatengemeinschaft eine nachhaltige Industrie und Infrastruktur fördern. Die Digitalisierung der Industrie kann den Marktzugang und die Positionierung von Unternehmen in nachhaltigen Wertschöpfungsketten beeinflussen. „Das Umweltmanagement entlang der Lieferkette kann durch den Einsatz digitaler Technologien verbessert werden. Denn diese können kontinuierlich Daten bereitstellen und so die Transparenz verbessern. Dadurch werden […]

Digitalisierung
Grad der Digitalisierung von Kollaborationsprozessen in kleinen vs. großen Unternehmen. (Grafik: IASS)

Mit dem UN-Nachhaltigkeitsziel 9 will die Staatengemeinschaft eine nachhaltige Industrie und Infrastruktur fördern. Die Digitalisierung der Industrie kann den Marktzugang und die Positionierung von Unternehmen in nachhaltigen Wertschöpfungsketten beeinflussen. „Das Umweltmanagement entlang der Lieferkette kann durch den Einsatz digitaler Technologien verbessert werden. Denn diese können kontinuierlich Daten bereitstellen und so die Transparenz verbessern. Dadurch werden Nachhaltigkeitsrisiken wie die Verlagerung in Länder mit niedrigeren Sozial- und Umweltstandards sichtbar und wir bekommen Hinweise, wie globale Wertschöpfungsketten nachhaltiger gestaltet werden können“, erläutert Silke Niehoff vom Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung IASS in Potsdam. Sie fügt hinzu, dass Investitionen in digitale Werkzeuge und notwendige Kenntnisse  in einigen Ländern allerdings noch fehlen würden.

Digitalisierung der Industrie: Kleinere Unternehmen haben Nachholbedarf

Silke Niehoff ist Mitautorin einer vergleichenden Studie mit dem Titel „Sustainability related impacts of digitalisation on cooperation in global value chains“. Die Studie untersucht die digitale Entwicklung in den Schwellenländern China und Brasilien und dem Industrieland Deutschland. Befragt wurden Beschäftigte in Unternehmen unterschiedlicher Grösse und mehrerer Sektoren.

Die Forschenden konnten zeigen, dass die Ungleichheiten auf Länderebene nicht so ausgeprägt sind wie von Expertinnen und Experten vorhergesagt. Deutliche Unterschiede traten aber innerhalb aller Länder auf, zwischen verschiedenen Sektoren und Unternehmen unterschiedlicher Grösse. In allen Ländern gaben weniger als 10 Prozent der Unternehmen an, dass sie die Prozesse der Zusammenarbeit mit Partnern vollständig digitalisieren werden. Eine teilweise Digitalisierung ist hingegen stärker verbreitet: 46 Prozent der brasilianischen, 61 Prozent der chinesischen und 63 Prozent der deutschen Unternehmen arbeiten derzeit schon auf diese Weise.

Grosse Unternehmen nutzen die Chancen der Digitalisierung in allen drei Ländern stärker als kleine und mittlere Unternehmen. „Die KMU bilden allerdings das Rückgrat der Volkswirtschaften und sollten nicht abgehängt werden. Deshalb braucht es eine globale Governance, um Ungleichheiten auf Länderebene zu erfassen, und zusätzlich nationale Förderpolitiken, um KMU zu stärken“, sagt Ko-Autor Grischa Beier vom IASS.

Automobilsektor ist ein Digitalisierungsvorreiter 

Chancen für eine nachhaltigere Produktion könnte eine vollständig digitale Integration von Produktionsdaten in die Umweltmanagementsysteme der Unternehmen bieten. Sie vereinfacht potenziell die Einhaltung von Umweltvorschriften sowie den Prozess der Umweltzertifizierung für Unternehmen und Regulierungsbehörden, die häufig Analysen der gesamten Wertschöpfungskette erfordern. Allerdings nutzen derzeit nur 9 Prozent der deutschen, 3 Prozent der brasilianischen und 6 Prozent der chinesischen Unternehmen diese Möglichkeit.

In Deutschland berichteten 84 Prozent der Befragten aus dem Automobilsektor über eine zumindest teilweise Digitalisierung von Kooperationsprozessen, verglichen mit 72 Prozent der chinesischen und 62 Prozent der brasilianischen Unternehmen. Mehr als in anderen Sektoren ist die Anzahl der Kooperationspartner bei den befragten Unternehmen durch die Digitalisierung der Prozesse zurückgegangen, während die Qualität der Kooperation sich dadurch nach Ansicht der Befragten verbessert hat. Der Automobilsektor sei ein interessantes Objekt für künftige Forschung, so die Autorinnen und Autoren: Von einer Auswertung der Erfahrungen aus diesem Sektor könnten andere Unternehmen auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit profitieren.

Quelle: IASS

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/digitalisierung-der-industrie-ungleichheiten-koennen-nachhaltige-entwicklung-gefaehrden/

Forscher finden Weg für Maschinelles Lernen ohne echte Bilddaten

In der Medizin kommen immer häufiger Computersysteme zum Einsatz, die mittels künstlicher Intelligenz Bilder interpretieren und Ärzte beim Stellen von Diagnosen unterstützen. Dies funktioniert, indem sie die neuen Bilder mit mit schon bestehenden Bilddaten abgleichen. Dabei „lernt“ die Maschine laufend mit. Maschinelles Lernen anhand von Bildern hat aber seine Tücken. Urheberrechte können maschinelles Lernen verhindern […]

Maschinelles Lernen
Maschinelles Lernen mit synthetisch erzeugten Bildern: Amerikanische Forscher haben einen Weg gefunden, wie sich Bildklassifizierungsmodelle auch ohne echte Bilddaten adäquat trainieren lassen. (Symbolbild; Unsplash.com)

In der Medizin kommen immer häufiger Computersysteme zum Einsatz, die mittels künstlicher Intelligenz Bilder interpretieren und Ärzte beim Stellen von Diagnosen unterstützen. Dies funktioniert, indem sie die neuen Bilder mit mit schon bestehenden Bilddaten abgleichen. Dabei „lernt“ die Maschine laufend mit. Maschinelles Lernen anhand von Bildern hat aber seine Tücken.

