Situation für Schweizer Start-ups
Die Situation von Schweizer Start-ups präsentiert sich insgesamt als gut, lautet der erste Bericht über schnell wachsende Jungunternehmen in der Schweiz. Trotz des insgesamt positiven Befunds sieht der Schweizer Bundesrat in einzelnen Gebieten Handlungsbedarf. Dabei soll der Fokus weiterhin auf die kontinuierliche Verbesserung der Rahmenbedingungen gelegt werden.
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Der erste Bericht über die Situation für Schweizer Start-ups zählt 120 Seiten und Statistiken. Er zeigt Datengrundlagen zu wachstumsstarken Unternehmen. Diese Daten zeichnen auch im internationalen Vergleich ein positives Bild des Schweizer Start-up-Ökosystems. Die Schweiz zählt zu den Ländern mit den besten Rahmenbedingungen für unternehmerische Aktivitäten.
Allerdings wird die Gründung eines neuen Unternehmens in der Schweiz weniger als gute Karrieremöglichkeit wahrgenommen als in anderen innovationsbasierten Volkswirtschaften. Die im internationalen Vergleich leicht tiefere Schweizer Gründungsquote resultiert aus eher wenigen Gründungen aus der Not – dies u.a. aufgrund der hohen Erwerbsbeteiligung, vergleichsweise geringer Arbeitslosigkeit und guter Verdienstmöglichkeiten in vielen Berufsgruppen.
Kapitale Herausforderungen
Der Bundesrat hält in seinem Bericht fest, dass die Finanzierung für Jungunternehmen eine Herausforderung bleibt. Der Risikokapitalmarkt funktioniert insgesamt, ist aktiv und international stark vernetzt. Beim prozentualen Anteil der Risikokapitalinvestitionen am Bruttoinlandprodukt (BIP) belegt die Schweiz mit 0,044 Prozent im europäischen Vergleich den zweiten Rang hinter Finnland im Jahr 2015, liegt aber deutlich hinter den führenden Ländern wie Israel (0,383 Prozent) oder den USA (0,284 Prozent).
Neben den vielfältigen privaten und kantonalen Finanzierungsangeboten bestehen mit dem gewerbeorientierten Bürgschaftswesen, der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit (SGH) und dem Technologiefonds auch auf Bundesebene Angebote für Unternehmen, welche die Aufnahme von Krediten oder Darlehen erleichtern.
Optimierte Trainingsprogramme
Die Kommission für Technologie und Innovation KTI fördert mit einem Trainingsprogramm die Unternehmerinnen und Unternehmer von morgen und begleitet junge Firmengründer mit professionellen Coachings. Der Bundesrat sieht deshalb zum heutigen Zeitpunkt keine Notwendigkeit, ein öffentliches Finanzierungsprogramm zur Unterstützung von Start-ups zu lancieren.
Digitaler „One-Stop-Shop“
Bis Ende 2017 wird StartBiz durch den „One-Stop-Shop“ abgelöst, der längerfristig unter-schiedliche Behördengänge medienbruchfrei auf bundes-, kantonaler und kommunaler Stufe beinhalten soll. Nach Abschluss des Projekts Ende der Legislaturperiode soll der „One-Stop-Shop“ laufend ausgebaut werden. Ein solcher „One-Stop-Shop“ soll für die Unternehmen 24 Stunden, 365 Tage im Jahr verfügbar sein und mit einer elektronischen Identität bzw. entsprechenden Zugangsberechtigungen ausgestattet sein.
Zentral ist bei diesem Ansatz, dass er auf den von einzelnen Behörden elektronisch angebotenen Dienstleistungen aufbaut und diese über einen virtuellen One-Stop-Shop verbindet.
Der Bundesrat wird auch in Zukunft weitere Verbesserungen prüfen, damit die Schweiz die Attraktivität für rasch wachsende Unternehmen und Start-ups bewahren kann.
Weitere Daten des Bundesamt für Statistik (BFS) zu den wachstumsstarken Unternehmen, d.h. Start-ups finden Sie unter diesem Link