Sechs Punkte, die beim Arbeitsvertrag wichtig sind

Gemäss der jüngsten Arbeitsmarktstudie des Personaldienstleisters Robert Half haben Schweizer Fachkräfte gute Karriereaussichten. Wer demnächst einen neuen Arbeitsvertrag unterzeichnet, sollte aber dennoch einige Punkte beachten resp. gut darüber verhandeln.

Wer wichtige Punkte im Arbeitsvertrag klug aushandelt, kann optimistisch einer erfolgreichen Karriere entgegensehen (Foto: Fotolia.com)

Die Beschäftigungsquote der Schweiz rangiert laut OECD nach wie vor an der Weltspitze. Die Jobaussichten stehen weiterhin sehr gut. Laut der aktuellen Arbeitsmarktstudie von Robert Half möchten 71 % der Schweizer Unternehmen neue Mitarbeiter einstellen. Gleichzeitig befürchten aber auch 70 % der befragten 100 HR-Manager, dass wichtige Mitarbeiter in den kommenden zwölf Monaten bei einem anderen Unternehmen unterschreiben. Doch vor der Unterschrift sollten wechselwillige Bewerber den neuen Arbeitsvertrag genau prüfen. Der spezialisierte Personaldienstleister hat die wichtigsten rechtlichen und strategischen Aspekte in puncto Arbeitsvertragsgestaltung in einer Checkliste zusammengestellt. Ein gut verhandelter Arbeitsvertrag hilft, die gegenseitigen Anforderungen und Wünsche vor Beginn eines Arbeitsverhältnisses zu regeln. Nachfolgend sechs Punkte, auf die Arbeitnehmer beim Arbeitsvertrag besonders achten sollten.

  1. Form des Vertrags: Der Einzelarbeitsvertrag unterliegt keinen Formvorschriften und kann, mit Ausnahme von Lehrverträgen, auch mündlich vereinbart werden. Dennoch ist es für den Arbeitnehmer von Vorteil, einen schriftlichen Vertrag abzuschliessen. Auch mündliche Nebenabreden sind nicht empfehlenswert. Diese sollten in entsprechenden Klauseln schriftlich in den Vertrag aufgenommen werden.
  2. Jobtitel und Verantwortungsbereich: Im Arbeitsvertrag sollte der Jobtitel die Rolle des Arbeitnehmers im Unternehmen angemessen reflektieren und sein Aufgaben- und Verantwortungsbereich klar definiert werden. Denn mit der Position im Unternehmen entscheidet sich, welche Leistungen der Arbeitnehmer zu erbringen hat und ob der Arbeitgeber zusätzliche Tätigkeiten übertragen darf. Je größer der Aufgabenbereich ist, desto höher ist die Flexibilität, die der Vorgesetzte im Zweifelsfall einfordern kann. Der Arbeitnehmer sollte deshalb prüfen, ob der Arbeitgeber ihm Verantwortungsbereiche zuweisen kann, deren Aufgaben er nicht erfüllen kann oder will.
  3. Arbeitsort: Der Arbeitsvertrag muss den Ort beinhalten, an dem die Arbeit gewöhnlich zu leisten ist. Gesetzlich zulässig ist auch die Angabe mehrerer Orte oder eines Gebiets. Bei einem Unternehmen mit mehreren Standorten sollte der Arbeitnehmer daher auf die Festlegung eines konkreten Arbeitsortes achten. Fehlt ein entsprechender Passus, kann der Arbeitgeber den Wechsel zwischen den verschiedenen Unternehmensstandorten verlangen. Bei reiseintensiven Jobs sollte die Bereitschaft zu Dienstreisen und deren zeitliches Ausmaß schriftlich festgehalten werden. Dasselbe gilt für die Möglichkeit, im Home-Office zu arbeiten.
  4. Entlöhnung, Bonus und weitere Vorteile: Der Arbeitsvertrag sollte die Entlöhnung und alle anderen dem Arbeitnehmer zustehenden bzw. in der Gehaltsverhandlung versprochenen Ansprüche aufführen. Neben dem Gehalt sind dies Zulagen (Überstunden, Schichtarbeit etc.), Sonderzahlungen (Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld), Beiträge zur Betriebspension, Dienstwagen oder Nahverkehrstickets, Aktienoptionen, vermögenswirksame Leistungen oder Bonuszahlungen. Wenn Gehaltserhöhungen vereinbart wurden, etwa nach der Probezeit oder periodisch, sollte dies auch schriftlich fixiert werden.
  5. Arbeitszeit & Ferien: Die Wochenarbeitszeit für Arbeitnehmer in der Industrie, für Büropersonal, technische Angestellte und Verkaufspersonal in Grossbetrieben des Detailhandels darf 45 Stunden nicht überschreiten. Für alle übrigen Arbeitnehmer gilt eine wöchentliche Höchstarbeitszeit von 50 Stunden. Mögliche Abweichungen wie die verpflichtende Übernahme von Überstunden, das Arbeiten von Überzeit oder Schicht-, Bereitschafts- und Wochenenddiensten sollten dokumentiert werden. Dies gilt auch für Vereinbarungen zur Flexibilität der Arbeitszeit wie die Festlegung fixer Präsenzzeiten oder die Führung flexibler Arbeitszeitkonten. Wenn der jährliche Urlaubsanspruch nicht im Arbeitsvertrag festgelegt ist, stehen dem Arbeitnehmer lediglich die gesetzlich vorgeschriebenen vier Wochen zu (bis zum vollendeten 20. Altersjahr fünf Wochen). Gesamtarbeitsverträge gewähren Arbeitnehmenden ab dem 50. Altersjahr häufig einen höheren Ferienanspruch. Es bietet sich an, dass beide Vertragsparteien Einschränkungen bei der Beantragung des Urlaubs schon im Arbeitsvertrag erwähnen. So können Eltern ihren Urlaub für die Schulferien planen, während Arbeitgeber eine allgemeine Urlaubssperre für Hochkonjunkturphasen verhängen können.
  6. Konkurrenzverbot: Ein Konkurrenzverbot ist vor Antritt schnell unterschrieben, kann die zukünftige Karriere des Arbeitnehmers aber entscheidend beeinflussen. Das arbeitsvertragliche Konkurrenzverbot verbietet dem Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, für einen Dritten oder als Selbständiger in Konkurrenz zu seinem ehemaligen Arbeitgeber zu treten.

