Voll im Takt dank SAP

Die auf Präzision in Zeit und Technik spezialisierte Moser-Baer AG benötigte ein neues ERP-System, um die Prozesse und Datenqualität zu optimieren. Wie das Projekt ablief und welchen Nutzen es brachte, zeigt die folgende Case Study.

Die Moser-Baer AG ist mit ihren Zeitsystemen nicht nur in der Schweiz vertreten, sondern auch in Deutschland, Japan, Kanada, Russland, Saudi-Arabien, Singapur und vielen weiteren Ländern. (Bild: zVg)

Sie ist Teil der nationalen Identität, ihren roten Sekundenzeiger kennt jedes Kind, und aus Schweizer Bahnhöfen ist sie nicht mehr wegzudenken: die Bahnhofsuhr. Solche und weitere Uhrenanlagen produziert die Eigenmarke Mobatime der Moser-Baer AG im Sumiswald. Ihre Produkte vertreibt sie in über 150 Ländern auf der ganzen Welt. Da die Moser-Baer AG auf der Suche nach einer nachhaltigen ERP-Lösung war, startete sie ein Evaluationsprojekt mit verschiedenen Schweizer ERP-Anbietern.

Aus diesem Wettbewerb ging die GIA Informatik AG als Siegerin hervor. «GIA versteht als eine von wenigen SAP-Providern auch Produktionsunternehmen», begründet Reto Reist, CEO der Moser-Baer AG, den Entscheid. «Sie überzeugte sowohl bei der Präsentation als auch bei den Referenzen. Ausserdem spricht sie die Sprache der KMU.»

Moderne ERP-Lösung von SAP

Max Götschmann, verantwortlicher Projektleiter auf Seiten von GIA: «Um alle Bedürfnisse abzudecken, verfügen wir für die herstellende Industrie über ein ERP-System-Template, das sämtliche Unternehmensprozesse und -prozessgruppen beinhaltet.» Die Moser-Baer AG und GIA bereiteten in der Folge die ERP-Einführung der folgenden Prozessgruppen vor: Controlling, Finanzen, Materialwirtschaft, Personalwesen, Produktion, Produktionsplanung und -steuerung, Vertrieb und Auftragsabwicklung. Anschliessend lasen die Projektpartner die bestehenden Daten ins für die Moser-Baer AG konfigurierte System ein.

Reto Reist, CEO Moser-Baer AG: «Ein gut funktionierendes ERP-System gibt dem Geschäftsführer die Möglichkeit, in schwierigen Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen.» (Bild: zVg)

Mobile Verpackungsabläufe

Ein erster Teil des Projekts, das den Kick-off im März 2013 hatte, bestand darin, die bisherige Nummerierungslogik umzustellen. Max Götschmann: «Wir wollten die Nummern nicht mehr extern, sondern neu systemintern vergeben. Dies war ein grosser Schritt, da sämtliche Ersatzteilkataloge noch mit alten Nummern versehen waren.»

Ein weiteres Augenmerk galt den Prozessen in der Spedition. «Die Verpackungsabläufe – von der Definition der Kiste über das Anlegen im System und den Einsatz von Handling Units bis zum Reinpacken von Material – verlaufen nun mobil. Das Kommissionierungssystem wird durch ein Cockpit ermöglicht», erklärt Max Götschmann. Besonders bei der Moser-Baer AG sind auch die Etikettierprozesse: Hierzu werden Daten aus dem ERP-System geholt und die Inhalte auf Etiketten, die je nach Kunde variieren, auf verschiedene Layouts platziert.

Tipps für andere Unternehmen

Reto Reist gibt anderen Firmen, die sich ebenfalls für ein ERP-System interessieren, folgende Ratschläge:

  • Für den Erfolg des Vorhabens ist ein starker, fachkundiger Projektleiter zentral. Er sollte einerseits viel von SAP verstehen, andererseits Kenntnisse des Betriebes haben.
  • Bevor sie das Verfahren beginnt, muss sich die interessierte Firma entscheiden, ob sie einen internen Projektleiter stellt. Falls sie sich dagegen entscheidet, muss sie für die Unternehmensseite einen externen Profi engagieren.
  • Betriebe sollten auf eine korrekte und saubere Aufbereitung der Stammdaten achten. Es dürfen keine Fehler passieren, falls diese vom herkömmlichen ins neue System übertragen werden.
  • Im Integrationsteam ist gutes Prozessdenken wichtig. Die involvierten Personen müssen den gesamten Wertschöpfungsprozess im Unternehmen widerspiegeln.

Freude an der Transparenz im Betrieb

Resümierend meint Reto Reist, dass die Zusammenarbeit über die ganze Projektdauer hinweg – vom Kick-off bis zur Projektabnahme im März 2015 – tadellos funktioniert habe: «Dank diesem Projekt können wir den Aufwand für die ganze Administration minimieren. Wir haben heute einen volltransparenten Betrieb.» Max Götschmann ergänzt: «Dank einem integrierten, zentralen Datenhaltungssystem verfügt die Moser-Baer AG über eine ‹Single Source of Truth›, in der alles Relevante an einem Ort platziert ist.»

Der Hauptsitz der Moser-Baer AG befindet sich in Sumiswald im Emmental. (Bild: zVg)

Was steht in der Zukunft an?

«Im Moment leiten wir Prozesse für transparente Preislisten ein, die wir anschliessend veräussern können», sagt Reto Reist. Die nächste Ausbaustufe betrifft die Schaffung von Interfaces zu den Schwestergesellschaften: Damit kann das Unternehmen die Zusammenarbeit und den Datenaustausch vereinfachen sowie das System tiefer integrieren.

Autor:

Silvan Wyser ist Marketingchef der GIA Informatik AG in Oftringen. GIA bietet Informatik-Dienstleistungen mit Kernkompetenzen im Erarbeiten und Betreiben von Lösungen aus einer Hand in den Bereichen SAP, IT-Services mit eigener Cloud-Infrastruktur und Produktentwicklung. Kontakt: T +41 62 789 74 17 / silvan.wyser@gia.ch / www.gia.ch

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