IFAT Munich 2022: Treiber von Umwelt- und Klimaschutz
Der nachhaltige Umgang mit Ressourcen – und damit der Klimaschutz – ist das zentrale Thema der IFAT Munich, die vom 30. Mai bis 3. Juni 2022 auf dem Messegelände in München stattfindet. Mehr als 2500 Aussteller aus 50 Ländern haben ihre Teilnahme angekündigt.
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IFAT Munich mit grosser internationaler Ausstrahlung
Der rege Zuspruch kommt nicht von ungefähr. Denn die Dringlichkeit von Umwelt-, Ressourcen- und Klimaschutz ist stärker denn je im Bewusstsein der Weltgemeinschaft verankert. Die IFAT sieht sich in der Rolle, internationale Entscheider, Experten und Marktspieler an einem Ort zusammenzubringen, um die grossen Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Kernthemen der IFAT Munich sind «Kreislaufwirtschaft und Entsorgung», «Wasser und Abwasser» und «Kommunaltechnik». In allen diesen Bereichen treten namhafte Marken als Aussteller auf. Dazu kommen internationale Gemeinschaftsstände aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, den Niederlanden, Österreich, Südkorea, der Schweiz, der Tschechischen Republik, der Türkei, Ungarn sowie den USA. Auch gestalten zahlreiche nationale und internationale Verbände das Messeprogramm aktiv mit, sei es als Aussteller, mit Sonderschauen, Live-Demonstrationen, Lösungstouren und Vorträgen.Sorgsamer Umgang mit Wasser
Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung zählen zu den größten Ausstellungsbereichen der IFAT Munich. Nicht nur an vielen Firmenständen, sondern auch im umfangreichen Vortrags- und Diskussionsprogramm wird die Kreislaufführung von Wasser bei industriellen Produktionsvorgängen – bis hin zu Zero Liquid Discharge – zu den Kernthemen zählen. Denn Wassermangel fordert auch die Unternehmen heraus – auch im vermeintlich wasserreichen Alpenraum. Durch sich häufende Dürreperioden kann das «Blaue Gold» auch hierzulande zu einem knappen Gut werden, wie es sich in der jüngeren Vergangenheit immer mal wieder gezeigt hat. Es braucht deshalb auch ein intensives Nachdenken der Wirtschaft über den richtigen Umgang mit Wasser. Laut der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) könnten die Unternehmen zum Beispiel wassersparende Technologien, Regenwasser oder gereinigtes Abwasser noch konsequenter nutzen. Technologisch ist dies durchaus machbar. So ging bereits im Jahr 2016 in San José Chiapa/Mexiko ein Audi-Werk in Betrieb, wo nach Firmenangaben 100 Prozent des entstehenden Abwassers aufbereitet und anschliessend als Betriebswasser, in der Produktion und zum Bewässern der Grünflächen des Werksgeländes eingesetzt werden. Neben vielen weiteren schon realisierten Lösungen in diversen Branchen werden immer neue Anwendungsfelder für Zero Liquid Discharge (ZLD) erschlossen. So will aktuell ein Konsortium, an dem sich unter anderem die Technische Universität Dresden beteiligt, in dem vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekt „Med-zeroSolvent“ innovative, energieeffiziente Methoden für eine abwasserfreie Herstellung von Dialysemembranen entwickeln. Bei deren Produktion fallen stark belastete Prozesswässer an. Oder ein Hersteller von Solarpanels in Katar bereitet salzhaltige Abwässer so auf, dass sie wieder in den Wasserkreislauf der Produktion eingespeist werden können.Kunststoffe: Stoffkreisläufe verbessern
Circular Design, chemisches Recycling und politische Marktsteuerung sind weitere prominente Themenfelder an der diesjährigen IFAT. In diesem Zusammenhang bietet die Messe etwa eine vom VDMA Fachverband Abfall- und Recyclingtechnik organisierte „Prozesswelt Kunststoffrecycling“. Auf einer Sonderfläche werden zudem Best-Practice-Beispiele gelebter Kreislaufwirtschaft präsentiert. Denn der derzeitige Lebenszyklus von Kunststoffen ist vielerorts noch alles andere als zirkulär. Das ist eine der Botschaften des Reports „Global Plastics Outlook: Economic Drivers, Environmental Impacts and Policy Options“, den die Industriestaatenorganisation OECD Ende Februar dieses Jahres vorlegte. Laut dem 200 Seiten starken Werk haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten weltweit sowohl die Jahresproduktion von Kunststoffen, als auch die Menge an Kunststoffabfällen mehr als verdoppelt. Letztere betrugen im Jahr 2019 460 Millionen Tonnen. Nur neun Prozent davon wurden recycelt, während 19 Prozent verbrannt und fast 50 Prozent auf Mülldeponien entsorgt wurden. Die restlichen 22 Prozent landeten auf unkontrollierten Deponien, wurden in offenen Gruben verbrannt oder gelangten in die Umwelt.