Wie wir künftig mit Naturgefahren umgehen

Die Schweiz muss weiterhin grosse Anstrengungen unternehmen, damit sie auch in Zukunft gut vor Naturgefahren geschützt ist. Dies zeigt der Bericht Naturgefahren Schweiz, den der Bundesrat verabschiedet hat. Der Bericht umschreibt, welche Massnahmen künftig für den Umgang mit Naturgefahren nötig sind.

Der Schutz vor Steinschlägen, Hochwasser und anderen Naturgefahren ist eine Daueraufgabe.
Der Schutz vor Steinschlägen, Hochwasser und anderen Naturgefahren ist eine Daueraufgabe.

Die Schweiz verfügt über einen fortschrittlichen Umgang mit dem Schutz vor Naturgefahren, denen sie als alpines und dicht bevölkertes Land besonders ausgesetzt ist. Nach wie vor leben 1.8 Millionen Menschen in hochwassergefährdeten Gebieten. 1.7 Millionen Arbeitsplätze und 840 Mia. Franken Sachwerte befinden sich in solchen Gefahrenzonen.

In naher Zukunft sind zudem neue Herausforderungen absehbar, auf die sich die Schweiz vorbereiten muss: Das immer wärmere Klima und die daraus folgenden heftigeren und häufigeren Niederschläge sowie die Siedlungsentwicklung und die immer teurere Infrastruktur (bspw. Verkehrswege) vergrössern die Risiken für Schäden durch Naturereignisse wie Hochwasser. Im Bericht Naturgefahren Schweiz sind darum verschiedene Massnahmenpakete festgehalten, welche die Sicherheit und die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz auch künftig gewährleisten sollen.

Kostengünstige Lösungen dank Früherkennung und Vorbeugung

Die Massnahmen sind darauf ausgerichtet, die vorhandenen Mittel so wirksam und wirtschaftlich wie möglich für die Prävention einzusetzen. Damit sollen Bevölkerung, Wirtschaft und Umwelt vor den Folgen von Naturereignissen bewahrt und die Ausgaben der öffentlichen Hand im Rahmen gehalten werden.

Zentral ist dabei ein umfassendes Risikomanagement – je früher man auch grossräumige Risiken erkennt und ihnen vorbeugt, desto kostengünstiger sind die Massnahmen und desto gründlicher können sie geplant werden. Teil dieser Planung ist eine vorausschauende Strategie zur Anpassung an den Klimawandel. Es lohnt sich, auch künftig in den Schutz vor Naturgefahren zu investieren und vorhandene Schutzbauten wie Dämme langfristig intakt zu halten.

Gemäss dem Massnahmenpaket Naturgefahren Schweiz müssen die vorhandenen Grundlagen wie etwa die Gefahrenkarten aktualisiert und in der Raumplanung flächendeckend berücksichtigt werden. Dabei müssen auch neue Phänomene wie der Oberflächenabfluss, also Überflutungen aus Oberflächen wie Feldern oder Strassen, auf Karten erfasst werden. Im Bauwesen sollen zudem einheitliche Normen für naturgefahrengerechtes Bauen gelten. Auf diese Weise kann mit relativ kleinem Aufwand die Sicherheit verbessert und ein weiteres Ansteigen der Risiken verhindert werden. Dies gilt insbesondere für die Naturgefahr Erdbeben.

Daueraufgabe für ganze Gesellschaft

Der Schutz vor Naturgefahren bleibt eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Kantonen und Gemeinden. In diesen Verbund werden auch Versicherungen, Fachverbände, Lehre und Forschung einbezogen, aber auch die Bevölkerung. Sie soll noch stärker für das Thema und eigene Handlungsmöglichkeiten sensibilisiert werden.

Der Schutz vor Hochwasser, Steinschlägen und anderen Naturgefahren ist eine Daueraufgabe. Einerseits müssen bestehende Schutzbauten, etwa an der Rhône oder beim Alpenrhein, erneuert werden, damit sie ihre Schutzfunktion behalten. Andererseits muss der veränderten Gefahrensituation infolge des Klimawandels und der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung Rechnung getragen werden. Um die aufgezeigten Defizite zu beheben und die Mittel möglichst optimal einzusetzen, sind allenfalls Anpassungen der bestehenden Rechtsgrundlagen nötig.

Quelle: Bund

Wer gewinnt den WTT Young Leader Award 2016?

Wer Preisträger des WTT Young Leader Awards 2016 wird, weiss die Jury, bestehend aus namhaften Top-Managern aus Wirtschaft und Wissenschaft, bereits. Kürzlich tagte sie und gab anschliessend die Nominationen bekannt. Ein Praxisprojekt-Team stach besonders heraus.

Die Jury für den WTT Young Leader Award tagt. (Foto: zVg)

Die Jury hat entschieden: Die sechs nominierten Praxisprojekt-Teams für den WTT Young Leader Award stehen fest. Wer in den beiden Kategorien Marktforschung und Managementkonzeption allerdings die Plätze eins, zwei und drei belegt – dieses Gehemnis wird erst am Montag, 26. September, vor über 500 Gästen in der Tonhalle St.Gallen gelüftet. «Betreffend der beiden Siegerteams war sich die Jury einig», erzählt Sibylle Minder Hochreutener, Prorektorin der Fachhochschule St.Gallen (FHS). In der Kategorie Managementkonzeption habe es einen glasklaren Favoriten gegeben. Das langjährige Jury-Mitglied und Bauwerk-Chef Klaus Brammertz dazu: «Auch über die Jahre betrachtet ist diese Arbeit als ausserordentlich herausragende Leistung einzustufen.» Man darf gespannt sein.

Professionelles Niveau

«Es bereitet viel Freude, die oft erfrischenden, bodenständigen und pragmatischen Lösungen der Studierenden zu begutachten», freut sich Bühler-Personalchef Christof Oswald. Ähnlicher Meinung ist auch Thomas Harring aus dem Top-Management von Leica Geosystems: «Einige Arbeiten haben das Niveau gutbezahlter Beraterfirmen.» FHS-Rektor Sebastian Wörwag ist erfreut, wie erstaunlich tief sich die Teams in sehr spezifische Industriethemen eingearbeitet haben. «Mit solchen Leistungen schaffen es die Studierenden immer wieder, sehr wertvolle Initialzündungen in die Ostschweizer Wirtschaft zu geben», weiss Bruno Räss, Partner bei PricewaterhouseCoopers.

Überzeugende Marktforschungen

In der Kategorie Marktforschung nominiert sind folgende Teams: Für die Firma De Martin AG in Wängi erstellten Nicole Bischof (Wittenbach), Philipp Gemperle (Waldkirch), Lorena Lütscher (Domat/Ems), Ramona Sigron (Chur), Marco Solenthaler (Heiden) eine Marktpotential- und Mitbewerberanalyse. Marco Otti (St.Gallen), Manuel Bayer (Degersheim), Ramon Beerli (St.Gallen), Matthias Nideröst (St.Gallen) und Raffaele Vignacastrisi (Abtwil) fielen der Jury mit ihrer Kundennutzenanalyse für die Oertli Instrumente AG aus Berneck auf. Auch auf die begehrte Trophäe hoffen dürfen die Studierenden Selina Steiger (St.Gallen), Rafael Manetsch (Siat), Christian Schiegg (Appenzell) sowie ihre amerikanischen Kollegen Yana Bliznakova, Aryan Jain und Jaa Le vom Babson College in Boston dank ihrer Markteintrittsanalyse für die Schweizer Firma SFS intec Inc. in Wyoming (USA).