„Beim Vertragsentwurf sollte der Bewerber auf die Eindeutigkeit der Formulierungen achten und bei Unstimmigkeiten Rücksprache mit der Personalabteilung oder dem zukünftigen Chef halten. Änderungswünsche einzubringen, ist prinzipiell kein Affront gegen den neuen Arbeitgeber;“ kommentiert Sven Hennige, Senior Managing Director Central Europe & The Netherlands bei Robert Half. „Wer höflich und bestimmt, aber nicht unflexibel fordernd auftritt, kann seine Wünsche offen und konstruktiv besprechen. Hat der Bewerber gute Argumente für seine Anforderungen und zeigt sich kompromissbereit, hat er gute Chancen, dass der Arbeitsvertrag nach den eigenen Bedürfnissen geändert wird und demonstriert gleichzeitig wichtige soziale Fähigkeiten für die zukünftige Rolle im Unternehmen.“

Quelle: Robert Half

Ressourcenverbrauch in 40 Jahren verdreifacht

Der globale Verbrauch von natürlichen Ressourcen wächst in schwindelerregendem Tempo: Heute ist er über dreimal höher als noch vor 40 Jahren.

Hungrige Welt: Der Ressourcenverbrauch ist so hoch wie noch nie - und wächst weiter.
Hungrige Welt: Der Ressourcenverbrauch ist so hoch wie noch nie – und wächst weiter.

Ob Sand für Beton, Stahl, Nahrungsmittel oder fossile Brennstoffe: Unser Alltag basiert stark auf natürlichen Ressourcen.

Das Thema Ressourceneffizienz ist eines der Ziele der Agenda für nachhaltige Entwicklung der UN. Ein neuer Report der Organisation zeigt nun auf, wie sich der Verbrauch an natürlichen Ressourcen in den letzten vier Jahrzehnten beschleunigt hat.

Die Zahlen sind beeindruckend: Seit 1970 hat sich die globale Bevölkerung verdoppelt, die Wirtschaft und damit auch der Materialverbrauch aber mehr als verdreifacht. Der Pro-Kopf-Verbrauch an natürlichen Ressourcen hat sich in dieser Zeit on 7 Tonnen auf 10 Tonnen vergrössert.

Und es lässt sich in dieser Zeit eine starke Beschleunigung beobachten, insbesondere seit dem Jahr 2000. Diese korreliert stark mit der industriellen und urbanen Transformation in China: Der Bau- und Wirtschaftsboom der Nation verschlingt noch nie dagewesene Mengen an Stahl, Zement, Energie und Baumaterialien.

Die UN warnt, dass der zunehmende Verbrauch und Transport der Materialien den Klimawandel intensivieren, die Luftverschmutzung verstärken und die Biodiversität verringern wird. Und nicht zuletzt werden die nicht-erneuerbaren Ressourcen irgendwann schwinden – und daraus könnten globale Konflike entstehen, so die UN.

„Wir müssen dieses Problem dringen adressieren, bevor wir die Ressourcen, die unsere Wirschaft am laufen hält, irreversibel ausgebeutet haben. Das ist ein zutiefst komplexes Problem, einer der grössten Prüfungen für die Menschheit bis heute. Es verlangt, dass wir den Abbau von natürlichen Ressourcen grundsätzlich überdenken“, sagt Alicia Bárcena Ibarra, Co-Leiteren des Internationalen Forschungspanels der UN.

Während 1970 pro Jahr noch 22 Milliarden Tonnen Material aus der Erde geholt wurden, sind es heute 70 Milliarden Tonnen. Dabei konsumieren die reichsten Länder durchschnittlich zehnmal mehr Ressourcen als die ärmsten. Wächst die Wirtschaft und die Bevölkerung wie prognostiziert, so würden die 9 Milliarden Menschen im Jahr 2050 jährlich 180 Millarden Tonnen Material benötigen.

Gleichzeitig hat die Materialeffizienz in den letzten 20 Jahren kaum zugenommen – seit dem Jahr 2000 hat sie gar eher abgenommen. Die UN führt dies darauf zurück, dass sich die Produktion von effizienten Ländern wie Japan, Südkorea und europäischen Staaten auf viel uneffizientere Länder wie China, Indien und die Südostasiatische Region verlagert hat.

Wachstum entkoppeln

Die Welt muss also dringend weniger Primärressourcen verwenden, so der Report. Dies könne einzig mit einer Entkopplung des Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch erreicht werden. Dazu braucht es „gut durchdachte Strategien und Regeln“, so die UN. Das soll mit Investitionen ind Forschung und Entwicklung sowie verbesserte Regeln und Finanzierung erreicht werden.

