Anteil der Erneuerbaren nimmt zu
Der Anteil von erneuerbarem Strom in Schweizer Steckdosen legt weiter zu. So ist er 2018 im Vergleich zum Vorjahr von 68 Prozent auf 74 Prozent gestiegen. Neben der Wasserkraft können dabei auch andere erneuerbare Stromarten zulegen.
Das Bundesamt für Energie (BFE) hat die Daten zum Schweizer Strom-Liefermix veröffentlicht. Damit ist der Strom aus der Steckdose gemeint, nicht nur Strom, der in der Schweiz produziert wird. Denn die Schweiz exportiert nicht nur Strom, sie importiert ihn auch. Bei einem Teil dieses importierten Stroms ist die Herkunft nicht überprüfbar. Dieser Anteil ist jedoch 2018 im Vergleich zum Vorjahr von 16,1 Prozent auf 6,3 Prozent gesunken.
Produktionsmix ist nicht gleich Liefermix
In der Schweiz wird Strom zu 55.4% aus Wasserkraft, zu 36.1% aus Kernkraft, zu 2.8% aus fossilen und knapp 6% aus erneuerbaren Energien produziert (= Schweizer Produktionsmix 2018). An die Schweizer Steckdosen wird aber nicht nur Strom aus Schweizer Produktion geliefert: Es herrscht ein reger Handel mit dem Ausland, bei dem Strom exportiert und importiert wird. Deshalb stimmt der Schweizer Produktionsmix nicht mit der durchschnittlichen Zusammensetzung des gelieferten Stroms (= Schweizer Liefermix) überein.
Um über den Liefermix jedes Stromversorgers Transparenz zu schaffen und den Konsument/innen so einen informierten Entscheid für ein bestimmtes Stromprodukt zu ermöglichen, sind die schweizerischen Stromversorgungsunternehmen seit 2005 gesetzlich verpflichtet, Herkunft und Zusammensetzung des gelieferten Stroms offenzulegen. Die Deklaration erfolgt jeweils rückwirkend, basierend auf den Daten des vorangegangenen Kalenderjahres. Seit 2006 müssen diese Zahlen allen Kundinnen und Kunden mit den Stromrechnungen bekanntgegeben werden. Seit 2013 werden die Daten zusätzlich auf der Internet-Plattform www.stromkennzeichnung.ch veröffentlicht.
Im Berichtszeitraum lag der Anteil von Erneuerbaren im Liefermix bei 74 Prozent, nach 68 Prozent im Vorjahr. Die Wasserkraft aus Grosswasserwerken stellt hier mit 66 Prozent (Vorjahr: 60,5 Prozent) den überwiegenden Teil. 76 Prozent davon sind in der Schweiz produziert worden, 2017 waren es noch 80 Prozent. Aber auch die neuen erneuerbaren Energieträger Sonne, Wind, Biomasse und Kleinwasserkraft konnten zulegen und ihren Anteil am Liefermix von 7,2 Prozent auf 7,85 Prozent erhöhen. 91 Prozent davon stammen aus Schweizer Produktion.
Den zweitgrössten Anteil am Liefermix hat jedoch die Kernkraft. Hier wurden nach 15,1 Prozent im Jahr 2017 für das Jahr 2018 insgesamt 17,3 Prozent registriert. 99,8 Prozent dieser Kernkraft stammen aus der Schweiz. Fossile Energieträger haben 2018 einen Anteil von 1,7 Prozent erreicht, Strom aus Abfällen einen Anteil von 0,95 Prozent.