Vielversprechende Konzepte

Welche Teams sind in der Kategorie Managementkonzeption nominiert? Johannes Grob (Herisau), Nicolas Gorlero (Uerikon), Luca Pieli (Stein), Fabian Ritter (Gais) und Philipp Sutter (Sonnental) haben für die Flawiler Firma Büchler Reinli und Spitzli AG die Grundlagen für die finanzielle Unternehmensführung professionalisiert. Mit einem Vertriebskonzept für die Leica Geosystems in Heerbrugg im Rennen sind Daniel Bänziger (Trogen), Roman Büchler (Hauptwil), Timo Koller (Herisau), Lino Schindler (Heiden) und Simon Stoffel (Sitterdorf). Auch überzeugt war die Jury vom Kennzahlen-Cockpit für die Plaston AG in Widnau von den Studierenden Ramon Hilber (Gossau), Nico Heiniger (St.Gallen), Lia Canal (Buchs), Leoni Bleisch (St.Gallen).

Das diesjährige Award-Referat «Ein einzigartiges Unternehmer- und Lebensdesign» hält der international tätige Ostschweizer Architekt und Unternehmer Klauspeter Nüesch.

Weitere Informationen: www.fhsg.ch/praxisprojekte

Mit Pflanzenkohle CO2 im Boden speichern

Bauern sollen Pflanzenresten verkohlen und als Bodenverbesserer nutzen. Damit wird die Fruchtbarkeit der Erde erhöht und Kohlenstoff dauerhaft im Boden eingelagert. Zwei KMU stellen ihre Prototypen von Verkohlungsanlagen vor, welche die Bedürfnisse der Schweizer Landwirtschaft decken sollen.

Stephan Gutzwiller startet den Verkohlungsprozess im Prototypen seiner Pyrolyse-Anlage für die Landwirtschaft. (Foto: Kaskad-E)
Stephan Gutzwiller startet den Verkohlungsprozess im Prototypen seiner Pyrolyse-Anlage für die Landwirtschaft. (Foto: Kaskad-E)

Ein Fass mit Kamin – so sieht der Prototyp aus, mit dem André Van der Veken die Schweizer Landwirtschaft revolutionieren will. «Er ist nicht schön, aber er funktioniert», sagt der Gründer der Firma Carboforce stolz. Das Fass ist in seinem Innenleben einiges komplexer als es aussieht. Es ist ein hoch moderner Ofen, der gemischte Pflanzenabfälle ohne Sauerstoff verkohlt und kaum Abgase produziert.

Das Verfahren nennt sich Pyrolyse und erlebt im Bereich der Pflanzenkohle derzeit einen grossen Aufschwung. Ziel von André Van der Veken und seiner Firma Carboforce ist die Entwicklung einer kostengünstigen Pyrolyse-Anlage für Landwirtschaftsbetriebe. Nun gilt es, die Handhabung des Prototypen zu vereinfach und ein Gehäuse zu entwerfen, welches das Fass als Hülle des Ofens ersetzt. Finanzielle Unterstützung erhält das KMU im neuenburgischen Cernier von der Klimastiftung Schweiz.

Dreifache Verwendung

Pflanzenkohle ist porös wie ein Schwamm. Verbrannt wird sie nicht. Stattdessen findet sie in der Landwirtschaft mehrfache Verwendung: Erstens mischen Bauern Pflanzenkohle dem Tierfutter bei – das erleichtert den Tieren die Verdauung. Zweitens wird der Einstreu in den Ställen und der Gülle Kohle zugefügt, damit weniger Ammoniak und Methangas entweicht. Drittens wird Pflanzenkohle in die Erde gepflügt, wodurch der Boden mehr Wasser und Nährstoffe aufnehmen kann.

Kohlehaltige Erde ist sehr fruchtbar und war bereits den Ureinwohnern im Amazonasgebiet vor über 1000 Jahren bekannt. Sie konnten dank der sogenannten «Terra Preta» ihre Erträge wesentlich steigern. In einigen afrikanischen Ländern wird Kohle bis heute erfolgreich als Bodenverbesserer eingesetzt.

Altes Wissen neu entdeckt
Die westliche Welt entdeckt die Kohle zusammen mit dem modernen Pyrolyse-Verfahren neu. Universitäten auf der ganzen Welt erforschen das Thema Pflanzenkohle oder englisch «Biochar». Im Bundesstaat Oregon in den USA startet am 22. August eine viertägige Biochar-Konferenz. Im Oktober ist in Südkorea bereits die dritte asiatisch-pazifische Pflanzenkohle-Konferenz geplant.

Auch in der Schweiz vernetzen sich Forschung, Entwicklung und Landwirtschaft: Im November 2015 wurde am Ökozentrum in Langenbruck das «CharNet» gegründet, ein Netzwerk von Akteuren, die im Bereich der Pflanzenkohle tätig sind. Die Bundesämter für Landwirtschaft und Umwelt planen im September 2016 einen runden Tisch mit Wissensträgern zum Thema.

Bereits 2010 wurde das Biochar Science Netwok vom Delinat-Institut im Wallis und der Universität Zürich gegründet. Weitere Hochschulen und Forschungsinstitute in Europa haben sich dem Netzwerk angeschossen. Dieses hat sich massgeblich daran beteiligt, in Europa Richtlinien für die Qualität von Pflanzenkohle zu etablieren. Die Sicherstellung der Qualität ist denn auch eines der Hauptthemen bei der Diskussion um die Pflanzenkohle in der Schweiz. Ausserdem im Fokus stehen die Lancierung neuer Forschungsprojekte und die Bewilligungspraxis für den Einsatz der Pflanzenkohle in der Landwirtschaft.

Chance für Klimaschutz und Wirtschaft
Die Klimastiftung Schweiz unterstützt KMU, die etwas für den Klimaschutz tun. Seit fünf Jahren gehören dazu auch Projekte im Bereich der Pflanzenkohle. Im Zuger Berggebiet haben sich beispielsweise mehrere Landwirte zusammengeschlossen, um in einer grösseren Anlage Pflanzenkohle herzustellen. Die Stiftung beteiligte sich an den Investitionen.

«Die Herstellung der Pflanzenkohle auf dem eigenen Hof ist für viele Bauern noch zu teuer», sagt Vincent Eckert, Geschäftsführer der Stiftung. Die Nachfrage nach guten und kostengünstigen Anlagen sei gross. Von der Klimastiftung Schweiz unterstützt werden deshalb auch Schweizer KMU, die Pyrolyse-Anlagen entwickeln. Die Stiftung ist eine freiwillige Initiative von renommierten Dienstleistungsunternehmen in der Schweiz und in Liechtenstein. Ihr Ziel ist, gleichzeitig den Klimaschutz zu fördern und die einheimische Wirtschaft zu stärken.

