Inländervorrang: Effizientere Umsetzung gefordert
Der Verband Swissmechanic und die Schweizerische Stiftung für Arbeit und Weiterbildung SSAW haben eine Zusammenarbeit vereinbart, um den Inländervorrang effizienter umsetzen zu können.
Gemäss dem Recruiting Index MEM Branche Schweiz© ist das Rekrutierungsverhalten der Schweizer MEM Industrien (Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie) ist in der Schweiz – langfristig gesehen – nachhaltig und stabil. Nichtsdestotrotz zählt die Schweiz über 240’000 Erwerbslose. Den grössten Anteil (54’443) davon bilden Menschen ohne anerkannte Ausbildung. KV und Detailhandel zählen 30’678 Erwerbslose; das ist die grösste Anzahl mit Ausbildung auf Stufe II. Die Berufe der Wirtschaftswissenschaften wiederum bilden mit 7’883 Personen bereits die viertgrösste Anzahl an Erwerbslosen, so die von Swissmechanic kommunizierten Zahlen. Praktiker mit höherer Ausbildung (Tertiärstufe B) sucht man hingegen vergebens bei den Erwerbslosen – der Markt ist ausgetrocknet. Kurz: Es gibt zu viele Akademiker, dabei aber zu wenig Praktiker mit Weiterbildung.
Praktiker, keine Akademiker
Wie der neue Index belegt, genüge es nicht, durch unabhängige Institutionen jahrelang als innovativstes Land der Welt gewählt zu werden, moniert Swissmechanic. Diese Innovationskraft muss für den Werkplatz Schweiz in nachhaltige Arbeitsplätze umgewandelt werden. Dafür braucht es keine Akademiker, sondern Praktiker mit hohem Niveau. Diesem Fachkräftemangel gilt es mit allen Mitteln so schnell wie möglich zu begegnen.
Inländervorrang effizient umsetzen
Über 120’000 Menschen ohne Arbeit sind ohne Unterstützung durch die Arbeitslosenkasse. Sie belasten immer mehr die Sozialkosten der Gemeinden. Mit dem Inländervorrang soll dieser Entwicklung entgegengewirkt werden. Die Umsetzung ist bereits heute absehbar hochgradig ineffizient, wie der Branchenverband feststellt. „Wir können nicht warten, dass der darauffolgende Unmut der Bevölkerung zu weiteren politischen Entscheidungen führt, welche unsere Exportfähigkeit gefährdet“, schreibt Swissmechanic in einer Mitteilung vom 1. Juli 2018.
Zusammenarbeit soll mehr Effizienz bringen
In Zusammenarbeit zwischen dem Arbeitgeberverband Swissmechanic und der Schweizerischen Stiftung für Arbeit und Weiterbildung SSAW wurde nun eine Lösung für eine effizientere Umsetzung des Inländervorrangs erarbeitet: Eine offene Stelle kann einfach an ilv123@ssaw.ch gesendet werden. Die Stiftung checkt kostenlos für die KMU, ob diese gemeldet werden muss und schlägt gegebenenfalls passende Sozialleistungsbezüger vor.
www.swissmechanic.ch / www.ssaw.ch