Buchtipp: Der K-Faktor

Der Unternehmensberater Leonhard Fopp beschreibt in seinem neuen Buch („K-Faktor“ - Doppelte Unternehmensführung im dritten Jahrtausend) die Notwendigkeit für die Unternehmensleitung wesentlich mehr zu tun, als die Firma bloss über die Kosten und Gewinnbeteiligungen zu führen.

Leonhard Fopp präsentiert sein Buch über den Paradigmenwechsel in der Unternehmensführung

Die heutigen Kunden suchen das Ursächliche sowie das Echte. Angestellte erwarten nicht nur materiell gute Anstellungsbedingungen. Sie wollen vielmehr originäre Werthaltungen einer Firma spüren: ausgedrückt über Kunst, Kreation, Kraft und Kommunikation. Dies entspricht dem neuen Management-Paradigma der Doppelten Unternehmensführung.

Die dritte Kraft

Unter dem K-Faktor versteht der Unternehmensberater und Buchautor die neben Wissen und Geld dritte Kraft in einem Unternehmen. Die Erfolgstreiber Kunst, Kreation, Kraft und Kommunikation würden, so führt Leonhard Fopp aus, eine neue Unternehmensdynamik entstehen lassen. Diese vermeintlichen Soft-Faktoren sind aber keineswegs „L’art pour l’art“, wie der Autor weiter ausführt. Kreative Impulse und zwischenmenschliche Energie sind vielmehr der Nährboden für eine grössere Lernfähigkeit und Innovation, die sich wiederum spürbar auf die betriebliche Ertragskraft auswirken. Dies ermöglicht ein nachhaltiges und ressourcenschonendes Wachstum.

Paradigmenwechsel notwendig

Um den K-Faktor voll zur Blüte kommen zu lassen, erachtet es der Autor als notwendig, dass Unternehmen nicht ausschliesslich für die Gewinnmaximierung arbeiten, sondern dass vielmehr ein Paradigmenwechsel stattfindet hin zu mehr Intuition und Emotion in der Betriebsführung. Leonhard Fopp postuliert dazu die Rückbesinnung auf die unternehmerische Essenz (Urkraft bzw. DNA) und zudem in der Kommunikation den Einsatz von Symbolen und Archetypen. So ermöglicht der geschickt inszenierte Firmenauftritt ein klares Profil am Markt mit einer positiven Ausstrahlung.

Leonhard Fopp‘s Publikation ist aber nicht nur eine theoretische Abhandlung. Neben unzähligen Anwendungsbeispielen erfährt der Leser in einer Serie von Interviews mit bekannten Unternehmerpersönlichkeiten, was es konkret heisst, den K-Faktor in seiner Firma einzusetzen, bzw. diesen zu leben. So erhält der Leser Einblick in die Berufs- und Gedankenwelt bekannter Unternehmerpersönlichkeiten wie u.a. Michael Pieper, Michael Ringier oder Reinhold Würth.

Der Autor

Leonhard Fopp, Dr. oec. HSG, ist Inhaber der DYMAS AG, Spezialist für die Dynamisierung von Unternehmen sowie Verwaltungsratspräsident der Continuum AG, welche Unternehmerfamilien sowie Familienunternehmen in Nachfolgeregelungen unterstützt. Er ist Präsident der FBA Family Business Association, ehemaliger Präsident der ASCO (Schweizerische Vereinigung der Unternehmensberater) sowie Autor von mehreren Management-Büchern und vielen Artikeln.

Weitere Informationen: www.leonhard-fopp.ch

Fünf Tipps, wie sich Disaster-Recovery in der Cloud angehen lässt

Für Unternehmen ist es entscheidend, dass ihre Geschäfte auch im Katastrophenfall weiterlaufen: Ausfallzeiten bedeuten schnell Umsatzeinbußen, eine verringerte Mitarbeiterproduktivität und einen Vertrauensverlust in die Marke. Dennoch stellt sich bei Diskussionen mit Unternehmen schnell heraus, dass lediglich 50-60% der Firmen Pläne für Disaster-Recovery (DR) in der Schublade haben – und viele dieser Pläne nur einige Applikationen umfassen.

Ein Datencrash kann Unternehmen lahmlegen. Pläne für ein Disaster-Recovery sind deshalb notwendig (Bild: Gerd Altmann / pixelio.de)

Oft gibt es auch Widerstände gegen DR in der Cloud. Hier ein paar bewährte Methoden, mit denen clevere CIOs DR-Pläne für die Cloud aufsetzen konnten. Die Tipps stammen von Commvault, einem weltweit führenden Unternehmen im Bereich Information Management und Schutz von Unternehmensdaten.

