Schweizer Softwareunternehmen gewinnt Grossauftrag für Patientenportal in Deutschland

Das Softwareunternehmen the i-engineers und die Klinik IT eG rüsten gemeinsam rund 40 deutsche Krankenhäuser mit einem interoperablen Patientenportal aus – für eine effizientere Patientenversorgung. Dabei kommt eine zukunftsfähige Lösung zum Einsatz, die auch in der Schweiz erprobt ist.

Dr. Uwe Gretscher und Michael Krappmann, beide Vorstände der Klinik IT eG (KIG), und Peter Summermatter, Gründer und Verwaltungsratspräsident von the i-engineers, bei der Vertragsunterzeichnung des Projekts in München (Foto: Daniel Schvarcz)

Das Softwareunternehmen the i-engineers aus Zürich hat von der Klinik IT eG (KIG) im Rahmen einer Ausschreibung den Zuschlag für das Projekt «Mein-Krankenhaus.Digital» (MK.D) erhalten. Seit 2002 entwickelt das unabhängige Softwareunternehmen innovative Lösungen für das Gesundheitswesen. Das Kernprodukt, die health-engine®, ist eine bewährte und vielseitige Interoperabilitätsplattform zur Digitalisierung von Prozessen in Krankenhäusern, Kliniken und weiteren Gesundheitsorganisationen.

Ziel des nun gewonnenen Projekts ist es, die Patientenversorgung in Deutschland durch den Aufbau eines Patientenportals mit einer gemeinsamen Datenbasis auf einer interoperablen, zentral betriebenen Plattform zu verbessern. Das Patientenportal wird digitale Prozesse für Aufnahme, Behandlung, Entlassung und Überleitung von Patientinnen und Patienten unterstützen, sofern diese damit einverstanden sind.

Auch in der Schweiz schon genutzte Lösung

Am Projekt beteiligt sind über die KIG deutschlandweit 20 Krankenhausträger mit insgesamt rund 40 Krankenhäusern und Kliniken und einer Kapazität von 8.500 Betten. Die Anzahl der teilnehmenden Einrichtungen entspricht einer Grössenordnung von gut 15 Prozent aller Spitäler in der Schweiz. Sie alle sollen bis Ende des Jahres in einem standardisierten Vorgehen effizient und ohne zusätzliche Hardware ans System angeschlossen werden. In der Schweiz nutzen bereits Spitäler wie das Universitätsspital Basel oder das Kantonsspital Baselland das Patientenportal von the i-engineers.

Spürbare Erleichterungen für Patientinnen und Patienten sowie Kliniken

Für Patientinnen und Patienten bringt das neue Patientenportal eine spürbare Erleichterung: Sie können Termine online buchen, Überweisungsformulare und Fragebögen digital ausfüllen und Befunde an die beteiligten Gesundheitseinrichtungen freigeben. Das verkürzt Wartezeiten, vermeidet Doppeluntersuchungen und verbessert die medizinische Versorgung. Auch für die Klinikeinrichtungen ergeben sich Vorteile: Sie profitieren von einer Entlastung und Beschleunigung der administrativen Prozesse, indem manuelle Arbeitsschritte reduziert bzw. automatisiert werden können. Ebenso lässt sich der Kommunikationsaufwand verkleinern, indem sich Informationen schneller und effizienter teilen lassen. Dies sorgt für einen reibungsloseren Ablauf im Klinikalltag und eine höhere Behandlungsqualität.

Austausch von Gesundheitsdaten über fast 150 Kliniken hinweg

Die Interoperabilität des MK.D-Patientenportals ermöglicht nicht nur eine technische Anbindung von IT-Systemen und Diensten eines angeschlossenen Krankenhauses über standardisierte Integrationskomponenten (Gateways), sondern auch eine Vernetzung mit weiteren Verbundprojekten. So kann und soll das MK.D-Portal beispielsweise mit dem interoperablen Patientenportal «Mein Krankenhaus Bayern» (MK.B) verlinkt werden, das derzeit in 110 bayerischen Krankenhäusern umgesetzt wird – ebenfalls koordiniert durch die KIG. Nach Abschluss beider Projekte werden Patientinnen und Patienten von einem deutlich einfacheren Austausch von Gesundheitsdaten über deutschlandweit fast 150 Einrichtungen hinweg profitieren können, wie es dazu heisst.

Quelle und weitere Informationen: the i-engineers

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