Urheberrechte können maschinelles Lernen verhindern

Die Verwendung echter Bilddaten für das Training von maschinellem Lernen kann nämlich praktische und ethische Probleme aufwerfen: Die Bilder könnten gegen Urheberrechtsgesetze verstossen, die Privatsphäre von Menschen verletzen oder einer bestimmten Rasse oder ethnischen Gruppe gegenüber voreingenommen sein. Um diese Fallstricke zu vermeiden, können Forscher mit Hilfe von Bildgenerierungsprogrammen synthetische Daten für das Modelltraining erstellen. Diese Techniken sind jedoch nur begrenzt einsetzbar, da häufig Expertenwissen erforderlich ist, um ein Bilderzeugungsprogramm zu entwerfen, das effektive Trainingsdaten erzeugen kann.

Forscher des MIT, des MIT-IBM Watson AI Lab und anderer Institute haben deshalb einen anderen Ansatz gewählt. Anstatt maßgeschneiderte Bilderzeugungsprogramme für eine bestimmte Trainingsaufgabe zu entwickeln, sammelten sie einen Datensatz von 21.000 öffentlich verfügbaren Programmen aus dem Internet. Dann nutzten sie diese große Sammlung grundlegender Bilderzeugungsprogramme, um ein Computer-Vision-Modell zu trainieren. Diese Programme erzeugen verschiedene Bilder, die einfache Farben und Texturen darstellen. Die Forscher haben die Programme, die jeweils nur aus einigen wenigen Codezeilen bestehen, weder bearbeitet noch verändert.

Bildprogramme als valabler Ersatz

Die Modelle, die sie mit diesem grossen Datensatz von Programmen trainierten, klassifizierten Bilder genauer als andere synthetisch trainierte Modelle. Und obwohl ihre Modelle schlechter abschnitten als jene, die mit echten Daten trainierten, zeigten die Forscher, dass die Erhöhung der Anzahl der Bildprogramme im Datensatz auch die Leistung des Modells steigerte und einen Weg zu höherer Genauigkeit aufzeigte.

„Es stellt sich heraus, dass die Verwendung vieler unkuratierter Programme tatsächlich besser ist als die Verwendung eines kleinen Satzes von Programmen, die von Menschen manipuliert werden müssen. Daten sind wichtig, aber wir haben gezeigt, dass man auch ohne echte Daten ziemlich weit kommen kann“, sagt Manel Baradad, Doktorand der Elektrotechnik und Informatik (EECS) im Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory (CSAIL) und Hauptautor der Forschungsarbeit, in der diese Technik beschrieben wird.

Überdenken des Vortrainings

Modelle des maschinellen Lernens werden in der Regel vortrainiert, d. h. sie werden zunächst auf einem Datensatz trainiert, um Parameter zu entwickeln, die für die Bewältigung einer anderen Aufgabe verwendet werden können. Ein Modell zur Klassifizierung von Röntgenbildern könnte mit einem riesigen Datensatz synthetisch erzeugter Bilder trainiert werden, bevor es für seine eigentliche Aufgabe mit einem viel kleineren Datensatz echter Röntgenbilder trainiert wird.

Die Forscher hatten zuvor gezeigt, dass sie eine Handvoll Bilderzeugungsprogramme verwenden konnten, um synthetische Daten für das Vortraining des Modells zu erstellen, aber die Programme mussten sorgfältig entworfen werden, damit die synthetischen Bilder mit bestimmten Eigenschaften der echten Bilder übereinstimmten. Dies machte es schwierig, die Technik zu erweitern. In der neuen Arbeit wurde stattdessen ein enormer Datensatz von unkuratierten Bilderzeugungsprogrammen verwendet.

Maschinelles Lernen mit „künstlich“ erzeugten Bildern

Die Forscher begannen damit, eine Sammlung von 21.000 Bilderzeugungsprogrammen aus dem Internet zusammenzustellen. Alle Programme sind in einer einfachen Programmiersprache geschrieben und bestehen aus nur wenigen Codeschnipseln, so dass sie schnell Bilder erzeugen. „Diese Programme wurden von Entwicklern auf der ganzen Welt entworfen, um Bilder zu erzeugen, die einige der Eigenschaften aufweisen, an denen wir interessiert sind. Sie erzeugen Bilder, die fast wie abstrakte Kunst aussehen“, erklärt Baradad.

Diese einfachen Programme können so schnell ausgeführt werden, dass die Forscher keine Bilder im Voraus erstellen mussten, um das Modell zu trainieren. Die Forscher fanden heraus, dass sie Bilder erzeugen und das Modell gleichzeitig trainieren konnten, was den Prozess rationalisiert. Sie nutzten ihren riesigen Datensatz von Bilderzeugungsprogrammen, um Computer-Vision-Modelle sowohl für überwachte als auch für unüberwachte Bildklassifizierungsaufgaben vorzutrainieren. Beim überwachten Lernen werden die Bilddaten mit Etiketten versehen, während das Modell beim unüberwachten Lernen lernt, Bilder ohne Etiketten zu kategorisieren.

Verbesserung der Genauigkeit

Als sie ihre vortrainierten Modelle mit modernen Computer-Vision-Modellen verglichen, die mit synthetischen Daten vortrainiert worden waren, waren ihre Modelle genauer, d. h. sie ordneten Bilder häufiger den richtigen Kategorien zu. Die Genauigkeit war zwar immer noch geringer als bei Modellen, die mit realen Daten trainiert wurden, aber ihre Technik verringerte die Leistungslücke zwischen Modellen, die mit realen Daten trainiert wurden, und solchen, die mit synthetischen Daten trainiert wurden, um 38 Prozent.

„Wichtig ist, dass wir zeigen, dass die Leistung für die Anzahl der gesammelten Programme logarithmisch skaliert. Wir erreichen keine Sättigung der Leistung, d. h. wenn wir mehr Programme sammeln, würde das Modell noch besser abschneiden. Es gibt also eine Möglichkeit, unseren Ansatz zu erweitern“, sagt Manel.

Die Forscher nutzten auch jedes einzelne Bilderzeugungsprogramm für ein Vortraining, um die Faktoren zu ermitteln, die zur Genauigkeit des Modells beitragen. Sie fanden heraus, dass das Modell besser abschneidet, wenn ein Programm eine größere Vielfalt an Bildern erzeugt. Sie fanden auch heraus, dass farbige Bilder mit Szenen, die die gesamte Leinwand ausfüllen, die Leistung des Modells am meisten verbessern.

