Eine Baugenossenschaft setzt auf Saisonspeicher

Mit einer neuen Speichertechnik kann die Nutzung erneuerbarer Energie optimiert werden. Anhand des Bauprojekts „Bachwiesen“ in Zürich wird gezeigt, wie das funktioniert.

Saisonspeicher
Die Speicher sind gefüllt mit Wasserstoff. © zVg

Die Baugenossenschaft Zurlinden (BGZ) steuert energetisch in eine neue Zukunft, die mit dem Bauprojekt Bachwiesen in Zürich realisiert werden soll. Die Rede ist von einer neuen Speichertechnologie. Bekanntlich schwankt der Energiebedarf je nach Jahreszeit, Wetter und durch die zeitlich unterschiedlichen Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohnern. Laut BGZ produzieren die Solaranlagen auf den Dächern und an den Fassaden beim genannten Projekt während sieben Monaten mehr Energie als benötigt wird.

Deshalb soll die überschüssige Solarenergie im Sommer teilweise in den energieintensiven Winter verschoben werden. Das geht mit sogenannten Saisonstromspeichern. Damit soll der Eigenverbrauchsgrad von Strom auf 90% erhöht werden, wie die BGZ wissen lässt.

Das funktioniert in drei Schritten:

  • Ladung des Batteriespeichers im Haus
  • Ladung der Wärmespeicher in den Heizzentralen
  • Ladung des Saisonspeichers

Während die beiden erstgenannten Techniken die Kurzspeicher mit Tag- und Nachtausgleich ermöglichen, wird die langfristige Energiespeicherung ausserhalb des Gebäudes stattfinden, und zwar mit Wasserstoff, wie die BGZ schreibt. Die Anlagen stünden im Freien und würden bis 120 kg Wasserstoff lagern. Das entspricht einer gespeicherten Energie von 4‘000 Kilowattstunden.

Verbrauche die Siedlung mehr Strom als die Solaranlage oder die Kurzzeitspeicher liefern können, werde der Saisonspeicher durch einen elektrochemischen Prozess für den benötigten Strom einspringen. Auf diese Weise werde aus Wasserstoff und Sauerstoff elektrische Energie und Wasserdampf. Die dadurch entstehende Abwärme diene gleichzeitig der Warmwasseraufbereitung.

Eine Energiequelle gleich um die Ecke

Die Anlage ist laut Angaben rund 6 Meter lang, 2,4 Meter breit und 2,6 Meter hoch. Ein kleines Kraftwerk mit direktem Hausanschluss. Die Sicherheit der Speicher wird gemäss BGZ durch hochspezifizierte Überwachung und Steuerung gewahrt, die getrennt von Produktion und Lagerung sind.

Zudem sei der Speicher sehr sicher, weil der grösste Teil des Wasserstoffs im Metallgitter des Speichers gebunden sei, und nicht im gasförmigen Zustand gelagert werde.

Der Wasserstoff sei klimaneutral und verursache auch sonst keine Umweltschäden bei allfälligen Entweichungen, so die BGZ.

Quelle: Baugenossenschaft Zurlinden

 

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