10 Tipps, wie Sie im Büro Zeit sparen. Und so mehr Zeit für die Fussball-EM haben

Einige Spiele der Fussball-Europameisterschaft beginnen bereits um 15 Uhr mitten am Nachmittag. 10 Tipps, wie Sie effizienter arbeiten und so früher Feierabend machen können. Damit Sie mehr Zeit haben, um die Spiele zu verfolgen – oder die gewonnene Freizeit für Anderes nutzen können.

Damit trotz Arbeit Zeit für Fussball-Gucken bleibt… (Foto: Fotolia.com)

10 Tipps für produktiveres Arbeiten – zusammengestellt von bexio, der führenden Anbieterin webbasierter Business Software für Kleinunternehmen.

  1. Organisieren Sie Ihre Aufgaben und Ihren Arbeitstag. Achten Sie bei der Tagesplanung auf Ihre Leistungskurve: Morgenmenschen sind zum Beispiel früh am produktivsten und sollten deshalb wichtige Aufgaben dann erledigen. Das Leistungstief nach dem Mittag nutzen sie für Routineaufgaben.
  2. Nutzen Sie zur Kommunikation mit Ihren Arbeitskollegen Slack, um Textnachrichten, Dateien und Links auszutauschen. So vermeiden Sie interne E-Mails mit langen CC-Verteilern. Der Vorteil: Sie sparen Nerven und Zeit.
  3. Arbeiten Sie mit webbasierten Diensten aus der Cloud, wie zum Beispiel Dropbox für Dokumente oder bexio für die Administration in Kleinunternehmen. So können Sie überall und jederzeit auf Ihre Daten zugreifen: Ob zu Hause vor dem Fernseher, unterwegs mit dem Smartphone oder im Büro mit dem Laptop.
  4. Schickt Ihnen zum Beispiel Ihr Telefonanbieter separate Rechnungen für Handy, Internet und Festnetz? Sprechen Sie mit dem Rechnungssteller und verlangen Sie eine Sammelrechnung. So sparen Sie Zeit, da Sie nur eine Rechnung zahlen und ablegen müssen.
  5. Für Chefs: Motivieren Sie Ihr Team. Geben Sie jedem einzelnen Selbstverantwortung, regelmässiges Feedback und öffentliche Anerkennung. Das weiss auch Jungunternehmer und bexio-Mitgründer Jeremias Meier : «Nur motivierte Mitarbeiter sind effiziente Mitarbeiter!»
  6. Planen Sie Ihre Aufgaben und Projekte mit der kostenlosen OnlineSoftware von Trello. Sie können Arbeiten und Ziele einfach erfassen und sich im Team gegenseitig zuweisen. So arbeiten Sie effizient mit Ihren Kollegen zusammen. Und da Sie weniger Zeit damit verbringen müssen, sich im Team abzusprechen, bleibt mehr Zeit für eine gemeinsame Fussballrunde.
  7. HomeOffice: Arbeiten Sie auch von zu Hause aus – wenn möglich. So sparen Sie nicht nur den Arbeitsweg, ein anderes Arbeitsumfeld sorgt für Kreativität, produktiveres Arbeiten und eine bessere Work-Life-Balance. Probieren Sie es aus!
  8. Dank Slack (Tipp 2) haben Sie weniger EMails. Für jene, die noch übrig bleiben: Die meisten müssen nicht direkt beantwortet werden. Planen Sie am besten drei fixe Zeiten ein, an denen Sie E-Mails lesen und beantworten. In der restlichen Zeit bleiben Sie ungestört, arbeiten konzentrierter und produktiver.
  9. Ideal für Kleinunternehmen und Selbstständige: Versenden Sie Rechnungen per E-Mail. Der Empfänger kann direkt online bezahlen. Das hilft beiden Seiten: Mehr Komfort für Ihre Kunden und Sie werden schneller bezahlt.
  10. Erfinden Sie das Rad nicht für jeden Brief oder jedes E-Mail neu, sondern nutzen Sie für sämtliche Dokumente Textbausteine. So sparen Sie jedes Mal Zeit und vermeiden zudem nervige Tippfehler.

Quelle: www.bexio.com

Veränderung geht unter die Haut…

... was für die Geschäftsleitung bedeutet, dass sie das Engagement auf 3 Ebenen fördert.

Engagement erzeugt Verbundenheit und gibt den Mitarbeitenden Orientierung.

«Ich habe den Eindruck unser Budget ist unsere Strategie.» und «Energieraubend ist für mich, wenn ich Dinge umsetzen muss, wo ich nicht dahinter stehen kann», so äusserten sich kürzlich zwei tragende KMU-Führungskräfte. Beide Firmen befinden sich aktuell im Strategieumsetzungs- und Veränderungsprozess.

Solche Change- und Entwicklungsvorhaben sind komplex. Doch Komplexität ist handhabbar. Der Erfolg hängt massgeblich von systemischen Interventionen ab. Diese beschleunigen und verankern die Umsetzung in der ganzen Organisation.

Wir richten den Fokus auf die 3 Engagements. Im Duden wird Engagement wie folgt definiert: Aktivität, Anstrengung, Anteilnahme, Beteiligung, Bindung, Eifer, Einsatz, Energie, Hingabe, Kraftanstrengung, Mitwirkung, Teilnahme, Verbundenheit, Verpflichtung. Da geht einem doch das Herz auf.

1. Engagement für die Organisation und die Sache: «Ich bin begeistert.»

Tiefempfundene Visionen werden getragen. Ist der Sinn der Tätigkeit und der Unternehmung emotional verstanden worden, setzt er enorme Veränderungskräfte frei. Aber das lässt sich nicht von oben verordnen. Begeisterung entsteht, indem ich mich für etwas interessiere, das einen Nutzen hat und das mit guten Gefühlen einhergeht. Wenn es gelingt in den Mitarbeitenden Begeisterung zu wecken, dann entwickeln sie Lust am Lernen. Wir brauchen kommunikative und dialogische Interaktion, Auseinandersetzung und Exkurse, damit eine offene Gesprächskultur entsteht. Wir stärken Vertrauen, Mit- und Eigenverantwortung, was enorm wichtig ist, um die Komplexität als Chance zu nutzen und nicht überfordert in die Sackgasse zu laufen.