  1. Seien Sie aktiv! Falls Sie nicht selbst die Disaster-Recovery vorantreiben, riskieren Sie täglich Unternehmenswerte. Verstehen Sie die DR-Planung lieber besser als Unternehmensziel und stellen Sie sicher, dass ihre Kollegen aktiv über die Pläne informiert sind.
  2. Beurteilen Sie die Risiken! DR-Planung sollte immer mit einer Risikoanalyse beginnen. Bestimmen Sie die wahrscheinlichsten Risiken und erarbeiten Sie von diesem Punkt aus, wie sich die Risiken am besten eindämmen lassen. Ein Beispiel: Welches Backup braucht Ihr Unternehmen im Fall eines Stromausfalls?
  3. Bereiten Sie sich auf die „Sicherheitskarte” vor! Vielleicht bekommen Sie Gegenwind, weil es Bedenken gibt, ob die Cloud so sicher wie on-premise-Lösungen ist. Wenn jemand die „Sicherheitskarte“ ausspielt, müssen CIOs kontern: Alles ist eine Vertrauensfrage. Denn das Unternehmen arbeitet jeden Tag mit Drittanbietern und es gibt nie ein 100% sicheres Zusammenspiel zwischen Ihnen und den Anbietern. Hier sollte kein Unterschied gemacht werden.
  4. Vergessen Sie die Endgeräte nicht! Mobilität ist inzwischen ein Top-Anliegen für CIOs. Denn plötzlich ist der Verlust von Unternehmensdaten aufgrund des Verlusts eines persönlichen Gerätes ein weiteres mögliches Szenario. Gleichzeitig stehen Unternehmen vor einem Problem: Sie wollen keine persönlichen Daten auf firmeneigenen Servern speichern, müssen aber in jedem Fall eine DR für ihre Mobilgeräte implementieren. CIOs können das lösen, indem sie Nutzungsrichtlinien für die Mitarbeiter entwickeln, die einen Rahmen für den Umgang des Unternehmens mit dem Gerät eines Angestellten festlegen.
  5. Befreien Sie Disaster-Recovery-Tests von ihrem Stigma! DR-Tests können die Moral des für DR-Tests- und -Pläne zuständigen Teams untergraben. Hüten Sie sich davor. Machen Sie Ihrem Team von vornherein klar, dass Sie Schwierigkeiten erwarten und Tests unabdingbar sind, um diese aufzudecken. Langfristig hilft es, eine Kultur aufzubauen, in der DR-Tests so normal wie andere Testläufe sind.

Quelle: www.commvault.com

Arbeiten, wo man lebt

Die neu gegründete VillageOffice Genossenschaft will das Pendelproblem an der Wurzel packen: Menschen sollen künftig dort arbeiten können, wo sie wohnen. Dafür erstellt die Genossenschaft ein schweizweites Netzwerk an VillageOffices: gemeinschaftlich genutzte Arbeitsorte im Zentrum von Dörfern, kleinen Städten und Vororten.

Arbeiten dort, wo man auch lebt: Kurze Arbeitswege entschärfen das Pendlerproblem. (Foto: Christoph Huber / pixelio.de)

Der tägliche Strom an Pendlern stammt von einem Muster aus der industriellen Revolution, als die Menschen erstmals zur Arbeit dahin fahren mussten, wo die Maschinen standen: in die Fabrik. Noch heute pendeln wir in diese “Fabriken”, obwohl fast die Hälfte aller Arbeitnehmer ihre Arbeit von irgendwo aus erledigen könnten. Wir können uns diesen Automatismus nicht mehr leisten. Jeden Tag ohne zwingenden Grund ins Büro zu pendeln ist wie im Februar eingeflogene Erdbeeren zu kaufen: ein ökologischer und ökonomischer Unsinn. Der von Bundesrätin Leuthard vorgestellte Konzeptbericht Mobility Pricing schlägt deshalb die vermehrte Nutzung von Home Office vor. Aber wer schon Home Office nutzt, der weiss, dass dies eigene Probleme mit sich bringt: die Vermischung von Privat- und Arbeitsleben, Ablenkung, ungenügende Infrastruktur und schwindende soziale Kontakte.

Arbeitsweg nicht länger als 15 Minuten

Die Genossenschaft VillageOffice will Arbeit dahin zurückbringen, wo wir leben. Damit werden nicht nur CO2-Emissionen reduziert und Infrastrukturen entlastet, sondern auch lokale Gemeinschaften gestärkt und flexible Arbeitsplatzmodelle ermöglicht, welche die Mitarbeiterzufriedenheit und Arbeitgeberattraktivität erhöhen. Der neue Ansatz lautet entsprechend: eine professionelle, gemeinschaftlich genutzte Arbeitsumgebung, die innerhalb von 15 Minuten von zu Hause aus erreicht werden kann. Ein Ort, an dem Menschen arbeiten und sich vernetzen können, ohne zuerst durch die halbe Schweiz zu pendeln.

Aktiver Beitrag zur Agenda 2030

Dieser Wandel benötigt Zeit und ein Ökosystem, das alle nötigen Stakeholder vernetzt. Es ist deshalb das Ziel, als VillageOffice Genossenschaft dieses Ökosystem zu erschaffen. Als Partnerprojekt der UNO Sustainable Development Goals haben sich die Initianten dazu verpflichtet, mit diesem Ansatz einen aktiven Beitrag zur Agenda 2030 zu leisten. Präsidiert wird die Genossenschaft durch David Brühlmeier. „Ich bin neun Jahre lang von Fribourg nach Zürich gependelt und habe mich sehr über den Zeitverlust genervt. Meine Lösung damals? Wir brauchen schnellere Züge!“ erinnert er sich an seine eigene Pendler-Erfahrung. Im Laufe der Zeit habe er dann erkannt, dass wir uns als Gesellschaft fragen müssen, ob die Pendeltätigkeit überhaupt sinnvoll sei. „Mit über 2,4 Mio. Menschen, die ortsunabhängig arbeiten können, ist die Antwort ganz klar: Nein“, so heute sein klares Statement. „Wir erleben momentan einen Umbruch, wie wir ihn zum letzten Mal mit der industriellen Revolution erlebt haben. Ich möchte meinen Beitrag leisten, diese neue Gesellschaft positiv zu prägen. Dafür braucht es neue Arbeitsformen und neue Organisationen. Beides setzen wir mit VillageOffice um.“

www.villageoffice.ch

Die Bedeutung einer Kundenbefragung

Kundenzufriedenheit hat sich zu einem der wichtigsten Indikatoren für wirtschaftlichen Erfolg entwickelt. Wieder und wieder beweist sich der virale Effekt. Sowohl für Firmenreputation als auch für Kundenbindung sind geteilte Erfahrungen inzwischen ein entscheidender Faktor – unterstreicht der Softwarespezialist Customer Alliance. Eine Checkliste.

