Aus Link wird YouGov Schweiz: «Der Kern bleibt derselbe»
Nach zwei Jahren als Teil der YouGov-Gruppe wird aus dem Markt- und Sozialforschungsinstitut Link YouGov Schweiz. Werbewoche.ch hat mit Julien Chevignon, Interim General Manager Switzerland, Philipp Fessler, Head of Analytics, Marianne Altgeld, Head of Retail & FMCG Research und Dr. Sabrina Pfister, Teamlead Social Research, über das Rebranding gesprochen.
Es ist vollbracht: Das Markt- und Sozialforschungsinstitut Link ist ab heute YouGov Schweiz. Die Namensänderung geht einher mit einer nahtlosen Fortsetzung der bestehenden Dienstleistungen der ehemaligen Link, während gleichzeitig neue Möglichkeiten durch die globale Präsenz von YouGov erschlossen werden. Seit Dezember ist Link bereits Teil der YouGov-Familie, jetzt ermöglicht die Umfirmierung Schweizer Unternehmen und Marken den Zugang zu noch mehr Produkten und Dienstleistungen aus dem YouGov-Portfolio sowie zu fundierter internationaler Marktforschungsexpertise. Zudem wird es für Kunden einfacher denn je zuvor, mittels einer einzigen Quelle zuverlässige Forschungsdaten aus Zielmärkten in der ganzen Welt zu nutzen. YouGov verfügt über ein umfangreiches Team von mehr als 3’000 Mitarbeitern weltweit mit einem branchenführenden Panel von 26 Millionen registrierten Mitgliedern in 55 Ländern.
«Der Übergang von Link zu YouGov Schweiz stellt nicht nur eine Namensänderung dar, sondern auch einen Schritt in Richtung des Wertes, den wir für Schweizer Unternehmen durch präzise und aufschlussreiche Daten schaffen können. YouGov Schweiz kombiniert lokale Forschungsexzellenz mit globaler Reichweite, Einblicken und Daten, um unseren Kunden in der Schweiz und auf der ganzen Welt ein einzigartiges Angebot zu bieten», sagt Steve Hatch, CEO YouGov.
Was die Umfirmierung für die Mitarbeitenden, das lokale Geschäft und die Kundinnen und Kunden heisst, hat Werbewoche.ch mit vier Link-Experten im eklusiven Interview besprochen.
Werbewoche.ch: Nach zwei Jahren als Teil der YouGov-Gruppe wird aus der Link nun YouGov Schweiz. Wie fühlt sich das an?
Julien Chevignon: Es ist sehr aufregend, dass die Link nun offiziell YouGov Schweiz wird. Während intern die Integration schon länger abgeschlossen wurde, setzen wir hiermit auch nach aussen hin ein starkes Zeichen, dass die Schweizer Unternehmung vollständig Teil der Gruppe ist. Dieser Schritt markiert zudem auch visuell, dass wir auf dem Schweizer Markt neben gewohnter regionaler Expertise, umfassendem Service und höchster Qualität unseren Kunden internationales Spitzen-Know-how und sämtliche Leistungen der YouGov-Gruppe aus einer Hand bieten. Durch die Vernetzung der Teams entstehen Synergien, von denen Kunden in und ausserhalb der Schweiz schon jetzt profitieren. So ergänzten sich beispielsweise die hohe Sektorexpertise bei uns in der Schweiz sowie die Vorreiterrolle im Bereich Analytics oder unser öffentliches und qualitatives Angebot sehr gut mit den weiteren YouGov-Services und unseren syndizierten Produkten wie BrandIndex und Profiles. Hinzu kommt die in der Gruppe vorhandene Erfahrung im Management grosser internationaler Kunden, von der wir hier vor Ort profitieren.
Philipp Fessler: Als Linkianer, der auf eine 14-jährige Unternehmenszugehörigkeit zurückblickt, mischt sich die Freude mit Wehmut. Eine Marke gehen zu lassen, ist keine Entscheidung, die leichtfertig getroffen wird. Link steht auf dem Schweizer Markt für höchste marktforscherische Qualität und Innovationskraft. Nun ändert sich der Name, der Kern aber bleibt derselbe: Es sind immer noch dieselben Mitarbeiter hier vor Ort, die mit viel Herzblut und vollem Engagement Spitzenleistungen für unsere Kunden liefern und dazu beitragen, dass wir die Nummer Eins in der Schweizer Marktforschung sind. Wir freuen uns nun, die Werte der Link in die YouGov-Gruppe einzubringen.