2. Engagement für eigenes Wachstum: «Lebenslanges Lernen.»

Das bedeutet, dass jeder engagiert ist, sich persönlich immer weiter zu entwickeln und sein Potenzial soweit wie möglich zu entfalten. Konkret heisst das, sich eigene Ziele setzen, seine Grundannahmen überprüfen, Vorurteile korrigieren, Selbsterfahrungen machen, neu orientieren und die eigenen Handlungsoptionen erweitern. Jeder lernt mit seiner Situation und wächst daran.

3. Engagement für die Kolleginnen: «Meine Kolleginnen sind erfolgreich.»

Das ist die Nagelprobe, denn gute Beziehungen sind stärkend und fördern das Veränderungsvorhaben massgeblich. Teamgeist entsteht durch Co-Creation. Jeder engagiert sich für den Erfolg des anderen, man lernt Standpunkte und Sichtweisen kennen, baut Brücken und reisst Wände ab. Vom EGO- zum ECOSystem. Wir lernen nur unser ganzes Potenzial zu entfalten, wenn wir in Beziehungen stehen, die für uns bedeutend sind. Und dann bedeutet Team-Lernen zuerst mal Zuhören und die anderen verstehen. Wenn es gelingt, einen sicheren dominanzfreien Ort zu schaffen, an dem sich alle mit Vertrauen einbringen und das Unerwartete willkommen heissen, dann wird das Neue fast wie von selber entstehen. Das Vorgehen erfordert ausgewählte Methoden und passende Interventionen, die wir massgeschneidert zusammenstellen.

Fazit

  • Komplexität ist handhabbar
  • Sinn setzt enorme Veränderungswillen frei
  • Jeder engagiert sich für sein eigenes Wachstum
  • Team-Lernen bedeutet zuerst mal Zuhören

Text: Jörg Meerholz, EMBA, Professional Certified Coach/ICF, Practicioner Logosynthese®, Betriebstechniker, Inhaber der merik unternehmensentwicklung & coaching gmbh. Entwickelt KMU,NPO, Organisationen und Führungspersonen in Strategie-, OE-, Change- und Innovationsprozessen. Jörg hat 15 Jahre direkte Führungserfahrung als COO. www.merikentwicklung.ch

Digitalisierung und HRM: Kreativität, Initiative und Leidenschaft weiter einfordern

Der 12. Ostschweizer Personaltag widmete sich ganz dem Thema Personalmanagement im Digitalen Zeitalter. Wie sich die Arbeitswelt verändert, wie das HRM darauf reagieren soll bzw. muss und welche "Standards" auch weitere industrielle Revolutionen überdauern werden, darüber wurde intensiv referiert und diskutiert.

Moderator Marco Fritsche im Gespräch mit den Referentinnen Petra Schmidhalter (links) und Bianca Gatschet. (Foto: thb)

Der Ostschweizer Personaltag 2016, veranstaltet durch die Freie Erfa-Gruppe Personal Ostschweiz und die FHS St.Gallen in Zusammenarbeit mit Freicom, wartete mit einer Neuerung auf: Während des Stehlunchs standen verschiedene „Themen-Inseln“ bereit, damit die Besucher dort ihre Fragen mit Fachleuten diskutieren konnten. Diesen wären allerdings mehr Zuspruch zu wünschen gewesen, wie Karin Egle, Präsidentin der Freien Erfa-Gruppe Ostschweiz, zu Beginn des „offiziellen Teils“ bedauerte. Vielleicht braucht diese Idee einfach noch etwas Entwicklungszeit.

„Smart“ arbeiten

Doch dann waren die Gäste schon bald mitten im eigentlichen Tagungsthema: Personalmanagement im Digitalen Zeitalter. Was dieses „Digitale Zeitalter“ schon jetzt ausmacht und in Zukunft noch bringen wird, darüber sprachen Petra Schmidhalter und Bianca Gatschet von der Swisscom. Bianca Gatschet, 19-jährig und also voll zur Generation Y gehörig, legte überzeugt dar, was es in Sachen „Work Smart“ schon geschlagen hat: Wer E-Mail als Nonplusultra der Digitalisierung anschaut, zählt heute bereits zur Grosseltern-Generation… Heute gilt: Wissen wird geteilt über offene Plattformen, man ist vernetzt sowohl intern wie auch extern, man ist spontan, unabhängig und kann von überall her arbeiten, die Ansprüche an Sicherheit und Ausgleich im Sinne von Work-Life-Balance sind hoch. Für Führungskräfte heisst das: Nicht mehr „demand and control“ sondern transformationaler Führungsstil. Bianca Gatschet, obwohl voll in der Welt von „Smart Work“ zu Hause, gab am Schluss zu, dass auch sie den Umgang mit der grossen Flexibilität erst lernen musste.

Mehr Marketing-Skills für das HRM

Dass der Digitale Wandel unmittelbaren Einfluss auf das HRM hat, wurde anschliessend aus dem Ausführungen von Jörg Buckmann deutlich. Er zeigte einige Beispiele, wie das Personalmanagement heute „digital“ arbeitet – sowohl im negativen, wie auch im positiven Sinne. Über allem aber wünscht sich Buckmann aber einen Paradigma-Wechsel in der Rekrutierung: Mehr kreatives Marketing als starrer Formalismus und zielgruppenorientiertes Denken. Denn Bewerber seien nichts anderes als Kunden, die richtig angesprochen werden wollen. Das Personalmanagement müsse deshalb Kommunikation neu lernen, insbesondere auch in Bezug auf Social Media.

Unternehmens-Beraterin und Bestseller-Autorin Anja Förster konnte den Ausführungen ihres Vorredners nur beipflichten. Sie spann den Faden entsprechend fort: Sie bedauerte, dass die Treiber der Digitalisierung vor allem aus der IT und dem Engineering kommen, nicht aber aus dem HRM. „Die Personaler treiben die Veränderung der Arbeitswelt zu wenig an,“ so die Referentin und verweist auf die Gefahr, dass hier viele Chancen verpasst werden. Gefragt bei den Mitarbeitenden seien heute Initiative, Kreativität und Leidenschaft – und dies lasse sich mit „normaler“ Führung nicht einfordern. Regeln und Verbote sind zwar nachzuvollziehen, kreieren aber eben nur „Befolger“. Anja Förster plädiert denn auch das „Einreissen von Zäunen“, damit mehr Freiraum entstehe. So sehe eine wirksame Führungskultur und HR-Arbeit für das Digitale Zeitalter aus.

