Neuer Effizienzrekord für Solarzellen

Wissenschaftler vom CSEM haben gemeinsam mit amerikanischen Kollegen einen neuen Weltrekord für die Umwandlung von Sonnenlicht in Elektrizität mittels Dual-Junction-II IV/Si-Solarzelle aufgestellt.

29,8% Wirkunsgrad - das ist Weltrekord: Die Dual-Junction-Solarzelle des CSEM
29,8% Wirkunsgrad – das ist Weltrekord: Die Dual-Junction-Solarzelle des CSEM

Wissenschaftler vom National Renewable Energy Laboratory (NREL) des amerikanischen Energieministeriums und vom Schweizer Zentrum für Elektronik und Mikrotechnologie (CSEM) haben gemeinsam einen neuen Weltrekord für die Umwandlung von nichtkonzentriertem Sonnenlicht («1-sun») in Elektrizität mittels einer Dual-Junction-III-V/Si-Solarzelle aufgestellt.

Der neue, amtlich beglaubigte Rekord-Wirkungsgrad von 29,8 % wurde erzielt, indem eine obere Zelle aus Gallium-Indiumphosphid vom NREL und eine untere Zelle aus kristallinem Silizium, mittels der Heterojunction-Technologie vom CSEM produziert, verwendet wurden. Die beiden Zellen wurden separat hergestellt und anschliessend vom NREL übereinander gelegt und verbunden.

Der NREL/CSEM-Rekord wurde in der neuesten Ausgabe der “Solar cell efficiency tables.” veröffentlicht. »In der Kategorie von mechanisch verbundenen Zellen ist das ein Rekord«, so David Young, leitender Forscher am NREL. »Die Leistung der Dual-Junction-Zelle übersteigt die theoretische Grenze von 29,4 % für den Wirkungsgrad von kristallinen Silizium-Solarzellen (Single-Junction).« Young ist Co-Autor eines Artikels mit dem Titel “Realization of GaInP/Si dual-junction solar cells with 29.8 percent one-sun efficiency,” in dem die Schritte beschrieben sind, die zum Brechen des alten Rekords unternommen wurden. Der Artikel wurde zur Publikationn im IEEE Journal of Photovoltaics eingereicht.

Stephanie Essig, Forscherin am NREL, hielt auf der 5. Internationalen Konferenz für SiliziumPhotovoltaik im März 2015 in Konstanz eine Präsentation mit dem Titel «Progress Towards a 30% Efficient GaInP/Si Tandem Solar Cell», die das Interesse des CSEM erweckte. »Wir sind überzeugt, dass die Silizium-Heterojunction-Technologie heute die effizienteste Siliziumtechnologie für den Einsatz in Tandem-Solarzellen ist«, erklärt Christophe Ballif, Leiter der Photovoltaik-Aktivitäten beim CSEM. »Die Wissenschaftler des CSEM und des NREL haben nachgewiesen, dass es möglich ist, Tandemzellen mit 30% Wirkungsgrad herzustellen, die eine untenliegende Heterojunctionzelle mit einer hochleistungsfähigen obenliegenden Zelle, wie sie das NREL produziert, kombiniert«, erläutert Matthieu Despeisse, Leiter der Aktivitäten zu kristallinem Silizium am CSEM.

Essig hält fest, dass ein neues Design der Dual-Junction-Solarzelle und die Einbeziehung des CSEM ausschlaggebend für den Rekord waren. Diese ersten gemeinsamen Ergebnisse zeigen zudem, dass ein Wirkungsgrad von mehr als 31 % durch die Kombination von NREL- und CSEM-Zellen erreicht werden kann. Die Arbeit wurde von dem « the Office of Energy Efficiency and Renewable Energy’s Sunshot initiative », der Schweizerischen Eidgenossenschaft und dem Nano-Tera Programm unterstützt.

Umweltpreis 2016: Biokunststoff, PV-Elemente und Heiz-/Kühlsystem nominiert

Drei innovative Projekte wurden für den Umweltpreis der Schweiz 2016 nominiert. Die Verleihung findet am 12. Januar an der Swissbau statt.

Am 12. Januar wird an der Swissbau der diesjährige Sieger des Umweltpreises bekannt gegeben.
Am 12. Januar wird an der Swissbau der diesjährige Sieger des Umweltpreises bekannt gegeben.

