Gesundheitsschutz: Burnout bei Mitarbeitern verhindern

Durch die Pandemie mussten viele von uns ihren Arbeitsplatz ins Home Office verlegen. Burnout war zwar schon immer ein Thema, das man zur Kenntnis nehmen und dem man entgegenwirken musste, aber die Pandemie hat die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben erheblich verwischt. Das hat dazu geführt, dass viele von uns zusätzliche Stunden arbeiten, entweder um […]

Burnout
Die Arbeit im Homeoffice lässt Grenzen zwischen Freizeit und Privatleben verwischen. Die Gefahr von Burnout steigt. (Bild: Pixabay.com)
Durch die Pandemie mussten viele von uns ihren Arbeitsplatz ins Home Office verlegen. Burnout war zwar schon immer ein Thema, das man zur Kenntnis nehmen und dem man entgegenwirken musste, aber die Pandemie hat die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben erheblich verwischt. Das hat dazu geführt, dass viele von uns zusätzliche Stunden arbeiten, entweder um vermeintliche Mängel oder Verzögerungen bei der Arbeit auszugleichen oder sogar unbewusst.

Wenn das Engagement von Mitarbeitenden nachlässt

Gemäss einer britischen Studie berichten 70 % der Mitarbeitenden, dass sie unter Burnout-Erscheinungen leiden. Fehlende Freizeit und hohe Arbeitsbelastung sind bei denjenigen, die solche Auswirkungen spüren, die wichtigsten dazu beitragenden Faktoren. Dies bereitet Managern und Unternehmen große Sorgen, da das Engagement der Mitarbeiter in direktem Zusammenhang mit den Geschäftsergebnissen steht. Hogan Assessments, ein führender Anbieter von Persönlichkeitsbewertungen und Führungsberatung, streicht drei Bereiche heraus, die Arbeitgeber unter die Lupe und in Angriff nehmen können, um sicherzustellen, dass ihre Mitarbeiter zufrieden, engagiert und gut betreut sind und um damit die Belastung von Burnout zu vermeiden.

Persönlichkeit ist der Schlüssel, wenn es um Arbeit und Burnout geht

Die von Hogan durchgeführte Untersuchung legt nahe, dass die Pandemie nicht die Persönlichkeit der Menschen selbst verändert, sondern nur bestimmte bereits vorhandene Eigenschaften verstärkt hat. Wenn jemand beispielsweise extravertiert ist und Gefallen findet an den sozialeren Aspekten einer Büroumgebung, dann haben sich seine oder ihre Prioritäten nicht geändert. Die Isolation, die mit der Arbeit von zu Hause aus einhergeht, könnte sich nachteilig auf seine oder ihre Arbeit auswirken. Dahingegend könnte eine eher introvertierte Person, in einer Homeoffice-Atmosphäre aufblühen und feststellen, dass mehr Aufgaben erledigt werden können, wenn nicht die zusätzlichen Ablenkungen, die mit der Arbeit in einem gemeinsamen Raum verbunden sind, dazukommen. Um Burnout zu vermeiden und Mitarbeiter bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz nicht unnötig zu belasten, müssen Arbeitgeber mit Teamleitern zusammenarbeiten. Einen offenen Dialog zwischen Managern und Teammitgliedern zu fördern, wird dazu beitragen, ein flexibleres Hybridsystem aufzubauen, das bei den beschäftigten Mitarbeitern zu maximaler Produktivität führt. Mitarbeitende, die sich dafür entscheiden, weiterhin von zu Hause aus zu arbeiten, könnten das Gefühl haben, sich mehr anstrengen oder mehr Stunden arbeiten zu müssen, da sie nicht ständig überwacht werden – es ist daher wichtig, dies besonders im Auge zu behalten und diese Mitarbeiter durch regelmäßige Mitteilungen daran zu erinnern, dass ihr reguläres Arbeitspensum mehr als ausreichend ist. Ein System einzurichten, das offene und ehrliche Gespräche zwischen Mitarbeitern und Managern ermöglicht und fördert, wird den Mitarbeitern das Gefühl geben, dass sie gesehen und gehört und ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden.

