E-Bus in Zürcher Quartieren
Die Zürcher Verkehrsbetriebe VBZ testen einen neuen E-Bus für Aussenquartiere. Ziel ist die vollständige Elektrifizierung der Flotte.
Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) testen ab Oktober 2016 einen elektrisch angetriebenen Bus auf Quartierbuslinien. Die Erkenntnisse aus dem zweijährigen Probebetrieb sollen die Grundlage für die geplante Serienbeschaffung bilden. Der Einsatz des Quartier-eBus ist ein Teil der Elektrifizierungsstrategie «eBus VBZ»: Diese umfasst neben der Beschaffung von Hybridgelenkbussen auch die Umstellung der Linien 69 und 80 auf Trolleybusbetrieb sowie das Leuchtturmprojekt «SwissTrolley plus».
Bereits heute befördert die VBZ rund 80% der Fahrgäste mit elektronischen Transportmitteln, also Trams und Trolleybussen, die mit erneuerbarer Energie des EWZ unterwegs sind. Den Anteil elektrisch betriebener Fahrzeuge möchten die VBZ weiter steigern, um den Primärenergieverbrauch, die Treibhausgas- und Lärmemissionen sowie die Abhängigkeit von fossilen Treibstoffen weiter zu reduzieren.
Die technologische Entwicklung von eBussen ist in den vergangenen Jahren stark fortgeschritten und wird von den VBZ aufmerksam beobachtet. Mit dem Einsatz auf Quartierbuslinien sollen die Praxistauglichkeit, die technischen Eigenschaften und die betrieblichen Auswirkungen elektrisch angetriebener Quartierbusse für Zürich getestet werden.
Nachladung in der Garage
Die heute verkehrenden VBZ-Quartierbusse legen bis zu 300 km pro Tag zurück. Die verfügbare Speicherfähigkeit der Batterien heute verfügbarer eBusse reicht nicht für eine komplette Tagesleistung ohne Zwischenladung aus. Aus diesem Grund müssen eBusse während des Einsatzes, beispielsweise an Endhaltestellen, nachgeladen werden; dies erfordert eine spezielle Ladeinfrastruktur. Eine weitere Möglichkeit ist, Fahrzeuge mit geringem Batterieladestand im Tagesverlauf planmässig auszutauschen und in der Garage aufzuladen. Da Quartierbusse meist in weniger dichten Taktfolgen verkehren, verfolgen die VBZ eine Nachladung in der Garage. Dieser Ansatz bietet sich beim Quartierbus an, weil Streckenladestationen hier nur schwach ausgelastet wären.
Hybridbusse als Brückentechnologie
Die Elektrifizierungsstrategie der VBZ umfasst ebenfalls den Einsatz von elf Hybridgelenkbussen zur Ablösung eines Teils der Dieselbusflotte. Diese Busse verfügen über einen teilelektrischen Antriebsstrang und schlagen die Brücke vom herkömmlichen Dieselbus zum Elektrofahrzeug. Gemäss Erfahrungen mit einem gemieteten Hybridgelenkbus, der seit März 2015 im regulären Kurseinsatz bei den VBZ steht, sind beim Treibstoffverbrauch Einsparungen von rund 25 Prozent zu vergleichbaren Dieselbussen möglich. Die neuen Hybridgelenkbusse verkehren ab Mitte 2017.
Quelle: VBZ