Nachdem sie den Erfolg dieses Pretraining-Ansatzes nachgewiesen haben, wollen die Forscher ihre Technik nun auf andere Datentypen ausweiten, z. B. auf multimodale Daten, die Text und Bilder enthalten. Außerdem wollen sie weiter nach Wegen suchen, um die Klassifizierungsleistung von Bildern zu verbessern.

Quelle: Techexplore.com

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/forscher-finden-weg-fuer-maschinelles-lernen-ohne-echte-bilddaten/

Deloitte Studie: Omnichannel verbessert das Kundenerlebnis

Um herauszufinden, wie sich der Kundenservice geändert hat, welche Wünsche die Kunden heute haben und welche ungenutzten Potenziale in der richtigen Verknüpfung digitaler mit physischer Kanäle liegen, hat Deloitte mehr als 190 Unternehmen in 21 Ländern (aus Banken-, Versicherungs- und Telekommunikationsbranche) untersucht. Der Schwerpunkt der Studie lag auf der Synchronisierung von physischen (Filialen, Call-Center) und […]

KundenserviceUm herauszufinden, wie sich der Kundenservice geändert hat, welche Wünsche die Kunden heute haben und welche ungenutzten Potenziale in der richtigen Verknüpfung digitaler mit physischer Kanäle liegen, hat Deloitte mehr als 190 Unternehmen in 21 Ländern (aus Banken-, Versicherungs- und Telekommunikationsbranche) untersucht. Der Schwerpunkt der Studie lag auf der Synchronisierung von physischen (Filialen, Call-Center) und digitalen Kanälen sowie den Chancen, die eine Digitalisierung physischer Geräte mit sich bringt.

Es zeigte sich: Die jüngeren Generationen sind immer aktiver und haben andere Bedürfnisse, wenn es darum geht, mit Unternehmen in Kontakt zu bleiben. Sie schätzen einen Kundenservice über mehrere Kanäle und die Digitalisierung im persönlichen Kontakt, denn sie schliessen sich nicht aus – sondern funktionieren parallel zueinander.

So bevorzugen es 85 Prozent der Millennials und der nach 1980 geborenen Generation Z, über mehrere Kanäle mit einem Unternehmen in Kontakt zu bleiben. Jeder zweite von ihnen findet es jedoch wichtig, bei Bedarf einen Mitarbeitenden des Kundendienstes auch persönlich aufsuchen zu können. Eine Möglichkeit ist es etwa, wenn Mitarbeiter einen digitalen Bildschirm mit den Kunden teilen. Denn diese schalgen auch mit 1,5-mal höherer Wahrscheinlichkeit Cross-Selling-Angebote vor, sammeln Kontaktdaten und fassen später nach.

Werbewoche.ch hat mit Roger Lay, Deloitte Partner für Digital Marketing, über die wichtigsten Erkenntnisse der Studie gesprochen:

Herr Lay, Sie haben den Kundenservice verschiedener Branchen in 21 Ländern untersucht. Was hat Sie am meisten bei den Ergebnissen der Studie überrascht?

Die Studie zeigt auf, wie alle drei Industrien (Banken, Versicherungen & Telcos) in gewissen Aspekten einer Omni-Kanal Proposition relativ ähnlich sind: Obwohl die Digitalisierungsreife für Web und Mobile in diesen Industrien durchaus verschieden sind (und an vielen Orten schon sehr ausgereift ist), gibt es immer noch eine grössere Kluft, wenn es darum geht, mit Kundinnen und Kunden über alle Kanäle hinweg konsistent und kontextuell relevant zu beraten. Die an einem Ort gesammelten Daten scheinen am anderen einfach nicht berücksichtigt zu werden.

 

Wie steht die Schweiz im internationalen Vergleich da – wo sind hier noch die grössten To-dos?

Insgesamt ist die Schweiz durchaus mit den anderen Europäischen Ländern vergleichbar und seht oft im mittleren Range. Auf Industrie-Ebene gibt es aber durchaus Unterschiede: So ist bspw. in der Versicherungsbranche die Quotierung und das Abschliessen von komplexeren Produktverträgen über rein digitale Kanäle noch nicht so gängig wie in England. Ausserdem wirkt die Kundenzentrierung sehr stark kanalgetrieben und nicht kanalübergreifend. Die grössten To-dos sind wohl unternehmensabhängig. Generell kann man aber sagen, dass diese in der Definition einer übergreifenden Erlebnisstrategie angesiedelt sind, damit Kunden- und Marketingdaten aller Kanäle gesammelt, strukturiert, prozessiert, analysiert und die jeweiligen Erkenntnisse dann an alle Interaktionskanäle wirksam orchestriert werden können.

 

Welche Chancen liegen für Unternehmen in der Entwicklung der Kundenbedürfnisse hin zu Omnichannel?

Unternehmen können dadurch eine viel engere Beziehung mit den Kunden eingehen. Sie können durch die in den Interaktionskanälen gesammelten Erkenntnisse viel besser und schneller auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen. Das hilft, Drop-outs zu vermeiden, Geschäfte erfolgreicher durchzuführen und Cross- und Upselling automatisierter zu gestalten – nur um einige Beispiele zu nennen. Heisst mit anderen Worten: Die Produktivität nimmt zu und das transaktionale NPS wird gesteigert, was insgesamt zur höheren Top-Line führt. Hinzu kommt, dass auch die Arbeitgeberattraktivität erhöht und das Onboarding von neuen Mitarbeitern effizienter wird. Man sollte auch nicht vergessen, dass auch in Sachen Umweltschutz und Sustainability viel Papier gespart werden kann.

Hier gibt es den Bericht zum Download.

 

International Metrology Congress feiert 40-jähriges Bestehen

Erstmals fand der International Metrology Congress (Congrès International de Métrology, CIM) im Jahr 1983 in Bordeaux statt. Seit damals ist der Anlass viel herumgekommen, bis er sich definitiv in Lyon niederliess. Messtechniker sind es gewohnt, allein zu arbeiten, aber sie müssen sich ständig über die neuesten technischen Normen, Vorschriften und technologischen Entwicklungen auf dem Laufenden […]

Internationaler Metrologie-Kongress
Der internationale Metrologie-Kongress CIM2023 findet vom 7. bis 10. März in Lyon statt.