Die Fachjury unter der Leitung von Prof. Dr. Rainer Bunge hat im Auftrag der Stiftung pro Aqua-pro Vita aus zahlreichen Eingaben in der Kategorie «Innovation» drei herausragende Projekte für den Umweltpreis der Schweiz 2016 nominiert. Die Projekte der BS2 AG, CSEM SA und der FluidSolids AG haben die Jury durch ihren hohen Grad an Innovation, Ressourcenschonung und Umweltrelevanz überzeugt. Die Bekanntgabe der Gewinner – auch in der Kategorie «Ecopreneur» – findet am 12. Januar 2016 im Rahmen der Swissbau in Basel statt.
Der Umweltpreis der Schweiz ist mit 50’000 Franken einer der höchstdotierten Umweltpreise in der Schweiz und wird alle zwei Jahre von der Stiftung pro Aqua-pro Vita vergeben. Die namhafte Jury um Präsident Prof. Dr. Rainer Bunge, selbst Innovator und Forscher mit Lehrstuhl für Umwelt- und Verfahrenstechnik an der Hochschule Rapperswil, durfte aus zahlreichen qualitativ hochwertigen Eingaben drei Kandidaten für die Kategorie „Innovation“ nominieren. Es ist sehr erfreulich, dass sich das stetig wachsende Bewusstsein für einen schonenden Umgang mit unserer Umwelt erneut im Rahmen des Umweltpreises 2016 zeigt.

In Bezug auf den Innovationsgrad, den konkreten Umweltnutzen und den Entwicklungsstand der Projekte hat die Fachjury drei ganz unterschiedliche Produkte und Verfahren nominiert.

FluidSolids  AG
Mit seinen ökologischen und physikalischen Eigenschaften hat der in der Schweiz entwickelte Biokunststoff FluidSolids Markteroberungspotenzial. Im Gegensatz zu anderen Biokunststoffen werden zur Herstellung keine Nahrungsmittel eingesetzt – FluidSolids besteht aus den Reststoffen nachwachsender Ressourcen. Der Werkstoff bietet sich für eine Vielzahl von Produkten an, die heute noch aus Metall, Holz und vor allem aus erdölbasierten Kunststoffen hergestellt werden. Das höchst anpassungsfähige Material lässt sich sowohl mit den traditionellen Verfahren der industriellen Massenproduktion verarbeiten als auch mit der zukunftsweisenden Technologie des 3-D-Drucks. Grosses Potenzial liegt in seiner biologischen Abbaubarkeit, die einen Lösungsweg für die globale Plastikmüllproblematik darstellt.

CSEM SA
Seit Jahrzehnten fordern Architekten neue Lösungen zur optischen Integration von PV-Elementen in Gebäuden. Die Farbe Weiss ist von besonderem Interesse, da sie elegant und vielseitig kombinierbar ist und frisch wirkt. Die Firma CSEM SA hat nun eine neue Technologie entwickelt, mit der Solarmodule ohne sichtbare Zellen und Verbindungen realisiert werden können. Diese kombiniert eine Solarzellentechnologie, die Infrarotstrahlung im Sonnenlicht in Elektrizität umwandelt, mit einem Streufilter, der das gesamte sichtbare Lichtspektrum streut, infrarotes Licht aber überträgt. Jede PV-Technologie auf Basis von kristallinem Silizium kann nun zur Herstellung weisser – und farbiger – Solarmodule verwendet werden. Die Technologie kann sowohl auf ein bestehendes Modul appliziert wie auch während der Herstellung in ein neues Modul integriert werden.

BS2 Zeleganz
Das Gebäudetechniksystem Zeleganz heizt, kühlt und lüftet Räume und stellt Warmwasser bereit. Dies geschieht alles CO2-frei, wobei die Kosten über den gesamten Lebenszyklus gesehen tiefer sind als bei einem langjährigen Betrieb mit einer Ölheizung. Die Innovation von Zeleganz liegt sowohl im systemischen Ansatz als auch bei den Komponenten. Die Niederhubwärmepumpe mit integrierter Systemregelung ist hocheffizient, die koaxiale Membran-Erdwärmesonde ist für die saisonale Wärmespeicherung in Tiefen bis zu 450 m und auch in Grundwasserschutzgebieten geeignet. PVT-Hybridkollektoren in individuell vorfabrizierten Dachelementen erhöhen den gestalterischen Spielraum. Die benötigte Wärme und der Betriebsstrom werden ganzjährig CO2-frei produziert. Die Kleinpumpen des Aktivheizkreisverteilers regeln Heizung und Kühlung bedarfsgerecht, das dezentrale Lüftungssystem ist platzsparend und steigert den Wohnkomfort. Da das System für Neubauten, aber insbesondere auch für die sanfte Sanierung des Gebäudebestandes geeignet ist, bietet es ein erhebliches Klimaschutzpotenzial. Rund 85% des Schweizer Gebäudeparks könnten damit CO2-frei betrieben werden.

