Entlassungswelle droht bei KMU

Eine Umfrage bei kleinen und mittleren Unternehmen gibt Aufschluss über ihre aktuelle Situation. Und diese ist bei vielen alles andere als gut. Droht gar eine Entlassungswelle?

Düstere Aussichten für KMU: Droht eine Konkurs- und Entlassungswelle? (Bild: Pixabay.com)

Bereits 6,5 Prozent der KMU haben Mitarbeiter entlassen – geplant sind noch mehr, es könnte sogar zu einer Entlassungswelle kommen. Und gut 34 Prozent der KMU fühlen sich vom Bund zu wenig unterstützt. Dies zeigt eine Umfrage von GRYPS Offertenportal zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise auf kleinere und mittlere Unternehmen in der Schweiz, die zwischen dem 30. März und dem 2. April 2020 durchgeführt wurde. Bei der Umfrage haben 270 KMU online teilgenommen.

Kredite lösen Probleme zu wenig

Die in der Umfrage zu Tage getretenen Probleme sind nicht direkt auf Krankheitsfälle zurückzuführen: Bisher gibt es in den teilnehmenden Unternehmen nämlich nur wenige bestätigte Corona-Fälle. Unternehmen werden sich aber darauf vorbereiten müssen, wie sie in solchen Fällen mit der Situation umgehen werden. Akut hingegen sind die Folgen der behördlich verordneten Betriebsschliessungen auf Kleinunternehmen. «Gerade Selbstständige sind unzufrieden mit der beschränkten Unterstützung und fühlen sich in ihrer Existenz bedroht. Das zeigen die vielen persönlichen Kommentare der KMU in der Umfrage. Auch zinsfreie Kredite lösen für viele das Problem nicht, da diese wieder zurückbezahlt werden müssen», Sagt Gaby Stäheli, Co-CEO von GRYPS Offertenportal.

Weitere Resultate in der Umfrage

  • Entlassungen: Rund 6,5 Prozent haben Mitarbeiter entlassen, über 8 Prozent planen dies in nächster Zeit
  • Kurzarbeit: Gut 43 Prozent haben bereits Kurzarbeit eingeführt, über 8 Prozent planen diese in nächster Zeit.
  • Einstellungsstopp: Rund 54 Prozent haben einen Einstellungsstopp eingeführt, knapp 3 Prozent planen dies in nächster Zeit
  • Umsatzrückgänge: 30 Prozent der KMU haben im Corona-Monat März mehr als 75 Prozent Umsatzeinbussen erlitten.
  • Mietreduktion: Eine Stundung oder Reduktion des Miete der geschäftlichen Räumlichkeiten haben nur gerade 10 Prozent vereinbart, 18,5 Prozent planen jedoch mit ihrem Vermieter noch zu verhandeln.

Die Umfrage zeigt: Insgesamt sind die Auswirkungen des Coronavirus auf die Schweizer KMU-Landschaft deutlich sichtbar. Und einige Aussagen von Umfrage-Teilnehmenden lassen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: „Es ist überhaupt nicht in Ordnung, was
hier blind zerstört wird.“ Oder auch von einem „staatlich verordneten Todesstoss“ für ganze Firmen ist die Rede.

(Visited 54 times, 1 visits today)

Weitere Beiträge zum Thema