Menschliche Qualität wird immer wichtiger 

Quasi aus wissenschaftlicher Perspektive ging Sibylle Olbert Bock von der Fachhochschule St.Gallen das Thema an. Sie stellt fest, dass die Diskussion rund um Industrie 4.0 derzeit vor allem auf technologischer Ebene geführt werden, nicht aber mit Bezug auf das Human Capital. Die technologischen Entwicklungen bringen es mit sich, dass der Vernetzungsgrad und die Aufgaben-Diversifizierung der Workforce steigt. Auch die sog. Digital Natives seien hier mitunter überfordert, weil ihnen die Langzeit-Erfahrung in Sachen Selbstorganisation fehlt. Letztlich müsse es ein Ziel jeder Organisation sein, dass Strategie, Technologie und Mensch gleichberechtigt bleiben.

Patrich D. Cowden, gleichsam ein Pionier in Sachen Leadership, vermittelte zum Schluss dem Publikum noch die Kunst des Vertrauensaufbaus. Und einmal mehr fielen die an diesem Nachmittag schon oft gehörten Begriffe: Menschen, Kreativität, Leidenschaft. Diese drei gelte es zusammenzubringen, und nur dann entstehe Qualität, so der Referent. Und in der Qualität des Miteinanders gebe es keine Grenzen. Anhand einer kleinen Übung mit dem Publikum vermochte er gleich zu beweisen, dass dies funktioniert. In nur sechs Minuten ist es nämlich möglich, dass Menschen, die sich zuvor noch nie gesehen haben, eine funktionierende Kollaboration aufbauen können – Kommunikation und Wille zur Kooperation vorausgesetzt.

Direkter Dialog mit den Referenten

Insgesamt vermochte der diesjährige Ostschweizer Personaltag, der längst auch Publikum aus anderen Landesteilen nach St.Gallen locken konnte, den Besuchern einmal mehr praxisorientierte Impulse zu vermitteln. Zum Gelingen bei trägt regelmässig auch der Umstand, dass das Publikum direkt auch in den Dialog mit den Referenten und Referentinnen treten konnte – die Moderation durch Marco Fritsche trug das ihre dazu bei. Der nächste Personaltag findet am 8. Juni 2017 wiederum in St.Gallen statt.

Text: Thomas Berner. Weitere Informationen: www.personaltag.ch

Jörg Buckmann, Anja Förster, Sibylle Olbert-Bock, Patrick D. Cowden (Fotos: thb)

So gewinnt man Kunden für nachhaltige Dienstleistungen

Eine Studie der HSLU und der HTW zeigt, dass Kunden auf emotionaler Ebene angesprochen werden wollen - und beim Nutzen keine Kompromisse eingehen.

Eine Recyclingfirma bestellen oder doch lieber wegwerfen? Nachhaltige Dienstleistungen sollen Kunden auf drei Ebenen ansprechen.
Eine Recyclingfirma bestellen oder doch lieber wegwerfen? Nachhaltige Dienstleistungen sollen Kunden auf drei Ebenen ansprechen.

Ein eigenes Auto kaufen oder Mitglied beim Carsharing-Anbieter werden? Herkömmlichen Strom beziehen oder ein bisschen mehr für Solarstrom ausgeben? Alles in den Abfallsack stopfen oder zur Recyclingstelle fahren und die Ware getrennt entsorgen? Wer eine nachhaltige Dienstleistung in Anspruch nehmen will, muss sein Verhalten ändern – und in den meisten Fällen einen zusätzlichen Aufwand auf sich nehmen. «Deshalb ist die Ausgestaltung und die Vermarktung von nachhaltigen Dienstleistungen für die Unternehmen besonders herausfordernd», sagt Betriebsökonomin Uta Jüttner von der Hochschule Luzern.

Worauf müssen die Betriebe dabei achten? Welche Erwartungen haben die Kundinnen und Kunden? Mit diesen Fragen haben sich die Hochschule Luzern und die Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur in einem Forschungsprojekt beschäftigt.

Nutzen, Emotionen und Werte – alle drei Ebenen müssen stimmen

Das Forschungsteam führte 52 Interviews mit Kunden, Mitgliedern der Geschäftsleitungen und Mitarbeitenden im Kundenkontakt in allen vier Partnerfirmen. Dann wurden die Aussagen schriftlich in einer Umfrage mit über 620 Kundinnen und Kunden der Projektpartner überprüft. Schliesslich haben sich drei Punkte herauskristallisiert, wie die Motivation der Kundschaft auf den Ebenen «Nutzen», «Emotionen» und «Werte» gelingt – alle sind gleichermassen relevant:

Erstens muss der Nutzen, also die sogenannte Kerndienstleistung stimmen. «Konsumenten machen hier keine Kompromisse», sagt Projektleiterin Uta Jüttner. Für das Carsharing bedeutet das: Die Kunden wollen schnell und bequem von A nach B kommen. Und auch mit Solarstrom fordern sie eine lückenlose Versorgung. Zum Nutzen gehört ausserdem ein guter Kundendienst mit persönlicher Beratung. Kompromissbereiter zeigen sie sich hingegen beim Preis. Wobei die Studie nicht erhoben hat, welche Differenzen die Kunden bereit sind zu tragen.

Wichtig ist zweitens, dass die Kunden positive Emotionen mit dem Angebot verbinden: Sie müssen dem Unternehmen vertrauen – das kann mit Probeabonnementen, Testmöglichkeiten oder der Zusammenarbeit mit einem bekannten Partner erreicht werden. Es geht aber auch um die Emotionen der Kunden, wenn sie die Dienstleistung in Anspruch nehmen: So kann beispielsweise das Gefühl der Gruppenzugehörigkeit gestärkt werden, wenn andere Kundinnen und Kunden auf Sozialen Medien über ihre positiven Erlebnisse berichten. Gleichzeitig hilft dieser Austausch, die Begeisterung zu wecken und allfällige Zweifel zu beseitigen. Schliesslich gilt auch bei nachhaltigen Dienstleistungen das Prinzip, dass mit überraschenden Marketingmassnahmen begeistert werden kann: So wird zum Beispiel die Partnerfirma Schwendimann ab Sommer besonders engagiertes «Recyclingverhalten» ihrer Werkhofbesucher honorieren: So soll ein Entsorgungspunktesystem mit Vorteilen für die Kundinnen und Kunden eingeführt werden.

