ETH Zürich: Artenvielfalt rechnet sich

Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH Zürich wollen herausgefunden haben, dass Heu von Wiesen mit einer hohen Artenvielfalt ertragreicher als Heu von Wiesen mit Monokultur ist. Zudem schützt Biodiversität besser vor Ausfällen in Dürre- oder Überschwemmungsjahren.

 

Wenn Landwirte die Artenvielfalt auf ihren Wiesen und Weiden fördern, können sie höhere Umsätze erzielen. (Bild: Unsplash)

Eine Gruppe von Forschern in den Bereichen Agrarwissenschaften, Ökologie und Ökonomie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und weiteren Universitäten hat sich mit der Wirtschaftlichkeit von Artenvielfalt im Grasland beschäftigt, informiert die ETH in einer Mitteilung.

„Biodiversität gilt oft als nicht rentabel, aber wir zeigen: doch, sie kann sich rechnen“, wird Nina Buchmann, Professorin für Graslandwissenschaften der ETH, dort zitiert.

Biodiversität ist auch eine Art Risikoversicherung

Konkret haben die in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ veröffentlichten Forschungen der interdisziplinären Gruppe von Wissenschaftlern ergeben, dass der Ertrag des Heus einer Wiese mit 16 Pflanzenarten höher ausfällt als bei Heu, das von einer Wiese mit nur einer Pflanzenart stammt. Dadurch lasse sich auch das Einkommen in der Milchwirtschaft steigern, wird in der Mitteilung erläutert. „Diese Umsatzsteigerung ist vergleichbar mit dem Unterschied der Erträge zwischen extensiv und intensiv genutzten Wiesen“, wird Studien-Erstautor und ETH-Doktorand Sergei Schaub dort zitiert.

In der Mitteilung heben die Forscher zudem einen weiteren Vorteil der Artenvielfalt hervor. „Die Biodiversität ist auch eine Art Risikoversicherung“, meint Buchmann. Weil Pflanzenarten unterschiedlich auf Umweltphänomene wie Trockenheit oder Überschwemmungen reagieren, können die einzelnen Arten entsprechende Ernteausfälle teilweise kompensieren. „Die Erträge werden über die Zeit stabiler“, erläutert Buchmann.

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