Exponierte Unternehmen wie Hotels kommen nicht umher, den Puls ihrer Kunden zu fühlen. (Bild: depositphotos)

Speziell Hotels sollten den Puls ihrer Kunden fühlen. Zufriedenheit ist relativ. Exponierte Unternehmen wie Hotels kommen nicht umher, Zufriedenheit zu messen und gleichzeitig Massnahmen gegen mögliche Kundenverluste zu treffen.Im digitalen Zeitalter helfen positive Bewertungen nicht nur dabei, bestehende Kunden zu binden, sondern auch, vielleicht noch wichtiger, Kunden zu gewinnen.

Daher müssen sich Geschäftsinhaber Gedanken darüber machen, wie sie  möglichst effektiv Gästebewertungen sammeln. Hier kommen wir nun zum eigentlichen Thema, der Kundenbefragung.

Die richtige Kundenbefragung

Tatsächlich kann man mit einer gut gestalteten Kundenbefragung in kürzester Zeit eine Menge Feedback zu Themen erhalten, die dem Firmenerfolg zuträglich sind. Nur nicht abschrecken lassen, eine gelungene Kundenbefragung ist kein Hexenwerk. Hier haben wir einige wichtige Tipps zur erfolgreichen Kundenbefragung zusammengestellt:

Wie sollte meine Kundenbefragung aussehen?

Der Schlüssel für eine erfolgreiche Kundenbefragung ist zunächst eine konkrete Idee von den Antworten, die Sie gerne von Ihren Kunden erhalten würden. Ebenso wichtig ist es, unkomplizierte Fragen in einer einfachen Sprache zu formulieren, um von den Befragten verstanden zu werden. Laut Guiseppe Rossi, ein Experte zum Thema, Erstellen von Kundenbefragungen, kann das Austauschen eines einzelnen Wortes zu einem völlig anderen Ergebnis der Umfrage führen!

Für ihn gibt es zwei Hauptkriterien zu beachten um zuverlässige Ergebnisse aus Kundenbefragungen zu erhalten:

1. Genauigkeit

Für eine möglichst genaue Kundenbefragung sollten Sie

  • -Fragen erstellen, die gültige Daten auf zuverlässige Weise liefern.
  • -sich auf Fragen beschränken, die alle Ihre Kunden beantworten können.

2. Relevanz

Für relevante Ergebnisse aus der Befragung Ihrer Kunden sollten Sie:

  • -Mit Ihren eigenen Fragen vertraut sein.
  • -Ihre Zielsetzung kennen sowie wissen welche Informationen Sie benötigen

um diese Ziele zu erreichen.

Bringen Sie diese Kerngedanken in Ihren Fragebogen ein. So werden Sie nicht nur konkreteres Feedback erhalten, sondern gleichzeitig die Konversionsrate Ihrer Kundenbefragung steigern, da sich die Befragten eher angesprochen fühlen.

Die Struktur einhalten

Bei der Struktur Ihrer Kundenbefragung ist vor allem der Umfang im Auge zu behalten. Niemand füllt gerne endlos lange Umfragen aus. Seien Sie also nicht zu gierig nach möglichst vielen Antworten. Überlegen Sie sich wieviele Fragen wirklich notwendig sind und wie lange es dauert, den ganzen Fragebogen auszufüllen.

Am besten versetzen Sie sich selbst in die Rolle eines typischen Kunden und beantworten die Umfrage erstmal selber. Recherchieren Sie, eventuell gemeinsam mit Ihrem Marketing-Team, auf welches Feedback Sie abzielen und halten Sie sich an das KISS-Prinzip (In der Kürze liegt die Würze/Keep it short and simple).

–> Streichen Sie jedes einzelne Wort, das nicht absolut relevant für Ihre Kundenbefragung ist!

Mehr Informationen über Erfahrungen und Analysen im Bewertungsmanagement finden sie unter

http://ww.customer-alliance.com

Stellensuche: Schweizer sind nur teilweise zuversichtlich

Die Zuversicht der Schweizer liegt mit 51 Prozent knapp über dem europäischen Durchschnitt (49%) und ist etwas höher als die der Stellensuchenden in Österreich, Frankreich oder Italien – unterstreicht die aktuelle Studie der PageGroup, eben erschienen unter dem Titel „Confidence Index (April – Juni 2016)“.

Rund die Hälfte der Schweizer Stellensuchenden erwarten, dass sich ihr Aufgabenbereich in den nächsten Monaten positiv verändern wird. (Bild: depositphotos)

Jedes Quartal werden mindestens 900 Schweizer Kandidaten durch die PageGroup befragt. Gemäss dem PageGroup Confidence Index blicken schwedische Stellensuchende am zuversichtlichsten in die eigene berufliche Zukunft. Darauf folgen deutsche Kandidaten. Die zwischen April und Juni erhobene Studie zeigt auf, dass bei Schweizer Stellensuchenden seit dem „Frankenschock“ und den darauf folgenden wirtschaftlichen Auswirkungen die eigenen Erwartungen gesunken sind. Einige Resultate:

  • 49% erwarten, dass sich ihr Aufgabenbereich in den nächsten Monaten positiv verändern wird – 53% in der Deutschschweiz, 48% in der Westschweiz.
  • Zwei Drittel (65%) erwarten, dass sich ihre Work-Life Balance verschlechtern wird. Damit sind Schweizer Stellensuchende unter 30 Jahren pessimistischer als der Rest Kontinentaleuropas.