Ecopreneur – Anerkennungspreis für Unternehmer
Der Umweltpreis der Schweiz wird im Januar zusätzlich in der Kategorie «Ecopreneur» vergeben. Ausgezeichnet wird ein Unternehmer, welcher durch sein nachhaltiges und langjähriges Engagement im Umweltschutz und in der Schonung natürlicher Ressourcen sichtbaren Erfolg am Markt hat. Die Bekanntgabe des Gewinners erfolgt an der Preisverleihung. Der diesjährige Ecopreneur kommt aus der Bauwirtschaft – man darf also gespannt sein!

Bekanntgabe der Gewinner und Vergabe der Preise an der Swissbau 2016
Die Preisverleihung findet am 12. Januar 2016 um 17.30 Uhr an der Swissbau in Basel, Halle 1.0 Süd, Swissbau Focus, statt. Im Rahmen der Preisverleihung hält Stefan Zanetti, CEO und Founder des Unternehmens qipp, ein Impulsreferat unter dem Titel: «Digital nachhaltig bauen». Weitere Infos und Anmeldung: www.swissbau.ch/focus

Fischtreppen fördern genetischen Austausch

Aufstiegshilfen für Fische helfen, den genetischen Austausch zwischen verschiedenen Populationen zu fördern. Dies zeigt eine Studie der Eawag.

Fischtreppen tragen tatsächlich zu einer verbesserten genetischen Vielfalt bei.
Fischtreppen tragen tatsächlich zu einer verbesserten genetischen Vielfalt bei.

Die Schweizer Fliessgewässer sind voll von Querhindernissen. Der Bericht «Strukturen der Fliessgewässer in der Schweiz» (Bundesamt für Umwelt, 2009) hat für 10’800 Gewässerkilometer und 50’000 künstliche Hindernisse einen Revitalisierungsbedarf ausgewiesen. Im Rheineinzugsgebiet, das von Alexandre Gouskov und seinem Team für die Eawag-Studie  «Fish population genetic structure shaped by hydroelectric power plants in the upper Rhine catchment» untersucht wurde, befinden sich 37 Wasserkraftwerke, zwei Wehre und der Rheinfall. Sechs der künstlichen Hindernisse waren zum Zeitpunkt der Probenahmen nicht mit einer Aufstiegshilfe für Fische ausgestattet.

Aus statistischen Gründen haben Forscherinnen und Forscher an 47 Stellen Proben genommen. Pro Probestelle holten sie in der Regel rund 50 Alet mithilfe von Elektrofischerei aus dem Wasser. Die Tiere wurden sanft betäubt, vermessen und nach der Entnahme einer kleinen Gewebeprobe von der Schwanzflosse wieder in die Freiheit entlassen. «Der Stichprobenaufwand für diese Studie war im Vergleich zu anderen Forschungsarbeiten enorm», sagt Eawag-Mitarbeiter und ETH-Professor Christoph Vorburger und macht damit Alexandre Gouskov indirekt ein Kompliment. Die Studie war dessen Doktorarbeit und wurde im Wesentlichen durch das Bundesamt für Umwelt, die Eawag und die ETH Zürich finanziert.

Barrierewirkung von 100 auf 12 Kilometer reduziert

Aus früheren Untersuchungen ist bekannt, dass unüberwindbare Hindernisse die genetische Populationsstruktur von Fischen stark beeinträchtigen. Im schlimmsten Fall kann die Isolation zum Aussterben einer Population führen. Deshalb werden immer mehr Kraftwerke und andere Hindernisse mit Fischtreppen für Fische ausgestattet. «Man weiss natürlich mittlerweile, dass viele Fische diese Aufstiegshilfen auch benutzen», sagt Gouskov, «aber die Frage, ob sich Fischtreppen tatsächlich positiv auf die Verbindung und die genetische Diversität von Fischpopulationen auswirken, hat man bisher nicht untersucht.»

Anhand der genetischen Untersuchungen konnten die Forscherinnen und Forscher jetzt aufzeigen, dass die Fischtreppen den genetischen Austausch tatsächlich verbessern. Eine künstliche Barriere ohne Fischtreppe wirkt sich ähnlich stark auf die genetische Differenzierung der Fische aus wie eine Distanz von rund 100 Kilometern in einem unverbauten Fluss. Bei den Barrieren, die mit Fischtreppe ausgestattet sind, liegt das Äquivalent dagegen nur bei rund 12 Kilometern.

Laut Gouskov zeigt dies, dass Fischtreppen die Konnektivität von getrennten Fischpopulationen verbessern. Doch auch mit Fischtreppen wirken sich Kraftwerke signifikant auf die genetische Differenzierung des Alets aus. Mit Blick auf andere Fischarten erhält dieser Befund zusätzliches Gewicht, denn viele von ihnen können die Fischtreppen schlechter überwinden als der Alet und sind dadurch stärker von der Fragmentierung betroffen.

