Zeitumstellung: Könnte eine dauerhafte Winterzeit Stromkosten sparen?

Winterzeit ist so genannte Normalzeit. Allerdings, bringt eine ganzjährige Winterzeit tatsächlich der Schweizerischen Volkswirtschaft einen Mehrwert? Welche Energiekosten erspart uns die Zeitumstellung? Und: Welche Auswirkungen hat die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit auf die Gesundheit?

Sommerzeit ist nicht gleich Lokalzeit: Von Ende März bis Ende Oktober gehen je nach Zeitzone die Uhren in der Schweiz um über eine 1 Stunde vor. (Bild: depositphotos)

„Der positivste Aspekt der Zeitumstellung auf die Sommerzeit ist die attraktivere Freizeitgestaltung am Abend durch mehr Tageslichtstunden“, sagt Robert Tichler vom Energieinstitut Linz. Ähnlich wie Österreich erspart sich die Schweiz schätzungsweise um 50 Millionen Euro an Energiekosten über die sechs Monate Sommerzeit.

Wobei der Experte von Einsparungen der Treibstoff- und Stromkosten spricht. Würden wir die Sommerzeit also faktisch auf das ganze Jahr ausweiten, wäre der Wohlstandsgewinn mit über 500 Millionen Euro zu beziffern. Diese Zahl ist allerdings relativ.

Energetische Effekte

Das Energieinstitut der Uni Linz berechnete die Kostenersparnis im Vorjahr erstmals zusammen für energetische und nicht energetische Effekte. Das Ergebnis: Die Umstellung auf Sommerzeit bringt – verglichen mit dauerhafter Winterzeit – eine leichte Kostenersparnis für die Haushalte und für die Volkswirtschaft.

„Durch zusätzliche Tageslichtstunden im Sommer spart jeder Haushalt 0,45 Prozent der Stromkosten“, sagt Robert Tichler vom Energieinstitut. Dieses Plus wird aber gedämpft, weil die Menschen in zusätzlicher Tageslichtfreizeit mehr Treibstoff oder Strom für Ventilatoren verbrauchen. „Die nicht energetischen Effekte sind viel grösser als jene der Strom- und Energiekosten“, so Tichler.

Im richtigen Biorhythmus

Viele Studien über die Auswirkungen der Zeitumstellung auf Biorhythmus und Schlafstörungen zeigen, dass in den Wochen nach der Umstellung die Arbeitsleistung sinkt und die Gefahr von Verkehrsunfällen zunimmt: Die Linzer beziffern die dadurch entstehenden Kosten mit 40 Millionen Euro pro Jahr für Oberösterreich, hochgerechnet auf Österreich sind das also 240 Millionen Euro.

Eine Beibehaltung der Sommerzeit würde daher die guten Effekte der Umstellung multiplizieren – auch weil die negativen Effekte, die durch die zweimalige Zeitumstellung pro Jahr entstehen, wegfallen. Schliesslich würde auch die Lebensqualität erhöht.

www.energieinstitut-linz.at

 

 

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