Rülpsende Kühe und künstliche Intelligenz: Klimastiftung spricht Fördergelder

Die Klimastiftung Schweiz hat entschieden, welche Klimaschutz-Projekte von Schweizer und Liechtensteiner KMU sie diesen Frühling fördert. Darunter ist etwa ein Nahrungszusatz, der Kühe weniger Methan ausstossen lässt, oder künstliche Intelligenz für die Kanalisation.

Die Stiftung hat seit ihrer Gründung 2008 Förderungen in der Höhe von 20 Millionen Franken für über 1’400 KMU in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gesprochen. (Bild: Klimastiftung Schweiz)

Die Klimastiftung Schweiz schreibt im jüngsten Communique über prämierte Klimaschutz-Projekte: Kühe schaden dem Klima etwa gleich stark wie alle Autos, Lastwagen und Flugzeuge zusammen. Methan, das in ihren Mägen entsteht, ist um ein Vielfaches schädlicher als CO2. Nun will ein Westschweizer KMU dafür sorgen, dass Kühe weniger Methan ausstossen. Ein Futtermittelzusatz auf Basis von Knoblauch und Zitrusfrüchten namens MOOTRAL soll den Methan-Ausstoss um bis zu 38% senken.

«Wir unterstützen MOOTRAL mit einer Spende über 200’000 Franken», sagt Vincent Eckert, Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz. Das erlaubt es dem KMU, den Nahrungszusatz anfangs vergünstigt abzugeben. «Es ist wichtig, dass sich solche Massnahmen rasch durchsetzen, denn die Menschheit muss ihren Ausstoss von Klimagasen in den nächsten 12 Jahren im Vergleich zu 1990 halbieren», sagt Eckert.

16 Klimaschutz-Projekte erhalten Fördergelder

In ihrer Frühlings-Vergaberunde unterstützt die Klimastiftung Schweiz zahlreiche weitere KMU mit Fördergeldern. So will die Waadtländer Revopack mit einer neuen Recycling-Presse die Zahl der Lastwagenfahrten zur Entsorgung von Flaschen, Büchsen und Dosen halbieren. Die kompakte Presse wird direkt an den Rückgabestellen installiert und komprimiert Flaschen auf die Hälfte, Büchsen und Dosen sogar um über 80%.

Andere geförderte KMU entwickeln neuartige Windturbinen oder setzen künstliche Intelligenz ein, um die Kanalisation effizienter zu bewirtschaften. Auch «Alte Bekannte» erhalten neue Fördergelder: Das Bieler KMU Joulia hat mit finanzieller Unterstützung der Klimastiftung Schweiz bereits eine Duschwanne entwickelt, welche mit der Wärme des gebrauchten Wassers das Frischwasser vorheizt und so viel Heizenergie spart.

Mittlerweile ist auch eine Duschrinne erhältlich, welche unsichtbar im Duschboden eingebaut ist. Nun will das KMU in eine günstigere Fertigung investieren, welche die Wärmerückgewinnung noch attraktiver macht. Dabei erhält es erneut Unterstützung von der Stiftung.

«Die Bandbreite der eingereichten Projekte ist riesig», freut sich Geschäftsführer Eckert. «KMU packen den Kampf gegen den Klimawandel von allen möglichen Seiten an. Genau das braucht es, wenn wir die schlimmsten Folgen des Klimawandels verhindern wollen.»
Banken, Versicherungen und andere Dienstleister an Bord

Finanziert wird die Klimastiftung Schweiz von 27 grossen Dienstleistungsunternehmen aus der Schweiz und Liechtenstein. Sie spenden ihre Netto-Rückvergütung aus der CO2-Abgabe der gemeinsamen Stiftung, die damit Klimaschutzprojekte von einheimischen KMU fördert. Nach einem Rekordjahr 2018 will die Klimastiftung Schweiz dieses Jahr noch mehr Fördergelder vergeben. «Dank unseren Partnerfirmen sind wir gut finanziert», sagt Eckert. «Mit ihrem Engagement können wir weiter dafür sorgen, dass innovative Ideen für den Klimaschutz Realität werden.»

Über die Klimastiftung Schweiz

Klima schützen. KMU stärken. Nach diesem Motto unterstützt die Klimastiftung Schweiz Projekte kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Stiftung hat seit ihrer Gründung 2008 Förderungen in der Höhe von 20 Millionen Franken für über 1’400 KMU in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gesprochen.

Die Klimastiftung Schweiz wurde als gemeinnützige, unabhängige Stiftung gegründet. Sie ist unter Bundesaufsicht und steht interessierten Firmen offen, die durch einen effizienten und gezielten Einsatz der Rückverteilung aus der CO2-Lenkungsabgabe den Klimaschutz verstärken wollen.

Seit Januar 2008 verlangt das CO2-Gesetz eine Abgabe auf Brennstoffe. Ein Teil der Abgaben fliesst zurück an die Wirtschaft. Vor allem grosse Dienstleistungsunternehmen erhalten mehr zurück, als sie bezahlt haben. Diese «Netto-Rückvergütung» setzen die Partnerfirmen der Klimastiftung Schweiz für Klimaschutzmassnahmen von Schweizer und Liechtensteiner KMU ein.

Die Partner der Klimastiftung Schweiz

Die Schweizer und Liechtensteiner Dienstleister Allianz Suisse, Alternative Bank Schweiz, AXA, Bank J. Safra Sarasin, ECA, Gebäudeversicherung Bern, Gebäudeversicherung Kanton Zürich, Glarner Kantonalbank, Julius Bär, LGT, Liechtensteinische Landesbank, Man Investments, NewRe, PartnerRe, Pictet & Cie, PwC Schweiz, Raiffeisen Schweiz, RobecoSAM, Sanitas Krankenversicherung, SAP (Schweiz) AG, SCOR, Swiss Life, Swiss Re, Vaudoise Assurances, Vontobel, VP Bank und AXA XL sind Partner der Klimastiftung Schweiz.

Weitere Informationen: www.klimastiftung.ch

 

 

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