«Unsere Resultate zeigen, dass es Sinn macht , die in den letzten Jahren begonnenen Revitalisierungsmassnahmen weiter voranzutreiben», so die Bilanz von Alexandre Gouskov. «Es braucht mehr, aber auch qualitativ bessere Fischaufstiegshilfen, um die Arten besser zu schützen.» Je nach Bauart werden die Fischpässe mehr oder weniger häufig genutzt. Im Vergleich zu einfachen Betontreppen schneiden Umgehungsgerinne beispielsweise deutlich besser ab. «Viele Fischtreppen haben ein enormes Verbesserungspotenzial», sagt Gouskov. Während der Feldarbeit für die vorliegende Studie konnte er den Effekt einer solchen Verbesserungsmassnahme mit eigenen Augen beobachten: Das Elektrizitätskraftwerk Rheinfelden hat ein naturnah strukturiertes Umgehungsgewässer mit grosser Abflussmenge in Betrieb genommen. Bereits in der ersten Saison stiegen gegen 40’000 Fische von 33 verschiedenen Fischarten darin auf. «Das ist erfreulich, denn das ist deutlich mehr als bei herkömmlichen Fischtreppen», sagt Gouskov.

(Eawag)

Schweizer Unternehmen pessimistisch

Die aktuelle KPMG Restrukturierungsstudie bei mehr als 80 Schweizer Unternehmen aus verschiedenen Branchen hat ergeben, dass über ein Drittel eine Verschlechterung des Wirtschaftsstandorts Schweiz gegenüber dem Vorjahr sieht.

 

Die aktuelle KPMG Restrukturierungsstudie bei mehr als 80 Schweizer Unternehmen aus verschiedenen Branchen hat ergeben, dass über ein Drittel eine Verschlechterung des Wirtschaftsstandorts Schweiz gegenüber dem Vorjahr sieht.

Als Haupttreiber dieser negativen Entwicklungen werden die momentane Frankenstärke und der hohe Preisdruck genannt. Von einer möglichen Kündigung der Bilateralen befürchten 73 Prozent der Firmen negative Auswirkungen auf ihr Geschäft. Die Umfrage zeigt, welchen Einfluss die Aufhebung des Euro-Mindestkurses für Schweizer Unternehmen hatte.

71 Prozent der befragten Firmen beurteilen die Auswirkungen der aktuellen Frankenstärke als negativ und 16 Prozent sogar als existenzbedrohend.

Dies betrifft insbesondere Geschäftsmodelle bei denen die Erträge im Ausland erwirtschaftet werden und die (Personal-)Kosten im Inland anfallen (inklusive Tourismus). Wo nämlich die Differenzierung ausbleibt, wirkt sich die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit unweigerlich auf die Gewinnmargen aus.

Pessimismus vs. Wettbewerb

Aus Sicht der Befragten stellt eine potentielle Kündigung der bilateralen Verträge mit der EU eine ähnliche Bedrohungslage dar: 59 Prozent befürchten negative Auswirkung auf ihr Unternehmen, 14 Prozent schätzen eine Auflösung der Bilateralen gar als existenzbedrohend ein.

In Übereinstimmung mit den vorhergehenden Aussagen zur Verfügbarkeit von Personal wurde auch hier die Bedeutung der Masseneinwanderungsinitiative für die Wettbewerbsfähigkeit deutlich.

Die vom Volk angenommene Initiative wird zwar von 56 Prozent der Befragten als negativ für ihr Unternehmen bewertet, allerdings glauben lediglich 2 Prozent, dass die Initiative langfristig eine Existenzgefährdung bedeuten wird.

Unter folgendem Link ist die komplette Studie zu finden:

kpmg.ch/restructuring

Früherkennung von Krankheitsmustern lohnt sich

Der Verein Compasso präsentiert neue Instrumente für die berufliche Integration. Hierbei erweiterte Compasso auch seine Services, Arbeitgeber bei der Früherkennung und Integration beeinträchtigter Menschen zu unterstützen.

Die untenstehende Abbildung verdeutlicht die Positionierung von Compasso und zeigt insbesondere auch klar auf, dass der Fokus des Vereins nicht auf präventiven, generellen Massnahmen liegt, sondern auf Früherkennung und Re-Integration.