Herstellung direkt auf dem Hof
Für die Schweizer Landwirtschaft sind kleinere Geräte gefragt als im Ausland, damit Pflanzenkohle dezentral auf den Bauernhöfen direkt hergestellt werden kann. Neben Carboforce von André Van der Veken unterstützt die Klimastiftung Schweiz auch die Firma Kaskad-E in Basel bei der Entwicklung eines Prototypen für Bauernhöfe.

Der Geschäftsleiter Stephan Gutzwiller verkauft bereits seit einigen Jahren kleine Pyrolysegeräte für den Hobby-Gebrauch. Nun hat er grössere Pläne: «Meine Vision ist, dass jeder Schweizer Bauernhof selber Pflanzenkohle herstellt», sagt er. Sein Prototyp ist mit einem Wärmetauscher verbunden, der die Abwärme der Kohleproduktion zum Heizen nutzbar macht. Eine Erweiterung, die beim Projekt Carboforce ebenfalls geplant ist. Stephan Gutzwiller von Kaskad-E sucht nun einen Landwirtschaftsbetrieb, der seinen Prototypen unter realen Bedingungen testet.

Boden als Kohlenstoff-Speicher
Die Klimastiftung Schweiz sieht in der Pflanzenkohle ein grosses Potenzial für den Kampf gegen den Klimawandel. «Der Boden ist der grösste Kohlenstoff-Speicher der Erde und damit ein sehr wichtiger Faktor beim Klimaschutz», erklärt Vincent Eckert. Mit dem Klimawandel verändert sich aber auch der Boden. Die Humusschicht nimmt ab, Kohlenstoff entweicht und der Boden kann weniger Wasser speichern. Pflanzenkohle wirkt diesen Tendenzen entgegen. «Ein Teil des Kohlenstoffs, den die Pflanzen aus der Luft gefiltert haben, bleibt gebunden und kann dauerhaft im Boden eingelagert werden», sagt Vincent Eckert und ergänzt: «Gleichzeitig verbessert sich die Fähigkeit des Bodens, Wasser und Nährstoffe aufzunehmen, was den Bauern einen direkten Nutzen bringt.»

(Text: Klimastiftung Schweiz)

Neuer ISO-Standard für nachhaltige Beschaffung vor Veröffentlichung

Der ISO-Standard 20400 ist der erste internationale Standard für nachhaltige Beschaffung. Er soll 2017 veröffentlicht werden.

Nachhaltigkeitskriterien bei der Beschaffung können einen grossen Impact haben.
Nachhaltigkeitskriterien bei der Beschaffung können einen grossen Impact haben.

Im privaten Bereich schauen bereits viele Personen auf Nachhaltigkeit beim Einkauf. Der neue ISO-Standard will nun auch Organisationen und Unternehmen dabei helfen, Güter, Energie und Rohstoffe nachhaltig zu beschaffen.

Der ISO Standard 20400, Nachhaltige Beschaffung – Anleitung soll Organisationen eine Richtlinie bieten, um Nachhaltigkeit in ihrem Einkaufsverhalten zu integrieren. Dazu gehören soziale, umwelttechnische und ökonomische Kriterien.

Der Standard soll als Ergänzung zum ISO-Standard 26000, Soziale Verantwortung dienen. Ziel ist, Auswirkungen auf die Umwelt zu minimiere, Menschenrechte einzuhalten und einen positiven Beitrag zu Gesellschaft und Wirtschaft zu leisten.

Letzte Feedbacks

Wie die ISO nun meldet, steht der Standard nun in der zweiten Draft International Standard Phase. Interessierte Parteien können zum letzten Mal Feedback zum Entwurf geben, befor der Standard 2017 veröffentlicht wird.

Der neue Standard soll Unternehmen einen Vorteil bringen, sagt Jacques Schramm, der im Vorsitz des verantwortlichen Kommitees ISO/PC 277 an der Entwicklung mitgearbeitet hat: „ISO 20400 wird Organisationen dabei helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, das Management ihrer Lieferantenbeziehungen zu verbessern, die Nachhaltigkeitsbemühungen ihrer Lieferketten zu verbessern und nicht zuletzt, ihnen einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.“

Zufrieden trotz zunehmender Arbeitsbelastung

Arbeitnehmende in der Schweiz sehen sich einem immer grösseren Druck ausgesetzt und haben vielfach Schwierigkeiten, Familie und Job unter einen Hut zu bringen. So berichtet fast jeder zweite Befragte (48 Prozent), dass die Anforderungen am Arbeitsplatz in den vergangenen Jahren zugenommen haben. Für etwa jeden siebten Mitarbeitenden (13 Prozent) hat die Belastung sogar «stark zugenommen». Dies sind Ergebnisse der jüngsten Jobstudie des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens EY, bei der über 1000 Arbeitnehmende in der ganzen Schweiz befragt wurden.

Auch wenn die Arbeitsbelastung zunimmt: Ein Grossteil der Schweizer Arbeitnehmenden äussert sich zufrieden über seinen Job. (Bild: zVg EY)

«Die Anforderungen an die Beschäftigten haben eindeutig zugenommen», sagt Mario Vieli, Head of HR bei EY. «Dafür sind zahlreiche Faktoren verantwortlich: So ist die Kommunikation durch E-Mail, Chat und Messenger-Dienste intensiver geworden, und der Druck auf Mitarbeitende, ständig erreichbar zu sein, steigt. Zudem hat die Internationalisierung zugenommen, was mehr Reisetätigkeiten sowie Arbeitseinsätze ausserhalb der Blockzeiten mit sich bringt, um sich mit Geschäftspartnern in den USA, Asien oder anderswo jederzeit austauschen zu können.»

Für 37 Prozent der Mitarbeitenden ist die Work-Life-Balance – also die Vereinbarkeit von Job und Privatleben – schwieriger geworden, was vor allem an gestiegenen Anforderungen im Job liegt: 42 Prozent der Befragten, die über eine verschlechterte Work-Life-Balance klagen, nennen als Grund mehr Arbeitsstunden und mehr Verantwortung im Beruf. Jeder Vierte sieht die Ursache im privaten Bereich.

Arbeitsbelastung und Zufriedenheit kein Widerspruch

Trotz der steigenden Anforderungen und eines darunter leidenden Privatlebens ist die Zufriedenheit der Schweizer Arbeitnehmenden jedoch hoch: Fast zwei Drittel (62 Prozent) sind «zufrieden» und 32 Prozent bezeichnen sich als «eher zufrieden». Lediglich ein Prozent ist «unzufrieden» mit ihrer Arbeit. «Auch wenn die hohe Belastung auf der einen Seite und die hohe Zufriedenheit auf der anderen Seite auf den ersten Blick wie ein Widerspruch aussehen, sind sie es nicht. Sie spiegeln vielmehr die Herausforderungen und Möglichkeiten, welche die heutige Arbeitswelt bietet, wider. Denn die Arbeit ist insgesamt interessanter geworden: internationale Arbeiten, mehr Verantwortung für den Einzelnen, mehr Abwechslung und flachere Hierarchien. Das bietet Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen heutzutage nie dagewesene Entfaltungsmöglichkeiten, aber auch erhebliche Herausforderungen», ergänzt Vieli seine Analyse der Ergebnisse der «Jobstudie 2016» der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young).