Erstmals fand der International Metrology Congress (Congrès International de Métrology, CIM) im Jahr 1983 in Bordeaux statt. Seit damals ist der Anlass viel herumgekommen, bis er sich definitiv in Lyon niederliess. Messtechniker sind es gewohnt, allein zu arbeiten, aber sie müssen sich ständig über die neuesten technischen Normen, Vorschriften und technologischen Entwicklungen auf dem Laufenden halten. Aus diesem Wunsch und Bedürfnis heraus dieser  Internationale Kongress für Metrologie denn auch entstanden. Dieser alle zwei Jahre stattfindende Kongress geht mit der Zeit und ihren Zwängen, hat aber immer seine DNA behalten, wie Pierre Barbier, Initiator des Anlasses, festhält.

International Metrology Congress: Eingebettet in wichtige Fachmesse

Auch dieses Jahr ist der Kongress den bewährten Verfahren der Industrie und der F&E gewidmet, die auf Messungen, Analysen und Prüfungen angewandt werden. Die Veranstaltung sieht sich als Treffpunkt für die Wissenschaft, die Industrie und die institutionellen Organisationen der Metrologie. Erneut findet vom 7. bis 10. März der Kongress im Rahmen der französischen Industrie-Fachmesse „Global Industrie“ im Eurexpo Lyon statt, wo rund 40’000 Besucherinnen und Besucher erwartet werden. 

Die Veranstaltung erstreckt sich über vier Tage mit dem Ziel, alle Themen anzusprechen, zu untersuchen und zu behandeln, die den internationalen Herausforderungen gerecht werden. Der International Metrology Congress bietet Gelegenheit, Fachwissen auszutauschen und Informationen über die Entwicklung der Forschung im Bereich der Messung zu sammeln.

Ein „muskulöses“ Programm im Herzen der globalen Herausforderungen

200 Vorträge sind vorgesehen, sechs Roundtable-Diskussionen zu den aktuellen Themen Wasserstoff, Kreislaufwirtschaft, Industrie 4.0, Digitaler Wandel, Berufe und Gesundheit. Auch eine Plenar-Veranstaltung mit dem Motto „Limitless Metrology at your fingertips“ widmet sich Schwerpunkten wie Industrie 4.0, Umwelt und Gesundheit. Ebenfalls wird ein Rahmenprogramm mit vielen Networking-Gelegenheiten geboten, unter anderem im „Village Métrologie“, wo auch verschiedene Posterpräsentationen zu sehen sein werden. Für den Kongress erwarten die Veranstalter rund 800 Teilnehmende aus 45 Ländern, hauptsächlich aus dem Bereich der Industrie, aber rund ein Drittel stammt auch der Lehre und Forschung sowie von Kalibrier-Anstalten. 

Quelle und weitere Informationen: www.cim2023.com

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Vier Bücher, die Sie interessieren könnten

Sichtbar! Kunden gewinnen in einer immer lauteren Welt. Autor: Oliver Pott und Jan Bargfrede Verlag: Campus Verlag, 2022 Seiten: 288 ISBN: 9783593516172 Dank Internet gibt es heute eine wahre Informationsflut. Für das Marketing wird es deshalb immer schwieriger, Zielgruppen effizient zu adressieren. Die Lösung heisst gemäss den Autoren smarte Sichtbarkeit. Überaus lesefreundlich und plausibel erklären […]

Sichtbarkeit MarketingSichtbar!

Kunden gewinnen in einer immer lauteren Welt.

  • Autor: Oliver Pott und Jan Bargfrede
  • Verlag: Campus Verlag, 2022
  • Seiten: 288
  • ISBN: 9783593516172

Dank Internet gibt es heute eine wahre Informationsflut. Für das Marketing wird es deshalb immer schwieriger, Zielgruppen effizient zu adressieren. Die Lösung heisst gemäss den Autoren smarte Sichtbarkeit. Überaus lesefreundlich und plausibel erklären sie die Erfolgsgeheimnisse des Marketings im digitalen Informationszeitalter. Sie zeigen auf, warum es nicht mehr genügt, einfach sichtbar zu sein, und wie es gelingt, im richtigen Moment den richtigen Kunden das richtige Angebot zu machen. Ein lesenswertes Buch für jeden, der sich auch nur entfernt mit dem Thema Marketing beschäftigt.


Pick-up Feedback für Führungskräfte

Wissen und Methoden für eine eigenverantwortliche Feedback- und Lernkultur.

  • Autorin: Tanja Föhr
  • Verlag: managerSeminare Verlag, 2021
  • Seiten: 128
  • ISBN: 9783958910911

In unserer globalisierten und digitalisierten Arbeitswelt ist Feedback für Unternehmen unerlässlich. Allerdings führt formelhaft präsentiertes Feedback meist nicht zum Erfolg, sondern kann im Gegenteil sogar die Leistung drücken. Damit Feedback wirkt, meint Coachin Tanja Föhr, müssen wir es aktiv einholen. Dabei unterscheidet sie verschiedene Spielarten – vom Coaching über Wertschätzungsrituale bis zur Evaluation. Das übersichtliche Buch bietet viele leicht umsetzbare Tipps, wie man sich als Führungskraft oder Mitarbeiter genau das Feedback holt, das man gerade braucht.


Kaltakquise – aber richtig!

Leichter verkaufen ohne Druck – durch fokussierte B2B-Neukundengewinnung.

  • Autor: Oliver Büchel
  • Verlag: Oliver Büchel, 2022
  • Seiten: 198
  • ISBN: 9798409864903

Wenn die Kundenakquise ineffizient wird, erhöhen viele Unternehmen die Schlagzahl und den Druck. Doch beides wird nicht zum gewünschten Erfolg führen, denn die Geschäftswelt hat sich verändert, sagt Oliver Büchel. Der Autor zeigt auf, warum die klassische Kaltakquise immer schlechter funktioniert, und er präsentiert einen Ausweg, der für Käufer und Verkäufer um einiges angenehmer ist. Das Buch ist reich an lebendigen Erfahrungen und praktischen Beispielen. Es eignet sich für Vertriebler, die in Sachen Kaltakquise einen neuen Weg gehen möchten.