Wie führe ich gesund? Wie erkenne ich nachlassende Leistungen bei meinen Mitarbeitenden? Wie sieht ein griffiges Absenzen-Management aus? Und wie arbeite ich mit Versicherern, IV-Stellen und Ärzten zusammen? Compasso bietet zu all diesen Fragen umfangreiche Informationen und praktische Materialien. Diese finden sich auf dem ebenfalls überarbeiteten Online-Portal des Vereins

Das neue Informationsportal wurde anlässlich der Compasso-Veranstaltung «Psychisch beeinträchtigte Mitarbeitende – geforderte Arbeitgeber» eingeweiht. Es sei wichtig, Arbeitgeber und Führungskräfte zu sensibilisieren, damit diese offen mit psychischen Erkrankungen umgehen, sich rechtzeitig an externe Unterstützer wenden und eng mit diesen zusammenarbeiten würden.

«Früherkennung ist eine Investition»

Dass es sich für KMU lohnt, in die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu investieren und dabei auf die Instrumente von Compasso zurückzugreifen, zeigte Streit am Beispiel eines Bauunternehmens mit 30 Mitarbeitenden auf: «Bei einer Absenzenquote von 3,7 Prozent entstehen für die Firma direkte und indirekte Kosten von 214’000 Franken pro Jahr. Präventions- und Früherkennungsmassnahmen senken die Absenzenquote um 20 Prozent, was einer Kostenreduktion von jährlich 42’840 Franken entspricht.»

Denise Camenisch, Leiterin Care-Management und Leistungen Unternehmen bei der Helsana AG, pflichtete dieser Aussage bei: «Früherkennung ist eine Investition, die sich bei einer substanziellen oder chronischen Erkrankung eines Mitarbeitenden auszahlt.» Die Helsana hat mit «StayWell» denn auch ein Tool entwickelt, mit dem Arbeitnehmer ihre berufliche, persönliche und finanzielle Situation einschätzen und bewältigen können. Im Fokus: die Gesundheit der Arbeitnehmer sowie deren Leistungs- und Arbeitsmarktfähigkeit.

Externe Hilfestellung

Nebst Compasso bieten nicht zuletzt die kantonalen IV-Stellen Hilfe. Sie beraten, begleiten und informieren betroffene Arbeitgeber. Stefan Ritler vom Bundesamt für Sozialversicherungen ortet bei der IV dennoch Reformbedarf: «Die Neurentner-Quote nimmt zwar ab, jedoch nicht für psychisch Erkrankte und Jugendliche.» Damit die berufliche Integration dieser Zielgruppen besser gelinge, müssten diese Menschen künftig noch besser unterstützt werden.

Hierzu gehören laut Ritler auch eine verbesserte Koordination der beteiligten Akteure und eine verstärkte Unterstützung der Arbeitgeber – zwei Punkte, die Compasso ebenfalls auf seine Fahne geschrieben hat.

compasso.ch

Kanton Zürich: Ökostrom wird Standard

Ab 2016 müssen Energieversorger im Kanton Zürich Ökostrom als Standardprodukt anbieten. Atomstrom gibt es nur noch auf Anfrage.

Lettenkraftwerk in der Stadt Zürich: Das Standardprodukt ist neu Wasserkraft.
Lettenkraftwerk in der Stadt Zürich: Das Standardprodukt ist neu Wasserkraft.

Ab 1. Januar 2016 kommt für Privatkunden im Kanton Zürich standardmässig nur noch Ökostrom aus der Steckdose. Dies hat der Kantonsrat bereits vor zwei Jahren beschlossen. Will jemand Atomstrom, so muss er dies explizit fordern.

Die Energieversorger im Kanton haben sich grösstenteils den neuen Bestimmungen bereits angepasst: So haben die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) bereits Anfangs 2015 auf ökologische Standardprodukte umgestellt. Das Grundprodukt besteht hauptsächlich aus Wasserkraft, wer will, wer will, kann den Anteil Solar- und Bioenergie steigern. Atomstrom ist gar nicht mehr erhältlich. Auch die Elektrizitätswerke der Stadt Zürich (EKZ) bietet nur noch erneuerbare Energien. Wer will, kann sich auch direkt an Solaranlagen beteiligen oder Strom aus dem Lettenkraftwerk in der Stadt selber beziehen.

Erhöhung der Grimsel-Staumauer abgeschmettert

Das Verwaltungsgericht Bern hat die Erhöhung der Grimsel-Staumauer abgeschmettert. Damit dürfen die wertvollen Moorbiotope und die Moorlandschaft an der Grimsel nicht geflutet werden.

Die Staumauer-Erhöhung hätte gemäss Umweltverbände nur gering der Energie-Produktion gedient.
Die Staumauer-Erhöhung hätte gemäss Umweltverbände nur gering der Energie-Produktion gedient.

