Diese Innovationen schützen das Klima

Sinnvoll für den Klimaschutz? Jeden Tag werden hierzulande rund hundert E-Bike-Batterien entsorgt, obwohl viele von ihnen noch verwendet werden könnten. Eine Zürcher Firma haucht ihnen nun ein zweites Leben ein. Das Upcycling-Projekt ist eines von 15 Innovations-Projekten, welche die Klimastiftung Schweiz neu finanziell unterstützt.

Gutes tun und unterstützt werden – hier kommt die Klimastiftung Schweiz zu Zuge. Die Stiftung spricht für Klimaschutz-Innovationen für das gesamte Jahr 2019 3.8 Millionen Franken. Auch KMU, die im eigenen Betrieb Energie sparen, werden unterstützt. (Bild: zVg)

Wer E-Bike fährt statt Auto, tut nicht nur der persönlichen Fitness einen Gefallen, sondern auch dem Klima. E-Bikes stossen deutlich weniger CO2aus als ein Auto. Allerdings ist die Produktion ihrer Batterien eine Belastung für die Umwelt. Diese Belastung will die Glattbrugger Firma Libattion nun senken, indem sie ausgedienten Batterien ein zweites Leben einhaucht. Oftmals sind nämlich nur einzelne Zellen in einem Akku defekt. Die anderen, noch intakten Zellen verwendet Libattion, um Hightech-Akkupacks für Industriemaschinen und stationäre Energiespeichersystemezu produzieren. «Wir müssen hin zur Circular Economy und wertvolle Ressourcen mehrmals verwenden», sagt Vincent Eckert, Geschäftsleiter der Klimastiftung Schweiz. «Deshalb unterstützen wir dieses Projekt finanziell.»

Hochhäuser sparen 50% ihrer Energie

Ebenfalls unterstützt wird die Entwicklung einer neuen Glasfassade für Hochhäuser. Durch herkömmliche Glasfassaden dringt im Sommer viel Sonnenlicht, das den Büro- oder Wohnraum aufheizt. Dieser muss deshalb mit Klimaanlagen oder Kühldecken gekühlt werden. Die neuen Hybrid-Kasten-Fenster mit eigebautem Sonnenschutz der Wollerauer Firma HyWin verhindern das Eindringen der Hitze in den Büroraum. Hocheffiziente und kompakte Wärmetauscher im Bodenbereich der Kastenfenster führen die Wärme ab und speichern sie im Erdsondenspeicher unter dem Gebäude. Im Winter wird das Gebäude mit der gespeicherten Wärme durch das HyWin beheizt. Das HyWin übernimmt somit die Kühl- und Heizfunktion. Damit lasse sich der Energieverbrauch eines modernen Hochhauses massiv reduzieren, heisst es im Förderantrag, den das KMU an die Klimastiftung Schweiz gerichtet hatte. Nach Prüfung des Potenzials hat der Stiftungsrat entschieden, auch dieses Projekt finanziell zu unterstützen.

Versicherungen fordern und fördern mehr Klimaschutz

Die Fördergelder stammen von den 27 Partnerfirmen der Klimastiftung Schweiz. Darunter sind Versicherungen wie Allianz, AXA, Swiss Re, Vaudoise oder Swiss Life. Mehrere dieser Versicherungen haben sich mit der «Net Zero Asset Alliance» der UNO verpflichtet, ihre Anlageportfolios bis 2050 auf klimaneutral zu stellen. «Um dieses Ziel zu erreichen, sind wir auf neue Technologien für den Klimaschutz angewiesen», sagt Martin Kaleja, CEO der Allianz Suisse Immobilien AG und Stiftungsrat der Klimastiftung Schweiz. «Deshalb engagieren wir uns unter anderem in der Klimastiftung Schweiz und fördern damit Innovationen von Schweizer und Liechtensteiner KMU.»

Fördergelder für Ersatz von Heizungen und andere Massnahmen

Ihre Fördergelder vergibt die Stiftung zweimal jährlich an Innovationsprojekte mit hohem Potenzial für den Klimaschutz. Doch genauso wichtig sind die sogenannten «Standardmassnahmen», die KMU umsetzen, um im eigenen Betrieb Energie zu sparen. So unterstützt die Stiftung etwa den Ersatz von Ölheizungen durch Holzschnitzelheizungen oder die Dämmung von Gebäuden. «Gebäude sind nach dem Verkehr die zweigrösste Quelle von CO2in der Schweiz und Liechtenstein», sagt Geschäftsführer Eckert. «Viele KMU könnten viel CO2und auch viel Geld sparen, indem sie ihre Gebäude besser isolieren und nachhaltig beheizen würden. Oftmals scheuen sie die hohen Investitionskosten, deshalb greifen wir ihnen mit Spenden von bis zu Fr. 20’000 pro Standardmassnahme unter die Arme». KMU können laufend Anträge für Standardmassnahmen stellen. Eine Liste der geförderten Massnahmen steht auf der Website der Klimastiftung Schweiz.

Zur Liste der Standardmassnahmen

Über die Klimastiftung Schweiz

Klima schützen. KMU stärken. Nach diesem Motto unterstützt die Klimastiftung Schweiz Projekte kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Stiftung hat seit ihrer Gründung 2008 Förderungen in der Höhe von 24 Millionen Franken für 1’500 KMU in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gesprochen.

Die Klimastiftung Schweiz wurde als gemeinnützige, unabhängige Stiftung gegründet. Sie ist unter Bundesaufsicht und steht interessierten Firmen offen, die durch einen effizienten und gezielten Einsatz der Rückverteilung aus der CO2-Lenkungsabgabe den Klimaschutz verstärken wollen.

Seit Januar 2008 verlangt das CO2-Gesetz eine Abgabe auf Brennstoffe. Ein Teil der Abgaben fliesst zurück an die Wirtschaft. Vor allem grosse Dienstleistungsunternehmen erhalten mehr zurück, als sie bezahlt haben. Diese «Netto-Rückvergütung» setzen die Partnerfirmen der Klimastiftung Schweiz für Klimaschutzmassnahmen von Schweizer und Liechtensteiner KMU ein.

Die Partner der Klimastiftung Schweiz

Die Schweizer und Liechtensteiner Dienstleister Allianz Suisse, Alternative Bank Schweiz, AXA, Bank J. Safra Sarasin, ECA Vaud, Gebäudeversicherung Bern, Gebäudeversicherung Kanton Zürich, Glarner Kantonalbank, Julius Bär, LGT, Liechtensteinische Landesbank, Man Investments, NewRe, PartnerRe, Pictet Group, PwC Schweiz, Raiffeisen Schweiz, RobecoSAM, Sanitas Krankenversicherung, SAP (Schweiz) AG, SCOR, Swiss Life, Swiss Re, Vaudoise Assurances, Vontobel, VP Bank und AXA XL sind Partner der Klimastiftung Schweiz.
Antrag auf Fördergeld stellen

Plant Ihr Schweizer oder Liechtensteiner KMU, Energie zu sparen oder entwickelt es klimafreundliche Produkte? Dann stellen Sie jetzt einen Antrag auf Fördergeld bei der Klimastiftung Schweiz 

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