Drittens – und als naheliegende Besonderheit von nachhaltigen Dienstleistungen – ist es zentral, dass die Unternehmen das Werteverständnis der Kunden ansprechen. «Die Kunden möchten sich in ihren persönlichen Werthaltungen bestätigt sehen: Durch die Nutzung nachhaltiger Services wollen sie aktiv einen Beitrag zur Gesellschaft und für den Umweltschutz leisten», sagt Uta Jüttner. Nicht nur altruistische Werte gilt es zu berücksichtigen. Die Studie zeigt, dass die Kunden mit der Nutzung von nachhaltigen Dienstleistungen ihre Offenheit gegenüber Innovationen ausdrücken möchten. «Den Angeboten sollte also auf keinen Fall das Image der ‹Spiel- und Spassverderber›  anlasten, vielmehr müssen sie das Selbstbild der Kunden als innovationsfördernde Konsumenten bestätigen», so die Projektleiterin.

Dienstleistung gemäss den Bedürfnissen der Kunden gestalten

Aufgrund dieser Erkenntnisse haben die Hochschule Luzern und die HTW Chur eine Toolbox entwickelt, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre nachhaltigen Dienstleistungen gemäss den Bedürfnissen der Kunden zu gestalten. Im Zentrum steht ein webbasierter Selbsttest für Firmen. Dieser zeigt ihnen auf, ob und auf welchen der drei Ebenen «Nutzen», «Emotionen» und «Werte» Handlungsbedarf besteht. Damit die Unternehmen ihr Angebot verbessern können, stehen ihnen anschliessend Werkzeuge zur Begleitung der Servicedesignprozesse zur Verfügung.

Das «Servicerad» dient Unternehmen, Ideen zu generieren, wie der funktionale Nutzen der nachhaltigen Dienstleistung und der Kundenservice verbessert werden können. Mit der «Emotionenlandkarte» wird eruiert, inwieweit die Kunden dem Unternehmen und der Dienstleistung vertrauen und ob es gelingt, deren Begeisterung für das Angebot zu wecken. Das Managementinstrument «Wertehaus» wiederum zielt darauf ab, die Beziehung zwischen der Dienstleistung und den Werten der Zielgruppe herzustellen.

Der webbasierte Test für Firmen zur Selbsteinschätzung der Qualität von nachhaltigen Dienstleistungen ist auf www.sustainable-services.ch frei zugänglich.

Thermoplan AG gewinnt den Prix SVC Zentralschweiz 2016

Die Gewinnerin des Prix SVC Zentralschweiz 2016 ist die Thermoplan AG aus Weggis, führende Herstellerin von innovativen, vollautomatischen Kaffeemaschinen und Spezialgeräten. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Immobiliendienstleisterin Alfred Müller AG aus Baar (ZG) und die Frank Türen AG aus Buochs (NW), Herstellerin von Sicherheitstüren jeglicher Art. Weitere Preisträger des Abends sind die bio-familia AG aus Sachseln (OW), die MÜLLER STEINAG Gruppe aus Rickenbach (LU) und die Network 41 AG aus Sursee (LU). Diese sechs Preisträger wurden von einer regionalen Expertenjury in einem mehrstufigen Selektionsprozess aus 90 Zentralschweizer Unternehmen für diesen Gala-Abend der unternehmerischen Exzellenz ausgesucht.

SVC-Präsident Hans Ulrich Müller übergibt die Siegertrophäe dem CEO von Thermoplan AG, Adrian Steiner. (Bild: thb)

Prix SVC Zentralschweiz 2016: Impressionen (alle Bilder: thb)

Kaffee mit perfektem Milchschaum ist die Kernkompetenz der Thermoplan AG, deren Erfolgsgeschichte einst mit Schaumschlägern ihren Anfang nahm. Heute gehört Thermoplan zu den weltweiten Marktführern im Segment der vollautomatischen Kaffeemaschinen und Spezialgeräten. Diese werden in Gastronomiebetrieben und namhaften Kaffeehäusern auf allen Kontinenten  eingesetzt. Am Hauptsitz in Weggis arbeiten 260 Mitarbeitende an der Neu- und Weiterentwicklung von Produkten, um den Kunden den perfekten  Kaffeegenuss bieten zu können. Das Weggiser Vorzeige-Unternehmen wird von CEO Adrian Steiner geführt und hat die 11-köpfige Expertenjury des Prix SVC Zentralschweiz mehr als überzeugt. In seiner Laudatio hebt Jurypräsident Niklaus Bleiker hervor: „Die Jury ist sehr beeindruckt, dass die Thermoplan sowohl bei der Forschung als auch bei der Produktion weiterhin auf den Hochpreisstandort Schweiz setzt. Dies ist für eine Firma mit einem Exportanteil von rund 98% mehr als bewundernswert.“ Und weiter: „Ein Hauptgrund für den grossen Erfolg des Familienunternehmens ist neben der gelebten Schweizer Qualität die grosse Innovationskraft.“ Und Adrian Steiner selbst widmet den Preis allen Mitarbeitenden seiner Firma: „Der Preis gehört uns allen!“

Zweiter und dritter Platz für die Alfred Müller AG und die Frank Türen AG

Der zweite Platz geht an die Alfred Müller AG, ein Immobilienunternehmen, das alle Dienstleistungen entlang des Immobilien-Lebenszyklus‘ abdeckt. „Die Jury ist beeindruckt, wie sich die Alfred Müller AG während mehr als 50 Jahren mit grossem wirtschaftlichen Erfolg einem sehr schwankendem Marktumfeld erfolgreich gestellt hat“, betont Jurypräsident Niklaus Bleiker in seiner Laudatio. Die Nachhaltigkeit, mit welcher das Baarer Unternehmen seine Kunden pflegt, ist exemplarisch, ebenso wie die sozialen Engagements im Umweltschutz und in der Entwicklungshilfe. „Der Preis ist eine grosse Auszeichnung für uns und unsere Mitarbeitenden“, sagt dazu David Hossli, Vorsitzender der Geschäftsleitung, und verweist darauf, dass der Wettbewerb im Immobilien-Geschäft härter geworden sei.