Belastung für Männer und Frauen hoch

Sowohl Frauen als auch Männer berichten von steigenden Anforderungen: 51 Prozent der Männer sagen, dass die Arbeitsbelastung zugenommen hat, bei den Frauen sind es mit 45 Prozent nur etwas weniger. Sowohl bei den Frauen wie auch bei den Männern tut sich mehr als jeder Dritte etwas schwerer bei der Verbindung von Berufs- und Privatleben: Besonders verschlechtert hat sich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Eltern von Vorschulkindern (vier bis sechs Jahre): Frauen geben hier zu 81 Prozent und Männer zu 53 Prozent eine Verschlechterung an. Es sind aber keineswegs nur die Kinder, welche die Work-Life-Balance junger Eltern so schwierig machen: Wenn Väter von Kindern im Vorschulalter über eine schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Familie klagen, begründen sie dies neben den Kindern (57 Prozent) vor allem mit steigenden Anforderungen im Job – 43 Prozent führen die verschlechterte Work-Life-Balance auf eine gestiegene Zahl von Arbeitsstunden zurück. Vollzeit beschäftigte Männer arbeiten im Durchschnitt deutlich mehr als Vollzeit beschäftigte Frauen. So arbeiten 2 von 3 Männern (66 Prozent) mehr als 40 Stunden in der Woche, aber nur 45 Prozent der Frauen. Bei Frauen ist das Verhältnis umgekehrt: Für 63 Prozent der jungen berufstätigen Mütter sind die Kinder Grund für eine mangelnde Work-Life-Balance, nur 15 Prozent geben als Grund an, zu viel Zeit im Büro verbringen zu müssen. Fast jede zweite Frau (45 Prozent) arbeitet in Teilzeit, bei den Männern sind es nur 12 Prozent.

«Frauen übernehmen in vielen Haushalten nach wie vor einen Grossteil der Kindererziehung. Männer neigen eher dazu, gleichzeitig auch im Job Vollgas geben und nicht zurückstecken zu wollen – weder im Beruf noch im Privatleben. Deswegen leisten viele Männer der Karriere wegen mehr Arbeitsstunden und übernehmen gleichzeitig zu Hause mehr Aufgaben als früher – mit dem Ergebnis, dass auch sie es schwer haben, die richtige Balance zwischen Beruf und Privatleben zu finden», sagt Vieli. «Es bleibt nun auch Aufgabe der Firmen, die damit einhergehende Belastung abzufedern – beispielsweise durch flexible Arbeitszeitmodelle oder Kinderbetreuungsangebote», sagt Vieli abschliessend. Dies bestätigen auch die Befragten, denn 66 Prozent der Schweizer Arbeitnehmenden wünschen sich von einem modernen Arbeitgeber vor allem flexible Arbeitszeitmodelle. Jeder Dritte wünscht sich die Möglichkeit, mehr Homeoffice machen zu dürfen (33 Prozent).

Jeder Dritte wird leistungsabhängig entlohnt – Männer mehr als Frauen

Bei 34 Prozent der Schweizer Arbeitnehmenden weist der Lohn eine Erfolgs- oder Leistungskomponente auf, wobei dieser Anteil bei Männern etwas höher liegt als bei Frauen und in der Privatwirtschaft deutlich weiter verbreitet ist als im öffentlichen Dienst und bei Verbänden. Im Versicherungswesen (58 Prozent), bei den Unternehmensdienstleistern (53 Prozent) sowie in der Telekommunikation und der IT-Branche (47 Prozent) ist der Anteil der variablen Lohnempfänger am höchsten. Bei grösseren Unternehmen und mit der Hierarchiestufe steigt die Prozentzahl der Personen, die eine variable Lohnkomponente aufweisen. Für 9 von 10 Beschäftigten ist die Berechnungsmethode des Erfolgs- bzw. Leistungsbestandteils im Lohn nachvollziehbar. Zwei von drei Beschäftigten (und hier liegt der Anteil der Männer höher) befürworten eine leistungsabhängige Bezahlung und mehr als die Hälfte der Beschäftigten würde ihr Engagement nach eigenen Angaben bei der Arbeit erhöhen, wenn sie (stärker) erfolgsabhängig bezahlt würden. Männer verdienen im Durchschnitt bei einem Vollzeitpensum 45 Prozent mehr als Frauen, denn der Brutto-Jahresverdienst von Männern liegt bei durchschnittlich 77‘500 CHF und der von Frauen bei 53‘600 CHF. Am zufriedensten mit ihrem Lohn sind Personen, die in der Telekommunikation und IT arbeiten, gefolgt von Unternehmensdienstleistern und Personen in der Land- und Forstwirtschaft. Am wenigsten zufrieden sind Personen in der Immobilienbranche und im Handel. Grundsätzlich sind trotz der Branchen- und Geschlechterunterschiede fast neun von zehn Beschäftigten (88 Prozent) in der Schweiz mit ihrer Entlohnung eher zufrieden oder zufrieden.

Quelle: www.ey.com

Rausch AG Kreuzlingen regelt Nachfolge

Im August zieht sich Marco Baumann (70) aus der operativen Leitung des Schweizer Kosmetik- und Pharmaunternehmens Rausch AG in Kreuzlingen zurück. Ihm folgt in vierter Führungsgeneration sein ältester Sohn Lucas Baumann (37).

Marco Baumann übergibt die Leitung der Firma Rausch AG Kreuzlingen an Sohn Lucas Baumann. (Foto: obs/Rausch AG Kreuzlingen/Donato Caspari)

Lucas Baumann, eidg. Dipl. Betriebsökonom mit einem Abschluss der Hochschule HTW in Chur, wird neuer CEO des Kreuzlinger Familienunternehmens. Er war bereits von 2012 an als Leiter Marketing und Kommunikation bei Rausch AG tätig. 2015 steuerte er erfolgreich den Produkt-Relaunch anlässlich des 125jährigen Firmenjubiläums. Marco Baumann bleibt dem Unternehmen als Markenbotschafter erhalten. Er bleibt auch Präsident des Verwaltungsrates, dem ausserdem seine beiden Söhne Lucas und Tom Baumann angehören.

