Igem beleuchtet Trends und Potenziale der Werbung im Gaming-Bereich

Die Interessengemeinschaft elektronische Medien Igem hat im Zürcher Restaurant Razzia die aktuellen Trends und Innovationen im Bereich der Werbung im und um das Gaming vorgestellt. Der Anlass fiel zufällig mit dem 30-Jahr-Jubiläum von Playstation zusammen.

Igem-Vorstandsmitglied Roger Baur von Ringier Advertising begrüsst die Gäste im Restaurant Razzia in Zürich. (Bilder: zVg. Igem / Sarah Vonesch)

Igem-Vorstandsmitglied Roger Baur von Ringier Advertising betonte in seiner Eröffnungsrede die wachsende Bedeutung von Gaming als Werbeplattform. Danach wurden in fünf Präsentationen zentrale Erkenntnisse und konkrete Umsetzungen vorgestellt.

Andreas Weiss von Mediaschneider stellte auf Basis der Igem-Digimonitor-Studie die Gaming-Nutzung in der Schweiz vor. 53 Prozent der Bevölkerung im Alter von 15 bis 75 Jahren spielen gelegentlich Games, 20 Prozent davon sogar täglich. Das trifft gleichermassen auf Frauen wie auch Männer zu. So ist die Zielgruppe entsprechend gross, aber auch vielfältig in ihren Gaming-Vorlieben.

Andreass Weiss von Mediaschneider.

Luca Hartmann von MYI präsentierte wie Marken Gamer:innen begeistern können. Anhand von mehreren kurzen Kund:innen-Cases zeigte er auf, dass es keinen Blueprint für erfolgreiche Brand-Kampagnen in der Gaming-Zielgruppe gibt. Diese ist auch wegen installierten Werbeblockern schwierig über klassische Online-Werbung zu erreichen. In der Schweiz nutzen 65 Prozent der männlichen Gamer unter 30 Jahren einen sogenannten Ad Blocker, um Werbung im Internet zu unterdrücken (vs. 37 Prozent bei der Gesamtbevölkerung, gemäss Digimonitor-Studie). Entsprechend gab er den Zuhörenden Schlüsselfragen mit, um die für ihre Marke und Ziele passende Kampagne zu erarbeiten.

Luca Hartmann von der Gaming- und Esports-Agentur MYI Entertainment.

Tim Buzzi von Goldbach stellte Gaming Ads als Netzwerkprodukt vor. Die globale Industrie hat einen Wert von 214 Milliarden US-Dollar – und auch in der Schweiz ist Gaming kein Nischenhobby mehr. Trotzdem ist der Bereich hierzulande kaum im Media-Mix vertreten, trotz grosser Zielgruppe und Wachstumspotenzial. Buzzi beleuchtete Gaming-Werbung und zeigte Beispiele und Potenziale, aber auch die Herausforderungen in diesem Bereich auf.

Tim Buzzi von Goldbach.

Sam Lutz von Drop8 zeigte auf, wie Werbung im Gaming-Umfeld eine Chance für Werbetreibende darstellt. Die Zeit, die Menschen mit Gaming verbringen, liegt höher als die für Musik/Podcasts oder Online-News und ist fast auf Augenhöhe mit Social Media und TV. Trotz dieser hohen Nutzungsdauer sind die Werbeausgaben im Gaming-Bereich fast neunmal geringer – eine grosse, noch ungenutzte Möglichkeit für Werbetreibende. Zudem ermöglicht dies eine einzigartige Reichweitensteigerung: In-Game-Advertising ist keine blosse Erweiterung digitaler Kanäle, sondern bietet eine einzigartige Gelegenheit zur inkrementellen Reichweitensteigerung. Ein Teil der Zielgruppe in der Schweiz ist über klassische Medien wie TV, News-Websites oder Social Media nicht mehr erreichbar – Gaming kann diese Lücke schliessen.

Sam Lutz von Drop8.

Arend Hendriks von League-M / NetGrowth zeigte, wie Werbung nicht nur innerhalb der Gamewelt, sondern auch im erweiterten Umfeld platziert werden kann. Anhand praktischer Beispiele von Schweizer Brands machte er deutlich, dass In-Game-Werbung oft starke Ähnlichkeiten mit der Aussenwerbung hat und dass es spannende Möglichkeiten gibt, die markenaffine Zielgruppe der Spieler:innen auch in ihrer erweiterten Community gut zu erreichen.

Arend Hendriks von League-M / NetGrowth.

«Der Event zeigt die steigende Relevanz von Werbung in Gaming-Umfeldern. Um das volle Potenzial zu nutzen, sind einheitliche Standards und weitere Forschung entscheidend», fasst Roger Bauer zusammen. «Die Igem wird weiterhin ihren Beitrag dazu leisten, indem sie Gaming prominent in der Studie Digimonitor berücksichtigt.»

 

Weitere Beiträge zum Thema