Design, wohin man sieht
«neue räume 19» findet 2019 zum zehnten Mal statt. Neben viel Design und Glamour gibt es ebenso in den Jubiläums-Sonderschauen Prototypen und regional-nachhaltige Objekte zu entdecken. Die 10. Edition findet vom 14. bis zum 17. November in den ehemaligen ABB Hallen in Zürich-Oerlikon statt.
Schimmernde Stoffe, glänzende Oberflächen und goldene Strukturen zeigen eine ungewohnte, faszinierende Seite des Designs. In einem Bereich der zehnten Edition von «neue räume» dreht sich alles um Objekte der Begierde – unwiderstehliche Objekte aus allen Designbereichen, die nicht funktional oder praktisch sein müssen, um Dinge, welche nicht nötig sind, die aber mit ihrem Glanz unser Leben verschönern.
In einer Welt des Designs, in welcher gerne mit klaren und puristischen Gegenständen eingerichtet wird, braucht es manchmal eine schillernde, luxuriöse Ausnahme, verweisen die Organisatoren im Pressetext auf die kommenden Highlights der Design Ausstellung.
Die Jubiläums-Sonderschau GLAMOUR beinhaltet Labels wie Vitra, Classicon, Cassina, Brokis, Creation Baumann und viele mehr mit ihren einzigartigen Möbeln, Leuchten, Textilien und Accessoires. Allerdings gibt es während den «neue räume 19» weit mehr an Sonderschauen und Präsentationen und Handwerk aus heimischen Gefilden.
BAUHAUS – Wonderhome
Van Bo Le-Mentzel ist ein engagierter Querdenker. Sein neustes Projekt, ein 16m2 grosses Apartment ist ein Forschungsprojekt der Tiny Foundation und als Mini-Haus für zwei Personen konzipiert. Bei Bedarf lässt es sich modular erweitern. Das Wonderhome ist das kleinste Raummodul in einer Stadtvision namens «Circular City» und der Nachfolger des Prototyps «100 Euro Wohnung». Für Aufsehen sorgt die mobile Musterwohnung mit ihren Bauhaus-Fassaden, gebaut für das internationale BauhausJahr 2019. In Ergänzung dazu werden Möbel und Leuchten aus der Bauhaus-Ära gezeigt.
FERTIGHÄUSER – Wohnen auf kleinstem Raum
Die Gesellschaft verändert sich und mit ihr das Bauen und die Architektur. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, bedarf es neuer Ideen und Konzepte. Aus diesen Überlegungen heraus ist eine Werkreihe mit zehn Entwürfen für kleine Wohnhäuser entstanden. Vier Grundhaltungen aus der Kunst-, Bau- und Handwerksgeschichte sind die Basis und werden konsequent auf Architektur, Konstruktion, Material, Innenausbau und Einrichtung angewandt. An «neue räume 19» wird «mini-one» vorgestellt, das kleinste mögliche Wohnkonzept, der Prototyp des Minihaus-Gedankens.
FORMFORUM – Schweizer Handwerk & Design
Die Besucher der 10. Edition erhalten sich auch einen spannenden Einblick in die Produktgestaltung und lernen die Gesichter und Geschichten hinter hochwertigem Handwerk und Design kennen. Formforum ist der grösste Schweizer Verein für zeitgenössisches Kunsthandwerk und Design. Er unterstützt seine Mitglieder in der Vermarktung, prämiert herausragende Entwürfe mit dem Qualitätssiegel formforum Masterpiece und fördert Vernetzung und gegenseitige Unterstützung.
AESOP – Duft und Sinnlichkeit
Das australische Kultlabel Aesop sorgt gleich im Eingangsbereich zusammen mit dem bekannten Schweizer Designstudio Atelier Oï für ein verführerisches , olfaktorisches Erlebnis. Die von Atelier Oï entwickelten, heruntergehängten und sich drehenden Duft-Diffusoren «Hélicoïdale» aus dünnen Holzflügeln verströmen ein subtiles und würziges Bouquet mit tiefgründigen, erdigen Akkorden. Die beiden Firmen Bodenschatz und Laufen ergänzen die Inszenierung mit den Materialien Chromstahl und Keramik, welche in Kombination mit den ausgestellten Flüssigseifen von Aesop und den sich drehenden Duft-Diffusoren von Atelier Oï den Eingangsbereich in eine atmosphärische Schleuse verwandeln.
MOBILGLIAS – Regionale Ideen
Graubünden sucht Design» haben renommierte Gestalter und Schulen Projekte mit Bezug zu Graubünden eingereicht. Gesucht wurden Entwürfe für alltagstaugliche Möbel und Einrichtungsgegenstände, welche aus vorwiegend einheimischen Werkstoffen hergestellt werden sollten, vor allem Massivholz, aber auch Eisen/Stahl, Keramik. Leder und Textilien und nachhaltige Designobjekte aus heimischen Materialien, hergestellt von Bündner Handwerksbetrieben stehen hier im Mittelpunkt.
Die prämierten Entwürfe werden als Prototypen von Mitgliedern des Vereins Mobiglias gefertigt und sind in der gleichnamigen Sonderschau ausgestellt.
Kunst ohne Wände
Anca Munteanu Rimnic bespielt die Halle während der «neue räume 19». Sie ignoriert dabei Wände. Das ist bei Anca Munteanu Rimnic keine Redensart, sondern es beschreibt die Wirkung ihrer Arbeiten. Ihr Werkzeug ist die Irritation, die sie mal wie Abbruchwerkzeug benutzt und mal wie ein Skalpell. Egal in welchem Medium, ob Skulptur, Video, Performance, Installation oder Fotografie – fast immer wird dem Betrachter eine Situation präsentiert, die zufällig wirkt oder gar willkürlich.
Mit hintergründigem Humor ignoriert sie Wände, Decken und Böden ebenso wie die Funktion von Objekten, denen im Alltag eine bestimmte Funktion zugeordnet wird. Nichts ist vor ihren Anverwandlungen sicher, sei es der Teppich, der der Tänzerin in der Fotoserie „Simulanta“ Umhang, Vorhang, Höhle und Schlingestrüpp zugleich ist, sei es “Ursu”, der Eisberg aus Trümmern kitschiger Glasvasen unterschiedlichen Verstaubungsgrades, auf denen ein zotteliges Wesen rumort. Anca Munteanu Rimnic,
Die Künstlerin hatte bereits zahlreiche internationale Einzel- und Gruppenausstellungen, dazu zählen die Kunsthalle Wien, der Kunstverein Braunschweig, das Mönchehaus Museum Goslar sowie ihr Regiedebüt am Schauspielhaus Zürich. Im Rahmen von „neue räume 19“ sind Arbeiten wie Fotos, Skulpturen und Videos zu sehen.