Account-Management-Strategien im B2B-Vertrieb

Kundenwert generieren und nachhaltige Geschäftsbeziehungen aufbauen – Methodik, Prozesse, Tools.

  • Autor: Hans-Peter Neeb
  • Verlag: Springer Gabler, 2022
  • Seiten: 158
  • ISBN: 9783658372637

Der B2B-Vertrieb hat hierzulande Nachholbedarf, sagt Hans-Peter Neeb. Es mangelt vor allem an strukturierten Prozessen. Neebs Buch ist ein stringenter Leitfaden für die einzelnen Phasen eines Vertriebsprozesses, der dabei hilft, grössere Kunden systematisch zu betreuen. Die Besonderheiten und Herausforderungen des B2B-Geschäfts kommen angemessen zur Geltung. Gestandene Vertriebler werden vieles wiedererkennen. Für Fach- und Führungskräfte, die in eine Vertriebsrolle wechseln, ist das Buch ein guter Einstieg.

Was bedeutet eigentlich… «preloved»?

Die Vorbereitungen zum sogenannten Fest der Liebe laufen wieder einmal auf Hochtouren und Black Friday ist der dunkelste Vorbote davon. Mitten in diesem Konsumlärm findet ein wunderschönes Wort Einlass in das Vokabular der Werbetreibenden: preloved. Alte Liebe rostet nicht, heisst ja bekanntlich ein altes Sprichwort zum Thema Liebe. Kein Wunder also, hat in der Vorweihnachtszeit […]

Preloved

Die Vorbereitungen zum sogenannten Fest der Liebe laufen wieder einmal auf Hochtouren und Black Friday ist der dunkelste Vorbote davon. Mitten in diesem Konsumlärm findet ein wunderschönes Wort Einlass in das Vokabular der Werbetreibenden: preloved. Alte Liebe rostet nicht, heisst ja bekanntlich ein altes Sprichwort zum Thema Liebe. Kein Wunder also, hat in der Vorweihnachtszeit ein Begriff Hochkonjunktur, der den Sinn des Sprichworts aufnimmt.

Aber bitte nicht in ollem Deutsch, sondern lieber in catchy Englisch: preloved. Meint nicht neu, aber schon mal geliebt, getragen, genutzt oder gesehen und wird meist leicht vorwurfsvoll ausgesprochen und in Headlines verpackt. Die englische Präposition (pre) und das Partizip Perfekt (loved) so scheint es, demonstrieren eine andere Weisheit der deutschen Sprache: Doppelt genäht hält besser.

Fast Fashion und Second Hand sind out

So erstaunt es nicht, dass preloved gerade überall so gepushed wird. In den Medien, der Werbung, den Warenhäusern und auf Onlineplattformen. Die Sharing-Economy wird ja seit längerem heraufbeschworen und mit einem englischen Quote begleitet: Sharing is caring. Wer aber samstags durch die Innenstädte schlendert und die Menschen beim Shoppen beobachtet oder die Kartonschachteln des Online-Shoppings am Strassenrand zählt, der oder die darf sich fragen, wie es denn mit dem Caring wirklich steht.

Einverstanden, Fast Fashion war gestern. Kaum jemand traut sich noch Zara, H&M, Boohoo oder wie sie alle heissen, mit gutem Gewissen zu kaufen. Aber neu sind die Dinge allemal, die da in gebrandeten Tragtaschen und Schachteln nach Hause getragen oder geliefert werden.

Auch Recycling war gestern. Heute nennt sich das Upcycling. Gemeint ist die Wiederverwertung bereits genutzter Stoffe, die in neuwertige Produkte umgewandelt werden. Leider ist das mit Fast-Fashion-Lumpen nur schwer möglich, denn bereits deren Herstellung ist umweltschädlich und deren Überreste landen in Endlagern wie der Atacama-Wüste im Norden Chiles oder in Afrika und Südostasien statt beim Upcycling.

Auch Secondhand war gestern. Jahrzehnte lang konnte sich der Begriff halten, obwohl immer etwas leicht Schmuddeliges dabei mitschwang. Aus zweiter Hand? Gar von einer, die einem unbekannt war? Nicht jedermanns oder jederfraus Sache. Aber preloved? Da schmilzt man als Konsumentin oder Konsument doch glatt vor so viel Liebe und denkt sich vielleicht: Hätte ich doch das alte Ding nicht in die Kleidersammlung oder die Kehrrichtverbrennung gebracht, dann müsste ich jetzt nicht so viel dafür bezahlen. Und beworben müsste es auch nicht nochmals werden.

Quade & Zurfluh verpasst der Marke Perifree ein Rebranding

Pünktlich zum Start des Christmas-Shoppings geht der neue Webshop live. Die Produkte werden aus Pflanzen hergestellt, Komponenten wie Kaktus, Ananas und Trauben werden zu veganem Leder verarbeitet. Die Nachhaltigkeit ist die klare Mission von Perifree, um den Ledergebrauch auf der Welt zu verringern. Die Agentur Quade & Zurfluh hat nun die nachhaltige Marke neu gelauncht. […]

PerifreePünktlich zum Start des Christmas-Shoppings geht der neue Webshop live. Die Produkte werden aus Pflanzen hergestellt, Komponenten wie Kaktus, Ananas und Trauben werden zu veganem Leder verarbeitet. Die Nachhaltigkeit ist die klare Mission von Perifree, um den Ledergebrauch auf der Welt zu verringern.

Die Agentur Quade & Zurfluh hat nun die nachhaltige Marke neu gelauncht. Zusätzlich zum neuen Webauftritt wurde die gesamte Identität von Perifree überarbeitet.