Lediglich 38% der Schweizer Kandidaten unter 30 Jahren erwarten diesbezüglich eine Verbesserung, in Deutschland sind es hingegen 48%. Die Mehrheit der Schweizer (58%) erwartet keine Gehaltserhöhung innert Jahresfrist – im Vorjahr waren es 55%. Verglichen mit dem europäischen Durchschnitt (37%) sind jedoch Schweizer Stellensuchende zuversichtlicher im Hinblick auf die Entwicklung der eigenen Kompetenzen (41%).

„Wer Stellen sucht, der findet“

Beinahe die Hälfte der Schweizer Kandidaten sind optimistisch, in den nächsten 3 Monaten eine neue Stelle zu finden. Dies liegt deutlich über den Ergebnissen des Vorjahres (38%) und über dem europäischen Durchschnitt von 45%.

Die Zuversicht der Stellensuchenden hängt erheblich von Geschlecht, Alter und Region ab:

  • Männer sehen die zukünftige Arbeitsmarktsituation positiver als Frauen. Rund 67% erwarten in den nächsten 6 Monaten eine Verbesserung. Bei den Frauen sind es nur 59%.
  • Kandidaten unter 30 Jahren sind am zuversichtlichsten hinsichtlich Gehaltserhöhung und sie sind optimistisch, in den nächsten 3 Monaten einen neuen Job zu finden.

Kandidaten in der Romandie sind zuversichtlicher als Deutschschweizer, innert weniger als 3 Monaten eine neue Stelle zu finden. Xavier Chauville, Executive Director bei Page Personnel (Teil der PageGroup), stellt fest: “Die Studie zeigt, dass jüngere Stellensuchende besonders zuversichtlich sind, was ihren Wert auf dem Arbeitsmarkt betrifft. Sie sind überzeugt, eine zumindest gleichwertige Position und Gehalt bei einem neuen Arbeitgeber zu finden. Die Erwartungen jüngerer Kandidaten bezüglich Work-Life-Balance, Weiterbildung und Lohn sind realistisch. Sie sind sich vollkommen bewusst, dass sie dafür länger und härter arbeiten müssen.“

Über den PageGroup Confidence Index: Die Datenbasis für Kontinentaleuropa bildeten im 1. Quartal 2016 Antworten von 13‘300 Kandidaten, im 2. Quartal wurden die Daten von 15‘700 Kandidaten erhoben. Jedes Quartal werden mindestens 900 Schweizer Kandidaten befragt. Die Auswertung der Studie erfolgt quartalsweise.

www.michaelpage.ch

Lohn zweitrangig: Englische Angestellte verblüffen Forscher

Die Arbeit hat für viele Menschen einen so hohen Stellenwert, dass sogar rund 67 Prozent dann arbeiten würden, wenn sie den Lohn überhaupt nicht nötig hätten. Trotz zunehmendem Stress scheint die Angst vor der Arbeitslosigkeit zu dominieren. Das zeigt eine aktuelle Studie von British Social Attitudes (BSA).

Der Wille zu arbeiten existiert besonders in turbulenten Zeiten. (Bild wikipedia/evening standard)

„Trotz all der Gesprächsthemen über Life-Work-Balance, sieht es nicht so aus, als würden wir diese tatsächlich auch haben“, meint die Psychologin Stephanie Morgan.

Obwohl Angestellte in England durchschnittlich viel länger als auch schon arbeiten und zeitweise unter Stress stehen, „geniessen“ viele Arbeitnehmer noch ihre Arbeit. Rund zwei von drei Mitarbeitern geben in der BSA-Studie sogar an, dass sie den Lohn nicht als wichtigstes Mittel ihrer Arbeit sehen.

Bereits 2005 wurde eine vergleichbare Umfrage durchgeführt. Damals waren es gerade einmal 49 Prozent, die selbst dann arbeiten gehen würden, wenn das Geld für sie unwichtig wäre. Jetzt  sind es 67 Prozent mehr Bereitwillige. „Trotz all der Gesprächsthemen über Life-Work-Balance, sieht es nicht so aus, als würden wir diese tatsächlich auch haben“, kommentiert die Psychologin Stephanie Morgan von der London’s Kingston Business School diese Entwicklung.

Weltweites Phänomen

Nicht nur in Grossbritannien ist es so, dass Arbeitende zunehmend unter hoher Stressbelastung stehen (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20130620004). Die Forscher wundern sich deshalb über die Angaben der Befragten. „Es könnte sein, dass die Zufriedenheit mit dem Job aus der Angst vor finanziellen Problemen resultiert. Andererseits haben sich die Arbeitsumstände verändert, so dass Menschen bereit zu mehr Arbeit sind“, so Kirby Swales vom NatCen Survey Centre (http://natcen.ac.uk).

Die Befragten der Studie sollten abschliessend Auskunft geben, ob sie sich sicher in ihrem Job fühlen. Hier existiert ein grosser Widerspruch. Im Gegensatz zu der stark angestiegenen Zufriedenheit mit der Arbeit, hat sich das Sicherheitsgefühl überhaupt nicht gebessert. „Es scheint so, als ob es zunehmend einfach akzeptiert wird, mehr zu arbeiten und Stress zu erleben“, kommentiert Kurby Swales vom NatCen Survey Centre.