Handwerk, Hightech und die Vielfalt eines Werkstoffs

Mit dem dritten Rang ausgezeichnet wurde die Frank Türen AG. 1897 als Schreinerei gegründet, ist das in vierter Generation geführte Unternehmen heute Anbieterin von Spezialtüren wie Brandschutz- und Sicherheitstüren. Dabei kennt die Vielfalt kaum Grenzen: Neueste Produkte ermöglichen den Zutritt mit einem Handvenenleser, der den Schlüssel ersetzt. Dies zeigt, dass sich das Schreiner-Handwerk stark verändert und auch zunehmend High-Tech Einzug hält, wie Geschäftsführer Marcel Frank während der Präsentationsrunde im Gespräch mit Moderator Nik Hartmann erläuterte.

Weitere Preisträger des Prix SVC Zentralschweiz 2016 sind die Obwaldner Müesliproduzentin bio-familia AG, die auf Beton-Produkte spezialisierte Müller-Steinag Gruppe sowie die Telekommunikationsnetzanbieterin Network 41 AG. Auch diese drei Unternehmen zeichnen sich durch eine führende Position in ihren Spezialgebieten aus und haben weit über die Zentralschweiz hinaus wirtschaftliche Strahlkraft. Mit den Produkten der bio-familia AG wurde der Begriff „Müesli“ weltweit bekannt. Geschäftsführer Peter Odermatt setzt aber weiterhin auf regionale Verwurzelung und hat bisher alle Übernahmeangebote ausgeschlagen: „Wir haben eine grosse Verantwortung für die Region“. Die Produkte von Müller-Steinag sind bei Architekten immer beliebter: Das Unternehmen hat es geschafft, dem Werkstoff Beton eine grosse kreative Vielfalt zu verleihen, die weit über Kanalisationsröhren hinausgeht. Und die Network 41 AG ist inzwischen nicht mehr nur im Einzugsgebiet Zentralschweiz tätig, sondern verfügt auch über Niederlassungen in Deutschland und Österreich.

Treffpunkt der Zentralschweizer Wirtschaft

Der Swiss Venture Club (SVC) zeichnet mit dem Prix SVC Zentralschweiz bereits zum sechsten Mal vorbildliche Klein- und Mittelunternehmen (KMU) der Region aus, die durch ihre Produkte und Innovationen, ihre Firmenkultur, die Qualität der Mitarbeitenden und des Managements sowie durch einen nachhaltigen Erfolgsausweis überzeugen. Die feierliche Preisverleihung wurde von Nik Hartmann moderiert. Rund 1‘200 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft waren begeistert von den vielfältigen und oft wenig bekannten Stärken der Zentralschweizer Top-Unternehmen. „Menschen sind das Wichtigste“ betonte SVC-Präsident Hans-Ulrich Müller in Hinblick auf das, was unternehmerischen Erfolg letztlich ausmache.

www.swiss-venture-club.ch

Ein Schweizer Jungunternehmen unter den 100 disruptivsten Firmen der Welt

Unter den 100 disruptivsten Unternehmen der Welt befindet sich auch eines aus der Schweiz: Die Personalvermittlungs-Plattform Staff Finder. Die Organisation Disrupt 100 wählt zwei Mal jährlich Unternehmen aus, die das höchste Potenzial aufweisen, neue Globalmärkte zu schaffen und bestehende Märkte zu beeinflussen oder zu verändern. Staff Finder überzeugte im Bereich Recruiting durch die hohe Flexibilität und Schnelligkeit seines On-Demand Marktplatzes, wie es heisst.

Viktor Calabrò, CEO von Staff Finder, einem der 100 disruptivsten Unternehmen der Welt. (Foto: Linda Pollari)

Als einziges Schweizer Unternehmen schaffte es Staff Finder in die Liste der Top 100 Unternehmen, die eine zentrale Rolle im Umbruch der Weltmärkte spielen. Die Jury von Disrupt 100 war unter anderem beeindruckt von Staff Finders Erfolgsquote, 98 Prozent der Anfragen für kurzfristige Arbeitseinsätze in weniger als vier Stunden mit qualifiziertem Personal aus ihrem Pool zu besetzen. Das Personalwesen gehört mit rund 400 Milliarden Dollar Marktwert zu den wichtigsten Branchen weltweit. Staff Finder antwortet mit seinem On-Demand-Marktplatz auf die aktuellen Bedürfnisse nach Flexibilität und nach der kosteneffizienten Rekrutierung von kurzzeitigen und kurzfristigen Personaleinsätzen.

Smarte Plattform fördert Disruption

Über zwei Milliarden Smartphones sind heute global im Einsatz. Sie sind Beschleuniger des umfassenden Wandels – 55 Prozent aller von Disrupt 100 ausgezeichneten Unternehmen setzen auf mobile Lösungen. So auch die Staff Finder AG. Ihre vollautomatische Rekrutierungs-Plattform, die Personal für die Branchen Hotellerie & Gastronomie, Detailhandel & Logistik, Promotion & Event und für kaufmännische und administrative Aufgaben vermittelt, ging 2011 online. Mittlerweile haben sich über 80‘000 Arbeitnehmende und über 5‘000 Arbeitgebende beim führenden Schweizer Personalverleiher registriert. Das Jungunternehmen möchte seine Erfahrungen im Peak Management auch international zur Verfügung stellen. Mit der geplanten Expansion setzt die Staff Finder AG ihr Potenzial um, den Globalmarkt im Recruiting zu beeinflussen und so bedürfnisgerecht und zukunftsorientiert zu verändern.

UK, USA und Israel mit den meisten disruptiven Unternehmen

Die Rangliste liefert auch sonst interessante Informationen: Am meisten disruptive Startups stammen aus dem Vereinigten Königreich (35) gefolgt von den USA (22) und Israel (11). Aus der EU sind nur Deutschland (1 Unternehmen), Frankreich (1), Luxemburg (1) und Portugal (1) vertreten. Mit Norwegen figuriert noch ein weiteres europäisches Land in der Liste, alle weiteren als besonders disruptiv bewerteten Jungunternehmen stammen aus Asien, Afrika, Australien sowie Nord- und Südamerika (Brasilien).

Quellen: Disrupt 100; www.staff-finder.jobs

Personelle Verstärkung im Bereich IT-Sicherheit

Die auf IT-Sicherheits- und Netzwerkmanagement-Lösungen spezialisierte Sidarion AG hat mit Dirk Hofmann einen ausgewiesenen IT-Security-Experten für den Bereich Account Management gewonnen.