Marken-Check Citroën: Warum das Eckige (wieder) ins Runde muss

Ich bin Deutscher, jedoch in Paris aufgewachsen. Sozialisiert wurde ich darum nicht dem VW Käfer, sondern dem Citroën «deux cheveaux». Dazu kam es, dass meine Eltern in den 1970er Jahren in Boulogne Billancourt wohnten – nur unweit des grossen Citroën-Werkes. Die Marke mit dem Doppelwinkel hat mich also seit meiner frühesten Kindheit begleitet. Und zu […]

Geschichte Citroën-Logo
Die Geschichte des Citroën-Logos: Kontinuierliche Weiterentwicklung seit mehr als einem Jahrhundert. (Bild: Stellantis)

Ich bin Deutscher, jedoch in Paris aufgewachsen. Sozialisiert wurde ich darum nicht dem VW Käfer, sondern dem Citroën «deux cheveaux». Dazu kam es, dass meine Eltern in den 1970er Jahren in Boulogne Billancourt wohnten – nur unweit des grossen Citroën-Werkes. Die Marke mit dem Doppelwinkel hat mich also seit meiner frühesten Kindheit begleitet. Und zu Zeiten meiner Kindheit war dieser Winkel vor allem eins. Spitz, kantig und aufstrebend. So ein Logo hatte keine andere Marke.

Mit der Einführung der legendären DS (Déesse) im Jahr 1959 wurde ebendieser spitze Doppelwinkel geboren. Das Oval, welches die 40 Jahre zuvor dominierte, verschwand damals gänzlich. Die aufstrebenden Winkel in Pfeilform prägten fortan eine Ära der Innovationen: DS, Ami6, SM, CX – bis die Marke Ende der 1970er Jahre von Peugeot PSA übernommen wurde. In der Folge gab es von beiden Marken immer mehr baugleiche Fahrzeuge. Aus dieser Umklammerung sollte sich Citroën jahrelang nicht mehr befreien.

Der Citroën 2CV, Baujahr 1950: Ein Klassiker der Automobilgeschichte. (Bild: TheSuperMat)

Es ist bestimmt kein Zufall, dass mit der Ausgründung der Produktlinie DS zur Submarke im Jahr 2009 – 50 Jahre nach der Einführung der DS – die Identität von Citroën endgültig zu wackeln begann. Das edle und elegante Flair war fortan nun für die Premium-Automobile von DS bestimmt. Diese übernahmen auch ihrem sehr gekonnten Logo die Charakterzüge des spitzen Doppelwinkels. Rest-Citroën wiederum sollte nun die kreative Marke für jedermann werden. Das Ergebnis: In den Jahren ab 2009 war die Marke bei ihrem Logo offenbar kontinuierlich selbst auf einer kreativen Suche, wie die Boomerang-artigen Winkel und der verunglückte, pseudo-zeitgeistige Schriftzug verrieten. Bereits 2016 – sieben Jahre später – musste überarbeitet werden, fünf Jahre später ein weiteres Mal – welches interessanterweise in der offiziellen Logohistorie verschwiegen wird.

Im Jahr 2021 kam es dann zu der Fusion von PSA und Fiat Chrysler zum Stellantis Konzern. Und, oh Wunder: es scheint, dass man sich – ob der Tatsache, dass Citroën nun zu einer Portfoliomarke unter vielen degradiert war – wieder zu einem wirklichen radikalen Move entschied, der im September 2022 präsentiert wurde. Dies gelang weniger beim sehr defaultmässigen Claim «Nothing moves you like a Citroën» – Sie können das letzte Wort gerne durch jede beliebige Automarke ersetzen – aber beim Logo und Markendesign ist nun die klare Emanzipation von DS Automobiles gelungen, die seit 2015 auch als voll eigenständige Marke firmieren.

Nach 13 Jahren des Irrlichterns ist ein Branding am Entstehen, das eigenständig und ohne Wehmut nach der verlorenen DS Inspiration Citroën wieder zu einer stolzen Marke machen kann. Und dies unter dem Zeichen, mit dem André Citroën im Jahr 1919 mit seiner Automobilproduktion gestartet war: Dem Doppelwinkel im Oval. Der Ursprung der «deux chevrons» ist übrigens die doppelte Pfeilverzahnung von Zahnrädern, mit deren Produktion sich die Firma bereits vor dem Einstieg in den Automobilmarkt einen Namen gemacht hatte. Auf dem Typ A – dem ersten europäischen Grossserien-Automobil – kam es in einer ovalen Plakette zum Einsatz.

Mit dem aktuellen Logo und der neuen Schrift ist der Markenauftritt von Citroën in der Gegenwart angekommen. (Bild: Designtagebuch)

Mit der elektrischen Zukunft von Citroën wird nun ebendieses Symbol wiederbelebt – der Geist der Grossserie und des kompakten Citroën 2CV von 1950 leben hier wieder auf: «Revolutionäre und mutige Autos, die mit traditionellen Regeln der Industrieproduktion brechen und eine neue Ära der (elektrischen) Familien-Mobilität einläuten», kommentiert Citroën-CEO Vincent Cobée den neuen Markenauftritt. Und ich glaube, er hat damit grundsätzlich recht.

Dennoch bleibt zu bemängeln, dass leider wieder einmal die Konsequenz im Formalen fehlt.  Die Linienstärken und die Proportion des Zeichens hätten sich noch etwas mehr am eleganten Original orientieren können – dann wäre auch kein Osterei dabei herausgekommen. Und warum konnten Sie sich nicht dazu durchringen, ihre neue, wirklich gut gemachte Corporate Schrift auch im Marken-Schriftzug zuzulassen? Stattdessen wurde der typografische Unfall von 2009 nur glattgebügelt. Schade drum.

Summa summarum: Ein grosser Schritt in die richtige Richtung – aber eben noch nicht konsequent genug. Ich erwarte also eine weitere Optimierung bereits in den nächsten Jahren. Und diese kommt sicher schon bald.


* Heinrich Paravicini ist Gründer und Kreativchef von Mutabor.

Heads positioniert Gryps neu

Gryps unterstützt über 45’000 Schweizer KMU-Betriebe in ihrem Geschäftsalltag. Die digitale Service-Plattform ist ein Tochterunternehmen von Axel Springer Schweiz und bietet Unternehmer:innen Offertvermittlung sowie Informationen und Beratung zur Entlastung im Administrativbereich. Heads hat für das Online-Portal die Positionierung geschärft, das Corporate Wording weiterentwickelt und das Selbstverständnis mittels Markenversprechen und Claim ausformuliert: Das Versprechen «Meistern Sie […]

Gryps

Gryps unterstützt über 45’000 Schweizer KMU-Betriebe in ihrem Geschäftsalltag. Die digitale Service-Plattform ist ein Tochterunternehmen von Axel Springer Schweiz und bietet Unternehmer:innen Offertvermittlung sowie Informationen und Beratung zur Entlastung im Administrativbereich.