Jetzt sei klar, dass die Konzession für eine Erhöhung der Grimsel-Staumauer nicht mit dem verfassungsmässigen Moorschutz vereinbar sei, schreiben der Grimselverein, der WWF und Pro Natura in einer gemeinsamen Medienmitteilung. Die Umweltverbände seien erleichtert über diesen Entscheid, mit dem das Gericht die Moore und die Moorlandschaft an der Grimsel vor Flutung schützen und damit den Schutz der Moore in der ganzen Schweiz stützen würden. Moore, von denen in der Schweiz nur noch wenige erhalten sind, seien besonders wertvolle Lebensräume für seltene und schützenswerte Tier- und Pflanzenarten. Wäre die Zerstörung der Moorlandschaft an der Grimsel zugelassen worden, hätte dies den Moorschutz schweizweit ausgehebelt, heisst es weiter.

Aus Umweltsicht sei der Verzicht auf die Stausee-Vergrösserung der Kraftwerke Oberhasli (Infos der KWO) kein Verlust. Denn mit der Staumauer-Erhöhung würde gemäss Pro Natura kein zusätzlicher Strom produziert. Die angestrebte Verlagerung der Produktion vom Sommer in den Winter beträfe nur einen kleinen Bruchteil des Jahresstromverbrauchs der Schweiz, wie die Organisation schreibt. Gemäss KWO hätte der grössere Speicher erlaubt, das Wasser besser über das Jahr verteilt für die Stromproduktion einzusetzen.

Abschliessend unterstreichen die Umweltverbände, dass die Speicher-Kapazitäten in der Schweiz andernorts mehr als genug ausgebaut wurden und noch werden.

Bundespersonal-Reporting in der Praxis

Die Ergebnisse der „Personalbefragung 2014“ in der Eidgenössischen Bundesverwaltung haben neben verschiedenen Stärken doch auch Handlungsbedarf aufgezeigt.

Sowohl in Uternehmen wie in eidgenössischen Institutionen müssen IT-Bereiche geregelt sein.

Der Handlungsbedarf wird bereits mit den bereits vorhandenen Instrumenten und mit den Massnahmen der neuen „Personalstrategie Bundesverwaltung 2016 – 2019“ realisiert. Unter anderem fallen folgende Vorhaben unter die Strategie: Sensibilisierungskampagne „Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben“, mobiles Arbeiten, Umsetzung Fachkarrieren, Schwerpunkt „Psychosoziale Risiken im betrieblichen Gesundheitsmanagement“. Deshalb wird laut einer Meldung vom November 2015 auf Stufe Bundesverwaltung darauf verzichtet, zusätzliche, bundesweite Massnahmen zu beschliessen.

Die Verwaltungseinheiten haben – gestützt auf die Ergebnisse der „Personalbefragung 2014“ – bereits die Umsetzung einer Vielzahl von bereichsspezifischen Massnahmen wie beispielsweise die Einführung eines Wissensmonitorings, eines periodischen Newsletters oder einer E-Mail-Policy eingeleitet. Diese Einführungen beziehen sich schwerpunktmässig auf die Themenbereiche: Arbeitsabläufe und Entscheidungsprozesse, Führung, Information und Kommunikation, Wissenstransfer, Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben.

(Quelle: Eidgenössisches Finanzdepartement)

Die wichtigsten Denker der Welt ermittelt

Der soeben publizierte „Global Thought Leaders Index 2015“ kartografiert die globale Konversation und deren wichtigste Stimmen im Internet. Die Netzwerk-Analyse ist eine Kooperation des GDI Gottlieb Duttweiler Institute und der „The WorldPost“ / „HuffingtonPost“.

Analysiert wurden 400 Ideengeber. An der Spitze der globalen (englischsprachigen) Rangliste finden sich beispielsweise Papst Franziskus, der türkische Autor Orhan Pamuk oder Edward Snowden. Auch im deutschsprachigen Raum sind Snowden und der Papst weit oben auf der Rangliste. Überhaupt finden sich hier auf den vordersten Plätzen kaum deutsche Muttersprachler. Dafür versammelt die untere Hälfte des Rankings Denker ohne Bekanntheit ausserhalb der Sprachgrenzen.

Erstmals mit China und Spanien

Der Index wird seit 2012 mittels einer von MIT-Forscher Peter Gloor entwickelten Analyse kollektiver Intelligenz errechnet. Dieses Jahr beinhaltet der Index neben dem englischen und dem deutschen Sprachraum erstmals auch den chinesischen und den spanischen. Der chinesische Sprachraum wiederum ist deutlich in zwei Infosphären geteilt:

Die ausserchinesische Konversation in Hong Kong, Taiwan und der Diaspora ist vergleichbar mit jener in der globalen Sphäre. Im Landesinnern aber sind Präsident Xi Jinping und Alibaba-CEO Jack Ma die gewichtigsten Stimmen, ausländische Denker fehlen hier. Chinas von Zensur und Firewall geprägte Strategie des beschränkten Zugriffs auf das Internet prägt offensichtlich die Liste.