Das Familienunternehmen steht für Qualität, Kompetenz, Sicherheit und Wirksamkeit. Stärken, die für Lucas Baumann oberstes Ziel bleiben, um nach wie vor die von RAUSCH begeisterten Kunden zu bedienen. „Kompetenz und Kräuterwissen, Erfahrung und Tradition treffen auf neue Ideen und Herausforderungen. Wir sind bereit für die Zukunft, ohne dabei unsere Vergangenheit zu vergessen“, so der neue CEO. Auch am Grundsatz „Made in Switzerland“ will Lucas Baumann nach eigenen Angaben festhalten und die Supply Chain des Unternehmens weiterhin in der Schweiz belassen. So bleiben Forschung, Entwicklung, Fabrikation, Marketing und Vertrieb im Stammhaus in Kreuzlingen, wo ein Grossteil der 164 Mitarbeitenden beschäftigt ist. Von dort werden die Kosmetik-Produkte von Rausch AG in 27 Länder weltweit verkauft. Vertriebspartner ist der beratungskompetente Fachhandel. Im hart umkämpften Kosmetikmarkt will Lucas Baumann seine naturnahen Produkte noch deutlicher von anderen Anbietern differenzieren und mit neuen Strategien das Unternehmen sichern und zielstrebig ausbauen. Im Fokus stehen die Digitalisierung sowie die Ausrichtung auf ein jüngeres Zielpublikum.

www.rausch.ch

Konzentration im Schweizer Autohandel

Im September 2016 schliessen sich die sechs Standorte der KETO Autocenter AG und der Kenny’s Auto-Center AG zur Kenny’s Gruppe zusammen. Damit entsteht im Autohandel ein neuer Deutschschweizer Player mit 200 Mitarbeitenden und einem Umsatz von über CHF 100 Mio.

Verwaltungsratspräsident Kenny Eichenberger (r.) mit seinem Sohn Marc, der die neue Kenny’s Gruppe leitet, beim gemeinsamen „Käfeli“. (Bild: zVg)

Kenny Eichenberger ruht sich auch im 40. Jubiläumsjahr nicht auf Lorbeeren aus: Mit dem Zusammenschluss der sechs Standorte der KETO Autocenter AG und der Kenny’s Auto-Center AG entsteht im September ein neuer grosser Deutschschweizer Player im Autohandel. Die Geschäftsführung liegt in den Händen von Marc Eichenberger, Sohn von Kenny Eichenberger. Dieser wird Verwaltungsratspräsident.

Entwicklung der Mobilität mitgeprägt

Kenny Eichenberger hat die Entwicklung der Mobilität in der Schweiz in den vergangenen 40 Jahren stark mitgeprägt und sich den rasanten Veränderungen immer wieder anpassen können. Vor 40 Jahren hat er seine Firma gegründet, die heute als Kenny’s Auto-Center in Wettingen und Dällikon zu Hause ist. Seit 30 Jahren vertritt er Mercedes-Benz – die Marke, die 2015 7,1% des Schweizer Automarktes ausgemacht hat und in der Schweiz in fast allen Kategorien zu den zehn beliebtesten Autobrands gehört: Mercedes-Benz deckt heute vom Minicar über alle Mittelklasse-Kategorien bis zum Luxussegment sehr unterschiedliche Kundensegmente ab.

Es war einmal ein smart-Center

Die Geschichte von Kenny’s Auto-Center AG ist auch auf anderen Ebenen eng mit jener von Mercedes-Benz und smart verwoben. So wählten vor 20 Jahren Nicolas Hayek und Mercedes-Benz Kenny Eichenberger und Thomas Baggenstos für die erste smart-Niederlassung in der deutschen Schweiz aus. Smart, der Pionier unter den Minicars, zählte 2015 immer noch zu den meist verkauften Kleinwagen der Schweiz. Die smart-Center waren schliesslich der Grundstein für die heutigen KETO Autocenter AG in Zürich-Wallisellen, Bern-Schönbühl, Luzern-Kriens und Zug-Mettmenstetten. Sie werden seit Januar 2016 von Kenny’s Sohn Marc Eichenberger geleitet, der vor fast fünf Jahren nach einem abgeschlossenen Bachelor-Studium in Betriebsökonomie sowie der Leitung und dem Verkauf einer Überwachungsfirma beim KETO Autocenter AG als Verkaufsberater für smart eingestiegen ist.

Emotionen plus Digitalisierung

Nun folgt also ein weiterer Meilenstein: Kenny’s Auto-Center AG und KETO Autocenter AG schliessen sich zum Unternehmen Kenny’s Auto-Center AG zusammen. Kenny Eichenberger legt die Geschäftsführung in die Hände seines Sohnes Marc Eichenberger und wird Verwaltungsratspräsident des 200-köpfigen Familienunternehmens mit sechs Standorten. Er erklärt die Vorteile, die sich aus dem Zusammenschluss ergeben: «Der Autohandel bewegt sich stark. Doch letztlich geht es nach wie vor um die Kundenzufriedenheit. Der Faktor Mensch ist das A & O im Autohandel, seit jeher! Als Autohändler verkaufe ich Emotionen. Allerdings sind Kunden heute besser informiert und anspruchsvoller. Technische Möglichkeiten erlauben mehr Effizienz und Kompetenz in der Kundenbetreuung und Reparatur der immer komplexeren Fahrzeuge. Kenny’s kann mit einer starken Marke an sechs Standorten die Chancen der Digitalisierung besser und rascher nutzen. Das «smarte» Know-how der KETO Autocenter AG beflügelt die Standorte Wettingen und Dällikon. Die jahrzehntelange Erfahrung mit Mercedes-Benz stärkt die KETO Autocenter AG. An allen sechs Standorten steht das neue Mercedes-Benz Kompetenz-Center in Wettingen den Kunden zu Diensten – Digitalisierung macht’s möglich. Das Diagnose-Spezialistenteam ist so immer in der Nähe der Flottenkunden oder der Privatkunden.»

Mercedes-Benz zu Tagespreisen

Der Autohandel umfasst heute und in Zukunft mehr als den Verkauf und die Reparatur von Fahrzeugen. Marc Eichenberger, der designierte Geschäftsführer der neuen Kenny’s Gruppe, sieht auch die Chancen von Car Sharing oder dem Mieten von Autos. Er meint: «Die neuen Technologien bringen ganz neue Möglichkeiten. Dazu gehören sicher die Sharing-Plattformen oder das einfache Mieten von einem Auto. Unser Mutterkonzern Daimler zeigt im Ausland mit Car to go, wie einfach Auto mieten ist. Wir von Kenny’s bieten neu auch Mietautos an – und zwar in allen Kategorien. Wir haben mit dem smart ein Angebot für CHF 39 pro Tag und sind somit günstiger als Mobility. Bei Kenny’s gibt es keine Abo-Gebühren. Zu mieten ist eine breite Palette an Mercedes-Benz-Modellen. Dazu gehören Kombi-Fahrzeuge oder Vans, die man zum Beispiel in der Ferienzeit fahren möchte – wenn man mit der Familie oder für Sportgeräte mehr Platz benötigt. Das ist eine gute Alternative für Besitzer eines Zweiplätzers wie dem smart oder eines Mercedes-Benz Cabrios.»

