Kickstart: Startups setzen auf KI und Nachhaltigkeit

Aus über 1000 Bewerbungen wurden 41 Startups für das Kickstart-Innovationsprogramm 2023 ausgewählt. Ein Drittel der teilnehmenden Startups kommt aus der Schweiz. Auffallend: Lösungen, die sich mit der Kreislaufwirtschaft beschäftigen, sind auf 41% gestiegen.

Am diesjährigen Kickstart Innovationsprogramm nehmen 41 Startups teil. (Bild: Kickstart)

Für das 8. Kickstart Innovationsprogramm wurden nach einem Pitch-Marathon 41 Startups aus 13 Ländern, darunter Deutschland, Österreich, Singapur, USA, Grossbritannien, Schweden, Dänemark, Portugal, Israel, Spanien und Estland, ausgewählt. Die Jury aus mehr als 170 Experten identifizierten diese Start-up-Teilnehmer in nur sechs Wochen aus 1000 Bewerbungen aus mehr als 60 Ländern. Die 41 Finalisten werden nun bei dem 11-wöchigen Programm in der Schweiz mit Unternehmen, Organisationen, Städten, Stiftungen und Universitäten zusammenarbeiten, um Partnerschaften sowie Deep-Tech- und nachhaltige Innovationen voranzutreiben.

KI und Kreislaufwirtschaft liegen im Trend

„Ein Trend, der sich ganz klar abzeichnet, ist die Anwendung von KI und Kreislaufwirtschaft als Wettbewerbsvorteil“, erklärt Katka Letzing, CEO und Co-Gründerin von Kickstart, einer der grössten Open-Innovation-Plattformen in Europa. „Dazu zählt beispielsweise der digitale Kundenbetreuer des Schweizer Startups Aixa oder die Calvin Risk aus Kloten mit der ersten Plattform für KI-Governance, Risikomanagement und Compliance.“ Führende Organisationen und Unternehmen wie AXA, der Kanton Waadt, die Stadt Zürich, Coop, Swisscom, die Mobiliar, PostFinance, Sanitas, CSEM, MSD und weitere namhafte Unternehmen und Organisationen nehmen am Kickstart-Programm teil, um neue Trends und Entwicklungen mit Schwerpunkt auf technologischer Innovation und Kreislaufwirtschaft über die Partnerschaften mit Startups zu finden. „Die etablierten Unternehmen haben gegenüber Start-ups zwar viele Vorteile, was die Kunden- und Prozessstruktur angeht, aber es besteht auch die Gefahr, neue Trends wie den Einsatz von KI und anderen Technologien zu verschlafen“, berichtet Ralph Rimet, Head of Strategic Projects and Innovation bei die Mobiliar. „Aus diesem Grund sind wir auch dieses Jahr wieder bei dem Kickstart-Programm dabei, um Innovationspartnerschaften und kommerzielle Deals einzugehen.“ Seit 2016 hat Kickstart mehr als 400 Startups unterstützt und mehr als 270 Deals in Form von Piloten und kommerziellen Projekten aus über 80 Ländern realisiert, wobei bisher mehr als 2,5 Mrd. CHF an Investitionen aufgebracht wurden, darunter sind Start-ups wie Planted, Neustark, Unsupervised und AAAcell.

Energieeffizienz dominiert bei Smart Cities

In fünf Bereichen (New Work & Learning, Finance & Insurance, Food & Retail, Health & Wellbeing und Smart Cities) präsentierten die Startups ihre Geschäftsmodelle und Ideen für die Zukunft. Im Food & Retail-Bereich kommen viele Ideen u. a. aus Israel, Portugal und Estland. Das Schweizer Unternehmen Advection Engineering beispielsweise arbeitet an Techniken, wie für die heutige Generation ganze, marmorierte Fleischersatzstücke hergestellt werden können. Das britische Unternehmen Nukoko stellt Schokolade ohne Kakao her, um die Umwelt zu entlasten und die Gesundheit weniger zu beeinträchtigen.

Mit den steigenden Energiepreisen bzw. der Energiekrise steht bei den Projekten im Bereich Smart Cities das Thema Energieeffizienz im Mittelpunkt. Enerdrape aus Lausanne zum Beispiel verwandelt unterirdische Räume, wie Tunnel und Tiefgaragen, in erneuerbare Energiequellen für den Heiz- und Kühlbedarf von Gebäuden. Urbio ist eine generative KI-Designsoftware, welche die Dekarbonisierung von Gebäuden beschleunigt. 20-40 % der Energie in Gebäuden werden eingespart, indem Verbindungen über intelligente Thermostate entstehen und lernende Informationen über das thermische Verhalten der Gebäude einfliessen.

KI ist auch die dominierende Technologie im Bereich New Work & Learning als auch bei Health & Wellbeing-Lösungen. Das österreichische Startup Ada Growth unterstützt Unternehmen, weibliche Talente anzusprechen, zu halten und zu fördern. Dafür wurde ein professionelles Lernwerkzeug speziell für Frauen entwickelt. Herkömmliche Lernwerkzeuge für Unternehmen wie Konferenzen und volumenorientierte LMS-Angebote fehlt die Personalisierung. Die Zukunft des Lernens liegt in flexiblen, individualisierten Microlearning-Apps, die einen KI-Inhaltsproduktionszyklus nutzen, um schnell auf jedes Mitglied der Organisation zu skalieren.

Quelle und weitere Informationen

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