Westantarktisches Eisschild schmilzt noch schneller als befürchtet
Eine Studie kommt zum Schluss, dass der Meeresspiegel durch den klimabedingten Abbau des Westantarktischen Eisschilds den Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 bereits um drei Meter ansteigen lassen könnte.
Der Westatlantische Eisschild ist ein Süsswasserspeicher mit rund 200’000 Quadratkilometern Fläche. Klimamodelle zeigen, dass die Eisfläche schon bei relativ geringem Anstieg der globalen Temperatur aufbrechen kann. Löst es sich ganz auf, so steigt der globale Meeresspiegel dadurch um drei Meter oder noch mehr. Bisher hat die Forschung allerdings angenommen, dass diese Auswirkungen erst in hunderten oder gar tausenden Jahre auftreten.
Wie die New York Times berichtet, könnte dies allerdings schon viel früher geschehen: Forscher einer Studie, die im rennomierten Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlicht wurde, kamen zum Schluss, dass sich der Schild bereits innerhalb weniger Jahrzehnte abbauen wird – falls der Ausstoss von Treibhausgasen so weitergeht wie bisher.
Anstieg um einen Meter
Bis zum Jahr 2100, so die Forscher, könnte sich dadurch der Meeresspiegel bereits um einen Meter anheben – mit katastrophalen Auswirkungen. Das ist ungefähr doppelt so viel, wie das bisherige Worst-Case-Szenario der UN angibt.
Danach wird es laut Klimaberechnungen noch schlimmer: alle 10 Jahre soll sich der Meeresspiegel um rund 30 cm anheben, bis er rund 4 Meter über dem heutigen Level liegt. Viele Küstenbereiche, tiefliegende Länder und Küstenstädte würden dadurch im Meer verschwinden; darunter London, Venedig, New York, Shanghai und Sydney.