Beim Kraftwerk Augst will man Wasserstoff produzieren
Verschieden Partner planen beim Kraftwerk Augst in Baselland den Bau eines Elektrolyseurs für die Wasserstoffproduktion. Abnehmer des erneuerbaren Treibstoffs soll dereinst die Transportindustrie werden.
Die AEW Energie AG (AEW), die Kraftwerk Augst AG (KWA), das Energieunternehmen IWB und die Fritz Meyer AG (FMAG) wollen mit der Produktion von erneuerbarem Wasserstoff einen Beitrag zur Energie- und Klimastrategie des Bundes leisten. Die Unternehmen prüfen deshalb den Bau eines Elektrolyseurs zur Produktion von Wasserstoff mit erneuerbarem Strom aus dem Kraftwerk Augst. Dieser soll über das Tankstellennetz der FMAG verteilt werden. So die Pläne der Projektpartner.
Abnehmer des Wasserstoffs seien insbesondere Transportunternehmen, die ihre LKW-Flotte auf Wasserstofffahrzeuge umrüsten, heisst es in der AEW-Medienmitteilung. Damit trage das Vorhaben direkt zur Dekarbonisierung des Verkehrs bei. Zudem werde lokale Wertschöpfung in der Schweiz generiert und der Import von fossilen Brennstoffen aus dem Ausland vermindert. Die Abwärme der Produktionsanlage könnte als klimafreundliche Heizenergie für benachbarte Wohnungen genutzt werden.
Machbarkeits- und Variantenstudie durchgeführt
Die Partner haben eine Machbarkeits- und Variantenstudie durchgeführt. Die bevorzugte Variante sieht laut Information eine Produktionsanlage von 2,5 Megawatt Leistung im Maschinenhaus des Kraftwerks vor. Von aussen werde die Anlage nicht wahrnehmbar sein. Lediglich die Abfüllanlage auf dem Vorplatz des Kraftwerks sei sichtbar, so die Bauherren. Der Abtransport erfolge über die Kraftwerksstrasse mittels zwei bis drei LKW-Fahrten pro Tag. Die Parteien seien momentan in Vorgesprächen mit den Behörden zur Klärung der Zonenkonformität. Anschliessend werde die Detailplanung in Angriff genommen und das Baugesuch eingereicht, wird ferner mitgeteilt.
Wasserstoffmobilität als Teil der Elektromobilität
Elektrofahrzeuge haben Zukunft, denn sie sind klimafreundlicher als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Bei PKWs würden Elektrofahrzeuge klassische Verbrenner mittelfristig ablösen, sind die Projektpartner überzeugt. Nicht so im Gütertransport: Hier stünden dem noch lange Ladezeiten und das hohe Gewicht der Batterien im Weg, welche die Nutzlast reduzierten. Damit komme der Wasserstoffmobilität – mit grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen wie beispielsweise aus Augst – insbesondere bei Lastfahrzeugen mit hoher Auslastung sowie für den Einsatz bei Bussen eine grosse Bedeutung zu. Einige Kilogramm Wasserstoff würden so innert Minuten getankt Reichweiten von mehreren hundert Kilometern ermöglichen. Die Technologie sei erprobt – bislang fehle es jedoch an der Infrastruktur für die Produktion und Verteilung von umweltfreundlichem Wasserstoff, schreibt die AEW abschliessend in ihrer Medienmitteilung.
Quelle: AEW Energie AG
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