Günstiger, rascher, schlanker, smarter

Um dem Wandel auch in Zukunft immer topfit begegnen zu können, legt Kenny’s noch mehr Wert auf die kontinuierliche Schulung der 200 Mitarbeitenden, die ihre Kompetenzen laufend und schnell anpassen müssen. Marc Eichenberger: «Die einzige echte Konstante bleibt der Punkt des Vertrauens – die Kunden wollen sich darin bestätigt fühlen, dass sie uns und unseren Marken vertrauen. Das gelingt uns, wenn wir gegenüber den Kunden eine hohe Transparenz pflegen und unsere Mitarbeitenden den immer besser informierten Kunden gut beraten können.». Für Kunden ergeben sich aus den wachsenden Investitionen in die Infrastruktur und die EDV zudem weitere Vorteile. So verbessern die vereinheitlichten Prozesse die Effizienz und das Tempo. Marc Eichenberger: «Durch das neue Diagnostiker-Team in Wettingen und den Einsatz der neuen Technologien werden unsere Leistungen für Kunden günstiger und rascher. Da wir keinen Geschäftsführer pro Standort haben, sind wir als Führungsteam von Kenny’s näher bei den Leuten, sind effizienter und können Neuerungen rascher einbringen.»

Grösseres Lager an Neuwagen und Occasionen

Weiter erklärt er: «Im Bereich des Marketings haben wir mit der Marke Kenny’s natürlich viel mehr Möglichkeiten: Mit einer einzigen Firma haben wir einen einzigen Auftritt. Zudem ergeben sich auch Synergien und Kosteneinsparungen. Gewisse Elemente, die in Wettingen sehr erfolgreich sind, werden wir auch an den anderen Standorten übernehmen. Dazu zählen zum Beispiel das Käfeli oder das Glücksrad, das jeder Kunde nach dem Kauf drehen darf. Wer gewinnt, bekommt eine Reduktion. Das ist sehr beliebt! Auch das bekannte magenschonende Käfeli aus Costa Rica können Kunden überall in modern gestalteter Umgebung geniessen. Ausserdem prüfen wir, wie wir gewisse Elemente des Feng Shui, die dem Gebäude in Wettingen ein einzigartiges Ambiente vermitteln, auch auf die anderen Standorte übertragen können. Weitere Vorteile ergeben sich bei den Ausstellungen, die ja zum Beispiel in Wettingen jedes Jahr rund 5’000 Menschen anziehen oder bei der Präsentation einer noch grösseren Modellpalette. Insgesamt kultivieren wir das Beste der Kenny’s Auto-Center AG und erweitern es auf sechs Standorte.» Auch das heute schon grosse Lager an Occasionen, Neuwagen und Vorführwagen wird weiter ausgebaut.

www.kennys.ch

Fracking und Erdöl auf dem Vormarsch

Im Jahr 2015 wurden weltweit erneut mehr Erdöl und Erdgas gefördert. Die Kohleförderung ist hingegen im zweiten aufeinanderfolgenden Jahr rückläufig. Dies zeigen die Energiezahlen, die der Energiekonzern BP jährlich publiziert.

Fracking ist weiter im Aufwind, hier im US-Bundesstaat Wyoming
Fracking ist weiter im Aufwind, hier im US-Bundesstaat Wyoming

Der weltweite Energiekonsum wächst auch im Jahr 2015 wieder an, allerdings um vergleichsweise geringe 0,4%.

Die Zahlen des Energiekonzerns BP zeigen auf, dass die Erdölförderung weiter ansteigt, 2015 um 3,2% oder 133 Millionen Tonnen. Die Zunahme ist hauptsächlich auf Erdöl zurückzuführen, das mit Frackingverfahren und der umweltbelastenden Ausbeutung der Kanadischen Ölsande gewonnen wird. An diesem Wachstum partizipierten insbesondere die USA, der Irak, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Weil in den USA der Erdölverbrauch im Jahre 2015 ebenfalls weiter angestiegen ist, bleibt dieses Land nach wie vor der grösste Erdölimporteur.

Die Welt-Erdgasförderung wurde ebenfalls gesteigert; leicht grösser als im Vorjahr mit 2,2% bzw. 69.3 Mio. t Öläquivalenten. Für mehr als die Hälfte dieser Zunahme war das Fracking-Gas der USA verantwortlich (+ 36,2 Mio. t); auch der Iran legte erheblich zu. Beim Erdgas zeichnet sich noch kein Ende des Fracking-Booms ab.

Kohle rückläufig

Seit mehr als 20 Jahren, bis 2013, hatte die Förderung von Kohle sehr stark zugenommen, getrieben vor allem durch den forcierten Abbau von China, das für rund die Hälfte der weltweiten Förderung und des weltweiten Verbrauchs verantwortlich ist. Ein erster signifikanter Rückgang der Kohleproduktion war bereits im Jahre 2014 im Ausmass von 27,9 Mio. t Öl-Äquivalenten zu verzeichnen.

Im Jahre 2015 belief sich nun die Minderproduktion auf 158.8 Mio. t ( – 4.0%), was vor allem auf Förderrückgänge in den USA, Indonesien und China zurückzuführen ist. Auch der Verbrauch von Kohle war in China im Jahre 2015 rückläufig, dennoch konsumiert China 50% des Weltanteils und weist Fördermengen aus, die unter dem Verbrauch liegen. Dieses Land ist offenbar bemüht, aus Umweltgründen die Kohleproduktion etwas zurückzufahren, dafür steigert es seine Erdöl- und Erdgasproduktion und steht auch bei der Produktion von Solarenergie weltweit an der Spitze.

Sollte der bereits verschiedentlich prognostizierte Rückgang des Frackings in den USA sich tastsächlich einstellen, so steht zu befürchten, dass als Kompensation die Kohleproduktion erneut hochgefahren wird.

Die Entwicklung der prozentualen Anteile der einzelnen Energieträger an der Welt-Gesamtproduktion hat sich im Jahre 2015 nur im Rahmen der bereits erwähnten Tendenzen leicht modifiziert. Der Anteil der fossilen Energieträger (Produktionszahlen) hat sich dabei um 0.4% zurückentwickelt.

Ungebrochener Trend: Die Kohleförderung schrumpft, während Erdgas und Erdöl weiter ansteigen. (Grafik: Jenni Energietechnik)
Ungebrochener Trend: Die Kohleförderung schrumpft, während Erdgas und Erdöl weiter ansteigen. (Grafik: Jenni Energietechnik)

Peak Gas droht

Josef Jenni, Geschäftsführer bei Jenni Energietechnik, hat gemeinsam mit Politologe Christian Moser die Zahlen analysiert. Wie sie in ihrer Medienmitteilung schreiben, sollen die neuen Produktionsmaxima keineswegs den Schluss zulassen, dass fossile Energieträger weiterhin ungefährdet zu Verfügung stehen. Die Experten nennen dafür vier Gründe:

  • der Peak Oil ist nicht zu vermeiden, seine Herauszögerung durch Fracking und durchforcierte, auch politisch bedingte Förderung einzelner Produzentenstaaten wird nichtvon Dauer sein;
  • auch der Peak Gas droht mittelfristig, denn es ist sehr fraglich, ob die Produktionszunahme der USA, bedingt durch den Fracking-Boom, lange anhalten wird, weil dieneuen Bohrlöcher sich sehr schnell erschöpfen könnten;
  • die ausgewiesenen Reserven bei den fossilen Brennstoffen haben sich nur unwesentlich geändert;
  • trotz grösseren Reserven wird auch eine wieder steigende Kohleförderung nicht in derLage sein, allfällige Förderrückgänge bei den anderen fossilen Energieträgern zukompensieren und zusätzlich eine weiterhin steigende Nachfrage zu befriedigen.

