Nachhaltigkeit im Artenschutz verbessern

Eine effizientere Überprüfung der Nachhaltigkeit sowie das Stopfen von Schlupflöchern im Handel mit gefährdeten Tieren und Pflanzen: Diese Themen lagen beim Treffen des Tier- und des Pflanzenkomitees des mulitlateralen Übereinkommens CITES in Genf im Zentrum.

Gefährdete Tier- und Pflanzenarten sollen nur in dem Mass gehandelt werden, wie dies ihre natürlichen Bestände erlauben.

Das multilaterale Übereinkommen CITES schützt Tiere und Pflanzen gegen Übernutzung durch den internationalen Handel. An einem zehntägigen Treffen in Genf wurden die aktuellen Herausforderungen diskutiert. Die Sitzungen des Tierkomitees wurden dabei erstmals vom Schweizer Mathias Lörtscher präsidiert.

Hauptthema im Tierkomitee war laut Lörtscher die effizientere Nachhaltigkeitsüberprüfung, sowie die Umsetzung eines neuen Prozesses, mit welchem Schlupflöcher im Handel geschlossen werden sollen. Konkret soll verhindert werden, dass Wildfänge als Zuchttiere getarnt exportiert werden.

Steigt der Anteil an Zuchttieren plötzlich stark an, werden über einen gewissen Zeitraum sehr viele Zuchttiere exportiert oder findet ein Wechsel von deklarierten Wildfängen auf Zuchttiere statt, müssen die Länder mit Fragen rechnen. „Mit diesem neuen Verfahren können wir Länder herausgreifen, die auffällige Zahlen aufweisen, was den Export von gewissen Tierarten betrifft“, sagte Lörtscher, der beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) den Fachbereich Artenschutz und Drittlandimporte leitet. So wurden 22 Länder-/Tierart-Kombinationen ausgewählt, für welche nun dem Tierkomitee belegt werden muss, dass die ausgewiesene Anzahl Zuchttiere in dem betreffenden Land effektiv produziert werden können.

Der Schutz, das Wissen und die Nachhaltigkeit sollen gemäss Lörtscher auch für Haifische und die verschiedenen Aalarten weltweit vertieft werden. Beim Haifisch wurden die Länder aufgefordert, ihre nationalen Aktionspläne umzusetzen. Bei den Aalarten soll der Zustand der Populationen, der Einfluss des internationalen Handels auf diese Arten sowie der Beitrag, den CITES zu deren Schutz beitragen kann, analysiert werden.

Handel von Hölzern

Das Pflanzenkomitee befasste sich hauptsächlich mit dem Handel von Hölzern. Hier standen einerseits die Nachhaltigkeitsüberprüfung und andererseits die Umsetzen der Beschlüsse der letzten Vertragsstaatenkonferenz im Vordergrund. Der Vollzug der Importkontrollen der neu aufgenommenen Rosenhölzer bietet vielen Ländern grosse Schwierigkeiten und es wurden Lösungen für diese Probleme gesucht. Zudem wurde unter der Leitung der Schweiz die Thematik des Handels mit Orchideenextrakten, welche in der Kosmetik- und Pharmaindustrie Verwendung finden, vertieft diskutiert. Vertreten wurde das BLV durch Ursula Moser, welche auch gleichzeitig die europäische Region im Pflanzenkomitee vertritt.

CITES

Das multilaterale Übereinkommen CITES schützt Tiere und Pflanzen gegen die Übernutzung durch den internationalen Handel. Gefährdete Arten sollen nur in dem Mass gehandelt werden, wie dies ihre natürlichen Bestände erlauben. Ein nachhaltiger, geregelter Handel ist dabei oft ein effizienterer Schutz als ein absolutes Handelsverbot. Das BLV ist die Vollzugsbehörde von CITES in der Schweiz.

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