Dirk Hofmann ist neu Key Account Manager und Senior Consultant bei der Sidarion AG.

Die Sidarion AG holt mit Dirk Hofmann einen weiteren Experten für Netzwerk- und Security-Projekte an Bord. Hofmann ergänzt als Key Account Manager und Senior Consultant das engagierte Team im Bereich Account Management. Er ist für die Betreuung der bestehenden Kunden und den Aufbau neuer Kundenbeziehungen verantwortlich. Den Fokus will der langjährige Verkaufsexperte mit profundem IT-Fachwissen in erster Linie auf eine langfristige Kundenbindung legen. Er ist seit 27 Jahren in der IT-Branche tätig und verfügt über Spezialkenntnisse auf den Gebieten Netzwerk, Sicherheit, Storage, Backup und Datacenter. Als Senior Account Manager war er im Infrastruktur-Bereich in namhaften multinationalen Unternehmen und Herstellern von IT-Lösungen aktiv und betreute dort zahlreiche national und international agierende Kunden. Bei der Sidarion schätzt Hofmann die ausgesprochene Ausrichtung auf Netzwerke und IT-Sicherheit sowie die grosse Anzahl herausragender IT Engineers: „Bei der Sidarion AG kann ich dank dem umfassenden Know-how der Mitarbeiter hochspezialisierte Projekte in komplexen Netzwerkumgebungen platzieren und vorantreiben. Diesen extremen Fokus finde ich äusserst spannend. Begeistert hat mich auch die Firmenphilosophie der Sidarion. Für die Mitarbeiter der Sidarion stehen der Kunde und seine Bedürfnisse absolut im Mittelpunkt. Exzellente Services, Effizienz, Teamgeist und ein stetes Streben nach innovativen, nachhaltigen Lösungen sind hier selbstverständlich.“

www.sidarion.ch

Erstes Forum Dienstleistungsmanagement an der Universität Basel

Mit über 100 Teilnehmern aus Praxis und Wissenschaft war das Auditorium der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Basel am 1. Juni bis auf den letzten Platz belegt. Wissenschaftler sowie Führungspersonen und Marketingexperten aus unterschiedlichen Branchen trafen sich am ersten Forum Dienstleistungsmanagement, in diesem Jahr zum Thema Servicetransformation.

Marketingpionier Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Manfred Bruhn aufzeigt

Warum Transformation? Digitalisierung, steigende Wettbewerbsintensität, Preiszerfall, die Commoditisierung von Produkten und der Untergang von klassischen Geschäftsmodellen – die Herausforderungen für Unternehmen, die Marketingpionier Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Manfred Bruhn aufzeigt, sind vielseitig. Wer nicht veränderungsfähig sei, bleibt auf der Strecke.

Allgegenwärtige Themen – aber wenig zielführende Diskussionen

Der Professor von der Universität Basel hält gemeinsam mit seinem Kollegen Karsten Hadwich, Professor an der Universität Hohenheim (Stuttgart), den Eröffnungsvortrag am gemeinsamen Forum Dienstleistungsmanagement an der Universität Basel. Bruhn kritisiert, dass die Diskussion zu Themen wie Disruption und digitale Transformation zwar allgegenwärtig, jedoch wenig zielführend sei: „Buzzwords wie Disruption und Digitalisierung liefern per se keine Konzepte und Lösungen. Deshalb ist es schwierig für Unternehmen, sich zielgerichtet mit den vielseitigen Veränderungen auseinanderzusetzen. Viele wissen, dass sie sich verändern müssen. Die Frage ist wie!“

Im Kern erfolgreicher Transformation gehe es um Service, führt Manfred Bruhn aus. Es gehe darum, neue Interaktionsformen, neue Geschäftsmodelle und neue Leistungsangebote zu schaffen. Gemeinsam zeigen die beiden Professoren die Entwicklungsschritte und Phasen der Transformation vom Produktanbieter zum Serviceunternehmen auf.

Diese Entwicklung bringe zahlreiche Chancen mit sich, aber auch viele Herausforderungen. Es sind neue Preis-Modelle gefragt, die Kundenbeziehung verändert sich grundlegend und auch intern bedarf es eines Wandels. Die Technologie darf dabei nicht im Vordergrund stehen: „Digitalisierung ist ein Enabler für diese Entwicklungen. Wer sich aber bloss darauf fokussiert, läuft Gefahr, sich am Kunden vorbei zu entwickeln. Digital ist nicht automatisch besser.“, so Karsten Hadwich.

Beispiele aus der Praxis

Im Anschluss präsentieren Vertreter aus der Praxis ihre bisherigen Erfahrungen. Pharmariese Novartis experimentiert mit neuen, outcome-basierten Preismodellen. Auch das Prozessautomatisierungsunternehmen Endress+Hauser entwickelt sich vom Produktanbieter hin zum Lösungsanbieter durch Co-Engineering und Plant Asset Management. Das Mode-Startup Outfittery zeigt, wie Kuration als Service eine neuartiges Vertriebs- und Geschäftsmodell ermöglicht. Das Logistikunternehmen MAN Truck & Bus, einer der führenden Hersteller von Nutzfahrzeugen und Erfinder des Diesel-Motors, stellt die Hypothese auf, dass die vernetzten Fahrzeuge in Zukunft nur noch als Träger vielseitiger Services relevant seien.

Was heisst Servicetransformation für das Management? In der Podiumsdiskussion stellen die Vortragenden gemeinsam mit dem Publikum die konkreten Managementaufgaben heraus. Es reicht nicht, einfach Dienstleistungen anzubieten. Unternehmen müssen Kundenwissen generieren und Kundenorientierung in ihrer Organisation verankern. Ohne Einbindung des Kunden sei das Risiko gross. Oftmals muss zudem die eigene Markenpositionierung überarbeitet werden oder der Markt muss mit neuen Subbrands bearbeitet werden. Vertrieb und Mitarbeiter müssen geschult und weitergebildet werden. Wo die Reise hinführt? „Ich will keine Autos mehr verkaufen. Unsere Kunden sollen Autos nutzen und dabei die situative Nutzung entsprechend ihrer Wünsche bezahlen. Das heisst natürlich sie bezahlen den Transport, gerne auch mit anderen Transportmitteln kombiniert. Zudem bezahlen sie bei Bedarf auch Zusatzservices wie Unterhaltung, Massagesitz, Navigation, Parking und so weiter. Der Kunde bekommt die Leistungen, die er braucht und wann er sie braucht.“ beschreibt ein Vertreter aus der Automobilbranche die Aussichten.

