Gewinner des Schweizer Ethikpreises 2023

Die Hochschule für Technik und Management des Kantons Waadt (HEIG-VD) hat am 24. Mai 2023 die Gewinner der 18. Ausgabe des Schweizer Ethikpreises bekannt gegeben. Diese Auszeichnung würdigt Schweizer Unternehmen und Organisationen, die sich für soziale Verantwortung oder nachhaltige Entwicklungsprojekte engagieren.

Freuen sich über den Gewinn des Schweizer Ethikpreises: Die Vertreter von La Petite Épicerie in Bavois. (Bild: HEIG-VD)

Die Verleihung des Schweizer Ethikpreises wird seit 2005 von Studierenden des Fachbereichs Betriebswirtschaftslehre der HEIG-VD, die mit über 2000 Studierenden grösste Partnerinstitution der Fachhochschule Westschweiz (HESSO), organisiert. Seit seiner Gründung wurden 55 Organisationen unterschiedlicher Grösse und aus verschiedenen Tätigkeitsbereichen ausgezeichnet, 372 Ethik- und nachhaltige Entwicklungsprojekte gefördert und Tausende von Menschen über die Universitäten hinaus für die ethische Verantwortung von Einzelpersonen und Organisationen sensibilisiert. Der Preis ist Teil der nachhaltigen Positionierung der Lehre und der angewandten Forschung zur Weiterentwicklung der HEIG-VD.

Die drei Hauptpreisträger des Schweizer Ethikpreises 2023

Die Fachjury, bestehend aus Vertretern der Privatwirtschaft und Verbänden, prämierte in diesem Jahr:

  • Bepooler aus  Lugano, “digitales Angebot im Dienste der Energiewende und sozialer Kontakte”: Dieses Projekt befasst sich mit einer zentralen Frage unseres Lebensstils: die tägliche Nutzung des Autos durch Pendler, die alleine unterwegs sind und dabei grosse Mengen an CO2 ausstossen. Es überzeugte die Jury, weil es die Technologie in den Dienst der Energiewende stellt, indem es eine einfache und leicht zugängliche Anwendung für Einzelpersonen und für Unternehmen bietet. Durch die einfache Bildung von Fahrgemeinschaften trägt Bepooler nicht nur zur Reduzierung der CO2-Emissionen, sondern auch zu neuer Solidarität und sozialen Kontakten bei.
  • Infomaniak in Genf und Winterthur, “Kreislaufwirtschaft im grossen Massstab”: Durch die Positionierung als „ ethische Cloud“ und als „ökologischer Hosting-Anbieter“ stellt Infomaniak seit mehreren Jahren unter Beweis, dass es möglich ist, digitales Wachstum und Verantwortung zu verbinden. Das neue Projekt von Infomaniak zielt darauf ab, ein Rechenzentrum zu errichten, das zu 100 % mit erneuerbaren Energien betrieben wird und dessen Abwärme im Winter zum Heizen von 6.000 Haushalten und im Sommer für Heisswasser für mehrere zehntausend Haushalte verwendet wird. Der innovative Charakter dieses Projekts, das die Kriterien einer Kreislaufwirtschaft erfüllt, sowie die Bedeutung des Themas – der Energieverbrauch und die wachsenden CO2-Emissionen der vielen Rechenzentren unserer digitalen Gesellschaft – haben die Jury überzeugt.
  • La Petite Épicerie in Bavois, „kurze Verbindung zwischen Ökologie und Fairness“: Dieses Projekt überzeugte die Jury aufgrund der starken und einfachen Idee sowie der
    Vielfalt seiner positiven Wirkungen. Dieses „intelligente“ örtliche Lebensmittelgeschäft ermöglicht einen direkten und transparenten Austausch. Insbesondere von Alumni der HEIG-VD gegründet, hilft er beim Wiederaufbau der sozialen Kontakte in den Dörfern, wo die letzten unrentabel gewordenen Geschäfte geschlossen wurden. Durch das Angebot frischer und regionaler Produkte in Wohnortnähe fördert es kurze Wege und reduziert Autofahrten für Einkäufe, somit den CO2-Ausstoß. Die Website ist benutzerfreundlich und einfach, und das Projekt, das bis 2025 in 60 französischsprachigen Dörfern eingeführt werden soll, hat seine wirtschaftliche Tragfähigkeit unter Beweis gestellt.

Der „Coup de coeur“ als Sonderpreis der Studierenden

Seit 2021 wird im Rahmen des Festaktes jeweils auch der „Coup de coeur“ der Studierenden verliehen. Dieses Jahr ging dieser an das Café-Restaurant Le Botanik in Yverdon-les-Bains „ein ethisches Restaurant, das Gastronomie vom Lieferanten auf den Teller bringt“. Das Café-Restaurant bietet lokale und saisonale Küche für alle Ernährungsformen in einem einladenden und farbenfrohen Ambiente. Die aus Studenten der HEIG-VD bestehende Jury wollte die soziale Verantwortung des Unternehmens, das besonderen Wert auf die Arbeitsbedingungen seiner Mitarbeiter legt, und die Grundlagen der nachhaltigen Entwicklung hervorheben, die streng eingehalten werden.

Quelle und weitere Informationen: HEIG-VD

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