Frauen werden selbstsicherer im Job
Frauen werden selbstsicherer. Frauen fordern vermehrt „harte Faktoren“ vom Arbeitgeber wie Gehalt und Aufstiegsmöglichkeiten, unterstreicht die so genannte "Universum Talent Research". Frauen seien im Vergleich zu letztem Jahr weniger an den "Softfactors" interessiert. Diese und viele weitere Erkenntnisse über Schweizer Studenten zeigt die umfassende Umfrage über Berufspräferenzen.
Frauen werden selbstsicherer, heisst es im „Universum Talent Research“. Junge IT-lerinnen zum Beispiel präferieren vertikale Ausbildungsmöglichkeiten: Training, Kreativität, Innovation, Flexibilität, ein attraktives Grundgehalt und „neuerdings“ ein hohes Einkommen. Die Untersuchung bringe eine These zu Tage: Die sogenannten „Softfactors“ sind auch bei Frauen immer weniger relevant, harte Faktoren nehmen zu an Wichtigkeit
Veränderung der „Softfaktoren“
Frauen seien im Vergleich zu letztem Jahr weniger an den „Softfactors“ interessiert. So ist das Attribut „Respekt für seine Mitarbeiter“ aus den Top 10 Präferenzen der Untersuchung gefallen (letztes Jahr #5). Auch die Wichtigkeit von „einem kreativen und dynamischem Arbeitsumfeld“ ist gesunken. Auch interessant: „Unterstützung für Gleichberechtigung der Geschlechter“ wird gar nicht gewählt, bereits letztes Jahr nicht.
Deutlich wichtiger sind Studentinnen „Gehalt & Aufstiegsmöglichkeiten“. So legen Frauen Wert darauf, dass ein Arbeitgeber „ihre zukünftige Ausbildung bezahlt“ (bei Männern gar nicht in Top 10) und auch ein „attraktives Grundgehalt“ ist ihnen wichtig. Frauen haben also genug vom Gender Gap und fordern mehr.
Weniger interessant ist für sie die Aussicht auf „ein hohes Einkommen in der Zukunft“, was den Männern durchaus wichtig ist (#4). Männern und Frauen ist eine „gute Referenz für die zukünftige Karriere“ sehr wichtig, Frauen sind jedoch „vielfältige Arbeitsaufgaben“ im Job noch wichtiger.
Unterschiedliche Präferenzen
„Frauen konzentrieren sich mehr auf den ersten Job und gewichten aktuelle Präferenzen etwas höher als zukünftige. Dies könnte damit in Zusammenhang stehen, dass Frauen keine Geduld mehr haben und vor der Gründung einer Familie Karriere machen möchten und somit weniger Geduld haben.“, so Marty.
„Professionelles Training und Weiterentwicklung“ ist studierenden Frauen wichtiger (#5) als studierenden Männern (#9). Auch die „vielfältige Arbeitsaufgaben“ ist Studentinnen wichtiger (#1) als Studenten (#7).
„Frauen haben wohl erkannt, dass sie mehr fordern können und auch selber zum Thema Gleichberechtigung beitragen müssen. So fokussieren sie sich vermehrt auf die harten Faktoren rund um die Themen Gehalt, Aufstiegsmöglichkeiten, Weiterbildung und weniger auf softe Faktoren wie Respekt unter Kollegen oder ein kreatives und dynamisches Arbeitsumfeld bei der Wahl der Arbeitgeber“, sagt Leo Marty, Managing Director Schweiz & Österreich bei Universum.
Bei genauerem Blick auf die Top 10 Präferenzen, beobachtet man, dass bei Männern „Gehalt & Aufstiegsmöglichkeiten“ immer noch etwas wichtiger sind und primär die Ränge 1-4 belegen und bei Frauen die Ränge 6-8.
Frauen sind Idealisten und Harmonizer …
Bei Schweizer Studentinnen ist das Karriereprofil der Idealisten mit 18% (Männer 9%) und jenes der Harmonizer mit 17% (Männer 11%) besonders ausgeprägt.
Sogenannte Harmonizer legen viel Wert auf Loyalität, Verantwortungsbewusstsein und Teamgeist. Idealisten möchten realisierbare Lösungen liefern, welche einem guten Zweck dienen. Gleichzeitig möchten sie wertgeschätzt und respektiert werden.
Idealisten und Harmonizer nehmen im Laufe der Karriere zu. Bei Schweizer Berufstätige mit akademischem Hintergrund sind 12% der berufstätigen Männer und 23% der Frauen Idealisten. Harmonizer machen 13% der arbeitenden Männer und 21% der arbeitenden Frauen in der Schweiz aus.
IT-ler fordern nun in erster Linie (#1) „professionelles Training & Weiterbildung“ (letztes Jahr #5). „Flexible Arbeitsbedingungen“, ein „hohes Einkommen in der Zukunft“ und „Bezahlung von zukünftiger Ausbildung“ sind alle drei neu in den Top 10 Präferenzen der IT-ler. IT-Studenten sind auch „Innovation“ und „Attraktive & interessante Produkte & Dienstleistungen“ wichtig. „Innovation“ ist sogar wichtiger als ein attraktives Grundgehalt. Bzw. ist Innovation nicht selbstverständlich für Schweizer IT-ler, ein gutes Salär jedoch schon. Dies ist ein gutes Zeichen für die boomende Start-up Szene, welche auch verzweifelt nach IT-lern sucht, aber nicht zahlungskräftig ist.
Mehr über die „Universum Talent Research“ Studie finden Sie auf der Site von universumglobal.com