MetaDesign und Lucerne Festival vereinen 20 Jahre Sinfonie von Marke und Musik
Am Wochenende ist das Lucerne Festival, das jedes Jahr die Weltstars der Klassik nach Luzern bringt, zu Ende gegangen. Mit «Paradies» hat das Lucerne Festival in einer Zeit von Klimawandel und Krieg thematisch einmal mehr bewusst einen Kontrapunkt gesetzt, MetaDesign wiederum hat das Thema visuell umgesetzt.
Besonderen Anteil am Erfolg des diesjährigen Sommer-Festivals hat das Lucerne Festival Orchestra, das mit Sinfonie- und Kammermusik-Konzerten das Festival wesentlich prägte – und dieses Jahr das 20-Jahre-Jubiläum feiert. Der langfristige Erfolg des Lucerne Festivalsei Ausdruck einer exzellenten und innovativen künstlerischen Leitung sowie sorgfältig ausgewählter internationaler Künstler:innen und Musiker:innen höchster Qualität. Gleichzeitig ist es ein Beispiel für konsequente Markenführung – mit den richtigen, auch mutigen Entscheidungen im richtigen Moment.
MetaDesign begleitet das Festival bereits seit 2001 in allen Fragen der Markenführung – von der Umbenennung zu Lucerne Festival über das Rebranding in der Pandemie bis hin zur Kreation laufender Kommunikationsmassnahmen.
Michael Haefliger, Intendant des Lucerne Festival, und André Stauffer, Creative Director bei MetaDesign, haben Fragen zum Festival beantwortet.
Michael Haefliger, was gab 2001 den Ausschlag für die Umbenennung von Internationale Musikfestwochen Luzern in Lucerne Festival?
Michael Haefliger: Mit der Eröffnung des KKL Luzern von Architekt Jean Nouvel 1998 war ein kultureller Rahmen in einer neuen Dimension Realität geworden. Darin haben wir die Chance erkannt, die Internationalen Musikfestwochen neu zu profilieren, ihm die verdiente Resonanz zu geben und langfristig eine globale Marke aufzubauen. Die Umbenennung in Lucerne Festival war der Startpunkt. Dieser Schritt hat von allen Beteiligten viel Mut erfordert – wie so oft in den letzten 20 Jahren. Heute wissen wir ohne Zweifel, dass das der richtige Schritt war – und der Auftakt zu etwas Grossem.
Was hat Sie dazu bewegt, für die Kulturinstitution Lucerne Festival von Anfang an so stark auf die Marke zu setzen?
Wir hatten von Anfang an die Ambition, international eines der führenden klassischen Musikfestivals zu werden. Darum hatten wir uns entschieden, die ganze kommunikative Kraft in die Marke zu investieren und diese international zu etablieren – eine langfristige Strategie. Die Alternative wäre die verstärkte Kommunikation einzelner Angebote gewesen, das war für uns zum damaligen Zeitpunkt aber keine Option. Heute erreichen wir Besucher:innen und Musiker:innen aus der ganzen Welt und können uns ohne falschen Übermut eines der renommiertesten internationalen klassischen Musikfestivals nennen.
Die Marke Lucerne Festival setzt von Beginn weg auch visuell besondere Akzente. Was ist der Anspruch? Welche Rolle spielen Keyvisuals, Farbigkeit, das Spiel mit Gegensätzen?
André Stauffer: Eine sehr grosse Rolle. Das Auffälligste ist die Farbigkeit der Marke. Sie spiegelt die Lebendigkeit und Aktualität von klassischer Musik. Sie vermittelt Festival-Charakter, Freude an Musik, Jugendlichkeit und Frische. Diese Farben, aber auch Sujets, lassen wir bewusst aufeinanderprallen. So bringen wir Gegensätze zusammen, die am Lucerne Festival real stattfinden: Menschen aus Metropolen zu Besuch in der Zentralschweiz, Orchester aus aller Welt inmitten der malerischen Kulisse aus Bergen und Vierwaldstättersee. Eine Visualität, die anregt, provoziert und inspiriert.