Die Rekordwelle an Neugründungen flacht ab

In den ersten drei Monaten 2022 wurden insgesamt 12’695 neue Firmen in der Schweiz gegründet. Dies entspricht einem leichten Rückgang von -3.6% gegenüber dem Vorjahresquartal, die Rekordwelle an Neugründungen flacht also ab.

Nur noch in einzelnen Regionen der Schweiz nimmt die Zahl neuer Firmen zu. Insgesamt scheint es mit der Rekordwelle an Neugründungen aber vorbei zu sein. (Grafik: Schweizerisches Handelsamtsblatt SHAB; Analyse und Grafik: IFJ Institut für Jungunternehmen AG)

Die Rekordwelle an Neugründungen scheint sich etwas zu verflachen: Nachdem die letzten zwei Pandemiejahre von einem regelrechten Gründungsboom geprägt waren, pendeln sich die aktuellen Gründungszahlen wieder in einen stabilen und positiven Verlauf ein, wie in der Zeit vor COVID-19. Nur die Grossregionen Südwestschweiz +1.2% und Ostschweiz +0.2% erfreuen sich im ersten Quartal 2022 über einen Anstieg der Anzahl Firmengründer/innen. Die Regionen Zentralschweiz -0.5%, Zürich -2.4%, Nordwestschweiz -7.0%, Tessin -7.8% und Espace Mittelland -12.2% verzeichnen im Quartalsvergleich zum Vorjahr einen leichten bis mittleren Rückgang an Firmengründungen.

5-Jahresvergleich und Neugründungen nach Branchen

Im Durchschnitt wurden 11’984 neue Firmen pro erstes Quartal in den letzten 5 Jahren eingetragen. Trotz einem Rückgang von -3.6% gegenüber der Vorjahresperiode, liegt das erste Quartal 2022 mit 12’695 Neugründungen deutlich über dem 5-Jahresdurchschnitt und setzt den stabilen und positiven Trend der vorpandemischen Zeit fort. Über die letzten 5 Jahre hinweg entstanden in den ersten drei Monaten durchschnittlich 131 neue Firmen pro Tag.

Firmengründungen im Quartals-/Jahresvergleich. (Grafik: Institut für Jungunternehmen)

Seitens Firmengründungen nach Branchen zeigt sich, dass die Hightech-Branche mit +54.4% ein enormes Wachstum verzeichnet. Zu den weiteren Top-Wachstumsbranchen gehören die Bereiche Druck & Verlag mit +13.2%, Ausbildung mit +11.8% sowie Transport & Logistik mit +11.5%. Die höchsten prozentualen Rückgänge verzeichnen Land- & Forstwirtschaft (-23.1%), Detailhandel (-11.6%) sowie Kultur & Gemeinnütziges (-11.5%).

Aussichten und Einschätzungen

In der letzten Dekade ist die Anzahl Firmengründungen in der Schweiz von unter 40’000 auf über 50’000 angestiegen. Während sich die Neugründungen 2021 über fast alle Kantone positiv entwickelten, verzeichnet das erste Quartal 2022 einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Die Entwicklung der letzten 5 Jahre zeigt allerdings, dass sich die Anzahl Neugründungen im neuen Jahr wieder stabilisiert hat und sich der positive Trend, wie vor der Pandemiezeit, fortsetzt. Die volkswirtschaftliche Relevanz von neu gegründeten Unternehmen wird eindrücklich erkennbar, wenn man die nachhaltig geschaffene Anzahl an Arbeitsplätzen in der Schweiz betrachtet. Rund 400’000 Arbeitnehmende sind in Unternehmen beschäftigt, welche jünger als 10 Jahre sind. Für eine gut funktionierende Volkswirtschaft wie die Schweiz ist es essentiell, dass täglich neue Firmen gegründet werden. Nicht umsonst belegt die Schweiz seit Jahren global Spitzenplätze in den Bereichen Innovation, Effizienz, Anzahl Patentanmeldungen und gilt als wettbewerbsfähigster Wirtschaftsstandort.

Quelle: IFJ Institut für Jungunternehmen AG

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