Gleichzeitig sehen Jenni und Moser eine künftig schrumpfende Rolle der fossilen Energieträger. Dies aufgrund der zu hohen Preise der Frackingtechnolgie, einer kaum mehr steigerbaren Fördermenge und des zunehmenden CO2-Eintrags in die Atmosphäre.

Bundesrat will Velofahren in die Verfassung bringen

Velowege sollen künftig einen Platz in der Verfassung bekommen und somit den Fuss- und Wanderwegen gleichgestellt werden. Dies schlägt der Bundesrat als Gegenentwurf zur Veloinitiative vor.

Vorbild Holland: Auch in der Schweiz sollen künftig mehr Personen auf das Velo umsteigen.
Vorbild Holland: Auch in der Schweiz sollen künftig mehr Personen auf das Velo umsteigen.

Die Veloinitiative, im März 2016 mit 104’000 Unterschriften eingereicht, will Kantone und Bund verpflichten, Velowege für den Arbeits- und Freizeitverkehr zu fördern. Der Bundesrat hat nun einen Gegenvorschlag ausgearbeitet, der die grundsätzlichen Anliegen der Initiative unterstützt, denn:

„Der Veloverkehr kann mithelfen, Verkehrsspitzen zu brechen und trägt zur Senkung des inländischen CO2- und Energieverbrauchs bei. Zudem fördert Velofahren die Gesundheit. Der Bundesrat erachtet deshalb ein stärkeres Engagement im Bereich der Velowege grundsätzlich für sinnvoll und zweckmässig“, wie er in einer Medienmitteilung schreibt.

Bund soll unterstützen statt planen

So sollen wie gefordert im Verfassungsartikel 88 zu Fuss- und Wanderwegen neu auch die Velowege aufgenommen werden. Die Abschwächung betrifft die Zuständigkeiten: Die Initiative fordert, dass der Bund die Massnahmen der Kantone fördert und koordiniert. Dies geht dem Bundesrat zu weit: Er will, dass Planung, Bau und Unterhalt grundsätzlich bei den Kantonen und Gemeinden bleibt und sieht den Bund lediglich in einer unterstützenden Rolle.

Initianten begrüssen den Vorschlag

Die Initianten der Veloinitiative, eine Trägerschaft aus 28 Organisationen und Parteien, begrüsst den Gegenvorschlag und nennt ihn „eine Bekenntnis des Bundesrats zur Veloförderung“. Sie betonen, dass die gesamte Bevölkerung profitiert, wenn mehr Menschen das Velo als Transportmittel wählen: die Gesundheit des Einzelnen, die Umwelt, aber auch die anderen Verkehrsteilnehmenden, da die Strassen und der öffentliche Verkehr entlastet werden.

Die Vernehmlassung zum bundesrätlichen Gegenentwurf zur Velo-Initiative startet nun und dauert drei Monate, bis zum 17. November 2016.

Pilotprojekt will See von invasiven Arten freihalten

Arten, die nicht in der Schweiz heimisch sind, können sich stark ausbreiten und Probleme verursachen - und sind kaum wieder zu entfernen. Ein Pilotprojekt will nun den Pfäffikersee im Kanton Zürich von gebietsfremden Arten schützen.

Die Schwarzmundgrundel hat den Rhein bereits stark besiedelt, in Basel macht sie bereits rund 70 % des Fischfangs aus. Die Fische bilden hohe Dichten und sind sowohl als Nahrungs- als auch Raumkonkurrenten und Räuber erfolgreich. (Bild: Philipp Hirsch)
Die Schwarzmundgrundel hat den Rhein bereits stark besiedelt, in Basel macht sie bereits rund 70 % des Fischfangs aus. Die Fische bilden hohe Dichten und sind sowohl als Nahrungs- als auch Raumkonkurrenten und Räuber erfolgreich. (Bild: Philipp Hirsch)

In der Schweiz verbreiten sich zunehmend gebietsfremde Arten – sogenannte Neobiota. Diese eingeschleppten oder eingewanderten Tiere und Pflanzen können Mensch, Tiere, Infrastrukturanlagen und die Umwelt erheblich schädigen. Auch in Gewässern können sie Probleme bereiten, indem sie sich stark ausbreiten und etwa einheimische Arten verdrängen. Dies gefährdet die Artenvielfalt in erheblichem Masse.

Durch Übertragung der Krebspest haben beispielsweise Amerikanische Grosskrebse die einheimischen Edelkrebse bereits heute lokal zum Aussterben gebracht. Andere Neobiota wie Schwarzmeergrundeln verdrängen heimische Fischarten von ihren Laich- und Futterplätzen. Gebietsfremde Muscheln wie die Körbchen- oder Quaggamuschel wiederum verstopfen Leitungssysteme.

Pfäffikersee als ideales Testgebiet für Pilotprojekt

Der Pfäffikersee im Zürcher Oberland ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Er ist heute ein funktionierendes Ökosystem und bietet zahlreichen seltenen und gefährdeten Pflanzen und Tieren einen Lebensraum. Glücklicherweise ist er bis heute kaum von gebietsfremden Arten besiedelt.

Da der nahe gelegene Greifensee und der Zürichsee bereits von einigen invasiven Neobiota befallen sind, sind neue Arten auch im Pfäffikersee zu erwarten. Um dies zu verhindern, setzt das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) in Absprache mit den lokalen Gemeinden und Vereinen das Pilotprojekt «Neobiota-Freihaltezone Pfäffikersee» um.

Ziel des Projekts ist es, den See möglichst von schädlichen gebietsfremden Arten freizuhalten und das wertvolle heutige Ökosystem zu erhalten. Denn haben sie sich einmal etabliert, können sie kaum mehr entfernt werden.

Sensibilisieren und richtiges Verhalten aufzeigen

Eine wichtige Rolle bei dem Pilotprojekt spielt die Sensibilisierung von Fischern, Bootsbesitzern und Wassersportlern. Sie können unbeabsichtigt invasive Arten aus anderen Gewässern einschleppen, da Neobiota an Booten, anderen Schwimmkörpern und Ausrüstungsgegenständen haften bleiben oder im Bilgenwasser – dem Restwasser im unteren Bootsrumpf – oder in Wasserrückständen in der Ausrüstung mittransportiert werden können. Daher müssen Boote vor dem Einwassern in den Pfäffikersee sorgfältig gereinigt werden, dasselbe gilt für das restliche Material. Zudem dürfen lebende Köderfische nicht von anderen Seen in den Pfäffikersee gelangen.

Daneben wird die lokale Öffentlichkeit für das Thema Neobiota und für die Folgen von illegalen Aussetzungen von Aquarien- und Gartenteichbewohnern sensibilisiert. Die Massnahmen werden von 2016 bis 2018 umgesetzt, gegebenenfalls angepasst und evaluiert. 2019 wird Bilanz gezogen und darüber entschieden, ob die Massnahmen weitergeführt und allenfalls auf weitere Gewässer im Kanton Zürich ausgedehnt werden. Das Pilotprojekt am Pfäffikersee liefert wichtige Erkenntnisse für die kantonale Neobiota-Strategie, die auch gesamtschweizerisch genutzt werden können.