Die führenden Medien

Für die Verbreitung von Ideen spielen weiterhin Medien eine entscheidende Rolle. In der Vernetzungsgrafik der Thoughtleader in der englischsprachigen Blogosphäre wird deutlich, welche dabei am wichtigsten sind. Von den fünf wichtigsten Medien beziehungsweise Quellen sind zwei traditionelle Protagonisten des globalen Diskurses – der britische Guardian und die New York Times.

Zwei andere, Twitter und Youtube, gelten eher als Protagonisten des globalen Gesprächs, das fünfte der wichtigsten Medien, die Huffington Post, nimmt eine Zwischenposition ein zwischen schnell und wichtig ein. Nominiert wurden die «Thought Leaders 2015» von «The WorldPost» / «Huffington Post» sowie von «El Pais», «Univision», «Fusion», «Guancha» und «The European».

Die Relevanz der Nominierten in der globalen Konversation errechnete sich auf der Basis ihrer Erwähnungen auf Wikipedia, in Tweets und in Blogs. Der «Global Thought Leader Index 2015» wird unter anderem in den 15 internationalen Ausgaben der «Huffington Post» veröffentlicht.

Details über den „Global Thought Leaders Index 2015“ sind auf der Englischen Site nachzulesen:

http://thoughtleaders.world

 

Suva: Daniel Roscher neu in der Geschäftsleitung

  Daniel Roscher ist seit 1997 als Direktor der Suva-Agentur Zürich tätig. Die Agentur Zürich betreut mit 130 Mitarbeitenden 8100 Betriebe mit einem Prämienvolumen von rund 300 Millionen Franken pro Jahr. Auf Vorschlag des Verwaltungsrats der Suva hat nun der Bundesrat Daniel Roscher in die Geschäftsleitung der Suva gewählt. Er übernimmt am 1. Januar 2016 […]

Daniel Roscher, Leitung des Departements Versicherungsleistung und Rehabilitation

 

Daniel Roscher ist seit 1997 als Direktor der Suva-Agentur Zürich tätig. Die Agentur Zürich betreut mit 130 Mitarbeitenden 8100 Betriebe mit einem Prämienvolumen von rund 300 Millionen Franken pro Jahr.

Auf Vorschlag des Verwaltungsrats der Suva hat nun der Bundesrat Daniel Roscher in die Geschäftsleitung der Suva gewählt. Er übernimmt am 1. Januar 2016 die Leitung des Departements Versicherungsleistung und Rehabilitation. In dieser Funktion verantwortet er das Schadenmanagement des grössten Schweizer Unfallversicherers. Dem Geschäftsbereich gehören zudem die beiden Rehabilitationsklinken in Bellikon (AG) und Sion (VS) an. Roscher ist auch für die Militärversicherung, welche die Suva im Auftrag des Bundes führt, sowie für einen Teil des Agenturnetzes zuständig.

Die Geschäftsleitung der SUVA (per 1. Januar 2016) :

Felix Weber, Vorsitzender der Geschäftsleitung und Leiter des Departements Führung und Support

Ernst Mäder, Leiter Departement Finanzen und stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung

Edouard Currat, Leiter Departement Gesundheitsschutz

Daniel Roscher, Leiter Departement Versicherungsleistungen und Rehabilitation

www.suva.ch

 

Die Angst vor der „Uberization“

Nach einer aktuellen Studie des IBM Institute for Business Value (IBV) ist der Trend der „Uberization“, mit dem das Aufweichen von Branchengrenzen durch neue Wettbewerber umschrieben wird, eine der Hauptsorgen in den Vorstandsetagen.

Die veränderten Rahmenbedingungen haben auch Auswirkungen auf das Management in den Unternehmen

Der Anteil an Führungskräften, die erwarten, sich immer stärker gegen branchenfremde Mitbewerber behaupten zu müssen, ist innerhalb der letzten beiden Jahre um mehr als ein Viertel gestiegen – von 43 Prozent im Jahr 2013 auf heute 54 Prozent. Für die Studie „Redefining Boundaries: Insights from the Global C-suite Study“ wurden in über 70 Ländern rund 5‘200 CEOs, CMOs, CFOs und CIOs aus öffentlichen und privaten Unternehmen in 21 Branchen befragt.

Das Reizwort lautet Industriekonvergenz: Laut Studie bewerten immer mehr CxOs die Annäherung von Branchen als den bestimmenden Einflussfaktor auf ihre Geschäfte in den nächsten drei bis fünf Jahren. Immerhin wollen 24 Prozent der Führungskräfte von den als besonders leistungsstark bewerteten Unternehmen kognitive Technologien einsetzen. Ihre vorausschauenden sowie kognitiven Analyse-Methoden helfen laut Studie dabei, mit grösserer Sicherheit zu prognostizieren, was im Wettbewerbsumfeld passieren wird.