Mehr Informationen über die durchgeführte Studie finden Sie unter

http://bsa.natcen.ac.uk

Letzte Etappe für Solar Impulse

Die Weltumrundung ist fast komplett: Das Solarflugzeug Solar Impulse 2 soll heute nach in Abu Dhabi landen, wo es vor über einem Jahr seine Reise startete.

Das Solarflugzeug hebt in Kairo für die letzte Etappe seiner Weltumrundung ab. (Foto: Solar Impulse)
Das Solarflugzeug hebt in Kairo für die letzte Etappe seiner Weltumrundung ab. (Foto: Solar Impulse)

Nach 17 Etappen in 16 Monaten ist es heute Nacht endlich so weit: Das Solarflugzeug Solar Impulse 2 hat offiziell die gesamte Erde umrundet.

Die letzte Etappe bezeichnet das Team aber als die grösste Herausforderung: Flugverbotszonen, Wetterbedingungen und Thermiken sogen dafür, dass Pilot und Abenteurer Bertrand Piccard und seine Crew noch einmal besonders gefordert sind.

Trotzdem nennt Piccard den Start in Ägypten einenn „emotionalen Moment“: Hier war er im Jahr 1999 nach dem ersten Nonstopflug um die Welt in einem Ballon gelandet, hier begann sein Traum, eine weitere Weltumrundung zu vollbringen – nur mit Solarenergie: „Ich bin sehr aufgeregt, so nahe am Ziel zu stehen, aber leider gibt es immer noch so viele Personen, die wir motivieren müssen, bis unsere Welt ganz mit denselben sauberen Technologien die Si2 nutzt, angetrieben wird”, erklärt Piccard.

Ein Traum verwirklicht: Bertrand Piccard macht sich bereit für die letzte Etappe der Solar Impulse 2. (Foto: Solar Impulse)
Ein Traum verwirklicht: Bertrand Piccard macht sich bereit für die letzte Etappe der Solar Impulse 2. (Foto: Solar Impulse)

Um den Traum zu verwirklichen, hat sich Bertrand Piccard, ein Arzt und Entdecker im Herzen, mit André Borschberg, einem Ingenieur und erfahrenen Unternehmer zusammengetan. Beide Männer wechselten sich als Piloten der Si2 rund um die Welt ab, nehmen aber im Projekt verschiedene Rollen wahr. Piccard ist für die Projektvision und den politischen Einfluss sowie die Partnerfindung für Finanzmittel und Technologien verantwortlich. Borschberg hat ein Team zusammengestellt, das die Si2 designt und gebaut hat, und setzt sich dafür ein, die technologischen Innovationen des Flugzeugs in neue Ingenieurlösungen zu verwandeln.

Nach der Landung in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo das Abenteuer im März 2015 begann, werden Bertrand Piccard und André Borschberg zusammen mit ihrem Team und den Partnern die Mission von Solar Impulse weitertreiben und die konkreten energieeffizienten Lösungen anpreisen, die viele der Herausforderungen lösen können, vor die die globale Gemeinschaft gestellt ist.

Hier können Sie den Flug live mitverfolgen.

Klimawandel: Zunehmende Hitze verringert Produktivität

Steigen die Temperaturen, sinkt die Produktivität am Arbeitsplatz. Das hat ökonomische Folgen: Laut neuen Studien könnte dies der Welt bald 2 Billionen Dollar pro Jahr kosten.

Steigen die Temperaturen, arbeitet der Körper langsamer.
Steigen die Temperaturen, arbeitet der Körper langsamer.

Mit zunehmender Hitze fällt die Produktivität bei der Arbeit ab. Das hat Auswirkungen: Allein in Südostasien, so sagen neue Studien, gehen bereits heute zwischen 15 und 20% der jährlichen Arbeitsstunden an Arbeitsplätzen, die der Hitze ausgesetzt sind, verloren. Denn: je höher die Temperaturen, desto langsamer die Bewegungen – und desto weniger produktiv der Arbeiter.

Künftig könnten diese Zahlen weltweit drastisch ansteigen, berichten die Studien, die bei einem UN-Forum in Kuala Lumpur vorgestellt wurden: Bis zum Jahr 2030, so die Forscher, wachsen die Kosten aufgrund verlorener Produktivität auf bis zu zwei Billionen US$.

Besonders betroffen sind die Asiatischen Länder: So soll die Hitze China und Indien jeweils 450 Milliarden kosten, auch Indonesien, Malysia und Thailand gehören zu den Ländern, die über 150 Millarden US$ verlieren.

„Dem Effekt, der die Hitze auf das tägliche Leben und insbesondere auf die Arbeit hat, ist bisher viel zu wenig Aufmerksam geschenkt worden“, erklärt Studienleiter Tord Kjellström der britischen Zeitung the Independent. „Der Körper passt sich der Hitze an, um sich zu beschützen, und wird langsamer. Das kann einzelnen Ländern in kurzer Zeit viele Milliarden kosten.“

Grösste Solarmodulfabrik der Schweiz öffnet Tore

Die neue Produktionsstätte des Schweizer Solarmodul-Hersteller Megasol Energie AG hat ihren Betrieb aufgenommen. Mit einer Jahreskapazität von 80 Megawatt ist sie die grösste der Schweiz und eine der grössten Europas.