Heads hat für das Online-Portal die Positionierung geschärft, das Corporate Wording weiterentwickelt und das Selbstverständnis mittels Markenversprechen und Claim ausformuliert: Das Versprechen «Meistern Sie Ihren KMU-Geschäftsalltag clever und unabhängig. Dank Gryps ist vieles einfach gut gelöst» gibt es auch in Kurzform als Claim «Einfach gut fürs Geschäft». Ausserdem wurde das Erscheinungsbild konsequent auf kleine und mittlere Unternehmen ausgerichtet.

Mit der Neugestaltung von Logo, Unternehmensfarben und -schriften und der Entwicklung eines Bildkonzepts, direkt aus der KMU-Welt, tritt die Plattform nun moderner auf und vermittelt klar, dass sich Gryps ganz in den Dienst der KMU stellt – dem Rückgrat der Schweizer Wirtschaft.

Wirtschaftliche Grundversorgung im Krisenfall weitgehend gewährleistet

Das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte hat einen neuen Resilienz-Barometer für die Schweizer Wirtschaft veröffentlicht. Zu diesem Zweck haben die Autorinnen und Autoren die Wirtschaft in acht Bereiche mit weiteren Unterbereichen eingeteilt. Jeder Unterbereich wurde dann auf seine Widerstandskraft gegenüber drei ausgewählten Szenarien untersucht. Als Szenarien gewählt wurden erstens eine hochansteckende und krankmachende Pandemie, zweitens eine Verschärfung der […]

Deloitte Resilienz-Barometer
Bei der Grundversorgung zeigt sich der Bereich Energie im Krisenfall als erstaunlich resilient. (Bild: Pixabay.com)

Das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte hat einen neuen Resilienz-Barometer für die Schweizer Wirtschaft veröffentlicht. Zu diesem Zweck haben die Autorinnen und Autoren die Wirtschaft in acht Bereiche mit weiteren Unterbereichen eingeteilt. Jeder Unterbereich wurde dann auf seine Widerstandskraft gegenüber drei ausgewählten Szenarien untersucht. Als Szenarien gewählt wurden erstens eine hochansteckende und krankmachende Pandemie, zweitens eine Verschärfung der globalen politischen Spannungen mit Blockbildungen, einer Zunahme von Sanktionen und dem Unterbruch von Lieferketten und drittens eine weitere Verschärfung des Klimawandels mit klimatischen Extremereignissen wie Hitzewellen oder Hochwasser. Bei all diesen Szenarien kann von einem erheblichen Risiko für die Grundversorgung ausgegangen werden.

Erhebliche Unterschiede zwischen den Wirtschaftsbereichen

Die Studie lässt erhebliche Unterschiede zwischen den acht für das Funktionieren der Wirtschaft zentralen Bereichen erkennen: Die Finanzmarktinfrastruktur zum Beispiel ist erfreulich resilient. Die aktuell vieldiskutierte Energieversorgung zeigt zwar gewisse Schwachstellen, die Grundversorgung kann jedoch weitgehend aufrechterhalten werden. Weniger resilient zeigt sich die Gesundheitsversorgung, die in den Szenarien Globaler Pandemieausbruch und Geopolitische Spannungen und Blockbildung erhebliche Einschränkungen erleiden würde. Auch die Logistik ist aufgrund der Globalisierung sehr anfällig, insbesondere mit Blick auf das Szenario Geopolitische Spannungen. «Wo Menschen vor Ort wichtige Arbeiten übernehmen, wird es im Krisenfall schwierig», so Ralph Wyss, Partner und Leiter des Industriebereichs Verteidigung, Sicherheit und Justiz bei Deloitte Schweiz.

Logistik als Herzstück muss gestärkt werden

Während gewisse Lücken in der Gesundheitsversorgung im Falle einer schweren Pandemie wenig überraschend sind, kann die Widerstandsfähigkeit der Logistik sehr wohl verstärkt werden. Es zeigt sich deutlich, dass die Schweizer Wirtschaft stark von globalen Lieferketten abhängig ist, die weder bei einer Pandemie noch bei einer Zunahme von politischen Spannungen resilient sind. «Eine funktionierende Logistik ist das Herzstück der Wirtschaft. Unternehmen und Verbände sollten die in der Studie zutage getretenen Schwachstellen daher zügig angehen», erläutert Ralph Wyss.

Resilienz stark abhängig von Szenario

Von den drei analysierten Szenarien hat eine Pandemie die stärksten Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft – auch wenn die Schweiz und die ganze Welt bereits mit Covid-19 viel Erfahrung sammeln konnten: «Es ist sehr schwierig, für den Fall einer noch ansteckenderen Pandemie eine bessere Resilienz aufzubauen. Letztlich helfen in einem solchen Fall gesunde Menschen kranken Menschen. Solange Technologie den Menschen nicht wesentlich substituiert, bleibt die Schwäche im System bestehen», so Ralph Wyss.

Resilienzwerte Schweiz nach Szenarien. (Grafik: Deloitte)

Weniger stark, aber doch allmählich spürbar, wirkt sich die Zunahme Klimatischer Extremereignisse aus. Neben der Logistik haben diese auch zunehmend Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung. «In den kommenden drei bis fünf Jahren ist nicht damit zu rechnen, dass klimatische Extremereignisse die Grundversorgung der Schweizer Wirtschaft gefährden. Weiter in die Zukunft gehende Prognosen sind sehr stark abhängig vom Erfolg der Staatengemeinschaft, den globalen Temperaturanstieg zu stoppen», so Céline Neuenschwander, Researcherin bei Deloitte Schweiz und Projektleiterin der Studie.