Das Unbekannte vermeiden

Lange galten diejenigen neuen Akteure als grösstes Risiko für traditionelle Unternehmen, die sich mit günstigeren Angeboten mehr Marktanteile sichern wollten. Das ist heute anders: Heute werden etablierte Firmen immer häufiger von neuen Marktteilnehmern mit vollkommen neuartigen, meist digitalen, Geschäftsmodellen oder durch kleinere, agilere Mitbewerber bedrängt.

Die veränderten Rahmenbedingungen haben auch Auswirkungen auf das Management in den Unternehmen: So sehen fast die Hälfte (48 Prozent) der CxOs die Notwendigkeit, ihre dezentrale Entscheidungsfindung zu stärken, 54 Prozent machen sich auf die Suche nach Innovationen ausserhalb ihrer Unternehmen und 70 Prozent planen, ihre Partnernetzwerke zu erweitern.

Zuversichtlich stimmt in diesem Zusammenhang hingegen die Einschätzung eines überwiegenden Anteils der CxOs, dass sich in Zukunft der Umgang mit Kunden tatsächlich verändern wird: So erwarten zwei Drittel der Befragten, dass der Kunde stärker als Individuum in den Fokus rücken wird – ein Zuwachs um 22 Prozent seit 2013 – und 81 Prozent plant mehr digitale Interaktion.

Neue Technologien  

Geändert hat sich auch die Einschätzung der CxOs im Hinblick auf die Bedeutung neuer Technologien: Waren es in den letzten drei CxO-Studien nur die CEOs, die Technologie als wichtigste externe Kraft mit dem grössten Einfluss auf ihr Geschäft bewerteten, schliessen sich dieses Mal ausnahmslos alle Top-Manager dieser Meinung an.

So gehen die Befragten davon aus, dass Cloud Computing, mobile Lösungen, das Internet der Dinge sowie Cognitive Computing das grösste Potenzial haben, ihre Unternehmen zu revolutionieren.

Ein weiteres Thema ist die IT-Sicherheit, die vor zwei Jahren noch eine untergeordnete Rolle spielte. Heute gilt sie für 68 Prozent der Befragten als „Nummer 1“ bei den Unternehmensrisiken.

Die gesamte IBM Global C-Suite-Studie finden Sie unter: www-935.ibm.com/services/c-suite/study/

www.ibm.com

Neuer Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter

Der Bundesrat hat Adrian Lobsiger als Nachfolger von Hanspeter Thür zum neuen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten gewählt. Vorbehältlich der Bestätigung durch die Bundesversammlung wird der 55-jährige Jurist und stellvertretende Direktor des Bundesamts für Polizei sein Amt im Verlauf des kommenden Jahres antreten.

Per 18. November 2015 hat der Bundesrat Adrian Lobsiger als neuen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten (EDÖB) gewählt. Er soll die Nachfolge von Hanspeter Thür antreten, der per Ende November 2015 nach über 14-jähriger Tätigkeit aus dem Amt scheidet. In der Übergangszeit wird Hanspeter Thürs Stellvertreter Jean-Philippe Walter die Geschäfte des EDÖB führen.

Adrian Lobsiger ist aktuell stellvertretender Direktor des Bundesamtes für Polizei (fedpol). Als Chef der Stabsabteilung und des dazugehörenden Dienstes für Recht und Datenschutz trägt er dazu bei, dass die Personendaten in den Informationssystemen des Bundesamtes namentlich auch im Verkehr mit in- und ausländischen Behörden rechtskonform bearbeitet werden. Zu dieser datenschutzrechtlichen Kernaufgabe gehören auch die Erarbeitung rechtlicher Rahmenbedingungen für Informatikprojekte und der Einsatz neuer Informationstechnologien sowie die Erteilung von Auskünften nach Datenschutz- und Öffentlichkeitsgesetz.

EDÖB unabhängig?

Der EDÖB wird für eine Amtsdauer von vier Jahren gewählt. Er übt seine Funktion unabhängig und ohne Weisung einer Behörde aus. Er erstattet der Bundesversammlung periodisch und bei Bedarf Bericht und übermittelt diese Berichte gleichzeitig dem Bundesrat. Der EDÖB ist administrativ der Bundeskanzlei (BK) angeschlossen. Das Wahlverfahren richtet sich nach den «Weisungen des Bundesrats vom 28. November 2014 über die Wahl des obersten Kaders durch den Bundesrat».

 

Adrian Lobsiger, neuer Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter (EDÖB).
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