Hier werden ab sofort Solarmodule mit Glas-Glas-Technologie produziert: Die Produktionsstätte in Deitingen (SO)
Hier werden ab sofort Solarmodule mit Glas-Glas-Technologie produziert: Die Produktionsstätte in Deitingen (SO)

Megasol produziert seit 2013 in der Schweiz Solarmodule mit Glas-Glas-Technologie. Nach der Übernahme des ehemaligen ABB-Industrieareals im Oktober 2015 wurde die bestehende Solarmodul-Produktion von Langenthal nach Deitingen umgezogen und weiter ausgebaut. „Dank den besseren Platzverhältnissen und der Erhöhung des Automatisierungsgrades konnten wir die Kapazität auf 80 Megawatt verdoppeln“, erklärt Gründer und CEO Markus Gisler. Damit können jedes Jahr weitere 17’000 Schweizer Haushalte mit Solarstrom versorgt werden.

Bunte und unsichtbare Zellen
Der Produktionsschwerpunkt sind gebäudeintegrierte Photovoltaik-Lösungen wie beispielsweise dachintegrierte Hochleistungs-Solarmodule oder Elemente für Fassaden und Überdachungen. Diese können in beliebigen Farbtönen und sogar mit unsichtbaren Solarzellen hergestellt werden. Deren Einsatz lohnt sich als Alternative zur herkömmlichen Gebäudehülle, da sie bei nur geringfügig höheren Investitionskosten einen regelmässigen Ertrag abwerfen und sich über die Jahre selber amortisieren.

Die Fabrikate weisen eine Lebensdauer von über 50 Jahren auf. „Durch die längere Amortisationszeit haben unsere Swiss-Made-Module ein besseres Preis-Leistungsverhältnis als herkömmliche Solarmodule“, betont Gisler. Aus diesem Grund kommen sie auch oft in Grossprojekten zum Einsatz, bei denen die langfristige Planungssicherheit der Rendite im Fokus steht.

100 neue Arbeitsplätze
Anlässlich des Umzugs nach Deitingen hat Megasol ausserdem den Cleantech Businesspark ins Leben gerufen. Unter dessen Dach sind zahlreiche weitere Cleantech-Firmen ansässig geworden. Heute arbeiten am Standort bereits knapp 100 Personen in den Bereichen Gebäudeintegrierte Energieerzeugung, Smartgrid-Technologien, Speichersysteme und nachhaltige Mobilitätslösungen. In den nächsten fünf Jahren sollen nochmals rund 100 Arbeitsplätze angesiedelt werden.

Besuchstag
Der Cleantech Businesspark und die Solarmodul-Fabrik als sein Herzstück werden am Freitag, 16. September 2016 offiziell eingeweiht und der breiten Bevölkerung vorgestellt. Ab 15 Uhr erwarten die Besucher Führungen durch die Fabrik, Präsentationen zum Thema Solarstrom und Energieeffizienz sowie ein begleitendes Unterhaltungsprogramm.

Solardächer, Autopiloten und Lastwagen: Das ist der neue Tesla-Masterplan

Tesla-Gründer Elon Musk geht in die nächste Runde: Mit dem zweiten Masterplan von Telsla sollen die Elektrofahrzeuge künftig noch umweltfreundlicher und sicherer werden - und den Besitzern Geld bringen.

Elon Musk will mit Tesla hoch hinaus.
Elon Musk will mit Tesla hoch hinaus.

Tesla veröffentlicht einen neuen Masterplan für seine Elektrofahrzeuge. Als zentrales Ziel nennt Gründer Elon Musk, die Ankunft des Zeitalters der erneuerbaren Energie zu beschleunigen – denn: „Je schneller wir Nachhaltigkeit erreichen, desto besser.“

Vier Punkte stellt Musk dafür ins Zentrum

1) Solarstrom und Speicher: Teslas sollen künftig mit einem integrierten Solardach mit Batterieeinheit ausgestattet werden. Dazu soll die ebenfalls von Elon Musk gegründete PV-Spezialistin Solarcity in Tesla integriert werden.

2) Neue Segmente: Neben neuen Fahrzeugtypen für den privaten Gebrauch sollen künftig auch Warentransporte mit Tesla-Technologie ausgestattet werden. Geplant sind zunächst Pickups und SUVs, darauf folgen sollen Lastwagen und Fahrzeuge für den öffentlichen Verkehr. Die beiden letzteren Typen befinden sind momentan noch in der Planungsphase und sollen nächstes Jahr erstmals vorgestellt werden.

3) Autonomie: Trotz den ersten Negativschlagzeilen zum Autopiloten will Tesla die autonome Lenkung vorantreiben. Sobald der Autopilot nachweislich zehnmal sicherer sei als das durchschnittliche amerikanische Fahrzeug, wird er definitiv aus der Testphase freigegeben. Die grösste Herausforderung nach wie vor die Software, so Musk. Dennoch: Schon heute sei teilautonomes Fahren sicherer als eine Person, die ohne Unterstützung fährt.

4) Carsharing: Künftig sollen Teslabesitzer mit ihrem Fahrzeug Geld verdienen, wenn sie es nicht benützen. Die Vision: Mit einem Tastendruck auf einer App kann der Besitzer sein Auto zur Nutzung freigeben. Der Autopilot fährt das Fahrzeug selbständig zum Kunden – und kommt autonom wieder zum Besitzer zurück, wenn er es wieder benötigt. Damit könnte Tesla künftig Anbietern wie Uber oder Lyft Konkurrenz machen.

Sehr konkret sind die Pläne allerdings noch nicht – einen genauen Terminplan lässt sich jedenfalls nicht finden. Doch Musk zeigt sich zuversichtlich, dass sein neuer Masterplan aufgehen wird.

get_footer();