Marianne Altgeld: YouGov und Link teilen gemeinsame Werte und YouGov wird von Kunden weltweit für die Qualität der gelieferten Daten, die Expertise, Methodenkompetenz und Zuverlässigkeit geschätzt. Diese Aspekte erleichtern die Identifikation mit der Marke im Team. Nach 2 Jahren Integration ist dieser Schritt nun wichtig, damit auch die Link ganz in der Gruppe ankommt und wir als eine Einheit am Markt auftreten.
Dr. Sabrina Pfister: Wir alle bei Link hatten eine grosse emotionale Bindung zur Marke, die uns lange begleitet hat. Nun sind wir Teil einer noch grösseren Familie, und das eröffnet neue Möglichkeiten.
Wie sieht die Geschäftsstrategie von YouGov in der Schweiz aus und wie wirkt sich diese auf das lokale Geschäft aus?
Julien Chevignon: Das lokale Geschäft und Schweizer Team bleiben bestehen, eingespielte Prozesse werden beibehalten. Gleichzeitig gewinnt der Schweizer Standort unter dem Dach von YouGov viel hinzu: Die Arbeit mit grossen internationalen Kunden, mehr Reichweite dank der Yougov-eigenen Panels mit 26 Millionen Panelisten in Grossbritannien, Amerika, Europa, dem Nahen Osten, Indien und dem asiatisch-pazifischen Raum sowie den Zugriff auf YouGov-Produkte und -Lösungen, um unser lokales Angebot zu erweitern.
Marianne Altgeld: Wir bieten wie gewohnt als Full-Service-Institut massgeschneiderte Markt- und Meinungsforschung für Privatunternehmen und öffentliche Auftraggeber an. Dabei setzen wir die jeweils relevantesten Erhebungsmethoden ein, sowohl für die quantitative als auch für die qualitative Forschung. Ausserdem bieten wir unseren Kunden mit unseren Datenprodukten wie dem Swiss Brand Observer oder dem globalen Pendant von YouGov, dem BrandIndex, weiterhin eine «Always On» Lösung zum Messen der Markenperformance unter Verbrauchern.
Philipp Fessler: Diese globale Vernetzung erlaubt es uns, auch für die grossen internationalen Firmen mit Headquarter in der Schweiz ein attraktives Angebot zu schnüren.
Mit dem Rebranding ist das Schweizer Unternehmen nun auch visuell Teil der internationalen Organisation. Welche Auswirkungen hat das auf die Kunden?
Dr. Sabrina Pfister: Die direkten Auswirkungen für unsere Kunden sind minimal. Die Qualität unserer Projekte bleibt weiterhin auf höchstem Niveau, und wir sind nach wie vor für sie da. Was sich ändert, ist unsere Website, die neu im YouGov-Design daherkommt.
Julien Chevignon: Wir haben begonnen, unsere bestehenden und potenziellen Kunden über den Markenwechsel zu informieren, und bisher scheint es so, als würden sich alle freuen, dies zu hören. Fairerweise muss man sagen, dass unsere Kunden in der Schweiz den Slogan «Link, a YouGov company» schon seit einiger Zeit kennen, da die Übernahme vor zwei Jahren stattgefunden hat und es daher keine grosse Überraschung für sie ist.
Philipp Fessler: Die Ansprechpartner bleiben dieselben, und auch an der Panelqualität wird sich nichts ändern. Damit können unsere Kunden auch von YouGov Schweiz höchste Qualität in Beratung und Projektarbeit erwarten. Zusätzlich haben sie nun aber auch noch einfachen Zugriff auf die vielfältigen Vorteile der YouGov-Welt.
Was sind die Pläne für das Schweizer Panel?
Marianne Altgeld: Für das Schweizer Panel gibt es ein klares Wachstumsziel, jedoch ohne dabei unseren gewohnten Qualitätsstandard zu beeinträchtigen. So werden unsere Panelistinnen und Panelisten beispielsweise weiterhin aktiv rekrutiert und verifiziert.
