Ist Ihr Unternehmen zu familiär?

In der Unternehmenswelt wird häufig die Vorstellung verbreitet, dass ein Unternehmen wie eine Familie funktionieren sollte. Dieses Bild klingt zunächst attraktiv: Harmonie, Unterstützung und Geborgenheit stehen im Vordergrund. Doch in der Praxis kann diese Metapher erhebliche Nachteile mit sich bringen, vor allem, wenn Leistung und Zielorientierung vernachlässigt werden.

Familienidylle auch im Unternehmen? Empathie und Zusammenhalt sind wichtig, aber nicht zwingend gleichbedeutend mit familiär. (Bild: Pixabay.com)

Familien sind von Zusammenhalt und Beständigkeit geprägt. Diese Werte sind im persönlichen Leben von grosser Bedeutung, können jedoch im geschäftlichen Kontext hinderlich sein.

Warum die Familienmetapher problematisch ist

In Familien hat das Bewahren des Status quo oft Vorrang vor Veränderungen, während Unternehmen auf Flexibilität und Innovation angewiesen sind. In einer dynamischen Wirtschaft müssen Unternehmen ständig Anpassungen vornehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Eine Familie ist auf Stabilität ausgerichtet, in einem Unternehmen jedoch geht es um klare Zielorientierung und messbare Erfolge. Unternehmen sollten daher eher als Leistungsgemeinschaft betrachtet werden, in der Exzellenz und Zielstrebigkeit im Vordergrund stehen. Eine solche Gemeinschaft ermöglicht es, grosse Ziele zu erreichen, indem die Menschen bereit sind, sich den Herausforderungen zu stellen.

Die Merkmale einer Leistungsgemeinschaft

  1. Klare Zielorientierung: Der Fokus liegt auf messbaren Zielen, die den Erfolg des Unternehmens bestimmen. Jeder im Team sollte die Ziele kennen und verstehen, warum sie wichtig sind. Ohne klare Ausrichtung verliert ein Unternehmen schnell an Dynamik.
  2. Flexibilität: Strukturen sollten sich an den Zielen orientieren, nicht an persönlichen Vorlieben. Eine flexible Organisation passt sich schnell an Veränderungen an und nutzt Chancen. In einer Leistungsgemeinschaft ist jeder bereit, sich den Anforderungen anzupassen.
  3. Einhaltung von Standards: Klare Standards und Erwartungen fördern eine Kultur der Exzellenz. Während in Familien oft Nachsicht geübt wird, muss in einem Unternehmen jeder wissen, was akzeptabel ist und was nicht. Das Einhalten von Standards sichert den langfristigen Erfolg.
  4. Anpassungsfähigkeit: Rollen und Verantwortlichkeiten müssen sich kontinuierlich den Anforderungen des Marktes anpassen. Ein erfolgreiches Unternehmen muss sich weiterentwickeln, während starre Strukturen zu Stagnation führen.
  5. Fokussierung auf Ergebnisse: Während Familien nach innen gerichtet sind, müssen Unternehmen nach außen wirken. Der Erfolg wird daran gemessen, welchen Mehrwert das Unternehmen für Kunden und den Markt schafft. Die Leistungsgemeinschaft richtet den Blick nach außen, um echte Resultate zu erzielen.

Fazit

Ein Unternehmen ist keine Familie, und es sollte auch nicht wie eine funktionieren. Als Führungskraft liegt es in Ihrer Verantwortung, ein Umfeld zu schaffen, in dem Exzellenz gefördert wird. Empathie und Zusammenarbeit sind wichtig, doch sie müssen immer den gemeinsamen Zielen dienen.

 

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

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