Energieforscher kritisieren KEV-Ersatz als ungenügend

Das geplante Klima- und Energielenkungssystem (KELS) reicht nicht, um Erneuerbare Energien zu förden und sollte daher mit anderen Instrumenten ergänzt werden. Dies fordern Schweizer Energieforscher.

Was kommt nach der KEV? Ein Abgabesystem allein reicht nicht aus.

Erneuerbare Energien sollten auch nach dem Auslaufen der kostendeckenden Einspeisevergütung KEV gefördert werden. Denn der geplante Ersatz, das Klima- und Lenkungssystem KELS, stellt keine Garantie dar, dass in erneuerbare Stromerzeugung investiert wird. Zu diesem Schluss kommen Forschende des Schweizer Energieforschungszentrums SCCER CREST in einem kürzlich veröffentlichten White Paper.

Förderung läuft aus
Die Energiestrategie sieht vor, dass fünf Jahre nach Inkrafttreten des ersten Massnahmenpakets, voraussichtlich 2018, sollen keine neuen Anlagen mehr über KEV-Tarife gefördert werden sollen. Ausserdem soll es ab dem Jahr 2031 auch keine neuen Investitionsbeiträge bzw. Einmalvergütungen mehr geben. Die Energiestrategie 2050 sieht vor, dass die Fördermassnahmen für erneuerbare Energien durch das Klima- und Energielenkungssystem KELS ersetzt wird, das Abgaben auf Brenn- und Treibstoffe sowie Strom erhebt.

Stromimport statt erneuerbare Erzeugung?
Doch dies verhindere laut Autoren zwar den Neubau fossiler Kraftwerke – doch garantiere nicht, dass auch in erneuerbare Stromerzeugung investiert werde. Stattdessen werde der Stromimport ansteigen. Die Forschenden fordern, stattdessen eine von zwei Gruppen von Massnahmen zu implementieren: Entweder mit flexiblen Mengeninstrumenten – wie Quoten oder Ausschreibungen – oder mit flexiblen Preisinstrumenten – wie Einspeiseprämien.
Beide Massnahmen könnten marktnah gestaltet und so umgesetzt werden, dass eine sichere Kontrolle der Gesamtkosten möglich ist. Ein gutes Design der Massnahmen ist dabei entscheidend. Die Forschungsgruppe fordert daher, möglichst zeitnah mit der Planung zu beginnen.
Das Whitepaper ist auf www.sccer-crest. ch erschienen.

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