Öffentliche Sicherheit hängt stark vom Milizsystem ab

Die öffentliche Sicherheit zeigt sich in allen Szenarien weitgehend resilient gegenüber Krisen. Ein Ausreisser ist die Sanität, die im Pandemieszenario starke Einschränkungen erleidet. Die Armee als letztes Mittel zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit hat vor allem im Szenario Geopolitische Spannungen Schwierigkeiten, da Rüstungsgüter nur noch schwer zu beschaffen sind. Zudem basieren zahlreiche Institutionen wie Armee, Zivilschutz, Krisenstäbe, aber auch die Feuerwehr fast im ganzen Land auf dem Milizsystem. «Mit fortschreitender Dauer einer Krise werden die in einer Milizfunktion zuständigen Personen wieder in ihre angestammten Berufe zurückkehren müssen. Das ist die grosse Herausforderung für unser sonst gut funktionierendes Milizsystems», so Ralph Wyss.

Finanzmarktinfrastruktur und Energieversorgung erfreulich resilient

Auf der positiven Seite stehen die Finanzmarktinfrastruktur und die Energieversorgung, die beide in der Gesamtauswertung hohe Resilienzwerte aufweisen. Im Falle von starken geopolitischen Spannungen und einer intensivierten Blockbildung sinkt die Resilienz der Schweizer Energieversorgung jedoch rasch. «Angesichts der zunehmend digitalisierten Wirtschaft ist eine anfällige Energieversorgung problematisch. Aktuell haben daher die meisten Unternehmen Massnahmen ergriffen, um den eigenen Verbrauch genauer zu verstehen und bereiten sich darauf vor, kurzfristig den Stromverbrauch zu senken und den Umgang mit Kontingentierung und Stromunterbrüchen zu planen», so Ralph Wyss.

Die Studie unterscheidet bewusst zwischen dem Aufrechterhalten der heutigen komfortablen Situation und einer Grundversorgung, die nur noch das Notwendige erbringt. «Es zeigt sich erfreulicherweise, dass die Schweizer Wirtschaft mit wenigen Ausnahmen eine gute Grundversorgung sicherstellen kann. Die identifizierten Schwachstellen zeigen aber, dass Unternehmen und Behörden das Thema Resilienz breit angehen müssen. Der aktuelle Fokus auf die Energieversorgung ist zwar wichtig, er wird der Breite der anstehenden Herausforderungen aber nicht gerecht», schliesst Ralph Wyss.

Quelle: Deloitte

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/wirtschaftliche-grundversorgung-im-krisenfall-weitgehend-gewaehrleistet/

James-Studie: Tiktok steigt rasant – Facebook irrelevant

Mädchen steigen früher auf neuen Netzwerken ein als Jungen und werden damit zu Trendsetterinnen. So nutzen sie aktuell TikTok und Pinterest deutlich stärker, 2014 war dies auch schon bei Instagram der Fall. Dies zeigt die aktuelle James-Studie, für die alle zwei Jahre rund 1000 Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren befragt werden. «Wenn […]

James-Studie
Bild: Priscilla Du Preez/ Unsplash

Mädchen steigen früher auf neuen Netzwerken ein als Jungen und werden damit zu Trendsetterinnen. So nutzen sie aktuell TikTok und Pinterest deutlich stärker, 2014 war dies auch schon bei Instagram der Fall. Dies zeigt die aktuelle James-Studie, für die alle zwei Jahre rund 1000 Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren befragt werden. «Wenn sich dieser Trend fortsetzt, können wir die weibliche Nutzung von sozialen Netzwerken in Zukunft als Indikator für alle Jugendlichen heranziehen», sagt ZHAW-Forscher und Co-Studienleiter Gregor Waller.

Instagram und Snapchat am häufigsten genutzt

Soziale Netzwerke zählen weiterhin zu den wichtigsten medialen Elementen des Alltags von Jugendlichen in der Schweiz. Fast alle nutzen WhatsApp zur Kommunikation (97 Prozent der Nutzer:innen mind. mehrmals pro Woche). Zudem werden Instagram (81 Prozent) und Snapchat (76 Prozent) weiterhin am häufigsten genutzt und sind über die Jahre stabil geblieben. Eine rasante Zunahme zeigt sich bei Tiktok: 67 Prozent der Jugendlichen nutzen die Plattform regelmässig (2018: 8 Prozent), wobei Mädchen die App häufiger nutzen als Jungen. Dafür sind die Jugendlichen praktisch von Facebook verschwunden: nur noch 5 Prozent nutzen das Netzwerk täglich oder mehrmals pro Woche (2014: 79 Prozent).

Beiträge anschauen und liken

Die Tätigkeiten in sozialen Netzwerken sind konstant geblieben. Am häufigsten werden regelmässig Beiträge anderer angeschaut (56 Prozent) und gelikt (55 Prozent) oder es werden per Chat persönliche Nachrichten geschrieben (57 Prozent). Deutlich seltener posten die Jugendlichen eigene Beiträge, und wenn dann eher zeitlich limitierte Stories oder Snaps.

Videogames sind weiterhin beliebt: 79 Prozent spielen zumindest ab und zu, wobei Jungen deutlich häufiger gamen (93 Prozent) als Mädchen (65 Prozent). Im Vergleich zu den Vorjahren hat die Anzahl der gamenden Mädchen jedoch  zugenommen. Zudem vergnügen sich die jüngeren mehr damit als die älteren Jugendlichen. Am häufigsten werden Gratis-Games gespielt (60 Prozent). Kostenpflichtige Videospiele nutzen hingegen nur 35 Prozent. Die Anzahl Jugendlicher, die regelmässig In-Game-Käufe tätigen, hat sich denn auch in zwei Jahren von 3 Prozent auf aktuell 8 Prozent mehr als verdoppelt.

Nachlässig in Sachen Privatsphäre

Beim Schutz der Privatsphäre im Netz werden Jugendliche nachlässiger: Gaben vor zehn Jahren noch 84 Prozent an, entsprechende Einstellungen in sozialen Netzwerken aktiviert zu haben, sind es aktuell nur noch 60 Prozent. Sorgen darüber, dass andere online persönliche Informationen sehen könnten, haben weiter abgenommen (2012: 38 Prozent; 2022: 28 Prozent). Gleichzeitig verhält sich die Mehrheit der Jugendlichen auf sozialen Netzwerken aber eher zurückhaltend und gibt öffentlich wenig von sich preis.

Hier gibt es weitere Informationen zur Studie.

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