Wald soll besser geschützt werden

Der Schweizer Wald soll künftig besser vor Schädlingen geschützt und für den Klimawandel gewappnet werden. Dies will die Revisionen des Waldgesetzes und der Waldverordnung, die eben vom Bundesrat abgesegnet wurden.

Der Bund will den Wald vor invasiven Arten und dem Klimawandel schützen
Der Bund will den Wald vor invasiven Arten und dem Klimawandel schützen

Der Bundesrat hat die Revision der Waldverordnung genehmigt. Die neuen Bestimmungen haben zum Ziel, den Wald künftig besser vor Schadorganismen zu schützen, ihn für die Herausforderungen des Klimawandels zu wappnen und die Holznutzung sowie die Arbeitssicherheit bei der Holzernte zu stärken.

Invasive Schädlinge bekämpfen

Mit den Änderungen zur Prävention und Bekämpfung von Schadoragnismen werden vorhandene Regelungslücken geschlossen. Hintergrund ist die Bedrohung des Waldes durch Krankheitserreger, Pilze und Insekten. Insbesondere invasive Schädlinge wie etwa der Asiatische Laubholzbockkäfer, der Götterbaum oder die Pilzkrankheit Eschenwelke gelangen durch die Globalisierung immer häufiger in die Schweiz und bedrohen die Waldgesundheit.

Mit den Änderungen kann der Bundesrat zum Schutz vor Schadorganismen den Umgang mit bestimmten Organismen, Pflanzen und Waren verbieten oder einschränken sowie Bewilligungs-, Melde-, Registrierungs- und Dokumentationspflichten einführen.

Anpassungen an den Klimawandel

Der Wald ist vom Klimawandel breit betroffen. Der Bund rechnet damit, dass neben steigenden mittleren Temperaturen auch Extremereignisse wie Trockenperioden oder Stürme häufiger auftreten. Gefahren wie Waldbrände oder der Befall durch Schadorganismen dürften zunehmen. Die veränderten Standortbedingungen könnten zu einer Gefährdung der Waldfunktionen führen. Darum soll eine Förderung der Waldverjüngung, eine gezielte Jungwaldpflege oder die Gewinnung von forstlichem Vermehrungsgut die Waldbestände für die erwarteten Klimaänderungen widerstands- und anpassungsfähig machen.

Ein neuer Artikel ermöglicht es dem Bund und den Kantonen, entsprechende Massnahmen zu ergreifen und mit Finanzhilfen zu unterstützen.

Holznutzung verstärken

Im Schweizer Wald wird seit Jahrzehnten weniger Holz genutzt als nachwächst. Der Bund erachtet eine stärkere Nutzung als sinnvoll und erwünscht, da Holz insbesondere als Baustoff hervorragende Eigenschaften aufweist (z.B. für verdichtetes Bauen), seine Verwendung CO2 speichert und es gleichzeitig energieintensive Baumaterialien wie Stahl oder Beton ersetzen kann.

Als Rohstoff für die Wärme- und Stromproduktion ist Holz im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen CO2-neutral. Damit kann Holz aus dem Schweizer Wald einen wichtigen Beitrag zu den politischen Zielen der Klima- und Energiepolitik, aber auch zur Ressourceneffizienz und zum verdichteten Bauen leisten.

Das Waldgesetz enthält deshalb einen neuen Artikel zur Holzförderung und einen weiteren zur Verwendung von Holz bei Bauten und Anlagen des Bundes. Der Bund schafft so eine bessere Grundlage, um Absatz und Verwertung von nachhaltig produziertem Holz – im Allgemeinen und bei Bauten und Anlagen des Bundes im Speziellen – zu fördern.

Das revidierte Waldgesetz und die Änderungen der Waldverordnung treten per 1. Januar 2017 in Kraft.

NASA: 2016 bricht alle Klimarekorde

Das erste Halbjahr 2016 war das wärmste seit Messbeginn - und dies nicht nur im Durchschnitt: Jeder einzelne Monat setzte einen neuen Temperaturrekord. Und der Trend geht weiter: der eben vergangene Juli war der wärmste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen.

Der regnerische Schweizer Sommer täuscht: Seit Beginn der Messaufzeichnungen im Jahr 1880 war es noch nie so warm auf der Erde wie 2016.
Der regnerische Schweizer Sommer täuscht: Seit Beginn der Messaufzeichnungen im Jahr 1880 war es noch nie so warm auf der Erde wie 2016.

Erschreckende Zahlen der NASA: Der Juli war der wärmste je verzeichnete Monat – seit Messbeginn im Jahr 1880. Er war im globalen Durchschnitt 0.84°C wärmer als der langjährige Durchschnitt der Jahre 1950 bs 1980 und 0.11 °C wärmer als der bisherige Rekordmonat – der Juli 2015.

Falls diese Meldung nicht neu klingt, ist das kein Wunder – in den vergangenen zehn Monaten war jeder einzelne Monat der wärmste seiner Art. Nachdem 2014 und 2015 beide jeweils das bislang heisseste je verzeichnete Jahr waren, zeichnet sich für 2016 wiederum ein neuer Hitzerekord ab. Laut NASA-Experten liegen die Chancen dafür bei 99%. Insgesamt lagen die Temperaturen im ersten Halbjahr 2016 rund 1.3°C höher als im spten 19. Jahrhundert.

Mitschuld am neuerlichen Temperaturrekord ist das Wetterphänomen El Niño, der im aktuellen Jahr besonders stark war. NASA-Klimaexperte Gavin Schmidt, Direktor des Goddard Institute for Space Studies in New York, ist aber der grössere Teil dem Klimawandel zu schulden. So warnt er davor, dass auch 2017, wenn die Effekte von El Niño vorbei sind, Temperaturen zu erwarten sind, die rund 1°C über dem vorindustriellen Zeitalter liegen – und damit nur ein halbes Grad unter dem Benchmark vom Pariser Klimagipfel.

Schweiz: Juli über Durchschnitt

In der Schweiz lag die Frühlingstemperatur 2016 im Mittel  im Bereich der Norm 1981–2010. Der Juli 2016 hingegen erreichte laut Bundesamt für Meorologie und Klimatologie rund 0.9°C höhere Temperaturen als durchschnittliche Juli der Jahre 1981-2010.

Die bisherigen Rekordjahre in der Schweiz wurden in den Jahren 2011 (+1.21°C), 2014 (+1.25°C) und 2015 (+1.21°C) verzeichnet. Die Zahlen gelten seit Messbeginn im Jahr 1864.

Die Temperaturen seit 1880. Die Linien sind nach Jahren farbcodiert. (Bild: Gavin Schmidt ,NASA)
Die Temperaturen seit 1880. Die Linien sind nach Jahren farbcodiert. (Bild: Gavin Schmidt ,NASA)
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