Quelle: www.bruhn-partner.com

Menzi Muck Gruppe schreibt gute Zahlen

Mit 5,4 Mio. CHF erwirtschaftete die Menzi Muck Gruppe (vormals Rheintal Assets) ein gutes Jahresergebnis 2015. Wie angekündigt, hat die Rheintaler Industrieholding ihr Beteiligungsportfolio angepasst. Im Zentrum stehen Mehrheitsbeteiligungen an erfolgreichen Unternehmen, die vom Verwaltungsrat aktiv mitgestaltet werden, sowie Finanzbeteiligungen.

Der neue Menzi Muck M220 trägt den Fels auf der Bergstation Staubern ab; der gleichnamige Baumaschinenhersteller ist eines der Flaggschiffe der Menzi Muck Gruppe. (Bild: pd)

Stark ausgebaut worden ist die Beteiligung an der Rivag Rheintal AG, die auf ein gutes Geschäftsjahr zurückblickt. Inzwischen hält die Menzi Muck Gruppe 98,8 % an der Kriessner Immobiliengesellschaft, die in den kommenden Jahren 30-40 Mio CHF Bauvolumen generieren will. Der starke Franken und die fehlende Planbarkeit hätten einige Beteiligungen der Industriegruppe herausgefordert, andere hätten von der langen Tiefzinsphase profitiert: Dank des florierenden Baugewerbes erreichten die Dietsche MontageProfis Holding AG und die Menzi Muck AG Rekordumsätze. Der Absatz von Schreitbaggern in den Exportmärkten nahm markant zu. Die Aktie hat im Berichtsjahr um gut 16 % zugelegt. Sie ist liquide und wird dank dem neuen Rechnungslegungsstandard Swiss GAAP FER am OTC-X Markt demnächst im Premiumindex gehandelt.

www.menzimuckgruppe.ch

Neues, wertvolles Hilfsmittel für Schnuppernde

Die Schnupperlehre ist und bleibt neben den Eltern der wichtigste Entscheider bei der Lehrstellensuche, wie mehrere unabhängige Studien belegen. Der Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS) stellt seinen Mitgliedern deshalb neue Tools für ein erfolgreiches Schnupperpraktikum zur Verfügung.

Gute Betreuung ist ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Schnupperlehre. Der Leitfaden und das neue Schnupper-Tagebuch sind wertvolle Hilfsmittel für den Garagisten und den Schnuppernden.

«Eine gute Schnupperlehre ist zentral», so lautet eine der wesentlichen Erkenntnisse, die der AGVS aus regelmässigen Umfragen bei den Lernenden zieht. Sie ist neben den Eltern der wichtigste Entscheider bei der Lehrstellensuche der Jugendlichen. Dies belegen auch eine Studie der Universität Freiburg sowie eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts gfs zürich im Auftrag der Multicheck AG. Diesem Umstand können die Garagisten nun noch mehr Rechnung tragen: Um Lehrstellensuchende während des Schnupperpraktikums optimal betreuen zu können, gestaltete der AGVS einen Leitfaden. Dieser zeichnet einen idealen Ablauf des fünftägigen Praktikums und dient dem Garagisten gleichzeitig als Checkliste, um den Jugendlichen einen vielseitigen Einblick in das Berufsbild zu geben. Dazu stellt der AGVS – abgestimmt auf den Leitfaden – für die Schnuppernden ein Tagebuch zur Verfügung. Es bietet einen Überblick, was während des fünftägigen Praktikums auf dem Programm steht und beinhaltet vier kleinere Hausaufgaben rund um das Auto. «Für einen Betrieb ist es wichtig zu spüren, wie sehr sich der Jugendliche für den Beruf interessiert», erklärt Olivier Maeder, Bereichsleiter Aus- und Weiterbildung im AGVS. Damit deckt der Verband einen wichtigen Punkt bei der Berufswahl noch besser ab. «Persönlichkeitsmerkmale wie Leistungsbereitschaft, Höflichkeit, Fleiss oder Pünktlichkeit sind höher zu gewichten als Schulnoten», erklärt Maeder.

www.agvs-upsa.ch

Schweizerische Management Gesellschaft: Neue Vorstandsmitglieder gewählt

Die SMG ist mit über 1200 Mitgliedern die bedeutendste Vereinigung von führenden Entscheidungsträgern der Schweizer Wirtschaft. Patrik Gisel (53), Vorsitzender der Geschäftsleitung von Raiffeisen Schweiz, wurde zusammen mit Martin Hirzel (46), CEO der Autoneum Holding AG und Yves Serra (62), Präsident der Konzernleitung der Georg Fischer AG, neu in ihren Vorstand gewählt.

Neu im SMG-Vorstand: Martin Hirzel, Patrik Gisel, Yves Serra.

Turnusgemäss stehen nach zwei Legislaturperioden von insgesamt acht Jahren Thomas Ladner, Präsident des Verwaltungsrats Quantum Global Investment, sowie Zeno Staub, CEO der Vontobel AG, für eine Wiederwahl in den Vorstand nicht mehr zur Verfügung. Alice Šáchová, Präsidentin der SMG und Partnerin der Vendbridge AG, Zürich, beglückwünscht die neuen Vorstandsmitglieder zu ihrer Wahl und freut sich auf die Zusammenarbeit. „Mein Dank gilt Thomas Ladner und Zeno Staub für ihr grosses, immer spürbares Engagement in den vergangenen Jahren für die SMG und ich freue mich bereits heute auf die künftigen weiterhin anregenden Diskussionsbeiträge.“

www.smg.ch

«Wir müssen das Dogma der Arbeitszeit überwinden»

Teilzeitarbeit gilt in vielen Unternehmen noch immer als «Karrierebremse» oder sogar «Karrierekiller» – für Frauen genauso wie für Männer. Und dies trifft besonders auf Führungspositionen zu. Dabei liegt in der Teilzeitarbeit grosses Potenzial, gerade mit Blick auf den drohenden Mangel an Fachkräften. Matthias Mölleney über den dazu notwendigen Paradigmawechsel.