Um die Auswirkungen von Burnout abzumildern, ist Stressbewältigung entscheidend

Oft kann Burnout durch ein Übermaß an Stress ausgelöst werden. Covid-19 hat dazu geführt, dass Mitarbeiter einen erhöhten Druck verspüren, alle Schwierigkeiten zu verschleiern, die sie bei der Bewältigung von Belastungen sowohl durch die Arbeit als auch durch die Pandemie haben. Dabei hat gemäss einer Befragung der Lime Group nur einer von sechs Arbeitnehmern das Gefühl, dass psychischen Bedürfnisse von dem Arbeitgeber und an dem Arbeitsplatz ausreichend berücksichtigt werden. Die Burnout-Erfahrung einer Person lässt sich oft daran festmachen, wie gut sie mit Stress umgeht. Um eine bessere Vorstellung davon zu bekommen, wie einzelne Mitarbeiter mit Stress umgehen, kann eine zu diesem Zweck entwickelte Development-Umfrage herangezogen werden. Denn jene Menschen, die Stress verinnerlichen, spüren eher die Auswirkungen von Burnout. Tests durchzuführen, kann Unternehmen helfen, bessere Entscheidungen zu treffen, welche den Mitarbeitern die Möglichkeit geben, ihre Zeit und ihr Arbeitspensum besser einzuteilen und Stress zu vermeiden. Sie tragen innerhalb der Managementstrukturen des Unternehmens auch zu einer intelligenteren Strategie und Entscheidungsfindung bei, um die Auswirkungen von Burnout zu verhindern. Zudem helfen sie jenen Personen, die bereits darunter leiden, sich besser davon zu erholen. Ein wichtiges Instrument im Kampf gegen Burnout besteht darin, die Mitarbeitenden an alle psychischen Gesundheits- und Unterstützungssysteme zu erinnern, die ihnen in ihrem Unternehmen zur Verfügung stehen. So werden sie ermutigt, sich an die Personalabteilung zu wenden, wenn sie diese in Anspruch nehmen wollen oder müssen.

Die Werte des Unternehmens sind unmittelbar mit dem Engagement der Mitarbeiter verknüpft

Ein Burnout zu erleiden, ist weniger wahrscheinlich, wenn Personen eingestellt werden, deren persönliche Werte am ehesten mit denen des Unternehmens in Einklang stehen. Jedoch muss ein Unternehmen auch jederzeit mit gutem Beispiel vorangehen. Wenn das Management die Werte nicht vorlebt, die es bei seinen Mitarbeitern sehen möchte, läuft es Gefahr, die treibende Kraft ungesunder Arbeitspraktiken zu sein. Der Schlüssel, um Burnout zu bekämpfen, besteht darin, die Priorität darauf zu legen, dass der Beruf mit dem Privatleben vereinbar ist. Es ist von großer Bedeutung, die Überstunden der Mitarbeiter anzuerkennen und ihnen zu versichern, dass dies kein Standard ist, der stets von ihnen erwartet wird. Den Mitarbeitern zu erlauben, sich nach Beendigung ihres Arbeitstages abzumelden, mag nicht wie ein revolutionäres Konzept erscheinen, aber es ist wichtig, da diese Tatsache von vielen Arbeitnehmern während der Pandemie vergessen oder beiseite geschoben wurde. „Die Reaktion des Arbeitgebers auf Burnout darf nicht länger rückwirkend sein. Arbeitgeber müssen damit beginnen, Burnout vorbeugend anzugehen, noch bevor es auftritt. Unternehmen müssen den Daten zur Mitarbeiterbeteiligung Aufmerksamkeit schenken, um zu sehen, wer in ihrem Unternehmen am stärksten von Burnout bedroht ist“, ergänzt Dr. Ryne Sherman, Chief Science Officer bei Hogan Assessments, „Bei jenen, die an Burnout leiden, sollten Sie in Betracht ziehen, wöchentlich individuelle Check-ins mit Teammitgliedern einzurichten, damit die Manager über ihre Arbeitsbelastung und alle Überstunden oder über möglicherweise zu ergreifende Zusatzmaßnahmen im Bilde sind. Wenn Sie auf diese Weise eine bessere Struktur anbieten, helfen Sie, Erwartungen zu setzen, und versichern Ihrem Team, dass es die Unterstützung erhalten kann, die es benötigt.“ Quelle: Hogan Assessments

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/gesundheitsschutz-burnout-bei-mitarbeitern-verhindern/

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