Was bedeutet eigentlich… «PA»?
Wer heute als Führungsperson keinen PA hat, wird unter Gleichgestellten oft schräg angeäugt. Denn wer etwas auf sich hält, braucht einen Personal Assistant und kommuniziert damit implizit: «Das alles, was ich zu erledigen habe, kann eine Person gar nicht alleine bewältigen, da braucht es eine Assistenz, die nach vorne alles vorbereitet und nach hinten alles […]
Wer heute als Führungsperson keinen PA hat, wird unter Gleichgestellten oft schräg angeäugt. Denn wer etwas auf sich hält, braucht einen Personal Assistant und kommuniziert damit implizit: «Das alles, was ich zu erledigen habe, kann eine Person gar nicht alleine bewältigen, da braucht es eine Assistenz, die nach vorne alles vorbereitet und nach hinten alles wegräumt.» Aber wieso reden plötzlich alle von ihren PAs? Das klingt wohl einfach besser als Direktionssekretärin. Wer sich Chief «Wasweissichwas» nennt und nicht Direktor oder Abteilungsleiter, für den ist dieser sprachliche Unterschied scheinbar wichtig, denn damit soll Aufgeschlossenheit und Modernität demonstriert werden. Aber wenn dann auch noch zeitgeistige Kreative und Marketer im Middlemanagement nach PAs schreien, dann ist definitiv etwas faul.
* Benno Maggi ist Mitgründer und CEO von Partner & Partner. Er lauscht seit über 30 Jahren in der Branche und entdeckt dabei für uns Worte und Begriffe, die entweder zum Smalltalken, Wichtigtun, Aufregen, Scrabble spielen oder einfach so verwendet werden können.
Teilen ist besser als delegieren
Ja, die Gender-Schreibe wird hier grad arg strapaziert, aber schauen wir doch den Glass-Ceiling-Index für Chancengleichheit weiblicher Arbeitskräfte einmal an – publiziert vom Economist basierend auf Quellen wie dem European Institut for Gender Equality, CSCI ESG Research, OECD, GMAC und nationalen Zahlen. Dann wird vielleicht klar, warum. Da liegt der Durchschnitt der Chancengleichheit weltweit in einer Skala von 0 bis 100 erst bei knapp 60 und hat noch Luft nach oben, um die 100 zu erreichen – was für weibliche Arbeitskräfte wohlbemerkt erst Chancengleichheit und nicht etwa -mehrheit bedeuten würde. Die Schweiz aber hat im Vergleich zu den 30 betrachteten Ländern nur noch die Türkei, Japan und Südkorea hinter sich, da hat es wenig Luft nach unten. Fakt ist also, dass auf C-Level in den Schweizer Unternehmen leider immer noch die Mehrheit der Cs männlich und die Mehrheit der PAs weiblich ist. Es gibt eigentlich nur drei Wege, dem entgegenzuwirken: Der erste ist, den Frauen Arbeitsbedingungen und -strukturen zu bieten, die eine Karriere ermöglichen, damit sie die Glasdecke in den Unternehmen durchbrechen können. Der zweite ist, die Arbeit besser auf verschiedene gleichgestellte Personen zu verteilen und das, was übrigbleibt, doch einfach selbst zu machen. Das geht nämlich besser, als Mann meint. Der dritte wäre, die andere weitverbreitete Bedeutung des Akronyms anzuwenden, jene des technischen Geräts PA (Public-Address-System) nämlich, das Mikrofon und Lautsprecher integriert hat für Durchsagen an einem öffentlichen Ort, und den Herren laut zu verkünden: «DIY!»* Benno Maggi ist Mitgründer und CEO von Partner & Partner. Er lauscht seit über 30 Jahren in der Branche und entdeckt dabei für uns Worte und Begriffe, die entweder zum Smalltalken, Wichtigtun, Aufregen, Scrabble spielen oder einfach so verwendet werden können.