Welthungertag 2018
Der Welthungertag findet jedes Jahr am 16. Oktober statt und soll darauf aufmerksam machen, dass weltweit viele Millionen Menschen an Hunger leiden. Der 16. Oktober wurde als Tag ausgewählt, weil am 16. Oktober 1945 die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO mit der Aufgabe, die weltweite Ernährung sicherzustellen, als Sonderorganisation der UNO gegründet wurde.
Der Welthungertag oder Welternährungstag wurde erstmals 1979 durchgeführt. Seither findet er jedes Jahr in verschiedenen Ländern statt. Neben offiziellen Kongressen an diesem Tag, die sich mit den Themen Welthunger und Welternährung auseinandersetzen, nutzen oft auch NGOs den Welternährungstag, um auf das weltweite Hungerproblem aufmerksam zu machen.
Jean Ziegler: „Hungerflüchtlinge sind nicht Wirtschaftsflüchtlinge“
Jean Ziegler setzt sich immer wieder für die Rechte von benachteiligten Menschenschichten ein, seiner Ansicht nach sollte für Hungerflüchtlinge mindetens das Prinzip der provisorischen Aufnahme angewendet werden. „Das humanitäre Drama, das sich am Mittelmeer abspielt, muss beendet werden“, so Ziegler. „Die Europäer antworten nur mit militärischen Mitteln auf das Problem. Hungerflüchtlinge sind nicht Wirtschaftsflüchtlinge. Sie kämpfen um ihr Leben.“
Zu diesem Zweck hat Ziegler eine Weiterentwicklung der Flüchtlingskonvention von 1951 durch den UNO-Menschenrechtsrat angeregt.
Problematische Biotreibstoffe
Im Zusammenhang mit dem Recht auf Nahrung haben jüngst verschiedene Organisationen auf die Problematik der Biotreibstoffe hingewiesen. Jean Ziegler hat bei der Präsentation seines Berichtes das Thema aufgenommen und ein Moratorium für solche Treibstoffe verlangt. Demnach sollten während fünf Jahren keine Biotreibstoffe hergestellt werden.
Biotreibstoffe aus Mais oder Getreide würden die Preise dieser Nahrungsmittel in die Höhe treiben und damit den Hunger fördern, so die Begründung.
Für eine 50-Liter-Tankfüllung eines Autos mit Biotreibstoff würden 200 Kilogramm Mais benötigt. Damit könne eine Person ein ganzes Jahr ernährt werden.
Mit dem Ausdruck Welthunger wird die Situation beschrieben, dass hunderte Millionen Menschen in der Welt hungern. Die Zahl der hungernden Menschen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, steigt jedoch langsamer als die Bevölkerung an:
1990 waren es etwa 822 Millionen, im Jahr 2008 etwa 963 Millionen Menschen. Am 19. Juni 2009 berichtete die BBC, dass nun offiziell eine Milliarde Menschen hungern. Das ist etwa jeder siebente Mensch auf der Erde. Jedes Jahr sterben etwa 8,8 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder, an Hunger, was einem Todesfall alle 3 Sekunden entspricht.
Die meisten Hungernden leben in Asien und der Pazifikregion (524 Millionen), gefolgt von Afrika südlich der Sahara (206 Millionen). Auch in Lateinamerika (52 Millionen), dem Nahen Osten (38 Millionen) und vielen osteuropäischen Ländern ist Hunger ein Problem. Die meisten Hungernden leben in Entwicklungsländern (820 Millionen). Aber auch in den Schwellenländern (25 Millionen) und den Industrieländern (9 Millionen) gibt es Hungernde. (Quellen: Wikipedia)