KMU Swiss Symposium: KI als Potenzial oder nur ein Hilfsmittel?

Das KMU Swiss Symposium 2024 fand am 21. März in Baden statt. An der 20. Durchführung dieses bedeutenden Symposiums für kleine und mittlere Unternehmen standen verschiedene Referent:innen so wie ein Überraschungsgast auf der Bühne. Unter der Moderation von Dr. Hugo Bigi und dem CEO von KMU Swiss, Armin Baumann, bot das Symposium einen spannenden Einblick in die aktuellen Herausforderungen und Innovationen, denen sich KMU in Sachen KI stellen müssen.

Angeregte Diskussion auf dem KMU Swiss Symposium vom 21. März 2024: Matthias Mölleney, Dalith Steiger, Sabrina Schenardi und Moderator Hugo Bigi (v.l.n.r.). (Bild: Thomas Berner)

Das zentrale Thema des Symposiums lautete: «KI / Digital führt zu besserer Welt – oder ist nur ein GameChanger!?» Ein Grusswort von Markus Schneider (Stadt Baden) eröffnete die Veranstaltung.

«Digital aber mit Herzblut»

Im ersten Referateblock des Symposiums vermittelten zwei Führungspersönlichkeiten Einblicke, welche Möglichkeiten, aber auch Risiken, die Technologisierung in sich trägt: Mark Ziegler, CEO der Auto AG Group, teilte eine lehrreiche Erfahrung über die Bewältigung eines Ransomware-Angriffs. Trotz des Vorfalls betonte er die Wichtigkeit der Sensibilisierung der Mitarbeiter und eines robusten Backup-Systems für Unternehmen. Luzius Rickenbacher, EVP Aviation Interiors bei Lantal, beeindruckte das Publikum mit der Transformation des Unternehmens Lantal nach dem globalen Shutdown von 2020. Durch Investitionen in Nachhaltigkeit und massgeschneiderte Lösungen für Teppiche zeigte der Referent, wie Tradition und Innovation erfolgreich vereint werden können wie z.B. bei der «Swiss Airlines» oder «Thai». In der Fortsetzung mit der Diskussionsrunde verdeutlichten Urs und Luzius Rickenbacher ihre positive Haltung gegenüber KI als unterstützendes Element, während sie gleichzeitig die Bedeutung des menschlichen Faktors im Geschäftsbereich betonten. Ihre Vision für die Zukunft: Sie haben in ihr Unternehmen investiert, aber sie wollen ihr Unternehmen auch nachhaltiger gestalten.  

Einen Stuhl für die KI freihalten

Der zweite Referateblock des KMU Swiss Symposiums 2024 brachte faszinierende Einblicke in die Welt der künstlichen Intelligenz und ihre Auswirkungen auf das Arbeitsumfeld. Dalith Steiger, Mitgründerin von Swiss Cognitive, startete mit einer inspirierenden Ansprache über die Chancen und Potenziale von KI im Arbeitsleben. Sie betonte die Notwendigkeit, die Technologie als Werkzeug zu nutzen, um Arbeitsprozesse zu verbessern und neue Möglichkeiten zu erschaffen. Matthias Mölleney, Inhaber der Beratungsfirma peopleXpert GmbH, sprach über den Einsatz von KI im Personalmanagement. Er beleuchtete sowohl nützliche Anwendungen wie etwa die Unterstützung bei der Personalplanung, aber auch potenziell kritische Einsatzgebiete, wie z.B. die Überwachung der Mitarbeiterkommunikation.

In der anschliessenden Diskussionsrunde mit Sabrina Schenardi von BLP Digital AG wurden verschiedene Perspektiven beleuchtet. Sabrina Schenardi betonte die Bedeutung, sich vor Personen zu fürchten, die KI effektiv nutzen können, anstatt Angst davor zu haben, dass KI Arbeitsplätze ersetzt. Dalith Steiger hob hervor, dass KI die Möglichkeit bietet, das Personal diverser zu gestalten, während Matthias Mölleney die Notwendigkeit betonte, aufzupassen, dass KI nicht fehlerhaft lernt und dies so auf die Mitarbeitende oder Arbeitgeber weiter gibt.  Insgesamt zeigten die Referent:innen in diesem Referatsblock die Vielseitigkeit und Potenziale von KI im Arbeitskontext auf und verdeutlichten die Bedeutung eines ausgewogenen Umgangs mit dieser Technologie für eine zukunftsfähige Arbeitswelt.

Für einmal nicht nur Moderator, sondern auch Referent – und zwar in Sachen „Deepfakes“: Hugo Bigi. (Bild: Thomas Berner)

Eine Reise in die Zukunft

Der angekündigte Überraschungsgast entpuppte sich schliesslich als Hugo Bigi, er nahm die 20. Durchführung des Symposiums zum Anlass, für einmal seine Rolle als Moderator zu schlüpfen und selbst als Referent aufzutreten. Als Medienprofi und Inhaber seiner eigenen Firma Media and More GmbH beleuchtete er mit kritischem Blick die Problematik von Deepfakes. Er erklärte, wie diese durch den Einsatz von KI und Technologie erstellt werden und präsentierte verschiedene Beispiele wie Face-Swap, Audio-Deepfakes und Puppet Master. Besonders interessant war seine Erwähnung der ETH Lausanne, die Software zur Erstellung und Erkennung von Deepfakes entwickelt – auch, um dies zu nutzen, wie Strategien dagegen geschaffen werden können. Er betonte auch die Existenz von KI-basierten Erkennungssoftware, die in diesem Bereich eingesetzt werden kann.

Zukunftsbotschafter und Technologie-Enthusiast: Jörg Eugster. (Bild: Thomas Berner)

Jörg Eugster, bekannt als Zukunftsbotschafter und Internet-Pionier, nahm das Publikum mit auf eine Reise in die Zukunft. Er teilte seine erste nachhaltige Erfahrung mit KI, die er vor 10 Jahren schon gemacht hat, und ermutigte dazu, Technologien wie ChatGPT nicht voreilig zu verurteilen, sondern sie aktiv auszuprobieren und zu verstehen.

Diese Präsentationen während des Symposiums in Baden boten einen faszinierenden Einblick in die Herausforderungen und Potenziale, die mit der fortschreitenden Entwicklung von KI und Technologie verbunden sind. Wie Dalith Steiger schön sagte: Es soll ein Zusammenspiel mit der Technologie sein, damit nicht nur der Mensch die Technologie versteht, sondern dass die Technologie auch den Menschen versucht zu verstehen.

Weiter Informationen: www.kmuswiss.ch

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