Philipp Fessler: Durch die aktive Rekrutierung wird unser Panel auch weiterhin repräsentativ sein – und frei von Bots, die für weniger strikt rekrutierte Panels ja mittlerweile zu einem grossen Problem werden.
Julien Chevignon: Unser Schweizer Panel ist sehr stark und für seine hervorragende Qualität bekannt. Deshalb wollen wir auf jeden Fall die gleiche Positionierung beibehalten und weiterhin neue Panelistinnen und Panelisten rekrutieren, während wir unsere aktuelle Basis mit den gleichen sehr hohen Standards pflegen. Es liegt auch in der DNA von YouGov, sich auf die Panelqualität zu konzentrieren, da dies schon immer einer unserer USPs war: Die meisten unserer Kunden arbeiten mit uns zusammen, weil sie bestätigen können, dass unser Panel in Bezug auf die Qualität unübertroffen ist.
Julien Chevignon fungiert als Geschäftsführer ad Interim. Wie gestalten sich die Pläne für die Zukunft?
Julien Chevignon: In der Tat bin ich als Managing Director in einer Interimsrolle tätig. Perspektivisch wollen wir auf jeden Fall einen lokalen Geschäftsführer finden, der oder die über ein starkes Netzwerk verfügt, aber auch in der Lage ist, jeden Tag vor Ort zu sein und sich optimal um das Team zu kümmern. Bis wir eine geeignete Kandidatin oder einen Kandidaten gefunden haben, bringe ich meine langjährige Erfahrung beim Aufbau und der Entwicklung von Standorten für YouGov beispielsweis ein Frankreich und Italien sowie der Integration akquirierter Unternehmen im Asiatisch-Pazifischen-Raum ein. Dabei bin ich in meiner Funktion durch die Vernetzung in die Gruppe auch eine Art Brückenbauer, der die richtigen Personen schnell an einen Tisch bringen und die Vernetzung der Kolleginnen und Kollegen über die Schweiz hinaus voranbringen kann.
Anfang des Jahres hat YouGov die Consumer Panel Services GfK übernommen. Was bedeutet das für den Schweizer Markt?
Julien Chevignon: Wir begrüssen zwei neue Kollegen von CPS GfK im Schweizer Team und insgesamt mehr als 1’000 in Europa. Jetzt, wo die Übernahme offiziell ist, hat die Arbeit an den offensichtlichen Synergien begonnen: eine stärkere geografische Abdeckung, da wir viele neue Länder hinzufügen, in denen YouGov bisher kein lokales Team vor Ort hatte, aber natürlich auch ein neues kombiniertes Angebot für unsere Kunden. Zusammenfassend kann man sagen, dass CPS GfK anhand umfassender Daten zum Kaufverhalten der Haushalte das «Was?», «Wann?», und «Wieviel?» beantwortet, während YouGov mit hochaktuellen Verbraucherdaten zu Einstellungen, Meinungen, Medien- und Markenkonsum Antworten auf das «Wer?» und «Warum?» liefert. In der Schweiz, wie auch in vielen anderen Ländern, wird dies unser Angebot wesentlich ganzheitlicher machen und erweitert unsere Branchenexpertise. Die CPS GfK arbeitet im Wesentlichen auch mit sehr grossen internationalen Kunden zusammen, was perfekt mit unserer Wachstumsstrategie in der Schweiz übereinstimmt.
Philipp Fessler: Für den Schweizer Markt bedeutet dies in erster Linie, dass wir unseren Kunden auch die akquirierten Services und insbesondere Expertise zur Verfügung stellen können. Unsere Kunden profitieren also davon, noch mehr aus einer Hand zu erhalten. Gleichzeitig werden wir durch den Austausch mit den Kollegen des Consumer Panels unser Wissen erweitern können, was wiederum Mehrwert für unsere Kundschaft bietet.
Marianne Altgeld: Insbesondere für unsere Kunden im Retail- und FMCG-Bereich bedeutet diese Übernahme ein breiteres Angebotsportfolio. Wir können erweiterte Perspektiven und Ansätze für die Beantwortung der Forschungsfragen einsetzen und so noch tiefere und validere Insights liefern.
Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf markt-kom.com - https://www.werbewoche.ch/de/marketing/marktforschung/2024-03-05/aus-link-wird-yougov-schweiz-der-kern-bleibt-derselbe/