Wikipedia-PR: Mit welcher Strategie fahren Unternehmen am besten?
Viele Unternehmen haben den besonderen Stellenwert der Wikipedia als Informationsquelle erkannt. Doch wer sich entschliesst, den Eintrag zum eigenen Unternehmen zu verbessern oder den Artikel überhaupt erst neu anzulegen, erlebt nicht selten „unschöne Überraschungen“. Um dies zu vermeiden, kommt es nach Ansicht der Wikipedia-Experten von Aufgesang und Sucomo darauf an, strategisch richtig vorzugehen.
„Die Wikipedia hält etliche Fallstricke bereit – daher ist es unbedingt erforderlich, sich mit dem enzyklopädischen Charakter vertraut zu machen“, erklärt Markus Franz von der PR-Agentur Sucomo. „Allein für die deutschsprachige Version gelten etwa hundertfünfzig Richtlinien, die sich teilweise widersprechen. Eine gründliche Einarbeitung entscheidet über Wohl und Wehe bei der Veröffentlichung neuer Inhalte – denn nur so lässt sich Fehlern vorbeugen, die bei der Community zu dauerhafter Skepsis führen.“
Noch wichtiger als die offiziellen Regeln sind die inoffiziellen Gepflogenheiten, die sich nur schrittweise erlernen lassen. „Wie erleben es leider immer wieder, dass Unternehmen die Chance auf einen Eintrag gefährden, weil sie mit Selbstdarstellungen oder unsauber ausgearbeiteten Artikeln vorpreschen“, erläutert Peter Montag, Wikipedia-Experte von Aufgesang. „Sie provozieren damit die sofortige Löschung – schlimmstenfalls behält ein wenig wohlmeinender Administrator den Artikel im Blick. Dann haben es selbst professionelle Dienstleister schwer, helfend einzugreifen.“
„Salamitaktik“ ist erfolgreich
Nachdem die Wikipedia-Relevanz zweifelsfrei geklärt ist (gegebenenfalls über den Relevanzcheck), gehen Unternehmen am besten so vor, dass sie einen wenige Sätze umfassenden Mini-Beitrag erstellen – auch Stub genannt. Der Grund ist einfach: Die kritische Community ist geneigt, in längeren Texten unerlaubte PR zu vermuten – daher ist die Erfolgschance auf Bestand bei einem Mini-Eintrag wesentlich höher. Erst wenn der rudimentäre Artikel die Hürde genommen hat, sollten sich Unternehmen an die weitere schrittweise Ausgestaltung machen.
Mit etwas Glück weckt der Stub das Interesse anderer Nutzer – so dass der neue Artikel auch ohne nennenswertes eigenes Zutun kontinuierlich ausgebaut wird. Darüber hinaus können Unternehmen viel dafür tun, Vertrauen aufzubauen, indem sie nicht nur am eigenen Artikel mitschreiben, sondern sich auch bei Artikeln einbringen, die ihr Fachgebiet betreffen. Auch Bilder und Videos unter einer Wikipedia-kompatiblen Lizenz können dabei helfen.
Rat und Unterstützung zu allen Fragen rund um die Wikipedia bietet ein kostenloser Leitfaden: https://www.aufgesang.de/wikipedia-leitfaden