Matthias Mölleney (Bild: zVg)

„Es gibt allerdings eine Gruppe von Arbeitnehmenden, die noch stärker diskriminiert werden: Männer, die Teilzeit arbeiten wollen.“

Nach Jahren der Führungserfahrung bei Swissair und weiteren internationalen Konzernen hat sich Matthias Mölleney 2006 mit seiner Frau Regine selbständig gemacht. Heute ist er Unternehmensberater, Dozent und unter anderem Präsident der ZGP Zürcher Gesellschaft für Personalmanagement. Im Interview spricht er sich entschieden für einen Kulturwandel in der Unternehmenswelt aus – insbesondere durch vermehrte Teilzeitarbeit in Führungspositionen.
Herr Mölleney, Teilzeitarbeit nimmt in der Schweiz laufend zu. Wenn es um Führungspositionen geht, herrscht allerdings immer noch Skepsis vor. Wie schätzen Sie das Potenzial ein?
Auch das wird kommen, da bin ich sicher. Allerdings müssen wir uns zuvor mit dem Begriff «Teilzeit» auseinandersetzen. In «Teilzeit» schwingt nämlich immer etwas Minderwertiges mit – als würde man sich eben nicht voll einsetzen. Das geht so weit, dass in den Arbeitsverträgen zwar die Arbeitszeit festgehalten ist, zu den Zielen der Arbeit hingegen findet man üblicherweise nichts. Dieses Dogma der Arbeitszeit müssen wir überwinden.
Wie stellen Sie sich das vor? Ist die Zeit nicht zentral für die Organisation von Arbeit?
Klar gibt es Berufe, bei denen die Arbeitszeit viel über die Leistung aussagt. Wenn Tramchauffeure acht Stunden im Einsatz sind, leisten sie offensichtlich doppelt so viel, wie wenn sie vier Stunden unterwegs sind. Wenn aber Medienschaffende acht statt vier Stunden an einem Artikel arbeiten, so ist dieser selten doppelt so gut. Und so ist es in vielen Berufen, von der Forschung bis zum Projektmanagement.
Ist Teilzeitarbeit Ihrer Meinung nach in jeder Branche und jeder Funktion machbar?
Sehen Sie, je höher man in einer Organisation kommt, desto weniger wird Vollzeit im klassischen Sinn gearbeitet. Die einen haben nebenbei ihre VR-Mandate, die anderen ihre Lehraufträge, und das ist alles bestens akzeptiert. Wenn jemand seine Arbeitszeit reduziert, um neben seiner Führungstätigkeit Zeit mit der Familie zu verbringen, wird das immer noch als Problem gesehen. Aber überall dort, wo man die Arbeitszeit so anpassen kann, dass sie zum Beispiel mit VR-Mandaten vereinbar ist, ist auch Teilzeitarbeit möglich.
Wie sollte Arbeit denn besser organisiert werden?
Einen Blick in die Zukunft der Arbeitswelt habe ich im belgischen Ministerium für soziale Sicherheit werfen können – ausgerechnet! Dort, in einem Umfeld typischer administrativer Tätigkeiten, ist es in wenigen Jahren gelungen, die Arbeits- und Kundenzufriedenheit sowie die Produktivität deutlich zu steigern. Dies, indem man mit den Mitarbeitenden statt der Arbeitszeiten eine bestimmte Zahl zu bearbeitender Fälle vereinbart hat, gemessen an Qualität, Quantität und Kundenzufriedenheit. Die Teams organisieren sich dabei grösstenteils selbst. Da alles digitalisiert ist, können sie arbeiten, wo sie wollen. Und die Vorgesetzten? Die kümmern sich um übergeordnete Aufgaben, wie die Sicherstellung des Informationsflusses oder die Vernetzung. Und im Übrigen hat sich dieses Ministerium dadurch vom letzten Platz auf der Liste attraktiver Arbeitgeber auf den ersten Rang entwickelt.
Laut einer aktuellen Studie belegt die Schweiz den viertletzten Platz, was den Anteil von Frauen in Führungspositionen betrifft. Erklärt sich dies durch den in der Schweiz besonders hohen Unterschied zwischen dem Anteil von Frauen (60%) und von Männern (16%), die Teilzeit arbeiten?
Nun, seit Jahren diskutieren wir über die Lohndiskriminierung gegenüber Frauen. Es gibt allerdings eine Gruppe von Arbeitnehmenden, die noch stärker diskriminiert werden: Männer, die Teilzeit arbeiten wollen. Sie können es oft gar nicht, geschweige denn in führender Position. Was ich damit sagen will: Es geht meiner Ansicht nach nicht um Frauen- oder Männerförderung. Eine ganz aktuelle Studie der Universität St. Gallen zeigt, dass das Umfeld entscheidend ist – ist es männer- oder frauendominiert? Entsprechend werden Männer oder Frauen bevorteilt. Und in der Schweiz haben wir traditionsgemäss männerdominierte Industrien, was sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern wird. Deshalb brauchen wir dazu dringend eine Debatte in unserer Gesellschaft, weit über irgendwelche Quoten hinaus.
Was müssen Unternehmen tun, um in Zukunft attraktive Arbeitgebende zu bleiben?
Wenn Yahoo kürzlich die Möglichkeit zu Home-Office abgeschafft hat, weil die Mitarbeitenden physisch präsent sein sollen, kann das für Yahoo funktionieren, aber nicht unbedingt für andere. Unternehmen müssen sich also immer wieder fragen, wer ihre Zielgruppe ist. Und wie sie sich von den anderen Unternehmen als Arbeitgeber differenzieren können. Die Teilzeitarbeit stellt dabei ein zentrales Element dar.
Welche erfolgreichen Beispiele würden Sie anführen?
Von etablierten Grossunternehmen bis hin zu jungen erfinderischen Start-ups wird Teilzeit in Führungspositionen bereits eingesetzt. Vor Kurzem habe ich auch die Kantonspolizei Thurgau bei ihrem Nachwuchsproblem unterstützt. Die Skepsis war gross gegenüber Teilzeitarbeit in diesem Beruf, wo stete Einsatzbereitschaft gefordert ist. Gleichzeitig zeigt die Erfahrung klar, dass gemischte Patrouillen von Männern und Frauen erfolgreicher sind – jedoch haben sie früher immer vergeblich nach Teilzeit gefragt. Mittlerweile wird Teilzeit angeboten, und das Echo ist überaus positiv.

Quelle und weitere Informationen: www.familienfreundliches-basel.ch

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